DE2839446C2 - Vorrichtung zum Verdichten und Agglomerieren von Kunststoffabfällen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verdichten und Agglomerieren von Kunststoffabfällen, insbesondere Folienabfällen aus Polyolefinen, Polystyrol, PVC-weich und anderen thermoplastischen Kunststoffen, mit einem stehenden zylindrischen Behälter, ar dessen Wandung an mehreren Stellen des Umfangs in den Behälterinnenraum ragende feststehende Messer angeordnet sind, die zwischen die Schnittebenen von flügelartigen rotierenden Messern ragen, weiche nahe dem Behälterboden beginnend, in Abständen übereinander und jeweils um 90° zueinander versetzt auf einer in der Behältermitte angeordneten, bodenseitig angetriebenen Antriebswelle befestigt sind und die bis nahe an die Behälterinnenwand reichen.

In derartigen Vorrichtungen, im folgenden kurz als »Regenerierer« bezeichnet, werden Kunststoffabfälle, insbesondere Folienabfälle, mechanisch zerkleinert und durch Friktion an den schnellrotierenden Zerkleinerungswerkzeugen erwärmt, wobei das zerkleinerte Material agglomeriert. Nach Erreichen der Agglomerierungstemperatur werden die Agglomerate mit einem Kühlmedium (Luft oder Flüssigkeit) gekühlt (Zeitschrift Kunststoff und Kautschuk Woche, 14.11.1975, Seite 7).

Der Arbeitsgang des Zerkleinerns der Folienabfälle läuft in derartigen Regenerierern nicht immer störungsfrei ab, da sich Folienstreifen oder größere Folienstücke im Bereich zwischen den rotierenden Messern um die Antriebsweile wickein und dort dicke Wulste bilden.

Die Wulste auf den Antriebswellen erzeugen Ümwuchten und beeinträchtigen die Laufruhe des Regenerierers und die Lebensdauer der Antriebswellenlagerung.

Auch können sich unzerteilte Folienstücke auf den Schneiden der rotierenden und der feststehenden Messer festsetzen, wenn die über Friktion an den rotierenden Werkzeugen erzeugte Umlaufgeschwindigkeit der Folienstücke und damit der Aufprallkraft nicht ausreicht, um beim Auftreffen der Folienstücke auf den Schneiden den Schneidvorgang zu bewirken.

Nach Abzug der jeweils eingesetzten Charge müssen die auf der Antriebswelle entstandenen Wulste und die auf den Messern entstandenen Beläge in Handarbeit entfernt werden. Diese Arbeit ist gefährlich, da der Raum zwischen den in dar unteren Hälfte des Behälters angeordneten Messer schlecht zugänglich ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art — Regenerierer — so zu gestalten, daß die Bildung von Wulsten aus unzerkleinerten Folienteilen auf der Antriebswelle und Folienablagerungen auf den rotierenden und auf den feststehenden Messern vermieden werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich an der Unterseite der mit einem Wellenschliff versehenen rotierenden Messer mitrotierende Flügel anschließen, deren Unterkanten mit der Flugebene der Oberseite des jeweils darunterliegenden rotierenden Messers abschließen und deren in Drehrichtung gesehen nach hinten gek.ümmte Enden einen Flugkreis beschreiben, dessen Durchmesser ungefähr halb so groß ist wie der Innendurchmesser des Behälters, und daß die Schneidkanten der feststehenden und mit einem Wellenschliff versehenen Messer in Drehrichtung und nahezu tangential zu den Flugkreisen der mitrotierenden Flügel verlaufen, wobei die Enden der feststehenden Messer diesen Flugkreisen bis auf einen geringen Abstand angenähert sind.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß die zu zerkleinernden Folienteile durch die zwischen den rotierenden Messern angebrachten mitrotierenden Flügel radia¹ naci. außen gedrängt werden und als dichter Materialring in dem Ringraum zwischen Behälterinnenwand und den Flugkreisen der mitrotierenden Flügel mit einer Geschwindigkeit gegen die feststehenden Messer geschleudert werden, die ungefähr der Umfangsgeschwindigkeit der rotierenden Messer entspricht Dabei kann das in einem ziehenden und durch den Wellenschliff intermittierenden Schnitt an den tangential in Drehrichtung zum Flugkreis der mitrotierenden Flügel angebrachten feststehenden Messern vorbeigeführte Material dem Schnitt nur unwesentlich ausweichen, da es durch die in Drehrichtung nach hinten gekrümmten Enden der mitrotierend»*n Flügel abgestützt wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt

F i g. 1 einen Regenerierer in Seitenansicht
F i g. 2 einen senkrechten Schnitt durch den Behälter aus F i g. 1 in vergrößerter Darstellung (ohne Auslaßstutzen)

Fig.3 einen waagerechten Schnitt durch den Behälter nach der Linie Λ-Λ'νοη F ί g, 2.
Bei dem in F i g. 1 in einer Seitenansicht dargestellten Regenerierer ist auf dem Maschinenrahmen 1 mit einem Übergangsgehäuse 2 ein stehender zylindrischer Behälter 3 befestigt, in dem mittig eine Antriebswelle 4 angeordnet ist, die ifi einer (nicht gezeichneten)

Lagerung im Übergangsgehäuse 2 gelagert und über einen (nicht gezeichneten) Riementrieb von dem auf dem Maschinenständer 1 befestigten Elektromotor 5 angetrieben wird. Auf dem Deckel 6 befindet sich ein Einfallschacht 7 mit einer seitlichen Einfüllöffnung 8 und einem aufgesetzten Abzugsventilator 9.

Außerdem sind auf dem Deckel 6 Anschlußamaturen 10 und an der Unterseite Verteileinrichtungen 11 für die Zuführung eines Kühlmediums in den Behälterinnenraum angebracht Der Deckel 6 ist an einer senkrechten Welle 12 befestigt, die seitlich am Behälter 3 gelagert ist Zum Öffnen des Behälters für Reparatur- und Wartungszwecke werden die Knebelverschlüsse 14 gelöst und der Deckel 6 mit einem unter der Welle 12 angebrachten druckmittelbetätigten Zylinder 13 um einen geringen Weg senkrecht angehoben und anschließend von Hand seitwärts geschwenkt Unten seitlich am Behälter 3 befindet sich ein Auslaßstutzen 15, der mit einem druckmittelbetätigten Zylinder 16 geöffnet und geschlossen wird.

In der Wand des in Fig.2 in vergrößerter Darstellung (ohne Ausiaßstutzen ΐ5) im Schnitt und in F i g. 3 in einem waagerechten Schnitt nach <aer Linie Λ-Λ'νοη Fig.2 vergrößert dargestellten Behälters 3 sind an vier auf dem Umfang gleichmäßig verteilten Stellen jeweils zwei in Abstand übereinanderliegende öffnungen angebracht, durch die feststehenden Messer 17 zwischen die Flugebenen von drei auf der Antriebswelle 4 in mehreren Stufen übereinander und jeweils zueinander um 90° versetzt angeordnete, bis nahe an die Behälterinnenwand reichende rotierende Messer 18 ragen. Die feststehenden Messer 17 sind auf Konsolen 20 lösbar und in radialer Richtung verschiebbar befestigt, die außen am Behälter 3 angebracht sind. Am oberen Ende der Antriebswelle 4 ist ein rotierendes Messer 19 befestigt, dessen Schneiden schräg nach oben gerichtet sind und dessen Enden nicht ganz so nahe an die Behälterinnenwand reichen wie die Enden der rotierenden Messer 18. Jeweils an der Unterseite des rotierenden Messers 19 und der beiden in Abständen darunter angeordneten rotierenden Messer 18 sind mitrotierende Flügel 21 bzw. 22 angebracht, deren Enden in Drehrichtung gesehen, nach hinten gekrümmt sind und die einen Flugkreis erzeugen, dessen Durchmesser »d« etwa halb so groß ist wie der Innendurchmesser »D« des Behälters 3. die Schneidkanten der feststehenden Messer 17 verlaufen in Drehrichtung und nahezu tangential zu den Flugkreisen der mitrotierenden Flügel 22.

Die Enden der feststehenden Messer 17 sind dabei den Flugkreisen bis auf Abstände von ungefähr 10 bis 30 mm angenähert.

Die Unterkanten der mitrotierenden Flügel 21 und 22 reichen bis zur Flugebene der Oberseite des jeweils darunter angeordneten rotierenden Messers 18. An den Rückseiten der mitrotierenden Flügel 21 und 22 sind nicht näher bezeichnete Stege zur Versteifung angebracht.

Die bei laufenden Messern IS, 19 in der Regenerierer eingefüllten Folienabfälle werden durch die mitrotierenden Flügel 21,22 radial nach außen gedrängt und laufen als dichter Materialring an der Behälterinnenwand um. Eine Wulstbildung auf der Antriebswelle 4 wird dabei vollständig vermieden.

Das auf den mit Wellenschliff versehene feststehende Messer 17 aufprallende Material wird durch intermittie-ι ende Schnitte zerteilt, wobei die mitroiierenden Flügel 22 verhindern, daß das zu zerkleinernde Material dem Schnitt ausweicht

Nach Erreichen der Agglomerierungstemperatur wird die Drehzahl der Messer 18, 19 reduziert. Dann erfolgt die Abkühlung der Agglomerate mittels Luft oder einer Flüssigkeit

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zum Verdichten und Agglomerieren von Kunststoffabfällen, insbesondere von Folienabfällen aus Polyolefinen, Polystyrol, PVC-weich und anderen thermoplastischen Kunststoffen, mit einem stehenden zylindrischen Behälter, an dessen Wandung an mehreren Stellen des Umfangs in den Behälterinnenraum ragende feststehende Messer angeordnet sind, die zwischen die Schnittebenen von flügelartigen rotierenden Messern ragen, welche nahe dem Behälterboden beginnend, in Abständen übereinander und jeweils um 90° zueinander versetzt auf einer in der Behältermitte angeordneten, bodenseitig angetriebenen Antriebswelle befestigt sind und die bis nahe an die Behälterinnenwand reichen, dadurchgekennzeichnet, daß sich an der Unterseite der mit einem Wellenschliff versehenen rotierenden Messer (18, 19) mitrotierende Flügel t22,21) anschließen, deren Unterkanten mit der Flugebene der Oberseite des jeweils darunterliegenden rotierenden Messers (18) abschließen und deren in Drehrichtung gesehen nach hinten gekrümmte Enden einen Flugkreis beschreiben, dessen Durchmesser (d) ungefähr halb so groß ist wie der Innendurchmesser (D) des Behälters, und daß die Schneidkanten der feststehenden und mit einem Wellenschliff versehenen Messer (17) in Drehrichtung und nahezu tangential zu den Flugkreisen der mitrotierenden Flügel (22) verlaufen, wobei die F-den der feststehenden Messer (17) diesen Flugkreisen bis auf ein<=-n geringen Abstand angenähert sind.