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Vorratsbehälter für Bremsflüssigkeit
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Die Erfindung betrifft einen Vorratsbehälter für die BremsSlüssigkeit
einer hydraulischen Bremsanlage, insbesondere für Kraftfahrzeuge, der wenigstens
zwei durch eine Zwischenwand getrennte Kammern hat, wobei zwischen den beiden Kammern
etwa in Höhe des minimal zulässigen Flüssigkeitsstandes eine Verbindung vorgesehen
ist und wobei in einer Kammer eine schwimmerbetätigte Warneinrichtung angeordnet
ist. Ein solcher Vorratsbehälter ist durch die DE-OS 20 27 712 bekannt.
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Beim bekannten Vorratsbehälter- wird die Verbindung der Zwischenwand
von einem Rohr gebildet, dessen Mündungen in Höhe des minimal zulässigen Flüssigkeitsstandes
im Abstand von der Zwischenwand angeordnet sind. Damit wird erreicht, daß, wenn
eine Kammer infolge eines Defektes leergelaufen ist, der Flüssigkeitsstand in der
anderen Kammer nicht unter das minimal zulässige Niveau absinkt, indem z.B. bei
Schrägstellungen des Fahrzeuges oder bei Beschleunigungen bzw. Verzögerungen Flüssigkeit
vom intakten Bremskreis in die leergelaufene Kammer überströmt. Abgesehen davon,
daß die Anordnung des Rohres, welches sehr genau ausgerichtet sein muß, sehr aufwendig
ist, kann damit nur ein Absinken des Flüssigkeitsstandes unter das minimal zulässige
Niveau verhindert werden.
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Solange sich aber auch nur geringfügig mehr Flüssigkeit in den Kammern
befindet, kann diese bei Beschleunigungen bzw. Verzögerungen und bei Schrägstellungen
des Fahrzeuges, z.B. bei Berg- oder Talfahrten, von der einen in die andere Kammer
fließen. Dies führt dann dazu, daß - obwohl-die minimal zulässige Flüssigkeitsmenge
im Vorratsbehälter insgesamt noch nicht erreicht ist, der Flüssigkeitsspiegel
in
der Kammer mit der Warneinrichtung auf dem minimal zulässigen absinkt und somit
die Warneinrichtung vorzeitig auslöst. Es wird damit dem Fahrer ein Fehler im Bremssystem
signalisiert, obwohl noch alles in Ordnung ist.
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AuBgabed?r Erfindung ist es, einen Vorratsbehälter der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß ein Überströmen der Flüssigkeit bei den oben dårgestellten
Betriebszuständen verhindert wird, solange in beiden Kammern der Flüssigkeitsspiegel
über der Verbindung in der Zwischenwand liegt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Einfüllöffnung,
die bis auf eine Entlüftungsöffnung verschließbar ist, nur in eine erste Kammer
mündet, und daß die zweite Kammer eine normalerweise geschlossene, zum Füllen öffenbare
Entlüftungsöffnung hat, so daß sie normalerweise oberhalb der Verbindung in der
Zwischenwand gasdicht verschlossen ist. Infolge des in der zweiten Kammer eingeschlossenen
Gaspolsters wird eine Veränderung der Flüssigkeitsmenge in der zweiten Kammer und
damit ein ungewolltes Überströmen von Flüssigkeit verhindert, bis der Flüssigkeitsspiegel
in der ersten Kammer unter das minimal zulässige Niveau abgesunken ist. Erst dann
kann durch die Verbindung in der Zwischenwand auch Luft in die andere Kammer übertreten,
wodurch ein Flüssigkeitsübertritt möglich wird. Beim Füllen des Vorratsbehälters
ist die Entlüftungsöffnung der zweiten Kammer öffenbar, so daß dabei ein Volumenausgleich
stattfindet.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Einfüllöffnung
durch einen auf einen Stutzen der Einfüllöffnung aufschraubbaren Schraubverschluß
mit einem
Dichtring verschließbar ist, und daß die Entlüftungsöffnung
der zweiten Kammer als Kanal im Stutzen zum Schraubverschluß geführt ist und vom
Schraubverschluß mit dem Dichtring verschließbar ist. Damit wird erreicht, daß bei
Jedem Öffnen des Behälters die Entlüftungsöffnung für die zweite Kammer zwangsläufig
mit freigegeben wird, ohne daß dazu zusätzliche Handgriffe notwendig sind. Es ist
damit auch sichergestellt, daß bei Jedem Nachfüllen die Entlüftungsöffnung für die
zweite Kammer freigegeben wird, so daß der Volumenausgleich beim Nachfüllen sichergestellt
ist.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung.
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In der einzigen Figur der Zeichnung ist ein Vorratsbehälter dargestellt,
der durch eine Zwischenwand 1 in eine erste Kammer 2 und eine zweite Kammer 3 geteilt
ist. In der Zwischenwand 1 befindet sich etwa in Höhe eines minimal zulässigen Flüssigkeitsstandes
eine Öffnung 4, durch welche die beiden Kammern 2,3 miteinander verbunden sind.
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Die erste Kammer 2 ist mit einer Einfüllöffnung 5 versehen, welche
durch einen Schraubverschluß 6 verschließbar ist.
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Am Schraubverschluß 6 ist eine Warneinrichtung 7 angeordnet, welche
durch einen in die erste Kammer 2 ragenden Schwimmer 8 bestätigt wird und zwar derart,
daß eine Warnanzeige ausgelöst wird, wenn der Flüssigkeitsstand in der ersten Kammer
2 ein unzulässig tiefes Niveau, das etwa in Höhe der Öffnung 4 liegt, erreicht hat.
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In einem die Einfüllöffnung 5 umgebenden, mit Gewinde für den Schraubverschluß
6 versehenen Stutzen 9 ist parallel zur Einfüllöffnung 5 ein Kanal 10 vorgesehen,
der zur zweiten Kammer 3 führt und in deren oberen Bereich mündet.
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Der Kanal 10 wird an seinem der Verschraubung 6 zugewandten Ende durch
einen O-Ring 11, der in der Verschraubung 6 festgeklemmt ist, luftdicht verschlossen.
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Es ergibt sich damit folgende Wirkungsweise: Zum Befüllen des Vorratsbehälters
mit Bremsflüssigkeit wird die Verschraubung 6 mit der Warneinrichtung 7 dem Schwimmer
8 und dem O-Ring 11 entfernt. Damit ist direkt beim Öffnen des Vorratsbehälters
der als Entlüftungsöffnung für die zweite Kammer 3 dienende Kanal 10 freigelegt.
Beim Einfüllen der BremsfLüssigkeit in die erste Kammer 2 fließt diese, sobald das
Niveau die Öffnung 4 erreicht, auch in die zweite Kammer 3. Die dadurch aus der
zweiten Kammer 3 verdrängte Luft strömt über den Kanal 10 zur Atmosphäre ab. Es
wird sich somit in beiden Kammern 2,3 ein gleich hoher Flüssigkeitspegel einstellen.
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Nach dem Befüllen wird der Vorratsbehälter mit der Verschraubung 6
wieder verschlossen, wodurch mittels des O-Ringes 11 der Kanal 10 wieder luftdicht
verschlossen wird. Die zweite Kammer 3 hat damit keine Entlüftungsmöglichkeiten
mehr, während die erste Kammer 2 in üblicher Weise durch eine nicht dargestellte
Öffnung in der Verschraubung 6 belüftet ist.
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Daraus ergibt sich, daß, solange die 3remsflüssikeit in den beiden
Kammern 2,3 auch nur geringfügig oberhalb der Öffnung 4 steht, keine Flüssigkeit
von einer Kammer in die
andere fließen kann. Es ist somit sichergestellt,
daß bei Schrägstellung des Fahrzeuges oder bei Beschleunigungen bzw. Verzögerungen
keine BremsSlüssigkeit von der ersten Kammer 2 in die zweite Kammer 3 überströmt
und damit ein vorzeitiges Ansprechen der Warneinrichtung 7 auslöst. Nur wenn im
Vorratsbehälter insgesamt der Flüssigkeitspegel bis auf das minimal zulässige Niveau
abgesunken ist, wird die Warnanzeige ausgelöst. Dabei spielt es keine Rolle, aus
welcher der beiden Kammern 2,3 eine übermäßige Bremsflüssigkeitsentnahme stattgefunden
hat. Es seien hierzu noch die beiden Fälle betrachtet, in denen ein Bremskreis ausfällt.
Wenn der an die erste Kammer 2 angeschlossene Bremskreis ausfällt, sinkt in der
Kammer 2 direkt der Flüssigkeitsstand unter das zulässige Niveau ab, so daß der
Schwimmer 8 die Warnanzeige auslöst. Wenn der an die zweite Kammer 3 angeschlossene
Bremskreis ausfällt, so saugt die aus der zweiten Kammer 3 ausgeflossene Bremsflüssigkeit
durch die Öffnung 4 BremsSlüssigkeit aus der ersten Kammer 2 nach. Dadurch fällt
auch in diesem Fall in der ersten Kammer 2 der Flüssigkeitspegel auf das minimal
zulässige Niveau und löst somit die Warnanzeige aus. Es ist dabei selbstverständlich,
daß der Vorratsbehälter volumenmäßig derart dimensioniert ist, daß ein sicheres
Bremsen auch bei einem Flüssigkeitsniveau in Höhe des minimal zulässigen noch möglich
ist.
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Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß zur Realisierung der
Erfindung die Verbindung zwischen den beiden Kammern 2,3 nicht nur, wie im Ausführungsbeispiel
gezeigt, aus einer einfachen Öffnung 4 in der Zwischenwand 1 bestehen kann. Diese
Verbindung kann vielmehr genauso gut auch aus dem bekannten, in die Zwischenwand
eingesetzten
Rohr besteht. Besonders zweckmäßig ist es, wenn die
Verbindung aus einem im Vorratsbehälter ausgebildeten Kanal besteht, der jeweils
an der der Zwischenwand 1 gegenüberlie6enden Seite in die jeweilige Eanmer mündet.
Dies bringt noch den besonderen Effekt, daß dann nämlich bei Schrägstellung des
Fahrzeuges oder bei Beschreunigungen bzw, Verzögerungen die Verbindung jeweils in
der Kammer von der Flüssigkeit noch überdeckt ist,. in deren Richtung die Flüssigkeit
drängt.