DE2813572C2 - Vorrichtung zum Behandeln von Sinterabgasen - Google Patents
Vorrichtung zum Behandeln von SinterabgasenInfo
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Description
Die F.rfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs I
Bei dem zur vorbehandlung von Erzen angewendeten
Sinterprozrb werden lohsto'e in der Sintermaschine
gebrannt, wobei Windkrsten der Sintermaschine an
eine Hauptleitung angeschlossen s. d und die Luft durch
ein Hauptgeblase der Hauptleitung aus den Windkästen gesaugt wird. Im allgemein trägt diese angesaugte Luft
viel Staub, der von einem vor dem Hauptgebläse installierten elektrischen Staubsammler entfernt wird.
Da in letzter Zeit auch die Bestimmungen gegen eine
Luftverschmutzung durch den Gehalt des Abgases an Stickstoff und Schwefel·ixiden verschärft wurden, ist
ferner eine entsprechende Entschwefclungscinnchtiiiig
oder dgl. in einer auf das Haiiptgebläse folgenden
Leitung notwendig. Bei den in diesem Zusammenhang
bekannten Anlagen treten aber noch Sicherheitsprobleme
auf. Wenn beispielsweise die normalen Druckverlusie des Abgases an der Saugseite des Hauptgebläses
plötzlich aus irgend einem Grunde kleiner werden, ergibt sich an der gegenüberliegenden Ausblaseseite ein
beträchtlicher Druck, durch den unter Umstanden Teile der Entschwefelungseinrichtungen in der nachfolgenden
Leitung zerstört werden können. Ferner werden in einer mn einem Druckerhöher versehenen Anlage,
wenn der Druckverlust des Abgases plötzlich aus 5^
irgendeinem Grunde in der Saugseite des Druckerhöhers
kleiner wird, die Reinigunsvorrichtung und andere Nebenemrichtungen mit hohem Druck beaufschlagt, so
daß auch diese t.inrichtiingen /erstört werden können
Derartige Unfälle können auch durch eine I insymmetne
der öffnungswinkel der jeweiligen Saugklappen beim Starten des Hauptgebläses und des Druckerhöhers
verursacht werden, Eine ähnliche Gefahrönsitualion ergibt sich auch, wenn Abgas von abnormal hohen
Temperaturen in die genannten Einrichtungen strömt-Die Enischwefelungseinrichtung ist in ihrem Inneren
mit einer Auskleidung aus verstärkendem Kunststoff Versehen, welche auf der inneren Oberfläche von
50 Siahlplatten von SS-Güte angebracht ist. Wenn
beispielsweise eine Kühlflüssigkeitspumpe zur SOj-Absorption
der Entschwefelungseinrichtung ausfällt, wird das Hochtemperatur-Abgiis aus dem Hauplgebläse in
die F.ntschwefelungseinrichtung und andere nachfolgende Einrichtungen geleitet, und das AuskleidungsmaJeria!
wird beschädigt. Eine derartige Gefahr besteht unter anderem bei Unterbrechung des zu den Einrichtungen
zugeführten elektrischen Stroms, da in diesem Fall die Kühlflüssigkeitspumpe plötzlich stehen bleibt, während
sich das Hauptgebläse aufgrund seiner Trügheitskräfte weiterdreht.
time Reinigungsanlage für Rauchgase mit einem
Staubsammler und einem Gebläse, bei der aufeinanderfolgend
ein Wärmeaustauscher, ein Absorber, ein Abscheider und ein Druckerhöher vorgesehen sind, ist
aus der Zeitschrift »Chemical Engineering«. April 21. 1969.Seiten 86-88 bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs I
Sicherheitsvorkehrungen zu schaffen, die die empfindlichen Baugruppen des Systems vor Zerstörung durch
unzulässige Druckabweichungen bzw. unzulässige Temperaturen schützen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die beiden Ventile, die beim normalen Betrieb
der Vorrichtung außer Funktion sind und nur bei abnormalen Bedingungen den Gasfluß um- bzw.
ableiten, wird die Betriebssicherheit der Vorrichtung
wesentlich erhöh;.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispicls
einer Vorrichtung /ur Reinigung von Sinterabgas naher erläutert.
Zunächst sei die Vorrichtung /um Behandeln des
Sinterjbgases gemäß der Erfindung umrissen. In der
Zeichnung bedeuten 1 eine Sintermaschine. 2 einen Hauptelektrostaubsammler. 3 t-ta Hauptgebläse und 13
eine Hauptleitung. Die Luft. d.h. uts Sinterabgas der
Sintermaschine 1 wird in den Hauptelektrosiaubsammler 2 mittels des Hauptgebläses 3 durch die Hauptleitung
Π /um Entfernen des Staubs befördert. Das aus dem
Gebläse 3 austretende Abgas wird danach in einen metallischen Rotationswärmeaustauscher 5 befördert.
Hierbei ist es empfehlenswert, vor dem Wärmeaustauscher
5 einen Gerausehdämpfer 4 /um Dämpfen der Geräusche an, uordnen.
Der metallische Rotationswärmeaustauscher 5 ist als
Ljungström-Wärmeaustauscher bekannt Beispielswei
se ein Hochtemperaturgas wird in eine halbkreisförmige
Seite des metallischen Rotationselements hineinbeför
aert. und ein Niedrigiemperaturgas wird in eine andere
Halbseile /um Herbeiführen eines Wärmeaustausches eingeführt. Wenn der Wärmeaustauscher 5 bei der
vorliegenden f.rfindung angewandt wird, wird die
halbkreisförmige Seite des metallischen Elements von dem Hochiemperaturabgas durchströmt, welches vom
Hauptgebläse 3 herangeführt wird, und eine andere
Halbseite wird von dem Niedrigtemperaturabgas durchströmt, welches fertig gereinigt ist, wie weiter
unten näher erläutert,
Bei der hier beschriebenen Vorrichtung folgt auf den Wärmeauslauschef 5 eine Naßentschwefelungseinriclv
lung 6, in welcher das Sinterabgas entschwefelt wird. Der genaue Aufbau def Näßentschwefelungseinrichlung
6 braucht nicht im einzelnen beschrieben zu werden, da er einem üblichen Aufbau entsprechen kann.
Die Naßentschwefclungseinrichuing 6 kann ersetzt
werden durch eine andere Entschwefelungseinrichtung, eine Denitriereinrichtung oder andere Reinigungseinrichtungen.
Das aus der Naßentschwefelungseinrichiung 6 kornmende
Abgas enthalt Dunst von Amnioniumsulfat. Ammoniumsulfit, Salzen und anderen Verbindungen,
und daher folgt auf die Naßentschwefelungseinrichtung 6 ein NaOelektrostaubsammler 7 zur Entfernung des
Dunstes. Ein Druekerhöher 8 ist hinter dem Naßelektro-Staubsammler
7 angeordnet, um den Druckverlust im Wärmeaustauscher 5, in der Entüchwefelungseinrichtung
6 und im Naßelektrostaubsammler 7 /um Befördern des Gases aus7ugleichen. Der Druck des
Abgases wird durch den Druckerhöher 8 erhöht, um das
Abgas erneut in den Wärmeaustauscher 5 hinein/ubefördern.
Der Wärmeaustausch erfolgt /wischen dem Hochtemperaturabgas, welches noch nicht behandelt
ist. und dem Tieftemperaturabgas, welches entschwefeit ist, und das Niedngiemperaturabgas wird auf die
gewünschte Temperatur aufgeheizt, um es aus einem Schornstein 10 in die Atmosphäre ausstoßen zu können.
Die Temperatur des aus dem Schornstein 10 auszusto Bender Abgases sollte im Hinblick auf die Luftver
schmutzung gewöhnlich 120'C sein. Wenn das Abgas
diese Temperatur nicht erreicht, sollte es in einem Nachei hitzer 9 erwärmt werden, welcher vor dem
Schornstein IO angeordnet ist.
Ein erstes Merkmal der Erfindung ist es. ein Druckeinstellventil 11 in der Hauptleitung 13 an der
Ausstoßseite des Hauptgebläses 3 vorzusehen Das Ventil 11 ist gewöhnlich während des Betriebs
geschlossen. Wird der Druckverlust des Sinterabgases an der Saugseite des Hauptgebläses 3 aus irgendeinem
Grunde plötzlich so klein, daß ein Druck erzeugt wird. welcher die Nenn-Druckbeständigkeit der Einrichtungen
nach dem Hauptgeblase übersteigt, so wird in
diesem Fall das Druckventil 11 geöffnet, und gleichzeitig
werden die Einlaßklappen des Hauptgebläses 3 und des Druckerhöhers 8 geschlossen, um teilweise das Abgas
aus der Sintermaschine 1 direkt in die Atmosphäre auszustoßen und es im übrigen über einen Bypaß 16 /um
Schornstein 10 zu leiten.
Wenn bei einem Startvorgang des Druckerhöhers 8 und beim Vergrößern des Öffnungswinkels der Einlaß·
klappe der Widerstand vor dem Hai'Ttgebläse 3 hoch
ist. wird ein negativer Druck durch die Saugkraft des Drutkerhöhers 8 im Saugturm und anderen Teilen der
Entschwefelungseinrichtung 6 erzeugt, der die Nenn-Druckbeständigkeit
(beisoielsweise ±750 mm WS) so
übersteigt. Auch in diesem Fall wird das Druckventil 11
geöffnet; gleichzeitig werden — fails nötig — die
Einlaßklaopen des Hauptgebläses 3 und des Druckerhöhers
8 geschlossen, und die Luft wird durch das Ventil i 1
absorbiert. Wenn beispielsweise der Widerstand am Kopf der Sintermaschine anwächst und der negative
Druck der (iashaiipi'citung einen vorbestimmten Wert
(beispielsweise bis zu —2000 mm WS) übersteigt, so
wird das Druckventil Il geöffnet, und gleichzeitig werden die I inlaßklappen des Hauptgebläses 3 und des
Druckerhöhers 8 geschlossen zum Schutz des Elektrostaubsammlers, der Leitungen und anderer Teile. Wenn
dennoch der Druck die vorbestimmten Werte der Hauptleitung oder des Saugturms der Entschwefelungseiriridhlung
6 überschreitet (beispielsweise wenn der negative Druck der H iuptleitung —2200 mm WS oder
der Druck des Saugturms einen Wert bis /.u ±900 mm WS erreicht), so werden das Hauplgebläse ?
und der Druckerhöher 8 gestoppt, um das gesamte System zu schützen.
Der abnormale Druck des Abgases wird erfindungsgemaB
mittels eines Druckmessers 14 gemessen, welcher in der Nähe des Wärmeaustauschers 5
installiert ist. Wenn der Druckmesser 14 einen abnormalen Druck aufspürt, wird das Druckventil Il
automatisch oder manuell geöffnet. Beispielsweise bei der automatischen Funktionsweise des Druckmessers
14 wird die Nenn-Druckbeständigkeit der Hauptleitung 13. der Naßentschwefelungseinrichtung 6 und anderer
Teile zugrunde gelegt. Wenn nötig, werden die Einlaßklappen des Hauptgebläses 3 und des Druckerhöhers
8 geschlossen. Eine andere als die übliche Steuereinrichtung wird hierzu nicht benötigt.
Ein zweites Merkmal der Erfindung ist es, ein ZerreißgL'fülirventil 12 vorzusehen, welches hinter dem
Druckventil 11 in der Hauptlei· ,g 13 an der Ausstoßseite ties Hauptgebiases 3 angec dnet ist. Das
Zerreißgefahrventil 12 ist immer geöffnet. Angenommen der Wärmeaustauscher 5 stoppt und die Kühlflüs
sigkeitspumpe der Entschwefelungseinrichtung 6
stoppt, s wird das Hochtemperaturabgas direkt in die
in der nachfolgenden Leitung angeordneten Einrichtungen eingeführt. Um dies zu verhindern, werden das
Hauptgeblase 3 und der Druckerhöher 8 gestoppt, und gleichzeitig werden das Gefahrventil 12 geschlossen, um
das Hindurchströmen des Hoehtemperaturabgases zu den nachfolgenden Einrichtungen zu unterbrechen, und
das Druckventil 11 geöffnet, um das Gas durch dieses
über den Bvpaß (6 durch den Schornstein 10 in die
Atmosphäre auszustoßen.
Die abnormale Temperatur wird mittels uines
Thermometers 15 gemessen, welches in der Nahe dt?r
Entschwefelungseinrichtung 6 vorgesehen ist. VV enn das
Thermometer 15 die abnormale Temperatür oberhalb
der vorbestimmten Temperatur aufspurt (beispielsweise
die Temperatur jn den Kuhlteilen der Enfchwefcliings·
einrichtung steigt auf 70 C). so werden das Druckventil 1 f und das Gefahrenventil 12 automatisch oder manuell
betätigt. Bei der automatischen Funktionsweise wird die zulässige Temperatur der Entschwefelungseinrichiung 6
und des F.lcklrostaubsammlers 7 als objektiver Wert vorgegeben. Wenn die Temperatur des Abgases bis auf
diesen Wert ansteigt, werden die Ventile 11, 12 automatisch oder manuell geöffnet bzw. geschlossen.
Auch hierfür ist eine übliche Steuereinrichtung verwendbar Obwohl di>' Zeichnung den Druckmesser 14
alshintc dem Wärmeaustauscher 5 und das Thermometer
16 als hinter der Naßentschwefelungseinrichtung 6 an^eo, Jnet zeigt, können sie auch vor dem Wärmeaus
tauscher 5 angeordnet werden.
Somit wird durch das Druckventil 11 und das Gefahrventil 12 fine Zerstörung der einzelnen Einrichtungen
aufgrund tines abnormalen Drucks oder einer abnormalen Temperatur sicher vermieden und die
Funktiorssichcrheit der Anlage verbessert. Sogar bei
einer Unterbrechung der elektrischen Versorgung der gesamten Anlage wird Verhindert, daß das Hoishtemperalurgas
in den Saugturm strömt, da dann das Druckventil 11 automatisch geöffnet und das Gefahrventil
12 automatisch geschlossen wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Behandeln von Sinierabgasen
mit Sintermaschine, Elektrostitubsammler. Hauptgebläse, Ratationswärmeaustauscher. Abgasreinigungseinrichtung,
Naßelektrosiaubsammler und Druckerhöher, die durch eine Leitung untereinander
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß dem Hauptgebläse (3) an dessen Auslaßseite ein
ZerreiBgefahrventil (12) und ein Druckeinstellventil
(II) nachgeschaltet sind wobei das Druckeinstellventil
(11) durch einen Bypaß (16) mit dem Schornstein (10) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch einen Druckmesser (14) in der Abgasleitung
(13).
J. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2. gekennzeichnet durch ein Thermometer (15) in der
Abgasleilung(13).
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch einen Nacherhitzer (9) vor dem Schornstein (10).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 4.
gekennzeichnet durch einen Gerauschdämpfer (4) vordem Rotationswärmeaustauscher(5).
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