DE2833106C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Entölen von Bilgenwasser u.dgl. - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Entölen von Bilgenwasser u.dgl.

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DE2833106C2 DE19782833106 DE2833106A DE2833106C2 DE 2833106 C2 DE2833106 C2 DE 2833106C2 DE 19782833106 DE19782833106 DE 19782833106 DE 2833106 A DE2833106 A DE 2833106A DE 2833106 C2 DE2833106 C2 DE 2833106C2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entölen von Bilgenwasser und dergleichen in mit einer Brennkraftmaschine, insbesondere einem Dieselmotor, versehenen Schiffen, bei dem das ölhaltige Bilgenwasser in einer Verweilzone angesammtelt und aus der Verweilzone der Wasseranteil des Bilgenwassers getrennt abgezogen und abgeführt wird, wobei vorzugsweise die in der Verweilzone befindliche Verweilmenge automatisch geregelt wird, insbesondere mittels Überlauf und/oder Niveaufühler; weiter betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Ein derartiges Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sind aus der DEOS 25 55 118 bekannt.
Das in der Bilge eines Schiffes sich ansammelnde Bilgenwasser stammt normalerweise aus Kondenswasser, das sich an kalten Wänden gebildet hat, verschütteten Wasch und Reinigungsflüssigkeiten sowie Leckwasser. Bilgenwasser enthält immer beträchtliche Mengen Öl und andere Schadstoffe, so daß es nicht ohne weiteres für übliche Zwecke verwendet oder über Bord gepumpt werden kann. Bisher hat man Bilgenwasser durch Einbringen in einen Verweilbehälter und Abziehen der sich durch SchwerkraftTrennung oben ansammelnden öligen Phase aufbereitet. Die untere wäßrige Phase wird ebenfalls abgezogen und beispielsweise über Bord gegeben, oder, falls die Brennkraftmaschine mit
voller Kraft läuft, in den dann stark erhitzten Auspuff eingeleitet und dort augenblicklich verdampft (DEOS 25 55 118). Die steigenden Anforderungen an Umweltschutz lassen dieses Verjähren jedoch mehr und mehr bedenklich erscheinen, weil die für eine gute Trennwirkung an sich nötigen Aufenthaltszeiien in der Verweilzone praktisch nicht verwirklicht werden können und weil in jedem Fall die SchwerkraftTrennung aufgrund der Dichteunterschiede des Ölanteils und des Wasseranteil doch unvollkommen bleibt; es verbleiben beträchtliche Mengen öliger und anderer schwerflüchtiger Verunreinigungen in dem Wasser, so daß ein auf diese Weise aufbereitetes Bilgenwasser immer noch äußerst schädlich für das organische Leben im Wasser ist und auch für andere Zwecke, beispielsweise als Reinigungsflüssigkeit, im allgemeinen nicht einsetzbar ist Die Verdampfung derartigen Wassers in einem heißen Auspuff ist nur bei voller Leistung der Brennkraftmaschine möglich und führt allenfalls dazu, daß der schädliche RestÖlgehalt statt in das Gewässer in die Atmosphäre abgeführt wird; das ist meist noch weniger erwünscht. Technisch ist natürlich eine beliebig gute Reinigung des Bilgenwassers grundsätzlich möglich, doch hat der dafür erforderliche weit höhere Aufwand an Platz, Anschaffungs, Betriebs und Wartungskosten bisher die Einführung besser arbeitender Systeme verhindert; das gilt besonders für Handelsschiffe, weil dort aus Gründen der Wirtschaftlichkeit die Anzahl der Besatzungsmitglieder immer weiter verringert v/ird.
Die Erfindung geht deshalb von der Aufgabe aus, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zum Entölen von Bilgenwasser so zu verbessern, daß diese wirksam, einfach, betriebssicher sind und keine besonderen Anforderungen an die Qualifikation des Personals stellen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art vorgesehen, daß die Verweilmenge unter Unterdruck gesetzt und durch Zufuhr von Abwärme aus der Brennkraftmaschine beheizt wird, und daß der dabei aus der Verweilmenge abgegebene Wasserdampf abgezogen und vor dem Abführen auf Umgebungsdruck gebracht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei der gattungsmäßigen Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens vorgesehen, daß der Verweilbehälter und der Schmutzölbehälter gegen die Umgebung geschlossen und oberhalb ihrer Flüssigkeitsniveaus miteinander verbunden sind, daß der Verweilbehälter Heizeinriohtungen aufweist, die mit Abwärme aus der Brennkraftmaschine betreibbar sind, und daß die WasserAbleitung an eine oberhalb des Flüssigkeitsniveaus liegende Anschlußstelle des Verweilbehälters angeschlossen ist und eine mindestens gegen den Umgebungsdruck fördernde Saugpumpe zur Erzeugung eines Unterdruckes im Verweilbehälter aufweist.
Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen des Verfahrens und der Vorrichtung nach der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Nach der Erfindung wird durch die Anwendung von Unterdruck im Verweilbehälter erreicht, daß schon bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen, wie sie mit Abwärme im allgemeinen nur zu erreichen sind, der Wasseranteil des Bilgenwassers rasch verdampft und in Dampfform abgeführt werden kann; da Abwärme verwendet wird, ist ein zusätzlicher Aufwand von Energie für die Heizung nicht erforderlich. Auch wenn die die Abwärme liefernde Brennkraftmaschine nicht
mit voller Leistung läuft, ist das Verfahren voll betriebsfähig.
Vorzugsweise wird im wesentlichen der gesamte Wasseranteil des Bilgenwassers in der beschriebenen Weise verdampft und abgezogen, so daß der verbleibende Ölanteil praktisch wasserfrei ist Die Verdampfung geht natürlich besonders rasch und vollständig vor sich, wenn man den Wasseranteil zum Sieden bringt; dazu wird der Unterdruck so eingestellt, daß die Siedetemperatur des Wassers höchstens gleich der Temperatur in der Verweilzone ist Zum Abführen der anfallenden Wasserdampfmengen sind entsprechend leistungsfähige Einrichtungen zur Erzeugung des Unterdrucks vorzusehen; besonders einfach ist es, wenn der Wasserdampf von der den Unterdruck erzeugenden Saugpumpe abgesaugt und auf Umgebungsdruck gebracht wird.
Der abgezogene und auf Umgebungsdruck gebrachte Wasserdampf kann einfach ins Freie abgelassen werden. Vielfach wird man es aber vorziehen, den Wasserdampf möglichst vollständig zu Wasser zu kondensieren, weil man auf diese Weise zu einem weitgehend gereinigten, insbesondere öi und salzfreien Wasser gelangt, das für viele Zwecke gut geeignet ist, insbesondere als Reinigungsflüssigkeit oder sogar als Kesselspeisewasser. Das Kondensieren kann in sehr einfacher Weise durch Kühlen mit Seewasser erfolgen.
Das in der Verweilzone nach dem Abdampfen des Wassers verDleibende Öl wird erfindungsgemäß in einen unter dem Unterdruck stehenden Schmutzölbehalter befördert. Es kann von dort aus in Betriebspausen oder nach Umschaltung der Anlage auf einen zweiten gleichartigen Schmutzölbehälter nach Belüften abgelassen werden. Die Anlage wird besonders einfach, wenn das Öl aus einem Überlauf der Verweilzone durch die Schwerkraft in das Schmutzölvolumen befördert wird. Die Trennung zwischen Öl und Wasser wird besonders vollständig, wenn die Abwärme der Brennkraftmaschine einem stromaufwärtigen Bereich der Verweilzone zugeführt und das Öl aus einem stromabwärtigen Bereich der Verweilzone entnommen wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann leicht automatisiert und mit den üblichen Sicherheitseinrichtungen versehen werden. So können insbesondere in dem Verweilbehälter Niveaufühler vorgesehen sein, die beim Überschreiten bestimmter Flüssigkeitsniveaus die Anlage abschalten und/oder den weiteren Zulauf von aufzubereitendem Bilgenwasser unterbrechen. Zur besseren Trennung von Wasseranteil und Ölanteil ist es zweckmäßig, den Verweilbehälter durch wenigstens ein Überlaufwehr in einen dem Verdampfen dienenden stromaufwärtigen Bereich und einen dem Ansammeln des Ölanteils dienenden stromabwärtigen Bereich zu trennen. Die Heizeinrichtungen sind dann nur im stromaufwärtigen Bereich vorgesehen, und die ÖlAbleitung im stromabwärtigen Bereich des Verweilbehälters. Zweckmäßigerweise bildet dabei die ÖlAbleitung einen Überlauf, der das Flüssigkeitsniveau bestimmt. Es ist dann zweckmäßig, als Sicherheitseinrichtung zwei Niveaufühler vorzusehen, und zwar einen RestwasserNiveaufühler im stromabwärtigen Bereich des Verweilbehälters, der auf eine etwa sich unter der Ölschicht ansammelnde Wasserschicht anspricht und dann die Anlage abschaltet, ggf. unter Erzeugung eines entsprechenden Anzeigesignals, und einen im stromaufwärtigen Bereich des Verweilbehälters angeordneten BilgenwasserNiveäufühler, der generell bei Zulauf einer zu großen Menge an Bilgenwasser die weitere Zufuhr unterbricht und ζεί. ein entsprechendes Anzeieesisnal
abgibt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben.
Die Figur zeigt ein schematisches Fließdiagramm einer Vorrichtung.
Die in der Figur dargestellte Vorrichtung enthält einen Verweilbehälter 1 für das zu entölende Bilgenwasser; in diesem Verweilbehälter durchläuft das Bilgenwasser eine Verweilzone in der durch den Pfeil 3 angegebenen allgemeinen Strömungsrichtung. Das Bilgenwasser wird dem Verweilbehälter 1 in einem stromaufwärtigen Bereich über eine dort angeschlossene BilgenwasserZuführleitung 7 zugeführt. In dieser ist erforderlichenfalls eine BilgenwasserFörderpumpe 9 vorgesehen. Vielfach genügt aber auch der in dem Verweübehälter erzeugte Unterdruck, um das Bilgenwasser heranzufördern. Im stromabwärtigen Bereich, genauer am stromabwärtigen Ende, des Verweilbehälters 1 ist eine ÖIAbleitung 15 angeschlossen, die über ein Schauglas 17 zu einem Schmutzölbehälter 19 führt. Der Schmutzölbehälter 19 ist wie der Verweilbehälter 1 gegen die Umgebung abgeschlossen. Oberhalb ihrer Flüssigkeitsniveaus sind der Verweübehälter 1 und der Schmutzölbehälter 19 durch eine Druckausgleichsleitung21 miteinander verbunden.
Bei der dargestellten Ausführungsform sind der stromaufwärlige Bereich und der stromabwärtige Bereich des Verweilbehälters 1 durch ein Überlaufwehr 23 voneinander getrennt. Der Verweübehälter 1 hat einen schrägen Boden 25, und in den jeweils tiefsten Teilen des stromaufwärtigen bzw. stromabwärtigen Bereichs sind normalerweise geschlossene Ablaßventile 27 bzw. 29 zum Ablassen von Schlamm 31 bzw. Restwasser 37 vorgesehen. Normalerweise sind diese Ventile handbetätigt; sie können aber auch für automatische Betätigung durch entsprechende Niveaufühler eingerichtet sein. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist in dem stromabwärtigen Bereich des Verweilbehälters eine Regeleinrichtung 33 für eine etwa unterhalb der dort vorhandenen Ölschicht 35 sich ansammelnde Wasserschicht 37 vorgesehen und mit einer Regeleinrichtung 39 verbunden. Diese Regeleinrichtung 39 gibt ein Schließsignal auf ein in der BilgenwasserZuführleitung 7 angeordnetes Stellventil, hier das schon beschriebene steuerbare Stellventil 11, sobald die Regeleinrichtung 33 das Erreichen eines vorbestimmten Niveaus der Wasserschicht 37 meldet. Ganz entsprechend ist in dem stromaufwärtigen Bereich des Verweilbehälters 1 ein BilgenwasserNiveaufühler 41 mit einem Signalgeber 43 angeordnet; bei nicht unterteilten Verweilbehälters kann dies der einzige Niveaufühler sein. Auch der Bügen.wasserNiveaufühler 41 gibt ein Schließsignal auf das steuerbare Stellventil 11, wenn das BilgenwasserNiveau im Verweilbehälter 1 die vorgesehene Marke Überschreitet Der Bilgenwasser Niveaufühler 41 und das steuerbare Stellventil 11 können zusammen eine Regeleinrichtung zum automatischen Regeln des Flüssigkeitsniveaus der in dem Verweilbehälter befindlichen Verweilmenge bilden.
Die Heizeinrichtungen 45 enthalten hier einen im Flüssigkeitsraum des Verweilbehälters 1 angeordneten Wärmetauscher 47, der über eine Wärmeträgerleitung aus einer Quelle von Abwärme der Brennkraftma- faS schine 49 (die hier nur als Block angedeutet ist) verbunden ist Als AbwärmeQuelle dient hier der Auspuff 51 der Brennkraftmaschine, in welchem ein zweiter Wärmetauscher 53 zur Aufnahme von Abwärme der Brennkraftmaschine vorgesehen ist. Die Wärmeträgerleitung 48 bildet einen Teil eines Wärmeträgerkreislaufs mit einer Rückleitung 50 und einer darin angeordneten Förderpumpe 55. Die Abwärme kann auch an anderen Stellen der Brennkraftmaschine 49 entnommen werden, insbesondere in deren Kühlwasserkreislauf. Als Wärmeträger dient eine übliche Wärmeträgerflüssigkeit, beispielsweise ein hochsiedendes öl. An den Kreislauf ist in der üblichen Weise ein Ausgleichbehälter 57 angeschlossen, in welchem ein Vorrat der Wärmeträgerflüssigkeit von einem Gaspolster 59 unter Druck gesetzt ist Die Förderpumpe 55 kann mit Stelleinrichtungen versehen sein, auch in Form eines (nicht dargestellten) einstellbaren Nebenschlusses, so daß die Umwälzleistung in dem WärmeträgerKreislauF verändert und gewünschtenfalls auch von Parametern des Systems, beispielsweise der Temperatur des in dem Verweübehälter 1 befindlichen Bilgenwassers, gesteuert werden kann.
Der Verweübehälter 1 ist, wie schon gesagt wurde, gegen die Umgebung abgeschlossen. In seinem oberen Bereich, also oberhalb des normalen Flüssigkeitsniveaus, hat der Verweübehälter 1 eine Anschlußstelle 61, an die eine Wasser Ableitung 63 angeschlossen ist. In dieser WasserAbleitung 63 ist eine Saugpumpe 65 vorgesehen, die in dem Gasraum des Verweilbehälters 1 einen starken Unterdruck, beispielsweise —0,7 Atmosphären, erzeugt. Die Saugpumpe 65 ist so ausgelegt, daß sie gegen den Umgebungsdruck fördert, so daß der aus dem Verweübehälter 1 abgepumpte Wasserdampf in die Atmosphäre abgegeben werden kann. Bei der dargestellten Ausführungsform ist stromab von der Saugpumpe 65 ein Kondensator 69 in der WasserAbleitung vorgesehen. Das aus dem Ausgang 67 der Saugpumpe 65 kommende Gemisch aus Wasserdampf und bereits kondensierten Wasser wird in dem Kondensator 69 von einem Kühlwasserstrom gekühlt, und dadurch wird der restüiche Wasserdampf zum größten Teil ebenfalls in flüssiges Wasser verwandelt, das aus dem Ausgang 71 des Kondensators austritt und von dort irgendwelchen Verbrauchszwecken zugeführt werden kann, beispielsweise als Wasch und Reinigungsflüssigkeit oder sogar als Kesselspeisewasser, oder einfach in die See gegeben werden kann. Auch der Kondensator wird zweckmäßig für Kühlung mittels Seewasser eingerichtet; das von einer Pumpe 73 herangeförderte Seewasser tritt stromab von dem Kondensator 69 aus einer Kühlwasser Ableitung 75 aus, die zur See führt.
Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Verweübehälter 1 nicht nur durch das bereits beschriebene eine Überlaufwehr 23 unterteilt sondern durch zwei im Abstand voneinander angeordnete Überlaufwehre, nämlich das schon genannte Überlaufwehr 23 und ein weiter stromauf davon angeordnetes zweites Überlaufwehr 77. Das weiter stromab liegende Überlaufwehr 23 ist niedriger als das weiter stromauf liegende zweite Überlaufwehr 77, und letzteres hat im Bereich des Bodens 25 des Verweilbehälters 1 einen Durchgang 79 für weiter stromab abgeschiedene Sinkstoffe, so daß diese den schrägen Boden 25 hinunterrutschen und sich mit der Schlammenge 31 vereinigen können. Die ÖIAbleitung 15 ist an einem Niveau an den Verweilbehälter 1 angeschlossen, das noch niedriger liegt als die Oberkante des stromabwärtigen Überlaufwehrs 23. Bei der dargestellten Ausführungsform ist außerdem zwischen den beiden Überlaufwehren 23 und 77 noch ein von oben geringfügig in die
Flüssigkeitsoberfläche eintauchender Trennbalken 81 vorgesehen. Dieser hat im wesentlichen den Zweck, das Herüberspritzen von Wasser aus dem stromaufwärtigen in den stromabwärtigen Bereich des Verweilbehälters 1 zu verhindern. Aus ähnlichen Gründen ist bei der dargestellten Ausführungsform die Anschlußstelle 61 der WasserAbleitung 63 in einen Dampfdom 83 gelegt, der durch Blenden 85 gegen den Eintritt von Spritzwasser abgeschirmt ist.
Um die Vorrichtung bei Außerbetriebsetzung belüften zu können, ist ein zur Atmosphäre führendes Belüftungsventil 87 vorgesehen, das bei der dargestellten Ausführungsform an die WasserAbleitung 63 stromauf von der Saugpumpe 65 angeschlossen ist. Nach dem Belüften kann der Schmutzölbehälter 19 über ein Ablaßventil 89 entleert werden.
Die Vorrichtung kann übliche Meß und Sicherheitsvorkehrungen aufweisen wie Grenzwertmelder für zu starkes oder zu schwaches Vakuum, Fühler auf die elektrische Leitfähigkeit des aus dem Ausgang 71 des Kondensators ablaufenden Wassers zur Überwachung des Salzgehalts, Temperaturfühler und dergleichen. Als Beispiele derartiger Einrichtungen sind in der Figur Anzeigelampen 91 und 93 angedeutet, die das Auftreten von Schließsignalen für das Ventil 11 anzeigen.
Im Betrieb fördert die BilgenwasserFörderpumpe 9 einen Bilgenwasserstrom über die Ventile 13 und 11 in den Verweilbehälter 1. In dem Verweilbehälter 1 sammelt sich das ölhaltige Bilgenwasser an. In der dadurch gebildeten Verweilzone findet auch schon durch Schwerkraft eine gewisse Trennung von Wasseranteil und ölanteil statt. Die oben schwimmende ölschicht fließt über die ölAbleitung 15 in den Schmutzölbehälter 19. Ein Vorteil der Anlage besteht also darin, daß auch bei Ausfall der Saugpumpe 65 und/oder der Heizeinrichtung 45 eine Abtrennung des Öls vom Bilgenwasser in der bisher bekannten Weise erfolgt.
Bei richtiger Funktion wird das in dem Verweilbehälter 1 befindliche Bilgenwasser von der Heizeinrichtung 45 geheizt, und über dem Flüssigkeitsspiegel wird durch die Saugpumpe 65 ein Vakuum von zum Beispiel MOJ Atmosphären aufrechterhalten. Vorzugsweise ist dabei die Vakuum und Saugleistung der Saugpumpe 65 so bemessen, daß für das in dem Verweilbehälter 1 befindliche Wasser die Siedetemperatur höchstens gleich derjenigen Temperatur ist, die im Betrieb tatsächlich infolge der Heizwirkung der Heizeinrichtung 45 erzielt wird. Der Wasseranteil des Bilgenwassers kommt dann zum Sieden, und es findet eine rasche Verdampfung statt. Der Wasserdampf wird von der Saugpumpe 65 abgezogen und gegen den Umgebungsdruck durch den Kondensator 69 ^leitet, aus welchem dann weitgehend kondensiertes Wasser aus dem Auslauf 71 abläuft. Der in dem Verweilbehälter 1 verbleibende Ölanteil läuft über die Überlaufwehre 77 und 23 in den stromabwärtigen Teil und wird dort durch die ÖlAbleitung 15 in den Schmutzölbehälter 19 abgeführt. Falls die Trennleistung der Anlage aus irgendwelchen Gründen zu gering wird, gelangt nicht verdampftes Wasser in den stromabwärtigen Teil des Verweilbehälters 1; die sich am Boden ansammelnde
ίο Wassermenge 37 löst schließlich die Regeleinrichtung 33 aus, so daß ein Schließsignal auf das steuerbare Stellventil 11 geleitet wird und dieses Ventil geschlossen wird. Es kann dann die Anlage mit Hilfe des Belüftungsventils 87 belüftet und die Wassermenge 37
ir) über das Wasserablaßventil 29 abgelassen werden. Von Zeit zu Zeit ist in ähnlicher Weise der sich am Boden des stromaufwärtigen Bereichs des Verweilbehälters ! ansammelnde Schlamm 31 über das SchlammAblaßventil 27 abzuziehen.
In zahlreichen Fällen wird eine besondere BilgenwasserFörderpumpe 9 nicht erforderlich sein, da der von der Saugpumpe 65 erzeugte Unterdruck normalerweise zum Ansaugen des Bilgenwassers ausreicht. Die Saugpumpe 65 wird zweckmäßig als Wasserringpumpe ausgeführt; es sind aber auch andere Arten von Vakuumpumpen verwendbar, insbesondere EjektorSaugpumpen. Die praktisch anzuwendenden Temperaturen und Unterdrücke hängen weitgehend von den jeweils vorhandenen Möglichkeiten ab. Wenn die Abgaswärme im Abgassystem eines Dieselmotors entnommen werden kann, ist es möglich, mit verhältnismäßig geringen Unterdrücken auszukommen, weil dann relativ hohe Temperaturen im Verweilbehälter erzielt werden können. Wenn man dagegen die Abwärme dem Kühlwasserkreislauf einer Brennkraftmaschine entnimmt, kommt man nur auf beträchtlich geringere Temperaturen, und man muß dann ein entsprechend besseres Vakuum, also einen niedrigeren Druck im Verweilbehäiter 1 einstellen, um den Wasseranteil des Bilgenwassers zum Sieden und zum raschen Verdampfen zu bringen. In jedem Fall wird durch Verwendung eines hochsiedenden Öls im WärmeträgerKreislauf erreicht, daß auch bei hohen Prozeßtemperaturen die Übertragung der Wärme drucklos vor sich geht.
In dieser Beschreibung soll der Begriff »Seewasser« für beliebige das Schiff tragende Gewässer gelten, also auch für Wasser aus Flüssen, Süßwasserseen und dergleichen. Der Begriff »Entölen« steht für eine Aufbereitungsart, die in der Hauptsache dem Entfernen des Ölgehalts dient, aber vorzugsweise auch andere Verunreinigungen gelöster und/oder ungelöster Art mit entfernt
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (14)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Entölen und Bilgenwasser und dergleichen in mit einer Brennkraftmaschine, insbesondere einem Dieselmotor, versehenen Schiffen, bei dem das ölhaltige Bilgenwasser in einer Verweilzone angesammelt und aus der Verweilzone der Wasseranteil des Bilgenwassers getrennt abgezogen und abgeführt wird, wobei vorzugsweise die in der Verweilzone befindliche Verweilmenge automatisch geregelt wird, insbesondere mittels Überlauf und/oder Niveaufühler, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilmenge unter Unterdruck gesetzt und durch Zufuhr von Abwärme aus der Brennkraftmaschine beheizt wird, und daß der dabei aus der Verweilmenge abgegebene Wasserdampf abgezogen und vor dem Abführen auf Umgebungsdruck gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserdampf vor dem Abführen zu Wasser kondensiert wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterdruck so eingestellt wird, daß die Siedetemperatur des Wassers höchstens gleich der Temperatur in der Verweilzone ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Verweilzone nach Abdampfen des Wassers verbleibende Öl in einer unter dem Unterdruck stehenden Schmutzölbehälter befördert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwärme der Brennkraftmaschine einem stromaufwärtigen Bereich der Verweilzone zugeführt und das Öl aus einem stromabwärtigen Bereich der Verweilzone entnommen wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit einem eine Verweilzone bildenden Verweilbehälter, an den, vorzugsweise in einem stromaufwärtigen Bereich, eine BilgenwasserZuführleitung, erforderlichenfalls mit einer BilgenwasserFörderpumpe, eine WasserAbleitung und, vorzugsweise in einem stromabwärtigen Bereich, eine zu einem Schmutzölbehälter führende ÖIAbleitung sowie vorzugsweise ferner eine SchlammAbleitung angeschlossen sind, wobei vorzugsweise eine Regeleinrichtung, insbesondere ein Überlauf und/oder mit einem Niveaufühler, zum automatischen Regeln des Flüssigkeitsniveaus der in dem Verweilbehälter befindlichen Verweilmenge vorgesehen ist. dadurch gekennzeichnet, daß der Verweilbehälter (1) und der Schmutzölbehälter (19) gegen die Umgebung geschlossen und oberhalb ihrer Flüssigkeitsniveaus miteinander verbunden sind, daß der Verweilbehälter (1) Heizeinrichtungen (45) aufweist, die mit Abwärme aus der Brennkraftmaschine (49) betreibbar sind, und daß die WasserAbleitung (63) an eine oberhalb des Flüssigkeitsniveaus liegende Anschlußstelle (61) des Verweilbehälters (1) angeschlossen ist und eine mindestens gegen den Umgebungsdruck fördernde Saugpumpe (65) zur Erzeugung eines Unterdruckes im Verweilbehälter (1) aufweist.
7.VorriChtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußstelle (61) für die WasserAbleitung (63) in einem Dampfdom (83) angeordnet ist, der durch Blenden (85) gegen den Eintritt von Spritzwasser geschützt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Regeleinrichtung (33, 39) für das Wasserniveau in dem Verwdlbehälter (1) vorgesehen ist, und daß die ÖIAbleitung (15) einen Überlauf für die in dem Verweilbehälter (1) befindliche Flüssigkeit bildet.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtungen (45) in einem stromaufwärtigen Bereich des Verweilbehälters (1) angeordnet sind und daß die ÖIAbleitung (15) an einem stromabwärtigen Bereich des Verweilbehälters (1) angeschlossen ist
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche durch ein Überlaufwehr (23) voneinander getrennt sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch zwei im Abstand voneinander angeordnete Überlaufwehre (23, 77), von denen das weiter stromabwärts liegende Überlaufwehr (23) niedriger ist und das weiter stromaufwärts liegende Überlaufwehr (77) am Boden des Verteilerbehälters einen Durchgang (79) für weiter stromab abgeschiedene Sinkstoffe bildet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Überlaufwehren (23,77) ein von oben in die Flüssigkeitsoberfläche eintauchender Trennbalken (81) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß stromab von der Saugpumpe (65) ein Kondensator (69) in der WasserAbleitung (63) vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugleistung der Saugpumpe (65) derart bemessen ist, daß das in dem Verweilbehälter (1) befindliche Wasser zum Sieden kommt.
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