DE2812521A1 - Verfahren zum waermebehandeln von kohle und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum waermebehandeln von kohle und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Pall 2959 VXR/P/Ke/Ni
DIDIER ENGINEERING GMBH Alfredstraße 28
4300 Essen
4300 Essen
'"fahren, zum Wärmebehandeln von Kohle und
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei bisherigen Verfahren zum Trocknen und/oder Vorerhitzen von gemahlener Kohle für das Einfüllen in einen Verkokungs—
oder Vergasungsofen wird die gemahlene Kohle in einem oder
mehreren Flugstromrohren mittels heißer Gase getrocknet
und/oder vorerhitzt. Anlagen zur Durchführung der bekannten
Verfahren sind sehr aufwendig und auf das Vorhandensein der erforderlichen Gase angewiesen. Bei den bekannten Verfahren
hat sich auch als Nachteil erwiesen, daß aufgrund einer Ver ringerung der Korngröße während des Behandlungsvorganges
feinster Kohlestaub entsteht, der die Gefahr von Explosionen mit sich bringt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der
eingangs genannten Art vorzuschlagen, bei welchem unter Vermeidung der genannten Nachteile ein schnelles Trocknen und/oder
Vorerhitzen- von Kohle möglich: ist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung mit der Maßnahme des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
9 8-3 97 (H
Die Verwendung von Mikrowellenstrahlung ist "beispielsweise
für das Auftauen, Erwärmen, Garen und Backen von Nahrungsmitteln im Gaststätten- und Haushaltsbereich, zum Härten
von Formkörpern aus mit wässrigen Bindemitteln versetzten Feststoffen zum Sintern oder Schmelzen keramischer oder
feuerfester Erzeugnisse und zur Holzkantenverleimung bekannt. Andererseits ist geläufig, daß mit Mikrowellenstrahlung
sich nicht alle Materialien in der gewünschten Weise erwärmen lassen, da die pro Volumeneinheit und pro Zeiteinheit
entstehende Wärme von der Feldstärke einschließlich der Arbeitsfrequenz einerseits und andererseits von der Dielektrizitätskonstante
des Materials abhängt. Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß gerade bei Kohle die Voraussetzungen
für ein rasches Trocknen und/oder Vorerhitzen durch Mikrowellenbestrahlung gegeben sind.
Hierbei ist gemäß Anspruch 2 insbesondere ein Frequenzbereich von 20 bis 3.000 MHz geeignet, wobei zu berücksichtigen
ist, daß momentan auch in diesem Bereich die Verwendung nur einzelner Frequenzen zulässig sein kann.
Die Maßnahme des Anspruchs 3 gewährleistet eine kontinuierliche Ausführung des Verfahrens, beispielsweise auf
dem Förderwege der Kohle von einem Vorratsbunker zum Ofen·
Anspruch 4 betrifft die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens beim Pelletieren oder Brikettieren, da sich die Mikrowellenbestrahlung zur Erzeugung von Wärme im Kohleformling
und damit zum Erweichen der Kohlepartikel in kürzester Zeit eignet.
Die Erfindung ist auch auf die Schaffung einer Vorrichtung zur Durchführung des zuvor erörterten Verfahrens gerichtet.
Eine Ausführungsform einer solchen Vorrichtung ist nach
Anspruch 5 gekennzeichnet. ■
. - 5 909 839/0409
Hierbei kann insbesondere die Maßnahme des Anspruchs 6, d.h. die Förderung der Kohle auf einem Trägerband durch
die Behandlungszone Anwendung finden.
Das Merkmal des Anspruchs 7 dient zur Abführung der Feuchtigkeit aus der Behandlungszone und gegebenenfalls
zur Zuführung erwärmter luft in die Behandlungszone, wobei zur Erwärmung der Luft die Verlustwärme der elektrotechnischen
Anlage zur Erzeugung der Mikrowellen verwendbar ist.
Anspruch 8 gibt verschiedene rationelle Verwirklichungs— möglichkeiten zum Teil unter Ausnutzung an Verkokungsoder Vergasungsöfen bereits vorhandener oder ohnehin
notwendiger Anlageteile.
Anspruch 9 betrifft die Ausgestaltung einer Pelletierbzw. Brikettieranlage nach dem Erfindungsgedanken.
Anspruch 10 betrifft zwei Ausgestaltungen der Behandlungs—
zone.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich, aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der beiliegenden Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/
oder dargestellten Merkmale für sieh oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Es zeigen;
Fig. 1 schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit Behandlungszone in einer besonderen Behandlungs anlage,
Fig. 2 schematisch die Ausbildung eines Zuführungsschachtes
als BeTaandlungszone und
Fig. 3 schematise» die Ausbildung eines Sohle bunkers als
nacn tier Erfindung«
Nach. Figur 1 wird die gemahlene Kohle 3 aus einem Vorratsbunker
1, welcher sich trichterförmig nach unten verjüngt, über eine als Zellenradschleuse ausgebildete Aus—
tragvorrichtung 7 auf einer als Schwingrinne ausgebildeten Fördereinrichtung 8 in möglichst über die gesamte
Schüttbreite gleichmäßiger Schichtdicke aufgegeben. Im unteren Ende der Fördereinrichtung 8 befindet sich ein
Aufgabeverteiler 9, der unmittelbar vor Eintritt der Kohle in die Behändlungsζone 2 für die Vergleichmäßigung der
Schichtdicke sorgt. Unmittelbar vor der EinlaufÖffnung 10 der Behandlungszone 2 wird die Kohle 3 einem Trägerband 4
aufgegeben, dessen Oberdrum durch die Behandlungszone 2
läuft. Die EinlaufÖffnung 10 gestattet gerade den Eintritt
des Oberdrums mit der aufliegenden Kohleschicht von beispielsweise etwa 100 mm, ist aber im übrigen beispielsweise
mit einer auf der Kohleschicht gleitenden Klappe 11 und mit (nicht dargestellten) Bandsperren, falls erforderlich,
gegen den Austritt der Mikrowellenstrahlung geschlossen· Das gleiche gilt für die AuslaufÖffnung 12 auf der gegenüberliegenden
Seite der Behandlungszone 2. Die Behandlungszone
ist im übrigen von einem Gehäuse 13 umschlossen, in welchem die einander gegenüberliegenden Elektrodenplatten 14 liegen,
zwischen welchen das Trägerband 4 der aufliegenden Kohleschicht in regelbarer Geschwindigkeit, z.B. im Bereich
zwischen 8 und 12 mtr. pro Minute, hindurchgeführt werden kann. Die Geschwindigkeit des Trägerbandes 4 ist u.a. von
der wirksamen länge der Behandlungszone 2, dem Feuchtigkeitsgehalt der zu behandelnden Kohle, dem Körnungsgrad, der Mikrowellenintensität
und -frequenz und dem Spalt zwischen Elektrode 14 und Kohleschicht abhängig. Zwischen den Elektroden
14 wird das für die Wärmebehandlung, d.h. Trocknung und Vorerhitzung
der Kohle erforderliche Mikrowellenfeld in an sich
bekannter Weise, z.B. bei einer Spannung von 9.000 V und einer Frequenz von 2.450 MHz erzeugt. An das Gehäuse 13 ist
ein Belüftungskanal 15 angeschlossen. Von diesem wird mittels eines Gebläses 17 über einen Heizer 16 vorerwänate
- 7
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trockene Luft in die Behandlungszone 2 so eingeführt,
daß sie über der Kohleschicht strömt und von deren Oberfläche die Feuchtigkeit aufnimmt. Zur Verteilung des
Luftstromes sind in der oberen Elektrode 14 Durchtrittsöffnungen 18 vorgesehen. An einer 3eite der Behandlungszone 2 wird die die Feuchtigkeit enthaltende Luft aus
der Behandlungszone 2 abgeführt und nach Durchtritt durch einen Feuchtigkeitskondensator 19 als Abluft abgegeben.
Das Kondensat wird bei 20 aufgefangen. Der Heizer 16 kann unter Ausnutzung der Verlustwärme der elektrotechnischen
Einrichtung für die Erzeugung der Mikrowellenstrahlung betrieben werden. Von der Auslauföffnung 12 wird die getrocknete
und gegebenenfalls vorerhitzte Kohle in einen Heiß— kohlebunker 21 abgegeben, von wo aus sie in üblicher Weise
über einen Schieber 22, einem Wiegebunker 23 und von da aus
dem (nicht dargestellten) Verkokungs- oder Vergasungsofen zugeführt werden kann.
Figur 2 veranschaulicht einen Zuführungsschacht 5, der als Behandlungszone für die Trocknung und/oder Vorerhitzung
der Kohle mit Elektroden 24 ausgerüstet ist, die in Förder-=·
richtung der Kohle in dem Zuführungsschacht 5 verlaufen.
Der Zuführungsschacht 5 kann an beliebig ausgewählter Stelle
zwischen Kohlebunker für die Feuchtkohle und Verkokungsbzw. Vergasungsofen, also auf dem Förderwege zwischen
Bunker und Ofen angeordnet sein» Dargestellt in Figur 2 ist eine Position zwischen einem Kohlebunker 25, welcher am
unteren Ende mit einer Austragvorrichtung 26 versehen ist und beispielsweise einem Füllwagen 27. Am unteren Ende des Zuführungs
schacht es 5 ist zur Abgabe der getrockneten und gegebenenfalls vorerhitzten Kohle mit der gewünschten Geschwindigkeit
ebenfalls eine Austragvorrichtung 28 vorgesehen. Die Abgabegeschwindigkeit der Austragvorrichtung
bestimmt die Laufzeit der Kohle in dem Mikrowellenfeld.
In dem dargestellten Fall verläuft der die Behandlungs-
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zone 2 des Zuführungsschachtes 5 bildende Teil schräg, so daß die Kohle nach Art einer Rutsche durch die Behandlungszone
2 hindurchgeführt wird. Über die Oberseite des Zuführungsschachtes 5 kann zur Abführung der
Feuchtigkeit ein G-e blase luft st rom geführt sein. Ein
solcher Luftstrom kann aber auch entlang der Innenwandungen des Zuführungsschachtes 5 falls erforderlich
vorgesehen sein, indem beispielsweise in dem Zuführungsschacht 5 ein Gittereinsatz der erforderlichen Maschenenge vorgesehen ist. Zur Verhinderung von Rekondensationen
können an den inneren, unteren Kanten der Leitbleche Luftbrauserohre angeordnet sein, welche - bei entsprechender
Schräglage der Rutschbleche — einen Warmluftstrom über
die Kohleschicht leiten.
Figur 3 veranschaulicht die Verwirklichung des Erfindungsgedankens in einem Kohlebunker 6. In dessen Inneren sind
zur Schaffung des erforderlichen Mikrowellenfeldes vertikale Elektrodenplatten 34 angeordnet. Diese bilden die Behandlungszone
2. Die getrocknete und gegebenenfalls vorerhitzte Kohle y wird am unteren Ende des Kohlebunkers 6
mittels Austragvorrichtung 35 und der gewünschten Geschwindigkeit abgezogen» Der in Figur 3 veranschaulichte
Kohlebunker 6 kann, aber beispielsweise auch ein Behälter— aufsatz eines Füllwagens sein, welcher zur Behandlung der
Kohle in eine bestimmte^ Position zur Aufnahme der erforderlichen Energie fahren kann, so daß 4er überwiegende
Teil der elektrotechnischen Anlage für die Erzeugung des Mikrowellenfeldes stationär verbleibt.
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Leerseite
Claims (10)
1. Verfahren zum Wärmebehändein von Kohle, z.B. zum
Trocknen und/oder Vorerhitzen von insbesondere gemahlener Kohle für das Einfüllen der getrockneten
und/oder vorerhitzten Kohle in einen Verkokungsoder Vergasungsofen, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kohle einer Mikrowellenbestrahlung ausgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mikrowellenstrahlung mit einer Frequenz
im Bereich von 20 bis 3.000 MHz verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohle kontinuierlich durch einen Behandlungsraum
geführt wird, in welchem die Kohle der Mikro— wellenbestrahlung ausgesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohle, gegebenenfalls unter Zusatz von Eisenerz,
beim Pelletieren oder Brikettieren der Mikrowellenbestrahlung ausgesetzt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kohle (3) auf dem Pörderwege vom Vorratsbunker (1) zum Ofen mindestens eine Behandlungszone (2) durchläuft, in
welcher die Kohle der Mikrowellenbestrahlung ausgesetzt wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohle O) auf einem Trägerband (4) durch die
Behandlungszone (2) gefördert wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlungszone (2) belüftet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis I1 dadurch
gekennzeichnet, daß die Behandlungszone (2)
als Teil einer besonderen Behandlungsanlage, des
Kohlebunkers (6), des Wiegebunkers, eines Zuführungs— Schachtes (5) zwischen Kohlebunker und Füllwagen, des
Füllwagens und/oder des Einfüllschachtes am Ofen ausgebildet
ist.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungszone (2) als Teil der Pelletier- bzw. Brikettieranlage
ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungszone (2) als Hohlleiter
oder als Hohlraumresonator ausgebildet ist.
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