DE19814998A1 - Verfahren zur Gefechtsausbildung in gepanzerten Landfahrzeugen - Google Patents
Verfahren zur Gefechtsausbildung in gepanzerten LandfahrzeugenInfo
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- F41G3/26—Teaching or practice apparatus for gun-aiming or gun-laying
- F41G3/2616—Teaching or practice apparatus for gun-aiming or gun-laying using a light emitting device
- F41G3/2694—Teaching or practice apparatus for gun-aiming or gun-laying using a light emitting device for simulating a target
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Gefechtsausbildung in gepanzerten Landfahrzeugen vermittels eines Simulators, wobei das betriebsfähige Landfahrzeug selbst der Simulatorraum ist und wobei zu Ausbildungszwecken ein ortsbeweglicher Simulationsrechner an den Zentralrechner des Landfahrzeugs angeschlossen wird, so daß auf dessen Bildschirm die Simulations- und Funktionsdaten sowie die simulierte Außensicht für die Schulung angezeigt werden. Alle Bedienungsgeräte sind bedienbar, die echten Betriebs- und Bewegungsfunktionen des Fahrzeugs sind jedoch bei dieser Betriebsart "Ausbildung" blockiert.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Gefechts
ausbildung in gepanzerten Landfahrzeugen, insbesondere Panzerfahrzeugen, ver
mittels eines Simulators.
Bei den bisher im Einsatz befindlichen Panzerfahrzeugen wird noch weitgehend mit
optischen Mitteln gefahren und aufgeklärt, d. h., das Fahrzeug wird vermittels Win
kelspiegeln oder unmittelbare optische Sicht über das Gelände gesteuert und mit
Periskopen das Ziel aufgeklärt. Das Feuerleitsystem und die sonstigen elektroni
schen Systeme sind rechnergesteuert, jedoch jeweils weitgehend voneinander auto
nom.
Die in Entwicklung befindliche neue Panzergeneration basiert weitgehend auf dem
Plattformgedanken, d. h., daß eine Reihe von Grundelementen bei Kampfpanzern,
Schützenpanzern, Flugabwehrpanzern usw. weitgehend gleich aufgebaut sind.
Auch die Kampfraumausstattung dieser Fahrzeuge wird von diesem Gedanken
getragen. Man will auf diese Weise nicht nur eine Verbilligung in der Ausstattung
der Fahrzeuge erreichen, sondern auch die Eingewöhnung der Besatzung bei Fahr
zeugwechsel erleichtern. Diese neuen Fahrzeuge werden eine voll elektronische
Darstellung der Außenbedingungen, insbesondere der Rundumsicht und der Auf
klärungssicht, besitzen und ihre Umgebung über Sensoren, insbesondere elektroni
sche Kameras, erfassen. Diese Außensicht, aber auch die Betriebs- und Funktions
daten des Fahrzeuges, wie Motorsteuerung, Lenkung, Feuerleitung usw. werden
über einen oder mehrere Bordrechner (Zentralrechnersystem) gesteuert und an
einem oder mehreren Bildschirmen angezeigt.
Bisher wurde das Training der Panzerbesatzungen in ortsfesten Simulatoren durch
geführt, das sind eigens konstruierte Gehäuse, in denen auf Bildschirmen die
Außensicht sowie die ganzen Bewegungs- und Funktionsdaten des Panzers dargestellt
werden. Über Lautsprecher werden die entsprechenden Geräusche, auch die beim
Abschuß, eingekoppelt. Bei vielen Simulatoren ist auch eine Bewegung des Fahr
zeugs über das Gelände simulierbar.
Derartige Simulatoren sind in der Entwicklung sehr teuer und müssen an jedes
Panzerfahrzeugmodell eigens angepaßt oder ganz neu entwickelt werden. Dieser
hohe finanzielle Aufwand amortisiert sich nur langsam über die eingesparten Be
triebskosten des für Ausbildungszwecke nicht bewegten Fahrzeugs.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens vorzuschlagen, mit welcher eine kostengün
stigere, einfachere und flexiblere Ausbildung der Panzerbesatzungen möglich ist.
Die Erfindung geht von dem Grundgedanken aus, daß die Panzerfahrzeuge den
größten Teil der Zeit in der Kaserne stehen und nur ganz selten bewegt werden. Es
bietet sich daher an, die Fahrzeuge selbst bei der Ausbildung im Stand als Simula
tor zu benutzen.
Dementsprechend wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das betriebsfähige
Landfahrzeug selbst der Simulatorraum ist, daß zu Ausbildungszwecken ein Simu
lationsrechner an das Zentralrechnersystem des Landfahrzeuges angeschlossen
wird, daß auf dem/den Bildschirm(en) des Landfahrzeuges die von den beiden
Rechnern aufbereiteten Simulationsdaten und die Funktionsdaten der vom Schüler
betätigten Bedienungsgeräte und -elemente dargestellt werden und daß über die
beiden Rechner alle echten Betriebs- und Bewegungsfunktionen des Landfahrzeu
ges, wie des Motors, der Lenkung, der Waffenanlage und dergleichen blockiert
werden.
Gemäß weiterer Ausbildung des Verfahrens ist vorgesehen, daß bei Ankopplung
des Simulationsrechners vom Zentralrechner alle modellspezifischen Daten des
Landfahrzeuges und dessen Waffenanlage in den Simulationsrechner überspielt
werden, dort eine für dieses Landfahrzeug modellspezifische Software anwählen
und hochführen.
Durch diese Ausgestaltung wird es ermöglicht, daß der Simulationsrechner für
verschiedene Modelle von Landfahrzeugen einheitlich ausgebildet werden kann und
die Software und alle Funktionsdaten für die verschiedenen Modelle gespeichert
hat. Damit ist eine weitere Verbilligung durch Vereinfachung der Lagerhaltung und
eine einfachere Eingewöhnung des Personals möglich. Durch die Identifizierung
des Zentralrechners des Panzerfahrzeuges wird im Simulationsrechner die jeweilige
modellspezifische Software ausgewählt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausbildung des Verfahrens ist vorgesehen, daß
der Simulationsrechner mit einem zentralen Steuerrechner außerhalb des Landfahr
zeuges und den Simulationsrechnern der anderen an der Übung beteiligten Land
fahrzeugen in Verbindung steht und dadurch ein Daten- und Befehlsaustausch mit
einer zentralen Befehlsstelle, z. B. dem Übungsleiter, stattfindet. Diese Verbindung
kann per Kabel oder kabellos, d. h. per Funk, aufgebaut sein. Hierdurch wird er
möglicht, daß in der Kaserne, aber auch im Gelände, eine Ausbildung per Simula
tor durch Gruppen von Panzerbesatzungen durchgeführt werden kann.
Zur Durchführung des Verfahrens ist die Vorrichtung dahingehend ausgebildet,
daß auf einem oder mehreren zentralen Bildschirmen im Landfahrzeug neben den
Betriebsfunktionen auch die Außensicht der optischen Sensoren abgebildet ist, daß
ferner zu Ausbildungszwecken ein ortsbeweglicher Simulationsrechner über
Schnittstellen an den Zentralrechner anschließbar ist, daß der Simulationsrechner
die Software und die Simulationsdaten für die vorgesehene Schulung enthält und
daß das Landfahrzeug eine Betriebsart "Ausbildung" besitzt, die von den beiden
Rechnern gesteuert wird und daß in dieser Betriebsart bei Bedienungsfähigkeit aller
Bediengeräte die echten Betriebs- und Bewegungsfunktionen des Landfahrzeuges,
wie des Motors, der Lenkung, der Waffenanlage und dergleichen blockiert sind.
Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in ihrem Aufbau noch näher erläutert
werden.
Es ist ein zentraler Bordrechner 1 vorgesehen, welcher alle Betriebsfunktionen des
Panzerfahrzeuges über ein Bussystem 2 steuert. Es sind drei Bildschirme 3, 4 und 5
vorgesehen, auf welchen die Bilder der Außensicht des Fahrzeuges, aber auch die
Betriebs- und Funktionsdaten des Fahrzeuges dargestellt werden. Zur Erzeugung
dieser Außensicht dienen mehrere Sensoren, welche durch eine Videokamera 6
symbolisiert sind. Diese Sensoren können auf sichtbares oder Infrarot-Licht an
sprechen.
An den Rechner 1 sind über das Bussystem 2 ferner Bedienungsgeräte 7, bei
spielsweise für die Lenkung oder das Gaspedal, angeschlossen. Gleiches gilt für die
Bedienungsgeräte 8 der Waffenanlage, beispielsweise den Richtgriff. Schließlich
sind Peripheriegeräte 9 an das Datenbussystem 2 des Rechners 1 angeschlossen,
welche für die Funktion beispielsweise der Lüftung oder des Feuerschutzes und
dergleichen erforderlich sind.
Der Rechner 1 besitzt einen Umschalter 10 und zwei Schnittstellen 11 und 12, wel
che für die erfindungsgemäße Ausbildung von Bedeutung sind. Der Umschalter 10
schaltet entweder die Sensoren 6 oder die Schnittstelle 11 an den Zentralrechner 1
und ist gekoppelt mit einem Schalter 13, der die Betriebsart "Ausbildung" im Pan
zerfahrzeug auslöst.
Für diese Betriebsart "Ausbildung" ist ein Simulationsrechner 14 vorgesehen, wel
cher ortsbeweglich ist und dann, wenn das Panzerfahrzeug zu Ausbildungszwecken
verwendet werden soll, an das Fahrzeug angebracht und dort über die Schnittstel
len 11 und 12 mit dem Zentralrechner 1 verbunden wird. Beide Rechner steuern
dann gemeinsam die Simulation. Zu diesem Zwecke sind in dem Simulationsrech
ner 14 sowohl die künstliche Außensicht des Fahrzeugs als auch alle Betriebs- und
Funktionsdaten verschiedener Modelle von Panzerfahrzeugen abgespeichert. Der
Zentralrechner 1 identifiziert sich nach Anschluß des Simulationsrechners 14 für
das entsprechende Panzerfahrzeug und wählt im Simulationsrechner 14 die modell
spezifischen Simulationsdaten sowie die hierfür notwendige Software aus und
steuert deren Hochfahren. Über eine Anschlußleitung 15 steht der Simulations
rechner 14 mit einem nicht dargestellten zentralen Steuerrechner außerhalb des
Fahrzeugs und den Simulationsrechnern der anderen an der Übung beteiligten
Fahrzeugen in Verbindung, wobei diese Verbindung per Kabel oder kabellos auf
gebaut sein kann. Über diesen Steuerrechner können vom Übungsleiter zentral
besondere Daten oder Befehle an die auszubildende Panzerbesatzung im Fahrzeug
gegeben werden. Auf diese Weise ist es möglich, daß eine Gruppe von Panzerbe
satzungen in mehreren Panzerfahrzeugen, jeweils als Simulator benutzt, von einer
zentralen Stelle aus für Gefechtsübungen geschult wird.
Claims (6)
1. Verfahren zur Gefechtsausbildung in gepanzerten Landfahrzeugen, insbeson
dere Panzerfahrzeugen, mittels eines Simulators,
dadurch gekennzeichnet,
daß das betriebsfähige Landfahrzeug selbst der Simulatorraum ist, daß zu
Ausbildungszwecken ein Simulationsrechner (14) an das dortige Zentralrech
nersystem (1) des Landfahrzeuges angeschlossen wird, daß auf dem/den Bild
schirm(en) (3, 4, 5) des Landfahrzeugs die von den beiden Rechnern aufberei
teten Simulationsdaten und die Funktionsdaten der vom Schüler betätigten
Bedienungsgeräte (7, 8, 9) dargestellt werden und daß über die beiden Rech
ner alle echten Betriebs- und Bewegungsfunktionen des Landfahrzeugs, wie
des Motors, der Lenkung, der Waffenanlage und dergleichen, blockiert wer
den.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Ankopplung des Simulationsrechners (14) vom Zentralrechner (1) alle
modellspezifischen Daten des Landfahrzeugs und dessen Waffenanlage in den
Simulationsrechner überspielt werden, dort eine für dieses Landfahrzeug mo
dellspezifische Software anwählen und hochfahren.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Simulationsrechner (14) mit einem zentralen Steuerrechner außerhalb
des Landfahrzeugs und den Simulationsrechnern der anderen an der Übung
beteiligten Landfahrzeuge in Verbindung (15) steht, und dadurch ein
Daten- und Befehlsaustausch mit einer zentralen Befehlsstelle, z. B. dem
Übungsleiter, stattfindet.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
wobei in einem Landfahrzeug, insbesondere Panzerfahrzeug, ein Zentralrech
ner (1) zur Steuerung der Betriebsfunktionen und der Waffenanlage vorgese
hen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf einem oder mehreren zentralen Bildschirmen (3, 4, 5) im Landfahr
zeug neben den Betriebsfunktionen auch die Außensicht der optischen Senso
ren (6) abgebildet sind, daß ferner zu Ausbildungszwecken ein ortsbeweglicher
Simulationsrechner (14) über Schnitt stellen (11, 12) an den Zentralrechner (2)
ausschließbar ist, daß der Simulationsrechner die Software und die Simulati
onsdaten für das vorgesehene Landfahrzeug enthält und daß das Landfahrzeug
eine Betriebsart "Ausbildung" (Schalter 13) besitzt, die von den beiden Rech
nern (1, 14) gesteuert wird und daß in dieser Betriebsart bei Bedienungsfähig
keit aller Bediengeräte (7, 8, 9) die echten Betriebs- und Bewegungsfunktio
nen des Landfahrzeugs, wie des Motors, der Lenkung, der Waffenanlage und
dergleichen blockiert sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Simulatorrechner (14) einen Anschluß (15) an einen Steuerrechner
einer zentralen Befehlsstelle außerhalb des Landfahrzeugs besitzt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Zentralrechner (1) im Landfahrzeug neben den Bildschirmen (3, 4,
5) die Bedienungsgeräte (7, 8, 9) für den Betrieb des Fahrzeugs, für die Waf
fenanlage und sonstigen Funktionen im Fahrzeug sowie die optischen Senso
ren (6) im Außenbereich des Fahrzeugs angeschlossen sind und daß ferner eine
oder mehrere Schnittstellen (11, 12) zum Simulationsrechner (14) sowie ein
Umschalter (10) vorgesehen sind, durch dessen Betätigung bei Betriebsart
"Ausbildung" anstatt der optischen Sensoren der Simulationsrechner (14) mit
dem Zentralrechner (1) verbindbar ist.
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