DE2831827A1 - Verfahren zur direktreduktion im drehrohrofen - Google Patents
Verfahren zur direktreduktion im drehrohrofenInfo
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Description
HSTALLGESELLSCHAFT Frankfurt/M., 29. Juni 1978
Aktiengesellschaft Sehr/HGa Reuterweg 14
6000 Frankfurt/M.
6000 Frankfurt/M.
prov. Nr. 8265 LC
Verfahren zur Direktreduktion im Drehrohrofen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Direktreduktion von Eisenoxide enthaltenden Materialien zu Schwammeisen im
Drehrohrofen mittels fester kohlenstoffhaltiger Reduktionsmittel mit einem hohen Gehalt an flüchtigen, brennbaren
Bestandteilen, wobei die Beschickung im Gegenstrom zu der Strönungsrichtung der Ofenatmosphäre durch den Drehrohrofen
geführt wird, in den Bereich der Aufheizzone, der mit dem Auftreten zündfähiger Teilchen der festen Reduktionsmittel
beginnt und vor der Reduktionszone endet, sauerstoffhaltige
Gase nittels Düsensteinen in die über Düsensteinen befindliche
Beschickung in geregelten Mengen eingeblaseh und mindestens in diesen Bereich in den freien Ofenraum sauerstoffhaltige
Gase mittels Mantelrohren in geregelter Menge eingeblasen werden, gemäß Patentanmeldung P 27 19 422.
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Bei der Reduktion von Eisenerzen im Drehrohrofen wird diesem
eine Mischung von Erz und Reduktionsmittel aufgegeben, die
den Ofen entsprechend Neigung und Umdrehung meist im GegenstroH
zu der Strömungsrichtung der Ofenatmosphäre durchwandert. Als Reduktionsmittel können dabei praktisch alle
festen kohlenstoffhaltigen Energieträger, vom Anthrazit und Koksgrus bis zu Lignit und Braunkohle verwendet werden.
Die in Frage kommenden festen kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittel
enthalten jedoch meist Anteile an brennbaren, flüchtigen Bestandteilen, die z. B. bei Ligniten und Braunkohlen
einen wesentlichen Anteil des Energieinhaltes ausmachen. Bei der bisherigen Arbeitsweise geht der größte Teil dieser
brennbaren flüchtigen Bestandteile beim Aufheizen der Beschickung unmittelbar von der die Wärme aufnehmenden Beschickungsoberfläche in den Gasraum des Drehrohrofens über-.
Hier kann ein Teil dieser Bestandteile ausgebrannt werden, zu welchem Zweck Luft durch über die Länge des Ofens verteilte
Mantelrohre zugeführt wird. Hierbei besteht mit zunehmender
Ofengröße die Gefahr, daß unkontrolliert hohe Heizraumbelastungen im freien Ofenraum auftreten, wodurch
Überhitzungen an der Oberfläche der Beschickung und an der Ofenwandung bewirkt werden, die zu störender Ansatzbildung
führen. Der Energieinhalt der flüchtigen Bestandteile kann dabei nur auf dem Umweg über den freien Ofenraum der Beschickung
zugute kommen. Das erhöhte Wärmeangebot an die Beschickung führt aufgrund der begrenzten Warmeauinahmefähigkeit
der bewegten Beschickungsoberfläche zu einem .Wärmestau, der eine Vergasung von auf der Beschickungsoberfläche befindlicher Kohle bewirkt. Dadurch wird das Angebot
an festem Reduktionsmittel für die nachfolgende Durchführung des Sauerstoffabbaus bei der Reduktion vermindert und der
Gesamtenergieaufwand erhöht, da der fehlende Kohlenstoff
durch entsprechende Mehraufgabe an Frischkohle ersetzt werden muß. Wie festgestellt-wurde, können durch diese
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unerwünschte Vergasung bis zu 20 % der aufgegebenen Kohlenstoffmenge
praktisch ungenutzt verloren gehen.
Anstelle der Verwendung von Mantelrohren zur Einführung von Luft in den freien Ofenraum über der Beschickung ist es auch
bekannt, Gase mittels Düsensteinen, deren Austrittsöffnungen
in der Ebene der inneren Oberfläche der feuerfesten Auskleidung oder kurz darüber liegen, in den Drehrohrofen einzublasen.
Aus der US-PS 31 82 980 ist es bekannt, mittels Düsensteinen Kohlenwasserstoffe in der Reduktionszone in die Beschickung
und oxidierende Gase mittels Düsensteinen über die Länge des Drehrohrofens verteilt in den freien Raum des Drehrohrofens
einzublasen. Dasselbe Prinzip wird in der DE-OS 21 46 133
beschrieben, wobei die Temperatur des Beginns der Reduktionszone mit mindestens etwa 975°C angegeben wird.
Aus der DE-AS 10 32 550 ist es bekannt, Luft oder reduzierende Gase in die Beschickung einzublasen, wenn diese
bereits auf die Reduktionstemperatur von 600 - 10000C aufgeheizt
ist.
Aus der DE-AS 22 39 605 ist es bekannt, Luft mittels Düsensteinen in die Beschickung und den freien Ofenraum zu blasen,
wobei dem Drehrohrofen vorerhitzte Pellets aufgegeben werden. Diesen Verfahren ist gemeinsam, daß keine Maßnahmen im Hinblick
auf die Probleme der Aufheizung der'Beschickung in
einen Drehrohrofen angegeben sind.
Aus der DE-OS 22 41 163 ist es bekannt, sauerstoffhaltige
Gase vom Austragsende des Drehrohrofens mit hoher Strömungsgeschwindigkeit etwa parallel zur Längsachse des Ofens einzublasen
und auf diese Weise die Verwendung von Mantelrohren zu ersetzen. Als eine zusätzliche Maßnahme kann ein Teil der
erforderlichen sauerstoffhaltigen Gase im Anschluß an das Beschickungsende bis zu einer Länge von etwa einem Viertel
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des Drehrohrofens über Düsensteinen in die Beschickimg, in
den freien Gasraum oder in beide eingeblasen werden, wodurch eine Verkürzung der Aufheizzone durch eine sehr gut» Verteilung des Sauerstoffangebotes erzielt wird. Diese Arbeitsweise
hat insbesondere Vorteile für kleinere Drehrohrofen, da in
solchen Drehrohrofen durch den Fortfall der Mantelrohre die Strömungsverhältnisse verbessert werden. Bei großen Drehrohrofen ist der Einfluß der Mantelrohre auf die Strömungsverhältnisse im Ofen wesentlich geringer. Außerdem stößt
bei solchen Öfen die Möglichkeit des Einblasens der Luft vom Austragsende wegen des langen Einblasweges und wegen strömungstechnischer
Verhältnisse an ihre Grenzen. Das Einblasen sauerstoffhaitiger Gase in der Aufheizzone durch Düsensteine
nur durch die Beschickung würde relativ viele Düsensteine erforderlich machen, was zu einer Schwächung der Ofenkonstruktion
und hohem Aufwand für die Verteilung führt. Andernfalls besteht die Gefahr hoher Staubverluste infolge
hoher Durchblasgeschwindigkeiten, und die Gefahr von lokalem Kaltblasen und lokaler Überhitzung. Ein Einblasen von sauerstoff
haltigen Gasen mittels Düsensteinen in den Gasraum ergibt eine schlechtere Vermischung der Gase, ständige
Temperaturwechsel, unkontrollierte Verbrennung und Überhitzung
an der feuerfesten Auskleidung.
Der Patentanmeldung P 27 19 422 liegt die Aufgabe zugrunde,
die Aufheizung der Beschickung im Drehrohrofen bei der Verwendung fester kohlenstoffhaltiger Reduktionsmittel zu beschleunigen,
dabei die brennbaren flüchtigen Bestandteile weitgehend im Ofen auszunutzen und optimale Ofenbedingungen
zu erhalten.·
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Patentanmeldung
P 27 19 422 dadurch, daß in dem Bereich der Aufheizzone, der
mit dem Auftreten zündfähiger Teilchen der festen Reduktionsmittel
beginnt und vor der Reduktionszone endet, sauerstoffhaltige Gase mittels Düsensteinen in die über
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Düsensteinen befindliche Beschickung in geregelten Mengen eingeblasen und mindestens in diesen Bereich in den freien
Ofenraum sauerctuffhaltige Gase mittels Mantelrohren in
geregelter Menge eingeblasen v/erden.
Das erste Auftreten zündfähiger Teilchen des Reduktionsmittels erfolgt im unteren Teil der abrollenden Oberfläche
der Beschickung. Während des Herunterrollens der einzelnen Teilchen auf der Oberfläche des Rollbettes werden die Teilchen
von den heißen Ofengasen aufgeheizt und erreichen in einen bestinmten Abstand vom Beschickungsende kurz vor dem
Einziehen in das Rollbett erstmalig die Zündtemperatur. An dieser Stelle werden dann erstmalig sauerstoffhaltige Gase
mittels Düsensteinen in die Beschickung geblasen. Dadurch wird erreicht, daß die zündfähigen und gezündeten Teilchen
des Reduktionsmittels bei ihrem Einziehen in das kältere Innere des Rollbettes nicht wieder unter die Zündtemperatur
abgekühlt werden, sondern im Inneren des Rollbettes weiterbrennen. Die nunmehr innerhalb der Beschickung ablaufende
Verbrennung bewirkt in der Art einer Kettenreaktion die Freisetzung weiterer flüchtiger brennbarer Bestandteile und
erfaßt in kurzer Zeit den gesamten Beschickungsquerschnitt. Der irärmeinhalt der flüchtigen brennbaren Bestandteile wird
nunmehr voll für die Beschickung ausgenutzt und die zur TiVärmeübertragung verfügbare Färmeaustauschfläche erheblich
vergrößert. In bestimmten Abstanden von etwa 2,5 bis 3,5 m sind dann in dem Bereich der Aufheizzone weitere Düsensteine
angeordnet. Diese Abstände reichen im allgemeinen aus, um genügend Sauerstoff in das Bett einblasen zu können ohne die
Konstruktion des Ofens zu schwächen. Die Düsensteine sind an jeder Einblasstelle ringförmig in bestimmten Abständen
in radialer Richtung über den Umfang des Ofens verteilt angeordnet, wobei die Abstände auf dem Umfang im allgemeinen
ebenfalls 2,5 bis 3?5 n betragen. Durch Steuermechanismen
werden jeweils nur die Düsensteine eines jeden Ringes mit
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sauerstoffhaltigen Gasen "beaufschlagt, die sich unter der
Beschickung befinden. Als sauerstoffhaltiges Gas wird im allgemeinen Luft verwendet. Unter dem Aufdruck "Düsensteine"
sind Gaszuführungsvorrichtungen zu verstehen, welche die Ofenwand und die feuerfeste Auskleidung des Drehrohrofens
durchdringen und deren Austrittsöffnungen in der Ebene der inneren Oberfläche der feuerfesten Auskleidung oder kurz
darüber oder darunter liegen. Die Düsensteine können aus keramischen oder metallischen Werkstoffen bestehen. Die Zufuhr
sauerstoffhaltiger Gase in den freien Ofenraum in der
Aufheizzone und auch in der Reduktionszone erfolgt mittels Mantelrohren. Die Mantelrohre sind über die Länge des
Drehrohrofens verteilt in radialer Richtung angeordnet. Ihre Austrittsöffnungen liegen etwa in der Mitte des Querschnittes des Ofens und sind parallel zu der Längsachse
des Ofens angeordnet. Die Austrittsöffnungen werden also
nicht von der Beschickung bedeckt, so daß pro Einblasstelle jeweils, nur ein Mantelrohr notwendig ist.
Es ist auch möglich, den mittels der Düsensteine eingeblasenen
sauerstoffhaltigen Gasen brennbare Stoffe, wie z.B. Koksofengas, Raffineriegas, Erdgas oder Erdöl, zuzusetzen.
Dadurch kann der Zündvorgang vorverlegt oder beschleunigt werden. Die zugesetzten brennbaren Stoffe können dabei auch
zum Teil die Rolle der brennbaren flüchtigen Bestandteile des festen Reduktionsmittels übernehmen, wenn dessen Gehalt
an diesen Stoffen geringer ist.
Weiterhin ist es möglich, ölhaltigen Walzenzunder in den Ofen zu chargieren und dessen Ölbestandteile als brennbare
flüchtige Bestandteile für die Aufheizung nutzbar zu machen.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß der Bereich der Aufheizzone bei einer Temperatur des Reduktionsmittels
von etwa 3000C beginnt und bei einer Temperatur der
Beschickung von 800 bis 950 C endet. Die untere Temperatur
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des Reduktionsmittels wird - wie vorhergehend beschrieben im
unteren Teil der Oberfläche des von der Beschickung gebildeten Rollbettes gemessen, d-h. kurz vor dem Einziehen der
Teilchen in das Rollbett. Die obere Temperatur ist die durchschnittliche Temperatur des gesamten Rollbettes der Beschickung,
da bei dieser Temperatur bereits ein weitgehender Temperaturausgleich im Rollbett stattgefunden hat. Durch die
Wahl dieses Temperaturbereichs wird besonders sichergestellt, daß im unteren Bereich kein Kaltblasen der Beschickung erfolgt
und im oberen Bereich die Austreibung der flüchtigen Bestandteile weitgehend abgeschlossen ist.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß in den Bereich der Aufheizzone 40 bis 70 % der gesamten in den
Drehrohrofen eingeleiteten Sauerstoffmenge eingeblasen
werden. Dadurch wird eine besonders gute Aufheizungsgeschwindigkeit erreicht.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß von der in den Bereich der Aufheizzone eingeblasenen Menge an Sauerstoff
10 bis 60 % durch die Düsensteine in die Beschickung und der Rest durch die Mantelrohre in den freien Ofenraum
eingeblasen werden. Dadurch wird eine schnelle Aufheizung und eine weitgehende Verbrennung der brennbaren gasförmigen
Bestandteile im freien Ofenraum erreicht.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß in dem ersten Teil des Bereiches der Aufheizzone durch die Düsensteine
sauerstoffhaltige Gase mit einem Sauerstoffgehalt eingeblasen werden, der im Hinblick auf die Verbrennung der
dort entstehenden brennbaren flüchtigen Bestandteile im stöchiometrisehen Verhältnis steht, und der Sauerstoffgehalt
der sauerstoffhaltigen Gase über die Länge des Bereiches der Aufheizzone bis zu deren Ende auf unterstöchiometrisches
Verhältnis abgesenkt wird. Das Maß der Absenkung wird mit
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. 9·
Hilfe der Temperaturmessung so kontrolliert, daß in Abhängigkeit
von der Temperatur kein Kohlenstoff verbrannt "wird. Der Anfang des Bereiches der Aufheizzone ist vcm Beschickungsende
gesehen. Der Teil des Bereiches der Aufheizzone, in den die durch Düsensteine eingeblasene Sauerstoffmenge
höchstens stöchiometrisch wird, liegt bei einer
durchschnittlichen Betttemperatur von 600 - 7000C. Dadurch
ist eine weltgehende Ausnutzung der flüchtigen Bestandteile zur Verbrennung unter weitgehender Vermeidung des
unmittelbaren Abbrandes von festem Kohlenstoff möglich.
Die Vorteile dieses Verfahrens bestehen darin, daß die Aufheizzone
des Drehrohrofens wesentlich verkürzt und damit entweder die Durchsatzleistung eines gegebenen Ofens vergrößert
oder bei gleichbleibender Durchsatzleistung der Ofen verkleinert wird, die Differenz zwischen der Gastemperatur
und Betttemperatur auf ein Minimum herabgesetzt wird, und die Abgastemperatur ebenfalls auf ein Minimum herabgesetzt
wird. Die geringere Heizraumbelastung führt zu einer Verminderung der Gefahr der Ansatzbildung und zu einer Erhöhung
der Haltbarkeit der feuerfesten Ausmauerung. Der Gesamtenergieverbrauch wird wesentlich vermindert, weil der
tfämeinhalt der flüchtigen brennbaren Bestandteile des
Reduktionsmittels weitgehend ausgenutzt wird, die Gastemperatur im freien Ofenraum und damit in den Abgasen gesenkt
wird, und die unmittelbare Kohlenstoffvergasung auf der
Oberfläche des Bettes durch Vermeidung des hier sonst möglichen Wärmestaues vermindert wird.
Das Verfahren der Direktreduktion wird um so wirtschaftlicher,
je billiger das eingesetzte feste Reduktionsmittel, das auch
als Heizmittel dient, ist.
Es ist bereits.vorgeschlagen worden, Altgummi, insbesondere
Autoreifen, bei Temperaturen zwischen 500 und 1400°C mit
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* /IO ·
unterstöchiometrischon Mengen an Luft partiell in einer
separaten Verbrennungsanlage zu vergasen und zu verschwelen, vziz. iie anfallenden brennbai-en Gase mit Luft in einem
Brenner vollständig zu verbrennen. Dabei wird die Brennerflarme zur Beheizung eines Drehrohrofens und der anfallende
Koks als Reduktionsmittel im Drehrohrofen für die Direktreduktion von Eisenoxiden zu Schwammeisen benutzt (DE-OS
22 41 435). Dieses Verfahren erfordert durch die Trennung von Verbrennungsanlage und Drehrohrofen einen beträchtlichen
Aufwand und hat beträchtliche WärmeVerluste.
Weiterhin ist es bekannt, beim Brennen von Zementklinker im Drehrohrofen den Wärmebedarf zum überwiegenden Teil von
einen Grundbrennstoff und bis zu 40 % der Menge des Grundbrennstoffes
durch Gummiprodukte, vorzugsweise Altreifen, zu
decken. Allerdings sind schädliche Einflüsse nur dann zu vermeiden, wenn die Zugabe an Gunm!produkten nicht mehr als
20 - 25 % der Menge des Grundbrennstoffes beträgt. Die Aufgabe
der Gummiprodukte soll in die Sinterstufe und vorzugsweise von der Brennerseite her im Bereich des Kernes der
Flamenzone erfolgen, d.h. bei einem 70 m langen Drehrohrofen etwa 30 m vor dem Materialaustragsende entfernt, wo die
Temperatur des Flammenkernes zwischen 1800 bis 20000C liegt
und die Temperatur des Materialbettes etwa 145O0C beträgt.
Dieses Verfahren läßt sich auf die Direktreduktion nicht übertragen, da dort mit wesentlich niedrigeren Temperaturen
gearbeitet werden muß. Außerdem würde eine theoretische Übertragung ohne schädliche Einflüsse nur einen Zusatz von
maxinal 25 % gestatten.
Der Erfindung liegt,die Aufgabe zugrunde, die Direktreduktion
von eisenoxidhaltigem Material im Drehrohrofen unter Verwendung von Altgunnnimaterial in wirtschaftlicher Weise durchzuführen
,
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß in dem Verfahren gemäß der Patentanmeldung P 27 19
als festes kohlenstoffhaltiges Reduktionsmittel mindestens teilweise zerkleinertes Altgummimaterial eingesetzt wird.
Als Altgummimaterial werden vorzugsweise Autoreifen nach
entsprechender Zerkleinerung eingesetzt. Das Altgummimaterial
wird mit der übrigen Beschickung in das Beschickungsende des Drehrohrofens aufgegeben. Die zu der Patentanmeldung
? 27 19 422 geschilderten Ausgestaltungen können auch bein Einsatz von Altgummimaterial mit den geschilderten
Vorteilen angewendet werden. Der vom Altgummimaterial eingebrachte
Schwefel wird durch die Zugabe von im festen Zustand unter reduzierenden Bedingungen wirksamer Entschwefelungsinittel,
wie Kalk, Kalkstein, gebrannter Dolomit oder Rohdolomit, abgebunden. Die Temperaturlage und die Verbrennung
sverhältnisse in dem speziellen Bereich der Aufheizzone
werden durch die Regelung der durch die Düsensteine
und Mantelrohre eingeblasenen Sauerstoffmengen und in der Reduktionszone und eventuell im ersten Teil der Aufheizzone durch geregelte Zuführung mittels Mantelrohren oder
Mantelbrennern geregelt. Der Einsatz an Altgummimaterial als Reduktionsmittel kann bis zu 100 % betragen. Es ist jedoch
auch ohne weiteres möglich, andere feste kohlenst-offhaltige
Reduktionsmittel in jedem Verhältnis zuzusetzen. Wenn diese in größeren Mengen zugesetzt werden, werden
zweckmäßigerweise mindestens teilweise solche verwendet, die einen hohen Anteil an flüchtigen, brennbaren Bestandteilen
enthalten. Wenn diese in geringen Mengen zugesetzt werden, kann es zweckmäßig sein, solche zu verwenden, die
einen geringen Anteil an flüchtigen Bestandteilen enthalten
und die reaktionsträge sind, wie z.B. Koksgrus. Sie wirken dann in Form von überschüssigem Kohlenstoff als Sicherheit
sreserve in der Reduktionszone. Abgetrennter überschüssiger Kohlenstoff aus dem Austragsgut kannzurückgeführt
v/erden.
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Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß das Altgummimaterial mit einer Korngröße unter 30 mm
aufgegeben wird. Dadurch wird eine gute Vermischung des Altgummimaterials mit der übrigen Beschickung und eine gute
Ausnutzung der flüchtigen, brennbaren Bestandteile im Rollbett in der Aufheizzone nach Erreichen der Zündtemperatur
erzielt.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß über 80 % des festen kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels aus
Altgummimaterial besteht. Dadurch ist es möglich, das Verfahren praktisch nur mit Abfallstoffen als Reduktionsmittel
und Heizmittel zu betreiben.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß das eisenoxidhaltige Material verflüchtigungsfähige NE-Metalle
oder ME-Metallverbindungen enthält. Das im Altgummimaterial enthaltene Zink, bis zu etwa 2 %, wird im Drehrohrofen
verflüchtigt, im Abgas abgeführt und fällt bei der Abgasreinigung als Staub an. Wenn das eisenoxidhaltige Material
verfluchtigungsfähige NE-Metalle oder deren Verbindungen
enthält, fallen diese ebenfalls in den abgeschiedenen Flugstäuben an. Dadurch wird deren NE-Metallgehalt erhöht, so
daß sich ihre Aufarbeitung lohnt.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß die Direktreduktion
unter Verwendung von Altgummimaterial als billigem Reduktions- und Heizmittel in wirtschaftlicher und
einfacher Weise durchgeführt werden kann, ohne daß ein zusätzlicher Verfahrensschritt erforderlich ist. Gleichzeitig
können die mit einer Deponie oder anderweitigen Aufarbeitung von Altgummimaterial verbundenen Probleme
und Kosten ohne zusätzlichen Aufwand vermieden werden. Der im Autoreifen enthaltene Zinkgehalt kann aufgefangen
und wieder nutzbar gemacht werden und der Eisengehalt
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• JiZ-
fällt mit dem Schwans eisen an. Die Verarbeitung des Altgunmimateriale
erzeugt also keine Abfallprodukte. . Die Vorteile des Verfahrens gemäß der Patentanmeldung
P 27 19 422 können voll erhalten bleiben.
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Claims (4)
1. Verfahren zur Direktreduktion von Eisenoxide enthaltenden Materialien zu Schwämme!sen im Drehrohrofen mittels
fester kohlenstoffhaltiger Reduktionsmittel mit einem hohen Gehalt an flüchtigen brennbaren Bestandteilen,
wobei die Beschickung im Gegenstrom zu der Strömungsrichtung der Ofenatmosphäre durch den Drehrohrofen geführt
wird, in den Bereich der Aufheizzone, der mit dem Auftreten zündfähiger Teilchen der festen Reduktionsmittel
beginnt und vor der Reduktionszone endet, sauerstoffhalt
ige Gase mittels Düsensteinen in die über Düsensteinen befindliche Beschickung in geregelten
Mengen eingeblasen und mindestens in diesen Bereich in den freien Ofenraum sauerstoffhaltige Gase mittels
Mantelrohren in geregelter Menge eingeblasen v/erden, gemäß Patentanmeldung P 27 19 422, dadurch gekenn zeichnet,
daß als festes kohlenstoffhaltiges Reduktionsmittel mindestens teilweise zerkleinertes AItgummimaterial
eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Altgummimaterial mit einer Korngröße, unter 30 mm
aufgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß über 80 % des festen kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels
aus Altgummimaterial besteht.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet
, daß das eisenoxidhaltige Material verflüchtigungsfähige NE-Metalle oder NE-Metallverbindungen
enthält.
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