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Rollstütze für orthopädische Beinverbände
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Rollstütze für orthopädische Beinverbände
und betrifft insbesondere eine solche Rollstütze für Unterschenkelverbände oder
Tutoren mit bewegungsunfähig fixiertem Sprunggelenk welche die Fußsohle untergreifend
gegenüber dem Verbandverbund fixierbar ist und eine in Gebrauchsstellung sich gegenüber
der Fußsohle konvex wegwblbende Lauffläche aufweist.
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Beinverbände dieser Art werden sehr häufig sowohl im klinischen als
auch im ambulanten Bereich erforderlich, und zwar dies sowohl zur Behandlung von
Frakturen, als auch bei der orthopädischen Therapie von Mißbildungen. Auch bei der
Rehabilitation können sie erforderlich werden. Sie werden sowohl von Ärzten als
auch medizinischem Hilfspersonal, wie orthopädischen Assistenten,-Heilpflegern oder
dergleichen, unmittelbar am Einsatzort gefertigt oder stehen nach
handwerklicher
Vorfertigung durch einen Orthopädie-Mechaniker einsatzbereit zur Verfügung und brauchen
im Bedarfsfall lediglich noch zur Ruhestellung beispielsweise etwa bei einem Sportunfall
verrenkter oder fraktur/ierter Gliedmaßen an diese angelegt zu werden.
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In jedem Falle ist es insbesondere bei Beinverbänden, bei denen das
Sprunggelenk des Fußes bewegungsunfähig fixiert festgelegt werden muß, unerläßlich,
daß eine möglichst verschleißfeste Rollstütze dem Verbandverbund so zugeordnet wird,
daß sich der mit dem Beinverband versehene Patient über diese Rollstütze gegenüber
dem Fußboden abstützen kann, ohne daß dadurch der Beinverband selbst im Zuge der
Gehbewegung dieses Patienten Beschädigungen erleidet.
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Man hat daher bisher in der überwiegenden Zahl der Einsatzfälle Absätze
aus Gummi oder Kunststoffmaterial in den Verbandverbund eingebracht, welche etwa
die Form eines zylinderförmigen Stopfens aufweisen, der sich zur Fixierung im Verbandverbund
auf seiner fuß- bzw. verband nahen Seite in einen über seine Kontur wegstehenden
Ringflansch oder einen vorderen und hinteren Lappen fortsetzt. Abgesehen davon,
daß ein solcher bekannter Absatz stets in mehreren Größen zur Verfügung zu halten
ist, um die Verbände einerseits für Kinder und andererseits beispielsweise Jugendliche
und Erwachsene erstellen zu können, befriedigt er nicht hinsichtlich seines orthopädisch
richtigen Gehverhaltens. Er ermöglicht nämlich kein Abrollen. Bei seinem Einsatz
ist vielmehr zu bemerken, daß wegen der Unbewegli-chkeit des fixierten
Sprunggelenkes
und des damit zu einer steifen Einheit gemachten Verbundes von Unterbein und Fuß
der mit einem solchen Beinverband versehene Patient in der Regel beim Gehen das
Bein nach außen drehen wird, was erfahrungsgemäß sehr schnell zu einer Funktionsstörung
der benachbarten Gelenke führen kann, zumal nunmehr der überwiegende Teil der Dreharbeit
im Hüftgelenk zu leisten ist.
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Um hier Abhilfe zu schaffen, hat man einen sogenannten Doppelabsatz
geschaffen, bei welchem zwei Absätze etwa der vorbeschriebenen Art in einem Abstand
zueinander angeordnet und in gleicher Weise mittels eines über ihre Vorder- und
Hinterkontur wegragenden Lappens miteinander zu einer Einheit verbunden sind, wobei
im übrigen beide Stollen dieses Doppelabsatzes nicht mehr etwa kreisförmigen, sondern
nunmehr etwa rechteckförmigen Querschnitt erhalten haben. Dieser Doppelabsatz nähert
sich zwar der Forderung, bereits von sich aus einem Drehen des mit dem Beinverband
versehenen Fußes entgegenzuwirken, kann jedoch dieses deswegen nicht völlig ausschließen,
weil die Gewichtsabstützung des Körpers des Patienten stets gleichfalls noch ü#ber
praktisch einen Punkt erfolgt, zumal die Breite dieses Doppelabsatzes nicht vergrößert
worden ist Nachteilig kommt ferner hinzu, daß auf Grund der spezifischen Konzeption
dieses Doppelabsatzes seine Zuordnung zum Verbandverbund stets so zu treffen ist,
daß seine Lücke zwischen seinen beiden Stollen etwa im Bereich der Schwerpunktsachse
des Gewichtskraftsangriffes zu liegen kommt. Dies aber bringt die nachteilige Folge
mit sich, daß die benachbarten Stollen dieses Doppelabsatzes auf Auseinanderbiegen
belastet werden und ihre einander zugewandten Bereiche besonders hohem Verschleiß
ausgesetzt sind. Ferner kommt es zu Biegewechselerscheinungen
in
dem Verbindungssteg zwischen beiden Stollen, die selbst dann, wenn das Material
ausreichend elastisch sein sollte, um keine Materialermüdungen und damit Zerstörungserscheinungen
aufzuweisen, zu einem Losarbeiten des Doppelabsatzes aus dem Verbandverbund zu führen
pflegen. Im übrigen ist auch bei diesem bekannten Doppelabsatz eine Vielzahl von
Größen vorrätig zu halten; um allen zu erwartenden Bedarfs fällen gerecht zu werden.
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Um auch diese Nachteile auszuschalten, hat man als Rollstütze für
Beinverbände der beschriebenen Art auch bereits Holzlaufsohlen eingesetzt, welche
praktisch aus einem Holzkeil mit einer kurvenförmig konturierten Lauffläche und
mit aufgeschraubten oder aufgenagelten Querlaschen aus Metall als Halterungen besteht,
wobei die Kurvenkonturaierung ihrer Lauffläche einem Kreisbogenstück mit einem Radius
etwa um das Hüftgelenk des Patienten als 1:-ittelpunkt folgt und fußhackenseitig
mit einer scharfen Kante abrupt in eine fußhackenseitige Rückfläche übergeht. Diese
bekannte Holzlaufsohle hat ~den Nachteil, daß sie aus Sicherheitsgründen stets eine
Gummibeschichtung ihrer Lauffläche aufweisen muß. Zwar ermöglicht sie bereits ein
gewisses Abrollen des fixiert gehaltenen Fußes, doch ist das Aufsetzen desselben
zu Beginn eines neuen Schrittes nicht unproblematisch, weil der Übergang von de#r
Lauffläche zur hackenseitigen Rückfläche eckig verläuft. Abgesehen davon, daß diese
Ecke als scharfkantiger Vorsprung besonderen Verschleißbeanspruchungen ausgesetzt
ist und damit erhöhter Abnutz-##g rn#tenlie#t, ist sie die Ursache dafür, daß der
Aufsetzwinl bei Einleitung eines Schrittes mit dem mit dem Beinverband versehenenBein
auf ein bestimmtes TJaß begrenzt ist und dabei dennoch verhältnismäßig undefiniert
bleibt. Diec hat die Wirkun#, daß dann, wenn der Paticnt, was er erfahrungsgemäß
insbesondere rnit zunehmender Rekonvaleszenz zu tun pflegt, seine Schrittl#nge zu
steigern versucht,
er in zunehmendem Maße versucht ist, diese bekannte
Holzlaufsohle in deren scharfkantigem Übergangsbereich ihrer Lauffläche in ihre
steile Rückfläche auf dem Fußboden aufzusetzen. Hierdurch kommt es erfahrungsgemäß
nicht selten zu etwa "schlittschuhförmigen" Gleiterscheinungen, die dazu führen,
daß der Patient die Herrschaft über das mit dem Beinverband versehene Bein und damit
auch über die Gewichtsabstützung seines Körpers verliert und dieses Bein ihm in
Richtung nach vorn entgleitet und er stürzt. Hierdurch können erheblich schwerwiegende
Verletzungen, meist im Knie und/oder im Hüftgelenk, wenn nicht gar Knochenfrakturen
im Oberschenkel, verursacht werden.
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Im übrigen ist auch bei dieser bekannten Laufsohle die Vorratshaltung
unterschiedlicher Größen für die verschiedenen zu erwartenden Bedarfs fälle unerläßlich.
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Um diesen gravierenden Nachteil bekannter Laufsohlen auszuschalten,
hat man eine Laufsohle aus Kunststoffmaterial entwickelt, bei welcher die Aufliegefläche
bei etwa der Breite der bekannten Stollenabsätze entsprechender Breite etwa die
Kontur eines Kreisbogenabschnittes bekannter Krümmung aufweist, nämlich einer Krümmung
mit etwa dem Abstand zum Hüftgelenk-Drehpunkt als Ereiskrümmungsradius, wobei jedoch
diese Kunststofflaufsohle so anzuordnen ist, daß die Schwerpunktsachse der abzustütz
enden Gewichtskraft die Kreisbogenkontur ihrer Lauffläche etwa halbiert. Diese verhältnismäßig
schmale Kunststofflaufsohle weist eine Anzahl beidseitig von ihr wegstehender Vorsprünge
auf, mit denen sie gegenüber dem Verbandverbund festlegbar ist, indem diese Vorsprünge
entweder in den Verianiverbund eingearbeitet oder aber mittels geeignete Verbinavngsbänaer
an ihm festgelegt werden.
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Diese bekannte Kunststofflaufsohle vermag aber gleichfalls noch nicht
voll zu befriedigen, und zwar dies aus mancherlei Gründen. Einerseits hat es sich
herausgestellt, daß sie keineswegs rutschfest ist. Zwar ermöglicht sie ein zufriedenstellendes
Abrollen des fixierten Verbundes von Unterschenkel und Fuß auf dem Fußboden, jedoch
ist auch bei ihr eine Vielzahl unterschiedlicher Größen für die verschiedenen zu
erwartenden Einsatzfälle an Kindern, Jugendlichen und/oder Erwachsenen mit jeweils
unterschiedlichen Körpergrößen vorrätig zu halten. Hierbei ist darauf#hinzuweisen,
daß sich bei dieser bekannten Laufsohle ebenso wie bei der vorbeschriebenen Holzlaufsohle
besonders nachteili-g bemerkbar macht, daß nicht etwa nur Laufsohlen unterschiedlicher
Gesamtlänge auf Vorrat zu halten sind, sondern daß auch die vorzuhaltenden Laufflächenkrümmungen
unterschiedlich sind, weil sie nach der jeweiligen Konzeption dieser bekannten Rollstützen
abhängig sind von der jeweiligen Hüfthöhe des zu bedienenden Patienten.
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Hinzu kommt, daß bei allen beschriebenen bekannten Rollstützen, seien
diese nun als Einstollen- oder Doppelstollenabsatz oder aber als Lauffläche ausgebildet,
noch eine weitere nachteilige Eigenschaft zu beobachten ist, die darin liegt, daß
auf Grund der verhältnismäßig schmalen Aufstandsbreite der Patient der Tendenz unterliegt,
etwa wie ein ungeübte Schlittschuhfahrer nach innen oder außen mit seinem mit dem
Verband versehenen Bein umzuknicken. Gerade dies aber pflegt zu unerwwischten Beeinträchtigungen
der gerade mit einem solchen Verband zu erreichenden Ruhestellungen der Gliedmaßen
und insbesondere des Sprunggelenkes des Beines zu führen, wenn nicht gar zu Störungen
der Fixierung der Zuordnung der gegeneinandel
zu fixierenden Gliedmaßen
und/oder Knochen oder gar Verlagerungen derselben gegeneinander, was besonders im
Falle von Knochenfrakturen höchst Problemkaisch ist, weil diese unter dem Beinverband
häufig erst verhältnismäßig spät bemerkt zu werden pflegen. Dies-e bekannten Rollstützen
stellen daher eine nicht ohne weiteres auszuschließende Gefahrenquelle für den Patienten
und Beeinträchtigung der angestrebten orthopädischen Ziele dar.
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Um hier von der Gebrauchsseite einigermaßen Abhilfe zu schaffen und
gleichzeitig auch die Wirtschaftlichkeit zu steigern, ist eine weitere Rollstütze
entwickelt worden, welche im wesentlichenauf die keilförmige Ausbildung der vorbekannten
Holzlaufsohle mit deren eckigem Übergang zwischen kreisförmiger Laufsohlenkontur
und steiler fußhackenseitiger Rückfläche zurückgreift. Diese bekannte Laufsohle
besteht aus Kunststoffmaterial und besitzt eine kreisbogenförmige Lauffläche mit
einem Kreiskrümmungsradius, der in an sich bekannter Weise etwa dem Abstand des
Hüftdrehpunktes eines Erwachsenen vom Fußboden entspricht. In bekannter Weise läuft
von der scharfen hackenseitigen Endkante die kreisbogenförmig stetig gekrümmte Lauffläche
unter spitzem Tangenten-Winkel in das zehenseitige Ende der Laufsohle ein. Länge
und Breite derselben ist etwa auf ein Mittelmaß zwischen der Hackenbreite und der
Fußballenbreite eines Er-Erwachsenen abgestimmt. Im Hackenbereich weist diese bekannte
Laufsohle einen hochgezogenen Materiallappen auf, der den Hacken hintergreift, um
auf diese Weise eine längenmäßige Zuordnung der Laufsohle zum Fuß des Patienten
zu erbringen. Im hackenseitigen Lappen und im etwa unterhalb des Fußballens des
erwachsenen Patienten liegenden Bereichs der Laufsohle sind längliche Schlitze eingeformt,
durch welche Bänder gezogen werden können, um mittels derselben die Laufsohle am
Verbandverbund festzulegen.
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Diese weitere bekannt Laufsohle wird lediglich in einer Größe, nämlich
in der für Erwachsene erforderlichen Größe, vorrätig gehalten. Soll sie bei Personen
kleinerer Statur, wie beispielsweise Jugendlichen oder Kindern, zur Verwendung kommen,
so wird sie entsprechend in der Länge und/oder Breite -gekürzt, indem mit einem
scharfen Werkzeug und/oder einer Raspel das überstehende Kunststoffmaterial abgearbeitet
wird. Dies erfordert nicht nur einen zusätzlichen Arbeitsaufwand für die Anpassung
der Laufsohle an die jeweilige Fußgröße des Patienten, sondern auch Geschick und
Erfahrung im Umgang mit geeignetem Werkzeug und diesem Kunststoffmaterial, und zwar
dies ungeachtet entsprechender Aufmerksamkeit, ohne daß Verletzungsgefahren für
das diese Anpassungsarbeiten vornehmende tersonal sicher auszuschließen wären.
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Hinzu kommt ferner, daß beispielsweise beim Verkürzen der Länge der
Laufsohle im Zuge von deren Einsatz bei einem Patienten geringerer Fußlänge, beispielsweise
einem Kind, es unvermeidbar wird, daß im zehenseitigen Bereich der Laufsohle sich
ebenso wie im fußhackenseitigen Bereich derselben eine sich praktisch scharfkantig
absetzende Stufe zur Oberseite der Laufsohle hin ergibt. Diese aber stellt eine
erfahrungsgemäß nicht unbeträchtliche Behinderung des Gehverhaltens des Patienten
dar. Darüberhinaus aber hat sich nachteilig -auch noch die Tatsache erwiesen, daß
die ireisbogenkontur der Lauffläche auf die Größe eines Erwachsenen abgestimmt ist
und daher der Abrollvorgang bei Einsatz ei wenn auch längen- und/oder breitenmäßig
verkürzten Laufsohle dieser Art bei einem Patienten kleinerer Statur, wie beispielsweise
einem Kind, auf Grund der von dessen Hüfthöhe krümmungsmäßig abweichenden Laufflächenkrümmung
nicht optimal erfolgt. Außerdem kommt es im Zuge der Anpassung der bekannten Ausführung
an unterschiedliche Fußgrößen der Patienten zu einer für das Gehverhalten
ungünstigen
Längsverschiebung des Belastungspunktes, da bei dieser bekannten Ausführung die
Bezugslinie für die relative Zuordnung der Laufsohle zum mit dem Beinverband versehenen
Fuß stets durch die Anlageverbindung des hackenseitigen Lappens bestimmt wird.
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Obgleich durch die nunmehr gefundene Verbreiterung der Aufstandslinie
bei dieser bekannten Ausführung die Gefahr des seitlichen Umkippens des Fußes mit
den beschriebenen nachteiligen Folgen ausgeschaltet ist, gilt dies keineswegs für
die anderen beschriebenen Nachteile bekannter Ausführungen im Zusammenhang mit deren
orthopädischer Funktionsgerechtheit. Insbesondere bleiben weiterhin die Gefahren
bestehen, daß bei ungünstigem Aufsetzen des mit dem #einverband versehenen Fußes
insbesondere bei größerer Gehschrittlänge es zu einem Weggleiten des Fußes nach
vorn und Sturz des Patienten mit der Gefahr schwerwiegender Verletzungen kommt.
Diese Gefahr ist bei der letzt-beschriebenen bekannten Ausführungsform deswegen
um so größer, als es bei Benutzung der für einen Erwachsenen ausgelegten Größe-auch
nach deren Verkürzung bei Verwendung für beispielsweise ein Kind neben der bereits
beschriebenen Verschiebung des gewichtsmäßigen Angriffspunktes notwendigerweise
zu einer Verkürzung der Schrittlänge kommt, bis zu welcher ein Aufsetzen auf die
Übergangskante von Lauffläche und Rückfläche der Laufsohle praktisch nicht mehr
zu befürchten ist. Gerade bei Kindern ist aber die Gefahr besonders groß und praktisch
nicht auszuschließen, daß diese unbcdacht größere Schrittweiten wählen, die dann
das Sicherheitsmaß überschreiten und zu den gefürchteten Unfällen führen.
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Nachdem erstmalig der Gesamt zusammenhang der einzelnen Ursachen für
die verschiedenen unbefriedigenden Eigenschaften bekannter Ausführungen von Rollstützen
eingangs
beschriebener Art sowohl für dere#n orthopädie-optimalen
Einsatz als auch deren Sicherheitsqualitäten und nicht zuletzt die Wirtschaftlichkeit
ihrer Fertigung, Lagerhaltung und Verwendbarkeit erkannt waren, liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, mit höchst einfachen und kostengünstigen Mitteln die erkannten
Nachteile bekannter Ausführungen weitestgehend auszuschalten und eine Rollstütze
für orthopädische Beinverbände, insbesondere Unterschenkelverbände und Tutoren mit
bewegungsunfähig fixiertem Sprunggelenk, welche die Fußsohlen untergreifend gegenüber
dem Verbandverbund fixierbar ist und eine in Gebrauchsstellung sich gegenüber der
Fußsohle konvex wegwölbende Lauffläche aufweist, zu schaffen, welche einerseits
nur in einer einzigen Größe auf Vorrat gehalten zu werden braucht und dennoch für
Verwendung für Beinverbände solcher Art sowohl bei Erwachsenen, als auch bei Jugendlichen
oder Kindern geeignet ist, ohne daß Veränderungen an ihr vorgenommen zu werden bräuchten,
welche Arbeitsaufwand und Gefahren durch Verletzung bei ungeschicktem Hantieren
mit entsprechendem Werkzeug mit sich bringen und stets eine gewisse Erfahrung und
auch Geschick und Aufmerksamkeit für die sachgerechte Anpassungsarbeit erfordern,
und die andererseits unabhängig von der Statur des Patienten, bei dem sie zum Einsatz
kommt, die für optimal orthopädie-gerechtes Nutzungsverhalten erstmalig als wichtig
erkannten Forderungen~erfüllt, daß zur Schaffung eines die durch die Fixierungblockier
Beweglichkeit des Sprunggelenkes ersetzenden optimalen Abrollvorganges stets der
Hauptbelastungspunkt etwa unterhalb des Flächenschwerpunktes des Schienenbeins des
mit dem Beinverband versehenen Beins liegen sollte, daß ferner die Rollstütze nicht
nur eine gewisse Breite haben sollte, um ein sicheres Stand- und Laufgeschehen zu
gewährleisten, sondern auch so lang wie möglich sein sollte, um ein Abknicken
nach
vorn oder hinten zu vermeiden, und daß ihre Höhe so flach gewählt sein sollte, daß
sie leicht'ausgeglichen werden kann, jedoch gleichzeitig solche Größe aufzuweisen
hat, daß ungeachtet der Hüfthöhe des Patienten stets ein einwandfreies Abrollen
ermöglicht ist, ohne daß die Schrittlänge Beschränkungen irgendwelch-er Art unterworfen
wäre.
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Die Erfindung erreicht dies in überraschend einfacher Weise dadurch,
daß bei einer Rollstütze gattungsgemäßer Art vorgesehen wird, daß sie eine Länge
des Abstandes des Zentrums ihres fußballenseitigen Berührungsbereichs vom Zentrum
ihres fußhackenseitigen Berührungsbereichs von zwischen etwa 12 und 22 cm und eine
stetig gekrümmte Lauffläche einer mittleren Breite von etwa 5 bis 10 cm mit einem
fußhackenseitig im Bereich zwischen etwa 1/4 und 2/5 dieses Abstandes der Zentren
von fußballenseitigem und fußhackenseitigen Berührungsbereich gelegenen Kulminationspunkt
und einem fußballenseitigen Sehnen-Tangenten-vinkel gegenüber einer Parallelen zur
Verbindungslinie der Zentren von fußballenseitigem und fußhackenseitigem Berührungsbereich
im Bereich zwischen etwa 25 und 35 und einem fußhackenseitigen -Sehnen-Tangenten-Vvrinkel
gegenüber der gleichen Parallelen von mindestens 300 aufweist.
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Es-hat-sich gezeigt, daß eine solche Rollstütze unabhängig von der
Statur des jeweiligen Patienten stets ein ausgezeichnetes Abrollverhalten bei jeder
praktisch möglichen Schrittweite ermöglicht, ohne daß Sturzgefahren mit deren nachteiligen
Folgen zu befürchten wären, andererseits jedoch der Abrollvorgang trotz fixiert
gehaltenen Sprunggelenkes so optimal abläuft, daß er weitestgehend dem natürlichen
Abrollvorgang angeglichen ist. Dies wird durch die erfindungsgemäße Formgebung und
Dimensionierung der Rollstütze nach der Erfindung erreicht. Dabei ist es von untergeordneter
Bedeutung,
wie die Erfahrung gezeigt hat, welche exakte kurvenmäßige Konturgebung die Lauffläche
der Rollstütze nach der Erfindung aufweist, wenn nur deren stetige konvexe Krümmung
mit in dem angegebenen Bereich liegendem Kulminationspunkt und in den angegebenen
Bereichen liegende fußballenseitige und fußhackenseitige Sehnen-Tangenten-Winkel
eingehalten werden Als besonders zu bevorzugen hat sich jedoch eine Rollstütze dieser
Art erwiesen, die eine Länge des Abstandes des Zentrums ihres fußballenseitigen
Berührungsbereichs vom Zentrum ihres fußhackenseitigen Berührungsbereichs von etwa
15 cm aufweist. Dies ist die ihr besonders universelle Einsatzmöglichkeiten erschließende
Größe einer solchen Rollstütze nach der Erfindung.
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Ferner hat es sich als zu bevorzugen herausgestellt, wenn eine solche
Rollstütze- eine mittlere Breite ihrer Lauffläche etwa 8 cm aufweist, Grundsätzlich
kann die Lauffläche in ebener Abrollung praktisch jede beliebige Kontur aufweisen,
insbesondere kann sie die Form etwa eines Rechteckes besitzen, als besonders zweckmäßig
hat sich jedoch eine weitere Fortbildung der Erfindung erwiesen, nach welcher die
Lauffläche in ebener Abrollung etwa trapezförmig ist. Dabei kann zweckmäßig die
fußballenseitige Breite ihrer Lauffläche e-twa 8 bis 12 cm und die fußhackenseitige
Breite derselben etwa 4 bis 6 cm betragen. Es wird durch diese zweckmäßigen Ausgestaltungen
der Erfindung eine besonders große Standfestigkeit auch während des Geh- bzw. Abrollvorganges,
verbunden mit hervorragender Sicherheit gegenüber seitliche Abknicken, erreicht.
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Weiterhin ist es -einer Steigerung der Universalität einer solchen
Rollstütze nach der Erfindung besonders dienl#ich, wenn in weiterer vorteilhafter
Ausgestaltung derselben der Kulminationspunkt ihrer Lauffläche fußhackenseitig auf
etwa 1/3 des Abstandes der Zentren von fußballenseitigem
und fußhackenseitigem
Berührungsbereich gelegen ist.
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Als besonders zu bevorzugende Sehnen-Tangenten-Winkel haben sich im
fußballenseitigen Bereich der Lauffläche 300 und im fußhackenseitigen Bereich der
Lauffläche Werte zwischen etwa 450 und 750 herausgestellt.
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Optimale Anpassungsmöglichkeiten ergeben sich erfahrungsgemäß dann,
wenn gemäß einem die Erfindung zweckmäßig fortbildenden untergeordneten Erfindungsgedanken
der Kulminationspunkt der Lauffläche der erfindungsgemäßen Rollstütze in einem Abstand
von etwa 3 bis 8 cm von der Verbindungslinie der Zentren von fußballenseitigem und
fußhackenseitigem Berührungsbereich gelegen ist. Als zu bevorzugender Wert für die-sen
Abstand des Kulminationspunktes von dieser sogenannten Grundlinie hat sich ein Wert
von etwa 6 cm erwiesen.
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In weiterer erfinderischer Fortbildung kann vorgesehen sein, daß die
Rollstütze nach der->rfindung mit dem Kulminationspunkt ihrer Lauf fläche etwa
in der Verlängerung der Flächenschwerpunktsachse des Schienenbeins des mit dem Beinverband
zu versehenden Beins nach unten gegenüber dem Verbandverbund fixierbar ist. Hierdurch
werden erfahrungsgemaß besonders günstige, weil den natürlichen Belastungsverhältnissen
weitestgehend <angegllchene Be=vegllngsabLällfe des mit dem Beinverband versehenen
Beins beim Gehen ebenso wie beim Stehen erreicht.
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Je nach Art des Beinverbandes, mit welchem zusammen die Rollstütze
nach der Erfindung zum Einsatz kommen soll, kann es zweckmäßig sein, wenn in weiterer
erfinderischer Fortbildung
die in Gebrauchsstellunqder Fußsohle
zugekehrte Oberfläche der Rollstütze nach der Erfindung eine im vertikalen Längsschnitt
und/oder im vertikalen Querschnitt konkaveAusnehmung aufweist, die einerseits zur
Höhenanpassung herangezogen werden und andererseits der Selbstzentrierung der Rollstütze
nach der Erfindung dienen kann.
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Obwohl es durchaus möglich ist, eine solche Rollstütze nach der Erfindung
gegenüber dem Verbaniverbund ohne mechanische Befestigungsmittel nach Art von Widerlagern
oder dergleichen festzulegen, nämlich beispielsweise durch einfaches Unterkleben
unter die Verbandssohle mittels eines geeigneten Leims oder sonstigen Adhäsionsmittels,
hat es sich als für die Universalität der Verwendbarkeit einer Rollstütze nach der
Erfindung besonders zweckmäßig erwiesen, wenn diese mindestens ein Befestigungselement
zu ihrer Fixierung gegenüber dem Verbandverbund aufweist. Dabei ist zu unterscheiden,
ob die Rollstütze einerseits im Verbandverbund oder andererseits am Verbandverbund
fixierbar sein soll. Im erstgenannten Fall kann sie gemäß einem untergeordneten
Erfindungsgedanken in das Material des Verbandverbundes, wie beispielsweise bindenabgestützten
Gips,binden-oder foliengetragenes Kunststoffmaterial oder aufgeschäumten Kunststoff,
einbindbar und dadurch in diesem festlegbar sein. Alternativ zu dieser Ausgestaltung
oder-in Verbindung mit dieser kann sie ferner zweckmäßig auf ihrer in Gebrauchsstellung
der Fußsohle zugekehrten Seite mindestens eine Ausnehmung in Form einer in Längsrichtung
verlaufenden geradlinigen Rinne und/oder mindestens eine Ausnehmung in Form einer
in Querrichtung verlaufenden geradlinigen Rinne aufweisen. Diese Rinnen sind fertigungstechnisch
besonders einfach in das Material der Rollstütze nach der Erfindung einzubringen.
Werden- im übrigen im wesentlichen in Querrichtung verlaufende Rinnen mit etwa kreisbogenförmiger
Kontur vorgesehen, so eröffnet dies die Möglichkeit der winkelmäßigen Ausrichtung
der Zuordnung der Rollstütze nach der Erfindung hinsichtlich ihrer Mittellängsachse
zur Fußso-hlenkontur.
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Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn die rinnenförmige
Ausnehmung, handele es sich dabei um eine solche in Längsrichtung oder in Querrichtung,
eine Breite von etwa 2 cm und/oder eine Tiefe von etwa 1 cm aufweist.
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Es ist erkennbar, daß auf diese Weise mit höchst einfachen Mitteln
eine Fixierung der einmal vorgenommenen Ausrichtung der Rollstütze gege#nüber der
Fußsohlenkontur erreicht wird, wenn die Rollstütze auf noch feuchtes beziehungsweise
plastisch verformbares Material des Beinverbandes so aufgebracht wird, daß dieses
sich in diese Ausnehmung beziehungsweise Ausnehmungen einzudrücken und dort auszuhärten
vermag.
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Eine Alternativlösung solcher Befestigungsmittel, die im übrigen gemeinsam
mit den vorbeschriebenen Fixierungsmaßnahmen vorgesehen werden kann, wird dadurch
erbracht, daß die Rollstütze nach der Erfindung im randnahen Bereich ihrer die in
Gebrauchsstellung der Fußsohle zugekehrte Oberfläche begrenzenden Materialbereiche
beidseitig sowohl im fußballenseitigen Bereich als auch im fußhackenseitigen Bereich
jeweils mindestens eine sacklochförmige Ausnehmung aufweist. Alternativ oder kumulativ
zu den genannten Fixierungsmaßnahmen kann zur Steigerung der Universalität der Rollstütze
nach der Erfindung diese gemäß einem alternativen Erfindungsgedanken im randnahen
Bereich ihrer die in Gebrauchsstellung der Fußsohle zugekehrte Oberfläche begrenzenden
Materialbereiche beidseitig sowohl im fußballenseitigen Bereich als auch im fußhackenseitigen
Bereich jeweils mindestens eine sich zur Seite hin stegfö-rmig wegerstreckende Erweiterung
aufweisen. Diese Ausführungsform bietet die Möglichkeit, diese stegförmigen Befestigungselemente
sowohl zur Verankerung der Rollstütze in einem Verbandverbund aus aufgeschäumtem
Kunststoffmaterial einzusetzen, als auch sie zur Festlegung der Rollstütze am Verbandverbund
mittels beispielsweise Bändern heranzuziehen.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer am Verbandverbund fixierbaren
Rollstütze nach der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß diese sowohl in ihrem
fußballenseitigen Bereich als auch in ihrem fußhackenseitigen Bereich jeweils mindestens
ein in Querrichtung verlaufendes Durchgangsloch vorzugsweise flachlänglichen Querschnittes
aufweist. Hierdurch wird die Möglichkeit geboten, die Rollstütze am Verbandverbund
mittels durch dieses Durchgangsloch beziehungsweise diese Durchgangslöcher hindurchgezogener
Bander festzuschnüren. Selbstverständlich kann diese Ausgestaltung im Interesse
weiterhin gesteigerter Universalität der Rollstütze nach der Erfindung auch im Verein
mit den vorher beschriebenen Maßnahmen für deren Fixierung im Verbandverbund vorgesehen
werden.
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Obgleich durch die erfindungsgemäße Konzeption der Rollstütze an sich
nicht erforderlich, kann zur Steigerung der Rutschsicherheit in weiterer erfinderischer
Fortbildung diese Aufrauhungen an ihrer Lauffläche aufweisen.
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Die Rollstütze kann ein Holzformteil oder aber auch ein IIetallformteil--sein
oder durch Kunstetofformung gebildet sein. Bei Ausführung in iSetall oder Kunststoff
kann sich für die überwiegende Zahl der Einsatzfälle sowohl aus gewiclitsmäßigen
als auch aus kostenmäßigen Gesichtspunkten eine Ausführung empfehlen, bei welcher
sie ein Hohlformling ist. Bei Ausführung in Kunststoff kann die Rollstütze nach
der Erfindung zweckmäßig ein Kunststoffspritzgußformling sein.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einiger bevorzugter Ausführungebeispiele,
die in den Zeichnungen schematisch dargestellt sind, rein beispielsweise näher erläutert.
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Dabei zeigen:
Figur 1 den Unterschenkel eines Beines
mit einem Unterschenkelverband als Gehverband mit einem Ausführungsbeispiel der
Rollstütze nach der Erfindung im Längsschnitt, Figur 2 eine Draufsicht auf die der
Fußsohle zugekehrte Oberfläche eines Ausführungsbeispiels der Erfinddung, Figur
3 in der Darstellung gemäß Figur 2 entsprechender Darstellung ein anderes Ausführungsbeispiel
der Erfindung, Figur 4 einen vertikalen Längs schnitt längs Linie IV-IV gemäß Figur
3, und Figur 5 einen vertikalen Querschnitt längs Linie V-V gemäß Figur 3.
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Das Bein 1 ist mit einem Unterschenkelverband 2 versehen, der eine
Zehenöffnung 3 aufweist. Auf der Unterseite dieses Beinverbandes 2 ist eine als
ganzes mit 6 bezeichnete Rollstütze nach der Erfindung festgelegt.
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Diese weist, wie Figur 1 besonders instruktiv zeigt, eine sich vom
Beinverband 2 beziehu£gsweise der Fußsohle nach unten stetig konvex we wölbende
Lpuffljchc 8 auf.
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In Figur 1 sind besonders deutlich die geometrischen Verhältnisse
und deren Zuordnung zum Beinverband 2 dargestellt.
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Die sogenannte Grundlinie wird durch die Verbindungslinie des Zentrums
A des fußballenseitigen Berührungsbereichs mit dem Zentrum B des fußhackenseitigen
Berührungsbereichs gebildet und ist mit h bezeichnet. Der Abstand der Zentren A
und B beider Berührungsbereiche ist mit c bezeichnet und liegt im Bereich von etwa
12bis etwa 22 cm. Wenn, wie beim
Ausführungsbeispiel gemäß Figur
4, auf welches später noch eingegangen wird, die der Fußsohle zugekehrte Oberfläche
der Rollstütze 6 keine in Längsrichtung verlaufende Ausnehmung aufweist, fällt die
Verbindungslinie h beider Zentren A und B mit dieser Oberfläche der Rollstütze 6
zusammen. Is-t-hingegen eine in Längsrichtung verlaufende Ausnehmung dieser Oberfläche
der Rollstütze 6 vorhanden, wie diese beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 dargestellt
und mit 7 bezeichnet ist, so ist die Bezugslinie eine Parallele g zur Bezugslinie
h, auf welcher der Abstand der Zentren A und B als Abstand der Lote derselben auf
diese Parallele g gemessen wird.
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Die stetige konvexe Krümmung der Lauffläche 8 der Rollstütze 6 weist
einen Kulminationspunkt C auf, der in einem Abstand a zum Zentrum A des fußballenseitigen
Berührungsbereichs und in einem Abstand b zum Zentrum B des fußhackenseitigen Berührungsbereichs
liegt, wobei die Summe beider Abstände a und b dem Abstand c beider Zentren A und
B entspricht. Dabei sind die Abstände a und b so gewahlt, daß der Kulminationspunkt
C fußhackenseitig von der Mitte des Gesamtabstandes c beider Zentren A und B zu
liegen kommt und zwar im Bereich zwischen etwa 1/4 und 2/5 dieses Abstandes c. Dargestellt
ist der bevorzugte Abstand b in der Größe von etwa 1/3 des Gesamtabstandes c.
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Die Kurvenkontur der Lauffläche 8 ist so gewählt, daß diese fußballenseitig
mit einer Tangente s ausläuft, die mit der Geraden g oder aber der zu dieser parallelen
Grundlinie h eintWinkel a einschließt. Hierbei handelt es sich um einen Sehnen-Tangenten-Winkel
zwischen der Tangente s und der als Sehne fungierenden Geraden g beziehungsweise
h. In Figur 1 ist eine Ausführung der Rollstütze 6 mit einem-fußballenseitigen Sehnen-Tangenten-Winkel
a von etwa. 300 dargestellt.
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Auf der gegenüberliegenden Seite, der Rückseite, verläuft die gekrümmte
Kontur der Lauffläche 8 wesentlich steiler.
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Diese läuft mit einer Tangente t aus, die mit der Geraden g beziehungsweise
der. Grundlinie h einen Winkel einschließt, der als fußhackenseitiger Sehnen-Tangenten-Winkel
fungiert und im dargestellten Ausführungsbeispiel den Wert von etwa 55° hat. Sofern
gewährleistet ist, daß der fußballenseitige Sehnen-Tangenten-Winkel 4 im Bereich
zwischen etwa 250 und 350 35 liegt und der fußhackenseitige Sehnen-Tangenten-Winkel
mindestens 300 beträgt,kann ohne wesentliche Beeinträchtigung der erfindungsgemäß
optimalen und den natürlichen orthopädischen Verhältnissen entsprechenden Abrollfunktion
der Lauffläche 8 deren Kurvenkontur weitestgehend beliebig gewählt werden.
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Weiterhin ist in Figur 1 zum Ausdruck gebracht, daß zweckmäßig die
Rollstütze 6 nach der Erfindung dem Beinverband ? so zugeordnet wird, daß der Kulminationspunkt
C ihrer gekrümmten Lauffläche 8 in der Verlängerung der Flächenschmerpunktsachse
des Schienenbeins des mit dem Beinverband 2 versehenen Beins 1 zu liegen kommt.
Diese Flächenschwerpunktsachse ist durch die Linie p dargestellt.
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Wie ersichtlich, ist die Rollstütze 6 des Ausführungsbeispiels gemäß
Figur 1 als Kunststofformling ausgebildet, und zwar#als Hohlteil. Zweckmäßig kann
dies durch Spritzgußfertigung geschehen. Die der Fußsohle zugekehrte Oberfläche
der Rollstütze 6 weist eine in Längsrichtung verlaufende gewölbte Ausnehmung 7 auf,
die über Löcher 4 mit dem Innenhohlraum kommuniziert. An sich ist dieser Innenhohlraum
zur Gewichtsersparnis vorhanden, er kann jedoch ebenso wie die Ausnehmung 7, in
welche sich ein Materialbereich 5 des Verbandverbundes 2 einfügt, auch zur Fixierung
der Rollstütze 6 am Verbandverbund 2 herangezogen werden, indem
Material
des Bereichs 5 durch die Löcher 4 nach unten hin durchtritt und diese hintergreifend
aushärtet.
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In Figur 2und 3 sind in Draufsicht zwei alternative Ausführungsbeispieie
der Erfindung dargestellt. Das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 weist im wesentlichen
rechteckförmige Konturierung mit zweckmäßig abgerundeten Ecken auf. Die Breite dieser
Rollstütze 6 nach der Erfindung ist mit d angegeben und liegt erfindungsgemäß zwischen
etwa 5 und 10 cm, bevorzugt bei etwa 8 cm, während die Länge 1 angemessen größer
ist als der in Figur 1 dargestellte Abstand c der Zentren A und B der fußballenseitigen
und fußhackenseitigen Berührungsbereiche. Von Berührungsbereichen statt Berührungspunkten
wird im übrigen deswegen gesprochen, weil es auf Grund der unterschiedlichen Ausbildung
lebender und sich unter Bewegung verformender Gewebebereiche menschlicher Füße praktisch
nicht möglich ist, für jeden Bewegungszeitpunkt einen exakten Berührungspunkt zu
definieren.
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Das in Figur 2 dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung weist
eine mittige längsschlitzförmige Ausnehmung 9 sowie zwei quer dazu verlaufende rinnenförmige
Ausnehmungen 10 auf seiner im Gebrauchszustand der Fußsohle zugekehrten Oberfläche
auf. Ferner sind Sacklöcher 11 erkennbar,von denen jeweils zwei von jeder Seite
der Rollstütze 6 her in deren Seitenwandung hinein verlaufen. Diese Sacklöcher 11
sind im randkåntennahen Bereich angeordnet, um beim Festlegen der Rollstütze nach
der Erfindung am Verbandverbund 2 mit dessen Material gefüllt werden zu können und
damit als Verankerungselemente zu dienen. In gleicher Weise dienen die rinnenförmigen
Ausnehmungen 9 und 10 in der fußsohlenseitigen Oberfläche beim Anbringen der Rollstütze
nach der Erfindung am Verbandverbund 2 der Fixierung, indem auch sie sich mit noch
plastisch verformbarem Material des Verbandverbundes füllen, das dann in ihnen aushärtet
und dadurch die Fixierung erbringt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 ist die ebene Abrollung
der fußsohlenseitigen Oberfläche der Rollstütze 6 nach der Erfindung im wesentlichen
trapezförmig, wobei einzelne Begrenzungslinien und/oder die Ecken der Begrenzungskonturierung
abgerundet sein können. Die durchschnittliche Breite-d dieser als Auflagefläche
dienenden Oberfläche liegt auch hier erfindungsgemäß im Bereich zwischen 5 und 10
cm und beträgt bevorzugt etwa 8 cm.
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Wie der Längsschnitt gemäß Figur 4 zeigt, hat die Rollstütze 6 eine
Länge 1, die sich in Abstände m und n der Projektion des Kulminationspunktes C ihrer
Lauffläche 8 auf die Grundlinie h aufteilt. Diese Länge 1 ebenso wie die Abstände
m und n der Kulminationspunktsprojektion von den Laufflächenenden ist größer als
der Abstand der Zentren von fußballenseitigem und fußhackenseitigem Berührungsbereich,
jedoch folgt die Aufteilung dieser Gesamtlänge 1 in die beiden Kulminationspunktsabstände
m und n dem gleichen Verhältnis a/b wie die Aufteilung des Abstandes c der Zentren
von fußballenseitigem und fußhackenseitigem Berührungsbereich, wie diese in Figur
1 dargestellt ist.
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Auch die Kurvenkontur der Lauffläche 8 ist beim Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 3 bis 5 ähnlich der des Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1. Es ist in
Figur 4 der fußballenseitige Sehnen-Tangenten-Winkel # zwischen der Tangente s und
der Grundlinie h und der fußhackenseitige Sehnen-Tangenten-Winkel ffi zwischen der
Tangente t und der Grundlinie h eingezeichnet, und es liegen diese.Sehnen-Iangenten-Winkel
innerhalb des erfindungsgemäßen Bereiches, und zwar der fußballenseitige Sehnen-Tangenten-Winkel
cc bei etwa 300 und der fußhackenseitige Sehnen-Tangenten-Winkel # bei etwa 550,
während unter Berücksichtigung der erfindungsgemäßen Lage des Kulminationspunktes
C für den Verlauf der stetig nach unten konvex gekrümmten Lauffläche 8 jeglicher
Freiheitsgrad gegeben ist. Der Höhenabstand e
des Kulminationspunktes
C von der fußsohlenseitigen Oberfläche der Rollstütze 6 nach der Erfindung, die
beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 bis 5 mit der Grundlinie h zusammenfällt,
weil diese keine in Längsrichtung verlaufende Ausnehmung aufweist, obgleich in Figur
4 mit gestrichelte: Linie die Möglichkeit einer solchen angedeutet ist, liegt im
Bereich zwischen etwa 3 und etwa 8 cm und beträgt bevorzugt etwa 6 cm.
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Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist in dessen fußsohlenseitiger
Oberfläche eine längsrinnenförmige Ausnehmung 9 vorgesehen. Diese kann ebenso wie
die entsprechenden Ausnehmungen 9 und 10 beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2
bevorzugt eine Breite von etwa 2 cm und eine Tiefe von etwa 1 cm aufweisen. Wie
aus Figur 3 und 4 zu entnehmen, verlaufen fußballenseitig und fußhackenseitig durch
die gesamte Breite der Rollstütze 6 hindurch Durchgangslöcher 12 flachlänglichen
Rechteckouerschnittes. Diese Löcher 12 können einerseits die gleiche Funktion ausüben
wie die Sacklöcher 11 des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 2, sie sind jedoch grundsätzlich
dafür gedacht, durch sie Bänder hindurchziehen zu können, mittels derer die Rollstütze-
6 durch Yerschnüren am Verbandverbund 2 festgelegt werden kann.
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Aus Figur 5 ist zu entnehmen, -aaß die Rollstütze 6 nach der Erfindung
auf ihrer fußsohlenseitigen Oberfläche eine in Querrichtung konkave Ausnehmung 7
aufweisen kann. Dabei ist zu betonen, daß, obgleich dies beim Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 3 bis 5 nicht gezeigt ist, diese Ausnehmung 7 gleichzeitig auch so ausgeführt
sein kann, daß sie auch in Längsrichtung konkav zum Rollstützeninneren hin gewölbt
ist, wie das beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 dargeste ist.
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Während beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 eine allenfalls geringfügige
Aufrauhungen aufweisende Lauffläche 8
gezeigt ist, weist die Lauffläche
des Ausfülirungsbeipiels gemäß Figur 3 bis 5 gezielt vorgesehene Aufrauhungen 13
auf. Diese können als Ausnehmungen in der Lauffläche 8 ausgebildet sein und punktförmige
oder rinnenförmige Ausbildung aufweisen. Speziell im letzteren Fall kann bevorzugt
die Anordnung solcher rinnenförmiger Ausnehmungen zickzackförmig getroffen werden.
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Der Vergleich der-Ausführungsbeispiele gemäß Figur 1 und Figur 3 bis
5 läßt erkennen, daß die Rollstütze nach der Erfindung in vielerlei Material ausgeführt
sein kann, und zwar dies sowohl als Massivformling, als auch als Hohlformteil. Je
nach Materialwahl wird man die zweckmäßigste und wirtschaftlich erstrebenswerteste
Fertigungsform wählen, beispielsweise bei Ausführung in Kunststoffmaterial Spritzgußfertigung.
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Obgleich die Erfindung lediglich anhand einiger bevorzugter Ausführungsbeispiele
dargestellt und erläutert worden ist, ist sie nicht auf diese beschränkt, vielmehr
stehen dem Fachmann vielfältige Möglichkeiten offen, sie durch andere Kombination
ihrer Merkmale oder deren Austausch gegen gleichwertige Mittel an die jeweiligen
konstruktiven Gegebenheiten und die Forderungen des einzelnen Einsatzfalls anzupassen,
ohne dadurch den Rahmen der Erfindung zu verlassen. In jedem Falle wird jedoch durch~die
Erfindung ein sowohl für den Arzt oder dessen orthopädisch tätiges Hilfspersonal
als auch für den handwerklich tätigen Orthopädie-Mechaniker wichtiges Hilfsmittel
geschaffen, welches durch seine erfindungsspezifische Konzeption nicht nur enorme
wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt, sondern auch noch dazu beiträgt, die Gehweise
eines mit einem Beinverband versehenen Patienten weitestgehend den natürlichen Belastungsverhältnissen
anpassen zu können. Insbesondere ist aus der Darstellung gemäß
Figur
1 erkennbar, daß es höchst einfach ist, die Rollstütze 6 nach der Erfindung durch
einfaches Verschieben in Längsrichtung so zu plazieren, daß stets ein naturgerechter
Kraftlinienfluß bei Belastung bei Gehverhalten#erreichbar ist, bei dem der Kulminationspunkt
C der -Lauffläche 8 stets etwa auf der Flächenschwerpunktsachse p des Schienenbeins
des mit dem Beinverband 2 versehenen Beins 1 liegt, und zwar dies unabhängig von
Statur und Größe des jeweiligen Patienten und damit einhergehend dem jeweiligen
Schwenkradius des Gehvorganges, indem nämlich durch die Erfindung überraschend eine
sich allen praktisch vorkommenden Schwenkradiusgrößen anpassende Laufflächenkonturierung
geschaffen ist.