DE2822616A1 - Vorrichtung zum training der anorektalen schliessmuskeln und der beckenbodenmuskulatur bei menschlicher analinkontinenz - Google Patents
Vorrichtung zum training der anorektalen schliessmuskeln und der beckenbodenmuskulatur bei menschlicher analinkontinenzInfo
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Description
- Beschreibung.
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Elektrostimulation menschlicher Muskulatur, insbesondere der analen Schließmuskulatur, aus einem in eine Körperöffnung einsetzbaren Einfügungsstück mit zwei im Abstand voneinander angeordneten Stimulationselektroden und einem Impulsgeber zur Erzeugung elektrischer bipolarer Stimulationsimpulse mit einer Span :!Un- U3ç;erW b von 3o Volt0 Eine Vorrichtung dieser Art ist in der DE-OS 19 47 4t2 beschrieben. Das Einfügungsstück hat dabei die Form eines vorn abgerundeten Zylinders, in dem zwei ringförmige Elektroden eingebettet sind. Der Impulsgenerator ist so ausgelegt, daß bipolare Impulse mit einer Impulsbreite von 70 bis 300 Mikrosekunden und einer Impulsfrequenz von 3 bis 200 Hz, und zwar bevorzugt mit einer Impulsfrequenz im oberen Teil dieses Bereiches erzeugt werden. Diese bekannte Vorrichtung dient zum Steuern der weiblichen urinösen Inkontinenz. Durch die elektrische Stimulation sollen die relevanten Muskeln tetanisiert werden. Bevorzugt gibt der Impulsgenerator Stimulationsimpulse mit einer Impulsbreite von 200 Mikrosekunden und einer Impulsfrequenz von etwa 12o Hz ab, Es sind ferner Analstimulatoren aus einem Einfügungsstück und einem Impulsgenerator im Handel erhältlich, die Stimulationsimpulse mit einer Impulsbreite von weniger als 1 Millisekunde und Impulsfrequenzen von 3, 20 oder 180 Hz liefern Darüberhinaus sind in der Fachliteratur Versuche zur Analstimulation beschrieben, wobei unterschiedliche Impulsbreiten und Impulsfrequenzen angewendet wurden. Die meisten Autoren verwenden zur Stimulation Impulse mit Impulsbreiten von weniger als 1 Millisekunde und Impulsfrequenzen von 20 bis 200 Hz.
- Umfangreiche Versuche haben gezeigt, daß keine der bekannten Vorrichtungen in der Lage ist, eine schmerzfreie, rhythmisch optimale Kontraktion der relevanten Muskeln zu erzeugen, die bei inkontinenten Patienten die Schließmuskulatur trainiert und zu einer Wiederherstellung der normalen Muskeltätigkeit führt.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die sich insbesondere zum Training der anorektalen Schließmuskeln bei menschlicher Analinkontinenz optimal eignet, so daß durch elektrisches Stimulationstraining mit Hilfe dieser Vorrichtung die Kontinenz wieder herstellbar ist, Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst daß der Impulsgenerator zur Erzeugung von bipolaren Stromimpulsen mit einer Impulsbreite von 2 bis 1o Millisekunden und einer Impulsfrequenz von o,5 bis 6 Hz ausgelegt ist, Gute Ergebnisse werden erzielt, wenn die bipolaren Stromimpulse eine Impulsbreite von 4 bis 8 Millisekunden und eine Impulsfrequenz von 1 bis 3 KZ aufweisen, wobei der Impulsgenerator vorzugsweise so ausgelegt ist, daß er bipolare Stromimpulse mit einer Impulsbreite von etwa 7 Millisekunden und einer Impulsfrequenz von 1 Hz erzeugt.
- Es hat sich gezeigt, daß nur eine mit den Merkmalen der Erfindung ausgerüstete Vorrichtung in der Lage ist, ein systematisches Training der für die Analkontinenz relevanten Muskeln zu erlauben, wobei in für diesen Zweck optimaler Weise schmerzfreie rhythmische Kontraktionen erreicht werden.
- Während die Impulsbreite und die Impulsfrequenz auf die angegebenen Werte fest eingestellt sind, kann in zweckmäßiger feiterbildung der Erfindung der Impulsgenerator einen Regler aufweisen, mit dem die Amplitude der Stimulationsimpulse einstellbar ist. Auf diese Weise kann die Vorrichtung von jedem Patienten optimal dem eigenen Organismus angepaßt werden.
- In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist der Impulsgenerator so ausgebildet, daß er bipolare Stromimpulse erzeugt, bei denen die Summe des während eines bipolaren rtromim?ulses innerhalb der Muskulatur wirksamen Stromes gleich Null ist, Dadurch wird erreicht, daß die an den Elektroden-Elektrolyt-Grenzflächen zwangsläufig auftretende elektrolyse vollständig reversibel ist, so daß auf diese Weise elektrolytische Nekrosen am Gewebe vermeiden werden.
- XrorzuDs-.çeise ist der Impulsgenerator so ausgelegt, daß er bipolare Stromimpulse aus einem positiven und einem sich daran anschließenden negativen, jeweils stromkonstanten Recnteckim?uls erzeugt.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Von den Zeichnungen zeigt Fig. 1 die aus dem Impulsgenerator und dem Einfügungsstück bestehende Vorrichtung, Fig. 2 das Einfügungsstück in einer Seitenansicht, und Fig, 3 den Aufbau des Impuls generators in Form eines Blockschaltbildes.
- .sie Fig. 1 zeigt, besteht die vollständige Vorrichtung aus den Einfügungsstück 1, dem Impulsgenerator 2 und dem Verbindungskabel 3, Der Impulsgenerator hat solche äußere Abmessungen, daß er in handlicher Form in unmittelbarer Körpernähe des Patienten untergebracht werden kann, Am Ende des Verbindungskabels 3 ist der Stecker 4 angeordnet, der in die entsprechende Steckerbuchse 5 am Impulsgenerator eingesteckt wird. Der Impulsgenerator 2 ist mit einem Bedienungsschalter 6 zum Ein- und Ausschalten, einer Kontrollampe 7 und einem Reglerknopf 8 versehen. Mit Hilfe des Reglerknopfes 8 kann der Patient die zur Einwirkung kommende Stromstärke der Impulse bis herauf zu etwa 50 mA regeln.
- Das Einfügungsstück 1 besteht aus einem elektrisch isolierenden gewebeverträglichen Material, und zwar zweckmäßigerweise aus einem Kunststoff wie Polymethacrylat, Polystyrol, Polyamid oder Polytetrafluoräthylen. Es weist einen mittleren, etwa zylindrischen Teil 10, an seinem vorderen Ende einen verdickten Endabschnitt 17 von allseitig abgerundeter, vorn etwa kugelabschnittförmiger Gestalt, und einen hinteren ebenfalls abgerundeten Endabschnitt 12 mit größerem Durch messer auf. Insgesamt gleicht das Einfügungsstück in etwa einer unsymmetrisch ausgebildeten Hantel, wobei der vordere Endabschnitt 11 durch seine abgerundete Form das Einführen in die Körperöffnung erleichtert0 Im Ubergangsbereich zwischen dem vorderen Endabschnitt 11 und dem Mittelteil lo ist ein die eine Reizelektrode bildender metallischer ringförmiger Körper 13 in das Einfügungsstück eingelassen. Im Übergangsbereich zwischen dem Mittelteil 70 und dem hinteren Endabschnitt 12 ist ein die andere Reizelektrode bildender metallischer Rind 14 angeordnet. Der Abstand der beiden Elektroden 13, 14 voneinander entspricht der erwünschten maximalen Reizstrecke und beträgt größenordnungsmäßig etwa 50 mm. Die Reizelektrode 13 ist im Innern des Einfügungsstückes mit dem Zuleitungsdraht 15, und die Reizelektrode 14 mit dem Zuleitungsdraht 16 verbunden, die durch eine axiale Bohrung in dem Einfügungsstück an dessen hinterem Ende in Form des Kabels 3 herausgeführt werden.
- Der Impulsgenerator 2 umfaßt einen Stromversorgungsteil 17t der sämtliche elektronischen Funktionseinheiten 18 bis 22 mit Strom versorgt. Der Taktgenerator 18 erzeugt mit einer definierten Frequenz z.B. von 2 kHz, Spannungsimpulse, welche in einem Zähler 19, der die Impulse von z.B. o bis 2000 z#hlt und dann wieder bei o beginnt, gezählt werden Der jeweils aktuelle Zählerstand wird in dem Dekoder 20 so dekodert, daß der Zählerstand von o bis 6 und von 7 bis 13 als zeitlich aufeinanderfolgende Blöcke erkannt werden, und damit dem Analogumsetzer 21 zweimal aufeinanderfolgend für Jeweils 3,5 msec ein Signal zugeführt wird, Der Analogumsetzer 21 wandelt die Impulse des Dekoders 20 in zwei zeitgleiche, unmittelbar aufeinanderfolgende stromkonstante Rechteckimpulse entgegengesetzter Polarität um (bipolarer Impuls), wobei die Stromsumme eines bipolaren Impulses gleich Null ist. Die Amplitude des Stromes der beiden Halbimpulse wird durch den Regler 22 mit Hilfe des Reglerknopfes 8 eingestellt.
- Der Strom fließt über die Buchsen 5 zu den Elektroden des Einfügungsstückes und zurück.
Claims (12)
- Vorrichtung zum Training der anorektalen Schließmuskeln und der Beckenbodenmuskulatur bei menschlicher Analinkontinenz, Patentansprüche 1. Vorrichtung zur Elektrostimulation menschlicher Muskulatur, insbesondere der analen Schließmuskulatur, aus einem in eine Iförperöffnung einsetzbaren Einfügungsstück mit zwei im Abstand voneinander angeordneten Stimulationselektroden und einem Impulsgeber zur Erzeugung elektrischer bipolarer Stimulationsimpulse mit einer Spannung von unterhalb 30 Volt, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Impulsgenerator zur Erzeugung von bipolaren Stromimpulsen mit einer Impulsbreite von 2 bis lo Millisekunden und mit einer Impulsfrequenz von o,5 bis 6 Hz ausgelegt ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsgenerator zur Abgabe von bipolaren Stromimpulsen mit einer Impulsbreite von etwa 7 Millisekunden ausgelegt ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsgenerator zur Erzeugung von bipolaren Stromimpulsen ausgelegt ist, wobei die Summe des während eines Impulses innerhalb der Muskulatur wirkenden Stromes gleich Null ist0 4.
- Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsgenerator bipolare Stromimpulse erzeugt, die aus einem positiven und einem sich daran anschließenden negativen, jeweils strotukonstanten Rechteckimpuls bestehen.
- j Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsgenerator einen Regler aufweist, mit dem die Amplitude der Stromimpulse bis zu maximal 50 mA einstellbar ist.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsgenerator die Stromimpulse in kontinuierlicher Folge abgibt.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsgenerator die Stromimpulse in intermittierender Folge abgibt.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsgenerator einen Taktgenerator (18) und einen Zähler (19) mit Decoder (20) zur Erzeugung von Impulsen mit regelmaßigem Zeitintervall sowie einen Analogumsetzer (21) zur Erzeugung der bipolaren Stromimpulse im Abstand dieser Zeitintervalle umfaßt,
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, da13 das Einfügungsstück (i) hantelförmig, d.II. mit verdickten Endabschnitten (11,12) ausgebildet ist.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (13, 14) ringförmig ausgebildet und jeweils im Übergangsbereich zwischen den verdickten Endabschnitten (11, 12) und dem mittleren etwa zylindrischen Verbindungsteil (io) angeordnet sind.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden seitlich :in Längsrichtung des Einfügungsstückes auf dem mittleren etwa zylindrischen Teil (lo) zwischen den verdickten Endabschnitten (11, 12) einander gegenüberliegend angeordnet sind.
- 12 Vorrichtung nach Anspruch 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere Endabschnitt (ii) des Einfügung stückes etwa halbkugelförmig abgerundet ist.
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