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Ärztlicher, insbesondere zahnärztlicher Patientenstuhl
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Die Erfindung betrifft einen ärztlichen, insbesondere zahnärztlichen
Patientenstuhl mit am freien Ende der Rückenlehne mittels einer an der Rückenlehne
aus- und einschiebbar gelagerten Tragschiene gehalterter Kopfstütze, die um eine
am freien Ende der tragschiene angeordnete, quer zur Verschieberichtung der letzteren
verlaufende horizontale Schwenkachse verschwenkbar und durch eine Arretiereinrichtung
in der jeweils eingenommenen Schwenkstellung arretierbar ist.
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Ein derartiger Patientenstuhl ist durch die DE-OS 20 47 720 bekannt.
Sollen Patienten mit verhältnismäßig geringer Körpergröße, vor allem mit geringer
Rückenlänge, z.B. Kinder, behandelt werden, so kommt der Hinterkopf des Patienten
- selbst bei ganz in die Rückenlehne eingeschobener Tragschiene - im unteren Bereich
der Kopfstütze oder garnir noch an der Rückenlehne zur Anlage, so daß der Arzt eine
Behandlung, z.B. des Mundes des Patienten, von hinten, d.h. von dem der sogenannten
"11- oder 12-Uhr-Position11 entsprechenden freien Ende der Kopfstütze aus nicht
durchführen kann, weil der vom Kopf des Patienten bis zum freien Ende der Kopfstütze
reichende Bereich einer solchen Behandlung hinderlich im Wege steht. Dies ist auch
der Ball bei Verwendung eines auf einem Verlängerungsteil der Rückenlehne in Richtung
vom Sitz des Stuhles weg und zum Sitz hin verschiebbaren gopfpolsters nach dem DE-GM
69 13 099.
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Um unterschiedliche Behandlungsarten und damit wohl auch eine gewisse
Anpassung an die untersdiedliche Körpergröße der Patienten zu ermöglichen, kann
bei dem durch die DE-OS 24 36 211 bekannten zahnärztlichen Patientenstuhl die gesamte,
dort nicht schwenkbare Kopfstütze einschließlich Tragschiene gegen eine andere ausgetauscht
werden.
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Dadurch daß die Tragstütze fest mit der Kopfstütze verbunden S ist,
ergibt sich eine verhältnismäßig große Sperrigkeit des auszutauschenden Teils, so
daß die Handhabung beim Austauschen umständlich und schwierig ist und sich bei der
Lagerhaltung mehrerer verschieden großer Eopfstützen Raumprobleme ergeben.
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Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst
die Aufgabe, einen Patientenstuhl der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem
unter Vermeidung einer Sperrigkeit von auszutauschenden Teilen auch bei Patienten
mit verhältnismäßig kleiner Rückenlänge eine ungehinderte Behandlung des Kopfes,
insbesondere der Zähne in allen Behandlungspositionen des Arztes, so auch in der
11- bis 12-Uhr-Position möglich ist Die durch die Erfindung erreichten Vorteile
sind im wesentlichen darin zu sehen, daß im Bedarfsfall zur Anpassung an die Körpergröße
des Patienten - gegebenenfalls unter Verschiebung der Tragschiene - in einfacher
und rascher Weise nur das nunmehr nicht mehr paasende Kopfpolster von der Aufnahme-
und Verriegelungseinrichtung gelöst und gegen ein geeignetes Kopfpolster ausgetauscht
zu werden braucht. Auf diese Weise kann bei allen vorkommenden Patientenkörpergrößen
in 2edem Fall erreicht werden, daß der Kopf in einer auch die 11- bis 12-Uhr-Behandlungsposition
ermöglichenden Weise auf der Eopfstütze gelagert werden kann. Dadurch daß das auszutauschende
Teil allein durch das Eopfpolster-und nicht durch die gesamte
Kopfstütze
einschließlich tragschiene oder gemäß der DE-PS 12 45 540 durch die Kopfstütze mit
Verstell- bzw.
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Arretiereinrichtung - gebildet ist, bilden die unterschiedlichen Eopfpolster
einen Satz von jeweils in ihren Abmessungen und auch in ihrem Gewicht verhältnsmäßig
kleinen und daher nicht sperrigen, sondern leicht zu handhabenden und leicht lagerbaren
Austauschteilen.
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Die genannten Vorteile kommen insbesondere auch dann zur Geltung,
wenn die Kopfstütze z.B. in der durch das DE-GM 76 17 191 bekannten Weise mit Handschaltern
zur Steuerung ärztlicher Geräte, z.B. verstellbarer Teile des Patientenstuhls, versehen
ist und wenn-diese Handschalter am Basisteil der Kopfstütze, vorzugsweise am der
Sogenannten "12-Uhr-Position" entsprechenden freien Ende des Basisteils angeordnet
sind.lUrch diese Ausbildung wird nämlich erreicht, daß auch bei Anordnung der genannten
Handschalter die austauschbaren Kopfpolster keine zusätzlichen Bauelemente aufweisen
ui daher ihre Kleinheit erhalten bleibt, wahrend dem Arzt die Handschalter wie im
übrigen auch die am Basisteil angeordnete Handhabe für die Arretierungseinrichtung
-unabhängig von dem gerade angewendeten Eopfpolster- immer an der gleichen Stelle
gut zuginglich zur Verfügung stehen.
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Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den vorstehend
nicht behandelten Unteransprüchen und der nachstehenden Erläuterung der Zeichnung.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung beispiels ~
weise dargestellt:
Es zeigen: Fig. 1 einen ärztlichen, z.B. zahnärztlichen
Patientenstuhl, in Ansicht von der Seite, Fig. 2 das obere Ende der Rückenlehne
des Patientenstuhls nach Fig. 1 in Ansicht von oben, Fig. 3 den an der Tragschiene
der Rückenlehne angeordneten Basisteil der Kopfstütze in vergrößertem Maßstab in
Ansicht von der Seite, Fig. 4 den Basisteil nach Fig. 3 teilweise in Ansicht von
oben, teilweise im Schnitt, Fig. 5 den Basisteil mit Schwenkachse und Arretiereinrichtung,
teilweise im Schnitt, teilweise in Ansicht von oben und Fig. 6 einen Schnitt nach
der Linie VI-VI in Fig. 5.
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Gemäß Big. 1 weist der Patientenstuhl einen Sockel 1 auf, an welchem
ein Tragarm 2 befestigt ist, der über einen Träger 3 den Sitz 4 mit Rückenlehne
5 trägt. Beispielsweise mit Hilfe eines nicht dargestellten elektromotorischen oder
pneumatischen oder hydraulischen Antriebes ist der Sitz 4 mit Rückenlehne 5 der
Höhe nach verstellbar und um die horizontale Achse 6 verschwenkbar. Ebenso kann
auch die Rückenlehne 5 allein um die Achse 6 verschwenkbar sEin, Am oberen bzw.
freien Ende der Rückenlehne 5 ist mittels einer an der Rückenlehne aus- und einschiebbar
gelagerten Tragschiene 7 eine allgemein mit 8 bezeichnete Kopfstütze gehaltert.
Die Kopfstütze 8 ist um eine am freien Ende der Trag schiene 7 angeordnete quer
zur durch den Pfeil 9 angedeuteten
Verschieberichtung der Tragschiene
verlaufende horizontale Schwenkachse 10 verschwenkbar. Die jeweils eingenommene
Schwenkstellung ist durch eine in den Fig. 5 und 6 näher dargestellte Arretiereinrichtung
11 arretierbar.
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Die Kopfstütze 8 besteht aus einem um die horizontale Schwenk-j ahse
10 schwenkbaren, mit der letzteren sowie mit der Arretiereinrichtung 11 verbundenen
Basisteil 12 und mehreren, wahlweise mit dem Basisteil verbindbaren, hinsichtlich
Form und/oder Größe und/oder Weichheit od.dgl. unterschiedlichen Kopfpolstern 13,
13'. Anstatt wie in Fig. 1 dargestellt, können auch mehr als zwei verschiedenartige
Kopfpolster vorgesehen sein. Der Basisteil 12 ist mit einer Aufnahmeeinrichtung
14 und einer Verriegelungseinrichtung 15 zur lösbaren Verbindung mit einem der Kopfpolster
versehen.
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Gemäß Fig. 1 ist die Dragschiene 7 in der Rückenlehne 5 ein-und ausschiebbar
gelagert. Die Tragschiene 7 kann aber auch an der Rück- bzw. Unterseite der Rückenlehne
5 verschiebbar gelagert sein. Anstatt wie dargestellt flach, kann die Tragschiene
7 auch rund oder mit einem anderen beliebigen Querschnitt ausgebildet sein.
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Wie aus der Zeichnung hervorgeht, ist der Basisteil 12 im Verhältnis
zur Rückenlehne 5 klein ausgebildet.
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An dem der sogenannten "12-Uhr-Position" entsprechenden freien Ende
des Basisteils 12 sind drei Handsdialter 16 zur Steuerung ärztlicher Geräte, z.B.
der verschiedenen verstellbaren Teile 4, 5 des Patientenstuhles vorgesehen. Die
Handschalter 16 sind in Form von um eine horizontale Achse A (Fig. 4) drehbaren
Schaltsoheiben ausgebildet. Die Achse A befindet sich in einem Schaltergehäuse 17,
welches fest mit dem Basisteil 12 verbunden ist.
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Die Kleinheit des Basisteils 12 kommt dadurch zum Ausdruck, daß die
Abmessung des Basisteils 12 in Richtung quer zur Verschieberichtung 9 der Tragschiene
7 etwa der Abmessung der Tragschiene 7 quer zur Verschieberichtung entspricht oder
die letztgenannte Abmessung nur geringfügig übersteigt.
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Ebenso kann die Abmessung des Basisteils 12 in der Verschiebet richtung
9 der Tragschiene 7 etwa der Abmessung in der Querrichtung entsprechen oder die
letztgenannte Abmessung nur geringfügig übersteigen.
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Die genannten Abmessungen gelten inBbesondere für das kleinste Kopfpolster
eines Satzes mehrerer in Form und Größe unterschiedlicher Kopfpolster.
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Wie insbesondere aus Fig. 2 und 4 hervorgeht, besteht die Aufnahmeeinrihtung
14 des Basisteils 12 aus zwei nebeneinander angeordneten Steckelementen in Form
von Steckbuchsen zum Eingriff mit entsprechenden Gegen-Steckelementen 14 a des jeweiligen
Kopfpolsters 13 bzw. 13', wobei die Gegen-Steckelemente 14 a durch Steckstifte gebildet
sind.
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Die der Aufnahmeeinrichtung 14 bzw. 14 a zugeordnete Verriegelungseinrichtung
15 ist gemäß Fig. 4 durch einen in der Verschieberichtung 9 der Dragschiene 7 beweglich
angeordneten Riegel 18 gebildet, der sich unter Wirkung von zwei Schraubendruckfedern
19 in der Verriegalungsstellung befindet und mittels einer aus dem Basisteil 12
nach außen ragenden Handhabe 20 entgegen der Wirkung der Federn 19 in die wreigabestellung
bewegbar ist. Der Riegel 18 greift in der dargestellten Verriegelungsstellung in
eine Ausnehmung 21 der in Form -von Steckstiften ausgebildeten Gegen-Steckelemente
14 a ein.
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Diese Ausnehmung 21 ist durch einen am Umfang der die Gegen-Steckelemente
14 a bildenden Steckstifte angeordneten kerbenartigen Einschnitt gebildet, in den
der Riegel 18 von der
Seite her hineinbewegbar ist. Der Riegel
18 erstreckt sichquer zur Verschieberichtung 9 der Tragschiene 7 und ist von der
Seite der Tragachiene her durch die Wirkung der Federn 19 in der genannten Verschieberichtung
9 in die Ausnehmung 21 hineinbewegbar.
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Die Handhabe 20 ist doppelt angeordnet. Hierfür besitzt der Riegel
18 an seinen beiden Enden je einen in der gleichen Richtung rechtwinkelig abgewinkelten
Fortsatz 18 a, wobei diese beiden Fortsätze 18 a am freien Ende des Basisteils 12
nach außen ragen und auf diese Weise für den Arzt oder eine Hilfsperson zugänglich
sind. Für den Durchtritt des Riegels 18 sind die die Steckelemente 14 bildenden
Steckbuchsen mit Durchbrechungen 22 versehen. Die Schraubendruckfedern 19 sind auf
der der Tragschiene 7 zugewandten Seite des Riegels 18 angeordnet. Schließlich ist
noch dem Riegel 18 ein in doppelter Ausfertigung vorgesehener Anschlag 23 zur Begrenzung
seiner Bewegung nach Erreichen der Freigabestellung zugeordnet.
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Die Arretiereinrichtung 11 zur Arretierung der jeweils eingenommenen
Schwenkstellung des Basisteils 12 ist in ihrer spezie -len Ausbildung aus den Fig.
5 und 6 ersichtlich.
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Hiernach sind an einem Rahmen 24 des Basisteils 12 zwei Lager 25 angeordnet.
Zwischen diesen und angelenkt an jedes Lager 25 erstreckt sich ein Ende 26 der Tragschiene
7. Das Ende 26 ist abgerundet und hat in axialer Richtung vorspringende Wellenstummel
27, 28, die in den Lagern 25 gelagert sind. Das abgerundete Ende 26 und die Wellenstummel
27, 28 weisen eine durchgehende Axialbohrung 29 auf und bilden zusammen die horizontale
Schwenkachse tO, um die der Basisteil 12 verschwenkbar ist.
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Um den Basisteil 12 in der gewünschten Schwenkstellung zu arretieren,
ist - wie nachstehend näher erläutert wird -ein Teil der Arretiereinrichtung 11
an der Tragschiene 7 und ein anderer Teil am Basisteil 12 befestigt.
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Aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß der Wellenstummel 27 sich durch das
Lager 25 hindurch erstreckt und eine gezahnte Kupplungsscheibe 30 trägt. Gegenüber
der Kupplungsscheibe 30 ist eine zweite gezahnte Kupplungsscheibe 31 angeordnet,
die mit dem Rahmen 24 in Verbindung steht und derart in axialer Richtung bewegt
werden kann, daß sie in und außer Eingriff mit der Kupplungsscheibe 30 gelangt.
Die zweite Eupplungsscheibe 31 ist an einem Ende einer Welle 32 angeordnet, die
axial verschiebbar in der Axialbohrung 29 gelagert ist. Das andere Ende 35 der Welle
32 erstreckt sich durch die Seitenwand des Basisteils 12 und ist mit einer Handhabe
in Form einer Drucktaste 34 versehen, durch die die Arretiereinrichtung 11 betätigbar
ist.
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Um die Welle 32 herum ist eine Schraubendruckfeder 35 angeordnet,
die zwischen dem einen Lager 25 und dem Wellenende 33 eingespannt ist, um die Welle
32 in einer den gegenseitigen Eingriff der Kupplungsscheiben 30, 31 gewährleistenden
Richtung vorzuspannen. Bei einer derartigen Anordnung wird durch einen Druck auf
die Drucktaste 34 die Welle 32 entgegen der Vorspamikraft der Feder 35 bewegt, so
daß die Eupplungsscheiben 30, 31 außer Eingriff gelangen und eine Verschwenkung
des Basisteils 12 im Sinne des Pfeiles 12 a in Fig. 1 ermöglichen.
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Obwohl die Kupplungsscheibe 31 und die Welle 32 sich iZ agiagz oder
außer Richtung bewegen müssen, damit die Eupplungsscheiben in/Eingriff gelangen,
ist mindestens die Kupplungsscheibe 31 und gegebenenfalls auch die Welle 32 am Rahmen
24 des Basisteils 12
festgelegt, damit die in Eingriff stehenden
Kupplungsscheiben den Basisteil in der gewünschten Schwenklage arretieren. Zu diesem
Zweck verEAdet ein Hebelarm 36 die Kupplungsscheibe 31 mit dem Rahmen 24, so daß
ein Ende 37 des Hebelarms 36 an der Kupplungsscheibe 31 befestigt ist, und das andere
Ende 38 mit einem Auslegerstift 39 verbunden ist. Der Stift 39 ist derart am Rahmen
24 befestigt, daß seine Achse im wesentlichen parallel zur Achse der Welle 32 verläuft.
Zwischen dem Hebelarmende 38 und dem Stift 39 ist eine gleitende Verbindung vorgesehen,
90 daß der Hebelarm 36 sich axial entlang dem Stift 3 bewegen kann, wenn die Kupplungsscheibe
31 axial relativ zur Kupplungsscheibe 30 bewegt wird. Diese gleitende Verbindung
legt den Hebelarm 36 derart am Rahmen 24 fest, daß beim Auseinanderbewebgen der
Kupplungsscheiben 30, 31 infolge Drückens der Drucktaste 34 der Hebelarm 36 und
die Kupplungsscheibe 31 sich mit dem Rahmen 24 drehen, wenn letzterer auf den Lagern
2 um die Wellenstummel 27, 28 gedreht wird, während eine Drehung verhindert wird
und eine Arretierung des Basisteils 12 erfolgt, wenn die Kupplungsscheiben 30, 31
in Eingriff stehen.
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Es sind natürlich auch abgewandelte AusEhrnngsformen der Arretiereinrichtung
11 mögli-ch. So kann die Verschwenkung und Arretierung auch des basisteils 12 ähnlich
wie beim Sitz 4 bzw.
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bei der Rückenlehne 5 durch einen im Ruhezustand selbsthemmenden Antrieb
erfolgen.
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