DE2835467C2 - Einrichtung zur Überwachung des Borgehalts eines Primärkühlwassersystems eines Kernkraftwerkes - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Überwachung des Borgehalts eines Primärkühlwassersystems eines Kernkraftwerks, wobei eine vom Primärkühlwassersystem abzweigende Meßleitung einen Probenstrom des Kühlwassers über einen Kationenaustauscher an einer ersten LeitfähigkeitsmeßsteUe vorbeileitet, die ein vom Borgehalt abhängendes erstes Leitfähigkeitssignal liefert, und wobei weiterhin zur Überwachung ein Differenzsignal zwischen dem ersten Leitfähigkeitssignal und einem von einer zweiten LeitfähigkeitsmeßsteUe abgegebenen zweiten Leitfähigkeitssignal erzeugt wird.

Eine derartige Einrichtung ist aus der US-PS ίο 34 68 764 bekannt. Dort wird an einer ersten LeitfähigkeitsmeßsteUe der Borgehalt eines aus dem Primärsystem einer wassergekühlten Kernreaktoranlage ausgespeisten Probenstromes festgestellt. An einer zweiten LeitfähigkeitsmeßsteUe wird der Borgehalt einer Standardlösung ermittelt. Der Vergleich der Werte erlaubt Rückschlüsse über den Borgehalt des Probenstromes. Das ständige Vorhalten einer Standardlösung erfordert einen zusätzlichen Lager- und Steuerungsaufwand. Weiterhin wird ein Teil der Leitung zur Führung des Probenstromes wechselseitig auch zur Führung der Standardlösung verwendet. Es ist daher nicht auszuschließen, daß Reste der Standardlösung bzw. des Probenstromes die Meßergebnisse verfälschen.

Die Erfindung will daher eine Einrichtung der eingangs genannten Art angeben, bei der eine Vorhaltung und eine Verwendung einer Standardlösung nicht erforderlich ist

Gelöst wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die zweite LeitfähigkeitsmeßsteUe in Flußrichtung des Probenstroms hinter der ersten LeitfähigkeitsmeßsteUe in der Meßleitung angeordnet ist und daß der Probenstrom zwischen den beiden Leitfähigkeitsmeßstellen über einen weiteren Ionenaustauscher geführt wird, der den Borgehalt vermindert.

Anhand eines Ausführungsbeispiels und einer Zeichnung wird eine derartige Einrichtung näher erläutert.

Die Leitung 1 führt einen Teil des Primärkühlwassers einer nicht dargestellten Kernreaktoranlage in einen Ionenaustauscher 2. Das Primärkühlwasser verläßt, nachdem es in dem Ionenaustauscher 2 eine Änderung seines Borgehalts erfahren hat, denselben über eine Leitung 3 zur weiteren Verwendung in der Kernreaktoranlage. Zur Überwachung des Borgehalts zweigt von der Leitung 3 eine Meßleitung 4 ab, die mittels eines Ventils 5 abgesperrt werden kann. Ein Kühler 6 dient zur Vorkühiung des Probenstromes. In einem Kationenaustauscher 7 wird — wie allgemein üblich — der Einfluß der Kationen auf die nachfolgende Leitfähigkeitsmessung an den Meßstellen 8, 9 weitgehend ausgeschalten. Zwischen den Meßstellen 8, 9 ist ein Ionenaustauscher 10 installiert. Mittels eines Thermostats 11 und Wärmetauschern 12, 13 wird die Meßleitung 4 und damit auch der darin fließende Probenstrorr. im Bereich der Meßstellen 8,9 auf gleicher Temperatur gehalten. Dabei sind beide Wärmetauscher 12, 13 in einem einzigen Thermostat 11 untergebracht, das z. B. ein Aluminiumblock oder ein Wasserbad sein kann. Mit Hilfe eines Durchflußmessers 14 und eines Drosselventils 15 wird der Durchfluß eingestellt. Der Abfluß erfolgt über einen Trichter 16 zu einem Abwassersammeisystem. Bei entsprechenden Druckverhältnissen in der Anlage kann das Meßgut auch wieder dem Primärkühlwassersystem zugeführt werden, so daß kein Wasserverlust infolge der Messung eintritt. Durch den Vergleich der an den Meßstellen 8 und 9 gewonnenen Meßwerte lassen sich exakte Aussagen über den Borgehalt des in der Leitung 3 strömenden Kühlwassers erzielen. Ist der Ionenaustauscher 2 zum vollständigen Entzug des Bors aus dem Primärkühlwasser ausgelegt, so wird die Einrichtung in vorteilhafter Weise zur Überwachung der ordnungsgemäßen Funktion des Ionenaustauschers 2 verwendet. Für diesen Anwendungsfall wird, solange der Ionenaustauscher 2 noch nicht gesättigt ist, an den Meßstelhn 8 und 9 der gleiche Leitwert gemessen. Sobald infolge beginnender Sättigung des Ionenaustauschers 2 die Konzentration der Ionen im Probenstrom ansteigt, werden diese im nachgeschalteten Ionenaustauscher 10 ausgetauscht. Die Leitfähigkeitsdifferenz zwischen der Leitfähigkeitsmessung an den Meßstellen 8 und 9 gibt dann Aufschluß über die Höhe des Borgehalts.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Einrichtung zur Überwachung des Borgehaits eines Primärkühlwassersystems eines Kernkraftwerks, wobei eine vom Primärkühlwassersystem abzweigende Meßleitung einen Probenstrom des Kühlwassers über einen Kationenaustauscher an einer ersten Leitfähigkeitsmeßstelle vorbeileitet, die ein vom Borgehalt abhängendes erstes Leitfähigkeitssignal liefert, und wobei weiterhin zur Überwachung ein Differenzsignal zwischen dem ersten Leitfähigkeitssignal und einem von einer zweiten Leitfähigkeitsmeßstelle abgegebenen zweiten Leitfähigkeitssignal erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Leitfähigkeitsmeßstelle (9) ,in Flußrichtung des Probenstroms hinter der ersten LeitfähigkeitsmeßsteUe (8) in der Meßleitung (4) angeordnet ist und daß der Probenstrom zwischen den beiden Leitfähigkeitsmeßstellen (8, 9) über einen weiteren Ionenaustauscher (10) geführt wird, der den Borgehalt vermindert.