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Steuerungseinrichtung für eine Straßenfräse Die Erfindung betrifft
eine Steuerungseinrichtung für eine Straßenfräse, welche eine von einem herkömmlichen
Sattelschlepper gehaltene Arbeitsplattform (z. B. in Form eines Sattelaufliegers)
umfaßt, die die Fräswalze sowie ein Steuerpult für die verschiedenen Funktionen
der Straßenfräse trägt.
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Bei Straßenarbeiten größeren Ausmaßes ist es zweckmäßig, eine Straßenfräse
zu verwenden, deren Fräswalze möglichst breit ist, beispielsweise eine Arbeitsbreite
von 4 m aufweist. Um eine derartig breite Fräswalze an den Arbeitsort zu transportieren,
ist es entweder erforderlich, den über öffentliche Straßen führenden Transportweg
besonders abzusichern oder aber die Straßenfräse so auszugestalten, daß für den
Transport von einer Arbeitsstelle zur anderen über öffentliche Verkehrswege eine
Umstellung derart erfolgen kann, daß die maximal zulässige Breite für einen normalen
Transport über öffentliche Verkehrswege nicht überschritten wird.
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Letztes kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß ein herkönieher
Sattelschlepper vorgesehen wirdg der einen Sattelauflieger zieht, der die die volle
FräsbreiZfe von beispielsweise
4 m aufweisende Fräswalze trägt,
und zwar derart, daß für den Arbeitsbetrieb die Fräsachse senkrecht zur Fahrtrichtung
steht, für den Transport die Achse der Fräswalze jedoch um 900 geschwenkt werden
kann, so daß sie nunmehr in Fahrtrichtung liegt und ihre Breite beim Transport von
einer Baustelle zur anderen nicht mehr störend in Erscheinung tritt.
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Die die Fräswalze tragende und antreibende verschwenkbare Arbeitsplattform
bzw. Sattelauflieger besitzt auch ein Steuerpult, von dem aus eine Bedienung die
verschiedenen Fräswalzeneinstellungen vornehmen kann, insbesondere die Höhe der
Fräswalze bezüglich der Straßendecke, wobei das Steuerpult so angeordnet sein muß,
daß die Bedienungsperson den Fräsbereich sehen kann.
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Um während des Fräsvorgangs die Straßenfräse voranzubringen, war es
bisher notwendig, im Führerhaus des Sattelschleppers eine zweite Bedienungsperson
vorzusehen, die in einem Kriechgang des Sattelschleppers auf der zu fräsenden Straße
unter Bedienung des Lenkrades den Vorschub der Fräswalze vornahm.
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Dieses Verfahren hat zum einen ökonomische Nachteile, weil für den
Arbeitsvorgang zwei Bedienungspersonen erforderlich sind, zum anderen ist eine gewisse
Bedienungsschwerfälligkeit wegen der notwendigen Verständigung zwischen den beiden
Bedienungspersonen nicht zu vermeiden.
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Zwar besitzen herkömmliche Sattelschlepper, die zweckmäßigerweise
für die erfindungsgemäße Straßenfräse verwendet werden, eine hydraulisch betätigte
Lenkhilfe, so daß an sich die Möglichkeit bestände, durch Eingriff in diese hydraulische
Steuerung einen zusätzlichen hydraulischen Steuerkreis zu bilden, dessen Regelorgan
vom Steuerpult der Fräswalze aus bedienbar ist. Eine solche Lösung wird jedoch von
den technischen Überwachungsvereinen bzw. technischen Überwachungsämtern aus Sicherheitsgründen
nicht zugelassen, weil durch den Eingriff in den hydraulischen Lenkhilfekreis dessen
Betriebssicherheit während des normalen Transportfahrbetriebs verringert wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, unter Beachtung dieser gesetzlichen
Vorschriften eine Straßenfräse der eingangs genannten Art derart zu verbessern,
daß für den Fräsbetrieb nur noch eine Bedienungsperson erforderlich ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß eine mechanisch
mit dem Lenkrad des Sattelschleppers verkoppelbare, vom Steuerpult aus betätigbare
Fahrtrichtungseinstelleinrichtung vorgesehen wird.
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Durch die mechanisch mit dem Lenkrad des Sattelschleppers verkoppelbare
Fahrtrichtungseinstelleinrichtung wird ein Eingriff in die Lenkhilfehydraulik vermieden,
trotzdem gelingt es, mit Hilfe entsprechender hydraulischer oder elektrischer Steuereinrichtungen,
die Stellung des Lenkrades während des Fräsbetriebs in gewünschter Weise zu verändern.
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Am einfachsten ist es, ein gegen den Lenkradumfang andrückbares Reibrad
vorzusehen, das beispielsweise von einem relaisgesteuerten Gleichstrommotor angetrieben
wird, ggf. über ein Untersetzungsgetriebe. Statt dessen kann naturgemäß auch ein
öldruckgetriebener Motor vorgesehen sein.
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Für den normalen Fahrbetrieb zum Transport der Fräswalze ist im allgemeinen
die erfindungsgemäße Einstelleinrichtung zu langsam und sollte daher abschwenkbar
sein. Um jeden beliebigen Sattelschlepper für die Straßenfräse verwenden zu können,
ist es gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung zweckmäßig, die Halterung
für das Reibrad an der Lenksäule durch eine Klemmeinrichtung zu befestigen, so daß
je nach Bedarf die Einrichtung vom Sattelschlepper auch wieder vollständig entfernt
werden kann.
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Die Steuerung des Motors, der das Reibrad antreibt, kann nicht nur
mittels Elektrokabel oder ölhydraulikleitung erfolgen, sondern beispielsweise auch
mittels Funkfernsteuerung. Die Antriebsenergie
könnte dem Motor
aus einer eigenen Batterie oder auch über bei Sattelschleppern im Führerhaus üblichen
Anschlußeinrichtungen (z. B. Zigarettenanzünder) zugeführt werden.
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Aus Sicherheitsgründen ist es zweckmäßig, einen Schalter in der Schwenkeinrichtung
vorzusehen, der beim Abheben des Reibrades vom Lenkrad auslöst und am Steuerpult
entweder ein Warnsignal erzeugt oder den Sattelschlepperantrieb völlig unterbricht,
so daß nicht die Gefahr besteht, daß der Sattelschlepper ungelenkt angetrieben wird.
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Ist die Reibung zwischen Lenkrad und Reibrad aus bestimmten Gründen
nicht ausreichend, kann das Lenkrad mit einer Riffelung versehen werden oder einen
Ringaufsatz erhalten, der eine ausreichende Reibung gewährleistet oder sogar eine
Außenzähnung aufweist, in die der Motor dann mit einem Ritzel eingreift.
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Die Steuerung des Motors kann analog oder digital mit Hilfe von Impulssteuersignalen
durchgeführt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert, das in den Zeichnungen dargestellt ist.
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Es zeigt: Fig. 1 schematisch in Seitenansicht und in Draufsicht ei:,)
Straßenfräse, die von einem Sattelschlepper gehalten wird; Fig. 2 eine perspektivische
Ansicht des im Führerhaus des Sattelschleppers befindlichen Lenkrades mit angelegter
Fahrtrichtungseinstelleinrichtung; und Fig 3 eine schematische Draufsicht auf das
Lenkrad mit angeschwenkter Fahrtrichtungseinstelleinrichtung,
In
Fig. 1 ist ein herkömmlicher Sattelschlepper 10 dargestellt, der eine Arbeitsplattform
(Sattelauflieger) 12 umfaßt. Die Arbeitsplattform 12 trägt ihrerseits eine Fräswalze
14 sowie ein Steuerpult 16, von dem aus eine Bedienungsperson 18 die verschiedenen
Funktionen der Straßenfräse einstellt, wie beispielsweise die Höhe der Fräswalze
14 über der Straßendecke 20.
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Wie aus der Draufsichtdarstellung hervorgeht, beträgt die Arbeitsbreite
der Fräswalze 14 beispielsweise 4 m (das ist etwas mehr, als die Breite der üblichen
Bundesautobahnfahrspur von 3,75 m), während die von der Straßenverkehrszulassungsordnung
maximal zugelassene Breite für ein Fahrzeug 2,50 m beträgt.
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Um also die Straßenfräse ohne besondere Vorkehrungen über öffentliche
Straßen transportieren zu können, ist die Fräswalze 14 um 900 verschwenkbar, so
daß ihre Achse in Fahrtrichtung zu liegen kommt und damit die Fräswalzenüberbreite
nicht mehr stört.
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Zusammen mit der Umschwenkung der Fräswalze können auch zwei Bleche
22 umgestellt werden, die dazu dienen, das während des Fräsbetriebs erzeugte Fräsklein
aus dem Bereich zu entfernen, der von den Rädern 24 überfahren wird, weil ansonsten
die Genauigkeit der Frästiefe leiden würde. Beispielsweise wird das Fräsklein durch
die Bleche 22 in der Mitte zwischen den Rädern 24 aufgehäuft.
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Das Steuerpult 16 ist derart angeordnet, daß die dort befindliche
Bedienungsperson 18 alle für den Fräsvorgang wichtigen Bereiche im Auge hat und
entsprechend die verschiedenen Funktionen der Fräswalze steuern kann.
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Im Führerhaus des Sattelschleppers 10 ist eine weitere Bedienungsperson
26 dargestellt, die gemäß bisheriger Praxis zur Bedienung des Lenkrades 28 sowie
auch der übrigen Einstellvorrichtungen im Führerhaus des Sattelschleppers 10 notwendig
war, um insbesondere sicherzustellen, daß die gewünschte Frässpur eingehalten wird.
Ein zwischen den beiden Bedienungspersonen 18 und 26 notwendiger Informationskanal
(beispielsweise eine Sprecheinrichtung
) ist nicht näher dargestellt,
ist aber--otwendigl um eine gegenseitige Verständigung zwischen den beiden Personen
sicherzustellen.
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Um die Notwendigkeit der zweiten Bedienungsperson 26 zu beseitigen,
ist nun erfindungsgemäß eine Fahrtrichtungseinstelleinrichtung 30 vorgesehen, die
die Betätigung des Lenkrades zum Zwecke der Fahrtrichtungsänderung übernimmt. Die
anderen Funktionen, die üblicherweise im Führerhaus eines Sattelschleppers eingestellt
werden können, wie beispielsweise die Fahrgeschwindigkeit u. dgl., lassen sich dagegen
ohne Verstoß gegen gesetzliche Vorschriften elektrisch oder pneumatisch auch von
einer anderen Stelle, beispielsweise vom Steuerpult 16 aus durchführen.
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In Fig. 2 ist perspektivisch in größeren Einzelheiten eine Ausführungsform
der mechanisch mit dem Lenkrad 28 des Sattelschleppers 10 verkoppelbaren Fahrtrichtungseinstelleinrichtung
30 dargestellt, während die Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf diese Einrichtung
wiedergibt.
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Die erfindungsgemäße Fahrtrichtungseinstelleinrichtung 30 besteht
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer an der Lenksäule 32 in geeigneter
Weise anklemmbaren Halterung 34, die eine zur Lenksäule parallele Schwenklagerung
36 aufweist, die zweckmäßigerweise außerhalb des Lenkradumfanges liegt. Um die Schwenklagerung
36 ist ein Arm 38 schwenkbar (siehe Pfeil 40 in Fig, 3), an dessen freiem Ende sich
ein Reibrad 42 befindet, das mit dem Außenumfang des Lenkrads 28 bei eingeschwenktem
Arm 38 in Reibeingriff tritt und von einem Motor 44 angetrieben wird. Der Motor
kann hydraulisch oder elektrisch angetrieben werden, besonders zweckmäßig ist ein
Gleichstrommotor, wie er beispielsweise für die Scheibenwischanlage verwendet wird.
Ein derartiger Gleichstrommotor kann durch Spannungsumpolung in einfacher Weise
eine Drehrichtungsänderung vornehmen. Z. B.
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könnte über ein zum Steuerpult 16 laufendes Elektrokabel sowohl die
elektrische Energie dem Motor zugeführt werden, wie auch die Steuerungsinformation
bezüglich Drehgeschwindigkeit und
Drehrichtung. Soll das Kabel
vermieden werden, könnte auch eine Fernsteuerrelaiseinrichtung innerhalb des Motors
eingebaut oder als getrennte Einrichtung an dem Motor angebracht werden, die über
entsprechende Funkbefehle vom Steuerpult 16 aus gesteuert wird. Die für den Betrieb
erforderliche Energie könnte einer Batterie entnommen oder auch von einem geeigneten
Anschluß im Führerhaus (beispielsweise Zigarettenanzünder) über ein Kabel dem Aggregat
30 zugeführt werden.
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Für den normalen Fahrbetrieb des Sattelschleppers ist die Fahrtrichtungseinstelleinrichtung
zu langsam und auch gesetzlich nicht zugelassen. Aus diesem Grunde kann die Einrichtung
30 um das Lager 36 herum in Richtung des Pfeiles 40 verschwenkt werden, wodurch
das Reibrad 42 außer Eingriff mit dem Lenkrad 28 kommt und dieses in normaler Weise
von Hand bedient werden kann.
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Um einen ausreichend guten Reibeingriff zwischen Reibrad 42 und Lenkrad
28 zu erreichen, sind entsprechende Andruckeinrichtungen (z. B. Zugfedern o. dgl.,
nicht dargestellt) vorgesehen, die einen ausreichenden Andruck zwischen Reibrad
und Lenkrad ermöglichen. Sollte trotzdem die Reibung nicht ausreichend groß sein,
könnte auch ein ringförmiger Aufsatz für das Lenkrad 28 (nicht dargestellt) vorgesehen
werden, dessen Außenfläche geriffelt ausgeführt werden könnte oder sogar eine Zähnung
besitzt, in die ein Ritzel eingreift, das anstelle des Reibrades 42 vorgesehen werden
könnte.
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Um die Sicherheit der Anordnung zu vergrößern, könnte die Halterung
34 einen (nicht dargestellten) Schalter aufweisen, der auslöst, sobald das Rad 42
vom Lenkrad 28 abhebt und so seine Steuermöglichkeit bezüglich des Lenkrades 28
verliert. Ein derartiger Schalter könnte aus einer Leitbahn auf dem Lenkradumfang
bestehen oder auch aus einem im Gelenk 36 vorgesehenen Schalter, der bei Verschwenkung
des Armes 38 auslöst. Beim Auslösen des Schalters könnte im Bereich des Steuerpultes
eine Warnlampe oder ein Warnsignal ausgelöst werden, oder der Schalter könnte
den
Antrieb des Sattelschleppers blockieren, so daß eine Vorwärtsbewegung des Sattelschleppers
beim Fräsbetrieb nur möglich ist, wenn das Rad 42 in korrekter Weise auf das Lenkrad
28 einwirkt.