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Die Erfindung betrifft ein Hochregallager, insbesondere
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für Brauereien oder dgl. Betriebe, welches im Verhältnis zu seiner
Höhe sehr langgestreckt ist, mit einer Anzahl von den Gassen zwischen den in Längsrichtung
des Lagers verlaufenden senkrechten Regalscheiben je einfach zugeordneten Regalförderzeugen.
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In Brauereien muß je nach der Anzahl der Sorten und je nach der Stärke
des Auseinanderklaffens zwischen der Produktion einerseits und dem Spitzenbedarf
des Verkaufs andererseits Vollgut und Leergut in erheblichem Umfange von z.B. dem
Fünf- bis Siebenfachen der arbeitstäglichen Abfüll-Leistung gespeichert werden.
Für die Speicherung des palettierten Gutes haben sich Hochregallager als geeignet
erwiesen. Diese weisen bei einem geringen Grundflächenbedarf eine hohe Flächenbelegung
auf. Ferner ist die Umschlagkapazität hoch, weil die Regalförderzeuge wechselweise
die Belegung und die Entleerung der Stellplätze vornehmen können.
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Allerdings ist der Kostenaufwand für die Regalförderzeuge beträchtlich,
und das Bestreben muß daher dahingehen, die Regalförderzeuge auf eine Mindestanzahl
zu beschränken.
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Entsprechend dem Aufsatz von Berg, Automation von Leer-und Vollgutlagern,
in "Brauwelt" 24 vom 15.6.78, Seiten 864 bis 870 und in "Brauwelt" 25 vom 22.6.78,
Seiten 905 bis 908, ist die Einlagerungskapazität eines Hochregallagers neben der
Anzahl an Regalförderzeugen außerdem von den Fahrstrecken abhängig, die diese für
den Einlagerungsvorgang zurückzulegen haben, wobei als Fahrweg jedoch nicht nur
die horizontale Fahrstrecke zu berücksichtigen ist, sondern auch die Höhe, welche
die Hubvorrichtung des Regalförderzeuges zurückzulegen hat, und wobei das optimale
Verhältnis von Höhe zu Länge dann gegeben ist, wenn die maximale Hubhöhe in demselben
Zeitaufwand erreicht wird, in dem die maximale Fahrlänge durchfahren ist.
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Wegen besonderer örtlicher Gegebenheiten weisen Hochregallager diese
Voraussetzung für die optimale Ausnutzung der Regalförderzeuge oftmals jedoch nicht
auf.
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So müssen sie z.B. gemäß dem Aufsatz "Hochregallager in der Brauerei"
in "Brauwelt" Jahrgang 113 (1973) Nr.: 30, 27.4., Seiten 623 bis 628, bei einer
in bestimmten Grenzen vorgegebenen Grundfläche zur Erzielung der erforderlichen
Speicherkapazität im Verhältnis zur Länge sehr hoch bauen.
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In einem anderen Falle, auf den sich die Erfindung bezieht, ergibt
sich aufgrund begrenzter Bauhöhe und begrenzter Breite ein im Verhältnis zu seiner
höhenmäßigen Abmessung sehr lang bauendes Hochregallager. Dabei können die Voraussetzungen
für die optimale Ausnützung der Regalförderzeuge noch weiter dadurch verschlechtert
sein, daß die Höhenerstreckung des Hochregallagers beispielsweise zur Hälfte durch
Unterkellerung gewonnen werden muß und die Zu- und Abführbahn etwa im Niveau zwischen
dem errichteten und dem durch Unterkellerung gewonnenen Teil des Hochregallagers
liegt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weg aufzuzeigen, wie
für im Verhältnis zu ihrer Höhe sehr langgestreckte Hochregallager die erforderliche
Anzahl an Regalförderzeugen auf ein geringstes Maß beschränkt werden kann und dennoch
eine möglichst hohe Umschlagleistung erzielbar ist.
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Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Hochregallager
in zwei oder mehrere,- je eine, jeweils das gesamte Sortiment enthaltende Teileinheit
des Lagers bildende Längsabschnitte aufgeteilt ist, und daß die eine Anzahl von
Regalförderzeugen in einem ersten Zeitabschnitt nur in dem einen Längsabschnitt
und in einem zweiten Zeitabschnitt oder in weiteren Zeitabschnitten nur in dem zweiten
Längsabschnitt bzw. jeweils nur in einem der weiteren Längsabschnitte verfahrbar
sind.
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Durch die Erfindung ist es möglich, die Umschlagleistung der in jeder
der über die Länge des Lagers sich erstrekkenden Gassen einfach vorhandenen Regalförderzeuge
wesentlich zu erhöhen. Das wird dadurch erreicht, daß die Regalförderzeuge in jedem
Zeitabschnitt jeweils mit größtmöglicher Ausnutzung zu arbeiten vermögen. Eine Vorbedingung
für die größtmögliche Ausnutzung ist dadurch gegeben, daß in jedem Längsabschnitt
des Hochregallagers wenigstens angenähert die maximale Fahr länge in demselben Zeitaufwand
durchfahren wird, in dem die maximale Hubhöhe erreicht ist.
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Für die Bemessung der Längsabschnitte des Hochregallagers nach der
Erfindung ist maßgebend, mit welcher Geschwindigkeit die Regalförderzeuge horizontal
und mit welcher Geschwindigkeit gleichzeitig die Hubschlitten der Regalförderzeuge
jeweils an dem zugehörigen Regalförderzeug vertikal verfahren werden können. Gemäß
den beiden in "Brauwelt" veröffentlichten Aufsätzen weichen ubgeschwindigkeit und
horizontale Verfahrgeschwindigkeit in ihrem Wert voneinander ab und ergibt sich
derzeitig das günstigste Verhältnis der Hubhöhe zur Fahrlänge, wenn die Hubhöhe
zwischen einem Drittel und maximal der Hälfte der Fahrlänge beträgt.
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Ausgehend von einem Hochregallager mit wenigstensWiner quer zur Längsrichtung
des Lagers verlaufenden Zu- und Abförderbahn für das ein- bzw. auszulagernde Gut,
quer zu denen sich je Gasse jeweils wenigstens eine Anschlußbahn anschließt, besteht
ein weiterer Erfindungsgedanke darin, daß zwischen den beiden Längsabschnitten bzw.
jeweils zwischen zwei Längsabschnitten eine sich über die Breite des Lagers hindurch
erstreckende, nach beiden Seiten hin mit Anschlußbahnen versehene Zu- und Abförderbahn
angeordnet ist, wobei die Führungsschienen der Regalförderzeuge über den Bereich
der Zu- und Abförderbahnen hindurch verlaufen und die Zu- und Abförderbahnen
im
Bereich der Gassen mit aus diesen vorübergehend entfernbaren Bahnabschnitten versehen
sind. Die NVeiterbildung der Erfindung ist nach dem zusätzlichen Erfindungsgedanken
insbesondere insofern besonders vorteilhaft, als für die erhöhte Leistungsfähigkeit
der einen, den zwei oder mehreren Längsabschnitten gemeinsamen Anzahl von Regalförderzeugen
für je zwei Längsabschnitte jeweils nur eine Zuführbahn und nur eine Abführbahn
benötigt werden. Demgegenüber müßte bei der Anwendung der bekannten Anordnung der
Zu- und Abförderbahn an einem der freien stirnseitigen Enden eines bekannten Hochregallagers
auf das nach der Erfindung ausgebildete Hochregallager je Längsabschnitt eine nur
diesem eigene Zu- und Abförderbahn angeordnet werden, derart, daß also bei einem
in zwei Längsabschnitte aufgeteilten Hochregallager z.B.
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durch je eine Anordnung an beiden stirnseitigen Enden des Hochregallagers
zwei Zu- und Abförderbahnen vorgesehen werden müßten.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind einem Ausführungsbeispiel
zu entnehmen, welches in der Zeichnung schematisch dargestellt ist und nachfolgend
näher beschrieben wird.
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Es zeigen Fig.1 ausschnittsweise einen horizontalen Schnitt gemäß
der Linie I - I in Fig.2 durch ein nach der Erfindung ausgebildetes, im Verhältnis
zu seiner Höhe sehr langgestrecktes Hochregallager, Fig.2 einen vertikalen Schnitt
in Längsrichtung des Hochregallagers gemäß der Linie II - II in Fig.1 und Fig.3
einen vertikalen Schnitt quer zur Längsrichtung des Hochregallagers gemäß der Linie
III - III in Fig.1.
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Gemäß den Fig.1 und 2 weist das beispielsweise einer Brauerei zugehörige
Hochregallager 1 die Höhe H und die Länge L auf. Die maximale Hubhöhe fällt im vorliegenden
Falle beim Auslagern einer Palette 2 aus der obersten Regalboxebene
3
auf das Auslagerungs- bzw. Abförderniveau 4 an. Die maximale Hubhöhe ist mit h bezeichnet
(vergl.
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Fig.3).
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Die maximale Fahrlänge beim Ein- und Auslagern einer Palette 2 ist
bei der bekannten Anordnung der Zu- und Abförderbahn an einem stirnseitigen Ende
des Hochregallagers im wesentlichen gleich der gesamten Länge L des Lagers.
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Bei dem der Erfindung zugrundeliegenden Hochregallager 1 handelt es
sich um ein solches, welches im Verhältnis zu seiner Höhe H eine sehr große Längserstreckung
L aufweist, derart, daß jedes der Regalförderzeuge 5 bis 7 für das Durchfahren der
gesamten Lange L des Hochregallagers 1 jeweils in der zugeordneten Gasse 8 bis 10
wesentlich mehr Zeit braucht, als für den nicht dargestellten, den Regalförderzeugen
jeweils zugehörigen Hubschlitten erforderlich ist, um die normale Hubhöhe h zu durchfahren.
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Daraus ergibt sich, daß das Hochregallager 1 bei der bekannten Ausbildung
in bezug auf die Regalförderzeuge 5 bis 7 nicht den optimalen Zuschnitt aufweist.
Hier setzt die Erfindung ein. Sie zielt darauf ab, mit einer Mindestanzahl von den
Gassen 8 bis 10 zwischen den in Längsrichtung gemäß Längspfeil 11 des Hochregallagers
1 verlaufenden senkrechten Regaleinfachscheiben 12 und 13 sowie Regaldoppelscheiben
14 und 15 in bekannter Weise je einfach zugeordneten Regalförderzeugen 5 bis 7 eine
möglichst hohe Umschlagleistung zu erreichen.
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Das ist gemäß dem Grundgedanken der Erfindung dadurch erreichbar,
daß das Hochregallager 1 je nach den im einzelnen vorliegenden vorgegebenen Bedingungen
in wenigstens zwei Längsabschnitte 16 und 17 aufgeteilt ist, welche je eine Teileinheit
des Hochregallagers 1 in dem Sinne bilden, daß jeder Längsabschnitt alle Sorten
von Gütern aufweist, die im Hochregallager 1 gespeichert werden müssen.
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Dabei weisen die mindestens zwei Längsabschnitte 16 und 17 im Vergleich
zum gesamten sehr langgestreckten Hochregallager
1 nach Höhe H
und Teillänge L1 bzw. L2 in bezug auf die Regalförderzeuge einen günstigeren Zuschnitt
auf, und zwar in dem Sinne, daß die Regalförderzeuge mit der Möglichkeit der Erzielung
einer höheren Umschlagleistung besser ausgenutzt werden können.
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Ferner gehört zum Grundgedanken der Erfindung, daß die eine Mindestanzahl
von Regalförderzeugen 5 bis 7 in einem ersten Zeitabschnitt - bei Aufteilung des
Hochregallagers 1 in zwei Längsabschnitte 16 und 17 während der einen Hälfte z.B.
der täglichen Arbeitszeit - nur in einem Längsabschnitt 16 oder 17 und in einem
zweiten Teilabschnitt - während der anderen Hälfte z.B. der täglichen Arbeitszeit
- nur in dem zweiten Längsabschnitt 17 bzw. 16 verfahrbar ist. Gegenüber der bekannten
Ausbildung eines Hochregallagers, bei der alle Gutsorten nur in einem, sich über
das gesamte Hochregallager erstreckenden Bereich vorhanden sind und dementsprechend
die Regalförderzeuge in der jeweils zugehörigen Gasse einen maximalen Fahrweg zurücklegen
müssen, der im wesentlichen gleich der Gesamtlänge L des Hochregallagers 1 ist,
ermöglicht die Ausbildung nach der Erfindung eine gegebenenfalls sehr beachtliche
Erhöhung der möglichen Umschlagleistung, indem die je Gasse 8 bis 10, wie vorbekannt,
nur einfach vorhandenen Regelförderzeuge 5 bis 7 während der gesamten Arbeitszeit
optimal ausgenutzt werden können.
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Darüberhinaus kann dieser Erfolg gemäß einer in dem Ausführungsbeispiel
ebenfalls verkörperten Weiterbildung der Erfindung auch hinsichtlich der Zu- und
Ab förderung des palettierten Gutes zum bzw. vom Hochregallager 1 mit gegenüber
der bekannten Ausbildung eines Hochregallagers mit im wesentlichen gleichbleibendem
Aufwand erzielt werden. Wie den Fig.1 und 2 zu entnehmen ist, ist zwischen den beiden
Längsabschnitten 16 und 17 des Hochregallagers 1 eine in bekannter Weise quer zur
Längsrichtung (Pfeil 11) des Hochregallagers 1 verlaufende Zu- und Abförderbahn
18
bzw. 19 angeordnet, und zwar entsprechend der Fig.1, die Gassen
8 bis 10 in ihrem Zuförderniveau 20 bzw. Abförderniveau 4 durchschneidend, mit einer
Erstreckung über die ganze Breite B des Hochregallagers 1 hindurch (vergl. insbesondere
Fig.1 und 3).
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Die für die beiden Längsabschnitte 16 und 17 des Hochregallagers 1
nur einmal angeordnete Zuförderbahn 18 und die ebenfalls nur einmal angeordnete
Abförderbahn 19 sind, ebenfalls abweichend von der bekannten Ausbildung eines Hochregallagers,
jeweils nach beiden Seiten hin mit an sich bekannten Anschlußbahnen 21 bis 26 bzw.
27 bis 32 versehen. Die Zuförderbahn 18 und die Abförderbahn 19 sowie die zugehörigen
Anschlußbahnen 21 bis 32 sind im vorliegenden Falle in an sich bekannter Weise als
Rollenförderer ausgebildet, wobei zwischen der Zu-und Abförderbahn 18 bzw. 19 und
den Anschlußbahnen 21 bis 32 ebenfalls bekannte Vorrichtungen zum Eckumsetzen angeordnet
sind. In Fig.1 sind für die dargestellte Zuförderung der Paletten 2 die Stellen,
an denen die Paletten 2 eckumgesetzt werden, durch zwei sich kreuzende Liniensysteme
angedeutet und mit 33 bis 35 bezeichnet.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Weiterbildung der Erfindung sind
die Führungsschienen 36 bis 41 der Regalförderzeuge 5 bis 7 über den Bereich 39
(Fig.2) der Zu-und Abförderbahnen 18 und 19 hindurch angeordnet. Gemäß einem noch
weiteren Merkmal der Weiterbildung der Erfindung sind die Zu- und Abförderbahnen
18 und 19 im Bereich der Gassen 8 bis 10 mit aus diesen vorübergehend entfernbaren
Bahnabschnitten 40 bis 45 versehen. Bei der dargestellten Ausführung der Erfindung
sind die betreffenden Bahnabschnitte als in nicht näher dargestellter, abertbekannter
Weise zwischen zwei Positionen in jeweils senkrechter Ebene verschwenkbare Rollenbahnsegmente
ausgebildet, wobei sie in der in den Fig. 1 und 2 dargestellz.B. durch fernsteuerbaren
motorischen Antrieb
ten abgesenkten Stellung das Zufördern der
Paletten 2 auf der Zuförderbahn 18 in Richtung des Pfeiles 46 über die Bereiche
der Gassen 8 bis 10 hinweg gestatten (das Entsprechende gilt für die Abförderbahn
19) und in der in der Fig.3 dargestellten, um mehr als 90" hochgeschwenkten Position
den Bereich der Gassen so freigeben, daß die Regalförderzeuge 5 bis 7 zu Beginn
eines weiteren Zeitabschnittes aus dem Längsabschnitt 16 in den benachbarten Längsabschnitt
17 verfahrbar sind. Gemäß Fig.1 ist der Aufenthalt der Regalförderzeuge in dem dem
Längsabschnitt 16 benachbarten Längsabschnitt 17 während beispielsweise der zweiten
Hälfte der täglichen Arbeitszeit versehene durch gestrichelte'mit den Positionen
5' bis 7'/Wiedergabe derselben angedeutet.
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Die Arbeitsweise des nach der Erfindung ausgebildeten Hochregallagers
ergibt sich aus der vorstehenden Beschreibung und bedarf keiner weiteren Schilderung.
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Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt.
So können, je nach den Gegebenheiten, auch mehr als zwei Längsabschnitte vorgesehen
werden, in denen die eine Mindestzahl von Regalfahrzeugen, die in bekannter Weise
der Anzahl der über die ganze Länge des Hochregallagers sich erstreckenden Gassen
entspricht, zeitlich nacheinander verfahrbar ist und die als Teileinheiten des Hochregallagers
jeweils alle Sorten des zu speichernden Gutes enthalten. Im übrigen können die Regalförderzeuge
- z.B. im Falle eines besonderen Bedarfs - auch in der bekannten Weise über die
gesamte Länge des Hochregallagers oder bei mehreren Längsabschnitten auch über die
Länge von mehr als einem Längsabschnitt hindurch verfahren werden. . Insofern ist
also das nach der Erfindung ausgebildete Hochregallager den jeweiligen Bedürfnissen
sehr flexibel anpaßbar.
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Die Steuerung der Regalförderzeuge, der Fördereinrichtungen der Zu-
und Abförder- sowie der Anschlußbahnen, der
Eckumsetzer und der aus dem Bereich der Gassen insbesondere durch Verschwenken vorübergehend
entfernbaren Abschnitte der Zu- und Abförderbahn erfolgt zweckmäßigerweise durch
eine zentrale Prozeß-Steueranlage im Zusammenhang7nit einer Ziel- und Abruf steuerung
für die ein-und auszulagernden Güter.
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