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Gerät zum Erhitzen von Speisen
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Die Neuerung betrifft ein Gerät der im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Art zum Erhitzen von Speisen.
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Es ist bereits seit langem bekannt, Kartoffeln mit Hilfe von Dampf
weichzukochen (DE-PS 85 468), wofür ein Kartoffeldämpfer benutzt wird, in dessen
Füllraum, der die Kartoffeln aufnimmt, ein waagerecht liegendes Rohr angeordnet
ist, das mit seitlichen Verzweigungen ausgestattet ist, die mit nach abwärts gerichteten
Dampfstrahlrohren verbunden sind.
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Dieser bekannte Kartoffeldämpfer ist einerseits nur zum Dämpfen von
Kartoffeln geeignet und wäre andererseits für eine Verwendung in Imbißstuben, Schnellgaststätten
und dgl. zum Erhitzen von anderen Speisen weder geeignet noch handlich genug.
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Es sind weiter ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Behandeln von
Kochgut, insbesondere gefrorenem Kochgut, durch Einleiten
von trockenem
Dampf bekannt (DE-PS 1 271 338). Diese bekannte Vorrichtung findet insbesondere
beim Schnellkochen von gefrorenen Gemüsen in Gasthäusern oder dgl. Verwendung. Zu
diesem Zweck ist es mit einem durch eine Tür verschließbaren, den Kochgutbehälter
aufnehmenden Druckgefäß versehen. Der Kochgutbehälter wird in das Druckgefäß gestellt,
die Tür wird geschlossen und anschließend wird Dampf in Form von Strahlen unmittelbar
auf die Oberseite des Kochguts geleitet. Nach im wesentlichen vollständigem Auftauen
des Kochgutes wird der Dampfauslaß des Druckgefäßes abgesperrt, worauf der Dampfdruck
im Inneren desselben auf einen vorbestimmten, zum Druckkochen geeigneten Wert ansteigt
und dieser Druck durch weitere Dampfzufuhr für die Dauer der vorbestimmten Kochzeit
aufrechterhalten wird, nach deren Ablauf die Dampf zufuhr unterbrochen und der Dampfauslaß
des Druckgefäßes wieder geöffnet wird.
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Auch diese bekannte Vorrichtung wäre in Imbißstuben oder Schnellgaststätten,
in denen mit einer Vielzahl verschiedener Speisen (Suppen, Soßen, Gemüse und überhaupt
Fertiggerichte) gearbeitet wird, wenig geeignet, da sie zu unhandlich und in der
Bedienung nicht einfach genug ware.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein in der Bedienung wesentlich
einfacheres Gerät zum Erhitzen von Speisen zu schaffen, mit welchem sich Speisen,
insbesondere tiefgefrorene Fertiggerichte, in kürzester Zeit erhitzen oder garen
lassen.
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Diese Aufgabe wird, ausgehend von einem Gerät der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 angegebenen Art, gemäß der Erfindung durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Die Handhabung des Gerätes nach der Erfindung ist somit äußerst einfach,
denn es ist erfindungsgemäß lediglich erforderlich,
ein die zu erhitzende
Speise enthaltendes Gefäß vertikal in eine Linie mit der Dampfstrahlvorrichtung
zu bringen und nach einer Relativbewegung, d.h. nach einer Bewegung der Dampfstrahlvorrichtung
zu dem Gefäß, oder umgekehrt, die Dampf zufuhr. zu öffnen, damit der aus den Dampfstrahlrohren
austretende Heißdampf die Speise in kürzester Zeit erhitzen oder garen kann. Da
vorzugsweise feuchter Heißdampf benutzt wird, lassen sich ohne weiteres auch rohe
Kartoffeln oder Spätzle garen. Besonders geeignet ist das Gerät jedoch zum Erhitzen
von tiefgefrorenen Suppen, Soßen, Gemüsen und dgl. sowie von Speisen jeder Art,
die dem Kühlraum oder Kühlschrank entnommen und schnell erhitzt werden sollen.
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Das Gerät nach der Erfindung benötigt kein Druckgefäß, in das das
Gefäß mit der Speise eingeführt werden muß. Die zu erhitzende Speise kann somit
während des Erhitzungsvorgangs dem Gerät entnommen und kontrolliert werden und bei
Bedarf ohne weiteres wieder in das Gerät eingeführt werden. Das ist im hektischen
Betrieb von Imbißständen, Schnellgaststätten und dgl. von besonderem Vorteil, da
die Bedienung selbst die vom Gast bestellte Speise nur dem Kühlraum oder dgl.
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zu entnehmen und in das Gerät einzubringen braucht.
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In der Ausgestaltung nach Anspruch 2 und 3 braucht das Gefäß mit der
Speise lediglich in das Gerät eingeschoben, mit Hilfe des Handgriffes der Kolben
abwärts bewegt und die Dampfzufuhr geöffnet zu werden, was ein Maximum an Bedienungskomfort
darstellt. Als Dampfquelle ist lediglich eine in jeder Gaststätte vorhandene Gaststättenkaffeemaschine
erforderlich. Bei Bedarf kann selbstverständlich in dem Gerät auch ein eigener kleiner
Druckdampferzeuger vorgesehen sein.
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In der Ausgestaltung nach Anspruch 11 ist es möglich, mit dem Gerät
Speisen zu erhitzen, die sich in großen Essenkübeln befinden. Diese werden einfach
auf den Hubtisch der Hebevorrichtung aufgebracht und soweit angehoben, bis die Dampfstrahlrohre
in
die Speise eingetaucht sind. Diese Ausgestaltung der Erfindung ist für den Einsatz
auf Baustellen, in Speisewaggons, Großkuchen, beim Militär, usw. von besonderem
Vorteil. In der anderen Ausgestaltung, in der das Gefäß von Hand in das Gerät eingebracht
wird, bildet letzteres ein handliches und preiswertes IIaushaltsgerät.
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In der Ausgestaltung nach Anspruch 12 sind mehrere Geräteeinheiten
nebeneinander angeordnet. Das hat den Vorteil, daß verschiedenerlei Speisen gleichzeitig
und unabhängig voneinander erhitzt werden können.
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Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1
eine Vorderansicht einer Ausführungsform des Gerätes nach der Erfindung, Fig. 2
eine Schnittansicht auf der Linie 2-2 in Fig. 1, und Fig. 3 eine schematische Darstellung
einer weiteren Ausführungsform des Gerätes nach der Erfindung.
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Gemäß Fig. 1 besteht das Gerät aus drei gleichen Einheiten 1, 2 und
3, die in einem gemeinsamen Gehäuse 4 nebeneinender angeordnet sind. Da diese Geräteeinheiten
den gleichen Aufbau haben, wird im folgenden nur die Geräteeinheit 1 beschrieben.
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Das Gehäuse 4 besteht aus einem mit Blech verkleideten Rahmengestell
{nicht dargestellt). Auf der Vorderseite ist das Gehäuse im unteren Bereich 5 offen.
Innerhalb des Gehäuses ist auf einer Bodenplatte 6 ein an seiner Oberseite offenes
Rohr 7
befestigt. Das Rohr 7 ist in dem Bereich 5 auf seinem halben
Umfang abgeschnitten. Es ist in dem Gehäuse derart angeordnet, daß sein stehengelassener
Teil 8 der Rückseite des Gehäuses 4 benachbart ist.
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In dem Rohr 7 ist oberhalb des Bereiches 5 ein Zylinder 9 befestigt,
der unten durch eine Wand 10 verschlossen ist.
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In dem Zylinder 9 ist ein hohler Kolben 11 vertikal verschiebbar gelagert.
Der Kolben 11 ist mit einem radial vorstehenden Dampfeinlaß 12 versehen. Die untere
Wand 13 des Kolbens ist mit mehreren Bohrungen 14 (in dem hier beschriebenen AusfUhrungsbeispiel
mit vier Bohrungen) versehen, die mit nach unten vorstehenden Dampf strahlrohren
15 verbunden sind. Jedes Dampf strahlrohr 15 ist durch eine entsprechende Durchgangsbohrung
38 in der Wand 10 hindurchgeführt und im Bereich seines unteren Endes mit mehreren
Dampfaustrittsöffnungen 16 versehen.
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An der Oberseite des Kolbens ist mittig eine Achse 17 befestigt, in
die ein auf beiden Seiten überstehender Zylinderstift 18 diametral eingepaßt ist.
In dem Gehäuse 4 ist eine Welle 19 drehbar gelagert, die an ihrem an der Vorderseite
des Gehäuses herausgeführten Ende mit einem Handgriff 20 fest verbunden ist. Auf
der Welle 19 ist ein Hebel 21 befestigt, dessen von der Welle abgewandtes Ende als
Gabel 22 ausgebildet ist, die den Zylinderstift 18 erfaßt.
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Der Dampfeinlaß 12 des Kolbens 11 ist als ein Stutzen ausgebildet,
welcher radial nach außen über den Kolben vorsteht.
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An der vorderen Wand des Gehäuses 4 ist innen ein Dampfhahn 22 befestigt,
der mit einem vor der vorderen Gehäusewand angeordneten Drehknopf 23 versehen ist.
Dem Dampfhahn 22 wird auf seiner Dampfeinlaßseite Dampf aus irgendeiner geeigneten
Dampfquelle zugeführt, was schematisch durch einen Pfeil D dargestellt ist. Bei
der Dampfquelle kann es sich um eine Gaststättenkaffeemaschine handeln, wenn das
Gerät in einer Gaststätte benutzt wird, oder um einen eigenen kleinen Dampferzeuger
24, der in das Gerät eingebaut oder außerhalb desselben
vorgesehen
sein kann. Der Hahn 22 ist auf der Auslaßseite über einen flexiblen Schlauch 25
mit dem Dampfeinlaß 12 des Kolbens verbunden. Der Zylinder 7 und das Rohr 9 sind
im Bereich des Dampfeinlasses 12 jeweils mit einem vertikalen Langloch 26 versehen,
dessen Länge wenigstens gleich der Länge des Vertikalhubes des Kolbens 11 ist und
dessen Breite so gewählt ist, daß der Dampfeinlaß 12 und gegebenenfalls der Schlauch
25 darin ohne Berührung mit dem Rohr 7 oder dem Zylinder 9 verschiebbar sind.
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Unterhalb des Zylinders ist an der Innenwand des im Querschnitt halbkreisförmigen
Teils 8 des Rohres 7 eine Vorrichtung zum lösbaren Haltern des Gefäßes an der Zylinderunterseite
vorgesehen. Diese Vorrichtung besteht in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus
mehreren Abschnitten 27 einer Gummi- oder Kunststoff schnur, die an die Innenwand
des Teils 8 angeklebt, angenietet oder anderweitig befestigt sind. An der Unterseite
der Wand 10 ist im Bereich des abgeschnittenen Teils des Rohres 7 ein Spritzschutz
28 vorgesehen. Bei diesem kann es sich um einen halbkreisförmigen Umfangsbund an
der Unterseite der Wand 10 oder um ein an diese angeklebtes Gummi- oder Kunststoffband
handeln.
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Auf der Bodenplatte 6 ist innerhalb des Rohres 7 eine Abtropfschale
29 angeordnet, die an der Oberseite mit einem Rost 30 und am Boden mit einem Wasserablauf
31 versehen ist.
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Das Gerät arbeitet folgendermaßen: Der Kolben 11 befindet sich zunächst
in seiner oberen Stellung (nicht dargestellt), in welcher die unteren Enden der
Dampfstrahlrohre 15 etwa mit der Unterseite der Wand 10 bündig sind. Ein Gefäß 32,
das als eine Stielkasserolle dargestellt ist und die zu erhitzende Speise 33 enthält,
wird
von vorn in das Gerät 4 eingeschoben, wobei es an der Unterseite
seines Randes durch die Gummischnurabschnitte 27 erfaßt und festgehalten wird. In
dieser Betriebsstellung liegt dann das Gefäß, von der Vorderseite des Gerätes 4
aus betrachtet, mit seinem hinteren halben Umfang auf den Gummischnurabschnitten
27 auf und auf seinem vorderen halben Umfang mit seinem oberen Rand an dem Spritzschutz
28 an.
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Wenn sich das Gefäß 32 in dieser Stellung befindet, wird mit Hilfe
des Handgriffes 20 der Kolben 11 abwärts bewegt und dadurch werden die Dampfstrahlrohre
in die Speise 33 eingetaucht. Anschließend wird der Dampfhahn 22 mit Hilfe des Drehknopfes
23 geöffnet, so daß der zugeführte feuchte Heißdampf D über die Austrittsöffnungen
16 in die zu erhitzende Speise gelangt. In der Dampfzufuhrleitung kann ein Manometer
(nicht dargestellt) vorgesehen sein, damit der Betriebsdampfdruck kontrolliert und
bei Bedarf reguliert werden kann. Bei einem Gerät der hier beschriebenen Art wird
vorzugsweise mit einem Dampfdruck 2 atü gearbeitet. Der die Speise 33 an deren Oberseite
verlassende Dampf gelangt an die Unterseite der Wand 10 und durch die Zwischenräume
zwischen den Schnurabschnitten 27 hindurch an die Innenwand des Teils 8, wo er kondensiert.
Die Abtropfschale 29 fängt das Kondensat auf.
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Die vorstehend beschriebene Geräteeinheit 1 kann ohne weiteres für
sich allein als Haushaltsgerät benutzt werden. Bei Verwendung des Gerätes in Gaststätten
ist es vorteilhafter, das Gerät in der in Fig. 1 dargestellten Art auszubilden,
d.h.
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mehrere Geräteeinheiten 1, 2, 3, usw. nebeneinander anzuordnen. Das
so ausgebildete Gerät gestattet, das gleichzeitige Erhitzen von vertchiedenen Speisen.
Das Gerät kann darüber hinaus auf einer seite zusätzlich noch mit einer vorne offenen
Kammer versehen sein, die unten eine Abtropfschale mit Rost und oben ein schwenkbares
einzelnes Dampfstrahlrohr und/oder einen schwenkbaren Wasserhahn aufweist. Dieses
einzelne Dampf strahlrohr wäre dann ebenfalls mit einem Dampfhahn
der
oben beschriebenen Art versehen und an die Dampfquelle angeschlossen.
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Fig. 3 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform des Gerätes,
welches sich insbesondere zum Erhitzen von Speisen eignet, die in großen Essenkübeln
34 dem Gerät 4' zugeführt werden. In diesem Fall ist die Dampfstrahlvorrichtung
innerhalb des Gerätes 4' stationär angeordnet und die Dampfstrahlrohre 15' ragen
stets unveränderlich in den Bereich 5' des Gerätes nach unten vor. Unterhalb des
Gerätes 4' ist eine hydraulische Hebevorrichtung 35 angeordnet, die über einen Stempel
36 und einen Hubtisch 37 den Essenkübel 34 so hoch gegen das Gerät 4' hebt, daß
die Dampfstrahlrohre 15' in die zu erhitzende Speise eingetaucht werden.
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L e e r s e i t e