DE1286241B - Induktiver Plasmabrenner - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen induktiven Gasstrom eine rotatorische Bewegungskomponente
Plasmabrenner zum Erhitzen feinkörnigen Materials, ; aufweist. Es sei hier "bemerkt, daß die Wirbelstabilider
aus einer Induktionsspule und einem von dieser sierung einer Hochfrequenzentladung an sich bereits
umgebenen Zylindermantel -besteht, dessen; eine bekannt ist, so z. B.-aus der Zeitschrift »Journal
Stirnseite einen Verschlußteil aufweist, in dem eine 5 of Applied Physics«, Vol. 32, 1961, Heft 5, Seiten
in der Zylinderachse angeordnete ZuführungsÖff- 821 bis 824.
nung vorhanden ist, durch die ein Gemisch aus Durch die vorliegende Anordnung ergeben sich
einem Gas und dem feinkörnigen Material in axialer gegenüber bekannten Plasmabrennern die nachRichtung
einströmt, sowie mindestens eine radial stehend beschriebenen Vorteile,
weiter außen liegende Zuführungsöffnung für einen io Im allgemeinen verbessert sich die Stabilisierung
sich in axialer Richtung, längs der Innenwand des der Gasentladung, die das Plasma verursacht, wenn
Zylindermantels ausbceltenden Gasstrom, ■ f, f\ (möglichst wenig ivärme zur Wand des Mantels ab-
Ein solcher Plasmabrenner ist bekannt, so z. B. geführt wird. Es ist ein erster Vorteil des Gasstroms
aus der: Zeitschrifti;>
>irpurnal; of Applied Physics«, in dem vorliegenden Plasmabrenner, daß die vom
Vol. 32, 1961, Heft 12,r Seiten 2534 bis 2535. 15 Gasstrom an der Wand entlang mitgeführte Wärme
Ein derartiger" Brenner wird" verwendet zum Er- in das Entladegebiet zurückgeführt wird,
hitzen bzw. Schrnejzgn;^yon-.pulverformigen oder Es hat sich weiterhin herausgestellt, daß mit einem
grießigen MaterialierTmit hoher Schmelztemperatur, derartigen Brenner die je Zeiteinheit anzuführende
wie feuerfesten Oxyden oder Karbiden von Kern- Gasmenge unter im übrigen gleichen Verhältnissen
brennstoffen. Bei den bekannten Plasmabrennern der 20 beträchtlich kleiner sein kann, als wenn die Gasobenerwähnten Art, bei denen das Gas an der abfuhr an dem von der Einfuhrseite abgewandten
anderen Seite der Spule als an der, an welcher sich Ende aus dem Mantel geschieht. Diese herabgesetzte
der erwähnte Abschluß befindet, abgeführt wird, Gaszufuhr ermöglichte an-sich bereits einen längeren
bietet sich die Schwierigkeit, daß durch die für die Aufenthalt des feinverteilten Materials, der noch
erwünschte Stabilität des Plasmas erforderliche ver- as dadurch vergrößert wird, daß in der Mitte des Manhältnismäßig
große Gasmenge der Aufenthalt der tels der Gasstrom dem Teilchenstrom entgegenge-Teilchen
des pulverförmigen oder grießigen Mate- setzt ist. Eine weiterVbeträchtliche Verringerung der
rials im Plasma oft zu kurz ist, um eine gewünschte i: !--erforderlichen Gasmenge:;entsteht, wenn 4er Gas-Materialmenge
zu verarbeiten. Eine Anzahl Faktor· strom längs der Wand nicht nur axial gerichtet ist,
ren, wie die Gasgeschwindigkeit längs der Wand, 30 sondern außer einer Geschwindigkeit in Vörwärtsdie
Gemischmenge je Zeiteinheit, die Zusammen- richtung eine rotatorische" Bewegungskomponente
Setzung dieses Gemisehes-und die zugeführte Hoch- aufweist, wodurch das Gas eine schraubenlinienfrequenzenergie,
muß aufeinander abgestimmt sein, förmige Bewegung längs der Wand bei Verlagerung
um die gewünschte Stabilität des Plasmas zu-er- von einem zum anderen~Ende durchführt,
reichen, und gerade dann, wenn ein längerer Auf- 35 Ein weiterer Vorteil des vorliegenden Plasmaenthalt
des pulverförmigen Materials im Plasma ge- brenners besteht darin, daß das am abgeschlossenen
wünscht wird, ist die Einstellung äußerst kritisch. Ende des Mantels die Richtung umkehrende, längs
Wenn in einem durch Hochfrequenzinduktion er- der Wand zugeführte Gas dem an dieser Stelle anhaltenen
Plasma der Schmelzgang des Pulvers den gesammelten geschmolzenen Material Wärme zuErwartungen
nicht entspricht, und dazu eine oder 40 führt, so daß:idas sdazu vorhandene Schmelzbad
mehrere Einstellungen geändert werden müssen, ist größer sein kann, als wenn die Erhitzung ausschließimmex.wieder
von·defimeniger,'gut zii beherrschen'-,._... Hch durch das sich in.Riehtun'g des Schmfelzbades
den Stabilität der Entladung die Rede. Insbesondere erstreckende Plasma erfolgt.
zum Schmelzen von Quarzgrus oder -pulver ist es Bei einer bevorzugten Ausführung des Abschlus-
von Belang, emen;!a!ijs^eiehend- langen Aufenthaltes ses am erwähnten Ende, des Mantels sind die Zuder
Teilchen im Plasma zu'erhalten, damit jedes führungsöffnungen für das Gas und die Abfüh-Teilchen
so stark erhitzt wird, daß auch sein Kern rungsöffnungen konzentrisch um die zentrale Zu-
und nicht nur die Umhüllung sich in geschmolzenem führungsöffnung für das Gas-Material-Gemisch her-Zustand
befindet, damit, pm Schmelzbad erhalten um angeordnet. Wenn das Schmelzbad groß genug
wird, das vollkommen ttrikerfrei' ist. Denirsolchb 50 bemessen ist,kanrrtlieGruszufuhr über einen'größe-Lunker
werden bei unvollständigem Schmelzen leicht ren Querschnitt durch eine ringförmige Öffnung
mit den -Teilchen im Bad-mitgeführt und beeinflussen oder eine Anzahl Öffnungen um eine-zentrale öffbei
weiterer Verarbeitung des Quarzes die Brauch- nung herum stattfinden, welch letztere in diesem
barkeit des hergesidlten-Erzbügnisses nachteilig. sti'■■· -':--;' Fall für die Abfuhr-des-<}ases verwendet wird.
Die Erfindung bezweckt, einen induktiven Plasma- 55:' ,.Weitere Einzelheiten des Plasmabrenners werden
brenner zu schaffen, mit dem die erwähnten Be- an· Hand der Zeichnung, näher-beschrieben,
triebseinstellungen ohne allzu kritische gegenseitige , c.r In der Figur ist ein induktiver Plasmabrenner dar-Abhängigkeit
bewirkt werden können. Die Erfin- ' gestellt," der mit'Einern''von1 "einem Mantel 2 umdung
besteht darin, daß der Zylindermantel an der schlossenen Raum 1 versehen ist, in dem die elektrianderen
Stirnseite durch einen eine wannenartige 60 sehe Gasentladung stattfindet. Der Mantel 2 besteht
Vertiefung aufweisenden Bauteil gasdicht abge- aus Isoliermaterial, das eine hohe Schmelztemperaschlossen
ist, eine oder mehrere Öffnungen zum Ab- tür aufweist und keine beträchtlichen dielektrischen
führen von Gas aus dem Innenraum des Zylinder- Verluste bei Anwendung eines hochfrequenten Inmantels
vorhanden sind, die sich an derselben Stirn- duktionsfeldes ergibt.
seite des Zylindermantels befinden wie die Gas- und 65 Der Mantel besteht gewöhnlich aus Quarz oder
Materialzuführungsöffnungen und zwischen diesen aus einem doppelwandigen Quarzrohr, wobei durch
Zuführungsöffnungen liegen, und daß der sich längs den Zwischenraum eine Kühlflüssigkeit geführt wird,
der Innenwand des Zylindermantels ausbreitende Die Anwendung eines Metallmantels ist ebenfalls
möglich, wenn dafür gesorgt wird, daß in der Wand keine Kurzschlußströme entstehen. Die aus einer
oder einigen um den Mantel gelegten Windungen bestehende Induktionsspule 3 ist mit einem nicht
dargestellten Hochfrequenzgenerator bekannter Bauart verbunden. Bei Erregung, wenn die Spule 3 ein
hochfrequentes Magnetfeld in dem Raum 1 innerhalb des Mantels 2 induziert und darin eine geeignete
Gasfüllung vorhanden ist, entsteht der Zustand, der zum Entstehen eines Plasmas erforderlich ist. Meistens
dient Argon als Füllgas für die Zündung. Das Aufrechterhalten eines durch Zündung erhaltenen
Plasmas ist mit anderen Gasen möglich, wozu beispielsweise Stickstoff verwendbar ist. Bei der Zündung
verfährt man in bekannter Weise so, daß Argongas zugeführt wird, während im normalen
Betrieb des Rohrs auf Stickstoff übergegangen wird.
In einem Abschluß am einen Ende des Mantels 2, der beispielsweise aus einer Querwand 4 besteht, sind
Zuführungskanäle 5 vorgesehen, die in den Raum 1 innerhalb des Mantels münden, welche zum Durchlaß
eines sich im wesentlichen längs der Innenwand des Mantels bewegenden Gasstroms dienen. Die Art
und Weise der Verlagerung längs der Wand ist durch eine gestrichelte Linie 6 dargestellt für denjenigen
Teil des Stromes, der bis zum gegenüberliegenden Ende des Mantels durchdringt, in der Nähe desselben
abgelenkt und mehr zur Mitte des Mantels einen entgegengesetzten Verlauf aufweist. Für die
Abfuhr des Gases sind im Abschluß der Querwand 4 Öffnungen 7 vorgesehen, die in einem geringeren
Abstand von der Mitte liegen als die Zuführungs-Öffnungen 5.
Zur Zuführung des zu schmelzenden Materials befindet sich in der Mitte in demselben Abschluß ein
Zuführungsrohr 10 mit einer Öffnung 11 zur axialen Durchführung eines Gasstromes, der den zu schmelzenden
Grus oder das zu schmelzende Pulver mitführt.
Am gegenüberliegenden Ende ist der Mantel 2 durch eine Querwand 8 abgeschlossen, die mit einer wannenförmigen
Vertiefung 9, in der das geschmolzene Material angesammelt wird und eine Schmelze bildet,
versehen ist.
Der dargestellte Verlauf des wahrscheinlichen Gasstroms entsteht, wenn die durch den Abschluß 4
mündenden Zuführungskanäle 5 einigermaßen tangential schräg angeordnet sind. Es hat sich herausgestellt,
daß bei einem Gasstrom einer ausreichenden Stärke zur Stabilisierung des Plasmas zugleich der
sich bewegende Gasstrom eine Erweiterung des Plasmas bis zur Wand des Mantels, wodurch diese
schmelzen würde, verhindert. Das bemerkenswerte Ergebnis wird dadurch erhalten, daß der Strom im
wesentlichen der Wand folgt und am geschlossenen Ende umbiegt.
Bei ausschließlich axialer Gaszufuhr ist die Gasdichte an der Wand geringer, und für ausreichende
Stabilisierung und Wärmeisolierung ist ein stärkerer Strom erforderlich. Sowohl bei zu großer als auch
bei zu kleiner Gasgeschwindigkeit wird das Plasma instabil.
Es stellt sich heraus, daß unter Einhaltung eines stabilen Plasmas eine Einstellung der Gaszufuhr
zwischen 5 und 15 l/min möglich ist, wenn der Innendurchmesser des Mantels 70 bis 95 mm beträgt.
Ein derartiger Plasmabrenner ist mit 18 bis 25 kW belastbar. Beobachtungen zeigen, daß das
am Boden 8 entlangstreichende Gas in beträchtlichem Maße dazu beiträgt, das aufgefangene geschmolzene
Material in der wannenförmigen Vertiefung 9 auf Schmelztemperatur zu halten, und,
wenn man das Schmelzbad nicht gesondert erhitzt, eine nützliche Vergrößerung des Schmelzbaddurchmessers
dadurch erhalten wird, daß sich das Plasma auf der Schmelzoberfläche verbreitert.
Bekannte Plasmabrenner mit einer Gasabfuhr an den der Zufuhr gegenüberliegenden Enden benötigen
ungefähr 301 Gas je Minute bei einer Belastbarkeit von 12 kW, was bedeutet, daß ein Plasmabrenner
nach der Erfindung beträchtlich zweckmäßiger arbeitet. Das zurückfließende Gas ermöglicht dabei eine
Regelung der zugeführten Grus- oder Pulvermenge des Materials mit hoher Schmelztemperatur innerhalb
nicht allzu weiter Grenzen, dadurch, daß sowohl durch die Stärke des mitführenden Gasstromes als
auch durch die Stärke des stabilisierenden Gasstromes der Aufenthalt des Materials im Plasma regelbar
ist. Man gelangt zu Ergebnissen, bei denen mindestens 50 % des zu schmelzenden Materials im
Schmelzbad angesammelt werden, wenn das Verhältnis der Stärken beider Gasströme zwischen 1:3
und 1:4 liegt.
Die Anordnung der Abführungsöffnungen ist nicht auf das innerhalb des Ringes der Zuführungsöffnungen
bestimmte Gebiet beschränkt.
Bei Anordnung der Zuführungsöffnungen in regelmäßig am Umfang verteilten Anständen können die
Abführungsöffnungen zwischen den Zuführungsöffnungen wenigstens derart vorgesehen sein, daß
das Abführen des Gases die Gaszufuhr nicht stört.
Claims (3)
1. Induktiver Plasmabrenner zum Erhitzen feinkörnigen Materials, der aus einer Induktionsspule
und einem von dieser umgebenen Zylindermantel besteht, dessen eine Stirnseite einen Verschlußteil
aufweist, in dem eine in der Zylinderachse angeordnete Zuführungsöffnung vorhanden
ist, durch die ein Gemisch aus einem Gas und dem feinkörnigen Material in axialer Richtung
einströmt, sowie mindestens eine radial weiter außen liegende Zuführungsöffnung für einen sich
in axialer Richtung längs der Innenwand des Zylindermantels ausbreitenden Gasstrom, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zylindermantel (2) an der anderen Stirnseite durch einen
eine wannenartige Vertiefung (9) aufweisenden Bauteil (8) gasdicht abgeschlossen ist, eine oder
mehrere Öffnungen (7) zum Abführen von Gas aus dem Innenraum des Zylindermantels vorhanden
sind, die sich an derselben Stirnseite (4) des Zylindermantels (2) befinden wie die Gas- und
Material-Zuführungsöffnungen (5) und zwischen diesen Zuführungsöffnungen liegen, und daß der
sich längs der Innenwand des Zylindermantels (2) ausbreitende Gasstrom eine rotatorische Bewegungskomponente
aufweist.
2. Induktiver Plasmabrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführungsöffnung (5) für das Gas und die Abführungsöffnungen (7) konzentrisch um die zentrale
Zuführungsöffnung (10) für das Gas-Material-Gemisch herum angeordnet sind.
3. Induktiver Plasmabrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhrungs-Öfföungen(5)
für das Gas an der Peripherie in der Nähe der Wand des Zylindermantels (2) in
regelmäßigen Abständen voneinander angeordnet sind und die Abführungsöffnungen (5) innerhalb
der durch die Abstände bestimmten von der Zylinderachse her aufgespannten Winkel in einem
gleichen oder größeren Abstand von der Zylinderachse liegen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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