DE2810039C2 - Meßvorrichtung zur Bestimmung der Lage der Pupillen eines Brillenträgers - Google Patents
Meßvorrichtung zur Bestimmung der Lage der Pupillen eines BrillenträgersInfo
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- G02C13/00—Assembling; Repairing; Cleaning
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Description
55
Dir Erfindung betriffi eine Meßvorrichtung zur
Bestimmung der Lage der Pupillen eines Brillenträgers zur Verwendung beim Einsetzen von Brillengläsern mit
stufenlos veränderlicher Fokalstärke in die Glaseinfassungen eines Brillengestells, die einen in die Auskehlung
der jeweiligen Glaseinfassung lösbar und festlegbar ersetzbaren Halter, sowie ein in bezug auf denselben in
in Gebrauchstellüng Vertikaler Richtung bewegliches Markierungselement mit einer in bezug auf die Pupille
auszurichtenden kreisförmigen Öffnung und wenigstens eine mit einer strichartigen Marke des Markierüngsele·
ments zusammenwirkende Mcß'Skala auf dem Halter
aufweist, vermittels welcher die jeweilige Stellung des Markierungselementes in bezug auf den Halter ablesbar
ist.
Ein Brillenglas mit stufenlos veränderlicher Fokalstärke
ist ein Mehr-Fokalglas mit einer Strahlenbrechungs- oder Refraktionsfläche, deren Fokalstärke sich
kontinuierlich zwischen einem Weitsichtzentruin und einem Nahsichtzentrum ändert, wobei die zwischen
diesen beiden Zentren gelegene Zone üblicherweise als »Progressivzone« bezeichnet wird.
Beim Einsetzen der Brillengläser in ein Brillengestell muß mit hoher Präzision gearbeitet werden. Um dem
Benutzer eine optimale Sicht beliebig weit entfernter Objekte zu gewährleisten, ist es nämlich erforderlich,
die Weitsichtzentren und die Nahsichtzentren in geeigneter Weise vor den Augen des Benutzers
anzuordnen. Dies kann nur dann erzielt werden, wenn die Lage der Augen des Benutzers in bezug auf die
Koordinaten des Brillengestells zuvor genau gemessen wird. Um die Durchführung dieser Messung zu
ermöglichen, wurden bereits verschiedene Apparate und Geräte vorgeschlagen.
Es ist bereits eine Kamera bekannt, die es gestattet,
im Maßstab 1 :1 einen ein Brillengestell tragenden Benutzer zu photographieren. Die mit diesem Gerät
erzielten Ergebnisse sind völlig befriedigend, jedoch ist das Gerät verhältnismäßig raumaufwendig und kostspielig.
Es sind ferner einfachere Vorrichtungen bekannt, die dazu bestimmt sind, in die Auskehlung der Einfassungen
eines Brillengestells eingesetzt zu werden. Der Ausdruck »Einfassung« bezeichnet hier den das jeweilige
Brillenglas einer Brille aufnehmenden und haltenden Teil eines Brillengestells, wobei das in diese Einfassung
eingesetzte Glas ein Korrekturglas oder ein beliebiges anderes Glas sein kann. Derartige bekannte Vorrichtungen
besitzen eine feststehende Meß-Skala, die es jedoch lediglich ermöglicht, den senkrechten Abstand zwischen
den Pupillen der Augen des Benutzers und dem inneren unteren Rand der jeweiligen Einfassung des Brillengestells
zu messen.
Durch das DE-GM 18 33 415 ist ein Meßgerät zur Ermittlung der optischen Lage der Pupille im Brillengestell
bekannt, bei dem zwei kreuzförmig angeordnete Maßstäbe in einem zentralen Stellteil, das eine
Blicköffnung zum Durchblick auf die Pupille aufweist, verschiebbar geführt. Mit diesem bekannten Meßgerät
ist es möglich, den optischen Mittelpunkt, also die Höhe
und den Nastnabstand der Pupille festzulegen.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zu Grunde, eine gatlungsgemäße Meßvorrichtung zu
schaffen, mit der sich die Lage der Pupillen eines Brillenträgers in bezug auf das Brillengestell, auch bei
Nahsicht, bestimmen und sich unmittelbar überprüfen läßt, ob das gewählte Brillengestell für die notwendigen
Pupillenstellungen geeignet dimensioniert ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Meßvorrichiung der eingangs beschriebenen Art gelöst,
bei der der Halter innen eine das Markierungseiement führende Auslassung mit einem an ihrem unteren Ende
vorgesehenen, die Abwärtsbewegung des Markierungselementes begrenzenden Ansehlagorgan aufweist und
das Markierungselement eine untere, kreisförmige Öffnung besitzt, die derart angeordnet ist, daß eine die
jeweiligen Mittelpunkte der beiden Öffnungen miteinander verbindende Gerade in Gebrauchsstellung der
Vorrichtung um einen kleinen, der Konvergenz der Blickrichtung bei Nahsicht entsprechenden Winkel
gegen die Vertikale geneigt ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Figuren des Näheren erläutert.
Fig. 1, 2 und 3 stellen mehrere Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung dar.
Fig.4 zeigt ein an sich bekanntes Gerät, das in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
verwendbar ist
F i g. 5 illustriert ein Anwendungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Verbindung mit dem in
F i g. 4 dargestellten bekannten Gerät.
Bei den in F i g. 1,2 und 3 dargestellten Ausführungsformen
besitzt die erfindungsgemäße Meßvorrichtung einen verhältnismäßig dünnwandigen Halter 10 aus
undurchsichtigem oder gefärbtem Kunststoff. Die Wandungsstärke dieses Halters kann beispielsweise 2
bis 4 mm betragen.
Der Halter 10 weist in an sich bekannter Weise Mittel
zum Einsetzen in die Auskehlung einer der beiden Glaseinfassungen eines Brillengestells auf. Diese Mittel
können einerseits aus einer am unteren Ende des Halters 10 angeordneten Abschräging 11 und andererseits
aus zwei im oberen Endabschnitt des Halters 10 verankerten Drahtfedern 12, bzw. einer einzigen
Drahtfeder 13 (s. Fig.3) bestehen. Diese Mittel zum Einsetzen des Halters, d.h. die Abschrägung 11 und
Federn 12 bzw. die einzige Feder 13 können in die Auskehlung der betre'i<.nden Glaseinfassung des
Brillengestells derart eingesetzt werden, daß sie den Halter 10 in bezug auf diese Glaseinfassung lösbar
festlegen. ω
Die Oberflächen der Abschrägung 11 können mit einer dünnen Schicht eines die Haftfähigkeit erhöhenden
Materials, wie Gummi od. dgl. bekleidet sein.
Der Halter 10 weist eine Öffnung 14 auf. die dazu bestimmt ist, ein in dieser öffnung verschiebbares
Markierungselement 15 aufzunehmen. Zu diesem Zweck weist die Öffnung 14 in ihren Seitenwandungen
vorteilhafterweise Gleilführungen, beispielsweise mit V-förmigem Profil auf, in die die entsprechenden
Randbereiche des Markierungselementes 15 eingreifen.
Diese Gleitführungen tragen ferner dazu bei. das Markierungselement 15 in die Öffnung festzuhalten.
Wie in Fig. I und 2 darges eilt, kann das Markierungselement
15 aus einer dümen, etwa 0.5 bis 1 min starken, undurchsichtigen oder iarbigen Kunststoffplatte
bestehen.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform besteht das Markierungselement 15 aus einem in
geeigneter Weise geformten Draht.
Wie aus F i g. 1 und 3 erhellt, wird das Markierungselement
15 in die in den Seitenwandungen der Öffnung 14 angeordneten Gleitführungen unter elastischer
Verformung eingesetzt. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 wird das Mtrkifungselement 15 durch
den offenen untc.en Teil des Halters 10 in die Öffnung
14 eingeführt.
Die Markierungen des Markierungselementes 15 bestehen aus zwei Kreisen 16, 17 mit einem Durchmesser
von ca. 4 mm. der folglich dem durchschnittlichen Durchmesser der Pupille eines Auges unter normalen
Beleuchtungsbedingungen entspricht.
Wenn das Markierungselement 15 aus einer Kunststoffplatte besteht, können die Kreise 16 und 17 aus in
die Platte eingestanzten öffnungen bestehen oder aber auf eine Fläche der Platte graviert sein.
Bei der Ausfühiurtgsform gemäß Fig.3 sind die
Kreise 16, 17 durch geeignete Verformung des das Markierungselement 15 bildenden Drahtes gebildet. Am
unteren Ende der öffnung 14 ist ein Anschlagorgan 18 angeordnet. Wie aus F i g. 1 und 3 ersichtlich, ist bei
diesen beiden Ausführungsformen der Anschlag 18 durch den unteren Rand der öffnung 14 gebildet, der
wesentlich parallel zur Abschrägung 11 verlauf L
Bei der Ausführungsform gemäß Fig.2 ist das Anschlagorgan 18 durch einen in den Bereich der
öffnung 14 hineinragenden Ansatz der Abschrägung 11
gebildet.
Die Mittelpunkte der Kreise 16 und 17 sind um etwa 15 mm voneinander entferni, was dem Abstand
zwischen den Weitsicht- und Nahsichtzentren der Brillengläser mit stufenlos veränderlicher Fokalstärke
entspricht.
Die die Mittelpunkte dieser beiden Kreise verbindende Gerade ist zur Vertikalen um etwa 10° geneigt, wenn
die Vorrichtung sich in Gebrauchsstellung befindet
Eine auf der durch den Mittelpunkt des Kreises 16 der das Markierungselemeni 15 bildenden Kunststoffplatte
verlaufenden Horizontalen liegende Strichmarke 19 ist — beispielsweise durch Markieru „5 od. dgl. — gegenüber
diesem Kreis 16 auf der genannten Platte angebracht.
Gegenüber diesem Kreis 16 und der Strichmarke 19 trägt jede Stirnfläche des Halters 10 eine Meß-Skala 20.
Na- hstehend wird die Anwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung insbesondere unter Bezugnahme auf F i g. 4 und 5 beschrieben.
Der Optiker oder dgl. Fachmann setzt die erfindungsgemäße Vorrichtung in die Auskehlung einer Glaseinfassung
eines vom Benutzer gewählten Brillengestells ein. Er bittet den Benutzer, ein in einer gewissen
Entfernung vom letzteren befindliches Objekt zu betrachten und verschiebt das Markierungselement 15.
bis der Kreis 16 vor der Pupille des betreffenden Auges des Benutzers liegt.
Der Optiker kann nunmehr auf der Meß-Skala 20 die Lage der Pupille in bezug auf den inneren unteren Rand
der Glaseinfassung des Brillengestelles ablesen.
Wenn das Markierungselement 35 das Anschlagorgan
18 berührt, während die Pupille sich unterhalb des Kreises 16 befindet, ist das vom Benutzer gewählte
Brillengestell in Verbindung mit den vorgeschriebenen Brillengläsern nicht verwendbar. Wenn nämlich der
Optiker die Gläser einsetzt, wobei das Weitsichtzentrum zwecks Betrachtung entfernter Objekte vor der
Pupille liegen muß. vürde in diesem Fall der
Nahsichtteil vor dem Einsetzen teilweise ausgeschaltet. Somit würde der Benutzer unter diesen Umständen für
die Nahsicht über einen durch den unteren Teil der Glaseinfassung des Brillengestells begrenzten, zu
kleinen Glasabschnitt verfügen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es folglich, wie aus Vorstehendem erhellt, die Verträglichkeit
des Brillengestells mit den vorgeschriebenen Gläsern und nut dem Benutzer ohne besondere
Messung zu prüfen.
Der Optiker setzt sodann eine zweite erfindungsge
mäße Vorrichtung in die Auskehlung der anderen Glaseinfassung des Brillengestells ein und nimmt die
gleiche Prüfung und Messung vor. Hiernach kann er das Zusammenfallen der Blickrichtungen beider Augen des
Benutzers bei Nahsicht prüfen, beispielsweise vermitteis eines Gerätes der in F i g. 4 dargestellten Art
Dieses Gerät w°ist eine Lichtquelle 30, sowie ein auf
einer durchsichtigen beweglichen Platte 32 angeordnetes Fadenkreuz 31 auf, wobei die genannte Platte
vermittels eines Bedienungsknopfes 33 in geeigneter
Weise eingerichtet werden kann. Das Gerät besitzt ferner ein durchsichtiges Beobachtungsfenster 34.
Der Optiker P stellt das Gerät vor dem Benutzer U
auf und veranlaßt denselben, das Fadenkreuz 31 zu betrachten, wobei der Optiker die Platte 32 in
geeigneter Weise einrichtet. Durch Beobachtung durch das Fenster 34 kann der Optiker die Lage der Pupillen
des Benutzers kontrollieren, die den Kreisen 17 gegenüberliegen (nüssen. Wenn der Optiker eine
Abweichung in Querrichtung einer Pupille oder der beiden Pupillen feststellt, kann er den Wert ermitteln
und notieren, um welchen die Gläser beim Einsetzen in das Brillengestell dezentriert Werden müssen, Um dem
Benutzer der fertigen Brille eine optimale Sicht zu garantieren.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. MeBvorrichtung zur Bestimmung der Lage der
Pupillen eines Brillenträgers zur Verwendung beim Einsetzen von Brillengläsern mit stufenlos veränderlicher
Fokalstärke in die Glaseinfassungen eines Brillengestells, die einen in die Auskehlung der
jeweiligen Glaseinfassung lösbar und festlegbar einsetzbaren Halter sowie ein in bezug auf
denselben in in Gebrauchsstellung vertikaler Rieh- ι ο tung bewegliches Markierungselement mit einer in
bezug auf die Pupille auszurichtenden kreisförmigen Öffnung und wenigstens eine mit einer strichartigen
Marke des Markierungselements zusammenwirkende MeD-Skala auf dem Halter aufweist, vermittels
welcher die jeweilige Stellung des Markierungselementes in bezug auf den Halter ablesbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (10) innen eine das Markierungselement (15)
führende Auslassung (14) mit einem an ihrem unteren Ende vorgesehenen, die Abwärtsbewegung
des Markierungselementes begrenzenden Anschlagorgan (18) aufweist und das Markierungselement
(15) eine untere kreisförmige Öffnung (17) besitzt, die derart angeordnet ist, daß eine die jeweiligen
Mittelpunkte der beiden Öffnungen (16, 17) miteinander verbindende Gerade in Gebrauchsstellung der
Vorrichtung um einen kleinen, der Konvergenz der Blickrichtung bei Nahsicht entsprechenden Winkel
gegen die Vertikale geneigt ist
2. Meßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeicl.net, daß die beiden kreisförmigen
Öffnungen (16, 17) :inen Parchmesser von etwa
4 mm besitzen, daß ier Abstand zwischen den Mittelpunkten dieser Öfrnun; jn etwa 15 mm beträgt,
und daß die diese Mittelpunkte miteinander verbindende Gerade in der Gebrauchsstellung der
Vorrichtung mit der Vertikalen einen Winkel von etwa 10° bildet.
3. Anwendung der Meßvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 zur Bestimmung der Lage der
Pupillen bei binokularer Sicht in die Nähe, wobei diese Vorrichtung in eine der beiden Glaseinfassungen
des Brillengestells und eine zweite, gleichartige in die andere Glaseinfassung eingesetzt wird und ein
an sich bekanntes Gerät verwendet wird, welches ein vom Benutzer (U) zu betrachendes verstellbares
Fadenkreuz (31). sowie eine Optik (34) aufweist, die es einem Brillenfachmann (T^ gestattet, die Pupillen
des Benutzers aus der Richtung des Fadenkreuzes zu beobachten.
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