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Tür- oder fensterartiges Verschlußelement
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Die Erfindung betrifft ein tür- oder fensterartiges Verschlußelement
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Anlagen mit hohen Sicherheitsrisiken sind aufgrund der ihnen übertragenen
Funktionen zum Beispiel Kernkraftwerke, Banken, Gefängnisse und ähnliche Objekte.
Es ist erforderlich, bestimmte Passagen dieser Anlagen durch solche Verschlußelemente
abzusichern, die potentiellen Saboteuren den Zugang zu dem jewelligen schutzwürdigen
Objekt selbst dann verwehren, wenn die Saboteure zerstörende Maßnahmen auf mechanischer
beziehungsweise thermischer Basis treffen oder wenn sogar Sprengstoffe verwendet
werden, um die Verschlußelemente zwecks Erlangung eines Zugangs zu dem Objekt zu
zerstören.
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Man hat nun festgestellt, daß auch Sprengladungen in Form von Haftladungen
selbst in Größenordnung von etwa 15 Kilogramm Trinitrotoluol (TNT) relativ unwirksam
sind, wenn statt der bislang zur Anwendung gelangenden tür- oder fensterartigen
Verschlußelemente mit dickwandigen Platten diese Platten durch gitterartige Auskleidungen
aus einem Material mit hoher Elastizität und Festigkeit ersetzt werden. Derartige
Auskleidungen stellen beim Zünden einer Haft ladung selbst höherer Qualität den
dann erzeugten Druckwellen Freiräume entgegen, durch die sich die Druckwellen gezielt
entspannen können. Die Druckwellen treffen an der Auskleidung nicht auf eine homogene
Fläche,
sondern sie finden freie Durchtrittsmöglichkeiten vor, durch
die sie sich bis zur Wirkungslosigkeit entspannen können. Ein tür- oder fensterartiges
Verschlußelement mit einer derartigen Auskleidung bietet folglich einen recht guten
Schutz gegenüber Angriffen mit mechanischen und/oder thermischen Werkzeugen sowie
gegen flächig angebrachte Sprengladungen bis zu 15 kg TNT und mehr.
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Nun ist aber in vielen Fällen nicht zu vermeiden, daß es einem Saboteur
gelingt, die Abdeckung auf der Außenseite einer solchen gitterartigen Auskleidung
zumindest bereichsweise zu zerstören. Der Saboteur hat dann die Möglichkeit, wenigstens
einen der von den Stegen der Auskleidung begrenzten Freiräume mit Sprengstoff zu
verfüllen. Im Vergleich zu einer außenseitig aufgebrachten Haft ladung bewirkt die
Zündung einer derart in die Auskleidung eingebrachten Sprengladung eine wesentlich
stärkere Deformation der Auskleidung. Es kann dann nicht ausgeschlossen werden,
daß ein Ausbruchsquerschnitt erzeugt wird, durch den der Saboteur ohne größere Schwierigkeiten
hindurchgreifen und gegebenenfalls an die innenseitige Verriegelung des tür- oder
fensterartigen Verschlußelements herangelangrnkann.
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Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, unter Nutzung
der vorteilhaften Eigenschaften einer gitterartigen Auskleidung eines tür- oder
fensterartigen Verschlußelements für Anlagen mit hohen Sicherheitsrisiken die Auskleidung
derart zu vervollkommnen, daß selbst bei einer bereichsweise stärkeren Deformation
ein Hindurchgreifen an dieser Stelle der Auskleidung nicht möglich ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1.
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Entsprechend diesen Merkmalen wird mithin der gitterartigen Auskleidung
eine sich bei Druckeinwirkung elastisch nachgiebig verhaltende Zone innerhalb der
innen- und außenseitigen Abdeckungen sowie des umfangsseitigen Rahmens zugeordnet,
die infolge ihrer eigenen Flexibilität und ihrer elastischen Zuordnung zur Auskleidung
so gut wir gar nicht deformierbar ist und dadurch einen ausreichenden Schutz selbst
dann noch gewährleistet, wenn die gitterartige Auskleidung örtlich stärker aufgeweitet
worden ist.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß
ein Netzwerk aus Stahlseilen und/oder aus Gliederkettensträngen zwischen der Auskleidung
und der innenseitigen Abdeckung und/oder der außenseitigen Abdeckung angeordnet
ist. Im Rahmen dieser Ausführungsform wird in Kauf genommen, daß es einem Saboteur
gegebenenfalls möglich ist, eine Sprengladung in zumindest einem der Freiräume der
gitterartigen Auskleidung anzubringen. Das Zünden der Sprengladung würde indessen
lediglich zu einer Beschädigung der Auskleidung führen, nicht jedoch das Netzwerk
zerstören. Dessen Eigenschaften und Anbringung verhindern dann immer noch, daß der
Saboteur durch das jeweilige Verschlußelement greifen und an dessen Verriegelungselemente
gelangen kann.
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Im Rahmen der voraufgehend beschriebenen Aus£ührungsform besteht
dann nach der Erfindung die Möglichkeit, daß die Stränge des Netzwerks gegenüber
den Stegen der Auskleidung unter einem Winkel von etwa 45 versetzt angeordnet sind
und sich etwa in der Mitte der von den Stegen begrenzten Freiräume schneiden. Die
Verbindung des Netzwerks mit der Auskleidung kann verschiedenartig gestaltet sein.
Von Vorteil ist es jedoch, daß das Netzwerk mindestens bereichsweise mit der Auskleidung
verbunden ist. Die Verbindung erfolgt dann bevorzugt durch Schweißung.
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Eine weitere, den erfindungsgemäßen Grundgedanken verbessernde Ausführungsform
kennzeichnet sich dadurch, daß das Netzwerk aus einzelnen Stahlseilen besteht, die
weitgehend parallel zu den Stegen der Auskleidung durch in den Stegen befindliche
Ausnehmungen hindurchgeführt und am Umfang der Auskleidung befestigt sind.
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Hierbei wird folglich das flexible Netzwerk unmittelbar in die gitterartige
Auskleidung integriert. Diese Maßnahme verhindert damit von vornherein, daß ein
Saboteur eine Sprengladung von nutzbarer Wirkung in wenigstens einem der Freiräume
der gitterartigen Auskleidung anbringen kann. Die Stahlseile sind zweckmäßig am
Umfang der Auskleidung angeschweißt. Sie können hierbei direkt an die Auskleidung
oder an den umfangsseitigen Rahmen beziehungsweise an andere Teile des Verschlußelements
angeschweißt sein.
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In diesem Zusammenhang ist es dann von besonderem Vorteil, daß sich
mindestens zwei Stahlseile annähernd in der Mitte der von den Stegen der Auskleidung
begrenzten Freiräume etwa rechtwinklig kreuzen. Es entsteht auf diese Weise ein
Kreuzmuster mit annähernd horizontalen und vertikalen Strängen.
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Anstelle von jeweils einem vertikalen und horizontalen Stahlseilstrang
pro Freiraum ist es selbstverständlich im Rahmen der Erfindung möglich, auch mehrere
horizontale und/oder vertikale Stahlseilstränge vorzusehen. So kann es beispielsweise
zweckmäßig sein1 pro Freiraum einen vertikalen und zwei abereinanderliegende horizontale
Stahlseilstränge anzuordnen.
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Ein bevorzugtes Merkmal der Erfindung besteht jedoch darin, daß die
Stahlseile innerhalb der von den Stegen der Auskleidung begrenzten Freiräume in
Richtung auf die Abdeckungen
zu gegensinnig aufgebogen sind. Auch
bei dieser Ausführungsform sind die einzelnen Stahlseile lediglich am Umfang der
Auskleidung fest angeschweißt. In den aufgebogenen Zonen stehen die Stahlseile unter
erheblichen Biegespannungen. Wollte daher ein Saboteur die Stahlseile an diesen
Stellen mittels mechanischer und/oder thermischer Werkzeuge durchtrennen, so würden
die Biegespannungen zu einem Aufspleißen der Stahlseile führen und es dem Saboteur
innerhalb der ihm zur Verfügung stehenden Zeit unmöglich machen, in dem betreffenden
Freiraum eine Sprengladung anzubringen.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine ausschnittsweise Ansicht
auf die Auskleidung einer Schutztür bei abgenommener außenseitiger Abdeckung; Fig.
2 einen horizontalen Querschnitt durch die Schutztür der Fig. 1 gemäß der Linie
II-II, jedoch mit außenseitiger Abdeckung; Fig. 3 eine ausschnittsweise Ansicht
auf die Auskleidung einer Schutztür gemäß einer weiteren Ausführungsform bei abgenommener
außenseitiger Abdeckung; Fig. k eine ausschnittsweise Ansicht auf die Auskleidung
einer Schutztür entsprechend einer dritten Ausführungsform bei abgenommener außenseitiger
Abdeckung; Fig. 5 einen horizontalen Querschnitt durch die Schutztür der Fig. 4
gemäß der Linie V-V, jedoch mit außenseitiger Abdeckung;
Fig. 6
eine ausschnittsweise Ansicht auf die Auskleidung einer Schutztür gemäß einer vierten
Ausführungsform bei abgenommener außenseitiger Abdeckung und Fig. 7 einen horizontalen
Querschnitt durch die Schutztür der Fig. 6 gemäß der Linie VII-VII, jedoch mit außenseitiger
Abdeckung.
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Die in den Fig. 1 und 2 ausschnittsweise veranscnaulichte Schutztür
für eine Anlage mit einem hohen Sicherheitsrisiko, zum Beispiel eine Bank, weist
zwischen plattenartigen Abdeckungen 1 und 2 auf der Innen- und Außenseite sowie
einem nicht näher dargestellten umfangsseitigen Rahmen eine selbsttragende gitterartige
Auskleidung 3 aus einem Material mit hoher Elastizität und Festigkeit auf. Ein solches
Material ist beispielsweise ein schweißbarer feinkörniger Baustahl der Güteklasse
St 52.3, der eine Bruchfestigkeit von 52 000 bis 62 000 N/cm2 aufweist. Die gitterartige
Auskleidung besteht zum Beispiel aus horizontalen Zahnleisten 4 und vertikalen Zahnleisten
5, die bündig zusammengefügt und in dieser Stellung miteinander verschweißt sind.
Die ein#lnenStege 6 der Zahnleisten 4, 5 bilden etwa quadratische Freiräume 7, die
außen- und innenseitig durch die Abdeckungen 1, 2 begrenzt sind.
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Wie die Fig. 1 und 2 ferner erkennen lassen, werden die Freiräume
7 sowohl in der vertikalen als auch in der horizontalen mittleren Querschnittsebene
von einem Netzwerk 8 aus horizontalen Stahlseilen 9 und vertikalen Stahlseilen 10
durchsetzt, die in nicht näher dargestellter Weise am Umfang der Auskleidung 3 verschweißt
sind. Die Stahlseile durchsetzen jeweils Ausnehmungen 11 in den Stegen 6 der Zahnleisten.
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Im Bereich der Freiräume 7 sind die horizontalen Stahlseile 9 in
Richtung zur außenseitigen Abdeckung 2 hin aufgebogen, während die vertikalen Stahlseile
10 in Richtung zur hinteren Abdeckung 1 hin aufgebogen sind. Die einen Durchmesser
von etwa 17 bis 20 mm aufweisenden Stahlseile stehen in diesen Zonen durch die gegensinnige
Aufbiegung unter erheblichen Biegespannungen. Den Fig. 1 und 2 ist zu entnehmen,
daß durch das Einflechten der Stahlseile die von den Stegen der Zahnleisten begrenzten
Freiräume auch nach Entfernen beispielsweise der außenseitigen Abdeckung so unzugänglich
sind, daß Haftladungen von wirksamer Qualität nicht eingebracht werden können. Außerdem
würde ein Durchtrennen der in den aufgebogenen Zonen unter Biegespannung stehenden
Stahlseile ein Aufspleißen der Stahlseile zur Folge haben und das Einführen von
Sprengladungen in die Freiräume zusätzlich erschweren.
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Die Ausführungsform der Fig. 3 entspricht weitgehend derjenigen der
Ausführungsform der Fig. 1 und 2 lediglich mit dem Unterschied, daß hier die Freiräume
7 jeweils von einem Netzwerk 12 aus vertikalen Stahlseilen 10 und zwei horizontalen
Stahlseilen 9', 9 " durchsetzt werden. Auch bei dieser Ausführungsform sind die
Stahlseile im Bereich der Freiräume gegensinnig aufgebogen. Ferner sind die Enden
der vertikalen und horizontalen Stahlseile am Umfang der gitterartigen Auskleidung
3 verschweißt.
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Gemäß der Ausführungsform der Fig. 4 und 5 besteht die gitterartige
Auskleidung 3 der Schutztür wiederum aus zusammengefügten horizontalen und vertikalen
Zahnleisten 4 beziehungsweise 5 wie bei der Ausführungsform der Fig. 1 bis 3.
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Das heißt, auch hierbei begrenzen die einzelnen Steg 6 der Zahnleisten
etwa quadratische Freiräume 7 mit einer lichten Weite von etwa 7cm. Im Rahmen dieser
Ausführungsform ist jedoch
das flexible Netzwerk 13 aus Stahlseilen
nicht in die gitterartige Auskleidung integriert, sondern sie kann, wie die Fig.
5 zeigt, entweder zwischen der gitterartigen Auskleidung und der innenseitigen Abdeckung
1 (linke Hälfte der Fig. 5) oder zwischen der gitterartigen Auskleidung und der
außenseitigen Abdeckung 2 (rechte Hälfte der Fig. 5) angeordnet werden. Ein solches
Netzwerk wird dann hinsichtlich der einzelnen Stränge 14 etwa unter einem Winkel
von 450 zu den Stegen 6 der Auskleidung angeordnet. Das Netzwerk kann nur am Außenumfang
der Schutztür angeschweißt oder gegebenenfalls bereichsweise an anderen Stellen
der Auskleidung angeschweißt sein. Es ist zu erkennen, daß durch die Versetzung
der Stränge unter 45 die von den Stegen der Auskleidung begrenzten Freiräume diagonal
durchsetzt werden.
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Den Fig. 6 und 7 ist schließlich eine Ausführungsform zu entnehmen,
gemäß welcher das Netzwerk 13 entsprechend der Ausführungsform der Fig. 4 und 5
bei ansonsten identischer Ausbildung der Schutztür durch ein Netzwerk 15 aus Rundgliederkettensträngen
i6 ersetzt worden ist.
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