DE2825559C2 - Zweikreis-Bremsventil - Google Patents

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einem Zweikreis-Bremsventil nach der Gattung des Hauptanspruchs. Ein derartiges Bremsventil ist bekannt (DE-PS 25 48 973). Auch das Bremsventil nach der älter angemeldeten DE-OS 20 107 entspricht der Gattung, behandelt jedoch eine andere Problematik.

Solche Bremsventile werden eingesetzt, um den Bremsdruck in den Bremszylindern dem jeweiligen Be-Iadungs7ustand eines Fahrzeugs anzupassen. Diese Anpassung geschieht selbsttätig, indem die jeweilige von der Achsbelastung abhängige Federdurchbiegung bzw. der jeweilige von der Achsbelastung abhängige Luftfederbalgdruck die Hohe des mi! dem Bremsventil aus-Meuerbaren Bremsdruckes einstellt.

Bei Nutzfahrzeugen ist es seit vielen Jahren üblich, den Bremsdruck — insbesondere an der Hinterachse — zu regeln, da diese besonders starken Schwankungen bezüglich der Achslast aufgrund unterschiedlicher Belastungsbedingungen unterworfen ist. Da jedoch durch diese unterschiedlichen Belastungsbedingungen nicht nur die Achslast der Hinterachse, sondern mehr oder weniger auch die Achslast der Vorderachse beeinflußt wird, erwies es sich als zweckmäßig, auch die auf die Vorderradbremsen wirkenden Bremskräfte in einem bestimmten Verhältnis zu den auf die Hinterradbremsen wirkenden Bremskräften zu regeln. Auch ist es bei vielen Fahrzeugen notwendig, die Vorderachse m-tzuregeln, um die vom Gesetzgeber erlassenen Vorschriften in bezug auf Bremsabstimmung zwischen Motorwagen und Anhänger zu erfüllen.

Beim Mitregeln der Vorderachse ergibt sich ein weiterer Vorteil dadurch, dsß der Bremsbelagverschleiß an den Bremsen des Motorwagens in allen Teilbremsbereichen gleichmäßiger erfolgt.

Zur Mitregelung d-ts Vorderachsbremskreises sind auch Lösungen bekanntgeworden, bei denen für die Vorderachse ein besonderes Mittelventil, welches durcn den Bremsdruck der Hinterachse beeinflußt wird, zum Einsatz kommt Diese Ventile stellen einen erheblichen zusätzlichen Aufwand dar. Außerdem ergibt sich das Problem, daß bei Ausfall der Hinterachsbremskreises für den Bremskreis der Vorderachse nur noch ein sehr geringer Bremsdruck zur Verfügung steht Dieser Bremsdruck reicht nicht aus, um mit den Vorderradbremsen die vom Gesetzgeber geforderte Bremswirkung bei Ausfall eines Bremskreises zu erzielen.

Um dieses Problem zu beheben ist bei dem oben erstgenannten Bremsventil eine last-abhängige Beeinflussung des Vorderachsbremsdruckes ohne ein zusätzliches Steuerventil für den Vorderachsebremskreis ermöglicht indem das zweite Doppelventil im Bremsventil zur unterschiedlichen lastabhängigen Beeinflussung mit unterschiedlichen Zwischenringen versehen wird, die in das Ventilgehäuse einsetzbar sind. Das hat jedoch den Nachteil, daß diese Zwischenringe zusätzlich hergestellt und auf Lager gehalten werden müssen.

Vorteile der Erfindung

Das Zweikreis-Bremsventil mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß jeweils nur ein handelsüblicher O-Ring ausgetauscht werden muß. Ganz abgesehen davon, daß solche O-Ringe in jeder größeren Werkstatt zur Hand sind, ist auch aus dem Blickwinkel des Herstellers des Bremsventils die Bereitstellung unterschiedlicher Regelverhältnisse auf diese Weise besonders wirtschaftlich.

Je nach Bedarf können alle Stufen am Stufenkolben fertig bearbeitet, oder es kann auch nur die üblicherweise benötigte so vorbereitet werden.

Zeichnung

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.

Beschreibung der Erfindung

55 Ein Zweikreis-Bremsventil hat ein Gehäuse 1. in das von oben eine Betätigungsstange 2 eingesetzt ist. Die Betätigungsstange 2 drückt auf eine Hülse 3 mit einer Schulter 4, unter der eine Wegfeder 5 liegt. Das andere Ende der Wegfeder 5 greift an einem Stufungs- und Rückwirkkolben 6 an, der an seinem anderen Ende einen Einlaßventilsitz 7 eines ersten Doppelventils 8 trägt.

Ein zweiter Ventilsitz 9 des Doppelventils 8 befindet sich an einem Teil 17' eines aus zv/ei Teilen bestehenden Wiegekolbens 17; der Teil 17' begrenzt zum Rückwirkkolben 6 hin eine Druckwechselkammer 10. Zwischen

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einer Kolbenwand und einem Führungskcrper ist eine Vorratskammer 11 gebildet. Die Vorratskammer 11 ist über einen Gewindeanschluß 41 an eine Vorratsleitung eines Hinterachs-Bremskreises I angeschlossen, der über die Druckwechselkammer 10 und einen Gewindeanschluß 40 nachgeschnltiMe Bremszylinder aufweist. Mit den beiden Ventilsitzen 7 und 9 des ersten Doppelventils 8 arbeitet ein Schließkörper 13 zusammen, der von einer Ventilfeder 12 gegen die Ventilsitze gedruckt wird. Das andere Ende der Ventilfeder 12 stützt sich an einer Innenschulter 14 des Stufungs- und Rückwirkkolbens 6 ab. An dieser Innenschulter 14 liegt auch eine Rückholfeder 18 an, die von einem an dem Wiegekolbenteil 17' befestigten Führungsstift 35 gegen Einknikken geschützt ist.

Mit seinem anderen Wiegekolbtnteii 17" begrenzt der Wiegekolben 17 eine Druckwechselkammer 26 des Bremskreises H. Dort hat der Wiegekolbenteil 17" einen mit dem Auslaßventilsitz 9 gleichen Auslaßventilsitz 22 eines zweiten Doppeiventils 19.

Der Wiegekolben 17 hat — abgesehen von einer später noch zu beschreibenden !astabhängigen Beeinflussung — nach oben und unten die gleichen Wirkflächen. Innerhalb der beiden Auslaßventilsitze 9 und 22 ist der Wiegekolben 17 mit axialen Durchbrüchen 21 versehen. An seinem Umfang trägt der Wiegekolben 17 zwei O-Ringe 24 und 25, und der Raum zwischen diesen O-Ringen ist mit den Durchbrüchen 21 verbunden.

Im Bereich des Auslaßventilsitzes 22 ist ein gehäusefester Einlaßsitz 23 des zweiten Doppelventils 19 vorgesehen. Der Einlaßsitz 23 liegt zwischen der Druckwechselkammer 26 und einer Vorratskammer 27, in der ein Schließkörper 28 des zweiten Doppelventils 19 für einen Brremskreis II angeordnet ist.

Nach unten wird das Gehäuse 1 durch eine eingesetzte Wand Γ abgeschlossen, an der sich sowohl eine Ventilfeder 29 des zweiten Doppelventils 19 als auch eine auf den Wiegekolben 17 einwirkende Voreilfeder 30 abstützt. Die Wand Γ trägt einen Führungskörper, auf den der Schließkörper 28 mit einer Ringdichtlippe axialbeweglich aufgesetzt ist. Der Schließkörper 13 des ersten Doppelventils 8 und der Schließkörper 28 des zweiten Doppelventils 19 sind gleich; sie sind zu ihrer Druckentlastung axial durchbohrt. Über die Durchbohrungen der Schlicßkörper und über einen Auß^nluftanschluß 31 ist eine gemeinsame Verbindung der beiden Doppelventile 8 und 19 zur Außenluft hergestellt.

Die beiden Führungskörper, die beiden auf ihnen gleitenden Ventilschheßkörpe- 13 und 28 sowie die Ventilfedern 12 und 29 sind gleich. Die Rückholfeder 18 und die Voreiifeder 30 sind innerhalb der unter steh gleich großen Ventilfedern 12 und 29 angeordnet.

Der Wiegekolbenteil 17' ist als Stufenkolben mit drei Stufen a. b und c ausgebildet. Dazu passende Stufen a', b' und c' sind im Gehäuse 1 vorgesehen. In eine der Stufen a. b oder c ist ein O-Ring 36 eingelegt, in dem Ausführungsbeispiel in die Stufe b. Auf diese Weise ist zwischen dem O-Ring 36 und dem an IColbenaußendurchmesser angeordneten O-Ring 24 eine Ringkammer 37 gebildet, die über einen Gewindeanschluß 38 an einen nicht dargestellten automatisch lastabhängigen Geber angeschlossen ist.

Wirkungsweise

Bei gelöster Bremse sind die Schließkörper 13 und 28 von den beiden Auslaßvenitjlsitzen 9 und 22 abgehoben, und die Bremskreise I und II sind über den gemeinsamen Außenluftanschluß31 entlüftet.

Wird gebremst, so läuft die Betätigungsstange 2 in das Bremsventil hinein und betätigt unter Durchdrücken der Wegfeder 5 den Stufungs- und Rückwirkkolben 6. Mit dem Kolben 6 bewegt sich auch der Einlaßventilsitz 7 nach linien und läßt den Schließkörpcr 13 auf den AusluUvenlilsiiz 9 gelangen. Das Auslaßventil des ersten Doppelventils 8 ist dann geschlossen, und das Einlaßventil wird geöffnet Der Druck in der Druckwechselkammer 10 bewirkt dann, daß die Kraft der Voreilfeder 30 überwunden wird und daß dann auch das zweite Einzelvenül 19 im Bremskreis II öffnet.

Mit der lastabhängigen Beeinflussung über den Gewindeanschluß 38 ist nun zu erreichen, daß je nach Verwendung eines O-Ringes in der Stufe a, b oder c ein Lastverhältnis 2,7 : 1 oder 2 :1 oder 1,5 :1 in den Vorderachsbremskreis II eingeregelt werden kann.

Bei gewünschter Änderung des Verhältnisses ist nur der O-Ring 36 durch einen größeren oder kleineren in den entsprechenden Stufen c oder a des Wiegekolbens 17 zu ersetzen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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Claims (4)

Patentansprüche:

1. Zweikreis-Bremsventil für eine Druckluftbremsanlage von Kraftfahrzeugen, mit zwei in einem Ventilgehäuse hintereinander angeordneten Doppelventilen, ferner mit einer Betätigungsstange, die in das Ventilgehäuse eintaucht und dort über eine Wegfeder und einen Kolben mit einem Ventilteil für das erste Doppelventil zusammenarbeitet, ferner mit einer Einrichtung zum Betätigen des zweiten Doppelventils mit einem mehrfach abgesetzten Stufenkolben, der in einer ebenso abgesetzten Gehäusebohrung verschiebbar ist, und mit einer die Tätigkeit dieser Einrichtung beeinflussenden lastabhängigen Steuerung, dadurch gekennzeichnet, daß der Stufenkolben (17') für die lastabhängige Steuerung des zweiten Doppelventils (19) zur unterschiedlichen lastabhängigen Beeinflussung der Schakurbeit des Zweikreis-Bremsventils wahlweise an einer seiner Stufen (a oder b oder c) wirksam abdichtbar ist

2. Zweikreis-Bremsventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stufenkolben (17'), vorzugsweise drei Stufen (a, b und c) hat, von denen eine zur wirksamen Abdichtrng des Stufenkolbens mit einer Ringdichtung (36), vorzugsweise mit einer O-Ringdichtung versehen ist

3. Zweikreis-Bremsventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß der Stufenkolben (17') einen Ausla- ventilsitz (9) des ersten Einzelventils (8) trägt und mit seinem proßen Hurchmesser an einem einen Auslaßventilsitz (22) des zweiten Einzelventils (19) tragenden Kolbentei! (17"^% anliegt und mit diesem gemeinsam bewegbar ist.

4. Zweikreis-Bremsventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kolbenteile (17' und 17") zusammen den Stufenkolben als Wiegekolben (17) bilden, der zwischen einer Druckwechselkammer (10) des Bremskreises (I) und einer Druckwechselkammer (26) des Bremskreises (II) angeordnet ist