DE2845789C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Flugsteueranlage der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Bekannte Flugsteueranlagen dieser Art (US-PS 22 80 106, DE-AS
11 29 058) weisen eine mit Federn versehene Ausgleichsvorrich
tung auf, mit deren Hilfe die Seile normalerweise gespannt ge
halten werden und insbesondere beim Steuervorgang das nicht be
lastete Seil gespannt gehalten wird. Bei solchen Flugsteuer
anlagen hat der Pilot nach dem Reißen eines Seils praktisch
keine Steuermöglichkeit mehr, weil er durch den Seilriß die
Kontrolle über das Verstellsegment verliert.
Es ist zwar möglich, solche Flugsteueranlagen aus Sicherheits
gründen doppelt vorzusehen, das führt jedoch zu einer ungünsti
gen Erhöhung der Reibung, des Gewichts, des Wartungsaufwands
und der Kosten.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Flugsteueranlage der ein
gangs genannten Art so zu verbessern, daß bei dem Reißen eines
biegsamen Seils der Pilot nicht die Steuermöglichkeit verliert.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Bei der Flugsteueranlage nach der Erfindung werden vorbelastete
Federelemente benutzt, um die biegsamen Seile auf besondere
Weise zusätzlich mit dem Verstellsegment zu verbinden. Bei ei
nem Seilriß behält der Pilot die Kontrolle über das Verstell
segment, so daß die Flugsteueranlage weiterhin in ihrem vollen
Steuerbereich betätigt werden kann. Die Flugsteueranlage nach
der Erfindung ist aber nicht nur sicherer, sondern hat auch
ein geringes Gewicht und einen einfachen Aufbau, so daß sie mit
wenig Aufwand gewartet werden kann.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung bilden den Gegen
stand der Unteransprüche.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgen
den unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Ausführungsform der Flugsteueranlage,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung eines
Teils der Anlage von Fig. 1, um zu
veranschaulichen, wie darin die vor
belasteten Federelemente mit den
biegsamen Seilen verbunden sind,
und
Fig. 3 einen Teil einer weiteren Ausführungs
form der Flugsteueranlage.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform einer Sicher
heitsflugsteueranlage 10, die zum Steuern der Blattver
stellung eines Hubschrauberheckrotors 46 dient.
Die Anlage könnte auch benutzt werden, um Flug
zeugteile oder Flugzeugsteuerflächen
zu steuern. Bei
der Anlage von Fig. 1 werden durch vom Piloten betätigte
Fußpedale 12 Steuerbewegungen auf eine Misch
einheit 14 ausgeübt, die ihrerseits zusammen mit der kollek
tiven Steuerung dazu dient, ein Verstellsegment 16 zu posi
tionieren, das um eine Drehachse 18 entweder im Uhrzeigersinn
oder im Gegenuhrzeigersinn drehbar ist. Biegsame Seile 20
und 22 sind mit dem Verstellsegment 16 und außerdem an
ihren entgegengesetzten Enden mit einem Verstellsegment 24
verbunden, das so gelagert ist, daß es sowohl im Uhrzeiger
sinn als auch im Gegenuhrzeigersinn um eine Drehachse 26
gedreht werden kann. Die Seile 20, 22 sind zwar
biegsam, jedoch nicht dehnbar. Gemäß
Fig. 1 ist das Seil 20 mit dem linken Arm 28 des Verstell
segments 24 an einem Verbindungspunkt 30 verbunden, während
das Seil 22 mit dem rechten Arm 32 des Verstellsegments 24
an einem Verbindungspunkt 34 verbunden ist. Der Weg der Seile
20 und 22 ist durch in ausgewählter Weise positionierte Seil
scheiben 36 und 38 festgelegt, über die
die Seile 20, 22 geführt sind, so daß das
Verstellsegment 24 den Bewegungen, die der Pilot dem Verstell
segment 16 gibt, folgt, und zwar vorzugsweise im Gleichlauf,
wie es im folgenden noch näher beschrieben ist.
Das Verstellsegment 24 hat als Ausgangsvorrichtung einen Steuerausgangsarm 40, der
an einem Steuereingangsarm 42 einer Heckrotorservoeinrichtung
44 angelenkt ist, durch deren Betätigung
die Blattverstellung des Hubschrauberheckrotors 46 und
damit sowohl das auf den Hubschrauber ausgeübte Giermoment als
auch dessen Richtung gesteuert werden.
Es ist zu erkennen, daß bei der in Fig. 1 dargestellten An
ordnung der Seile 20 und 22, wenn der Pilot das Seil 20
veranlaßt, an dem linken Arm 28 des Verstellsegments 24 zu
ziehen, dieses sich in Gegenuhrzeigerrichtung bewegt, und,
wenn der Pilot das Seil 22 veranlaßt, an dem rechten Arm 32
des Verstellsegments 24 zu ziehen, dieses sich in Uhrzeiger
richtung bewegt. Ein Problem in einer solchen Flugsteueranlage besteht
darin, daß, wenn das Seil 20 oder das Seil 22
zum Reißen gebracht wird, die Kontrolle über
das Verstellsegment 24 verlorengeht.
Zur Vermeidung dieses Problems durch zusätzliche Redundanz
der Flugsteueranlage sind vorbelastete Querverbindungen in Form von
Federelementen 48, 50 hinzugefügt worden,
wobei das vorbelastete Federelement
48 das Seil 20 mit dem rechten Arm 32 des
Verstellsegments 24 verbindet, während das vorbelastete Feder
element 50 das Seil 22
mit dem linken Arm 28 des Verstellsegments 24 verbindet.
In dieser Querverbindungsanordnung
sind die Federelemente 48 und 50, bei welchen es sich
um Gummifedern handeln kann, vorzugsweise gleich vorbelastet,
so daß sich Rückstellwirkungen auf die Flugsteueranlage während des
üblichen Steuerbetriebs gegenseitig aufheben. Wenn
jedoch das Seil 20 reißt, wird das Federelement 48 ent
lastet, während das Federelement 50 vorbelastet bleibt
und eine Vorbelastungskraft auf das Verstellsegment 24 aus
übt, das versucht, sich in Gegenuhrzeigerrichtung zu bewegen.
Wenn nur das Seil 22 benutzt wird, kann somit der Pilot ent
weder durch Ausüben einer Zugspannung auf das Seil 22 oder durch
Lockern desselben das Verstellsegment 24 in gewünschter Weise
entweder im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn bewegen
und damit den Einfluß des Federelements 50 überwinden
und ausnutzen, um das Verstellsegment 24 in jeder gewünschten
Steuerposition zu positionieren. Ebenso, wenn das Seil 22
reißt, wird das Federelement 50 entlastet, und das vorbe
lastete Federelement 48 übt ein eine Bewegung im Uhrzeiger
sinn erzeugendes Moment auf das Verstellsegment 24 aus, das
durch den Piloten in ausgewählter Weise überwunden werden
kann, um unter Verwendung des biegsamen Seils 20 das Ver
stellsegment 24 in jeder gewünschten Steuerposition zu posi
tionieren.
Bei Bedarf kann eine Rückstellfeder 52 mit
dem Steuereingangsarm 42 verbunden sein, um eine
zentrierende Rückstellkraft auf das Verstellsegment 24 aus
zuüben, damit dieses in die in Fig. 1 gezeigte Mittelstellung
gebracht wird. Die in Fig. 1 dargestellte Flugsteueranlage
hat demgemäß eine redundante dritte Steuermöglichkeit, da die Anlage
erstens durch den Piloten gesteuert werden kann, indem dieser
beide Seile 20 und 22 benutzt, oder zweitens, indem er das
Seil 20 benutzt, wenn das Seil 22 gerissen ist, oder
das Seil 22, wenn das Seil 20 gerissen ist, und drittens
durch die Zentrierwirkung der Rückstellfeder 52, wenn beide
Seile 20 und 22 gerissen sind.
Bei der Rückstellfeder 52 kann es sich beispiels
weise um die einer aus der US-PS 35 32 302 bekannten Vorrichtung
handeln.
Es ist wichtig daß die Federelemente 48,
50 keine Seitenbelastungen auf die Seile 20 und 22 ausüben.
Deshalb sind gemäß Fig. 2 die vorbelasteten
Federelemente 48, 50 mit den Seilen 20, 22 so verbunden, daß sie
im wesentlichen parallel zu ihnen ausgerichtet sind. Fig. 2
zeigt, daß das vorbelastete Federelement 50 mit dem Seil 22
an dem Verbindungspunkt 54 nach dem Herumführen um eine in
ausgewählter Weise positionierte Rolle 56
so verbunden ist, daß sich eine Parallelanordnung zwischen dem
vorbelasteten Federelement 50 und dem Seil 22 an ihrem
gemeinsamen Verbindungspunkt 54 ergibt.
Eine weitere Ausführungsform der Flugsteueranlage ist in
Fig. 3 gezeigt, in der gleiche Teile wie in Fig. 1 gleiche
Bezugszahlen tragen. Bei der Flugsteueranlage nach Fig. 3 wird das
Verstellsegment 24 ebenfalls über die
durch den Piloten betätigten Seile 20 und 22 gesteuert, wo
bei aber das Seil 20 durch ein Loch 60 in dem linken Arm 28 des
Verstellsegments 24 geführt und daran durch eine in einer
Richtung wirksame Haltekugel 62 befestigt ist, während das
Seil 22 durch ein Loch 64 in dem rechten Arm 32 des Verstellsegments 24
geführt und daran durch eine in einer Richtung wirkende
Haltekugel 66 befestigt ist. Bei dem Aufbau nach Fig. 3
ist ein Federelement 68, welches aus einem Seil 70
und einer Feder 72 besteht, mit dem Seil 22 an der Haltekugel 66
verbunden, geht von dieser aus über eine darüber oder ge
trennt angeordnete Seilscheibe 73 und kehrt zu
dem rechten Arm 32 des Verstellsegments 24 zurück, mit wel
chem es an einem Verbindungspunkt 74 verbunden ist. Ebenso
ist ein Federelement 76, das aus einem Seil 78 und einer
Feder 80 besteht, mit dem Seil 20 an der Haltekugel 62 verbunden,
geht über die Seilscheibe 73 und ist dann mit dem
linken Arm 28 des Verstellsegments 24 an dem Verbindungs
punkt 82 verbunden.
Während des normalen Betriebes der Anordnung nach Fig. 3
zieht der Pilot wahlweise an dem Seil 20 oder 22 unter Ver
wendung des in Fig. 1 gezeigten Mechanismus, so daß durch
Ausüben einer Zugbelastung auf das Seil 20 das Verstell
segment 24 veranlaßt wird, sich im Gegenuhrzeigersinn zu
drehen, und daß durch Ausüben einer Zugbelastung auf das
Seil 22 das Verstellsegment 24 veranlaßt wird, sich im Uhr
zeigersinn zu drehen. Bei dem Aufbau nach Fig. 3 sind wieder,
wie bei dem Aufbau nach Fig. 1, die Federelemente 68
und 76 gleich angeordnet, so daß während des
normalen Betriebes Kräfte auf das Verstellsegment 24 ausge
übt werden, die sich gegenseitig aufheben. Wenn jedoch das
Seil 22 im Betrieb reißt, wird das Federelement 68 ent
lastet, so daß das Federelement 76 eine Kraft auf das
Verstellsegment 24 ausübt, um es im Uhrzeigersinn zu drehen.
Durch Ausüben einer Zugbelastung auf das Seil 20 oder durch
Lockern desselben kann der Pilot in ausgewählter Weise die
Wirkung des Federelements 76 überwinden oder ausnutzen,
um das Verstellsegment 24 in jede gewünschte Steuerposition
zu bringen. Ebenso wird, wenn das Seil 20 reißt, das Feder
element 76 entlastet, und das Federelement 68 dient dazu,
das Verstellsegment 24 in Gegenuhrzeigerrichtung vorzube
lasten, und der Pilot kann Zugbelastungen auf das Seil 22
ausüben oder die Zugbelastungen verringern, um das Ver
stellsegmet 24 zu positionieren, in dem er die Vorbelastungs
wirkung des Federelements 68 überwindet oder ausnutzt.
Die Konstruktion nach Fig. 3 ist, wie die von Fig. 1, dahin
gehend redundant, daß sie eine dritte Steuermöglichkeit hat,
weil das Verstellsegment 24 durch Kombination der Seile 20
und 22 gesteuert werden kann oder aber durch das Seil 20,
wenn das Seil 22 gerissen ist, oder durch das Seil 22, wenn
das Seil 20 gerissen ist, und, wenn die Rückstellfeder 52
in Verbindung mit der Ausführungsform von Fig. 3 benutzt
wird, erhält die Anlage eine dritte Steuermöglichkeit, wie
sie oben in Verbindung mit Fig. 1 beschrieben worden ist.
Anzeigeeinrichtungen 84 und
86, die in den Federelementen 76 bzw. 68 vorgesehen sind, wie
es in den Fig. 3 gezeigt ist, liefern dem Piloten ein Signal
darüber, ob das betreffende Federelement vorbelastet ist,
wodurch der Pilot über die Anzahl der ihm zur Verfügung
stehenden Steuermöglichkeiten unterrichtet wird.
Ein Vorteil der Ausführungsform von Fig. 3 gegenüber der
von Fig. 1 besteht darin, daß, wenn ein oder beide Feder
elemente 68 und 76 gerissen sind, der Pilot weiterhin das
Verstellsegment 24 mittels der Seile 20 und 22 steuern kann,
da die Seile 20, 22 mit dem Verstellsegment 24 durch die in einer
Richtung wirkenden Haltekugeln 62 und 66 verbunden sind.
Wenn bei der Ausführungsform von Fig. 1 eines der beiden
Seile 20, 22 zwischen dem Verstellsegment 24 und dem Verbindungs
punkt 54 seines zugeordneten vorbelasteten Federelements 48, 50
reißt, würde die Steuerung in einer Richtung verlorengehen,
wenn nicht dieses Federelement 48, 50 ebenfalls reißen würde.
Wenn die Ausführungsform von Fig. 1 bevorzugt wird, können
Schutzplatten benutzt werden, um das biegsame Seil 20, 22 und die
Federelemente 48, 50 in den gefährteten Bereichen zu schützen.
Claims (6)
1. Flugsteueranlage mit einem Verstellsegment (24), das um eine
Drehachse (26) drehbar gelagert ist und einen linken Arm (28)
sowie einen rechten Arm (32) auf entgegengesetzten Seiten der
Drehachse (26) aufweist, mit einer Ausgangsvorrichtung (40),
die durch das Verstellsegment (24) betätigbar ist, mit zwei
biegsamen Seilen (20, 22), die mit dem linken bzw. rechten Arm
(28, 32) verbunden sind, und mit einer Vorrichtung (12, 14,
16, 18) zum Betätigen der Seile (20, 22), dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Seil (20, 22) zusätz
lich über ein vorgespanntes Federelement (48, 50; 68, 76) mit
dem Verstellsegment (24) so verbunden ist, daß das Federelement
(48, 50; 68, 76) auf das Verstellsegment (24) eine Kraft aus
übt, die entgegen der Zugrichtung des zugeordneten Seils (20,
22) gerichtet ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eine
Federelement (48) das mit dem linken Arm (28) verbundene Seil
(20) mit dem rechten Arm (32) des Verstellsegments (24) verbin
det und daß das andere Federelement (50) das mit dem rechten
Arm (32) verbundene Seil (22) mit dem linken Arm (28) des Ver
stellsegments (24) verbindet.
3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Seile (20, 22) über den linken bzw. rechten Arm (28, 32) des
Verstellsegments (24) hinaus um eine Seilscheibe (73) erstrec
ken, daß das eine Federelement (76) das Ende des mit dem linken
Arm (28) verbundenen Seils (20) mit dem linken Arm (28) des
Verstellsegments (24) verbindet und daß das andere Federelement
(68) das Ende des mit dem rechten Arm (32) verbundenen Seils
(22) mit dem rechten Arm (32) des Verstellsegments (24) ver
bindet.
4. Anlage nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch Rollen (56),
über die die Federelemente (48, 50) beim Verbinden der Seile
(20, 22) mit dem Verstellsegment (24) hinweggeführt sind und
die so angeordnet sind, daß die Federelemente (48, 50) und die
Seile (20, 22) an ihren gemeinsamen Verbindungspunkten (54)
parallel zueinander sind.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch
eine mit dem Verstellsegment (24) verbundene Rückstellfeder
(52).
6. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Seile
(20, 22) durch Löcher (60, 64) in dem linken bzw. rechten Arm
(28, 32) des Verstellsegments (24) hindurchgeführt und mit in
einer Richtung wirksamen Haltekugeln (62, 66) verbunden sind,
die zusammen mit den Löchern (60, 64) die Seile (20, 22) mit
dem Verstellsegment (24) verbinden.
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