DE2812201C2 - Vorrichtung zur Ausbildung von Richtschützen für Panzerfahrzeuge - Google Patents
Vorrichtung zur Ausbildung von Richtschützen für PanzerfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Die hohe Leistungsfähigkeit moderner Feuerleitsysteme für Panzerfahrzeuge kann nur voll ausgeschöpft
werden, wenn auch die Besatzung gut ausgebildet ist.
|Eine solche Ausbildung erfordert einen hohen Aufwand fin Zeil Und Personal Und verursacht irrt Fälle des
Einsatzes von Panzerfahrzeugen im Gelände erhebliche Kosten durch Kraftstoff* und Munitionsverbrauch
sowie durch mechanischen Verschleiß; Aus diesen Überlegungen und aus der Tatsache, daß geeignete
Übungsplätze für Panzerfahrzeuge nur beschränkt zur
Verfügung stehen, resultiert die Forderung, für die
55
65 Ausbildung der Besatzung Simulatoren in verstärktem
Maße einzusetzen.
So ist eine Ziel- und Schießübungsvorrichtung aus der DE-OS 22 05 967 bekanntgeworden. Sie weist ein von
der Umgebung unabhängiges, ortsfestes Ziel vor einer die Umgebung darstellenden Anordnung auf, die mittels
einer Stellvorrichtung ihre Position verändern kann. Eine Steuervorrichtung spricht auf die Stellungsänderungen
der die Umgebung darstellenden Anordnung an, um Kommandosignale für das Zielgerät zu vermitteln,
die geeignet sind, diesem Zielgerät Stellungsänderungen zu übermitteln, die den Veränderungen der Positionen
der Anordnung ähnlich sind. Ein Gehäuse, das die die Umgebung wiedergebende Anordnung, das Ziel und
möglicherweise auch die die Ablenkung der Ziellinie zulassenden optischen Einrichtungen zusammenfaßt,
kann vor dem optischen Apparat des Fahrzeugs eingebaut sein. Diese Vorrichtung hat zwar den Vorteil,
daß eine Geländeausbildung mit den damit verbundenen hohen Kosten entfallen kann, sie weist aber den
erheblichen fN'achieii auf, daß die Ausbildung des jeweiligen Besatzungsmitgliedes nicht ausreichend
wirklichkeitsgetreu vorgenommen wird.
Ein weiteres Übungsgerät ist in der DE-AS 21 66 087 beschrieben. In diesem Gerät sind das Zielgelände und
das Ziel auf je einer endlosen Trägerfolk. aufgebracht, wobei die Zielfolie mit Ausnahme des Zielbildes
transparent ist. Die Abbildungen auf beiden Trägerfolien werden gemeinsam dargestellt. Die Trägerfolien
können mit synchronen oder mit voneinander unabhängigen Drehzahlen transportiert werden und somit der
Eindruck entstehen, daß sich das Zielbild in dem Gelände bewegt. Auch dieses Übungsgerät ist technisch
aufwendig, weil es unter anderem zusätzliche Antriebe verlangt. Außerdem werden die tatsächlichen Gegebenheiten
eines Beobachtungs- und Zielvorganges nur mangelhaft wiedergegeben.
Schließlich ist der GB-PS 14 29 236 ein Simulator zur Ausbildung von Geschüizbedienungen beschrieben, mit
der die Erkennbarkeit des gezielten Schusses verbessert werden soll. Insbesondere soll deutlich werden, wo der
Schuß vor, hinter oder seitlich vom Ziel getroffen hat. Hierfür soll in den Simulator das ganze Gelände
eingegeben werden, dessen Charakteristika für den Schuß in einem Rechner gespeichert sind Weiterhin soll
jeder Schuß vom Abschuß bis zum Einschlag durch optische Darstellung der Flugbahn verfolgt werden
Hierzu projiziert jede optische Einrichtung einen Lichtpunkt mit der Zieleinrichtung auf der betrachteten
Landkarte, wobei die Helligkeit und die Winkelposition durch elektrische Signale des Rechners gesteuert
werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die d.im Richtschützen ein
naturgetreues Abbild des Zielob;cktes und des Geländes vermittelt, genauso wie es tatsächlich durch die
Zieloptik beobachtet wird, wobei er in gewohnter Umgebung mit den ihm jugeordneten originalen
Bediengeräten des Feuerleitsystems arbeitet.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden die im Kennzeichen des Haüptansprüches angegebenen Merkmale
vorgeschlagen, Die Erfindung bringt deri besonderen
Vorteil mit sich, daß die Ausbildung des Richtschützen in geschlossenen Räumen erfolgen kann, Durch den
Einsatz von Filmen vermittelt die Vorrichtung einen Öriginaleindruck Von taktisch operierenden Zielen. Die
Gefechtssitüationen können vielfältig dargestellt, die
Ergebnisse gespeichert und bei Bedarf mit Hilfe eines
Druckers protokolliert werden. Die Vorrichtung ist
geeignet für die Gefechtssituationen
stehendes Fahrzeug — stehende«. Ziel stehendes Fahrzeug — bewegtes Ziel
bewegtes Fahrzeug — stehendes oder bewegtes Ziel.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Fig. 1 zeigi einen Panzer, ein Zieldarsiellungsgerät
und einen Auswerter,
Fig.2 ein Funktionsschaltbild, das schematisch das
Zusammenwirken der Zielsimulationsanlage mit den Baugruppen des Feuerleitsystems zeigt.
Das Zieldarstellungsgerät 1 ist vor dem Ausblick der Richtschützenzieloptik angebracht. Zu dieser Anlage
gehört ein Auswerter 2. der ein Anzeige- und Bediengerät 3 sowie ein Rechenwerk 4 enthält. Mittels
mechanischer Justierelemente wird eine Grobausrichtung auf die Visierlinie der Zieloptik vorgenommen. Die
Fein-Justierung auf die Zielmarke der Zieloptik erfolgt mitteis der Originai-justiereiememe des Feuerieitsvstems.
Das Feuerleitsystem des Panzers muß nicht für die Einbringung dieses Zielaarstellungsgerr.tes vorbereitet
werden. Das Rechenwerk 4 ist mit den Baugruppen des Feuerleitsystems über Kabeladapter
verbunden.
Durch Projektion z. B. eines Filmes wird eine naturgetreue und farbrichtige Darstellung von Gefechtssituationen
ermöglicht. Dem auszubildenden jo Richtschützen können sowohl Szenen mit bewegten
Zielen als auch stehende Ziele durch Einzelbildschaltung zugewiesen werden. Durch das Zieldarstellungsgerät 1
wird ein Bild über eine Anpaßoptik in die Zieloptik 5 des
Richtschützen projiziert, das diesem das Gefechtsfeld in j5
seinen wahren Dimensionen zeigt (echter öffnungswinkel). Der Feuerleit-Rechner 6, der Richtgriff 7 des
Richtschützen und die Zentrallogik 8 sind Original-Baugruppen des Feuerleitsystems
Die Wirkungsweise der Zielsimulationsanlage ist tu
folgende. Jurch Betätigung des Richtgriffes 7 wird das
dargestellte Ziel anvisiert und verfolgt. Die Visierlinienablage
wird von einem in der Zieloptik üblicherweise vorhandenen Stellungsgeber abgenommen und ausgewertet.
Zu dem Film sind für jedes Einzelbild die Zieldaten (z. B. Entfernung. Zielldge und Zielgrößc sowie bei
bewegten Zielen die Geschwindigkeiten in beiden Achsen) z. B. auf Magnetspur aufgezeichnet. Schließlich
kann auch ein Videoband mit einer zusätzlichen Datenspur die notwenuigen Bewegungs- und Positionsdaten des Zieles aufnehmen.
Bei Auslösung des Entfernungsmessers wird die
Richtgenauigkeit geprüft und bei eventueller Ablage eine entsprechend falsche Entfernung angezeigt. Bei
Schußauslösung wird anhand der Ziellage und der Bewegungsdaten die Trefferwahrscheinlichkeit im Rechenwerk
4 bestimmt und mit den Ablagewerten auf dem Anzeige· und Bediengerät 3 angezeigt
In der Zeit vom Erkennen des Zieles bis zur t>o
Schußabgabe überprüft das Rechenwerk 4 die richtige Reihenfolge der Bedienabläufe des Richtschützen und
zeigt Fehler an, wie z. B. falsche Waffenwahl, Laser nicht ausgelost, Schalter am Richtgriff nicht gedruckt,
falsche Entfernung usw. b5
Die Ergebnisse der Zielbckämpfung können mit HiKe eines Druckers festgehalten werden. Durch die anschlie*
ßende Auswertung cks Übungsablaufes werden syste*
matisch auftretende Fehler unmittelbar erkannt und der
Ausbilder kann sie sofort mit dem Richtschützen besprechen. Außerdem ermöglicht die Aufbewahrung
der Druckerauszüge eine einfache Kontrolle der Leistungssteigerung und dient auch dem Leistungsvergleich
verschiedener Richtschützen untereinander.
Neben der optischen Simulation trägt eine akustische Simulation der Umwelt wesentlich zur schnelleren
Eingewöhnung in die Übungssituation bei. Obwohl der Richtschütze nach längerer Fahrt die akustischen
Eindrücke nur noch halbbewußt oder unbewußt wahrnimmt, wird ein Fehlen dieser akustischen Eindrükke
die psychische Belastung herabsetzen und somit eine nicht zu vernachlässigende Vereinfachung darstellen.
Die Geräuschkulisse wird hauptsächlich durch den Antrieb, die Hydraulik und weitere durch die Fahrt
bedingte Störgeräusche (Fahrwerk, Turm) bestimmt. Zu diesen, ständig auf den Richtschützen einwirkenden
Geräusche, die er nicht beeinflussen kann, kommen weitere durch die Schußabgabe.
Diese akustischen Signale werdf dem Richtschützen in seinen Kampfraum über ein desen speziellen
Anforderungen angepaßtes Lautsprechersystem eingeblendet.
Bei Eigenfahrt des Panzers mit eingescnalteter Stabü sierung treten an der Visierlinie noch geringfügige
Stabilisierungsfehler auf. Da diese Restbewegungen das Erkennen und Identifizieren des Zieles erschweren
und dem Richtschützen mehr Geschicklichkeit beim Anrichten und dem Zielverfolgen abverlangen, ist es
notwendig, ihm diese Bewegungen zusätzlich zu simulieren.
Dieses kann mit Hilfes des Rechenwerkes 4 für verschiedene Geländeformen (leichtes, mittleres,
schweres Gelände) erfolgen. Das Rechenwerk 4 überlagert die Bewegungen die durch die Stabilisierung
nicht ausgeglichen werden können, den Richtsignalcr
des Richtschützen Trotz dieser Störungen muß der Richtschütze versuchen, möglichst ruhig s'.as Ziel
anzurichten und auch zu verfolgen, da aus den Richtsignalen die Vorhaltberechnung abgeleitet wird
Mil Hilfe der Simulation der Eigenfahrt kann dem Richtschützen die bei Fahrt nicht zu vernachlässigende
Unruhe der Visierlinie vermittelt werden.
Einen weiteren, wesentlichen Einfluß auf die Leistungen des Richtschützen während der hahn des Panzers
haben die auf ihn einwirkenden Beschleunigungskraft
Diese Beschleunigungen entstehen durch Geländeun ebenheiten. die durch das Fahrwerk nicht ausgeglichen
werden. Diese Eindrücke können dem Richtschützen bisher nur durch Fahnen im Gelände vermittelt werden
wobei auch der Kommandant und der Fahrer zu dieser Ausbildung erforderlich sind.
1 'rr. diesen Aufwand zu vermeiden, ist es in
Weiterbildung der Erfindung möglich, den Richtschutzenstand
mit dm zugehörigen Baugruppen und das Zieldarstellungsgträt auf eine gemeinsame Plattform -u
stelleti
Dieser Be^egungssimulator besteht aus einen Grundgestell, dus über elektrische oder hydraulische
Stellglieder gegenüber dem Fundament in maximal 6 Freiheitsgraden bewegt werden kann. Die zugehörigen
Servoantriebe werden von einem eigenen Rechner oder von einem entsprechenden Modell regelungstechnisch
gesteuert.
Zur Ausbildung des Richtschützen wird der Bewegungssimulator mit verschieden schweren Geländen
beaufschlagt. Die Schwierigkeitsgrade können kontinu-
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Γ ί | f | I | ? , ■- -* | j | , t -- | I | |
ierlich verändert werden. Durch die Bewegungen des Simulators, die Geräusch kulisse und die optische Zielsimülation wird dem Richtschützen ein absolut realistischer Eindruck einer Geländefahrt vermittelt. * |
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Hierzu 2 Blatt Zeichnungen | 1 | I | ||||||
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Claims (7)
1. Vorrichtung zur Ausbildung von Richtschützen für Panzerfahrzeuge unter Verwendung des bordeigenen
Feuerleitsystems sowie eines Filmes zur Darstellung von Zielobjekt und Umgebung mittels
der Zieloptik, an deren Achsen die Lage der Visierlinie nach Höhe und Seite durch Stellungsgeber
ersichtlich ist, und einer Auswerteeinheit für den Ausbilder, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Auswerteeinheit (2) ein Rechenwerk (4) vorgesehen ist, das mit den Baugruppen (6, 7, 8) des
bordeigenen Feuerleitsystems sowie mit einem vor der Zieloptik des Richtschützen befindlichen Zieldarstellungsgerät
(1) und einem Anzsig»- und
Bedienungsgerät (3) elektrisch verbunden ist, und welches neben gespeicherten Bedienungssignalen
für die Baugruppen des Feuerleitsystems zusätzlich im Zieldarstellungsgerät gespeicherte Steuersignale
erhält, durcfc die zusätzlich zu den Signalen des Richtgriffes über den Feuerieitrechner (6) die
Zieloptik (5) verstellbar und die Lage der Visierlinie veränderbar ist, wobei das Auswertegerät (3) die
Ablage der Visierlinie erfaßt und in einer Anzeigevorrichtung sichtbar macht sowie einem Druckwerk
zuführt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Film neben den optischen
Informationen zugleich die Daten über eine Zielbewegung und -position gespeichert enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Daten auf ehsm Film mit einer oder mehreren zusätzlichen Magnet- oder Lichtspure"n
enthalten sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten auf einem Videoband mit
einer oder mehreren zusätzlichen Datenspuren gespeichert sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Richtfehler in Form einer
falschen Zielentfernung bzw. von Mehrfachechos zur Anzeige gelangt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Rechenwerk (4) Befehle zur
automatischen Abgabe der Steuersignale gespeichert sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rechenwerk (4) die
Visierlinie beeinflussende Störsignale erzeugt.
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