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Verfahren und Einrichtung zur Vergutung von
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teerhaltigem feuerfestem Material Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Vergütung von teerhaltigem feuerfestem Material, insbesondere teergebundenen
oder teergetränkten Dolomit-, Magnesit-, Dolomag- oder Schamotte-Steinen, bei dem
das feuerfeste Material zum Austreiben verdampfbarer Teerbestandteile getempert
wird.
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Mit der Temperung des feuerfesten Materials wird ein doppeltes Ziel
verfolgt. Zum einen soll vermieden werden, daß die flüchtigen Teerbestandteile erst
beim bestimmungsgemäßen
Gebrauch des feuerfesten Materials, beispielsweise
zur Auskleidung von Konvertern, austreten und zur Umweltverschmutzung führen. Zum
anderen soll durch das Tempern ein feuerfestes Material mit einem definierten Kohlenstoffgehalt
erzeugt werden, wie es insbesondere zur Auskleidung von Konvertern benötigt wird.
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Bisher wurde das feuerfeste Material bei dem Tempervorgang bis auf
etwa 350°C erhitzt. Oberhalb dieser Temperatur spalten sich schwere Kohlenwasserstoffe
in den austretenden Teerbestandteilen in leicht flüchtige Kohlenwasserstoffe auf,
die sich bereits bei niedrigen Temperaturen (etwa 60 C) an der Luft selbst entzünden
und daher beim Tempern in °2-haltiger Atmosphäre mit einer höheren Maximaltemperatur
als 3500Cdie die Gefahr von Explosionen und Bränden in der Temperanlage heraufbeschwören.
Ferner würde bei einer Erhitzung des feuerfesten Materials in Luft auf über 4000
C der in den Steinen eingelagerte Kohlenstoff verbrennen.
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Bei einer Temperung des feuerfesten Materials mit einer Maximaltemperatur
von etwa 3500kann jedoch nur ein Teil der verdampfbaren Teerbestandteile aus dem
feuerfesten Material ausgetrieben werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Vergüten
feuerfesten Materials der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem dieses bis zu
einer Maximaltemperatur von mindestens 7000C erhitzt werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
das feuerfeste Material in einer Atmosphäre eines im wesentlichen sauerstoffreien
Inertgases getempert und nach dem Tempern in einer von flüchtigen Teerbestandteilen
im wesentlichen freien Inertgasatmosphäre mindestens bis unter die Entzündungstemperatur
des im feuerfesten Material ver-
bliebenen Kohlenstoffes abgekühlt
wird.In der Inertgasatmosphäre wird mangels Sauerstoffes eine Selbstentzündung der
aus dem feuerfesten Material aus getriebenen Teerbestandteile bzw. des in dem feuerfesten
Material eingelagerten Kohlenstoffes vermieden. Gleichzeitig dient das Inertgas
als Trägergas zur Aufnahme der flüchtigen Teerbestandteile, die mit dem Inertgas
abgeführt werden können.
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Vorzugsweise erfolgt das Aufheizen, Tempern und Abkühlen des feuerfesten
Materials direkt durch Zufuhr von Inertgas geeigneter Temperatur zu dem feuerfesten
Material. Die zur Bildung der Inertgasatmosphäre und den Tempervorgang benötigte
große Menge heißen Inertgases kann man zu ökonomisch vertretbaren Bedingungen durch
die stöchiometrische oder unterstöchiometrische Verbrennung eines geeigneten gasförmigen
oder flüssigen Brennstoffes wie beispielsweise Erdgas ernalten, so daß das heiße
Inertgas aus einer Mischung von gasförmigem Brennstoff und Rauchgas besteht. Dabei
läßt sich durch die Steuerung der Sauerstoffzufuhr und damit des Grades der Verbrennung
die Temperatur des -resultierenden Brennstoff-Rauchgas-Gemisches in gewissen Grenzen
variieren. Wird für bestimmte Verfahrensabschnitte wie das anfängliche Aufheizen
des feuerfesten Materials oder das spätere Abkühlen desselben Inertgas niedrigerer
Temperatur benötigt, so kann dieses durch Abkühlen des zunächst erzeugt ten heißen
Inertgases erhalten werden.
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Eine hinsichtlich der Wärmebilanz sehr ökonomische Arbeitsweise ergibt
sich dadurch, daß das Inertgas während des Tempervorgangs umgewälzt wird, indem
das die verdampften Teerbestandteile enthaltende Inertgas abgesaugt wird, die Teerbestandteile
aus dem Inertgas entfernt werden und das gereinigte und im wesentlichen sauerstoffreie
Inertgas zurückgeführt wird, wobei die Temperatur des Inertgases während des Umlaufes
durch Zufuhr heißen frischen Inertgases oder durch Abkühlen des Inertgases regelbar
ist. Beim stationären
Betrieb einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfanrens geeigneten Temperofenanlage brauchen also nur die in den einzelnen Verfahrensschritten
unvermeidlichen Verluste an Inertgas und Wärme durch Neuerzeugung heißen Inertgases
ausgeglichen zu werden, wodurch sich im kontinuierlichen Betrieb einer derartigen
Anlage nicht nur ein relativ geringer Energieverbrauch ergibt, sondern auch die
Belastung der Umwelt durch ausgestoßene Abgase praktisch vermieden wird.
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Eine einfache Art der Reinigung des Inertgases von den ausgetriebenen
Teerbestandteilen und gleichzeitig eine weitere Verbesserung der Wärmebilanz läßt
sich dadurch erreichen, daß die flüchtigen Teerbestandteile in dem Inertgas unter
Wärme- und Sauerstoffzufuhr verbrannt werden. Diese Verbrennung erfolgt unter Zugabe
eines Luftüberschusses, so daß die Teerbestandteile vollständig verbrannt werden.
Um das Inertgas wieder verwenden zu können, muß der nach der Verbrennung der Teerbestandteile
im Inertgas noch enthaltene Luftsauerstoff aus dem Inertgas weitgehend entfernt
werden.
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Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß das von den Teerbestandteilen
gereinigte, aber noch sauerstoffhaltige Inertgas durch den der Erzeugung frischen
Inertgases dienenden Brennraum geleitet wird. Durch Zufuhr einer entsprechenden
Menge an Brennstoff wird dann bei der stöchiometrischen oder unterstöchiometrischen
Verbrennung desselben praktisch der gesamte in dem Inertgas enthaltene Luftsauerstoff
verbraucht, so daß das aus dem Brennraum austretende Inertgas wieder im wesentlichen
sauerstoffrei ist, Als im wesentlichen sauerstoffrei soll dabei ein Inertgas gelten,
dessen Sauerstoffgehalt so gering ist, daß sich die verdampften Teerbestandteile
beim Einleiten des Inertgases in die Temperofenanlage nicht entzünden können. Hierzu
darf der Sauerstoffgehalt nicht höher als 5 % sein.
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Vorzugsweise sollte jedoch der Sauerstoffgehalt nicht mehr als 3 %
betragen.
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Um diesen definierten Sauerstoffgehalt in dem Inertgas zu erreichen,
ist es zweckmäßig, die Zufuhr von Brennstoff zu dem Brennraum während der Verbrennung
der in dem Inertgas enthaltenen Teerbestandteile in Abhängigkeit des tatsächlich
gemessenen Restsauerstoffgehaltes in dem bei der Verbrennung entstehenden Inertgas
zu regeln. Das heißt, es wird der Sauerstoffgehalt in dem bei der Verbrennung entstehenden
Inertgas gemessen und die Brennstoffzufuhr in Abhängigkeit der gemessenen Werte
so eingestellt, daß sich der erwünschte Sauerstoffgehalt von weniger als drei Prozent
in dem gebildeten Inertgas ergibt.
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Zur Steuerung und Vergleichmäßigung des Aufheizvorganges des feuerfesten
Materiales und zur besseren Nutzung der Inertgaswärme ist es vorteilhaft, wenn das
Inertgas auch innerhalb einzelner Abschnitte des Temperraumes der Temperofenanlage
umgewälzt wird. Dadurch wird auch die Aufnahmekapazität des Inertgases für die verdampfbaren
Teerbestandteile besser genutzt.
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Insbesondere durch die Zufuhr von Luft zum Verbrennen der verdampfbaren
Teerbestandteile wird das Inertgasvolumen ständig vergrößert, d.h. mehr Inertgas
erzeugt, als für den Verfahrensablauf in der Temperofenanlage benötigt wird. Ein
Teil dieses Überschusses kann nach Kühlung zur Abkühlung des feuerfesten Materials
nach dem Tempervorgang verwendet werden, so daß für diesen Verfahrensabschnitt nicht
eigens Inertgas erzeugt werden muß.
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Nach der Abkühlung des feuerfesten Materials unter die Entzündungstemperatur
des im feuerfesten Material eingelagerten Kohlenstoffes durch Inertgas kann die
Pestkühlung des feuerfesten Materials danach durch Kaltluft zufuhr erfolgen.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Einrichtung zum Vergüten von teerhaltigem
feuerfesten Material, insbesondere teergebundenen oder teergetränkten Dolomit-,
Magnesit-, Dolomag-oder Schamotte-Steinen, mit einem Temperofen zum Tempern des
feuerfesten Materials. In den bisher bekannten Einrichtungen erfolgt das Tempern
unter Luftzutritt zum Temperofen mit den eingangs erläuterten Nachteilen. Eine weitere
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht daher darin, eine Einrichtung der
vorstehend genannten Art anzugeben, welche das Tempern teerhaltigen feuerfesten
Materials mit einer Maximaltemperaturn mindestens 7000C ermöglicht.
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Die zur Lösung dieser Aufgabe erfindungsgemäß vorgeschlagene Einrichtung
ist gekennzeichnet durch einen Temperofen mit einer gegenüber der Außenluft absperrbaren,
mit einem im wesentlichen sauerstoffreien Inertgas beschickbaren Inertgaszone, Zuführeinrichtungen
zum Zuführen eines von Teerbestandteilen und Sauerstoff im wesentlichen freien Inertgases
zur Inertgaszone und Abzugs einrichtungen zum Abführen des die ausgetriebenen Teerbestandteile
enthaltenden Inertgases sowie Mittel zur Regelung der Ofentemperatur. Wesentlich
ist dabei, daß die Inertgaszone des Temperofens, in der das Aufheizen, das
Tempern
und das Abkühlen des feuerfesten Materials in eine Inertgasatmosphäre stattfinden,
sowie die Zuführeinrichtungen und die Abzugseinrichtungen für das Inertgas so ausgebildet
sind, daß keine wesentlichen btengen an Sauerstoff in die Inertgas zone oder in
die Transportwege des Inertgases eindringen können. Falls dies geschähe, bestünde
die Gefahr, daß die Temperofenanlage durch Brand oder Explosion verdampfbarer Teerbestandteile
beschädigt oder völlig zerstört wird.
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Einrichtungen der eingangs genannten Art arbeiten in der Regel erst
dann wirtschaftlich, wenn sie kontinuierlich über einen längeren Zeitraum hin betrieben
werden können, da andernfalls die Heizkosten für das Anlaufen der Anlage zu hoch
sind Vorzugsweise ist daher der Temperofen als Durchlaufofen mit Transportmitteln
für das feuerfeste Material ausgebildet und weist - in Durchlaufrichtung gesehen
- hintereinander eine gegenüber der Außenluft und der Inertgaszone absperrbare Ein
gangsschleuse, eine Temperzone, eine gegenüber der Temperzone und der Außenluft
absperrbare Inertgaskühlzone und eine Luftkühlzone auf.
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Die Transportmittel für das feuerfeste Material umfassen vorzugsweise
eine Vielzahl von Ofenwagen mit feuerfesten plattformen, eine Einschubvorrichtung
zum Einschieben der Ofenwagen aus der Eingangsschleuse in die Temperzone und eine
Åusschubo vorrichtung zum Ausschieben der Ofenwagen aus der Inertgaskühlzone in
die Luftkühlzone. In regelmäßigen Zeitintervallen, deren Länge im wesentlichen durch
die Aufenthalts dauer des feuerfesten Materials in der Temperzone bestimmt ist,
wird dann jeweils ein Ofenwagen aus der Inertgaskühizone in die Luftkühlzone und
ein Ofenwagen aus der Eingangsschleuse in die Temperzone eingeschoben, wobei die
in der Inertgaszone
stehenden Ofenwagen zusammen um eine Wagenlänge
vorgeschoben werden.
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Um eine gleichmäßige Versorgung der gesamten Inertgaszone des Temperofens
mit Inertgas und ggfs. einen großen Durchsatz an Inertgas zu ermöglichen,ist in
den Seitenwänden des Temperofens eine Vielzahl von im wesentlichen vertikal verlaufenden,
über eine oder mehrere Zuführungsleitungen gespeisten Zuführungskanälen ausgebildet,
deren Austrittsöffnungen annähernd auf Höhe der Wagenplattformen angeordnet sind,
so daß das heiße frische Inertgas direkt unter das feuerfeste Material herangeführt
wird und dieses umspülen kann.
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Ferner ist in der Decke des Temperofens eine Mehrzahl von Gasabzugskanälen
ausgebildet.
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Zur Erzielung einer für die gewünschte Temperung geeigneten Temperaturkurve
ist es vorteilhaft, wenn die Temperzone eine Mehrzahl von Temperaturregelzonen umfaßt,
deren jede eine eigene, die innerhalb der Temperaturregelzone liegende Gruppe von
Gaszuführungskanälen speisende Gaszuführungsleitung und mindestens einen Gasabzugskanal
aufweist, wobei m$ndestens einem Teil der Temperaturregelzonen Mittel zur Temperaturregelung
des Inertgases zugeordnet sind. Somit kann in den einzelnen Temperaturregelzonen
der Inertgasdurchsatz und ggfs. die Inertgastemperatur unabhängig von den anderen
Temperaturregelzonen eingestellt werden. Vorzugsweise weist jede Temperaturregelzone
ein eigenes Umwälzgebläse auf, das den jeweiligen Gasabzugskanal mit den über eine
Sammelleitung untereinander verbundenen zugehörigen Gaszuführungskanälen verbindet.
Das Umwälzgebläse ermöglicht insbesondere bei Temperaturänderungen eine gleichmäßigere
Temperaturverteilung in der Temperaturregelzone. Durch das Umwälzen des Inertgases
innerhalb der jeweiligen Temperaturregelzone wird
zudem Eine bessere
Ausnutzung der Wärme des Inertgases und seiner Aufnahmekapazität für flüchtige Teerbestandteile
erreicht.
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Wie bereits oben gesagt wurde, besteht das Inertgas zweckmässigerweise
aus einer Mischung von Brennstoff und Rauchgas. Als Inertgasquelle für die erfindungsgemäße
Einrichtung dient daher eine Brennkammer mit einem Brenner, in der das Inertgas
durch stöchiometrische oder unterstöchiometrische Verbrennung von Erdgas oder einem
anderen geeigneten Brennstoff erzeugt wird.
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tine unterschiedliche Temperatur in den verschiedenen Temperaturregelzonen
kann allein schon dadurch erreicht werden, daß den Temperaturregelzonen unterscniedliche
Volumina des heißen Inertgases zugeführt werden. Dies kann dadurch erfolgen, daß
im Weg der jeweils zugehörigen Gaszuführungsleitung ein Regelorgan zur Regelung
des zugeführten Gasvolumens angeordnet ist. In den in Durchlaufrichtung ersten Temperaturregelzonen
kann auch die erwünschte niedrigere Temperatur dadurch erreicht werden, daß über
eine weitere ebenfalls mit einem Regelorgan zur Volumenregelung versehene Zuführungsleitung
Inertgas zugeführt wird, das nach dem Austritt aus der Brennkammer einen Wärmeaustauscher
durchlaufen und dabei einen Teil seiner Wärme abgegeben hat. Durch Mischen der verschieden
heißen Gasströme läßt sich dann die Temperatur des in die jeweilige Temperaturregelzone
eintretenden Inertgases genau auf den gewünschten Wert einstellen.
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Um die in dem Inertgas enthaltene Wärme möglichst gut zu nutzen und
den Verbrauch an Brennstoff zur Erzeugung von neuem Inertgas so gering wie möglich
zu halten, ist es zweckmäßig, wenn die Zuführeinrichtung und die Abzugseinrichtung
durch eine Rückführungsleitung für das Inertgas
miteinander verbunden
sind und im Weg der Rückführungsleitung eine Reinigungsvorrichtung zur Entfernung
der aus dem feuerfesten Material aus getriebenen Teerbestandteile aus dem Inertgas
angeordnet ist. Das beim Verlassen der Temperzone zumindest noch warme Inertgas
kann somit nach dem Entfernen der Teerbestandteile der Temperzone wieder zugeführt
werden, wobei lediglich der während eines Umlaufes eingetretene Wärmeverlust wieder
ergänzt werden muß.
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Das Umwälzen des Inertgases, d.h. sowohl die Zuführung des heißen
Inertgases zur Temperzone als auch das Absaugen des teerhaltigen Inertgases aus
der Temperzone kann durch ein im Weg der Rückführungsleitung angeordnetes Föraergebläse
erfolgen. Die Teerbestandteile können auf einfache Weise dadurch entfernt werden,
daß die Reinigungsvorrichtung von einer Verbrennungseinrichtung gebildet ist, in
der die aus der Temperzone durch das Inertgas abgeführten Teerbestandteile unter
Luftzufuhr verbrannt werden. Unter Umständen genügt die dadurch erzeugte Verbrennungswärme
bereits, um die Wärmeverluste des Inertgases in der Temperzone wieder auszugleichen.
Die Teerbestandteile, die sonst als Abfallstoffe in die Atmosphäre geleitet und
die Umwelt belasten würden, können somit zur Erzeugung von Energie zum Betrieb der
Anlage genutzt werden.
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Eine Verbrennung der durch das Inertgas abgeführten Teerbestandteile
kann auf besonders einfache Weise direkt in der als Inertgasquelle dienenden Brennkammer
erfolgen. In dieser Brennkammer kann die zur Entzündung der Teerbestandteile notwendige
Wärme durch Verbrennung von Brennstoff zugeführt werden.
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Um eine vollständige Verbrennung der Teerbestandteile zu erreichen,
muß die Verbrennung in einem Luftüberschuß erfolgen.
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Andererseits soll das Inertgas beim Verlassen der Brennkammer im wesentlichen
wieder sauerstoffrei sein, d.h.vorzugsweise weniger als 3 % Sauerstoff enthalten.
Dieser Sauerstoffgehalt wird in der Weise eingestellt, daß über einen Sauerstoffmeßfühler
der tatsächliche Sauerstoffgehalt in der Brennkammer gemessen und die Brennstoffzufuhr
in Abhängigkeit des gemessenen Sauerstoffgehaltes so geregelt wird, daß man den
gewünschten Sauerstoffgehalt erhält.
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Der durch die Verbrennung der aus getriebenen Teerbestandteile und
die stetige Erzeugung frischen heißen Inertgases erzeugte Inertgasüberschuß kann
mindestens teilweise zur Kühlung des feuerfesten Materials in der Inertgaskühlzone
verwendet werden, so daß für den Kühlvorgang nicht eigens Inertgas erzeugt werden
muß. Zu diesem Zweck ist die Inertgasquelle über einen Zwischenkühler mit der Inertgaskühlzone
verbunden, der ein Umwälzgebläse und ein im Umwälzkreislauf angeordneter Kühler
zugeordnet ist. Das abgekühlte Inertgas wird aus der Inertgaskühlzone als Abgas
abgeführt.
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Um zu verhindern, daß durch eventuelle Undichtigkeiten oder beim Öffnen
und Schließen der Absperrschieber zwischen den einzelnen Zonen des Temperofens Sauerstoff
in die Inertgaszone eindringen kann, ist die Inertgaszufuhr zu den Teilen der Temperofenanlage
so geregelt, daß die Temperzone und die Inertgaskühlzone einen Überdruck gegenüber
der Eingangsschleuse bzw. der Luftkühlzone aufweisen. Dabei ist der Druck in der
Inertgaskühlzone noch höher als der Druck in der Temperzone, damit aus der Temperzone
kein verunreinigtes Gas in die Inertgaskühizone eintreten kann. Eingangsschleuse
und Luftkühlzone
werden vorzugsweise mit Unterdruck betrieben.
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Zur weiteren -Sicherung der Temperofenanlage ist eine mit der Inertgasquelle
über einen Zwischenkühler verbundene Inertgasspeichereinrichtung vorgesehen, die
einen Verdichter zum Komprimieren eines Teiles des Inertgasüberschusses und einen
Speicherbehälter zur Aufnahme des komprimierten Inertgases umfaßt. Die Speichereinrichtung
hat die Aufgabe, im Falle einer Betriebsstörung den Temperofen mit Inertgas zu belüften,
um so Brände in dem Temperofen zu vermeiden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Figurenbeschreibung, welche in Verbindung mit den teilweise schematischen Zeichnungen
die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es stellen dar: Fig.
1 einen halbschematischen Längsschnitt durch einen Temperofen der erfindungsgemäßen
Einrichtung, Fig. 2 einen Querschnitt längs Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 ein schematisches
Blockdiagramm der erfindungsgemäßen Temperofenanlage, und In den Fig. 1 und 2 erkennt
man einen allgemein mXt lo bezeichneten, in Form eines gemauerten Tunnelofens ausgebildeten
Temperofen mit einem Fundament 12, Seitenwänden 14 und einer Decke 16, die den Tunnelraum
18 des Temperofens umschließen.
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Auf dem Fundament oder Boden 12 sind in Längsrichtung des Tunnelraums
18 verlaufende Schienen 20 verlegt, auf denen Ofenwagen 22 mit Schienenrädern 24
durch den Temperofen 10 hindurchgefahren werden können. Die Ofenwagen 22 weisen
feuerfeste Plattformen 26 auf, auf denen jeweils das zu tempernde Gut, beispielsweise
teerhaltige Dolomit-, Magnesit-, Dolomag- oder Schamottesteine, aufgeschichtet ist.
An den schienenparallelen Seitenflächen der Wagenplattformen 26 sind schienenparallel
verlaufende Rippen 30 ausgebildet, die in im wesentlichen komplementär ausgeformte
Nuten 32 in den Seitenwänden 14 des Temperofens 10 eingreifen und mit diesen eine
Labyrinthdichtung zur Abdichtung des oberhalb der Wagenplattformen 26 liegenden
Teiles des Tunnelraumes 18 bilden.
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Der Temperofen 10 umfaßt vier Abschnitte, die in Fig. 1 in Durchlaufrichtung
von links nach rechts als Schleuse 34, Temperzone 36, Inertgaskühlzone 38 und Luftkühlzone
40 bezeichnet sind. Die Aufgabe der Zonen 34 bis 40 werden später noch näher erläutert.
Die Eingangsschleuse 34 ist durch hochziehbare Schieber 42 und 44 gegenüber der
Außenluft bzw. der Temperzone 36 abgesperrt. Desgleichen ist die Inertgaskühlzone
38 durch hochziehbare Schieber 46 und 48 gegenüber der Temperzone 36 bzw. der Luftkühlzone
40 abgesperrt.
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Der Transport der Ofenwagen 22 erfolgt mittels einer durch eine hydraulische
Kolbenzylinderanordnung So angedeutete Einschubmaschine sowie mittels einerdurch
eine hydraulische Kolbenzylinderanordnung 52 angedeuteten Ausschubmaschine.
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Der Vorschub der Ofenwagen 22 erfolgt in regelmäßigen Intervallen.
Jeweils vor dem Einschub eines neuen Ofenwagens 22 wird der die Inertgaskühlzone
38 von der Luftkühlzone 40 trennende Schieber 48 geöffnet und der letzte in der
Inert-
gaskühlzone 38 stehende Ofenwagen 22 in die Luftkühlzone
40 befördert. Daraufhin wird der Schieber 48 geschlossen und es werden die beiden
die Temperzone 36 begrenzenden Schieber 44 und 46 geöffnet. Damit kann der in der
belüftbaren Eingangsschleuse 34 stehende Ofenwagen 22 mittels der Einschubmaschine
50 unter gleichzeitigem Vorschub aller mit ihren Plattformen 26 aneinander anstoßender
Ofenwagen 22 in der Temperzone 36 und der Inertgaskühlzone 38 in die Temperzone
36 eingeschoben werden. Sobald der Vorschub beendet ist, werden die Schieber 44
und 46 wieder geschlossen.
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Wie bereits oben ausführlich erläutert wurde, werden während des Tempervorganges
Bestandteile des in dem zu vergütenden Material 28 enthaltenen Teers verdampft.
Bei Temperaturen von mehr als 350°C spalten sich schwere Kohlenwasserstoffe in leicht
flüchtige I'ohlenwasserstoffe auf und entzünden sich bei Anwesenheit 0 von Sauerstoff
bereits bei niedrigen Temperaturen von etwa 50-60°C von selbst.Deshalb muß die Temperzone
36 und die Kühlzone 38 mit einein nahezu sauerstoffreien Inertgas beschickt werden.Zur
Zuführung dieses Inertgases zum Tunnelraum 18 dienen in den Seitenwänden 14 des
Temperofens 1o ausgebildete Zuführkanäle 54, die sich im wesentlichen vertikal von
der äußeren Deckfläche 56 des Temperofens nach unten erstrecken und mit direkt oberhalb
der Wagenplattformen 26 liegenden . Austrittsöffnungen 58 in den Tunnelraum 18 münden.
Im Deckengewölbe 16 sind ferner eine Mehrzahl von Absaugöffnung6o ausgebildet, durch
die das Inertgas wieder abgesaugt werden kann Die Temperzone 36 ist in vier Temperaturregelzonen
62, 64, 66 und 68 unterteilt (Fig. 3), die mit Inertgas unterschiedlicher Temperatur
beschickt werden können, so daß das Aufheizen und Tempern des feuerfesten Materials
in der Temperzone 36 in bestimmter Weise gesteuert werden kann.Jede der Temperaturregel-
zonen
62 bis 68 umfaßt eine Gruppe von Zuführkanälen 54, die durch parallel zu den Seitenwänden
14 des Temperofens 10 verlaufende Sammelzuführleitungen 70 für das Inertgas miteinander
verbunden sind. Die Sammelzuführleitungen 70 ihrerseits sind untereinander durch
eine quer zur Längsrichtung des Temperofens 10 verlaufende Verbindungsleitung 72
miteinander verbunden, gegenüber den Samme 1 zuführleitungen der anderen Temperaturregelzonen
jedoch abgeschlossen.
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Jeder Temperaturregelzone 62 bis 68 ist ein Umwälzgebläse 74, 76,
78 bzw. 80 zugeordnet. Das der in Durchlaufrichtung letzten Temperaturregelzone
oder Haltezone 68 zugeordnete Umwälzgebläse 80 ist in Fig. 2 deutlicher dargestellt.
Die anderen Gebläse 74 bis 78 sind in der gleichen Weise aufgebaut und unterscheiden
sich entsprechend des für die jeweilige Temperaturregelzone geforderten Gasdurchsatzes
lediglich unter Umständen in der Größe. Mit 82 ist das Gebläsegehäuse bezeichnet,
in dem sich das nicht dargestellte Schaufelrad des Gebläses befindet. Dieses wird
über eine Antriebswelle 84 und einen Antriebsriemen 86 von einem Motor 88 her angetriebenO
Von der Absaugöffnung 60 im Deckengewölbe 16 des Temperofens 10 führt eine Absaugleitung
90 zum axialen Ansaugstutzen 92 des Gebläses 80. Das durch die Absaugleitung 9o
aus dem Tunnelraum 18 abgesaugte Inertgas wird von dem auf seiner Druckseite 94
über ein Verbindungsstück 96 mit der Verbindungsleitung 72 verbundenen Gebläse 80
in die Sammelzufuhrungsleitungen 70 und von dort über die Zuführkanäle 54 in den
Tunnel raum 18 zurückgepreßt. Das Gebläse 80 ist zusammen mit dem Motor 88 auf einem
allgemein mit 98 bezeichneten, den Tempert ofen übergreifenden Montagerahmen 98
montiert, der mit Stützen loo auf dem Fundament 12 ruht und zur Aufnahme auch der
anderen noch zu beschreibenden Teile der Inertgassersorgungseinn richtung dient.
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Ventilatoren der eben beschriebenen Art werden auch in der Inertgaskühlzone
und in der Luftkühlzone verwendet.
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Anhand der Fig. 3 soll nun die Versorgung des Temperofens lo mit Inertgas
und der Verfahrensablauf beim Tempern des teerhaltigen feuerfesten Materials erläutert
werden.
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Als Inertgasquelle dient eine Brennkammer 102 mit einem Brenner 104,
in der Inertgas durch stöchiometrische oder unterstöchiometrische Verbrennung eines
flüssigen oder gasförmigen Brennstoffes erzeugt wird, der über eine Brennstoffleitung
106 in den Brenner eingeführt wird. Das so erzeugte Inertgas gelangt über eine Leitung
108 und eine Leitung llo sowie von der Leitung llo abzweigende Leitungen 112, 114,
116, 118 zu den vier Temperaturregelzonen 62, 64, 66 und 68. Die Leitungen 112 bis
118 münden in nicht dargestellter Weise in die die Zuführungskanäle 54 der jeweiligen
Temperaturregelzone miteinander verbindenden Sammelzufahrungsleitungen. Um die enge
des in die jeweilige Temperaturregelzone einströmenden Inertgases und damit die
Temperatur in der jeweiligen Temperaturregelzone einstellen zu können, ist in jeder
der Leitungen 112, 114, 116 und 118 ein Regelorgan 120, 122, 124 bzw. 126 angeordnet,
das beispielsweise von einer Regeklappe zur Einstellung des pro Zeiteinheit durchfließenden
Gasvolumens gebildet ist.
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Von der Leitung lo zweigt eine Leitung 128 ab, welch einen Teil des
aus der Brennkammer 102 austretenden heißen Inertgases zu einem Wärmeaustauscher
130 leitet, in dem das Inertgas abgekühlt wird. Von dem Wärmeaustauscher 130 gelangt
ein Teil des abgekühlten Inertgases unter der Wirkung eines Fördergebläses 132 durch
eine Leitung 134 in eine Leitung 136.
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über den in Fig. 3 linken Abschnitt der Leitung 136 sowie
Leitungen
138 bzw. 140 gelangt das abgekühlte Inertgas zu den Temperaturregelzonen 62 bzw.
64. Jede der Leitungen 138 und 140 ist mit einem Regelorgan 142 bzw. 144 zur Regelung
des Durchflußvolumens versehen. Durch eine entsprechende Einstellung der Regelorgane
142 und 120 bzw. 144 und 122 kann abgekühltes und heißes Inertgas so gemischt werden,
daß das in die jeweilige Temperaturregelzone 62 bzw. 64 eintretende Inertgas die
für die jeweilige Temperaturregelzone gewünschte Temperatur aufweist.
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Das in den Temperofen lo eingebrachte Inertgas dient neben der Aufheizung
des zu tempernden Gutes vor allem als Träger der Teerdämpfe. Die der pro Zeiteinheit
eingebrachten Menge an heißem von Teerbestandteilen freiem Inertgas entsprechende
Menge an teerhaltigem Inertgas wird durch ein Fördergebläse 146 über Leitungen 148,
150, 152 und 154 aus den jeweiligen Temperaturregelzonen 62, 64, 66 bzw.68 wieder
entnommen und über eine gemeinsame Leitung 156 der Brennkammer 102 zugeführt.
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Die in dem eingeleiteten Inertgas enthaltenen Teerbestandteile werden
in der Brennkammer 102 vollständig verbrannt, so daß man wiederum von Teerbestandteilen
im wesentlichen freies Inertgas erhält, das den Temperaturregelzonen über die Leitung
108 wieder zugeführt werden kann.
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Zur vollständigen Verbrennung der von dem Inertgas in die Brennkammer
102 eingebrachten Teerbestandteile wird ein Luftüberschuß benötigt. Die Luftzufuhr
zur Brennkammer 102 erfolgt durch ein Fördergebläse 158 über Leitungen 160 und 162.
Gleichzeitig wird die für die Einleitung und Aufrechterhaltung der Verbrennung der
Teerbestandteile notwendige Wärme dadurch zugeführt, daß in dem Brenner 104 Brennstoff
verbrannt wird.
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Das die Brennkammer 102 verlassende heiße Inertgas soll im wesentlichen
sauerstoffrei sein, d.h. sein Sauerstoffgehalt muß unter 5 % liegen und sollte vorzugsweise
nicht mehr als 3 % betragen. Da jedoch die Verbrennung der Teerbestandteile in einem
Luftüberschuß erfolgt, ist es notwendig, den Sauerstoffgehalt auf diesen erwünschten
niedrigen Wert in der Brennkammer 102 einzuregeln. Die Einstellung des richtigen
Sauerstoffgehaltes erfolgt durch Regelung der Brennstoffzufuhr zum Brenner 104 in
Abhängigkeit des tatsächlich in der Brennkammer 102 gemessenen Sauerstoffgehaltes.
Die Messung des Sauerstoffgehaltes erfolgt durch eine Sauerstoffmeßsonde 164, welche
über eine nur durch die gestrichelte Linie 166 angedeutete Regelstrecke auf ein
in der Brennstoffleitung 106 angeordnetes Ventil 168 zur Einstellung der Brennstoffzufuhr
zu dem Brenner 104 einwirkt. Ist der Sauerstoffgehalt in der Brennkammer 102 zu
hoch, so wird das Ventil 168 weiter geöffnet und es kann mehr Brennstoff einströmen,
um den Sauerstoffüberschuß zu verbrennen.
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Das Inertgas soll in der Brennkammer 102 durch die Verbrennung der
Teerbestandteile sowie des Brennstoffes eine bestimmte Temperatur erreichen. Diese
Temperatur wird durch eine Temperaturmeßsonde 170 gemessen. Die Temperaturmeßsonde
170 ist Teil einer durch eine gestrichelte Linie 172 angedeuteten Strecke, welche
die Temperaturmeßsonde 170 mit einem Ventil 174 verbindet, welches in einer von
der Luftzuführleitung 160 zum Brenner 104 führenden Luftzuführleitung 176 liegt.
Wenn die Temperatur in der Brennkammer 102 unter einen bestimmten Wert absinkt,
wird über die Regelstrecke 172 das Ventil 174 geöffnet, so daß mehr Luft in den
Brenner 104 einströmt. Durch die von der Luftzuführleitung 176 zu einem in der Brennstoffleitung
106 gelegenen Ventil 178 führende gestrichelte Linie 180 ist angedeutet, daß
gleichzeitig
auch mehr Brennstoff dem Brenner 104 zugeführt wird. Dadurch wird die Leistung des
Brenners 104 und somit auch die Temperatur in der Brennkammer 102 wieder angehoben.
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Durch die Verbrennung der Teerbestandteile in der Brennkammer 102
sowie die zusätzlich Verbrennung von Bre,nnstoff ergibt sich bei jedem Umlauf des
Inertgases durch die Anlage ein Volumenüberschuß. Ein Teil dieses Überschußes verläßt
die Anlage als Abgas Da nach den Umweltschutzbestimmungen in die Luft abgeleitetes
Abgas mindestens 6 % Sauerstoff enthalten muß, muß das aus der Brennkammer 102 zur
Abgabe an die Luft bestimmte Abgas zunächst noch mit Sauerstoff angereichert werden.
Dies erfolgt in einer in der Fig. 3 sich rechts an die Brennkammer 102 anschließenden
Belüftungskammer 1o2, welche mit der Brennkammer 102 durch eine schematisch angedeutete
Verbindungsöffnung 184 verbunden ist. In die Belüftungskammer 182 wird Luft über
ein Gebläse 186 und eine Leitung 188 eingeblasen. Wenn das Gas genügend mit Sauerstoff
angereichert ist, kann es aus der Belüftungskammer 182 über eine Abgasleitung 190
abgegeben werden. Die Menge des durch die Abgasleitung l9o ausströmenden Gases läßt
sich dabei durch eine schematisch angedeutete und über eine nicht dargestellte Regelvorrichtung
gesteuerte Drosselklappe 192 einstellen.
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Ein wesentlicher Teil des Inertgasüberschußes wird jedoch von dir
Brennkammer 102 über die Leitungen loS und 128 zu dem Wärmeaustauscher 130 geleitet.
Wie bereits besprochen wurde, wird ein Teil des aus dem Wärmeaustauscher austretenden
gekühlten Inertgases den Temperaturregelzonen 62 und 64 zugeführt. Ein weiterer
Teil des gekühlten Inertgases wird über den in Fig. 3 rechten Abschnitt der Leitung
136 und eine Leitung 194 zur Inertgaskühlzone 38 geleitet und dort durch ein Umwälzgebläse
196 zum Abkühlen des getemperten Gutes in die Inertgaskühlzone 38 eingeblasen. Um
eine geregelte Tempera-
tursenkung in der Inertgaskühlzone 38 zu
erreichen, ist dem Umwälzgebläse 196 der Inertgaskühlzone 38 ein Kühler 196 vorgeschaltet,
in dem die umgewälzten Inertgasmengen immer wieder abgekühlt werden. Die der Inertgaskühlzone
38 zugeführte Menge an kühlem Inertgas ist durch ein in der Leiung 194 angeordnetes
Regelorgan 200, beispielsweise eine Regelklappe, einstellbar.
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Der nicht über die Leitung 134 aus dem Wärmeaustauscher 130 abgeführte
Teil des abgekühlten Inertgases wird über einen Kompressor 202 und einen Kühler
204 sowie einen Wasserabscheider 206 einem Speicherkessel 208 für das Inertgas zugeführt.
Dieser Speicherkessel 2o8 hat die Aufgabe, bei einer Betriebsstörung den Temperofen
lo mit Inertgas zu belüften und dadurch Brände oder Ebplosionen zu verhindern. Die
Belüftung der Temperofenanlage erfolgt über eine von dem Speicherkessel 2o8 ausgehende
Sammelleitung 210, von der jeweils Zweigleitungen 212, 214, 216 und 218 über entsprechende
Absperrventile 220, 222, 224 bzw. 226 zu den emperaturregelzonen 62, 64, 66 bzw.
68 führen.
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Die Inbetriebnahme der Anlage erfolgt in der Weise, daß bei geschlossenen
Schiebern44,46 und 48 die in der Anlage enthaltene Luft durch das Fördergebläse
146 umgewälzt und durch die Brennkammer 102 der Inertgasquelle geleitet wird,wo
bei der Verbrennung von Brennstoff der Luftsauerstoff allmählich verbraucht wird.
Wenn die gesamte Anlage mit im wesentlichen sauerstoffreiem Inertgas gefüllt ist
und dieses die gewünschte Temperatur erreicht hat, werden in der vorher beschriebenen
Weise nach und nach die Ofenwagen mit dem auf den Wagenplattformen aufgeschichteten
zu temperndem Material in die Temperzone eingeführt.