DE2820931C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Zünden von pulverisierter Kohle - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Zünden von pulverisierter KohleInfo
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Description
™
· e
(Λ/13,1 106)- 8,16 kv
79 (3+2,2 wc)
und wobei
Pgas =
die Leistung in dem heißen Hochgeschwindigkeits-Luftstrahl(kW),
die' spezifische Gesamtenthalpie des heißen Hochgcschwindigkeits-Luftstrahls(J/kg),
die Luftdurchflußmenge (kg/s),
die Kohledurchflußmenge (kg/s). jn
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit
einer Brennkammer, einer Einrichtung zum ständigen Einleiten des Stroms aus pulverisierter Kohle Ji
und Luft in die Brennkammer sowie einer Einrichtung zur Erzeugung eines heißen Zündgasstrahls
zum Zünden der pulverisierten Kohle in der Brennkammer, gekennzeichnet durch eine elektrische
Lichtbogenheizeinrichtung (18) zum Erzeugen eines heißen Zündgasstrahls hoher Geschwindigkeit,
die ausgestattet ist mit:
(a) einer Gaskammer (22) mit Mitteln (24) zu tangentialen Einleiten des Zündgases unter
Erlöschens der Flamme in Kontakt gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hilfsstrom aus vorerhitzter
Luft mit dem Strom aus pulverisierter Kohle und Luft gemischt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Zündgas
Luft verwendet wird sowie daß die Durchflußmenge der pulverisierten Kohle und des Luftstroms,
die Leistung in dem heißen Hochgeschwindigkeits-Luftstrahl und die spezifische Gesamtenthalpie
desselben auf solchen Werten gehalten werden, daß der dimensionslose Parameter / entsprechend der
folgenden Gleichung gleich oder größer als ein Mindestwert von 0,70 bis 0,80 ist, wobei
Druck in die Gaskammer zwecks Ausbildung eines stabilisierenden Gasstroms in der Heizeinrichtung,
(b) zwei Elektroden (26, 28) zur Ausbildung eines elektrischen Lichtbogens in der Gaskammer
(22) zwecks Erhitzens des Zündgases auf extrem hohe Temperaturen,
(c) einer Einrichtung (34) zur magnetischen Beeinflussung von Länge und Richtung des Lichtbogens
und
(d) einer mit der Gaskammer in Verbindung stehenden Austrittsdüse.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (64) zum Einleiten eines
vorerhitzten Hilfsluftstroms in die Brennkammer (52).
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, gekennzexhnet
durch ein in der Brennkammer (52) angeordnetes Strömungsumlenkelement (56) zum Verteilen des Stroms aus pulverisierter Kohle und
Luft.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zünden von in einem Luftstrom suspendierter, pulverisierter Kohle,
wobei der aus pulverisierter Kohle und Luft bestehende Strom mit einem heißen Zündgas in Kontakt gebracht
wird.
Die überwiegende Anzahl der Kraftwerke, die während der letzten Jahrzehnte installiert wurden, ist
mit Dampfkesseln ausgestattet, die mit Erdgas oder mit Öl befeuert werden. Konventionelle kohlebefeuerte
Kesselanlagen sind in dieser Zeitspanne mehr oder weniger außer Gebrauch gekommen, weil Erdgas und
öl als Brennstoff zweckmäßiger zu verwenden waren als Kohle. Die Kosten von Erdgas und öl sind in den
letzten Jahren jedoch ständig angestiegen. Außerdem besteht in den meisten Ländern der Erde ein erheblicher
Mangel an diesen Brennstoffen. Andererseits stellt Kohle einen Brennstoff dar, der noch in großen Mengen
zur Verfügung steht und dessen Kosten relativ niedrig sind. Infolgedessen stellen kohlebefeuerte Dampfkessel-
bo anlagen, die derzeit in Beirieb sind, einen wichtigen Teil der industriellen Netzleistungserzeugungskapazilät dar.
Im Betrieb eines konventionellen, mit Kohle befeuerten
Suspensionsdampfkessels wird pulverisierte Kohle in einem Luftstrom suspendiert und durch Leitungen
hindurch einer Mehrzahl von Kohlebrennern im Dampfkessel zugeleitet. Nach Austreten aus den
Brennern wird die Kohle für gewöhnlich mit zusätzlicher Luft gemischt und gezündet, wozu sie mit einem
heißen Zündgas, nämlich den Verbrennungsgasen einer Zündeinrichtung, in Kontakt gebracht wird. Die
derzeitige Praxis besteht darin, Zündeinrichtungen zu verwenden, die mit Erdgas oder mit öl befeuert werden.
Dieses Verfahren ist energieaufwendig, da beispielsweise für die Zündung eines Kohlebrenner mit einer
Nennleistung von 20 MW eine Erdgasflamme mit einer Wärmeausgangsleistung von 380 kW erforderlich ist.
Es ist daran gedacht, daß in den kommenden Jahren mit Kohle befeuerte Dampfkesselanlagen in Verbin-
dung mit Kernkraftwerken benutzt werden, um die Elektrizität während Spitzenbedarfszeiten zu erzeugen.
Bei derartigen Anlagen können die mit Kohle befeuerten Dampfkessel im gedrosselten Zustand
gefahren werden, d.h. bei weniger als 70% der Nennleistung. Unter diesen Bedingungen neigt die
pulverisierte Kohle, die den Kohlebrennern zugeführt wird, dazu, die Brennerdüse in einem intermittierenden
Strom zu verlassen, was zur Folge hat, daß die Kohle/Luft-Flamme zwischen den Kohleschüben erlischt
Es kann zur Verbrennungsinstabüitäten kommen, wenn die Flamme nicht sofort wieder gezündet wird.
Außerdem kann nicht gezündete Kohle in verborgene Ausnehmungen im Kessel gespült werden, wo die Kohle
eine Explosionsgefahr hervorrufen kann. Es kann daher notwendig werden, die mit Erdgas oder mit öl
befeuerten Zündeinrichtungen ständig arbeiten zu lassen, damit die Flamme während der Zeiträume,
innerhalb deren die Kohle/Luft-Flamme erlöschen könnte, wieder gezündet und stabilisiert wird.
In Abhängigkeit von der im Einzelfall vorgesehenen Größe des Dampfkessels können zwischen ungefähr
zwölf und achtundvierzig Kohlebrenner vorgesehen sein. Jeder Kohlebrenner kann typischerweise für eine
Leistung von 20 Megawatt je Brenner bis zu 50 Megawatt ausgelegt sein. Weil die mit Erdgas oder Öl
befeuerten Zündeinrichtungen allgemein Wärmeleistungen haben, die zwischen ungefähr 2% und 20% der
Wärmeleistung der Hauptbrenner liegen können, kann der Betrieb dieser Zündeinrichtungen auf kontinuierlicher
Basis sehr kostspielig werden. Eine solche Arbeitsweise wird noch mehr Kosten verursachen,
wenn der Preis für flüssige und gasförmige Kohlenwasserstoffbrennstoffe in den kommenden Jahren weiter
eskaliert.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei
dem die Gesamtenergie, die zum Zünden der Kohle notwendig ist, wesentlich vermindert ist.
Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß ein unter Druck stehendes Zündgas unter Bildung eines Wirbelstromes
freigesetzt und mittels eines elektrischen Lichtbogens derart auf eine hohe Temperatur erhitzt wird, daß das
freigesetzte Gas die Form eines heißen Hochgeschwindigkeitsstrahles annimmt.
Die Erfindung liegt im wesentlichen in der Verwendung eines mittels eines elektrischen Lichtbogens
erhitzten oxidierenden Gasstrahls hoher Geschwindigkeit zum Zünden von pulverisierter Kohle, die in einem
Luftstrom suspendiert ist.
Elektrische Lichtbogenheizeinrichtungen der beschriebenen Art sind an sich im einzelnen aus der US-PS
33 01 995, jedoch nicht zum Zünden von Kraftwerks-Kohlebrennern bekannt.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird der Einsatz von kostspieligen Kohlenwasserstoffen vermieden.
Als Energiequelle für Zündung wird Elektrizität benützt. Die Erfindung ist somit insbesondere auf die
Verwendung von elektrischen Lichtbogenheizeinrichtungen zum Zünden von pulverisierter Kohle in einem
konventionellen, mit Kohle befeuerten Suspensionsdampfkessel geeignet.
Die Erfindung betrifft des weiteren eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens mit einer
Brennkammer, einer Einrichtung zum ständigen Einleiten des Stromes aus pulverisierter Kohle und Luft in die
Brennkammer sowie einer Einrichtung zum Erzeugen eines heißen Zündgasstrahles zum Zünden der pulverisierten
Kohle in der Brennkammer.
Der Erfindung liegt des weiteren die Aufgabe zugrunde, eine solche Vorrichtung zu schaffen, die zur
Durchführung des oben geschilderten Verfahrens geeignet ist
Diese Aufgabe ist gelöst durch eine elektrische Lxhtbogenheizeinrichtung zum Erzeugen eines heißen
Zündgasstrahles hoher Geschwindigkeit, die ausgestattet ist, mit:
a) einer Gaskammer mit Mitteln zum tangentialen Einleiten des Zündgases unter Druck in die
Gaskammer zwecks Ausbildung eines stabilisierenden Gasstroms in der Heizeinrichtung,
b) zwei Elektroden zur Ausbildung des elektrischen Lichtbogens in der Gaskammer zwecks Erhitzens des Zündgases auf extrem hohen Temperaturen,
b) zwei Elektroden zur Ausbildung des elektrischen Lichtbogens in der Gaskammer zwecks Erhitzens des Zündgases auf extrem hohen Temperaturen,
c) einer Einrichtung zur magnetischen Beeinflussung
von Länge und Richtung des Lichtbogens und
2u d) einer mit der Gaskammer in Verbindung stehenden Austrittsdüse.
2u d) einer mit der Gaskammer in Verbindung stehenden Austrittsdüse.
Elektrische Lichtbogenheizeinrichtungen sind in der Lage, ein Gas auf extrem hohe Temperaturen zu
erhitzen. Vorrichtungen dieser Art, die als wirbelstabilisierte Lichtbogenheizeinrichtungen bezeichnet werden,
werden erfindungsgemäß eingesetzt Solche Einrichtungen weisen allgemein eine Kammer mit Mitteln auf, die
es gestatten, ein Gas unter Druck tangential in die
:<> Kammer einzuleiten, um einen die Einrichtung durchlaufenden
stabilisierenden Wirbelgasstrom auszubilden. Solche Einrichtungen sind ferner ausgestattet mit zwei
Elektroden zum Ausbilden eines elektrischen Lichtbogens in der Kammer zwecks Erhitzung des Gases,
Mitteln zur magnetischen Beeinflussung der Länge und der Richtung des Lichtbogens und einer mit der
Kammer in Verbindung stehenden Austrittsdüse.
Gas, das in das Innere der Kammer eingeleitet wird, wird mittels des Lichtbogens auf extrem hohe
Temperaturen erhitzt, worauf das erhitzte Gas über die Düse in die umgebende Atmosphäre in Form eines
extrem heißen Hochgeschwindigkeitsgasstrahls austritt.
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung
können als Zündgas jedes oxidierende, nicht brennbare Gas oder Gasgemische verwendet werden, die die
spontane Verbrennung von pulverisierter Kohle bei hohen Temperaturen unterstützen. Zu geeigneten
Zündgasen gehören Luft, Sauerstoff und mit Sauerstoff angereicherte Luft sowie oxidierende Gasgemische, wie
so zum Beispiel Luft und/oder Sauerstoff in Verbindung
mit gewissen anderen nichtbrennbaren oder inerten Gasen wie Stickstoff, Argon und Helium. Speziell
ausgeschlossen sind vorliegend Gasgemische, die brennbare gasförmige oder feste Kohlenwasserstoffe
enthalten.
Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der mittels des elektrischen Lichtbogens erhitzte
Hochgeschwindigkeitszündgasstrahl mit dem Strom aus pulverisierter Kohle und Luft in Kontakt gebracht, bis
die Zündung der pulverisierten Kohle durch spontane Verbrennung eintritt. Dann kann, falls erwünscht, der
Zündgasstrahl mit dem Strom aus pulverisierter Kohle und Luft in Kontakt gehalten werden, um die
Kohle/Luft-Flamme zu stabilisieren und ein Verlöschen
b5 dir Flamme zu verhindern.
Erfindungsgemäß wird ferner ein Kohlebrenner geschaffen, der eine Brennkammer, eine Einrichtung
zum ständigen Einleiten des Stroms aus pulverisierter
Kohle und Luft in die Brennkammer sowie eine elektrische Lichtbogenheizeinrichtung zur Erzeugung
eines heißen Zündgasstrahls hoher Geschwindigkeit zum Zünden der pulverisierten Kohle in der Brennkammer
aufweist. Die bei der Vorrichtung nach der Erfindung benutzte elektrische Lichtbogenheizeinrichtung
ist wirbelstabilisiert, was zu erheblichen Vorteilen gegenüber anderen bekannten Arten von Lichtbogenheizeinrichtungen
führt.
Die Erfindung ist im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In
den beiliegenden Zeichnungen zeigen:
F i g. 1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 im Schnitt eine Aufrißansicht einer typischen
vorliegend verwendeten elektrischen Lichtbogenheizeinrichtung, und
F i g. 3 im Schnitt einen Aufriß des Kohlebrenners nach der Erfindung.
Kohle gelangt vom Bergwerk zu elektrischen Kraftwerken in der Regel in Form von relativ großen
Brocken. Die Kohle wird gebrochen und mittels Förderern nach oben in Speicherbunker gebracht, die
im Kraftwerk an erhöhter Stelle angeordnet sind. Die in diesen Bunkern befindliche Kohle wird dann duich
Schwerkraft einer Pulvermühle zugeführt, die die Kohle auf eine sehr kleine Teilchengröße mahlt, d. h. eine
Teilchengröße zwischen ungefähr 0,07 mm und 0,3 mm. Diese feinpulverisierte Kohle geht dann an eine Leitung,
wo die Kohle in einem Luftstrom suspendiert wird. Die Geschwindigkeit des Luftstroms beträgt für gewöhnlich
ungefähr 30 m/s. Der pulverisierte Kohle/Luft-Strom gelangt dann über Leitungen zu den verschiedenen
Kohlebrennern, die für den Dampfkessel vorgesehen sind.
F i g. 1 zeigt schematisch das vorliegende Verfahren zum Zünden der pulverisierten Kohle, während sie die
Kohlebrenner durchläuft. Wie veranschaulicht, gelangt der Strom aus pulverisierter Kohle und Luft in den
Brenner 10 an dessen Eintrittsende 12; er tritt aus der (nicht gezeigten) Brennerdüse in eine Verbrennungszone
C die unmittelbar vor dem Austrittsende 14 des Brenners liegt Vorzugsweise verläßt der Strom aus
pulverisierter Kohle und Luft die Brennerdüse in breitgestreuter Verteilung, wie dies in der Zeichnung
durch Pfeile angedeutet ist Eine derartige Umlenkung des Stroms aus pulverisierter Kohle und Luft erleichtert
die Zündung der Kohle beim Verlassen des Brenners. Zweckentsprechende Mittel können im Austrittsende
14 des Brenners vorgesehen sein, um den Kohle/Luft-Strom dispers zu verteilen, wie dies im folgenden noch
näher erläutert ist
Ein Hilfsluftstrom läuft um das Austrittsende 14 des
Brenners herum; er vermischt sich mit dem Kohle/Luft-Strom in der Verbrenmmgszone C, wie dies in der
Zeichnung gleichfalls durch Pfeile angedeutet ist Bei dem Hilfsluftstrom kann es sich um Außenluft oder um
vorerhitzte Luft von dem Dampfkessel handeln. Wenn die Luft vorerhitzt ist, unterstützt der Hilfsluftstrom die
Zündung der Kohle weiter, indem er die Temperatur des Stroms aus pulverisierter Kohle und Luft erhöht Die
Kohle wird gezündet, indem der Kohle/Luft-Strom in
der Verbrennungszone C mit dem heißen Hochgeschwindigkeitszündgasstrahl
16 in Kontakt gebracht wird, der die elektrische Lichtbogenheizeinrichtung 18
verläßt Die Lichtbogenheizeinrichtung 18 befindet sich in unmittelbarer Nähe des Austrittsendes 14 des
Brenners 10.
Bei der elektrischen Lichtbogenheizeinrichtung 18 handelt es sich, wie dies im einzelnen aus F i g. 2
hervorgeht, um eine wirbelstabilisierte Einrichtung. Die Lichtbogenheizeinrichtung ist mit einem hohlen, zylin-
-> drischen, metallischen Brennerkörper 20 versehen, in dem sich eine zentrale Kammer 22 befindet, der Gas
über mehrere Gaseinlaßöffnungen 24 unter Druck zugeleitet werden kann. Zwei rohrförmige, nichtabschmelzende
metallische Elektroden 26, 28 sind an dem
nt Brennerkörper 20 montiert. Die rohrförmigen Elektroden
26, 28 können beispielsweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung gefertigt sein. Die stromaufwärts
befindliche Elektrode 26 sitzt teilweise innerhalb der mittleren Kammer 22; sie ist gegen den Brennerkörper
\=> 20 mittels einer nichtleitenden Isolierbuchse 30 elektrisch
isoliert. Die Düse oder stromabwärts liegende Elektrode 28 steht am einen Ende mit der Kammer 22 in
Verbindung. Diese Elektrode kann gegebenenfalls an ihrem äußersten Ende mit einer einschnürenden Düse
(nicht gezeigt) ausgestattet sein. Eine Hochspannungsstromquelle 32 liegt in Reihe mit den beiden Elektroden
26,28.
Ein Zündgas, beispielsweise Luft oder Sauerstoff, wird unter einem Überdruck von beispielsweise
2ΐ ungefähr 1,4 bis 7 bar in die Kammer 22 über die
Gaseinlaßöffnungen 24 eingeleitet, die so angeordnet sind, daß das Gas in die Kammer 22 tangential einströmt
und innerhalb der Einrichtung einen stabilisierenden Gaswirbelstrom ausbildet. Ein elektrischer Lichtbogen
3d wird dann von der Stromquelle 32 zwischen der
stromaufwärts befindlichen Elektrode 26 und der stromabwärts liegenden Elektrode 28 gebildet. Die
tangentiale Gasströmung in der zentralen Kammer 22 sucht den Lichtbogen entlang der Mittellinie der
j-> Vorrichtung zu führen, wobei die Ansatzpunkte des
Lichtbogens an der Elektrode 26 und der Elektrode 28 liegen. Mittels einer Feldspule 34, die das äußere Ende
der stromaufwärts liegenden Elektrode 26 umgibt, wird um den Lichtbogen herum ein Magnetfeld induziert das
den Lichtbogenansatzpunkt auf der stromaufwärts liegenden Elektrode 26 einstellt und rotieren läßt Das in
die Kammer 22 eintretende Gas wird mittels des Lichtbogens auf extrem hohe Temperaturen erhitzt; es
tritt über die stromabwärts befindliche Elektrode 28 in der Form eines heißen Zündgasstrahls 36 von hoher
Geschwindigkeit aus.
Wegen der auftretenden extrem hohen Temperaturen wird ein Kühlmittel, beispielsweise Wasser, durch
die elektrische Lichtbogenheizeinrichtung 18 hindurch
so umgewälzt Eine Kühlmittelumwälzung ist während des Betriebs der Einrichtung und auch dann notwendig,
wenn die Einrichtung in einen heißen Abschnitt des Kraftwerkkessels installiert wird, beispielsweise in dem
Windkasten, der die vorerhitzte Hilfsluft verteilt. Das
Kühlmittel tritt in die stromabwärts befindliche Elektrode 28 über einen KühJmitteleinlaß 38 ein und
durchströmt eine Reihe von nicht gezeigten Kanälen in der Elektrode 28, dem Brennerkörper 20 und der
stromaufwärtigen Elektrode 26. Das Kühlmittel tritt dann über einen Kühlmittelauslaß 40 an der stromaufwärtigen
Elektrode 26 aus. Es können auch entsprechende Mittel vorgesehen sein, um ein Kühlmittel durch
die Feldspule 34 hindurchzuleiten, die während des Betriebs ebenfalls erhitzt wird.
Elektrische Lichtbogenheizeinrichtungen der beschriebenen Art sind an sich im einzelnen aus der US-PS
33 01 995 bekannt Sie können rar Austrittstemperaturen des Gasstrahls im Bereich von ungefähr 2870° C bis
8320° C sorgen.
Dagegen erzeugen mit Erdgas oder öl befeuerte Zündeinrichtungen Kohlenwasserstoffflammentemperaturen in dem relativ begrenzten Bereich von ungefähr
1930° C bis 2870° C.
Weil der Einsatz der Zündung der pulverisierten Kohle auf Temperaturerhöhungen exponentiell anspricht, versteht es sich, daß die Verwendung von
elektrischen Lichtbogenheizeinrichtungen zur Zündung der Kohle eine wesentliche Verbesserung gegenüber
bekannten Ausführungsformen darstellt.
Abgesehen von den hohen Zündtemperaturen bietet die Verwendung von elektrischen Lichtbogenheizeinrichtungen zur Zündung der Kohle weitere Vorteile.
Der elektrische Lichtbogenheizeinrichtungen verlassende heiße Gasstrahl besteht bei Verwendung von Luft als
Zündgas in der Hauptsache aus heißem Sauerstoff und Stickstoff, oder, wenn Sauerstoff allein als Zündgas
verwendet wird, nur aus heißem Sauerstoff. Es sind keine Verbrennungsprodukte vorhanden, die chemisch
inert sind und die mit dem Strom aus pulverisierter Kohle und Luft durchgreifend vermischt werden
müssen, bevor eine spontane Verbrennung der Kohle stattfinden kann. Des weiteren enthält der mittels des
Lichtbogens erhitzte austretende Gasstrahl sowohl ionisierte als auch dissoziierte Zündgaskomponenten,
die in hohem Maße chemisch aktiv sind und daher wesentlich zu dem Zündvorgang beitragen.
F i g. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß aufgebauten Kohlebrenners. Der dargestellte Kohlebrenner ist von kreisförmiger Bauart, um
bei sogenannten »target fired« Dampfkesseln verwendet zu werden. Der Kohlebrenner weist ein Gehäuse 42
auf, das aus einem zweckentsprechenden feuerfesten Werkstoff gefertigt und an der Wand des Dampfkessels
44 um eine Brennereinlaßöffnung 46 herum montiert ist. Eine rohrförmige Brennerdüse 48 reicht von einer
Außenwand 50 in die Brennkammer 52 hinein. Von der Pulvermühle kommende Kohle wird in einem Luftstrom
suspendiert; sie betritt die Brennerdüse 48 über ein Winkelstück 54, das an deren äußerem Ende angebracht
ist Die die Düse verlassende Kohle gelangt in die Brennkammer 52. Eine Strömungsumlenkeinrichtung 56
ist vor der Brennerdüse 48 auf einer Stange 58 montiert, um den Strom aus pulverisierter Kohle und Luft
weitgestreut zu verteilen, wenn er die Düse 48 verläßt
Die Strömungsumlenkeinrichtung 56 kann beispielsweise aus mehreren schräggestellten Leitwänden bestehen,
die auf einem kreisförmigen Rahmen sitzen. Die Strömungsverteilung läßt sich durch Verschieben der
Stange 58 einstellen, die auf einem Armstern 60 innerhalb der Düse 48 und mittels einer Abdeckplatte 62
am Winkelstück 54 abgestützt ist Vorerhitzte Hilfsluft vom Dampfkessel strömt über eine Mehrzahl von
einstellbaren Flügeln 64, welche die Brennerdüse 48 umgeben; sie mischt sich in der Brennkammer 52 mit
dem Strom aus pulverisierter Kohle und Luft
In der Außenwand 50 des Dampfkessels ist der elektrische Lichtbogenzündbrenner T montiert Der
Brenner T, der grundsätzlich den gleichen Aufbau wie in
Fig.2 gezeigt hat, ist so angeordnet, daß seine Düsenelektrode dicht benachbart der Brennkammer 52
sitzt. Im Betrieb wird die pulverisierte Kohle durch spontane Verbrennung mittels des heißen Hochgeschwindigkeitszündgasstrahls aus dem Brenner T
gezündet, wenn die Kohle die Brennerdüse 48 verläßt. Wahlweise wird der Brenner T nach Eintreten der
Zündung ständig in Betrieb gehalten, um die Kohle/ Luft-Flamme zu stabilisieren und ein Erlöschen der
ίο Flamme zu verhindern.
Die Erfindung wurde unter spezieller Bezugnahme auf einen kreisförmigen Kohlebrenner erläutert; es
versteht sich jedoch, daß sie darauf nicht beschränkt ist und daß elektrische Lichtbogenheizeinrichtungen be
nutzt werden können, um pulverisierte Kohle bei
anderen bekannten Kohlebrennerarten zu zünden. Beispielsweise können elektrische Lichtbogenheizeinrichtungen der erläuterten Art ebensogut auch in die
Kohlebrenner von konventionellen, tangential befeuer
ten Dampfkesseln eingebaut werden.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist die Anwendung einer wirbelstabilisierten, elektrischen
Hochspannungslichtbogenheizeinrichtung als Zündbrenner. Die Anwendung dieser Art von Lichtbogen-
heizeinrichtung ist von besonderem Vorteil, weil der Hochspannungsbrenner bei vorgegebenem Leistungspegel mit hoher Lichtbogenspannung und niedrigem
Lichtbogenstrom arbeitet. Bei geringem Lichtbogenstrom sind die Betriebskosten der Zündeinrichtung
geringer, weil die Elektrodenverschleißrate klein ist (d. h„ die Elektrodenverschleißrate ist proportional dem
Lichtbogenstrom potenziert mit einem Exponenten, der wesentlich größer als 1 ist). Außerdem werden die
Betriebskosten der Einrichtung auch gesenkt, weil der
γ-, Leistungsgrad des Lichtbogenbrenners, d.h. das Verhältnis der Leistung im Gasstrahl zur Eingangsleistung,
umgekehrt proportional dem Lichtbogenstrom ist Bei niedrigem Lichtbogenstrom wird in dem Gasstrahl
mehr Eingangsleistung verbraucht; weniger Eingangs
leistung geht in dem Kühlmittel verloren.
Die spontane Verbrennung von pulverisierter Kohle in Luft geschieht grundsätzlich auf die folgende Weise:
Wenn die Kohleteilchen auf eine erhöhte Temperatur erhitzt werden, tritt das flüchtige Material aus der
Teilchenoberfläche aus und beginnt zu brennen. Wenn anschließend die Temperatur weiter ansteigt, kommt es
zu der Verbrennung des restlichen Materials. Bei pulverisierter Kohle kommt es vorliegend zu einer
spontanen Verbrennung, wenn die Kohle auf Tempera
türen über 2600C erhitzt wird.
Es wurde experimentell festgestellt, daß die Zündung
von pulverisierter Kohie entsprechend dem vorliegend erläuterten Verfahren eintritt, wenn gewisse Mindestbedingungen erfüllt sind. So wurde gefunden, daß es zu der
Zündung der Kohle mit Luft als Zündgas kommt, wenn ein entsprechend der folgenden Gleichung definierter,
dimensionsloser Parameter »/« gleich oder größer als ein Mindestwert zwischen ungefähr 0,70 und 030 ist
Dabei gut
wobei
— die Leistung in dem mittels des Lichtbogens erhitzten Zünderluftstrahl (kW),
h = die spezifische Gesamtenthalpie des Zünderstrahls (J/kgX
Vp1 -= die Primärluftdurchflußmenge durch den mit
pulverisierter Kohle gespeisten Brenner (kg/s),
ίο
wc — die Kohledurchflußmenge durch den mit
pulverisierter Kohle beaufschlagten Brenner (kg/s).
Anhand des folgenden Beispiels sei die praktische Durchführung des vorliegenden Verfahrens dargestellt.
Ein wirbelstabilisierter Hochspannungslichtbogenzündbrenner wurde in einem der Kohlebrenner eines
mit Kohle befeuerten 800 MW Suspensionsdampfkessels installiert. Bei dem Kohlebrenner handelte es sich
um einen kreisförmigen Brenner mit einem Durchmesser von 305 mm und einer Wärmenennleistung von
20 MW. Zündversuche wurden unter sechs gesonderten Bedingungen durchgeführt. Das Testverfahren lief wie
folgt ab: Im ersten, zweiten und dritten Versuch wurde die Kohlemühle bei in Betrieb befindlicher Zündvorrichtung
gestartet; dann wurde der Kohleförderer eingeschaltet; der gesamte aus der Mühle kommende Strom
wurde durch den Brenner geschickt. Wenn keine Zündung beobachtet wurde, wurde die Fördervorrichtung
ausgeschaltet; man ließ die Mühle auslaufen. Der Kessel wurde zwischen jedem Versuch gespült. Bei dem
vierten, fünften und sechsten Versuch wurde dasselbe Verfahren angewendet, mit der Ausnahme, daß man die
von der Mühle kommende Kohle auch durch einen benachbarten Brenner strömen ließ. Zündung trat beim
fünften und sechsten Versuch ein.
Die Versuchsergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Versuch | (kW) | h | (kg/s) | (kg/s) | 0,424 | Ergebnis |
Nr. | 52 | (MJ/kg) | 1,13 | 4,99 | 0,562 | |
1 | 72 | 10,77 | 1,13 | 4,99 | 0,538 | keine Zündung |
2 | 92 | 11,86 | 1,13 | 4,99 | 0,690 | keine Zündung |
3 | 56 | 8,00 | 0,50 | 2,15 | 0,709 | keine Zündung |
4 | 56 | 13,91 | 0,44 | 2,15 | 0/721 | keine Zündung |
5 | 56 | 13,91 | 0,39 | 2,15 | Zündung | |
6 | 13,91 | Zündung | ||||
*) Die Primärluft hatte Außentemperatur von 33 C.
Der Kohlebrenner, bei dem die obigen Zündversuche durchgeführt wurde, hatte eine Wärmenennleistung von
20MW; normalerweise wurde er unter Verwendung von Erdgas mittels eines Brenners gezündet, der
eine Wärmeausgangsleistung von 38OkW (1,9% der Wärmenennleistung von 20MW) hatte. Die mittels
Lichtbogen erhitzte Zündeinrichtung sorgte für eine Zündung mit Luft bei einer Wärmeausgangsleistung von
56 kW (0,28% der Wärmenennleistung von 20 MW). Es versteht sich, daß dies eine entscheidende Verbesserung
darstellt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnuneen
Claims (1)
1. Verfahren zum Zünden von in einem Luftstrom suspendierter, pulverisierter Kohle, wobei der aus
pulverisierter Kohle und Luft bestehende Strom mit einem heißen Zündgas in Kontakt gebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß ein unter Druck stehendes Zündgas unter Bildung eines
Wirbelstroms freigesetzt und mittels eines elektrisehen Lichtbogens derart auf eine hohe Temperatur
erhitzt wird, daß das freigesetzte Gas die Form eines heißen Hochgeschwindigkeitsgasstrahls annimmt
Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der heiße Hochgeschwindigkeitsgasstrahl
nach dem Zündvorgang mit dem Strom aus pulverisierter Kohle und Luft zwecks Stabilisieren
der Kohle/Luft-Flamme und Verhindern eines
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DE19782820931 DE2820931C2 (de) | 1978-05-12 | 1978-05-12 | Verfahren und Vorrichtung zum Zünden von pulverisierter Kohle |
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DE19782820931 DE2820931C2 (de) | 1978-05-12 | 1978-05-12 | Verfahren und Vorrichtung zum Zünden von pulverisierter Kohle |
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DE2820931A1 DE2820931A1 (de) | 1979-11-15 |
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DE (1) | DE2820931C2 (de) |
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DE102011056655B4 (de) | 2011-12-20 | 2013-10-31 | Alstom Technology Ltd. | Brenner zum Verbrennen eines staubförmigen Brennstoffes für einen Kessel mit Plasmazündbrenner |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3301995A (en) * | 1963-12-02 | 1967-01-31 | Union Carbide Corp | Electric arc heating and acceleration of gases |
-
1978
- 1978-05-12 DE DE19782820931 patent/DE2820931C2/de not_active Expired
Also Published As
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