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Anlage für ein Zeitmultiplex Nachrichtensystem mit einem
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Leitungsnetz in Ringstruktur Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage
für ein Zeitmultiplex-Nachrichtensystem mit einem Leitungsnetz in Ringstruktur,
einer Kopfstelle, Anschlußstellen mit Teilnehmerstationen und parallel verlaufenden
Ringleitungen mit entgegengesetzten Übertragungsrichtungen.
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Bei bislang bekannt gewordenen Doppelringnetzen (s.z.B.
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DT-AS 24 C9 471, weiterhin 1978 International Zurich Seminar on Digital
Communications F5 "A Proposal for the Introduction of Digital Techniques into Local
Distribution" 1974 International Zurich Seminar D2 "Reliability - a Key Element
in Loop Systems") soll parallel zu der Ringleitung mit den daran angeschlossenen
Teilnehmerstationen eine zweite Ringleitung verlegt werden, die als Reserve vorg
sehen ist. An mehreren Stellen des Ringes befinden sich Überleiteinrichtungen (Umschalteinheiten),
in denen die miteinander verbundenen Enden einer Ringleitung im Schadensfall aufgetrennt
und mit den Enden der anderen Ringleitung verbunden werden. Tritt eine unvorhersehbare,
plötzliche Betriebsstörung, z.B. ein Kabelbruch in der Hauptringleitung, auf, kann
nach Erkennung des Fehlens und seiner Ortung bis zu seiner Behebung - wie auch in
vorhersehbaren Fällen -der zwischen zci Überleiteinrichtungen befindliche Abschnitt
des Ringnetzes abgeschaltet werden. Die übrigen Teile des Netzes bleiben während
der Reparaturarbeiten funktionsfähig, indem für den abgeschalteten Teil des lIauptringes
eine Umleitung üb die der Schadensstelle benachbarten Uberleiteinrichtungen
sind
die Reserveleitung geschaltet wird Da Xabelbrüche in den meisten Fällen durch äußere
Einwirkung auftreten (z.B. Baggerarboiken), wird nicht nur die Hauptringleitung,
sondern auch die Peserveringleitung an derselben Stelle des Netzes zerstört sein.
Deshalb wird die Umleitung über die Reserveleitung zwischen den betreffenden Überleiteinrichtungen
nicht über die kurze Strecke in derselben Übertragungsrichtung wie auf der Hauptleitung,
sondern über die lange Strecke mit entgegengesetzter übertragungsrichtung gerührt.
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Ohne auf weitere Einzelheiten einzugehen. ist hieraus zu erkennen,
daß beim bekannten Stand der Technik in der Kopfstelle (Ringsteuereinheit) je nach
Länge der Umleitung für entsprechenden Zeitausgleich zwischen den Rahmenanfängen
auf der liaupt- und auf der Nebenleitung gesorgt werden muß und die Zahl der in
einem Schadensfall abgeschalteten Teilnehmer umso größer ist, je weniger Uberleiteinrichtungen
vorhanden sind. Selbstverständlich gibt es Möglichkeiten, die Erkennung eines Fehlers
im Leitunysnetz, die Ortung und die Abschaltung des betroffenen Abschnitts von der
Kopfstelle aus ferngesteuert vorzunehmen. In jedem Fall fällt ein solches bekanntes
Netz beim unvorhergesehenen Auftreten eines Fehlers in der Hauptleitung für alle
angeschlossenen Teilnehmer so lange aus, bis die Umleitung geschaltet ist. Die zwischen
den der Schadensstelle benachbarten Überleiteinrichtungen befindlichen Teilnehmer
bleiben darüber hinaus für die Dauer des Schadens, also bis zur Beendigung der Reparatur
und der Aufhebung der Umleitungsschaltung, außer Betrieb.
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Obwohl bei einer solchen Struktur eines Doppelringnetzes mit Überleiteinrichtungen
bei entgegengesetzten Uhertragungsrichtungen auch bei einem Kabelbruch beider Ringleitungen
an derselben Stelle die nicht betroffenen Netzteile weitgehend funktionsfähig bleiben,
wird es als nicht befriedigend angesehen, daß für die Teilnehmer in den bekannten
Ring-Netzen die mittlere Zeit zwischen zwei Fehlern (MTBE') sehr stark von einer
wirkungsvollen Technik für die Fehlererkennung und -ortung sowie von der Anzahl
der überleiteinrichtungen abhängt. Gegenüber anderen Netzstrukturen, bei denen z.13.
die Teilnehmer sternförmig an eine Vermittlungsstelle bzw. an eine Kopfstelle und
von dort in Multiplextechnik mit einer Vermittlungsstelle verbunden sind, ergeben
sich jedoch bei bekannten Ringstrukturen und weniger wirkungsvollen Techniken für
die Fehlererkennung und -ortung und geringer Anzahl von Überleiteinrichtungen sehr
schnell für die mittlere Zeit zwischen zwei Fehlern geringere und sogar schlechtere
Werte, als bei den verglichenen anderen Strukturen (s. 1978 International Zurich
Seminar, F5. 3, Fig. 4 und zugehörige Erläuterungen, rechte Spalte derselben Seite).
Aus der Sicht eines Teilnehmers muß daher gefordert werden, daß Erkennungs-, Umschalt-
und Reparaturzeiten gegen Null gehen. DcS heißt in der Praxis, ein Kabelbruch sollte
für den Teilnehmer nicht wahrnehmbar sein.
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Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, beide Ringleitungen als voneinander
unabhängige, jedoch mit einheitlichem Zeitmultiplexrahmen für alle ausgesendeten
und zu empfangenden Nachrichten betriebene Ubertragungswege zu schalten und die
Anschlußstellen mit beiden Ringleitungen zu verbinden.
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Überleiteinrichtungen, wie sie bei den bekannten mit einer Haupt-
und einer Reserveleitung ausgebildeten Doppelringnetzen
benötigt
werden, entfallen bei den Ausführungsformen der Erfindung bzw. sind entfernt vergleichbar
mit dem Anschluß der Teilnehmerstationen an beide Ringleitungen, bei deren nicht
zwischen einer IIaupt- und einer Reserveleitung unterschieden werden kann, da beide
gleichberechtigt und unabhänqi g voneinander zu jeder Zeit die zu übertragenden
Nachrichten führen. Diese doppelte Führung der Nachrichten in einem Doppelringnetz
kann gewiß nicht als Nachteil gegenüber so] en Doppelringnetzen angesehen werden,
bei denen nur im Schadensfall Teile des zweiten, des Reserveringes, eingeschaltet.
werden und der im Normalfall vollkommen ungenutzt bleibt. (Übrigens muß von Zeit
zu Zeit eine ungenutzte Reserveleitung auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft werde
Diese doppelt übertragenen Nachrichten werden für den Empfang selbstverständlich
nur einmal benötigt. Das heißt aber, für den Empfang stehen im Normalfall zwei Empfangsmdglichkeiten
und im Schadensfall (Kabelbruch) immer noch eine der beiden zur Verfügung, da die
doppelt übertragenen Nachrichten jeweils aus entgegengesetzten Richtungen an jede
Teilnehmerstation gelangen. Solange nur an einer einzigen Stelle des erfindungsgemäßen
Doppelringnetzes eine Störung, z.B. ein Kahelbruch - auch beider Ringleitungen -
auftritt, bleiben noch immer die Mindestvoraussetzungen für ungestörten Betrieb
erhalten und Schaden so eng auf eine Stelle begrenzt, daß für alle mit dem Ringnetz
in Verbindung stehenden Teilnehmerstationen die Schadenswirkung für den Empfang
und das Senden von Nachrichten ohne Bedeutung ist. Selbst bei mehreren gleichzeitigen
Kabelbrüchen an verschiedenen Stellen müssen Teile des Netzes nicht vollkommen ausfallen,
sie werden dann allerdings von den anderen Teilen des Netzes getrennt. Von besonderem
Vorteil ist die Tatsache, daß bei der erfindungsgemäßen Lösung im Schadensfall keine
Rahmenlaufzeiten für Übertragungsstrecken mit geänderter Kabellänge ausgeglichen
werden
müssen, da beide Ringleitungen nicht nur im SchadensEall voneinander unabhängig
betrieben werden und bei einem Kabelbruch jeder unabhängige Ring geöffnet wird.
Laufzeiten sind also in die Zusammenhang bedeutungslos. Bei Unterbrechungen muß
- nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung - lediglich die Hälfte der gerade bestehenden
Verbindungen empfangsmäßig von der einen der alternativen Empfang smög1. i chkeiten
auf die andere umgeschaltet werden. Da in den Teilnphmerstationen aber laufend beide
Übertragung swege beobachtet werden, kann die Entscheidung für eine der beiden Alternativen
zum Empfang der Nachrichten jederzeit revidiert werden. Wird ein einmal aufgetretener
Fehler behoben, bevor der nächste auftritt, was in der Praxis zutreffen dürfte,
ist für alle an eine gemäß der Erfindung struktuierte Anlage angeschlossenen Teilnehmer
die mittlere Zeit zwischen zwei Fehlern unendlich.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung können die Teilnehmerstationen
mit Einrichtungen zur dezentralen Vermittlung der im Netz übertragellen Nachrichten
ausgerüstet sein. Während bei einer zentralen Vermittlung z.B.jedem Teilnehmer sowohl
für das Aussenden als auch für das Empfangen der Nachrichten feste Zeitplätze des
Zeitmultiplexrahmens zugeordnet sein müßten, die Zahl der Teilnehmer also auf die
Anzahl der Zeitplätze innerhalb eines Zeitmultiplexrahmens beschränkt ist, läßt
sich bei dezentraler Vermittlung die Übertragungskapazität des Netzes weitaus besser
nutzen.
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Erst wenn alle Zeitplätze belegt sind, kann keine weitere dezentral
vermittelte Verbindung mehr hergestellt werden.
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Für die Dauer einer Verbindung kann die Ordnungsnummer eines
Zeitplatzes
als Zieladresse dienen, so daß nach dem Aufbau einen Verbindung keine gesonderte
Kennzeichnung der ausgese.ndeten Nachrichten mit der Zieladressc erforderlich ist.
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Obwohl bei einer unerwarteten plötzlichen Betriebsstörung, z.B. bei
einem Kabelbruch, im Netz bei einer Anlage mit erfindungsgemäßer Struktur die Funktion
noch nicht boei.nträchtigt wird, ist auch hier die Xi:kennung und die Ortung des
Fehlers wichtig, um durch seine umgehende Behebung die im Normalfall vorhandene
Betriebssicherheit wieder herzustellen. Die Erkennung eines Fehlers erfolgt aufgrund
des Konzepts bei der Erfindung von selbst, da dann die in Übertragungsrichtung hinter
der Fehlerstelle liegende Anschlußstelle von der betreffenden Leitung keine Nachrichten
cr empfängt. Das wird von den betroffenen Teilnehmerstationen und ebenso in der
Kopfstelle erkannt. Bevorzugte Ausfilhrungsformen der Erfindung können zur problemlosen
Fehlerortung mit Einrichtungen in den Anschlußstellen bzw. in der Kopfstelle zum
Aussenden bzw. Empfangen von Alarmsignalen bei Unterbrechung eines Übertragungsweges
ausgerüstet sein. Durch ein - zweckmäßig bevorrechtigtes - Alarmsignal, das z.B.
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die Adresse der aussendenden Anschlußstelle enthält, kann in der Kopfstelle
sofort erkannt werden, ob der Fehler eine der beiden Übertragungsleitungen oder
beide betrifft. Ist mXr eine Leitung gebrochen, empfängt die Kopfstelle Alarmsignale
von der Anschlußstelle, die in Übertragungsrichtung der gebrochenen Leitung hinter
der Fehlerstelle liegt.
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Sind beide Leitungen gebrochen, gelangen von den der Bruchstelle benachbarten
Anschlußstellen die Alarmsignale in gleicher Diese jeweils auf den gebrochenen Leitungen
mit den entgegengesetzten Übertragungsrichtungen zur Kopfstelle.
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Diejenige Anschlußstelle, die auf der gebrochenen Leitung
weder
Nachrichten noch Synehronis.erinformation empfängt, ist der Fehlerstelle unmitte1bar
benachbart und kann diesen Umstand unabhängig von ihrem Betriebszustand durch eine
entsprechende Zusatz information im Zusammenhang mit dem Alarmsignal der Kopfstelle
mitteilen. Damit ist der Fehler außerdem innerhalb kürzester Zeit immer auf den
Bereich zwischen zwei Anschlußstellen genau zu orten.
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Wie bereits weiter oben schon erwähnt, kann bei Ausführungsformen
der Erfindung selbst bei zwei oder mehreren gleichzeitigen Kabelbrüchen beider Ringe
an verschiedenen Stellen des Netzes eine allerdings einyeschränkte Funktionstüchtigkeit
gewährleistet werden. Hierzu ist es vorteilhaft, alle Anschluß stellen mit jeweils
zwei Zeitrahmengeneratoren und einem frequenzstabilen Phasenregelkreis auszurüsten.
Diese Einrichtungen dienen zur Übertragungssicherung innerhalb eines von der Kopfstelle
abgetrennten Netzteiles. Von dort aus ist dann allerdings Verkehr weder mit Teilnehmern
in anderen abgetrennten Abschnitten noch ein über die Kopfstelle laufender Externverkehr
möglich.
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Wie bei den bekannten Anlagen mit Doppelringnetzen besteht auch bei
Ausführungsformen der Erfindung die Möglichkeit, an eine Anschlußstclle mehrere
Teilnehmer anzuschließen (Konzentrator). Hierbei ist die Entfernung zwischen den
einzelnen Teilnehmern von ausschlaggebender Bedeutung. Bei mehreren Teilnehmeranschlüssen
in z.B. einem Gebäude ist eine solche Maßnahme sinnvoll. In dünn besiedelten Gebieten,
insbesondere in ländlichen Gebieten, wird man den Teilnehmern jeweils eigene Teilnehmerstationen
zuordnen.
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Für den Betrieb von Nachrichtenübertragungsanlagen wird aus verschiedenen
Gründen verlangt, daß die Energieversorgung
der Teilnehmereinrichtungen
vom Übertragungsnetz her erfolgt. Bei opto-elektronischen Systemen mit Lichtwel
lenleitern für die Übertragung der Nachrichten kann über solche Leitungen die Energi.eversorgung
nicht erfolgen.
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Dementsprechend wird bei Ausführungsformen der Erfindung hicrfür ein
getrenntes Leitungspaar vorgesehen, das - z.B. auch für die Energieversorgung der
Repeater -parallel mit den Lichtwellenleitern verlegt ist. Für die Energieversorgung
der Teilnehmerstationen auf diesem Wege bleibt selbstverständlich eine Unterbrechung
des Vusorgungskabels an einer Stelle ohne Einfluß. Um jedoch auch einem zweiten
oder jedem weiteren gleichzeitigen und gleichartigen Fehler vorzubeugen, können
die Teilnehmerstationen mit Schaltungen ausgerüstet sein, die bei Ausfall der netzeigenen
Energieversorgungsleitung auch diese Tel le der Teilnwhmerstation aus einem ortsgebundenen
Netzgerät versorgen, das an das Versorgungsnetz beim Teilnehmer angeschlossen ist.
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Sinkt z.B. die Spannung in der Energieversorgungsleitung unter einen
vorgegebenen Schwellwert, wird automatisch auf die andere ortsbezogene Energieversorgung
umgeschaltet.
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Eine solche, vom Übertragungsnetz unabhängige Energieversorgung wird
ohnehin überall dort benötigt, wo bei den Teilnehmern außer einem Fernsprechgerät
noch andere Endgeräte, z.B. Datenübertragungsgeräte, Bildfernsprecher u.ä. betrieben
werden.
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Abgesehen davon, daß bei den Ausführungsformen der Erfindung bei einer
plötzlichen, unerwarteten Störung, z.B. bei einem Leitungsbruch durch mechanische
Einwirkung oder bei Ausfall von Schaltungsteilen in einer Anschlußstelle, der sich
auf die Übertragung der ausgesendeten und zu empfangenden Nachrichten auswirken
könnte, selbst kurzfristig keine Unterbrechungen auftreten, gilt dies umso mehr
für geplant durchzuführende
Reparatur- und Erweiterungsarbeiten,
z.B.
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beim Einfügen neuer Anschlußstellen, für die es - im Gegensatz zu
den bekannten Doppelringnetzen - nicht erforderlich ist, Ringabschnitte zeitweilig
ab- und wieder anzuschalten. Störungen dieser Art sind selbstverständlich umgehend
zu beheben, damit möglichst nicht zu gleicher Zeit mehrere Stellen betroffen sind,
und stellen dann in des Wortes wahrer Bedeutung keine Betriebsstörung dar.
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Ein weiterer, wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt darin, daß
ei deren Ausführungsformen insbesondere die Unwägbarkeiten von Schäden, die zu Störungen
führen könnten, an schwerer zugänglichen Stellen, z.B. im Erdreich verlegten Leitungen
gering sind. Andere empfindliche Teile, beispielsweise die Anschlußstellen, sind
leicht zugänglich und leicht überschaubar. Störungen, die dort auftreten, sind dementsprechend
einfach zu beheben. Da erfindungsgemäß strukturierte anlagen selbst im Fall einer
Störung der erwähnten Art nicht ausfallen, brauchen keine bauplaneri.scllen Maßnahmen
getrdfen zu werden (s.DT-AS 24 09 471, Sp. 10, 2.7 ff.), die einer Beschleunigung
bei der Erkennung und Ortung eines Fehlers und dessen Isolierung dienen sollen,
indem z.B. gefährdete Bauteile oder solche, bei denen eine Eingriffsmöglichkeit
für solche Fälle bestehen muß, an einer Stelle des Netzes zentralisiert wurden.
Der eine Vorteil von Ringnetzen, nämlich deren geringe mittlere Kabellänge pro Teilnehmer,
würde durch solche Maßnahmen nicht nur aufgegeben, sondern in einen erheblichen,
der allgemeinen Beurteilung von Ringnetzen abträglichen Nachteil verkehrt werden,
wenn allen diesen an einer Stelle zentralisierten Bauteilen ein eigener Ringabschnitt
von weiter räumlicher Ausdehnung bereitzustellen, also das Leitungsiietz zu mehreren
großen Schleifen zu deformieten ware.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung schematisch
dargestellt, Dabei zeigen: Fig. 1: ein Doppelringnetz Illit Kopfstelle und Anschlußste]
e für eine Teilnehmerstation oder Konzentrator, Fig. 2 ein Blockschaltbild mit den
Übertragungssicherung dienenden Schaltungsteilen einer Teilnehmerstation, Fig. 3:
eine Darstellung der Taktversorgung bei einer Unterbrechung beider Ringe, Fig. 4:
eine Darstcllling des Nachrichtenflusses bei einer Unterbrechung beider Ringe, Fig.
5: eine Darstellung des Nachrichtenflusses bei Ausfall eines Ringes, Fig. 6: eine
Darstellung des Nachrichtenflusses bei mehreren Unterbrechungen beider Ringe, Fig.
7: ein Blockschaltbild für die Energieversorgung der Teilnehmerstationen.
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Das in Fig. 1 dargestellte leitergebundene Nachrichtennetz besteht
aus zwei parallel verlegten Ringleitungen Ri und Ra mit antidirektionaler übertragungsrichtung.
Beide Ringleitungen beginnen und enden in einer Kopfstelle, in der, gesteuert von
einem hochstabilen Taktgenerator, der Zeitrahmen für eine Zeitmultiplex-Übertragung
erzeugt und in die Ringe Ri und Ra eingespeist wird. An den Anschlußstellen der
Ringe
befinden sich die Teilnehmerstationen, die entweder als Konzentratoren für mehrere
angeschlossene Teilnehmer oder als Einzelteilnehmer vorgesehen sind. Dort werden
Nachrichten in die beiden Ringe Ri und Ra eingespeist. bzw.
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aus diesen entnommen (s. die vergrößert herausgehobene Prinzipdarstellung
der Einkoppelstelle). Diese Nachrichten werden in Form einzelner Zeitplätze in gleicher
weise in beiden Ringen Ri und Ra geführt.
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Das in Fig. 2 dargestellte Blockschaltbild zeigt die Schaltungsteile,
die zur Übertragungssicherung sowie zur Fehlererkennung und -ortung dienen. Jede
Anschlußstelle ist mit einem Zeitrahmengenerator pro Ring versehen. Beide Zeitrahmengeneratoren
werden von einer Phasenregelschleife mit einem Takt versorgt; die dafür notwendige
Referenz wird aus den Flankenwechseln des Nachrichtenstromes beider Ringe abgeleitet.
Ein Taktindikator pro Ringleitung und Anschlußsteile erlaubt die Erkennung eines
Kabelbruches. Eine solche Störung löst in dem zugeordneten Zeitrahmengenerator einen
Alarm aus, der insbesondere in der Kopfstelle aufgefangen wird.
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Das Zeitmultiplex-Übertragungssystem mit einem Ringnetz für die angeschlossenen
Teilnehmerstationen muß mindestens eine Stelle aufweisen, an der die ausgesendeten
Nachrichten aus dem Nachrichtenstrom wieder entnommen werden. Es hat sich als zweckmäßig
herausgestellt, die empfangenen Nachrichten am Bestimmungs- oder Zielort, nämlich
an der betreffenden Anschlußstelle, aus dem Nachrichtenstrom zu entfernen.
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Bei der vorgegebenen Übertragungsrichtung auf den Leitungen und der
doppelten Übertragung der ausgesendeten Nachrichten auf den beiden antiparallelen
Übertragungswegen wird für eine Verbindung zwischen zwei Teilnehmern auf jeder Leitung
ein
Zeltplatz benötigt. Bei der Detaildarstellung in Fig. 1 ist
zu erkernen, daß nach dem Prinzip einer Relaisstation die für einen angeschlossenen
Teilnehmer bestimmten Zeitplätze aus der Empfangsrichtung gegen die von ihm mit
seinen auszusendenen Nachrichten belegten, selben Zeitplätze ausgetauscht werden.
Die ausgesendeten und zu emD-faiigenden Nachrichten befinden sich also an jeder
Stelle des gesamten Doppelringnetzes nur einmal, entweder auf der einen oder auf
der anderen Leitung.
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Auf- und Abbau von Verbindungen Zum Verbindungsaufbau belegt ein Teilnehmer
gleichzeitig über die ihm zugeordnete Anschlußstelle einen freien Kanal (Zeitplatz)
in einem Ring"- Ra oder Ri - durch Einschreiben von identischer Signalisierinformation,
die sowohl die Ruf-Nummer des rufenden als auch des gerufenen Teilnehmers enthalt.
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Der empfangende Teilnehmer beobachtet beide Leitungen zeitrahmenweise
alternierend und sucht sie nach Signalisierinformation ab, die seine Rufnummer enthält.
Der empfangende Teilnehmer verfolgt nach dem ersten Erkennen einer Signalisierung,
die seine Rufnummer enthält, nur noch den Ruf auf der betreffenden Ringleitung.
Er generiert nach einer Bearbeitungszeit eine Quittungssignalisierung und ersetzt
damit den Ruf auf den zugeordneten Zeitplätzen beider Ringe. Der ruhende Teilnehmer
verfolgt zeitrahmenweise alternierend beide Ringe - Ri und Ra - und sucht sie nach
Quittungsinforinationen ab. Wird auf einer der Ringleitungen eine Quittungsinformation
erkannt, so beobachtet der rufende Teilnehmer nur noch diese Leitung.
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* - Ri oder Ra - und einen fest zugeordneten Zeitplatz im zweiten
Ring
Damit ist die Verbindung in der Signalisierphase zustande
gekommen. Der Übergang in die Datenübertragung erfolgt, wenn der gerufene Teilnehmer
die Quittungssignalisierung durch Datenübertragung (Hörer abheben beim Telefon)
ersetzt.
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Der rufende Teilnehmer erkennt seinerseits den Beginn der Datenübertragung
und ersetzt die Rufsignalisierung durch Datenübertragung.
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Ein Abbau der Verbindung erfolgt durch Beenden der Datenübertragung
(Hörer auflegen) eines Teilnehmers. Die Daten werden durch Endeinformation ersetzt.
Die Endeinformation wird vorn ande.ren Teilnehmer ebenfalls durch aktive Endeinformation
quittiert.
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flach einer geringen Zeit des Aussendens wird das Senden der Endeinformation
durch Senden eines freien Zeitplatzes abgelöst und schließlich ganz eingestellt.
Damit ist der Kanal für erneut Belegung in beiden Ringen frei.
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Störungen Die Fig. 3 bis 6 zeigen, daß das mit der Erfindung vorgestellte
Doppelring- Nachrichtennetz gegen Störungen weitgehend unempfindlich ist, da diese
auch während des Verbindungsauf- und -abbaues sowie in der Gesprächsphase neutralisiert
werden können.
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a) Ausbleiben von Ruf oder Rufquittung Bleibt nach anfänglich richtig
erkanntem Ruf bzw. Rufquittung die Signalisierung aus, d.h. es wird ein leerer Zeitplatz
empfangen, so beobachten die hetroffenon Teilnehmer den alternativen Ring mit dem
zugeordneten Zeitplatz.
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Wird auch dort keine Signalisierung erkannt (Zeitplatz ist leer),
so wird die Verbindung bei beiden Teilnehmern ausgelöst: Der sendende Teilnehmer
ersetzt das Rufaussenden aufgrund fehlender Rufquittungen für eine begrenzte Zeit
durch das Aussenden von Endeinformation und freien Zeitplätzen und stellt dann das
Senden ganz ein.
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Der empfangende Teilnehmer ersetzt die Rufquittungssignalisierung
durch das Aussenden von Endeinformation und freien Zeitplätzen aufgrund eines fehlenden
Rufes und stellt dann das Senden ganz ein.
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b) Ringsyster. mit einem Kabelbruch (Beide Kabel sind an gleicher
Stelle unterbrochen.) Da vom zentralen Taktgcnerator in der Kopfstelle ein hochstabiler
Zeitrahmen in beide Ringe gesendet wird, kann der Synchronismus beiderseits der
Bruchstelle weiterhin von je einem Ring abgeleitet werden (s.Fig.3).
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Die von einem sendenden Teilnehmer abgesetzte Signalisierinformation
erreicht den gerufenen Teilnehmer nur auf einem Ring.
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Vom gerufenen Teilnehmer erfolgt eine Quittierung unter Ersetzung
des Ruf es auf beiden Ringen. Der Informationsfluß bleibt ungestört.
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c) Ringsystem mit Ausfall einer Ringleitung Fällt nur eine der beiden
Ringleitungen aus (Fig. 5),
so erreicht der ausgesendete fluf den
gerufenen Teilnehmer auf dem anderen Ring.
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Der gerufene Teilnehmer quittiert. Diese Quittung erreicht den rufenden
Teilnehmer auf dem intakten Ring.
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Der Teilausfall einer Anschlußstelle ist gleichbedeutensid mit dem
Ausfall einer Ring leitung und bleibt ohne Einfluß auf die Funktionsfähig:eit des
Netzes.
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d) Mehrfacher Kabelbruch / Totalau r'fall von Anschlußstellen Um den
Auswirkungen von Betriebsstörungen dieser Art weitestgehend zu begegnen (s.Fig.
6) wird der Taktgenerator im Zeitrahmengenerator der Anschlußstelle frequenzstabil
ausgeführt, Dadurch werden diejenigen Abschnitte des Netzes insoweit funktionsfähig
erhalten, als innerhalb der Abschnitte Internverkehr und von dem die Kopfstelle
enthaltenden Abschnitt auch Externverkehr möglich bleibt.
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Die in Eig. 7 dargestellte Schaltung zur Energieversorgung der Anschlußstellen
ermöglicht bei Anwendung des beschriebenen Doppelringprinzips die Wirkungslosigkeit
eines Kabelbruchs, der im Regelfall gleichzeitig im Nachrichten- und Versorgungsdoppelring
auftreten wird, für den Versorgungsdoppelring.
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Bei weiteren gleichzeitigen Kabelbrüchen entstehen potentialfreie
Abschnitte des Versorgungsdoppelringes.
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Dieses Kriterium wird ausgenutzt, um aus dem in der Regel pro Anschlußstelle
vorhandenen Netzgerät (Anschlußstellen mit nur einem Fernsprechteilnehmer haben
kein eigenes
Netzgerät) Energie in das potentialfreie Stück einzuspeisen.
Anschlußstellen, die nicht über ein eigenes Netzgerät verfügen, werden so von den
übrigen Anschlußstellen des Abschnittes mitversorgt.
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L e e r s e i t e