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Unterlegkeil für Hufeisen
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Die Erfindung betrifft einen Unterlegkeil für Hufeisen, -der es ermöglicht,
das Hufeisen in einem bestimmten kbakelzum Huf anzubringen. Dadurch können Stellungsfehler
und Hufkrankheiten behoben bzw. behandelt werden.
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Die Fesselstellung eines gesunin Pferdes, d.h. die Winkelung der Zehenachse
gegenüber dem Boden, beträgt im allgemeinen etwa 450. Steht der Fuß steiler, so
spricht man von einer stumpf gewinkelten Fesselstellung, steht er flacher, so spricht
man von einer spitz gewinkelten Fesselstellung.
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Es kommt zwar vor, daß Pferde sich an eine Gliedmaßenstellung, die
von der normalen abweicht, gewöhnt haben, häufig jedoch sind solche Abweichungen
das Zeichen für Anomalien oder Krankheitsbilder, die das Pferd in seinen Bewegungen
beeinträchtigen. In solchen Fällen knn der Hufschmied dadurch,
daß
er die Hufeisen in einem bestimmten Winkel zum Huf anbringt, die Stellungsfehler
ganz oder zumindest bis zu einem gewissen Grade korrigieren und dadurch die Bewegngsfähigkeit
des Pferdes verbessern.
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Bei der Behandlung des Spats, einer Pferdekrankheit, die eine Knochenauftreibung
an der Innenseite des Sprunggelenks ist, wurden bereits Hufeisen mit verdickten
Schenkeln empfohlen, deren obere und untere Flächen nicht parallel zueinander verlaufen,
sondern von der Seitenkante des Hufes zur Mitte des Hufes hin unter einem bestimmten
Winkel geneigt sind.
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Solche Hufeisen mit verdickten Schenkeln sind naturgemäß sehr schwer
und behindern dadurch die leichte Bewegung des Pferdehufes.
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Die Hornkapsel des Pferdehufes ist entgegen dem äußeren Anschein keineswegs
starr. Die Bewegungsvorgänge im und am Huf, die durch die abwechselnde Belastung
und Entlastung bei der Bewegung hervorgerufen werden, werden als Hufmechanismus
bezeichnet. Der Huf hat also im belasteten Zustand eine andere Form als im unbelasteten
Zustand, d.h., daß sich der gesunde Huf bei Belastung in seinem hinteren Abschnitt
erweitert und die Hornsohle sich etwas abflacht. Bei Entlastung nimmt der Huf wieder
seine alte Form an. Infolge des Hufmechanismus ist es nötig, daß das Hufeisen nur
in der vorderen Hälfte der Trachte befestigt wird, während in der hinteren Hälfte
der
Trachte nicht genagelt werden soll. Der Hufmechanismus kann
auch dazu führen, daß die hintere Hälfte des Hufes auf dem Hufeisen scheuert und
sich dabei Scheuerrinnen ausbilden, was insbesondere dann der Fall sein kann, wenn
die Hufeisen an der Oberseite nicht blank poliert sind. Durch die übermäßige Abnutzung
des hinteren Hufteiles können sich auch dadurch wiederum Fehlstellungen ergeben,
die der Hufschmied so korrigieren muß, daß er die Eisen in einem Winkel zum Huf
anbringt.
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Zur Behandlung solcher Fehlstellen war es bereits bekannt, Hufeisen
zu verwenden, die sich von vorn nach hinten verjüngen bzw. verdicken, um beispielsweise
spitzgewinkelte oder stumpfgewinkelte Fesselstellungen zu korrigieren. Des weiteren
waren bereits Kunststoffkeile bekannt, die beim Befestigen des Hufeisens am Huf
zwischen das Hufeisen und den Iluf geschoben wurden und damit eine Karektur von
Fehlstellungen ermöglichten. Solche Kunststoffkeile sind beispielsweise in genormten
Größen mit einer Enddicke von 8, 10 und 12 mm bekannt. Diese Kunststoffkeile haben
jedoch den Nachteil, daß sie infolge des Hufmechanismus einer Scheuerbewegung ausgeu0
setzt sind sich deshalb schon nach kurzer Zeit, oft sogar schon nach acht Tagen
oder weniger, abnutzen. Das Scheuern des Kunststoffkeiles am Huf führt dazu, daß
auch der Eluf nicht mehr im erforderlichen Maße nachwächst und daß damit die durch
den Keil beabsichtigte Winkelkorrektur zunichte gemacht wird.
Dievorliegende
Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, einen Unterlegkeil für ein Hufeisen
zu entwickeln, das die vorgenannten Nachteile nicht aufweist und insbesondere eine
glatte, nicht abnutzende und auch keine schädigenden Einwirkungen auf den Pferdehuf
zeigende Oberfläche besitzt, und diese Vorteile mit dem leichten Gewicht eines Kunststoffkeiles
vereinigt. Der erfindungsgemäße Unterlegkeil besteht aus einem keilförmigen, sich
verjüngenden Kunststoffkörper, der in der Breite der Form des Hufeisens angebracht
ist, d.h., dessen Breite etwa gleich der üblichen Breite eines Hufeisens ist, und
der an seiner Oberseite im hinteren Teil ein Metallplättchen trägt, das mit einer
geeigneten Befestigungsvorrichtung an der Oberseite des Kunststoffkeils befestigt
ist.
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In Figur 1 ist in Draufsicht ein übliches Hufeisen 1 dargestellt,
das an beiden Schenkeln jeweils einen Kunststoffkeil 2 trägt, an dessen Oberseite
ein Metallplättchen 3 befestigt ist, das durch eine Haltevorrichtung 4 am Kunststoffkeil
und auch am Hufeisen befestigt ist. Wie der Figur 1 zu entnehmen ist, deckt sich
die Breite des Kunststoffkeils 2 in etwa mit der Breite des Hufeisens 1, dessen
Breite den üblichen genormten Breiten der Hufeisenschenkel entspricht. Die Metallplättchen
3 entsprechen in ihrer Breite etwa der Breite des Kunststoffkeils, sie können aber
auch, wie in Figur 1 gezeigt, etwas schmaler sein und sind dann in den Kunststoffkeil
eingelassen.
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Figur 2 zeigt eine Seitenansicht eines Pferdehufes 5 mit dem darunter
befindlichen Hufeisen 1 und dem Kunststoffkeil 2, an dessen Oberseite das Metallplättchen
3 eingelassen ist. Am Metallplättchen 3 ist eine Befestigungsvorrichtung 4, im vorliegenden
Fall ein an der Platte 3 befestigter Metallstift, angebracht, mit dem das.Metallplättchen
und der Kunststoffkeil am Hufeisen befestigt werden können, in der Ausführungsform
der Figur 2 beispielsweise durch Vernieten mit dem Hufeisen.
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Die Figur 3 stellt einen Querschnitt entlang der Linie A-A der Figur
2 dar, in der erkennbar ist, daß die Oberfläche des Metallplättchens 3 parallel
zur Unterfläche des Kunststoffkeiles sowie zur Ober- und Unterfläche des Hufeisens
verläuft.
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Figur 4 zeigt entsprechend eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Unterlegkeils, in dem das Metallplättchen in einem bestimmten Winkel nach außen
hin zum Boden geneigt ist.
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Der Kunststoffkeil 2 soll so ausgebildet sein, daß er von vorn in
einem Winkel gleichmäßig nach hinten ansteigend zusammen mit dem Metallplättchen
oben und unten eine glatte Oberfläche bildet, die sich zwanglos zwischen Hufeisen
und Pferdehuf einfügen läßt. Zur Behebung von Fehlstellen soll der Keilwinkel etwa
0,5 bis 100 betragen.
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Dadurch wird erreicht, daß der Huf zur Korrektur am hinteren Ende
etwa zwischen 6 und 12 mm, vorzugsweise 6, 8, 10 oder mm angehoben werden kann.
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Der Keil kann aus jedem handelsüblichen Kunststoff bestehen, sofern
dieser hinreichende mechanische Eigenschaften aufweist, um den Belastungen durch
das Gewicht und die Bewegung des Pferdes gewachsen zu sein. Solche Kunststoffe sind
z.B.
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Polyesterharze, Polyurethanharze, Polyepoxyharze, Polyolefine und
Polyacrylharze.
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Zur Erleichterung der Anwendung der erfindungsgemäßen Unterlegkeile
ist es insbesondere möglich, diese in genormten Größen und mit genormten Winkelstellungen,
beispielsweise herzustellen.
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Das Metallplättchen 3 soll in seiner Breite in etwa der Breite des
Kunststoffkeiles entsprechen. Zweckmäßig ist es, die Breite etwas schmaler als die
Breit des Kunststoffkeiles auszuwählenfl
so daß das Metallplättchen
in den Kunststoffkeil eingelassen werden kann und somit für einen guten Halt des
Metallplättchens im Kunststoffkeil gesorgt ist. Die Dicke des Metallplättchens soll
so bemessen sein, daß es den mechanischen Beanspruchungen am Pferdehuf gewachsen
ist, sie soll andererseits ein Ausmaß nicht überschreiten, das zu einer unnötigen
Gewichtsvermehrung des gesamten Unterlegkeiles führen würde. Dicken von 1,5 bis
2 mm haben sich als zweckmäßig erwiesen und Dicken von 2 mm sind besonders bevorzugt.
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Die Metallplättchen müssen auf geeignete Weise am Kunststoffkeil befestigt
werden, beispielsweise durch Vernieten, Verschrauben, Vernageln oder Verkleben.
Als besonders geeignete Befestigungsvorrichtung hat sich ein an der Metallplatte
angebrachter Haltestift erwiesen, der mit dem Metallplättchen fest verbunden ist,
beispielsweise durch Verschrauben oder Verschweißen. Dieser Haltestift wird durch
ein Loch im Unter legkeil durch diesen hindurchgeführt und hält somit das Metallplättchen
am Unterlegkeil fest. Der Haltestift kann durch den Kunststoffkeil hindurch so verlängert
sein, daß er durch ein Loch im Hufeisen hindurchgeführt werden kann und durch eine
geeignete Befestigung, z.B. durch Vernieten, mit dem Hufeisen fest verbunden werden
kann. Eine solche bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist aus
den Figuren 2 und 3 ersichtlich. Man kann bei der Herstellung bevorzugt auch derart
vorgehen, daß das Metallplättchen mit Haltestift in die Kunststoffspritzmaschine
vor dem Spritzen in die dementsprechend
eingerichtete Form eingelegt
wird und mit eingegossen ird.
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Das Metallplättchen und die Befestigungsvorrichtung können aus jedem
beliebigen Metall hergestellt werden, das den mechanischen Beanspruchungen am Huf
des Pferdes gewachsen ist. Solche Metalle sind beispielsweise gezogenes Stahlblech.
Vorzugsweise ist das gezogene Stahlblech im Gegensatz zu dem üblichen Stahlblech
blank und glatt. Es hat also eine blanke und glatte Oberfläche.
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Die Länge der Befestigungsvorrichtungen, insbesondere der Haltestifte,
kann in Abhängigkeit von den Hufeisen, an denen die Unterlegkeile befestigt werden
sollen, variieren. Sie betragen im allgemeinen 1,5 bis 2,5 cm.
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Eine besondere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Unterlegkeile
sieht vor, daß die Ober- und Unterkanten der Keile eine Neigung zueinander nach
außen aufweisen, wie in Figur 4 dargestellt worden ist. Dadurch wird bewirkt, daß
das in den Unterlegkeil eingelassene Metallplättchen ebenfalls in einer Neigung
nach außen angebracht ist. Die Neigung kann etwa 30, 0 0 uns 0 etwa 3 , 5 , 7 und
9 betragen. Dabei ist eine Neigung von 0 30 für einen leichten Hufzwang bevorzugt.
5 ist für einen mittleren Hufzwang und 70 sowie 90 sind für Hufe mit sehr steilen
Seitenwänden gedacht.
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Durch die Verwendung solcher Unterlegkeile kann die als Hufzwang bekannte
Mißbildung des Hufes bekämpft werden.