DE2820300C2 - - Google Patents
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- Regulating Braking Force (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsdrucksteuer
einheit der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten
Gattung.
Aus der DE-AS 22 65 106 ist eine Bremsdrucksteuerein
heit bekannt, bei der die Fahrzeughinterräder von zwei
getrennten Bremskreisen beaufschlagt sind. Die Steuer
einheit weist zwei hintereinander angeordnete, jeweils
die Druckmittelverbindung zwischen einer Druckmittel
quelle und einem Radbremszylinder eines Kreises steuern
de Druckmittelventile auf. Das erste Ventil ist als
Druckminderventil ausgebildet, das einen axial verschieb
baren Stufenkolben aufweist, auf den eine von außen ein
geleitete Steuerkraft einwirkt. Die kleinere Fläche des
Stufenkolbens ist vom Druck der Druckmittelquelle und
dessen größere Fläche entgegen der Steuerkraft von dem
den nachgeschalteten Radbremsen zugeführten Druck beauf
schlagt. Das zweite Ventil ist ein Druckbegrenzungsven
til, dessen Schließglied in einem in axialer Richtung
beweglichen zweiten Kolben angeordnet und über einen
Stößel an dem Reglergehäuse abgestützt ist. An der dem
Stufenkolben zugewandten Seite des zweiten Kolbens ist
das Schließglied des ersten Ventils mittels eines Stößels
abgestützt.
Sind beide Bremskreise funktionsfähig, so ist die Wir
kungsweise der bekannten Bremsdrucksteuereinheit folgen
de:
In der Ruhestellung des Reglers sind beide Ventile
geöffnet, das Druckmittel fließt somit bei Beginn des
Bremsvorganges ungehindert zu den Radbremszylindern. Durch
Erhöhen des Druckes im Bremssystem verschiebt sich der
Stufenkolben entgegen der Steuerkraft. Da im gleichen
Moment der Druck im Auslaßraum des zweiten Bremskreises
gegenüber demjenigen im Auslaßraum des ersten Bremskreises
überwiegen würde, folgt der zweite Kolben dem Stufen
kolben, bis das zweite Ventil schließt. Bei weiterer
Druckerhöhung bewegt sich der Stufenkolben weiter gegen
die Steuerkraft, so daß auch das erste Ventil schließt.
In beiden Auslaßräumen herrscht nun ein reduzierter
Bremsdruck. Der zweite Kolben sorgt dafür, daß in beiden
Auslaßräumen ein gleich großer Druck herrscht.
Für den Fall, daß der zweite Bremskreis ausfällt, wird
die Funktion des Druckminderventils im Stufenkolben
unverändert bleiben, nur der Umschaltdruck des Ventils
wird niedriger sein. Fällt jedoch der erste Bremskreis
aus, so verschiebt sich bei Druckerhöhung im zweiten
Bremskreis der zweite Kolben unter Mitnahme des Stufen
kolbens gegen die Steuerkraft so weit, bis das zweite
Ventil schließt. Eine weitere Erhöhung des Bremsdruckes
über den Umschaltdruck hinaus ist nicht möglich, da das
zweite Ventil bei Ausfall des ersten Kreises nur als
Druckbegrenzer arbeiten kann.
Der Umschaltpunkt des Druckbegrenzungsventils ist bei
Ausfall des ersten Bremskreises bereits bei sehr niedri
gem Druck erreicht. Dies hat zur Folge, daß an der dem
zweiten Bremskreis zugeordneten Bremse nur eine geringe
Bremswirkung erreicht wird. Bei Ausfall des zweiten
Bremskreises funktioniert das erste Ventil zwar weiter
hin als Druckminderventil, jedoch ist der Umschaltdruck
und somit auch die Bremswirkung geringer. Gerade bei
Ausfall eines Kreises kommt es darauf an, mit dem
noch funktionstüchtigen Bremskreis möglichst wirkungs
voll zu bremsen. Deshalb ist eine Verminderung der Brems
wirkung in diesem Falle sehr unerwünscht. Ungünstig ist
auch, daß bei Ausfall eines Bremskreises nicht nur im
Hauptzylinder, sondern auch im Bremskraftregler eine
erhöhte Volumenaufnahme eintritt.
In der DE-AS 22 13 463 ist ein Drucksteuerventil für
eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage beschrieben, das
zwischen einem Hauptzylinder und einer Gruppe Radbrems
zylinder eingebaut ist. Das Drucksteuerventil weist
einen die Verbindung zwischen dem Einlaß, der mit dem
Hauptzylinder verbunden ist, und dem Auslaß, der mit
den Radzylindern verbunden ist, steuernden Ventilkörper
in Form einer Kugel auf, der durch die oberhalb einer
bestimmten Fahrzeugverzögerung auf ihn einwirkenden
Trägheitskräfte in Richtung seiner Anlage an dem Ven
tilsitz die Verbindung zwischen Einlaß und Auslaß unter
bricht. Der Ventilsitz ist am Ende einer zentralen Längsbohrung durch einen
Stufenkolben vorgesehen. Der Stufenkolben ist mit sei
ner kleineren Fläche zum Einlaßraum und zur Kugel und
mit seiner größeren Fläche zum Auslaßraum angeordnet
und in Richtung auf seine größere Fläche durch eine
Feder vorgespannt.
Ein derartiges Drucksteuerventil ist jedoch nicht für
Zweikreis-Bremssysteme mit diagonaler Kreisaufteilung
geeignet, da jede Bremskreis ein eigenes Drucksteuer
ventil zugeordnet werden muß. Der Einsatz zweier Regler
ist aufgrund des Preises und des großen Gewichts unwirt
schaftlich. Ferner sind beide Regler völlig unabhängig
voneinander, sie können sich daher nicht gegenseitig be
einflussen, um ihre Umschaltpunkte und ihr Regelver
halten gegenseitig anzugleichen.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Bremsdrucksteuer
einheit der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten
Gattung zu schaffen, die die Nachteile des Bekannten
vermeidet und bei der bei Ausfall eines Bremskreises
die Bremswirkung im intakten Bremskreis erhöht wird.
Diese Aufgabe wird bei einer Bremsdrucksteuereinheit
durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Bremsdrucksteuerein
heit sind insbesondere darin zu sehen, daß
- a) beide Bremskreise gleichmäßig geregelt werden,
- b) in beiden Bremskreisen die gleiche Druckminderung erfolgt,
- c) bei Ausfall eines Bremskreises der Bremsdruck im intakten Bremskreis entweder gar nicht gemindert oder aber bis zu einem erhöhten Umschaltpunkt ungemindert gestei gert wird, oder ab dem Umschaltpunkt eine gerin gere Minderung eintritt,
- d) die Steuereinheit ein geringes Gewicht und einen kleinen Raumbedarf hat.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungs
gegenstandes ist das zweite Ventil in einem verschieb
baren Kolben, dessen eine Seite einen zweiten Einlaß
raum und dessen andere Seite einen zweiten Auslaßraum
des zweiten Bremskreises begrenzt, angeordnet, wobei
das Schließglied des Ventils bei einer bestimmten Stel
lung des Kolbens geöffnet ist. Derartige Ventilanordnun
gen haben sich bei den bekannten Bremskraftreglern gut
bewährt und können auch bei der erfindungsgemäßen Brems
drucksteuereinheit verwendet werden. Soll bei Ausfall
des ersten Bremskreises der Bremsdruck des zweiten Brems
kreises nicht gemindert werden, ist es zweckmäßig, die
Stirnflächen des Kolbens gleich groß auszubilden. Für
den Fall, daß bei Versagen des ersten Bremskreises der
Bremsdruck des zweiten Bremskreises ab dem Umschalt
punkt weniger gemindert werden soll, ist es zweck
mäßig, daß der Kolben unterschiedlich große Stirn
flächen aufweist, wobei die kleinere Fläche den zwei
ten Einlaßraum und die größere Fläche den zweiten Aus
laßraum begrenzt. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß
die Druckminderung im zweiten Bremskreis nicht später
einsetzen kann als die Druckminderung im ersten Brems
kreis. Eine bevorzugte Ausgestaltung des Kolbens be
steht darin, daß er eine ringförmige, radiale Erwei
terung aufweist, wobei eine Ringfläche vom Eingangs
druck des ersten Bremskreises und die andere Ringfläche
vom Ausgangsdruck des ersten Bremskreises beaufschlagt
ist. Bei dieser einfachen Ausgestaltung wirken die
Drücke auf gleich große Flächen direkt auf den Kolben.
Es ist von Vorteil, eine den Kolben in Richtung auf
den zweiten Auslaßraum belastende Feder vorzusehen,
welche im drucklosen Zustand des ersten Bremskreises
durch Drücken des Kolbens gegen die den zweiten Auslaß
raum begrenzende Gehäusewand für das Öffnen des Schließ
gliedes sorgt.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des Erfin
dungsgegenstandes besteht darin, daß das erste Ventil
des ersten Bremskreises in Abhängigkeit von der Fahr
zeugverzögerung steuerbar ist. Bei einem derartigen
verzögerungsabhängigen Bremskraftregler wird der Um
schaltpunkt dem jeweiligen Beladungszustand angepaßt,
indem die Verzögerung, die zum Schließen des Ventils
erforderlich ist, erst bei einem höheren Druck erreicht
wird. Soll jedoch der Umschaltpunkt des Bremskraftreg
lers bei einem bestimmten Druck erreicht sein, so ist
es zweckmäßig, daß das dem ersten Bremskreis zugeordnete
Ventil ein druckabhängiges Regelventil ist. Das verzö
gerungsabhängige Ventil besteht in der bewährten Anord
nung einer Kugel und eines Ventilsitzes, gegen den die
Kugel bewegt wird.
Der Stufenkolben des ersten Bremskreises kann von einer
Feder beaufschlagt sein, wobei eine Vorspannung in Rich
tung auf den Einlaßraum oder den Auslaßraum möglich ist.
Das Vorspannen des Stufenkolbens in Richtung auf den
Einlaßraum hat den Vorteil, daß die Druckmittelvolumen
aufnahme gering ist. Soll jedoch das Ventil erst bei
einem bestimmten Druck schließen, so ist es zweckmäßig,
den Stufenkolben mittels einer Feder in Richtung auf
den Auslaßraum vorzuspannen. Damit bei einer bestimmten
Verschiebung des Stufenkolbens in Richtung auf den Aus
laßraum weiter Druckmittelvolumen gefördert werden
kann, ist es vorteilhaft, ein Mittel vorzusehen, welches
in Abhängigkeit von der Lage des Stufenkolbens die Ku
gel vom Ventilsitz abhebt.
Zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
sind nachstehend anhand der Zeichnung erläutert.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine verzögerungsabhängige Bremsdrucksteuer
einheit, bei der das Ventil des zweiten Brems
kreises in einem Steuerkolben angeordnet ist,
Fig. 2 eine verzögerungsabhängige Bremsdrucksteuer
einheit, bei der das Ventil des zweiten Brems
kreises in einem Stufenkolben angeordnet ist.
In einem Gehäuse 1 ist eine abgestufte erste Bohrung 2
und eine abgestufte zweite Bohrung 3 angeordnet. Die
kleinere Stufe der ersten Bohrung 2 mündet in einen
Hohlraum 4. In der zweiten Bohrung 3 befindet sich ein
Steuerkolben 5, der eine ringförmige radiale Erweiterung
6 aufweist, welche in der größeren Stufe der zweiten
Bohrung 3 angeordnet ist. Der Steuerkolben 5 ist mittels
Dichtungen 7, 8, 9, 10 und 11 gegen das Gehäuse 1 abgedich
tet. Zwischen den Dichtungen 7 und 8 ist eine Ringnut 12
angeordnet, die durch eine Öffnung 13 mit atmosphärischem
Druck beaufschlagt ist, und zwischen den Dichtungen 10
und 11 ist eine Ringnut 14 angeordnet, die durch eine
Öffnung 15 mit dem Atmosphärendruck verbunden ist.
Die ringförmigen Flächen der radialen Erweiterung 6 be
grenzen einen Ringraum 16 und einen weiteren Ring
raum 17, und die die Stirnflächen des Steuerkolbens 5
begrenzen einen zweiten Einlaßraum 18 und einen zweiten
Auslaßraum 19 eines zweiten Bremskreises Hz II, Rz II.
Durch einen koaxialen Druckmitteldurchlaß 20 im Innern
des Steuerkolbens 5 ist der zweite Einlaßraum 18 mit dem
zweiten Auslaßraum 19 verbunden. Im Druckmitteldurchlaß
20 befindet sich ein Schließglied 21, welches durch eine
Feder 22 gegen einen Ventilsitz 23 vorgespannt ist. Das
Schließglied 21 hat einen aus dem Steuerkolben 5 heraus
ragenden Stößel 24, der sich an einer Wand des Gehäuses 1
abstützen kann. Im zweiten Enlaßraum 18 ist eine Feder 25
angeordnet, die den Steuerkolben 5 in Richtung auf den
zweiten Auslaßraum 19 beaufschlagt. Die Feder 25 hat
lediglich die Aufgabe, bei Gleichgewicht der auf die
Stirnflächen und Ringflächen des Steuerkolbens 5 wir
kenden Druckkräfte den Steuerkolben 5 bis in seine End
stellung in Richtung auf den zweiten Auslaßraum 19 zu
verschieben, d. h. die Kraft der Feder 25 braucht nur so
groß zu sein, daß die Reibungswiderstände der Dichtun
gen 7, 8, 9, 10 und 11 überwunden werden.
Der Ringraum 16 ist durch eine Bohrung 26 mit dem
Hohlraum 4, der den ersten Einlaßraum eines ersten Brems
kreises Hz I bildet, und der weitere Ringraum 17 durch eine
Öffnung 27 mit einem ersten Auslaßraum 28 eines ersten
Bremskreises Rz I verbunden. In der ersten Bohrung 2 be
findet sich ein Stufenkolben 29, der mit seiner kleineren
Kolbenstufe den Hohlraum 4 und mit seiner größeren Kolben
stufe den ersten Auslaßraum 28 begrenzt. Der Stufenkolben
29 ist mittels zweier Dichtungen 30 und 31 gegen das Ge
häuse 1 abgedichtet. Ein zwischen den Dichtungen 30 und
31 angeordneter Ringraum 32 ist durch eine Öffnung 33
mit dem Atmosphärendruck verbunden. Der Stufenkolben 29
weist einen koaxialen Druckmitteldurchlaß 34 auf, dessen
dem Hohlraum 4 zugewandtes Ende von einem Dichtungsring 35
umgeben ist. Der Dichtungsring 35 dient als Ventilsitz
für eine im Hohlraum 4 angeordnete Kugel 36. In dem ersten
Auslaßraum 28 ist eine den Stufenkolben 29 in Richtung
auf den Hohlraum 4 beaufschlagende Feder 37 eingesetzt.
In den Druckmitteldurchlaß 34 greift en an der den ersten Aus
laßraum 28 begrenzenden Gehäusewand befestigter Stift 38
ein, dessen Länge so bemessen ist, daß bei einer bestimm
ten Verschiebung des Stufenkolbens 29 in Richtung auf
den ersten Auslaßraum 28 der Druckmitteldurchlaß 34 von
der Kugel 36 nicht verschlossen werden kann.
Die Funktionsweise der Bremsdrucksteuereinheit gemäß
Fig. 1 sei zunächst für den Fall betrachtet, daß beide
Bremskreise funktionsfähig sind. In der Ruhelage der An
ordnung befindet sich der Steuerkolben 5 in seiner aus
laßraumseitigen Endstellung, wodurch das Schließglied 21
vom Ventilsitz 23 abgehoben ist; der Stufenkolben 29 be
findet sich in seiner einlaßraumseitigen Endstellung.
Beim Betätigen des Bremspedals erfolgt ein gleichmäßiger
Druckaufbau in den Bremskreisen, bis bei einer bestimmten
Fahrzeugverzögerung die Kugel 36 gegen den Dichtungsring 35
bewegt wird und damit den Druckmitteldurchlaß 34 ver
schließt. Bei weiterer Druckerhöhung wird der Stufen
kolben 29 gegen die Feder 37 verschoben und an den Radbrems
zylinder des ersten Bremskreises Rz I ein im Flächenverhältnis des Stufenkolbens 29 verminderter
Bremsdruck abgegeben; der Radbremszylinder des zweiten Brems
kreises Rz II wird noch nicht mit vermindertem Druck be
aufschlagt, da der Steuerkolben 5 seine Stellung noch
nicht geändert hat. Die den Ringraum 16 begrenzen
de Fläche der Erweiterung 6 des Steuerkolbens 5 wird vom
im Hohlraum 4 herrschenden Eingangsdruck des ersten
Bremskreises und die den weiteren Ringraum 17 begrenzende
Fläche der Erweiterung 6 vom im ersten Auslaßraum 28 herrschen
den verminderten Ausgangsdruck des ersten Bremskreises
beaufschlagt. Diese Druckdifferenz, die auf den Steuer
kolben 5 wirkt, hat zur Folge, daß der Steuerkolben 5
in Richtung auf den zweiten Einlaßraum 18 verschoben wird, wo
durch das Schließglied 21 sich an den Ventilsitz 23
legt und den Druckmitteldurchlaß 20 verschließt. Auf
grund der auf den Steuerkolben 5 wirkenden Kräfte stellt
sich durch die Druckminderung im ersten Bremskreis eine
gleich große Druckminderung im zweiten Bremskreis ein.
Wird der Stufenkolben 29 durch eingangsseitige Druck
erhöhung soweit gegen die Feder 37 verschoben, daß der
Stift 38 durch den Druckmitteldurchlaß 34 bis in die
Kugel 36 reicht, so hebt der Stift 38 die Kugel 36 vom
Dichtungsring 35 ab und ermöglicht die Förderung weiteren
Druckmittels. Dadurch ändern sich natürlich auch die
Druckverhältnisse in den Ringräumen 16 und 17, der Steuer
kolben 5 wird in Richtung auf den zweiten Auslaßraum 19 ver
schoben und das Schließglied 21 öffnet den Druckmittel
durchlaß 20.
Fällt der erste Bremskreis Hz I, Rz I infolge eines Defek
tes aus, so wirkt auf den Steuerkolben 5 nur der Druck
des zweiten Bremskreises Rz II, Hz II. Da die den zweiten Einlaß
raum 18 begrenzende Fläche des Steuerkolbens 5 gleich
der den zweiten Auslaßraum 19 begrenzenden Fläche ist, bleibt
der Steuerkolben 5 in seiner Ausgangsstellung, wodurch das
Schließglied 21 offengehalten wird. Dies hat den Vor
teil, daß bei Ausfall des ersten Bremskreises der Druck
im zweiten Bremskreis ungemindert erhöht und somit eine
verstärkte Bremswirkung durch den funktionsfähigen Brems
kreis erreicht wird.
Bei Ausfall des zweiten Bremskreises Hz II, Rz II wird die
zum Schließen des dem ersten Bremskreis zugeordneten
Ventils 35, 36 erforderliche Fahrzeugverzögerung erst bei
einem höheren Bremsdruck erreicht, d. h. der Bremsdruck
des intakten Kreises wird bis zu einem erhöhten Umschalt
punkt ungemindert gesteigert und nach dem Schließen des
Ventils gemindert.
Die Bremskraftsteuereinheit gemäß Fig. 1 weist nicht
nur die bereits erwähnten Vorteile auf, sie zeichnet
sich außerdem durch drei wichtige, vorteilhafte Eigen
schaften aus:
- 1. beide Bremskreise werden von einem verzögerungs abhängigen Ventil gesteuert,
- 2. bei Ausfall eines Bremskreises wird mit dem in takten Bremskreis ein höheres Bremsmoment an den dann noch gebremsten Rädern er reicht,
- 3. keiner der beiden Bremskreise nimmt Volumen auf, auch nicht bei Ausfall eines Kreises.
In Fig. 2 ist in dem Gehäuse 1 eine abgestufte
erste Bohrung 2 und eine mehrfach abgestufte zweite Bohrung 3 an
geordnet. In der zweiten Bohrung 3 befindet sich ein
Stufenkolben 39, der eine ringförmige radiale Erweiterung
6 aufweist, welche in der größten Stufe der zweiten Boh
rung 3 angeordnet ist. Der Stufenkolben 39 ist mittels
Dichtungen 7, 8, 9, 10 und 11 gegen das Gehäuse 1 abge
dichtet. Zwischen den Dichtungen 7 und 8 ist eine Ab
stufung vorgesehen, durch die ein Ringraum 40 gebildet
wird, der durch eine Öffnung 41 mit atmosphärischem
Druck beaufschlagt ist. Zwischen den Dichtungen 10 und 11
ist eine Ringnut 14 angeordnet, die durch eine Öffnung
15 mit Atmosphärendruck verbunden ist.
Die ringförmigen Flächen der radialen Erweiterung 6 be
grenzen einen Ringraum 16 und einen weiteren
Ringraum 17. Die kleinere Stufe des Stufenkolbens 39
begrenzt einen zweiten Einlaßraum 18 und die größere
Stufe einen zweiten Auslaßraum 19 eines zweiten Brems
kreises Hz II, Rz II. Durch einen koaxialen Druckmittel
durchlaß 20 im Innern des Stufenkolbens 39 ist der zwei
te Einlaßraum 18 mit dem zweiten Auslaßraum 19 verbun
den. Im Druckmitteldurchlaß 20 befindet sich ein Schließ
glied 21, welches durch eine Feder 22 gegen einen Ven
tilsitz 23 vorgespannt ist. Das Schließglied 21 hat
einen aus dem Stufenkolben 39 herausragenden Stößel 24,
der sich an einer Wand des Gehäuses 1 abstützt. Im zwei
ten Einlaßraum 18 ist eine Steuerfeder 42 angeordnet,
die den Stufenkolben 39 in Richtung auf den zweiten Aus
laßraum 19 beaufschlagt. Die Steuerfeder 42 dient
nicht nur zur Rückführung des Stufenkolbens 39 in seine
Ruhelage, ihre Kraft ist auch eine Steuergröße für den
Umschaltpunkt des Ventils.
Der Ringraum 16 ist durch eine Bohrung 26 mit
einem Hohlraum 4, der den ersten Einlaßraum des ersten
Bremskreises Hz I bildet, und der weitere Ringraum 17
durch eine Öffnung 27 mit einem ersten Auslaßraum 28
des ersten Bremskreises Rz I verbunden. In der ersten
Bohrung 2 befindet sich ein Stufenkolben 29, der mit
seiner kleineren Kolbenstufe den Hohlraum 4 und mit
seiner größeren Kolbenstufe den ersten Auslaßraum 28
begrenzt. Der Stufenkolben 29 ist mittels zweier Dich
tungen 30 und 31 gegen das Gehäuse 1 abgedichtet. Ein
zwischen den Dichtungen 30 und 31 angeordneter Ring
raum 32 ist durch eine Öffnung 33 mit dem Atmosphären
druck verbunden. In dem Ringraum 32 ist eine Feder 43
eingesetzt, die den Stufenkolben 29 in Richtung auf
den ersten Auslaßraum 28 beaufschlagt. Der Stufenkolben 29
weist einen koaxialen Druckmitteldurchlaß 34 auf, dessen
dem Hohlraum 4 zugewandtes Ende von einem Dichtungsring
35 umgeben ist. Der Dichtungsring 35 dient als Ventil
sitz für eine im Hohlraum 4 angeordnete Kugel 36. In
den Druckmitteldurchlaß 34 greift ein an der den ersten Aus
laßraum 28 begrenzenden Gehäusewand befestigter Stift 38
ein, dessen Länge so bemessen ist, daß erst bei einer
bestimmten Verschiebung des Stufenkolbens 29 gegen die
Feder 43 ein Verschließen des Druckmitteldurchlasses 34
durch Anlegen der Kugel 36 am Dichtungsring 35 möglich ist.
An der den ersten Auslaßraum 28 begrenzenden Gehäuse
wand sind Anschlagmittel 44 für den Stufenkolben 29 vor
gesehen.
Die Funktionsweise der Bremsdrucksteuereinheit gemäß
Fig. 2 sei zunächst für den Fall betrachtet, daß beide
Bremskräfte funktionstüchtig sind. In der Ruhelage der
Anordnung befindet sich der Stufenkolben 29 in seiner
auslaßraumseitigen Endstellung, d. h. er ist an den An
schlagmitteln 44 abgestützt; der Stufenkolben 39 befin
det sich ebenfalls in seiner auslaßraumseitigen Endstel
lung, wodurch das Schließglied 21 vom Ventilsitz 23 ab
gehoben ist. Beim Betätigen des Bremspedales erfolgt
ein gleichmäßiger Druckaufbau in den beiden Bremskrei
sen.
Dieser Druckaufbau bewirkt, daß sich der Stufenkolben 29
in Richtung auf den Hohlraum 4 verschiebt und der Stufen
kolben 39 sich ohne Einflußnahme des ersten Bremskreises
gegen die Steuerfeder 42 bewegt, bis das Ventilschließ
glied in die sogenannte Schnüffelstellung gelangt. Mit
"Schnüffelstellung" wird im allgemeinen der Umschalt
bereich eines Ventils bezeichnet, in welchem bei mini
malstem Weg das Ventil geöffnet bzw. geschlossen wird
und das Ventil sich in einem labilen Zustand befindet.
Das Flächenverhältnis der den zweiten Einlaßraum 18
und der den zweiten Auslaßraum 19 begrenzenden Flächen
des Stufenkolbens 39 ist so gewählt, daß die nach dem
Schließen des Ventils auftretende Druckminderung sehr
gering ist und sie für den Bremsvorgang unerheblich ist.
Während dieses Vorganges im zweiten Bremskreis Hz II, Rz II
wird im ersten Bremskreis Hz I, Rz I, wie bereits weiter
oben schon erwähnt, durch den Druckaufbau der Stufen
kolben 29 in Richtung auf den Hohlraum 4 vershoben. Bei
einer bestimmten Fahrzeugverzögerung wird die Kugel 36
gegen den Dichtungsring 35 bewegt, die damit den Druckmittel
durchlaß 34 verschließt. Bei weiterer Druckerhöhung wird
der Steuerkolben 29 in Richtung auf den ersten Auslaß
raum 28 verschoben und an den Radbremszylinder des ersten
Bremskreises Rz I ein geminderter Bremsdruck abgegeben.
Die den Ringraum 16 begrenzende Fläche der Erwei
terung 6 des Stufenkolbens 39 wird vom im Hohlraum 4
herrschenden Eingangsdruck des ersten Bremskreises und
die den weiteren Ringraum 17 begrenzende Fläche der Erwei
terung 6 vom im ersten Auslaßraum 28 herrschenden verminderten
Ausgangsdruck des ersten Bremskreises beaufschlagt. Diese
Druckdifferenz, die auf den Stufenkolben 39 wirkt, hat
zur Folge, daß der Stufenkolben 39 gegen die Steuerfeder
42 verschoben wird, wodurch das Schließglied 21 aus dem
labilen Zustand der Schnüffelstellung in einen stabilen
Schließzustand gebracht wird und den Druckmitteldurch
laß 20 verschließt. Aufgrund der auf den Stufenkolben 39
wirkenden Kräfte stellt sich durch die Druckminderung
im ersten Bremskreis eine gleich große Druckminderung
im zweiten Bremskreis ein.
Wird der Stufenkolben 29 durch eingangsseitige Drucker
höhung so weit zurückgeschoben - also in Richtung auf
den ersten Auslaßraum 28 -, daß der Stift 38 durch den Druckmittel
durchlaß 34 bis an die Kugel 36 reicht, so hebt der Stift
38 die Kugel 36 vom Dichtungsring 35 ab und ermöglicht die
Förderung weiteren Druckmittels. Dadurch ändern sich
selbstverständlich auch die Druckverhältnisse in den
Ringräumen 16 und 17, der Stufenkolben 39 wird in Rich
tung auf den zweiten Auslaßraum 19 bewegt und, sofern der Stößel
24 die Gehäusewand erreicht, bevor die Kugel 36 den
Druckmitteldurchlaß 34 wieder verschließt, öffnet das
Schließglied 21 den Druckmitteldurchlaß 20.
Fällt der erste Bremskreis Hz I, Rz I infolge eines Defek
tes aus, so wirkt auf den Stufenkolben 39 nur der Druck
des zweiten Bremskreises Hz II, Rz II und die Kraft der
Steuerfeder 42. Der Umschaltpunkt des dem zweiten Brems
kreis zugeordneten Ventils wird beim gleichen Druck er
reicht sein wie bei Funktionsfähigkeit beider Brems
kreise, jedoch wird die Druckminderung geringer sein.
Der Radzylinder des zweiten Bremskreises Rz II wird also
in diesem Fall mit einem höheren Druck beaufschlagt und
die Bremswirkung daher verstärkt.
Bei Ausfall des zweiten Bremskreises Hz II, Rz II wird
die zum Schließen des dem ersten Bremskreis zugeordne
ten Ventils erforderliche Fahrzeugverzögerung erst bei
einem höheren Bremsdruck erreicht, d. h. der Bremsdruck
des intakten Kreises wird bis zu einem erhöhten Um
schaltpunkt ungemindert gesteigert und nach dem Schließen
des Ventils gemindert.
Die Bremskraftsteuereinheit gemäß Fig. 2 hat außer den
bereits erwähnten Vorteilen noch weitere günstige Eigen
schaften:
- 1. beide Bremskreise werden von einem verzögerungs abhängigen Ventil gesteuert,
- 2. bei Einsetzen der Druckminderung im ersten Brems kreis setzt gleichzeitig die Minderung im zweiten Bremskreis ein,
- 3. bei Ausfall eines Bremskreises wird mit dem in takten Bremskreis ein höheres Bremsmoment an den dann noch ge bremsten Rädern erreicht.
Zu den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 und 2 ist be
merkenswert, daß die Hysterese des zweiten Bremskreises
durch die Dimensionierung der Ringflächen der radialen
Erweiterung 6 des Kolbens 5 bzw. 39 kompensiert werden
kann.
Claims (12)
1. Bremsdrucksteuereinheit für eine hydraulische Fahr
zeugbremsanlage, bei der die Fahrzeughinterräder
von zwei getrennten Bremskreisen beaufschlagt sind,
welche Bremsdrucksteuereinheit zwei
Druckmittelventile aufweist, die jeweils
zwischen einem mit einem Hauptzylinder verbindbaren
Einlaßraum und einem mit mindestens einem Radzylin
der verbindbaren Auslaßraum eines ersten und eines
zweiten Bremskreises angeordnet sind wobei das erste Druckmittel
ventil als Druckminderventil mit einem axial verschiebbaren Stufenkolben ausgebildet ist,
dessen kleinere Fläche einen
ersten Einlaßraum und dessen größere Fläche einen
ersten Auslaßraum des ersten Bremskreises begrenzt,
dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Druckmittel
ventil (21, 23) in Abhängigkeit von der Druckdifferenz
zwischen dem im ersten Einlaßraum (Hohlraum 4) und dem im
ersten Auslaßraum (28) herrschenden Druck gesteuert
ist.
2. Bremsdrucksteuereinheit nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das zweite Druckmittelventil
(21, 23) in einem verschiebbaren zweiten Kolben (Steuerkolben 5, Stufenkolben 39),
dessen eine Seite einen zweiten Einlaßraum (18) und
dessen andere Seite einen zweiten Auslaßraum (19)
des zweiten Bremskreises begrenzt, angeordnet ist,
wobei das Schließglied (21) des Druckmittelventils bei einer
bestimmten Stellung des zweiten Kolbens (Steuerkolben 5, Stufenkolben 39) geöffnet ist.
3. Bremsdrucksteuereinheit nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Kolben (Steuerkolben 5)
gleich große Stirnflächen aufweist.
4. Bremsdrucksteuereinheit nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Kolben (Stufenkolben 39)
unterschiedlich große Stirnflächen aufweist, wobei
die kleinere den zweiten Einlaßraum (18) und die
größere Fläche den zweiten Auslaßraum (19) begrenzt.
5. Bremsdrucksteuereinheit nach einem der Ansprüche 2
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Kolben (Steuerkolben 5, Stufenkolben 39) eine ringförmige, radiale Erwei
terung (6) aufweist, wobei eine Ringfläche vom Ein
gangsdruck des ersten Bremskreises und die andere
Ringfläche vom Ausgangsdruck des ersten Bremskreises
beaufschlagt ist.
6. Bremsdrucksteuereinheit nach einem der Ansprüche 2
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Kolben (Steuerkolben 5, Stufenkolben 39) in Richtung auf den zweiten Aus
laßraum (19) von einer Feder (25, 42) beaufschlagt
ist.
7. Bremsdrucksteuereinheit nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Druckmittelventil (35, 36) des
ersten Bremskreises in Abhängigkeit von der Fahrzeug
verzögerung steuerbar ist.
8. Bremsdrucksteuereinheit nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Druckmittelventil (35, 36)
des ersten Bremskreises in Abhängigkeit des Brems
druckes steuerbar ist.
9. Bremsdrucksteuereinheit nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Druckmittelventil (35, 36)
einen Körper (Kugel 36), der durch die oberhalb einer be
stimmten Fahrzeugverzögerung auf ihn einwirkenden
Trägheitskräfte bewegt wird, und einen Ventilsitz (Dichtungsring 35),
der vorzugsweise am Stufenkolben (29) angeord
net ist, umfaßt.
10. Bremsdrucksteuereinheit nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stufenkolben
(29) in Richtung auf den ersten Einlaßraum (Hohlraum 4) mit
tels einer Feder (37) vorgespannt ist.
11. Bremsdrucksteuereinheit nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stufenkolben (29)
in Richtung auf den ersten Auslaßraum (28) mittels
einer Feder (43) vorgespannt ist.
12. Bremsdrucksteuereinheit nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Mittel (Stift 38)
vorgesehen ist, welches in Abhängigkeit von der Lage
des Stufenkolbens (29) den Körper (Kugel 36) vom Ventil
sitz (Dichtungsring 35) abhebt.
Priority Applications (4)
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DE19782820300 DE2820300A1 (de) | 1978-05-10 | 1978-05-10 | Bremsdrucksteuereinheit fuer eine hydraulische fahrzeugbremsanlage |
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- 1979-05-08 GB GB7915871A patent/GB2021220B/en not_active Expired
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