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Anmelder: Firma Transport- und Förderanlagen GmbH,
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Bahnhofstraße 80, 6970 Lauda Titel : Vorrichtung zum automatischen
Be- und Entladen eines mehretagigen Speichergerüstes mit keramischen Formlingen,
z. B. Ziegeln Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum automatischen Be- und
Entladen eines mehretagigen Speichergerüstes mit keramischen Formlingen, z. B. Ziegeln,
von denen jeweils mehrere nebeneinander auf einer Transportunterlage (Latten) angeordnet
sind, mit einem Elevator, der an parallel zueinander verlaufenden, über Umlenkräder
geführten, endlosen Ketten eine Mehrzahl parallel zueinander, in gegenseitigem Höhenabstand
angeordneter, in der Nähe der Enden der Transportunterlagen angreifender Mitnehmer
aufweist, mit einer senkrecht zu den Mitnehmern verlaufenden Rollenbahn, auf welcher
die die Formlinge tragenden Transport unterlagen zum bzw. vom Elevator gefördert
werden und mit einem Speichergerüst, dessen in mehreren Etagen im Höhenabstand der
Mitnehmer angeordneten Auflage in den Förderbereich des Elevators einfahrbar sind.
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Zweck einer solchen Vorrichtung ist es, die von einer Ziegelpresse
kommenden Ziegel, von denen jeweils mehrere nebeneinander auf zwei zueinander parallelen
Latten angeordnet sind, zu einem Stoß zusammenzustellen. Bei bekannten Vorrichtungen
der eingangs erwähnten Art (vergl. z. B. DE-PS 1 910 873) werden die mit Ziegeln
beladenen Lattenpaare über eine Rollenbahn dem Elevator zugeführt. Die Rollenbahn
verläuft dabei neben dem Elevator. Mittels einer speziellen Einhebevorrichtung wird
jeweils eine aus einem Lattenpaar bestehende Transportunterlage mit den darauf lastenden
Ziegeln von der Rollenbahn abgehoben und senkrecht zur Rollenbahn bzw. parallel
zu sich selbst annähernd horizontal in den Elevator gefördert. Im Elevator werden
dann die einzelnen Transportunterlagen
von jeweils zwei Mitnehmern
erfaßt und nach oben gefördert. Auf diese Weise wird ein Stoß von etwa 10-12 Trabsportunterlagen
gebildet, die dann durch Einfahren der Auflager des Speichergerüstes gleichzeitig
aus dem Elevator entnommen werden. In dem Speichergeriist wird dann jeder Stoß schrittweise
im wesentlichen horizontal weiterbewegt und auf diese Weise werden in dem Speichergerüst
4-8 Stöße gesammelt (vergl. DE-PS 1 459 373 und AT-PS 198 179). Aus dem Speichergerüst
werden dann alle Formlinystöße zusammen durch einen Absetzwagen entnommen und in
Kammertrocknereien gefiihrt. Umgekehrt werden die getrockneten Ziegel aus den Kammertrocknereien
wieder dem Speichergerüst zugeführt, von diesem stoßweise dem Elevator übergeben,
der dann seinerseits unter Zwischenschaltung der Einhebevorrichtung, die jetzt als
Aushebevorrichtung funktioniert, die Lattenpaare mit den darauf angeordneten Ziegeln
wieder einzeln der Rollenbahn über gibt. Von der Rollenbahn gelangen dann die Transportunterlagen
zu den Beladestellen für die Tunnelofenwagen.
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Aufgrund der wesentlich gesteigerten Leistungen der Ziegelpresse sowie
der Ziegelabschneider (14.ooo - 17 ovo Ziegel pro Stunde) entsteht ein Engpaß im
Bereich,der die Transportunterlagen von der Rollenbahn zum oder vom Elevator querfördernden
Ein- bzw. Aushebevorrichtung. Die Leistungskapazität dieser Ein- bzw. Aushebevorrichtungen
liegt bei etwa 800 Transportunterlagen pro Stunde bzw. einem Arbeitstakt von etwa
4 Sekunden pro Transportunterlage.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum automatischen
Be- und Entladen eines mehretagigen Speichergerüstes mit keramischen Formlingen,
z. B. Ziegeln, von denen jeweils mehrere nebeneinander auf einer Transportunterlage
(Latten) angeordnet sind, der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei der die Übergabe
der Transportunterlagen
zwischen Rollenbahn und Elevator wesentlich
beschleunigt und vereinfacht ist, so daß die gesamte Vorrichtung eine höhere Arbeitsleztung
aufweist.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, a) daß der Elevator
zwei endlose Ketten mit Umlenkrädern aufweist, deren Drehachsen koaxial zueinander
und parallel zur Längsrichtung der Rollenbahn angeordnet sind, b) daß die Mitnehmer
einseitig auskragend an den Ketten befestigt sind, c) daß im Elevator zwischen den
Mitnehmern und im Abstand unterhalb der untersten Aufiagerdes Speichergerüstes ein
im wesentlichen rechteckiger, ortsfester Aufnahmetisch vorgesehen ist, dessen Schmalseiten
an die Bewegungsbahn der Mitnehmer angrenzen, d) daß die Rollenbahn mit der Längsrichtung
des Aufnahmetisches fluchtet und unter Belassung eines Zwisc,henraumes für die Mitnehmer
an eine Schmalseite des Aufnahmetisches anschließt und e) daß das Speichergerüst
an die äußere Längsseite des Aufnahmetisches angrenzend angeordnet ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die die Formlinge tragenden
Transportunterlagen in ihrer Längsrichtung jeweils direkt von der Rollenbahn in
den Elevator gefördert, wobei sie ihre ursprüngliche Förderrichtung beibehalten.
Dies führt dazu, daß die Umladezeit von der Rollenbahn in den Elevator wesentlich
verkürzt wird. Es können Taktzeiten von drei Sekunden und weniger, also Stundenleistungen
von mindestens 1.200 Transportunterlagen pro Stunde erreicht werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist also in der Lage, die
wesentlich
verbesserte Produktionsleistung der Ziegelpresse und der Ziegelabschneider störungsfrei
zu bewältigen. Darüberhinaus wird die gesamte Vorrichtung dadurch vereinfacht, daß
eine komplizierte Ein- und Aushebevorrichtung überhaupt entfällt. Die neue Vorrichtung
kann jedoch nicht nur zum Beladen eines Speichergerüstes mit frischen keramischen
Formlingen dienen, sondern umgekehrt auch auf der Trockenseite zum Entladen der
getrockneten Formlinge aus dem Speichergerüst. Auch hierbei wirkt sich die gesteigerte
Arbeitsleistung der Vorrichtung und ihre konstruktive Vereinfachung vorteilhaft
aus. Weitere-vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprsichen
gekennzeichnet.
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Die Erfindung ist in folgendem anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung Fig. 2 eine Draufsicht
Fig. 3 eine Teilseitenansicht in vergrößertem Maßstab während der Bildung eines
FormlingstoRes Fig. 4 diese Teilansicht bei Übergabe des Formlingsstoßes in das
Speichergerüst In der Zeichnung ist mit 1 der Elevator in seiner Gesamtheit bezeichnet,
neben dem das Speichergerüst 2 angeordnet ist.
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Mittels einer Rollenbahn 3 werden die auf jeweils zwei Latten 4 angeordneten
Ziegel 5 zum Elevator 1 bzw. von diesem weg gefördert.
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Der Elevator 1 besitzt zwei in einem Gestell 6 geführte, zueinander
parallele, endlose Ketten 7. Jede dieser endlosen Ketten 7 ist über ein oberes Umlenkrad
8 und ein unteres Umlenkrad 9 geführt. Die Drehachsen 10 der oberen Umlenkräder
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der beiden Ketten 7 und die Drehachsen 11 der unteren Umlenkräder 9 sind koaxial
zueinander und parallel zur Längsrichtung A der Rollenbahn 3 angeordnet.
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An den Ketten 7 ist eine Mehrzahl von einseitig auskragenden, im Förderbereich
zueinander parallelen und entgegenseitigen Höhenabstand angeordneten Mitnehmern
12 befestigt. Die jeweils in gleicher Höhenlage befindlichen Mitnehmer 12 der beiden
Ketten 7 sind dabei in einem Abstand angeordnet, der etwas kleiner ist als die Länge
der Latten 4, so daß die als Transportunterlagen dienenden Latten 4 jeweils in der
Nähe ihrer Enden von den Mitnehmern 12 erfaßt werden.
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Im Elevator 1 ist ferneranden Mitnehmern 12 der Kettenpaare 7 unterhalb
der untersten Auflager 13 des Hubspeichergerüstes 2 ein im wesentlichen rechteckiger,
ortsfester Aufnahmetisch 14 vorgesehen, dessen Schmalseiten 14a, 14b an die Bewegungsbahn
der Mitnehmer 12 angrenzen. Der Aufnahmetisch 14 weist zweckmäßig mehrere Rollen
15 auf, deren Achsen 16 parallel zu den Schmalseiten 14a, 14b angeordnet sind. Diese
Rollen 15 brauchen normalerweise nicht angetrieben zu sein, falls die Vorrichtung
zum Beladen des Speichergerüstes 2 mit frischen Ziegelformlingen dient.
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Wenn jedoch umgekehrt getrocknete Ziegelformlinge aus dem Speichergerüst
wieder auf die Rollenbahn umgeladen werden sollen, so ist es zweckmäßig, wenn die
Rollen 15 des Aufnahmetisches 14 antreibbar sind.
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Wie man weiterhin aus Fig. 1 und 2 entnehmen kann, fluchtet die Längsrichtung
A der Rollenbahn 3 mit der Längsrichtung des Aufnahmetisches 14, wobei zwischen
der Rollenbahn 3 und der einen Schmalseite 14a des Aufnahmetisches 14 ein Zwischenraum
zum Durchtritt der Mitnehmer 12 vorgesehen ist.
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Die Rollenbahn 3 ist auch in der gleichen Höhe angeordnet wie der
Aufnahmetisch 14. Ferner ist das Speichergerüst 2 angrenzend an die äußere Längsseite
14c des Aufnahmetisches 14 angeordnet.
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Bei dem Speichergerüst 2 handelt es sich um eine herkömmliche Konstruktion,
wie sie beispielsweise in der DE-PS 1 459 373 beschrieben ist. Die Auflager 13 sind
gemeinsam in Richtung B parallel zu den Mitnehmern 12 horizontal bewegbar, so daß
ihre dem Elevator zugekehrten Enden in den Förderbereich des Elevators einfahrbar
sind. Die Auflager 13 sind dabei in dem gleichen Höhenabstand angeordnet wie die
Mitnehmer 12 des Elevators. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Speichergerüst
ist jedes Auflager 13 als endlose Kette ausgebildet, deren oberes Kettentrum bei
Bewegung zum Elevator hin festgehalten wird, so daß die im Speichergerüst bereits
befindlichen Fermlingsstlle bierbei ortsfest verbleiben. Bei Rewegung der Auflager
t vo Elevator 1 weg werden die Förderketten Jedoch nicht festgehalten, so daß alle
im Speichergerüst befindlichen Formlingsstöße zusammen vom Elevator weg bewegt werden.
Anstelle des gezeigten Speichergerüstes könnte auch ein solches mit heb- und senkbaren
Auflagern, die mit starren Auflagern zusammenarbeiten, verwendet werden, wie es
beispielsweise -in der AT-PS 198 179 beschrieben ist.
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Die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung ist folgende: Von der Rollenbahn
3 wird jeweils ein Lattenpaar 4 mit einer Reihe von darauf angeordneten Ziegeln,
beispielsweise 8, in Förderrichtung der Rollenbahn, das heißt in Längsrichtung a
derselben und auch in Längsrichtung der Latten 4 auf die Rollen 15 des Aufnahmetisches
14 gefördert. Befinden sich die beladenen Latten 14 in ihrer Endposition auf dem
Aufnahmetisch 14, so wird der Elevator eingeschaltet und seine Förderketten 7 bewegen
sich um eine Etage nach oben. Hierbei wird das Lattenpaar 4 von dem Mitnehmer 12
in der Nähe seiner Enden erfaßt, von dem Aufnahmetisch abgehoben und um eine Etage
nach oben bewegt. Anschließend kann ein weiteres mit Ziegeln 5 beladenes Lattenpapier
wieder von der Rollenbahn 3 direkt auf dem im Elevator 1 befindlichen Aufnahmetisch
14 gefördert werden. Die etagenweise Aufwärtsförderung des
Elevators
1 dauert solange an, bis zehn übereinander angeordnete Mitnehmer 12 mit Formlingsreihen
beladen sind.
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Dann wird das Speichergerüst eingeschaltet und dessen Auflager 13
bewegen sich in den Förderbereich des Elevators hinein unter die zehn im Elevator
befindlichen Lattenpaare 4-. Der Elevator wird nun auf absenken geschaltet, wodurch
die zehn Lattenpaare auf die Auflage 13 des Speichergerüstes 2 abgesetzt werden,
wie es in Fig. 4 dargestellt ist. Sobald das Umsetzen der Lattenpaare 4 von den
Mitnehmern 12 auf die Auflager 13 erfolgt ist, werden die Auflager 13 wieder aus
dem Elevator herausbewegt, wobei sie den aus zehn iibereinander angeordneten Formlingsreihen
bestehenden Formlingsstoß aus dem Elevator mitnehmen. Während des Ein- und Ausfahrens
der Auflager 13 des Speichergerüstes 2 und während der Übergabe der Formlingsreihen
auf die Auflager 13 kann bereits eine weitere auf einem Lattenpaar 4 angeordnete
Formlingsreihe, nämlich die Reihe "11" von der Rollenbahn 3 auf den Aufnahmetisch
14 gefördert werden, da dieser unterhalb des untersten Auflagers 13 des Speichergerüstes
angeordnet ist.
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.Die obergabe der Formlingsreihen von der Rollenbahn in den El-evator
wird also von der Übergabe des Formlingsstoßes vom Elevator in das Speichergerüst
nicht beeinträchtigt.
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Nachdem die Auflager 13 den Förderbereich des Elevators 1 wieder verlassen
haben, kann der beschriebene Arbeitsablauf von vorn beginnen.
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Falls die erfindungsgemäße Vorrichtung an der Trocken seite der Ziegelei
angeordnet ist und die getrockneten Ziegel aus dem Speichergerüst wieder auf die
Rollenbahn umgeladen werden sollen, erfolgt der Arbeitsablauf in umgekehrter Richtung.