DE2830424A1 - Alpha -glucosidase-inhibitoren - Google Patents

Alpha -glucosidase-inhibitoren

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Description

  • i-Glucosidase-Inhibitoren
  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von physiologisch verträglichen Salzen der 6-Amino-6-desoxy-L-sorbofuranose der Formel worin HX eine physiologisch verträgliche Säure bedeutet, als Inhibitoren für oG-Glucosidasen des Verdauungstraktes 6-Amino-6-desoxy-L-sorbofuranose-hydrochlorid und seine Herstellung sind bereits aus Chem.Ber. 100, 802 bis 815 (1967) bekannt geworden. Pharmakologische Wirkungen dieser Verbindung sind jedoch bisher unbekannt gewesen.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß α -Glucosidasen des Verdauungstraktes, insbesondere Saccharasen, durch Salze von 6-Amino-6-desoxy-L-sorbofuranose wirkungsvoll gehemmt werden. Damit stellen diese Substanzen wertvolle Mittel zur Beeinflussung von Stoffwechselvorgängen dar und bereichern somit den Arzneimittelschatz. Man erhält die erfindungsgemäßen Verbindungen durch Säurehydrolyse von 6-Amino-2, 3-O-isopropyliden-6-desoxy- -L-sorbofuranose.
  • Es ist bekannt, daß bei Tieren und Menschen nach Aufnahme von kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln und Getränken, z.B. Getreide- und Kartoffelstärke, Obst, Fruchtsaft, Bier oder Schokolade, Hyperglykämien auftreten, die infolge eines raschen Abbaus der Kohlehydrate aus Glykosidhydrolasen, z.B. Speichel- und Pankreasamylasen, Maltasen und Saccharasen nach folgendem Schema bewirkt werden:
    Stärke bzw. Glycogen Amyla~ey Maltose MaltaseGlucose
    Saccharose Glucose
    > Glucose + Fructose
    Diese Hyperglykämien sind bei Diabetikern besonders stark und anhaltend ausgeprägt. Bei Adipösen bewirkt die alimentäre Hyperglykämie oftmals eine besonders starke Sektretion von Insulin, das seinerseits zu vermehrtem Fettaufbau und vermindertem Fettabbau führt. Im Anschluß an derartige Hyperglykämien tritt bei stoffwechselgesunden und adipösen Personen infolge der Insulinsekretion häufig eine Hypoglykämie auf. Bekannt ist, daß sowohl Hypoglykämien als auch im Magen verweilender Speisebrei die Produktion von Magensaft fördern, der seinerseits die Entstehung einer Gastritis, eines Ulcus venticuli oder duodeni auslöst oder begünstigt.
  • Ferner ist bekannt, daß in der Mundhöhle Kohlenhydrate, besonders Saccharose, durch Mikroorganismen gespalten werden und dadurch die Kariesbildung gefördert wird.
  • Malabsorption von Kohlenhydraten, z.B. infolge intestinalen Saccharasemangels, bewirkt eine Diarrhoe. Geeignete Dosen eines Glucosidase-Inhibitors bewirken eine künstliche Malabsorption und sind deshalb geeignet, einer Obstipation entgegen zu wirken.
  • Die erfindungsgemäßen Inhibitoren eignen sich deshalb als Therapeutica für folgende Indikationen Prädiabetes, Gastritis, Obstipation, Karies, Atheroskelerose und besonders Adipositas, Diabetes und Hyperlipoprotämie.
  • Zur Verbreiterung des Wirkungsspektrums kann es sich empfehlen, Inhibitoren für Glycosidhydrolasen, die sich gegenseitig in ihrer Wirkung ergänzen, zu kombinieren, sei es, daß es sich um Kombinationen der erfindungsgemäßen Inhibitoren untereinander oder um Kombinationen der erfindungsgemäßen Inhibitoren mit bereits bekannten handelt. So kann es beispielsweise zweckmäßig sein, erfindungsgemäße Saccharase-Inhibitoren mit bereits bekannten Amylase-Inhibitoren zu kombinieren.
  • Vorteilhaft sind in manchen Fällen auch Kombinationen der erfindungsgemäßen Inhibitoren mit bekannten oralen Antidiabetica (ß-cytotrope Sulfonylharnstoffderivate und/oder blutzuckerwirksame Biguanide) sowie mit blutlipid-senkenden Wirkstoffen wie z.B. Clofibrat, Nicotinsäure, Cholestyramin und andere.
  • Die Verbindungen können ohne Verdünnung, z.B. als Pulver oder in einer Gelatinehülle oder in Kombination mit einem Trägerstoff in einer pharmazeutischen Zusammensetzung appliziert werden.
  • Pharmazeutische Zubereitungen können eine größere oder kleinere Menge des Inhibitors enthalten, z.B. 0,1 % bis 99,5 %, in Kombination mit einem pharmazeutisch verträglichen nichttoxischen, inerten Trägerstoff, wobei der Trägerstoff eine oder mehrere fester halbfeste oder flüssige Verdünnungsmittel, Füllstoffe und/oder nichttoxische, inerte und pharmazeutisch-verträgliche Formulierungshilfsmittel enthalten kann. Solche pharmazeutischen Zubereitungen liegen vorzugsweise in Form von Dosierungseinheiten vor, d.h. phys-ikalisch-diskreten, eine bestimmte Menge des Inhibitors enthaltenden Einheiten, die einem Bruchteil oder einem Vielfachen der Dosis entsprechen, die zur Herbeiführung der gewünschten Hemmwirkung entsprechen. Die Dosierungseinheiten können 1, 2, 3, 4 oder mehr Einzeldosen oder 1/2, 1/3 oder 1/4 einer Einzeldosis enthalten. Eine Einzeldosis enthält vorzugsweise eine genügende Menge Wirkstoff, um bei einer Applikation einer oder mehrerer Dosierungseinheiten gemäß eines vorher bestimmten Dosierungsschemas die gewünschte Hemmwirkung zu erzielen, wobei eine ganze, eine halbe, oder ein Drittel oder ein Viertel der Tagesdosis gewöhnlich zu allen Haupt- und Nebenmahlzeiten am Tage verabreicht wird. Andere therapeutische Mittel können auch eingenommen werden. Obgleich die Dosierung und das Dosierungsschema in jedem Fall unter Anwendung gründlichen fachmännischen Urteils und unter Beachtung des Alters, des Gewichts und des Zustands des Patienten, der Art und der Schwere der Erkrankung sorgsam abgewogen werden sollte, wird die Dosierung gewöhnlich in einem Bereich zwischen etwa 1 bis etwa 1 x 104 SIE/kg ( Saccharase-Inhibitions-Einheiten, s. auch Beispiel 1) des Körpergewichtes pro Tag liegen. In manchen Fällen wird man dabei eine ausreichende therapeutische Wirkung mit einer geringeren Dosis erreichen, während in anderen Fällen eine größere Dosis erforderlich sein wird.
  • Orale Applikation kann unter Verwendung fester und flüssiger Dosierungseinheiten wie Pulver, Tabletten, Dragees, Kapseln, Granulate, Suspensionen, Lösungen und dergleichen durchgeführt werden.
  • Pulver werden durch Zerkleinerung der Substanz in einer geeigneten Größe und Vermischen mit einem ebenfalls zerkleinerten pharmazeutischen Trägerstoff hergestellt. Ob- gleich ein eßbares Kohlenhydrat, wie Stärke, Lactose, Saccharose oder Glucose normalerweise zu diesem Zweck Verwendung findet und auch hier benutzt werden kann, ist es wünschenswert,ein nicht metabolisierbares Kohlenhydrat, wie ein Cellulosederivat zu benutzen.
  • Süßmittel, Geschmackszusätze, Konservierungsstoffe, Dispergiermittel und Färbemittel können mitverwendet werden.
  • Die Kapseln können durch Zubereitung der oben beschriebenen Pulvermischung und durch Füllung bereits gebildeter Gelatinehüllen hergestellt werden. Die Pulvermischung kann man vor dem Füllvorgang mit Gleitmitteln, wie Kieselgel, Talkum, Magnesiumstearat, Calciumstearat oder festem Polyäthylenglykol versetzen. Die Mischung kann man ebenfalls mit einem Desintegrator oder Lösungsvermittler, wie Agar-Agar, Calciumcarbonat oder Natriumcarbonat versetzen, um bei Einnahme der Kapsel die Zugänglichkeit des Inhibitors zu verbessern.
  • Die Anfertigung der Tabletten erfolgt z.B. durch Herstellung einer Pulvermischung, grob oder feinkörnig, und Hinzufügung eines Gleitmittels und Desintegrators. Aus dieser Mischung formt man Tabletten. Eine Pulvermischung bereitet man durch Mischung-der Substanz, welche in geeigneter Weise zerkleinert wurde vor und ergänzt mit einem Verdünnungsmittel oder einer anderen Trägersubstanz. Gegebenenfalls fügt man ein oder mehrere Bindemittel hinzu, z.B. Carboxymethylcellulose, Alginate, Gelatine oder Polyvinylpyrrolidone, einen Lösungsverzögerer, wie Paraffin, einen Resorptionsbeschleuniger, ein quarternäres Salz und/oder ein Adsorptionsmittel, wie Bentonit, Kaolin oder Dicalciumphosphat. Die Pulvermischung kann zusammen mit einem Bindemittel, wie Syrup, Stärkepaste, Akazienschleim oder Lösungen aus Zellulose- oder Polymerenmaterialien granuliert werden. Danach preßt man das Produkt durch ein grobes Sieb. Als Alternative hierzu kann man die Pulvermischung durch eine Tablettenmaschine laufen lassen und die sich ergebenden ungleichmäßig geformten Stücke bis auf Korngröße zerkleinern. Damit die entstandenen Körner nicht in den tablettenbildenden Düsen stecken bleiben, kann man sie mit einem Gleitmittel versetzen, z.B. mit Stearinsäure, Stearatsalz, Talkum oder Mineralöl. Diese gleitfähig gemachte Mischung wird dann in Tablettenform gepreßt. Die Wirkstoffe können auch mit freifließenden inerten Trägerstoffen vereinigt werden und direkt unter Auslassung der Granulat- oder Zerstückelungsschritte in Tablettenform gebracht werden. Man kann das Produkt mit einer klaren oder opaken Schutzhülle versehen, z.B. einem Uberzug aus Schellack, einem Überzug aus Zucker oder Polymersubstanzen und einer polierten Hülle aus Wachs.
  • Farbstoffe können diesen Überzügen beigefügt werden, damit zwischen den verschiedenen Dosierungseinheiten unterschieden werden kann.
  • Die oral zu verabreichenden Zubereitungsformen, wie Lösungen, Syrupe und Elixire, lassen sich in Dosierungseinheiten herstellen, so daß eine bestimmte Menge Präparat eine bestimmte Menge Wirkstoff enthält. Syrup kann so hergestellt werden, daß der Wirkstoff in einer wäßrigen Lösung, welche geeignete Geschmacksstoffe enthält, gelöst wird; Elixire werden unter Verwendung nichttoxischer, alkoholischer Trägerstoffe erhalten. Suspensionen kann man durch Dispergieren der Verbindung in einem nichttoxischen Trägerstoff darstellen. Lösungsvermittler und Emulgiermittel, wie äthoxylierte Isostearylalkohole und Polyoxyäthylensorbitester, Konservierungsmittel, geschmacksverbessernde Zusätze wie Pfefferminzöl oder Saccharin und dergleichen können auch zugegeben werden.
  • Dosierungsvorschriften können auf der Kapsel angegeben werden. Überdies kann die Dosierung so abgesichert sein, daß der Wirkstoff verzögert abgegeben wird, z.B. durch Einhalten des Wirkstoffes in Polymerensubstanzen, Wachse oder dergleichen.
  • Zusätzlich zu den oben erwähnten pharmazeutischen Zusammensetzungen lassen sich auch diese Wirkstoffe enthaltende Lebensmittel hergestellt werden, beispielsweise Zucker, Brot, Kartoffelprodukte, Fruchtsaft, Bier, Schokolade und andere Konfektartikel, und Konserven, wie Marmelade, wobei zu diesen Produkten eine therapeutischwirksame Menge mindestens eines der erfindungsgemäßen Inhibitoren gegeben wurde.
  • Die erfindungsgemäßen Inhibitoren weisen weiterhin die Eigenschaft auf, in Tieren das Verhältnis des Anteiles an unerwünschtem Fett zum Anteil des erwünschten fettarmen Fleisches zugunsten des mageren Fleisches in hohem Maße zu beeinflussen. Dies ist von besonderer Bedeutung für die Aufzucht und Haltung von landwishaYß6}in Nutztieren, z.B. in der Schweinemast, aber auch von erheblicher Bedeutung für die Aufzucht und Haltung von sonstigen Nutz- und Ziertieren. Die Verwendung der Inhibitoren kann weiterhin zu einer erheblichen Rationalisierung der Fütterung der Tiere führen, sowohl zeitlich, mengenmäßig wie auch g-ualitätsmaßig. Da sie eine gewisse Verzögerung der Verdauung bewirken, wird die Verweildauer der Nährstoffe im Verdauungstrakt verlängert, wodurch eine mit weniger Aufwand verbundene ad libitum-Fütterung ermöglicht wird.
  • Weiterhin ergibt sich bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Inhibitoren in vielen Fällen eine erhebliche Einsparung von wertvollem Proteinfutter.
  • Die Wirkstoffe können somit praktisch in allen Bereichen der Tierernährung als Mittel zur Reduzierung des Fettansatzes sowie der Einsparung von Futtereiweiß verwendet werden.
  • Die Wirksamkeit der Wirkstoffe ist hierbei weitgehend unabhängig von der Art und dem Geschlecht der Tiere. Besonders wertvoll erwiesen sich die Wirkstoffe bei Tierarten, die überhaupt oder in bestimmten Lebensabschnitten zu stärkerer Fetteinlagerung neigen.
  • Als Tiere, bei denen die Inhibitoren zur Reduzierung des Fettansatzes und/oder zur Einsparung von Futtereiweiß eingesetzt werden können, seien beispeilsweise folgende Nutz- und Ziertiere genannt: Warmblüter wie Rinder, Schweine, Pferde, Schafe, Ziegen, Katzen, Hunde, Kaninchen, Pelztiere, z.B. Nerze, Chinchilla, andere Ziertiere, z.B. Meerschweinchen und Hamster, Labor- und Zootiere, z.B. Ratten, Mäuse, Affen, Geflügel, z.B. Broiler, Hühner, Gänse, Enten, Truthähne, Tauben, Papageien und Kanarienvögel und Kaltblüter, wie Fische, z.B. Karpfen und Reptilien, z.B. Schlangen.
  • Die Menge der Wirkstoffe, die den Tieren zur Erreichung des gewünschten Effektes verabreicht wird, kann wegen der günstigen Eigenschaften der Wirkstoffe weitgehend variiert werden. Sie liegt vorzugsweise bei etwa 0,5 mg bis 2,5 g, insbesondere 10 bis 100 mg/kg Futter pro Tag.
  • Die Dauer der Verabreichung kann von wenigen Stunden oder Tagen bis zu mehreren Jahren betragen. Die passende Menge Wirkstoff sowie die passende Dauer der Verabreichung stehen inengem Zusammenhang mit dem Fütterungsziel. Sie hängen insbesondere von der Art, dem Alter, dem Geschlecht, dem Gesundheitszustand und der Art der Haltung der Tiere ab und sind durch jeden Fachmann leicht zu ermitteln.
  • Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe werden den Tieren nach den üblichen Methoden verabreicht. Die Art der Verabreichung hängt insbesondere von der Art, dem Verhalten und dem Allgemeinzustand der Tiere ab. So kann die Verabreichung einmal oder mehrmals täglich in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen oral erfolgen. Aus Zweckmäßigkeitsgründen ist in den meisten Fällen eine orale Verabreichung, insbesondere im Rythmus der Nahrungs-und/oder Getränkeaufnahme der Tiere, vorzuziehen.
  • Die Wirkstoffe können als reine Stoffe oder in formulierter Form verabreicht werden, wobei die formulierte Form sowohl als Premix, also in Mischung mit nichttoxischen inerten Trägerstoffen beliebiger Art, als auch als Teil einer Gesamtration in Form eines Beifutters bzw. als Mischungsbestandteil eines alleinigen Mischfutters zu verstehen ist. Mit eingeschlossen ist auch die Applikation geeigneter Zubereitungen über das Trinkwasser.
  • Die Wirkstoffe können gegebenenfalls in formulierter Form auch zusammen mit anderen Nähr- und Wirkstoffen, z.B.
  • Mineralsalzen, Spurenelementen, Vitaminen, Eiweißstoffen, Energieträgern (z.B. Stärke, Zucker, Fette), Farbstoffen und/oder Geschmacksstoffen oder anderen Futterzusatzstoffen, wie Wachstumsförderern, in geeigneter Form verabreicht werden. Die Wirkstoffe können den Tieren vor, während oder nach der Nahrungsaufnahme gegeben werden.
  • Empfehlenswert ist die orale Verabreichung zusammen mit dem Futter und/oder Trinkwasser, wobei je nach Bedarf die Wirkstoffe der Gesamtmenge oder nur Teilen des Futters und/oder des Trinkwassers zugegeben werden.
  • Die Wirkstoffe können nach üblichen Methoden durch einfaches Mischen als reine Stoffe, vorzugsweise in fein verteilter Form oder in formulierter Form in Mischung mit eßbaren, nichttoxischen Trägerstoffen, gegebenenfalls auch in Form eines Premix oder eines Futterkonzentrates, dem Futter und/oder dem Trinkwasser beigefügt werden Das Futter und/oder das Trinkwasser kann beispielsweise die erfindungsgemäßen Wirkstoffe in einer Konzentration von etwa 0,005 bis 5,0 %, insbesondere 0,02 bis 2,0 % (Gewicht) enthalten. Die optimale Höhe der Konzentration des Wirkstoffs im Futter und/oder Trinkwasser ist insbesondere abhängig von der Menge der Futter- und/oder Trinkwasseraufnahme der Tiere und kann durch jeden Fachmann leicht ermittelt werden.
  • Die Art des Futters und seine Zusammensetzung ist hierbei ohne Belang. Es können alle gebräuchlichen, handelsüblichen oder speziellen Futterzusammensetzungen verwendet werden, die vorzugsweise das übliche, für eine ausgewogene Ernährung notwendige Gleichgewicht aus Energie-und Eiweißstoffen, einschließlich Vitaminen und Mineralstoffen enthalten. Das Futter kann sich beispielsweise aus pflanzlichen Stoffen, z.B. ölkuchenschroten, Getreideschroten, Getreidenebenprodukten, aber auch aus Heu, Gärfutter, Rüben und anderen Futterpflanzen, aus tierischen Stoffen, z.B. Fleisch- oder Fischprodukten, Knochenmehl, Fetten, Vitaminen, z.B. A, D, E, K und B-Komplex sowie speziellen Proteinquellen, z.B. Hefen sowie bestimmten Aminosäuren, Mineralstoffen und Spurenelementen, wie Phosphor, Eisen, Zink, Mangan, Kupfer, Kobalt, Jod usw. zusammensetzen.
  • Prämixe können vorzugsweise 0,1 bis 50 %, insbesondere 0,5 bis 5,0 % (Gewicht) von z.B. 6 Amino-6-desoxy-sorbofuranose-hydrochlorid neben beliebigen eßbaren Trägerstoffen und/oder Mineralsalzen, z.B. kohlensaurem Futter- kalk enthalten und werden nach den üblichen Mischmethoden hergestellt.
  • Mischfutter enthalten vorzugsweise 0,001 bis 5,0 %, insbesondere 0,02 bis 2,0 % (Gewicht) an beispielsweise 6-Amino-6-desoxy-sorbofuranose-hydrochlorid neben den üblichen Rohstoffkomponenten eines Mischfutters, z.B. Getreideschroten oder -nebenprodukten, Ölkuchenschroten, tierischem Eiweiß, Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen. Sie können nach den üblichen Mischmethoden hergestellt werden.
  • Vorzugsweise in Prämixen und Mischfuttermitteln können die Wirkstoffe gegebenenfalls auch durch ihre Oberfläche bedeckenden geeigneten Mitteln, z.B. mit nichttoxischen Wachsen oder Gelatine vor Luft, Licht und/oder Feuchtigkeit geschützt werden.
  • Die Inhibitoren können einzeln oder auch in beliebigen Mischungen untereinander verwendet werden. Als physiologisch verträgliche Salze von 6-Amino-6-desoxy-L-sorbofuranose kommen insbesondere das Chlorid, das Sulfat und das Oxalat, vor allem aber das Chlorid, in Frage.
  • Die Hemmung von Saccharase durch 6-Amino-6-desoxy-L-sorbofuranose-hydrochlorid wurde mittels nachstehendem Test bestimmt.
  • Beispiel 1 Eine Saccharaseeinheit (SE) ist die Menge an Enzym, die in einer Minute unter den unten angegebenen Testbedingungen 1 /uMol Saccharose in Glucose und Fructose spaltet. Die ;uMol gebildete Glucose werden mit Hilfe der Glucoseoxidasereaktion quantitativ bestimmt unter Bedingungen, bei denen eine weitere Saccharosespaltung durch die Saccharase nicht mehr stattfindet. Zur Durchführung des Testes werden 0,05 ml einer auf 0,12 SE eingestellten Saccharaselösung 1) mit O bis 20 /ug Inhibitor und mit 0,1 m Natriummaleinatpuffer pH 6,0 auf 0,1 ml aufgefüllt. Es wird 10 Minuten bei 350C äquilibriert und dann mit 0,1 m Natriummaleinatpuffer pH 6,0 versetzt.
  • Man inkubiert 20 Minuten bei 350C und stoppt die Saccharasereaktion durch Zugabe von 1 ml Glucoseoxidasereagens 2) ab und inkubiert weitere 30 Minuten bei 35 0C. Danach wird 1 ml 50 % H2S04 zugesetzt und bei 545 nm gegen einen entsprechenden Leerwert gemessen. Zur Auswertung wird die prozentuale Hemmung der eingesetzten Saccharase berechnet und der 50 % Hemmpunkt grafisch bestimmt.
  • 1) Solubilisierte Saccharase aus Schweinedünndarmmucosa nach B. Borgström, A. Dahlquist, Acta Chem. Scand.
  • 12, (1958), Seite 1997. Mit 0,1 m Natriummaleinatpuffer pH 6,0 auf entsprechenden SE-Gehalt verdünnt.
  • 2) Das Glucoseoxidasereagens wird durch Lösen von 2 mg Glucoseoxidase (Fa. Boehringer, Reinheitsgrad I) in 100 ml 0,565 m Tris-HCl-Puffer pH 7,0 und anschließenden Zusatz von 1 ml Detergenslösung (2 g eines nicht-ionogenen Detergens + 8 g 95 % Äthanol p.a.), 1 ml Dianisidinlösung (260 mg o-Dianisidin 2 HCl in 20 ml H20) und 0,5 ml 0,1 %iger wäßriger Peroxidaselösung (Fa. Boehringer, Lyophilisat,- Reinheitsgrad I) hergestellt.
  • Beispiel 2 Der tierexperimentelle Nachweis einer Inhibition von a-Glùcosidasen durch Verbindungen der Formel I kann dadurch geführt werden, daß man z.B. nüchterne Ratten mit Oligo- oder Polysacchariden belastet und in kurzen Zeitabständen danach die Glucosekonzentration im Blut dieser Tiere bestimmt. Eine Verbindung der Formel I ist wirksam, wenn der postprandiale Blutglucoseanstieg geringer ist als bei Kontrolltieren, die mit derselben Menge Kohlenhydrat ohne Inhibitior belastet wurden.
  • Tab. Blutglucosekonzentration, mg/100 ml (x + SD) zu verschiedenen Zeiten nach Kohlenhydratbelastung, n = 6 Ratten.
  • Dosis/kg per os 10 30 min Physiol.Kochsalzlösg., Kontr. 51 # 4.5 62 + 7.3 2 g rohe Stärke, Kontrolle 105 # 7.6 125 + 20 2 g " " + 10 mg Wirkstoff 71 t 5.6 95 + 8.5 Physiol.Kochsalzlösg., Kontr. 61 + 4.0 70 + 5.2 2.5 g Saccharose, Kontrolle 92 + 8.2 106 4 15 2.5 g " + 1 mg Wirkstoff 69 # + 3 4 93 + 6.3 - p < 0.01 -- P -a P < 0.001 gegen Kohlenhydrat-Kontrolle

Claims (9)

  1. Patentansprüche 1) Verwendung von physiologisch verträglichen Salzen von 6-Amino-6-desoxy-L-sorbofuranose der Formel worin Hx eine physiologisch verträgliche Säure bedeutet, als Inhibitoren für Glucosidasen, die im Verdauungstrakt wirksam werden.
  2. 2) Verwendung von Verbindungen gemäß Anspruch 1 als Inhibitoren für α -Glucosidasen des Verdauungstraktes.
  3. 3) Verwendung von Verbindungen gemäß Anspruch 1 als Inhibitoren für Saccharasen des Verdauungstraktes.
  4. 4) Mittel zur Hemmung von -Glucosidasen des Verdauungstraktes, insbesondere Saccharasen, gekennzeichnet durch den Gehalt an einer Verbindung gemäß Anspruch 1.
  5. 5) Verfahren zur Herstellung eines &-Glucosidasen des Verdauungstraktes hemmenden Mittels, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung gemäß Anspruch 1 mit inerten, nichttoxischen, pharmazeutisch geeigneten Trägerstoffen vermischt.
  6. 6) Verfahren zur Behandlung von Adipositas, Diabetes und/ oder Hyperlipoproteinämin, dadurch -gekennzeichnet, daß man eine Verbindung gemäß Anspruch 1 Menschen oder Tieren appliziert, die an diesen Krankheiten erkrankt sind.
  7. 7) Tieren zu verabreichendes Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer Verbindung gemäß Anspruch 1.
  8. 8) Verfahren zur Herstellung eines Mittels gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung gemäß Anspruch t mit nichttoxischen eßbaren Trägerstoffen vermischt.
  9. 9) Verfahren zur Vermeidung eines unerwünschten Fettansatzes unter Erreichung eines erhöhten Fleischansatzes sowie zur besseren Futterausnutzung bei Tieren, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung gemäß Anspruch 1 Tieren eingibt.
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