DE2824547A1 - Verfahren und einrichtung zum aussortieren von tabletten nach ihrer herstellung in einer tablettiermaschine - Google Patents
Verfahren und einrichtung zum aussortieren von tabletten nach ihrer herstellung in einer tablettiermaschineInfo
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Description
Anm.: Firma Wilhelm Fette GmbH, Grabauerstrasse 24 2053 Schwärzenbek
Verfahren und Einrichtung zum Aussortieren von Tabletten nach ihrer Herstellung in einer Tablettiermaschine
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aussortieren von Tabletten
nach ihrer Herstellung durch Pressen in Matrizen einer Tablettiermaschine unter Messung der Einzelpreßkräfte, bei dem in Abhängigkeit
der gemessenen Einzelpreßkraft durch Steuerung über einen Stempelnäherungsschalter eine Auswerfeinrichtung betätigt wird.
Außerdem betrifft die Erfindung eine Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens·
Bei bekannten Tablettiermaschinen erfolgt die Herstellung der Tabletten in Matrizen einer umlaufenden Matrizenscheibe, in denen
das Pulver mit Stempeln zusammengepreßt wird. Um eine bestimmte Güte aller Tabletten sicherzustellen, werden die bei der Herstellung
der einzelnen Tabletten angewandten Preßkräfte fortlaufend gemessen und mit Sollwerten verglichen· Liegt der gemessene Einzelpreßkraftwert
einer Tablette oberhalb oder unterhalb von zwei Sollwertgrenzen, so muß die Tablette aussortiert werden· Dafür
wird eine Auswerfeinrichtung benutzt, die hinter der Preßstation
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angeordnet ist und bei Annäherung der betreffenden schlechten Tablette bzw. "Schlechttablette1' betätigt wird. Die Steuerung
der Auswerfeinrichtung erfolgt bei einer bekannten Einrichtung über Signale, die von der Preßkraftüberwachungseinheit
und einem ersten Stempelnaherungsschalter in ein Schieberegister eingegeben werden.
Die bekannten Verfahren und Einrichtungen haben den Nachteil, daß die sogenannte Aussortierfrequenz so klein ist, daß sie für
Hochleistungsmaschinen nicht geeignet sind, wobei unter Aussortierfrequenz die Anzahl der in einer Zeiteinheit wie einer
Sekunde möglichen Aussortiervorgänge zu verstehen ist. Das ist insbesondere darauf zurückzuführen, daß bei ihnen keine automatische
Verschiebung des Auslösezeitpunktes für das Aussortierelement in Abhängigkeit von der Tablettenpreßgeschwindigkeit
erfolgt.
Die bekannten Einrichtungen zum Aussortieren arbeiten mit einer Aussortierfrequenz von bis zu 30 Hertz (Hz), d.h. 30 möglichen
Arbeitstakten pro Sekunde. Mit Hochleistungstablettiermaschinen ; jüngerer Bauart lassen sich aber bereits etwa 80 Tabletten/See,
herstellen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Einrichtung zum Aussortieren von Tabletten zu schaffen, mit denen im Vergleich
zu bekannten Einrichtungen wesentlich höhere Aussortierfrequenzen zu erreichen sind. Gemäß der Erfindung ist dafür vor-
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gesehen, daß die Auswerfeinrichtung zusätzlich über einen zweiten Stempelnäherungsschalter und ein elektronisches Zeitaufbereitungselement
in zeitlicher Abhängigkeit zu der Umlaufgeschwindigkeit der Matrizenscheibe und der Stellung einer Matrize zu der
Auswerfeinrichtung gesteuert wird. Die Erfindung geht dabei aus von der Verwendung einer Leitwand, die als Ablenkblech für eine
auszusortierende Tablette vorzugsweise von oben zwischen zwei aufeinander folgende, umlaufende Tabletten abgesenkt wird und
nach der Ablenkung der festgestellten Schlechttablette wieder in ihre Ausgangslage angehoben wird, wobei ihre Betätigung durch
einen Elektromagneten erfolgt. Die Auslösung des Hubmagneten wird dabei mit einer zeitlichen Verschiebung vorgenommen in Abhängigkeit
zu der Umlaufgeschwindigkeit der Matrizenscheibe bzw. der Preßfrequenz oder der Drehzahl. Ist die Uralaufgeschwindigkeit
relativ hoch, so wird ein Auslösezeitpunkt gewählt, bei dem das Absenken des Leitbleches bereits zu einem Zeitpunkt erfolgt,
währenddessen sich die vorlaufende Tablette noch unterhalb der Leitwand befindet. Läuft hingegen die Matrizenscheibe mit geringerer
Geschwindigkeit, so erfolgt die Inbetriebnahme des Hubmagneten für die Ableitung der nächstfolgenden Tablette zu einem
Zeitpunkt, zu dem die vorlaufende Tablette bereits unter der Leitwand hindurchgelaufen ist. Dadurch wird verhindert, daß einerseits
bei langsamer Umlaufgeschwindigkeit die vorlaufende Tablette durch Beaufschlagung von der Leitwand beschädigt wird,
während andererseits bei hoher Umlaufgeschwindigkeit bzw. hoher Preßfrequenz die Leitwand die Stellung ihres unteren Totpunktes
(UT) einnimmt bevor die schlechte Tablette gegenläuft·
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Mit der Erfindung lassen sich diese Vorteile dadurch erreichen, daß der Impuls, der ausgelöst wird beim Messen der Schlechttablette,
aus der als elektronischen Logikbauteil ausgebildeten Preßkraftüberwachungseinheit nach dem Schieberegister nicht unmittelbar
zur Ansteuerung des Hubmagneten ausgenutzt wird, sondern in ein Zeitaufbereitungselement eingeleitet wird, welches das
Signal erst nach einer von der Preßfrequenz abhängigen Zeitverzögerung weitergibt, die diesem Element durch einen zweiten
Näherungsschalter signalisiert wird. Außerdem wird in dem Zeitaufbereitungselement
die Trägheitszeit mit berücksichtigt, welche die Auswerfeinrichtung bei' ihrem Betrieb erfordert. Um diese
Trägheitszeit möglichst kurz zu halten, ist es zweckmäßig, die zu bewegenden Massen bei der Betätigung der Auswerfeinrichtung
möglichst gering zu halten. Nach der Erfindung wurde es deshalb weiterhin für zweckmäßig erkannt, wenn die Leitwand aus Titan
besteht. Zur Verminderung der Masse trägt es außerdem bei, wenn die Leitwand mit Bohrungen versehen ist. Eine ausreichende
Steifigkeit läßt sich durch die Anordnung einer oder mehrerer Sicken erreichen·
Die Verbindung der Leitwand mit dem Hubmagneten erfolgt vorzugsweise
durch eine Kolbenstange, die mit dem im Hubmagneten beweglich gelagerten Anker verbunden ist.
Die Steuerung der Auswerfeinrichtung über das elektronische .#
Zeitaufbereitungselement kann im übrigen dergestalt erfolgen,
Zeitaufbereitungselement kann im übrigen dergestalt erfolgen,
daß bei geringeren Drehzahlen der Matrizenscheibe bzw. niedrigen
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Preßfrequenzen die Leitwand zeitlich langer in ihrer auf ihrem
unteren Totpunkt (UT) abgesenkten Ablenklage verbleibt bzw. verweilt
als bei hohen Umlaufgeschwindigkeiten, so daß über das Zeitaufbereitungselement nicht nur der zeitliche Einsatz des
Hubmagneten in Abhängigkeit zu der Umlaufgeschwindigkeit angepaßt wird, sondern auch die Dauer eines Arbeitszyklus der Auswerfeinrichtung,
welcher mindestens besteht aus dem Absenken und Anheben der Leitwand und darüberhinaus als Bestandteil ein
Verweilen der Leitwand in der Absenklage umfassen kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und weitere Ausgestaltungen derselben sind nachstehend unter Bezugnahme auf eine Zeichnung
erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1: Ein Teilausschnitt einer Tablettiermaschine in der
Draufsicht
Figur 2: Die Auswerfeinrichtung mit Meßeinrichtungen und Schaltungen in schematischer Darstellung
Figur 3: Ein Diagramm über den zeitlichen Ablauf des Auswerfvorganges
und
Figur 4: Zwei zeitlich verschiedene Auswerfvorgänge in schematischer Darstellung und
Figur 5: Die Leitwand in der Seitenansicht.
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In der Figur 1 ist in der Draufsicht eine Matrizenscheibe 1 gezeigt,
die unter einer Preßstation 2 durchläuft. Im Bereich dieser Preßstation 2 werden die Tabletten 3 mit Stempeln in
Matrizen gepreßt. Die Preßkräfte, die aufgewandt werden für die Herstellung jeder Tablette 3,werden gemessen. Lassen die Preßkräfte
keine Mangel der Tabletten erkennen, so werden diese über den Abstreifer 4 in den Kanal 5 von der Matrizenscheibe 1 abgeleitet.
Bei mangelhaften bzw. Schlechttabletten erfolgt eine Ableitung in den Schlechtkanal 6. Dafür wird eine Leitwand 7
zum Einsatz gebracht, die mit einem Hubmagneten 8 verbunden ist. Mittels des Hubmagneten 8 wird die Leitwand 7 zwischen zwei aufeinander
folgende Tabletten 3 derart geleitet, daß sie die vorlaufende Tablette nicht berührt, die als mangelhaft befundene
nachfolgende Tablette jedoch ableitet.
Gemäß Figur 2 erfolgt die Messung der Preßkraft an einer DMS-Meßsteile
10 unter Verwendung von Dehnungsmeßstreifen. Der Dehnungsmeßstelle ist ein Meßverstärker 11 nachgeschältet, der als
Trägerfrequenzverstärker oder Gleichspannungsverstärker ausgebildet sein kann. Die gemessene Preßkraft wird vom Meßverstärker
11 in ein elektronisches Logikbauteil 12 eingegeben, das als Preßkraftüberwachungseinheit ausgebildet ist. Dieses Bauelement
12 beinhaltet die elektronische Verarbeitung der empfangenen Preßkraftsignale durch Vergleich mit zwei einstellbaren Sollwert- ■
grenzen. Die Auswertung im Logikbauteil 12 erfolgt, wenn die ■« Preßkraftüberwachungseinheit 12 von einem ersten Stempelnäherungsschalter
13 das Signal erhält, daß das Maximum der Preßkraft erreicht ist· Der erste Stempelnäherungsschalter 13 gibt also den
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genauen Zeitpunkt an, zu dem das Maximum der Preßkraft vorliegt, bezogen auf jeden gemessenen Einzelpreßkraftwert· Daneben
hat dieser erste Stempelnäherungsschalter 13 die Funktion, einem Schieberegister 14, das dem Preßkraftüberwachungsgerät
ebenfalls nachgeschaltet ist, den Zeitpunkt anzugeben bzw. ein Signal zu geben, wann ein neuer Schiebetakt wieder durchzuführen
ist.
Vom Schieberegister 14 wird ein Signal weitergegeben in das
erfindungsgemäße elektronische Zeitaufbereitungselement 16, an das auch ein zweiter Stempelnäherungsschalter 15 angeschlossen ist. Über den zweiten Stempelnäherungsschalter 15 wird in das
Zeitaufbereitungselement 16 das Signal eingegeben, welches den genauen Beginn der Zeitaufbereitung und die Dauer der Zeitverzögerung für die Weitergabe des Signals bestimmt. Diese Dauer
richtet sich nach der Preßfrequenz bzw. der Umlaufgeschwindigkeit der Matrizenscheibe.
erfindungsgemäße elektronische Zeitaufbereitungselement 16, an das auch ein zweiter Stempelnäherungsschalter 15 angeschlossen ist. Über den zweiten Stempelnäherungsschalter 15 wird in das
Zeitaufbereitungselement 16 das Signal eingegeben, welches den genauen Beginn der Zeitaufbereitung und die Dauer der Zeitverzögerung für die Weitergabe des Signals bestimmt. Diese Dauer
richtet sich nach der Preßfrequenz bzw. der Umlaufgeschwindigkeit der Matrizenscheibe.
Der zweite Stempelnäherungsschalter 15 kann so ausgelegt sein, daß er bei Erreichen eines vorgegebenen Abstandes eines sich
nähernden Stempels beginnt, ein Signal so lange abzugeben, bis der betreffende, vorbeilaufende Stempel einen vorgegebenen Abstand erreicht hat. Das Signal hat damit in seiner Dauer eine
Abhängigkeit zu der Umfangsgeschwindigkeit der Matrizenscheibe bzw. der Umlaufgeschwindigkeit des Stempels. Ist das Signal
langandauernd, so ergibt sich daraus, daß die Tablettiermaschine langsam arbeitet. In diesem Fall ist die nachstehend näher erläuterte Größe "X" größer. In der praktischen Anwendung wurde
bei einem Ausführungsbeispiel dieses "X" dreifach so lang an-
nähernden Stempels beginnt, ein Signal so lange abzugeben, bis der betreffende, vorbeilaufende Stempel einen vorgegebenen Abstand erreicht hat. Das Signal hat damit in seiner Dauer eine
Abhängigkeit zu der Umfangsgeschwindigkeit der Matrizenscheibe bzw. der Umlaufgeschwindigkeit des Stempels. Ist das Signal
langandauernd, so ergibt sich daraus, daß die Tablettiermaschine langsam arbeitet. In diesem Fall ist die nachstehend näher erläuterte Größe "X" größer. In der praktischen Anwendung wurde
bei einem Ausführungsbeispiel dieses "X" dreifach so lang an-
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dauernd eingerichtet, wie das Signal dauert, das der zweite Stempelnäherungsschalter 15 abgibt. Dies erfolgte, um zu einem
günstigeren Verhältnis zu der Größe "W", der Trägheitszeit der Auswerfeinrichtung, zu kommen, die verhältnismäßig kurz ist·
Dabei ist zu berücksichtigen, daß die sogenannte Bedämpfungszeit,
d.h. diejenige Dauer des vom Näherungsschalter 15 abgegebenen Signales in der Praxis noch kürzer sein kann als die
Größe "W". Da andererseits die Größe X größer sein muß als die Größe W, wurde die Größe X als dreifache Länge der Signaldauer
des Näherungsschalters 15 gewählt. Eine derartige Verdreifachung der Zeitdauer ist jedoch nicht notwendig, wenn die Maschine verhältnismäßig
langsam arbeitet, da in derartigen Fällen die Bedämpfungszeit bzw. die Signaldauer des Schalters 15 lang ist.
In dem Zeitaufbereitungselement werden somit zum einen die Signale des zweiten Näherungsschalters 15 eingegeben und zum
anderen die Signale des Schieberegisters 14. Diese beiden Signale werden in dem Zeitaufbereitungselement 16 derart zusammen verarbeitet,
daß von ihm zum Zeitpunkt C an den Hubmagneten 8 ein Signal der Betätigung abgegeben wird, wobei zuvor noch eine
Verstärkung erfolgt über einen Leistungsverstärker 17·
Der Zusammenhang der verschiedenen Zeiten ergibt sich aus der Grafik gemäß Figur 3. Darin bedeuten:
A ■ Auslösezeitpunkt für die Zeitaufbereitungselektronik 16
B « Zeitpunkt des Erreichens der Sortierstellung der Leitwand 7
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C = Zeitpunkt des Auslösens für den Hubmagneten 8
X - Von der Preßfrequenz bzw. Umlaufgeschwindigkeit abhängige Zeitverzögerung (umgekehrt proportional), deren Ausgangsgröße
in bestimmten Grenzen frei wählbar ist.
W « Bewegungszeit bzw. Trägheitszeit der Auswerfeinrichtung
(7, 8) =5 msec. = konstant
Y-X-W (Zeit von A bis C)
Wobei X abhängig ist von:
F . S
F . S
βΛ\/ Umdr.
*' sek
*' sek
Darin bedeuten:
s « gewählter Teil einer Stempelteilung mm z.bo Bedämpfungs-
strecke eines Initiators (lö) ausgelöst durch einen Stempel
F m Multiplikator, z.B. 3 » Zeitvergroßerungsfaktor
D β Durchmesser (Stempelteilkreis) £mmj
Umdr.
Ro torumdrehun gen/Sek.
Die vorstehende Gleichung läßt die proportionale Abhängigkeit der Zeitverzögerung X von der Stempelteilung, vom Stempelteilkreisdurchmesser
und von der Drehzahl erkennen, wobei die in Abstufungen wählbare Stempelteilung und der Teilkreisdurchmesser
bei den einzelnen Pressen konstant sind, so daß die Drehzahl die einzige Variable ist. Es ergibt sich auch, daß die Größe X
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um so kleiner ist je größer die Drehzahl ist.
Die Formel läßt weiterhin erkennen, daß die Drehzahl bzw. Umlaufgeschwindigkeit,
ein Zeitvergrößerungsfaktor (S) und die Trägheitszeit (W) der Auswerfeinrichtung in der elektronischen
Zeitaufbereitung verarbeitet werden müssen. Die fortlaufende Ermittlung der Drehzahl erfolgt bei dem Ausführungsbeispiel
über den zweiten Näherungsschalter 15, dessen Bedämpfungszeit
(1/3 . X) ein Maß für die Drehzahl der Matrizenscheibe darstellt. Innerhalb dieser Bedämpfungszeit werden die mit einem Oszillator
erzeugten Impulse in ein Zählregister gezählt. Während des Aufwärtszählens und darüber hinaus wird mit einem Drittel der Zählfrequenz
wieder abwärts gezählt. Hierbei würde der Stand 0 im Zählregister nach einer Zeit erreicht werden, die der dreifachen
Bedämpfungszeit entspricht. Wie bereits angedeutet, muß die Auswerfeinrichtung
7, 8 um die Trägheitszeit W früher ausgelöst werden. Deshalb ist W von der dreifachen Bedämpfungszeit abzuziehen.
Die Auswerfeinrichtung 7, 8 wird im genannten Beispiel also nicht bei Erreichen des Zählregisterstandes Null ausgelöst, sondern bei
einer mit Codierschaltern vorgewählten Zahl, die der Trägheitszeit des Aussortierelementes entspricht. Ist die Auswerfeinrichtung
7, 8 einmal in die Auswerfstellung UT gestellt worden,
so bleibt sie in dieser Stellung so lange, bis die nächste Guttablette ankommt. Für die Aufwärtsbewegung der Leitwand 7 aus
der Auswerfstellung (UT) in die Gutstellung (OT) ist die drehzahlabhängige
Zeitaufbereitung erforderlich, weil auch hierbei
die Massenträgheit der Auswerfeinrichtung berücksichtigt werden muß· Die Ermittlung der Drehzahl erfolgt dabei wiederum wie
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beschrieben. Auch die Trägheitszeit (W) der Auswerfeinrichtung
wird abgezogen, der Auslöseimpuls dient dann jedoch infolge
logischer Verknüpfung zur Bewegung der Auswerfeinrichtung aus ihrer Auswerfstellung (UT) in die Gutstellung (OT).
Bei dem Hubmagneten 9 für die Betätigung der Leitwand 7 als Bestandteil
der Auswerfeinrichtung handelt es sich um einen polarisierten Umschlag-Hubmagneten, der zwei fixierte Stellungen für
den Anker aufweist durch Verwendung von zwei Dauermagneten, die den Anker in der einen oder anderen Stellung festhalten. Dafür
ist der Anker verschiebbar in einer Spule zwischen den beiden Dauermagneten geführto Durch Erregung der Spule wird der Anker
in die Endstellung gezogen und von dem Dauermagneten gehalten. Der Anker nimmt die Leitwand 7 über die Kolbenstange 8 mit. Beim
Umpolen wird der Anker in die andere Endstellung gezogen und vom anderen Dauermagneten gehalten.
Das in der Fig. 5 wiedergegebene Leitblech 7 besteht zur Verminderung
der Masse aus Titan und ist mit einer Sicke 19 zur Versteifung versehen sowie mit Bohrungen 20.
In Fig. 4 sind die Unterschiede der zeitlichen Betätigung der Auswerfeinrichtung 7, 8 in Abhängigkeit von unterschiedlichen
Drehzahlen bzw. Umlaufgeschwindigkeiten der Matrizenscheibe schematisch dargestellt. Im Falle I, bei der die Matrizenscheibe
mit hoher Umlaufgeschwindigkeit V1 rotiert, erfolgt das Absenken
des Leitbleches 7 bereits zu einem Zeitpunkt Z^, zu dem sich die
vorlaufende Tablette C noch unterhalb der Leitwand 7 befindet.
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Der Beginn des Wiederanhebens/erfolgt,nachdem die inzwischen
abgelenkte nachfolgende Tablette B bzw· ihre Matrize die Leitwand 7 erreicht hat. Im Falle II, in dem die Umlaufgeschwindigkeit
Vp wesentlich geringer ist, erfolgt das Absenken der Leitwand
7 zu einem Zeitpunkt Z , zu dem die vorlaufende Tablette C bereits weit über die Ebene der Leitwand 7 hinausgelaufen ist·
Das Anheben zum Zeitpunkt Z„ erfolgt in diesem Falle II, nachdem
die Matrize der als schlecht aussortierten Tablette B die Ebene der Leitwand bereits in größerem Maße unterlaufen hat.
Bei niedrigen Arbeitsgeschwindigkeiten bzw. Preßfrequenzen gemäß II tritt also eine Verzögerung in der Betätigung der Auswerfeinrichtung
ein, da das Absenken und Anheben der Leitwand 7 stets die gleiche Zeit dauert. Andererseits ist im Falle II die
Verweilzeit langer als bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten. Dadurch wird verhindert, daß bei extrem langsamer Umlaufgeschwindigkeit
der Matrizenscheibe überhaupt keine Ablenkung einer Tablette stattfindet. Das Neue der Erfindung liegt demzufolge auch in der
Verschiebung des Beginnes der Verweilzeit bis zu seinem Ende in Abhängigkeit von der Drehzahl wie es sich darstellt in den Beispielen
I und II, aus denen im übrigen deutlich erkennbar ist, daß bei der erfindungsgemäßen Anordnung der Auslösezeitpunkt des
Magneten bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten vorverlegt wird bzw. allgemein zeitlich ausgelöst wird in Abhängigkeit von der Drehzahl
der Matrizenscheibe bezogen auf die Lage einer durchlaufenden Matrize.
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Claims (8)
- Patentansprüche(1·! Verfahren zum Aussortieren von Tabletten nach ihrer Herstellung durch Pressen in Matrizen einer Tablettiermaschine unter Messung der Einzelpreßkräfte, bei dem in Abhängigkeit der gemessenen Einzelpreßkraft durch Steuerung über einen Stempelnäherungsschalter eine Auswerfeinrichtung hinter der Preßstation betätigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerfeinrichtung zusätzlich über einen zweiten Stempelnäherungsschalter und ein elektronisches Zeitaufbereitungselement in zeitlicher Abhängigkeit zu der Umlaufgeschwindigkeit der Matrizenscheibe und der Stellung einer Matrize zu der Auswerfeinrichtung gesteuert wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer eines Arbeitstaktes der Auswerfeinrichtung in Abhängigkeit zu der Umlaufgeschwindigkeit der Matrizenscheibe gesteuert wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tabletten durch Absenken eines mit einem Elektromagneten verbundenen Leitbleches von der Matrizenscheibe abgelenkt werden.909850/0186ORIGINAL INSPECTED
- 4. Einrichtung zum Aussortieren von Tabletten nach ihrer Herstellung durch Pressen in Matrizen einer Tablettiermaschine, mit einem Preßkraftüberwachungsgerät, das zusammen mit einem ersten Stempelnäherungsschalter über ein Schieberegister eine Auswerfeinrichtung steuert, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung einen zweiten Stempelnäherungsschalter (15) und ein elektronisches Zeitaufbereitungselement (16) aufweist, mit dem die Auswerfeinrichtung (7, 8) in zeitlicher Abhängigkeit zu der Umlaufgeschwindigkeit der Matrizenscheibe (l) und der Stellung einer Matrize zu der Auswerfeinrichtung (7, 8) zu steuern ist·
- 5· Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerfeinrichtung (7, 8) eine höhenverstellbare Leitwand (7) aufweist.
- 6· Einrichtung nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitwand (7) mit einem Hubmagneten (8) versehen ist, der über das Zeitaufbereitungselement (16) zu betätigen ist.
- 7· Einrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitwand (7) mit einer Kolbenstange (18) versehen ist, die mit dem Anker des Hubmagneten (8) verbunden ist.909850/0186
- 8. Einrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitwand (7) aus Titan besteht·9· Einrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitwand (7) eine Sicke (19) aufweist.10· Einrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitwand (7) mit Bohrungen (20) versehen ist.909850/0186
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Family Applications (1)
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