DE2835162C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung des Gas
druckes im Inneren der Umhüllung eines Kernbrennstabs mit
den Verfahrensschritten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren ist aus der Zeitschrift
"Atom" 152 (Juli 1969), Seiten 166-173 und 176 bekannt.
Ein Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Qualitätskontrolle
in der Brennstabfertigung.
Bekanntermaßen werden die in Kernreaktoren ver
wendeten Brennstäbe, deren Umhüllungen aus Zircaloy, rost
freiem Stahl oder anderem Werkstoff bestehen, mit einem
Gas, beispielsweise Helium, unter einen Innendruck von
etwa 35 bar gesetzt, um den Wärmeübergang von den
innerhalb des Brennstabs befindlichen Brennstofftabletten
auf die Brennstabhülle zu verbessern, von wo die Wärme
durch das zwischen den Brennstäben hindurchzirkulierte
Reaktorkühlmittel abgeführt wird. Außerdem trägt dieser
Innendruck dazu bei, daß die Brennstäbe dem etwa 155 bar
betragenden Druck des zirkulierenden Kühlmittels stand
halten können, der die Brennstabhüllen zusammenzudrücken
sucht.
Da die Fertigung der Brennstäbe auch die Herstellung
ihres Innendruckes umfaßt, ist es aus Gründen der
Qualitätskontrolle notwendig, diesen Innendruck an
repräsentativen Stichproben der hergestellten Brenn
stäbe zu messen, um sicherzustellen, daß die Anforderungen
in bezug auf den Innendruck bei der Herstellung einge
halten werden. Außerdem ist es wegen des verhältnismäßig
hohen Wertes der Brennstäbe wichtig, daß diese bei der
Kontrolle nicht zerstört werden.
Das Hauptproblem bei der Messung des Brennstab
innendruckes ohne Zerstörung des Brennstabs liegt darin,
daß die Messung mit hoher Genauigkeit durchgeführt werden
muß. Typischerweise wird für den Innendruck der Brenn
stäbe ein Wert von etwa 35 bar mit einer Toleranz von
±1 bar verlangt. In der Qualitätskontrolle versucht
man jedoch üblicherweise, bei der Qualitätsüberprüfung
mit einer um eine Größenordnung größerer Genauigkeit zu
messen, d. h. hier den Innendruck mit einer Meßtoleranz
von ±0,1 bar zu ermitteln. Diese Meßtoleranz von ±0,1 bar
entspricht bei den genannten Innendruck der Brennstäbe
von 35 bar einer Meßgenauigkeit von ±0,3%. Aus diesem
Grund sind Versuche einer zerstörungsfreien Messung mit
dieser hohen Genauigkeit wenig erfolgreich geblieben. Eine
Alternativmöglichkeit hierzu ist jedoch das Anbohren der
Brennstabhüllenwand, die Durchführung einer genauen Druck
messung und das anschließende Wiederzuschweißen des Brenn
stabs.
Aus der Zeitschrift "Atom" 152 (Juli 1969), Seiten 166 bis 173
und 176, ist es bekannt, zur Untersuchung der Dichtheit der
Umhüllung des Brennstabs und zur Bestimmung des maximalen
Innendruckes in der Umhüllung den Brennstab in einer vakuum
beaufschlagten Meßkammer mittels eines Lasers anzubohren,
und das Volumen des aus dem Brennstab abgezogenen Gases zu
messen.
Jedoch erscheint diese Möglichkeit, den Brennstab anzubohren
und das darin befindliche Gas in eine Meßkammer bekannten
Volumens austreten zu lassen, für eine Messung des Innen
druckes des Brennstabs mit der gewünschten Genauigkeit noch
ziemlich problematisch, da das Leerraumvolumen im fertigen
Brennstab nur mit einer Genauigkeit von etwa ±20% bekannt
ist. Die
Entspannung des im Brennstab befindlichen Gases in ein
bekanntes Meßvolumen erfordert daher noch ein anschließen
des genaues Messen des Leerraumvolumens im Brennstab. Das
kann auf vielfältige Weise erfolgen, beispielsweise durch
Wiederfüllen des Brennstabs auf einen bekannten Druck und
anschließendes Wiederentspannen des im Brennstab befindlichen
Gases in eine Meßkammer bekannten Volumens ohne vorheriges
Verschließen des Brennstabs, um das Leerraumvolumen im
Brennstab zu ermitteln. Es kann auch ein Doppelentspannungs
verfahren Anwendung finden, gemäß welchem das in dem zu
sammengenommenen Volumen von Meßkammer und Brennstableer
raum befindliche Gas anschließend nochmals in eine zweite
Meßkammer mit bekanntem Volumen entspannt wird. Diese
Verfahren sind jedoch zeitraubend und bringen trotzdem
nicht das gewünschte Maß an Meßgenauigkeit, das zur
Qualitätskontrolle der Brennstäbe im Hinblick auf den
Innengasdruck auf Stichprobenbasis erforderlich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
einfacheres Verfahren zur genauen Überprüfung des Gas
druckes in einem fertigen Brennstab anzugeben.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch das im
Anspruch 1 angegebene Verfahren
gelöst.
Die Abweichung des sich ergebenden Ausgleichsdruckes
vom Nenngasdruck ist direkt proportional zur Abweichung
des tatsächlichen Gasdruckes in dem gemessenen Brenn
stab vom Nenngasdruck.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird
nachstehend mit Bezug auf die Zeichnung
mehr im einzelnen beschrieben.
Die Zeichnung zeigt eine Anordnung zur Messung des Gasdruckes
in einem Brennstab mit Hilfe einer Nullabgleich-Meßtechnik.
Da die Wirksamkeit eines Laserstrahl-Bohrens bei er
höhtem Druck beträchtlich schlechter wird, werden die
Brennstäbe bei
Umgebungsdruck angebohrt, wobei aber die Genauigkeit der
Nullabgleich-Meßtechnik beibehalten wird.
Eine Heliumgasquelle ist mit einer Füllkammer 10
verbunden, die mit einem elektromagnetisch betätigbaren
Füllventil 12 und einem ebenfalls elektromagnetischen
Auslaßventil 14 ausgestattet ist. Das Auslaßventil steuert
das Überströmen von Gas aus der Füllkammer 10 in eine
Meßkammer 16.
Ein Brennstab 18, der Brennstofftabletten enthält
und dessen Inneres unter einem Gasdruck von etwa 35 bar
gesetzt worden ist, wird zur Messung seines Innendruckes
zum Zwecke der Qualitätskontrolle mit seinem Ende in die
Meßkammer 16 eingeführt, innerhalb welcher dieses Brenn
stabende mittels eines Laserstrahl angebohrt wird, der
durch ein Fenster 19 der Meßkammer hindurchfällt. Ein
Druckwandler 20 dient zur Druckmessung und ein elektro
magnetisch betätigbares Entlüftungsventil 22 steuert die
Entlüftung der Füllkammer 10 und der Meßkammer 16 über
ein Filter 24 in die Außenluft.
Im Zuge der Brennstabfertigung ist das Innere des
Brennstabs 18 unter den gewünschten Nenngasdruck von
etwa 35 bar gesetzt worden, was gewöhnlich durch eine
Axialbohrung 26 einer am Brennstabende angeschweißten
Endkappe 28 erfolgt. Nach der Erzeugung des inneren
Gasdruckes ist die axiale Endkappenbohrung zugeschweißt
worden, um das unter Druck stehende Gas im Brennstab
einzuschließen. Da es aus Gründen der Qualitätskontrolle
notwendig ist, zu überprüfen, ob die gefertigten Brenn
stäbe entsprechend den gestellten Anforderungen mit
Druckgas gefüllt und sauber zugeschweißt wurden, um das
Druckgas im Brennstab zu halten, werden repräsentative
Stichproben aus den gefertigten Brennstäben zur Kontrolle
entnommen. Ein zur Kontrolle gewählter Brennstab wird
dann mit seinem Ende in der dargestellten und oben be
schriebenen Weise in die Meßkammer 16 eingeführt.
Der Gasdruck im Brennstab wird mittels einer Null
abgleichtechnik genau gemessen. Der geforderte Nenngas
druck im Brennstab ist bekannt. Zur Durchführung der
Messung mit der dargestellten Meßanordnung werden zu
nächst das Entlüftungsventil 22 geschlossen und das Füll
ventil 12 und das Auslaßventil 14 geöffnet, so daß die
Füllkammer 10 und die Meßkammer 16 langsam mit Helium
gefüllt werden, bis ein Druck P B erreicht wird, der
das 1,6fache des Nenngasdruckes im Brennstab beträgt
und an einem nicht dargestellten Digitalpotentiometer
eingestellt wird. Wenn der vorgegebene Fülldruck erreicht
ist, was durch den Druckwandler 20 festgestellt wird,
wird das Füllventil 12 geschlossen und dadurch die An
ordnung von der Heliumgasquelle abgetrennt. Danach wird
das Auslaßventil 14 geschlossen, wodurch die Füllkammer 10
von der Meßkammer 16 abgetrennt wird, und das Entlüftungs
ventil 22 wird geöffnet, um die Meßkammer in die Außenluft
zu entlüften. Danach wird das Entlüftungsventil wieder ge
schlossen und das Auslaßventil 14 geöffnet, so daß sich
nunmehr in beiden Kammern ein gleicher Druck P O einstellt,
der gleich dem Nenngasdruck im Brennstab ist. Der Zweck
dieses Schrittes besteht darin, sicherzustellen, daß der
Druck P O in den kombinierten Volumen der beiden Kammern
gleich dem Nenngasdruck im Brennstab ist. Falls erforder
lich, wird dieser Schritt unter Nachstellung des Füll
druckes wiederholt, bis die Bedingung erfüllt ist, daß
der sich in den beiden Kammern einstellende Ausgleich
druck gleich dem Nenngasdruck ist.
Für die Messung wird jeweils vor dem Anbohren der
Brennstabendkappe und dem Entspannen des Brennstabinneren
in die leere Meßkammer die eine Hilfskammer darstellende
Füllkammer mit dem Fülldruck gefüllt, der, wie bereits
gesagt, beim vorliegenden Ausführungsbeispiel dem 1,6fachen
des Nenngasdruckes im Brennstab entspricht. Dieser Füllgas
druck ist, wie bereits aus dem vorhergehenden hervorgeht,
so gewählt, daß bei Verbindung der gefüllten Füllkammer 10
mit der entlüfteten Meßkammer 16 sich ein Ausgleichsdruck
in den beiden Kammern einstellt, der gleich dem Nenngas
druck ist. Nachdem die Meßkammer durch Öffnen des Ent
lüftungsventils in die Außenluft entlüftet worden ist,
wird das Entlüftungsventil wieder geschlossen und der Brenn
stab angebohrt. Durch das Anbohren des Brennstabs wird
das Brennstabinnere in die Meßkammer entspannt, und an
schließend wird das Auslaßventil 14 der Füllkammer ge
öffnet, wodurch das Gas in der Meßkammer wieder auf einen
Druck nahe des Nenngasdruckes gebracht wird. Der sich in
den drei nunmehr miteinander in Verbindung stehenden
Volumen einstellende Enddruck entspricht genau demjenigen
Druck, den man mittels einer einfachen Druckausgleichs
messung unter Verwendung einer mit dem kombinierten
Volumen von Meß- und Füllkammer volumengleichen Kammer
erhalten hätte. Bei Ermittlung des sich nach dem Ent
spannen des Brennstabinneren in die Meßkammer in dem
kombinierten Volumen dieser beiden Räume ergebenden
Zwischendruckes ist es auch möglich, gewünschtenfalls das
Leerraumvolumen des Brennstabs zu berechnen.
Ein besonderer Vorteil der Verwendung einer während
des Anbohrens des Brennstabs unter dem Außenluftdruck
stehenden Meßkammer liegt darin, daß für das Anbohren
nur ein sehr kleiner Energiepegel erforderlich ist. Ein
hoher Druck würde eine Verzerrung des Laserstrahls ver
ursachen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Prüfung des Gasdruckes im Inneren der Um
hüllung eines Kernbrennstabs mit folgenden Schritten:
- a) Einführen des Brennstabs mit einem Ende unter gasdichtem Abschluß in eine Meßkammer,
- b) Evakuieren der Meßkammer,
- c) Durchbohren der Umhüllung innerhalb der Meßkammer, und
- d) Bestimmen des sich einstellenden Druckes in der Meßkammer,
dadurch gekennzeichnet, daß
- e) eine mit der Meßkammer verbindbare Füllkammer mit einem solchen Fülldruck mit Gas gefüllt wird, daß sich bei Ver bindung der Füllkammer mit der evakuierten Meßkammer ein dem Nenndruck im Brennstabinneren entsprechender Druck ein stellen würde,
- f) die Meßkammer nach dem Durchbohren der Umhüllung mit der Füllkammer verbunden wird,
- g) die sich in der Meßkammer und der Füllkammer etwa ein stellende Abweichung des Drucks vom Nenndruck als Maß für die Abweichung des Gasdrucks im Brennstabinneren vom Nenn druck verwendet wird,
- h) die sich etwa einstellende Abweichung des Drucks in der Meßkammer vom Nenndruck rückgängig gemacht wird, und
- i) die Bohrung in der Umhüllung wieder verschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Verhältnis zwischen dem Meßkammervolumen und dem Leer
raumvolumen des Brennstabinneren von etwa 1 gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschließen der Bohrung mittels eines Laserstrahls
erfolgt.
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