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Verfahren und Einrichtung zum Ableiten einer an einer
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wärmegedämmten Rohrleitung äußerlich angewendeten Flüssikeit Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Ableiten einer an einer wärmegedämmten Rohrleitung äußerlich
angewendeten Flüssigkeit, wie eines Kontaktinittels bei Prüfen von SchweiÜ-nähten
oder eines Spülmittels bei Abwaschen kontaminierter Anlagenteile, wobei die Warmedämmhülle
aus mehreren voneinander und zumindest zum Teil von der Rohrleitung lösbaren Abschnitten
besteht, die zu Reparaturzwecken bzw. zumindest an den Schweißnähte enthaltenden
Stellen der Rohrleitung zeitweilig abgenommen werden, ferner eine Einrichtung zum
Ausüben des Verfahrens.
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Bei Rohrleitungen, Behältern oddgl.für ein erhöhtes Maß an Sicherheit
erfordernden Anlagen, wie bei Kernreaktoranlagen, ist die in bestimmten Zeitintervallen
durchzuführende Prüfung der Schweißnähte, die sogenannte Wiederholungsprüfung vorgeschrieben.
Da diese Rohrleitungen od.dgl.
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warmes Medium führen, sind sie mit einer Wärmedämmhülle umgeben. Es
ist dabei bekannt, die Wärmedämmhülle aus mehreren voneinander und in der Regel
von der Rohrleitung lösbaren, also de- und remontierbaren Abschnitten zu bilden.
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Es ist daher bei örtlichen Reparaturen und bei der Wiederholungsprüfung
möglich, lediglich die die betreffenden Stellen, wie Schweißnähte, bedeckenden Abschnitte
der Wärmedämmhülle abzunehmen, jedoch die anderen Abschnitte der
Wärmedämmhülle
an der Rohrleitung, dem Behälter od.dgl.
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zu belassen.
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Zum einen Teil besitzen die Abschnitte der Elärmedämmhülle, praktisch
als geschlossene Kassetten, zu der Außenfläche der Rohrleitung hin eine Wand, meist
aus Blech. Bei anderen Wärmedämmhüllen sind dieAbschnitte zu der Außenfläche der
Rohrleitung hin offen, so daß die Isolierwolle an der Rohrleitung unmittelbar anliegt.
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In jedem Falle muß daher vermieden werden, daß Flüssigkeit in den
Spalt zwischen dem jeweiligen Abschnitt der Wärmedämmhülle und der Rohrleitung od.dgl.
eindringt und/ oder dort verbleibt. Allein reines Wasser könnte bereits bei Wiederinbetriebnahme
einer wärmegedämmten Rohrleitung zu einer Dampfexolosion und damit zu Zerstörungen
führen.
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Übliche Dichtstoffe sind nicht hinreichend hitzebeständig, so daß
eine ständige Abdichtung nicht möglich ist. Dabei würden sich auch zusätzliche Schwierigkeiten
infolge unterschiedlicher Wärmedehnung ergeben.
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Bei Kernreaktoranlagen kommt zu diesen Schwierigkeiten hinzu, daß
bei kontaminierten oder strahlenden Teilen der Anlage die Arbeitszeiten in diesen
Bereichen so kurz wie möglich gehalten werden sollen. Es scheidet daher in diesen
Fällen die Möglichkeit aus, mehr Abschnitte als zum Zugang bestimmter Stellen notwendig
aus der Wärmedämmhülle zu entfernen, lediglich um ein Ablaufen der Flüssigkeit herbeizuführen
oder betroffene Bereiche zu trocknen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen,
das es ermöglicht, an Rohrleitungen mit einer aus mehreren lösbaren Abschnitten
bestehenden Wärmedämmhülle angewendete Flüssigkeiten auf einfache Weise
und
unter Vermeiden des Eindringens der Flüssigkeit in den Spalt zwischen Rohrleitung
und daran belassenen Abschnitten der Wärmedämmhülle sowie ohne zusätzliches Abnehmen
weiterer Abschnitte der Wärmedämmhülle abzuleiten.
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Diese Aufgabe wird bei einem eingangs erläuterten Verfahren erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß vor Anwenden der jeweiligen Flüssigkeit die nach Abnehmen einzelner
Abschnitte der Wärmedämmhülle offen gelegten Spalte zwischen der Rohrleitung und
den an dieser verbleibenden Abschnitten der Wärmedämmhülle mittels eines Dichtungsstreifens
abgedichtet werden und daß der Dichl,ullosstreif'en nach Beendigung der Anwendung
der Flüssigkeit und deren Ablaufen, jedoch vor Wiederanbringen der abgenommenen
Abschnitte der Wärmedämnhülle entfernt wird. Durch diese Maßnahme ist erreicht,
daß nicht mehr, wie bisher, mehr Abschnitte der Wärmedämmhülle als beispielsweise
zur WiederholunFgsprüfung, notwendig allein zum Zweck des Ableitens von Flüssigkeit,
hier des Kontaktmittels bei Ultraschallprüfung, abgenommen werden müssen. Damit
können die Arbeitszeiten im strahlenden Bereich, aber auch an sich erheblich verkürzt
werden. Das Verfahren ermöglicht zudem die Verwendung sehr weicher, bei dieser Beschaffenheit
aber wenig hitzebestondixer Dichtungss'brcieyl,so daß eine vorziigliche Dichtwirkung
auf einfache weise hergestellt werden kann.
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Weiter wird nach der Erfindung eine Einrichtung zum Ausüben des Verfahrens
derart vorgeschlagen, daß zumindest bei den für einen Verbleib an der Rohrleitung
bestimmten Abschnitten der Wärmedammhülle an deren der Rohrleitung benachbarten
Kanten eine dieser Kante folgende Aussparunp: vorgesehen ist, die gemeinsam mit
der Außenfläche der Rohrleitung eine Nut zur Aufnahme des Dichtungsstreifens bildet.
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Eine erfindungsgemäße Ausgestaltung der Einrichtung besteht darin,
daß in die Aussparung, deren Erstreckung folgend, eine angenähert auf die Rohrleitung
gerichtete Rippe hineinragt. Durch diese Maßnahme wird der Dichtungsstreifen mit
Vorzug in etwa zu dem Spalt senkrechter Richtung mit Druck beaufschlagt und es ergibt
sich zwischen dem Dichtungsstreifen und der Kante des Abschnitts der Wärmedämmhülle
eine präzise definierte Dichtungskante oder -linie.
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Besonders sicher ist der eingelegte Dichtungsstreifen gehalten, wenn
die Rippe an der durch die Aussparung und die Stirnfläche des Abschnitts der Wärmedämmhülle
gebildeten Kante angeordnet ist.
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In der Zeichnung ist das Wesen der Erfindung anhand Ausführungsbeispiele
veranschaulicht. Es zeigen Fig. 1 eine vertikal angeordnete Rohrleitung mit einer
aus lösbaren Abschnitten zusammengesetzten Wärmedämmhülle, Fig. 2 eine Draufsicht
auf die Rohrleitung in einer Ebene II-II nach Fig,. 1, Fig. 3 eine Draufsicht auf
die Rohrleitung in einer Ebene 111-111 nach Fig. 1, Fig. 4 eine horizontal laufende
Rohrleitung mit einer aus lösbaren Abschnitten bestehenden Wärmedämmhülle, Fig.
5 die Rohrleitung in einer Querschnittansicht V-V nach Fig. 4, Fig. 6 einen Ausschnitt
der vertikalen Rohrleitung in einer Ansicht VI-VI nach Fig. 2, im vergrößerten I»iaBstab,
Fig.
7 einen weiteren Ausschnitt dieser Rohrleitung in einer Ansicht Vil-Vil nachFig.
2, im vergrößertem Maßstab, Fig. 8 eine Alternative zu der Ausbildung nach Fig.
6 und Fig. 7, und Fig. 9 einen Ausschnitt IX aus der horizontalen Rohrleitung nach
Fig. 5, im vergrößerten maßstab.
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Nach Fig. 1 und Fig. 4 besitzen Rohrleitungen 1 bzw. 4 eine achsparallel
laufende Schweißnaht 11 bzw. 41 sowie umlaufende Schweißnähte 12 bzw. 42. Die Rohrleitungen
1 und 4 - nun zugleich nach Fig. 2 und 3 bzw. nach Fig. 5 - sind mit Wärmedämmhüllen
20 bzw. 50 versehen, die aus einzelnen voneinander und teilweise von der Rohrleitung
1 bzw. 2 lösbaren Abschnitten 21 und 22 bzw. 51 bestehen, die mittels Spannschlösser
23 bzw. 53 miteinander und gegenüber der Rohrleitung 1 bzw. 4 zu verbinden sind.
Nach der Zeichnung sind bereits die Stellen mit den Schweißnähten 11,12,41,42 abdeckenden
Abschnitte der Wärmedämmhülle, mit Ausnahme des Abschnitts 22 in Fig. 1, unten,
gelöst und entfernt.
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Nach Fig. 6 bis Fig. 9 weisen die Abschnitte 21 bzw. 51 der Wärmedämmhülle,
die an der Rohrleitung 1 bzw. 4 verbleiben können, an ihren der Rohrleitung benachbarten
Kanten eine dieser Kante folgende Aussparung 211, 212, 213 bzw. 511 auf, die gemeinsam
mit dem benachbarten Abschnitt der Außenfläche 14 bzw. 44 der Rohrleitung 1 bzw.
4 eine Nut zur Aufnahme eines Dichtungsstreifens 6 bildet, wobei dieser - im ungespannten
Zustand - ein einfaches Rundprofil haben kann.
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Weiter ist an der Aussparung 211, 212, 213 bzw. 511, die mit unterschiedlichem
Querschnittprofil ausgestattet sein kann, eine der Erstreckung der Aussparung folgende,
angenähert auf die Rohrleitung 1 bzw. 4 gerichtete Rippe 214,
215,
216 bzw. 514 angeordnet, die in die Aussparung hineinragt und den in diese eingelegten
Dichtungsstreifen 6 unter dessen vorübergehender Verformung mit Dichtungsdruck beaufschlagt.
Bei allen Ausführungsbeispielen sitzt die Rippe 214, 215 216 bzw. 514 an der durch
die Aussparung 211, 212, 213 bzw. 511 und der Stirnfläche des Abschnitts der Wärmedämmhülle
gebildeten Kante.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Ableiten einer an der Rohrleitung
1 bzw.4 äußerlich anzuwendenden Flüssigkeit werden die Dichtungsstreifen 6 in die
Aussparungen 211, 212, 213 bzw. 511 eingelegt, wodurch die Flüssigkeit außen ablaufen
muß und nicht zwischen die Rohrleitung 1 bzw. 4 und die verbleibenden Abschnitte
21, 22 bzw. 51 der Wärmedämmhülle 20 bzw. 50 gelangen kann. Nach Ablaufen der Flüssigkeit
werden die Dichtungsstreifen 6 wieder entfernt. Wie in Fig. 1 unten und in Fig.
3 angedeutet, ist es dabei nicht unbedingt erforderlich den Dichtungsstreifen 6
genau der Länge des abzudichtenden Spaltes anzupassen. Vielmehr kann er, bei entsprechend
weicher Beschaffenheit, das innere Ende überlappend eingelegt werden, so daß das
äußere Ende frei in den Raum steht.