DE2820899C2 - - Google Patents
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K33/00—Medicinal preparations containing inorganic active ingredients
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61P—SPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
- A61P1/00—Drugs for disorders of the alimentary tract or the digestive system
- A61P1/04—Drugs for disorders of the alimentary tract or the digestive system for ulcers, gastritis or reflux esophagitis, e.g. antacids, inhibitors of acid secretion, mucosal protectants
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Description
Die Erfindung betrifft Arzneimittel zur Behandlung von Entzündun
gen oder Geschwüren im Magen oder Zwölffingerdarm auf der
Grundlage von Benzothiazol-2-sulfonamid mit einem geeigneten
pharmazeutischen Träger.
Bei der Behandlung gastroduodenaler Ulcera verwendet man medika
mentöse und chirurgische Methoden. Die medikamentösen Verfahren
wirken auf die pathogenetischen Faktoren, die bei Ulcuskrankhei
ten zusammenspielen. Sie neutralisieren die Magensäuresekretion,
sind antikolinergisch, Stoffe mit protektiver Wirkung, Tran
chilizanten, Verbände der Magenschleimhäute.
Zweck der chirurgischen Maßnahmen ist es, die Produktion der
Magensäuresekretion zu vermindern (Magenresektion, Antrektomie,
Vagotomie mit verschiedenen Varianten).
Sowohl die bekannten chirurgischen als auch die medikamentösen
Methoden verhindern die Chlorwasserstoffproduktion aus der
Parietalzelle des Magenbodens. Die Nachteile der chirurgischen
Verfahren sind die hinreichend bekannten Leiden des operierten
Magens.
Die Wirkungen einiger Sulfonamide als Hemmungsmittel der Karboan
hydrase sind bekannt, beispielsweise Acetazolamid aus der RO-PS
58 912. Die Anwesenheit der Karboanhydrase in Erythrozyten,
Nierentubuli und vielen anderen Geweben ist nachgewiesen, wobei
das Enzym die umkehrbare Hydratisierungsreaktion des Kohlendio
xids katalysiert:
CO₂+H2O = H⁺+HCO-₃
Das aus der zerfallenen Kohlensäure entstandene Wasserstoffion
wird durch das Na⁺-Ion ersetzt (in Tubulusurin). Letzteres kehrt
in Kombination mit dem HCO-₃-Ion in die extrazelluläre Flüssigkeit
als Natrium zurück (Aufbewahrungsverlauf der alkalischen Reser
ve). Das H⁺-Ion wird entweder als Sauerstoffsalz (z. B. Dinatrium
hydrogenphosphat) oder als NH⁺₄ eliminiert.
Durch Hemmung dieses Enzyms wird die Bildungsgeschwindigkeit der
Kohlensäure und dadurch auch die Bildung des Wasserstoffions
vermindert.
Aus der Physiol. Rev. 47, 1967, Seite 656 geht hervor, daß die
Verwendung von Benzothiazol-2-sulfonamid in höheren Dosen mit
erheblichen Nebenwirkungen, wie Magenblutungen und Nierenschädi
gungen (Hydronephrose) behaftet sind, die gerade bei der Behand
lung von Geschwüren äußerst bedenklich sind. Ethoxzolamid kann in
der Humanmedizin überhaupt nur dann angewendet werden, wenn die
unverträglichen Nebenwirkungen eliminiert werden. Das kann durch
Assoziation mit Magnesium, Aluminium, alkalischen Bikarbonaten
und Zitraten erreicht werden. Um nun diese Nachteile zu vermei
den, wurde erfindungsgemäß nach einem anderen Wirkstoff gesucht,
für den sich Benzothiazol-2-sulfonamid grundsätzlich nicht anbot,
weil bekannt war, daß es eine viel zu geringe Verweilzeit invivo
besitzt bzw. rasch metabolisiert wird. Aus der Physiol. Rev. 47,
1967, Seite 658 ist in diesem Zusammenhang zu entnehmen, daß
Benzothiazol-2-sulfonamid wegen der raschen Metabolisierung
keinen "biologischen Wert" besitzt.
Überraschenderweise hat sich aber erfindungsgemäß herausgestellt,
daß das Benzothiazol-2-sulfonamid trotzdem mit größtem Erfolg zur
Behandlung von Entzündungen oder Geschwüren im Magen oder
Zwölffingerdarm verwendet werden kann, wenn es erfindungsgemäß
mit Bariumsulfat im Gewichtsverhältnis 1 : 2 verwendet wird. Obwohl
es selbst also keinen "biologischen Wert" besitzt, ist seine
Wirkung aufgrund der erfindungsgemäßen Kombination mit der des
Ethoxzolamids vergleichbar, hat aber vorteilhaft keine unverträg
lichen Nebenwirkungen.
Mit dem erfindungsgemäßen Arzneimittel werden insbesondere
folgende Vorteile erzielt.
- 1. Eine wesentliche Hemmung aller Parameter des saueren Magensaftes nach einer 10tägigen Behandlung;
- 2. Abwesenheit einer diuretischen Wirkung;
- 3. Abwesenheit jedweder Veränderungen des Säure-Alkali- und Elektrolytgleichgewichts im Blut und im Harn;
- 4. Abwesenheit von Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Parästhesien, Kopfschmerzen oder Schläfrigkeit, die nach der Verabreichung von Acetazolamid normalerweise auftreten.
In vorteilhafter Weise dient dabei das Bariumsulfat in der
Mischung zu einer längeren Verweilzeit des Wirkstoffs, d. h. zu
einer längeren Berührung mit der Magenschleimhaut.
Aus der US-PS 34 48 188 ist es zwar u. a. bekannt, daß die orale
Verabreichung von Bariumsulfat eine Beschleunigung der Magenpe
ristaltik verursacht und damit eine intensive Durchmischung der
Magenschleimhaut mit Bariumsulfat stattfindet vgl. insbesondere
Spalte 2, Zeilen 22-32, doch hatte Bariumsulfat bisher nur
Bedeutung als Kontrastmittel für die Röntgenphotografie.
Das erfindungsgemäße Arzneimittel führt dabei zur sicheren und
schnellen Heilung dadurch, daß es die Karboanhydrase hemmt. Seine
Zusammensetzung enthält 33,33% Benzothiazol-2-sulfonamid und
66,67% Bariumsulfat, wobei die Konditionierung als Tabletten
mittels üblichen Adjuvansstoffen vorgenommen werden kann, die für
Tabletten oder Brausetabletten verwendet werden. Diese Zusammen
setzung dient zur Applikation in denjenigen Fällen, in denen
außer Magen- und/oder Darmgeschwüren auch andere Beschwerden mit
verstärkter physischer Hinfälligkeit bestehen, und zur Behandlung
von Kindern.
Vorteilhaft ist diese Zusammensetzung ferner zur Behandlung von
Magen- und Darmgeschwüren in Fällen chronischer Verletzung,
Riesennische oder bei extrem hohen Werten der Magensäuresekretion.
Für die genannte Zusammensetzung ist eine orale Verabreichung
vorgesehen, die nach den Hauptmahlzeiten 2-3mal täglich in einem
Zeitraum von 2-4 Wochen vorzunehmen ist. In günstiger Weise
braucht der Patient während der Behandlung keine besondere Diät
und keine Bettruhe einzuhalten.
Der überraschende Erfolg des erfindungsgemäßen Arzneimittels
gegenüber Ethoxzolamid ergibt sich auch anhand von klinischen
Untersuchungen bei der Behandlung von Magen- und Darmgeschwüren
mit Benzothiazol-2-sulfonamid, über die J. Puscas und A. Chin
anläßlich des VI. Weltkongresses für Gastroenterologie, Madrid,
vom 5.-9. Juni 1978 berichtet haben. In vorteilhafter Weise
gelang es mit dem erfindungsgemäßen Arzneimittel, bei 132
Patienten, von denen 68 an Darmgeschwür, 36 an postbulbärem
Geschwür und 28 an Magengeschwür litten, nach einer Behandlung
von 3-4 Tagen ein Nachlassen des Schmerzes zu erreichen. Hierzu
wurden oral 30-40 mg/kg täglich verabreicht. Nach einer
Behandlung von 10 Tagen waren die Sekretwerte im Vergleich zu den
ursprünglichen Werten um mehr als 99% niedriger, und die Sekret
hemmung war nach maximaler Histaminstimulierung mehr als 95%
kleiner als die ursprünglichen Werte. Nach einer Behandlungsdauer
von 18-21 Tagen trat bei 97,6% der an Darmgeschwüren leidenden
Patienten und nach 10-22 Tagen bei 99% der an Magengeschwür
leidenden Patienten eine Heilung ein, ohne daß wichtige Nebenwir
kungen beobachtet werden konnten.
Claims (1)
- Arzneimittel zur Behandlung von Entzündungen oder Geschwüren im Magen oder Zwölffingerdarm auf der Grundlage von Benzothiazol- 2-sulfonamid mit einem geeigneten, pharmazeutischen Träger, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoffe Benzothiazol-2-sulfonamid und Bariumsulfat im Gewichtsver hältnis 1 : 2 enthält.
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-
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