DE2843305B2 - Kindersitz zur Anordnung auf einem Fahrzeugsitz - Google Patents
Kindersitz zur Anordnung auf einem FahrzeugsitzInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kindersitz zur Anordnung auf einem mit einem Dreipunkt-Sicherheitsgurt
versehenen Fahrzeugsitz der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen und aus der DE-OS
57 307 bekannten Art
Der dort beschriebene Kindersitz hat beiderseits der Sitzfläche angeformte Seitenteile, die Armstützen
bilden und durchgehend ausgebildet sind. Der Beckengurtabschnitt und der Schultergurtabschnitt sind ohne
spezielle Führung über die Auflageflächen für die Arme des Kindes gelegt und haben deshalb keinen bestimmten
gleichbleibenden Sitz. Dies hat den Nachteil, daß der Beckengurtabschnitt an den Weichteilen des Bauchs
bzw. den unteren Rippen anliegt und der SchultergurtaisSCuriiti
ϊΐΐ gCionrilCitCr l^aliC uCS ι iaiSCS uCS i^iHuCS
verläuft Aufgrund dieser Anordnung der beiden Gurtabschnitte können sich bereits während des
normalen Fahrbetriebes Beeinträchtigungen ergeben, die bei einem Unfall lebensgefährdend werden, wenn
das Kind von dem Kindersitz nach unten rutscht und- das Kinn durch den Schultergurtabschnitt hochgerissen
wird. Weitere Gefahrenquellen sind darin zu sehen, daß
beide Gurtabschnitte im Bereich der Arme und Hände des Kindes verlaufen, so daß nicht auszuschließen ist
ίο daß das Kind mit den Gurten spielt und die Arme unter
die Gurte schiebt Die für Erwachsene optimal ausgelegte Geometrie des Dreipunkt-Sicherheitsgurts
wird dadurch nicht nur aufgehoben, sondern kann sogar
gefährliche Folgen haben. Die U-förmige Sitzschale des
is bekannten Kindersitzes ist in sich elastisch, so daß sie
bei einem Unfall aufgrund der Spannung der Gurte den Körper umklammert, was zum Befreien des Kindes
Werkzeuge erforderlich machen kann, wodurch beispielsweise bei einem Brand wertvolle Zeit verlorengeht
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung bei dem Kindersitz nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 die
Geometrie eines Dreipunkt-Sicherheitsgurts und dessen günstige Sicherungseigenschaften auch für Kleinkinder
besser nutzbar zu machen und insbesondere die Abschnürungsgefahr am Hals des Kindes durch den
SchuUergurtabschnitt auszuschalten.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die im kennzeichenden Teil dieses Anspruchs
angegebenen Merkmale.
Es ist zwar bei einem anderen Kindersitz bekannt, in den Seitenteilen jeweils eine Ausnehmung vorzusehen
(DE-OS 25 14 769), doch sind bei dieser bekannten Anordnung die Ausnehmungen im wesentlichen nach
oben offen, um von oben her kurze Sicherheitsgurte in die Ausnehmungen einführen zu können. Die Enden der
in spezieller Weise ausgebildeten Sicherheitsgurte sind in den Ausnehmungen derart verankert, daß die Gurte
den gesamten Kindersitz in den Winkel zwischen der üblichen Sitzfläche und der Rückenlehne drücken. Das
Kind selbst ist durch Gurte nicht gesichert Zu diesem Zweck ist der bekannte Kindersitz zweiteilig ausgebildet,
wobei die Sitzfläche teilweise in einen vorderen Querteil ragt, der eine gepolsterte Bruststütze für das
Kind aufweist. Der hintere Sitzteil und der vordere Querteil sind durch Energieabsorber miteinander
verbunden, die bei einem Unfall überdehnt werden, so daß entweder die Energieabsorber oder der gesamte
Sitz zu erneuern sind. Dieser bekannten Anordnung haftet ebenfalls der Nachteil an, daß bei einem Unfall
das Kind nach unten wegrutschen kann und das Kinn durch die Bruststütze hochgedrückt wird. Andererseits
ist der Kopf eines Kindes, insbesondere eines Kleinkindes, im Verhältnis zum gesamten Körper relativ
schwerer als bei Erwachsenen, so daß der Kopf und damit der Oberkörper bei einem Auffahrunfall erheblich
beschleunigt wird, bevor die Brust auf die Bruststutze trifft Auch diese Unfallsituation kann lebensgefährdend
sein.
Demgegenüber werden erfindungsgemäß die Geometrie und die Sicherungseigenschaften des bekannten
Dreipunkt-Sicherheitsgurtes zur Sicherung eines Kindes, insbesondere eines Kleinkindes, voll ausgenutzt.
Der Beckengurtabschnitt ist in beiden Ausnehmungen gehalten und geführt, während der Schultergurtabschnitt
nur in einer der Ausnehmungen dadurch in spezieller Weise gehalten und geführt wird, daß der
über der Ausnehmung liegende Vorsprung dem
Schultergurtabschnitt einen relativ steilen Verlauf Ober den gesamten Oberkörper des Kindes hinweg gibt und
den Gurt gleichzeitig vom Hals weg in Richtung der Schulter verlagert. Die Gefahr von Abschnürungen der
Halsschlagader ist damit ausgeschaltet Beim Anlegen des Dreipunkt-Sicherheitsgurtes werden die Gurtabschnitte in einfacher Weise von vorn in die Ausnehmungen
eingeführt, wobei sich der Beckengurtabschnitt über die Oberschenkel des Kindes legt. Der Beckengurtabschnitt
drückt damit die Oberschenkel gegen die Sitzfläche und damit' den Grundkörper gegen den
Fahrzeugsitz. Die schräg nach hinten gespannten Gurtabschnitte liegen an den geschlossenen Enden der
Ausnehmungen an, die unter einem Abstand vom hinteren Rand der Seitenteile angeordnet sein können,
der den Körpermaßen des Kindes soweit angepaßt ist, daß, wenn dessen Rücken an der Rückenlehne des
Fahrzeugs abgestützt ist, der Schultergur'ibschnitt satt
an dem Oberkörper anliegt, ohne auf die Weichteile des Bauches bzw. des Magens und den Brustkorb zu
drücken. Gleichwohl ist bei einem Auffahrunfall der Schulterbereich des Kindes unmittelbar gesichert, so
daß sich der Oberkörper in Fahrtrichtung praktisch nicht beschleunigen kann, jedoch der mit dem
Schultergurtabschnitt einstückig ausgebildete Beckengurtabschnitt einen nach unten gerichteten Druck auf
die Oberschenkel des Kindes ausübt, das auf diese Weise zusammen mit dem Sitz auf dem Fahrzeugsitz stärker
fixiert wird. Ein Herausrutschen nach unten ist damit ausgeschlossen. Obgleich der Kindersitz eine relativ
weiche Oberfläche aufweist, behält er auch bei einem Unfall seine ursprüngliche Form bei,. insbesondere
bleiben die Ausnehmungen und die sie nach oben begrenzenden Vorsprünge unverändert erhalten, so daß
sie gleichbleibend die Halterung und Führung aller Gurtabschnitte sicherstellen. Sollte der Schultergurtabschnitt
nicht ordnungsgemäß in eine der Ausnehmungen eingeführt sein, so ist dies unmittelbar dadurch
erkennbar, daß der Schultergurtabschnitt zu nahe am Kopf des Kindes entlang verläuft und von diesem selbst
als nicht ordnungsgemäß empfunden wird. Die horizontalen Auflageflächen für die Arme sind frei, was
ebenfalls den richtigen Sitz des Sicherheitsgurtes anzeigt und im übrigen die volle Bewegungsfreiheit der
Arme und Hände gewährleistet, so daß das Kind die Sicherung nicht als Einengung empfindet.
Die Ausnehmungen sind zweckmäßigerweise in Anpassung an die im Querschnitt flach rechteckigen
Gurtabschnitte schlitzförmig ausgebildet, so daß sie einen geringen Platzbedarf haben und die darüberliegenden
Vorsprünge entsprechend stabil ausgebildet sein können. Das geschlossene, die Gurtabschnitte
aufnehmende Ende der Ausnehmung kann in Richtung der Sitzfläche erweitert sein, um einen günstigeren
Übergang von den außerhalb des Kindersitzes befindlichen Gurtabschnitten zu den zwischen den Ausnehmungen
befindlichen Gurtabschnitten zu schaffen und ein Scheuern der Ränder des Gurtes zu vermeiden.
Im Bereich des geschlossenen Endes der Ausnehmung kann an der Außenseite der Seitenteile vorteilhafterweise
eine flache Vertiefung ausgebildet sein, die die Schloßteile aufnimmt.
Der Kindersitz hat zweckmäßigerweise einen Kern aus einem nachgiebigen Material, der eine äußere
Bespannung und einen vollständig eingebetteten Metallrahmen aufweist, der die Ausnehmungen mindestens
teilweise umschließend ausgebildet ist. Auf diese Weise erhalten die Vorsprünge gesteigerte Stabilität und
Festigkeit zum Zurückhalten insbesondere des Schultergurtabschnitts.
Um den Kindersitz an Kinder unterschiedlicher
Altersgruppen anpassen bzw. für diese die Vorteile des Dreipunkt-Sicherheitsgurtes nutzbar machen zu können,
kann zur Änderung der Höhe des Kindersitzes und damit der Ausnehmungen oberhalb des Fahrzeugsitzes
an der Unterseite des formstabilen Grundkörpers mit der Sitzfläche ein abnehmbares Element angeordnet
ίο sein. Derartige Elemente sind an sich aus der DE-OS
23 57 307 bekannt Eine sichere Kopplung der beiden Teile wird dadurch erreicht, daß die Unterseite des
formstabilen Grundkörpers eine Aussparung zur Aufnahme eines Vorsprungs des abnehmbaren Elements
aufweist
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, das anhand der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert wird. Es zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Darstellung des auf einem
F i g. 1 eine perspektivische Darstellung des auf einem
F i g. 2 eine Draufsicht des Kindersitzes gemäß F ig. 1,
Fig.3 eine Seitenansicht des Kindersitzes gemäß Fig.l,
F i g. 4 den Schnitt gemäß Linie IV-IV in F i g. 2,
F i g. 4 den Schnitt gemäß Linie IV-IV in F i g. 2,
F i g. 6 eine Seitenansicht des Kindersitzes mit dem abnehmbaren Element,
F i g. 7 eine vergrößerte perspektivische Ansicht des Kindersitzes zur Veranschaulichung der flachen Vertiefung
an der Außenseite der Seitenteile,
F i g. 8 einen Längsschnitt des Kindersitzes mit einem eingesetzten Metallrahmen und
F i g. 9 den Metallrahmen des Sitzes gemäß F i g. 8 in perspektivischer Ansicht
Der Kindersitz hat eine dem Gesäß eines Kindes angepaßte Sitzfläche 2 eines Grundkörpers 3 mit nach
oben verlaufenden Seitenteilen 4. Jeder Seitenteil 4 erstreckt sich von einer Hinterkante 5 des Grundkörpers
3 bis nahe an dessen Vorderkante 6. Der Kindersitz hat keine Rückwand, sondern nur einen gegenüber der
Sitzfläche 2 etwas hochgezogenen Wulst 7 im Bereich der Hinterkante 5 (F i g. 4).
Eine Ausnehmung 8 in Form eines Schlitzes erstreckt sich von dem vorderen Rand 9 eines jeden Seitenteils 4
nach hinten in Richtung des hinteren Randes 11 des Seitenteils 4 und endet kurz vor diesem. Wie aus F i g. 1
ersichtlich, nimmt jede Ausnehmung 8 den Beckengurtabschnitt 12 eines Dreipunkt-Sicherheitsgurtes auf,
während dessen Schultergurtabschnitt 13 in einet der Ausnehmungen 8 gehalten und geführt ist Das
geschlossene, hintere Ende 14 der schlitzförmigen Ausnehmung 8 ist nach unten in Richtung der Sitzfläche
2 erweitert um eine Schulter 15 zum Zurückhalten des Beckengurtabschnitts 12 zu schaffen. Oberhalb der
Ausnehmung 8 weisen die Seitenteile 4 jeweils einen Vorsprung 17 auf, der dem Schultergurtabschnitt 13
einen günstigen Verlauf über den Oberkörper des Kindes verleiht Das Schloß IS des Dreipunkt-Sicherheitsgurtes
befindet sich an der Außenseite eines der
bo Seitenteile 4, wobei gemäß Fig.7 im Bereich des geschlossenen Endes 14 der Ausnehmung 8 an der
Außenseite der Seitenteile 4 eine flache Vertiefung 27 ausgebildet ist, die das SchloG 16 teilweise aufnimmt und
gleichzeitig dazu beiträgt, daß die richtige Geometrie des Dreipunkt-Sicherheitsgurtes erhalten bleibt.
Der Kindersitz kann aus einem oder mehreren Materialien dadurch hergestellt werden, daß zunächst
eine äußere Bespannung ersieiii wird, die flexibel ist,
jedoch eine ausreichende Festigkeit hat, um ihre Form beizubehalten, wenn sie mit einem Füllmaterial gefüllt
wird. Die äußere Bespannung bildet die gesamte Außenfläche des Kindersitzes mit Ausnahme einer
Öffnung, durch die das Füllmaterial eingeführt wird, und kann durch Rotationspressen eines geeigneten Materials,
wie Polyvinylchlorid, gebildet werden, während das Material in einem Ofen getrocknet wird, um es in
der gepreßten Form zu härten. Ein Metallrahmen 23 gemäß F i g. 9 wird dann gemäß F i g. 8 in der
Bespannung 24 angeordnet, wobei der Metallrahmen 23 in dieser durch geeignete Elemente ausgerichtet
gehalten wird. Der innere Hohlraum der Bespannung 24
wird dann mit einem geeigneten federnden Füllmaterial
25, wie Polyurethan, gefüllt, das in flüssiger Form durch die Öffnung 26 in der Bespannung 24 eingebracht und
dann aktiviert wird, um aufzuschäumen bzw. zu expandieren und den freien Raum auszufüllen. Auf diese
Weise wird die Bespannung 24 in der gewünschten Form gehalten und der Metallrahmen 23 in der richtigen
Stellung fixiert. Auf diese Weise entsteht ein fester, haltbarer, jedoch leichter Körper.
Zur Änderung der Höhe des Kindersitzes und damit der Ausnehmungen 8 oberhalb des Fahrzeugsitzes ist an
der Unterseite 19 des Grundkörpers 3 eine Aussparung 22 vorgesehen, in die ein entsprechend ausgebildeter
Vorsprung 21 eines abnehmbaren Elements 18 einsetzbar ist (F i g. 4 und 6).
Claims (7)
1. Kindersitz zur Anordnung auf einem mit einem Dreipunkt-Sicherheitsgurt versehenen Fahrzeugsitz
und zur Sicherung des Kindes durch den Dreipunktgurt, bestehend aus einem formstabilen, einstöckigen
Grundkörper mit einer Sitzfläche und nach Art von Armstützen ausgebildeten Seitenteilen, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Sehenteil (4) in an sich bekannter Weise eine Ausnehmung (8) aufweist
und daß sich diese Ausnehmungen (8) zur Halterung und Führung des Beckengurtabschnitts (12) und des
Schultergurtabschnitts (13) jeweils von dem vorderen Rand (9) des Seitenteils (4) in Richtung zum
hinteren Rand (11) des Seitenteils (4) erstrecken, so
daß sich ein über der Ausnehmung (8) liegender Vorsprung (17) ergibt
2. Kindersitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (8) schlitzförmig
ausgebildet ist
3. Kindersitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das geschlossene, die Gurtabschnitte
(12 und 13) aufnehmende Ende der Ausnehmung (8) in Richtung der Sitzfläche (2) erweitert ist
4. Kindersitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des geschlossenen Endes
der Ausnehmung (8) an der Außenseite der Seitenteile (4) eine flache Vertiefung (27) ausgebildet
ist
5. Kindersitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einem Kern aus einem nachgiebigen Material,
der eine äußere Bespannung und einen vollständig eingebetteten Metallrahmen aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Metallrahmen (23) die Ausnehmungen (8) mindestens teilweise umschließend
ausgebildet ist
6. Kindersitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Änderung der
Höhe des Kindersitzes und damit der Ausnehmungen (8) oberhalb des Fahrzeugsitzes an der
Unterseite (19) des formstabilen Grundkörpers (3) mit der Sitzfläche (2) ein abnehmbares Element (18)
angeordnet ist.
7. Kindersitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite (19) des formstabilen
Grundkörpers (3) eine Aussparung (22) zur Aufnahme eines Vorsprungs (21) des abnehmbaren
Elements (18) aufweist
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