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Gesäßreinigungseinrichtung für WC-Anlagen
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Beschreibung Die Erfindung betrifft eine Gesäßreinigungseinrichtung
für WC-Anlagen mit einem durch Knopfdruck von Hand oder Fuß zu betätigenden Programmschaltwerk,
durch welches ein Motor zur seitlichen Schwenkung eines Düsenaggregates, welches
in seiner Ruhestellung über dem WC-Becken angeordnet und nach oben vom Sitzrahmen
abgedeckt ist, einer mit erwärmtem Spülwasser beschickten Unterdusche ein- und ausgeschaltet
wird, ein Hauptventil für das Spülwasser geöffnet und geschlossen wird, eine mit
Kaltwasser beschickte, elektrische Spülwassererwärmung ein- und ausgeschaltet wird
und schließlich ein Warmluft-Trockengebläse ein-und ausgeschaltet wird.
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Eine derartige Gesäßreinigungseinrichtung beschreibt die DT-AS 2 132
873. Diese hat sich an und für sich gut bewährt, insbesondere weil der Benutzer
durch Betätigung eines Knopfes das Pagrammschaltwerk in Gang setzen kann, welches
dann den gesamten Programmablauf steuert. Diese EInrichtung kann daher auch von
Ohnhändern, Armlosen oder anderen körperbehinderten Personen benutzt werden. Die
Benutzung dieser Einrichtung ist auch hygienisch, insbesondere weil das Düsenaggregat
in seiner Ruhestellung über dem WC-Becken angeordnet und nach oben vom Sitzrahmen
abgedeckt ist. Dadurch bedingt kann bei Auftreten eines Soges in der Zufuhrleitung
für Kaltwasser kein in der WC-Schüssel eventuell vorhandenes Schmutzwasser durch
das Düsenaggregat angesaugt werden. Außerdem arbeitet die erwähnte vorbekannte Einrichtung
stromsparend, weil die Spülwassererwärmung vom Programmschaltwerk ein- und ausgeschaltet
wird.
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Die DE-OS 1 609 229 beschreibt ebenfalls eine Gesäßreinigungseinrichtung
für WC-Anlagen mit einem an der WC-SchUssel fest montierten Düsenaggregat. Uber
ein mit Knopfdruck zu betätigendes
Programmschaltwerk kann das
in einem Boiler ständig warm gehaltene Wasser ein- und ausgeschaltet werden und
anschließend eine Warmlufttrocknung ebenfalls ein- und ausgeschaltet werden.
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Hieran ist es insbesondere nachteilig, daß der Stromverbrauch unverhältnismäßig
hoch ist, weil wenigstens das für eine Reinigung erforderliche Volumen an Wasser
im Warmwasserspeicher ständig warm gehalten werden muß. Nach einer Benutzung ist
das Gerät erst dann wieder betriebsbereit, wenn dieses Volumen wieder erwärmt ist.
Will man diese Stillstandszeiten vermeiden, so muß man das Volumen des Warmwasserspeichers
erhöhen, was zu noch größeren Energieverlusten führt. Auch aus hygienischen Gründen
befriedigt diese vorbeschriebene Einrichtung nicht, insbesondere weil das Düsenaggregat
fest am WC-Becken montiert ist, was außer Nachteilen bezüglich der Reinigung der
Körperpartien auch die Gefahr der Verschmutzung der Düse mit Urin oder Fäkalien
und infolgedessen eine Infektionsgefahr mit sich bringt. Auch kann bei Auftreten
eines Soges in der Kaltwasserzufuhr Schmutzwasser aus der WC-Schüssel durch das
Düsenaggregat angesaugt werden.
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Ausgehend von einer Gesäßreinigungseinrichtung der eingangs genannten
Art liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese dahingehend weiter zu bilden,
daß bei der Beibehaltung der Vorteile dieser vorbeschriebenen Einrichtung deren
Bedienungskomfort und Lebensdauer weiterhin verbessert werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß das Programmschaltwerk bei seiner Betätigung ein ebenfalls an den Kaltwasseranschluß
angeschlossenes Drosselventil öffnet, welches erwärmtes Wasser mit reduziertem Druck
aus einem Warmw2.sserspeicher durch das DUsenaggregat leitet, worauf das Hauptventil
geöffnet wird.
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Durch diese Maßnahmen fließt bei Betätigung des Programxschaltwerkes
zunächst Wasser durch das Drosselventil in den.Warmwasserspeicher und von dort fließt
dort warm gehaltenes Wasser durch das ixisenaggregat, bis das darin befindliche
und inzwischen abgekUhlte Wasser aus dem Düsenaggregat ausgetraten ist. Dies-- erfolgt-
mit verringertem Druck,
so daß dabei keine Duschwirkung entsteht.
Wird anschließend das Hauptventil geöffnet, so wird der Benutzer sofort mit auf
angenehme Körpertemperatur erwärmtem Wasser gereinigt.
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Die neuartige Einrichtung verfügt somit über eine Heizspirale geringer
Leistung für die Spülwassererwärmung, die normalerweise ständig eingeschaltet ist.
Dadurch bedingt, wird im Warmwasserspeicher eine Menge an erwärmtem Wasser bereit
gehalten, die ausreicht, um das vorher auf Zimmertemperatur abgekühlte Wasser aus
dem Düsenaggregat herauszudrücken, Das dort erwärmt bereit zu haltende Wasser hat
also ein verhältnismäßig geringes Volumen. Erst anschließend wird eine Heizspirale
des Warmwasserspeichers mit bedeutend erhöhter Leistung eingeschaltet, die während
der Unterdusche auf angenehme Körpertemperatur erwärmtes Wasser liefert. Diese erhöhte
Heizleistung wird nach Beendigung der Unterdusche selbsttätig abgeschaltet. Die
Heizspirale geringer Leistung hat beispielsweise eine Leistungsaufnahme von 150
Watt und die Heizspirale erhöhter Leistung eine Leistungsaufnahme von 2000 Watt.
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Es dient als zusätzliche Sicherheit zur Vermeidung des Ansaugens von
Schmutzwasser aus dem WC-Becken bei Auftreten eines Soges im Kaltwasserzufluß, wenn
vor dem Drosselventil eine Zweigleitung vorgesehen ist, die den Kaltwasseranschluß
mit dem als Wassermotor ausgebildeten Motor verbindet. Bei Auftreten des erwähnten
Soges, eines Rohrbruchs oder einer ähnlichen Störung wird somit der Wassermotor
sofort außer Betrieb gesetzt bzw. arbeitet im Sinne einer RUckschwenkung des DUsenaggregates,
so daß die erwähnte Verschmutzungsgefahr nicht mehr besteht. Die Feder führt dann
nämlich das DUsenaggregat - gegebenenfalls unteratUtzt vom Wassermotor - in die
Ruhestellung über dem WC-Becken zurück.
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Außerdem ist ein Wassermotor weniger störanfällig als der früher hierfür
verwendete Elektromotor mitsamt seiner Untersetzung.
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Bevorzugt wird es außerdem, wenn eines der vom Wassermotor bewegten
Bauteile einen Schalter betätigt, der das Hauptventil öffnet bzw. schließt und die
Spülwassererwärmung ein- bzw. ausschaltet. Dadurch wird sichergestellt, daß erst
nach Erreichen der Betriebsstellung des Düsenaggregates das Hauptventil geöffnet
und die Spülwassererwärmung eingeschaltet wird.
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Es dient weiterhin einer Erhöhung des Komforts des Benutzers, wenn
am Programmschaltwerk wenigstens einer der folgenden Werte einstellbar ist: Dauer
der Unterdusche, deren Temperatur, Dauer der Warmluft-Trocknung bzw. deren Temperatur.
Jeder Benutze kann diese Werte daher entsprechend seinen individuellen Bedürfnissen
einstellen, was bei der erwähnten vorbeschriebenen Einrichtung nicht möglich war.
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Falls der Sitzrahmen bei Benutzung der Einrichtung einen Kontakt betätigt,
welcher die Wasserversorgung der Einrichtung ein- bzw. ausschaltet, ist eine zusätzliche
Sicherheit gegeben, so daß sichergestellt ist, daß die Unterdusche nur bei Benutzung
der Einrichtung eingeschaltet werden kann. Es kann daher kein Duschwasser in den
Raum spritzen.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
naher erläutert, aus dem sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Es zeigt: Fig.
1 schematisch in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht die wesentlichen Bauelemente
der neuartigen Gesäßreinigungseinrichtung; Fig. 2 eine Draufsicht auf Fig. 1 bei
abgenommenen Gehäu3edeckel; Fig. 3 schematisch in einer teilweise geschnittenen
Seitenansicht den bei der Einrichtung verwendeten Wassermotor.
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Die Einrichtung ist über einen Anschluß 1 an das Wassernetz angeschlossen.
Nach Betätigung eines Schalters eines zeichnerisch nicht dargestellten Programmschaltwerk
strömt das Wasser zunächst durch ein Ventil 2 vom Anschluß 1 in einen Verteilerblock
3. Ein Teil des Wassers wird stark gearosselt durch ein Drosselventil 4 und eine
Leitung 5 in einen Warmwasserspeicher 6 geleitet. Dadurch bedingt fließt zunächst
nur das zwischen dem Warmwasserspeicher und dem Auslauf der Unterdusche befindliche
Wasser ab. Dieses Wasser hat sich in der Zwischenzeit auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die Unterdusche ist ansich bekannter Bauart - vergleiche die DE-AS 2 132 873.
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Sie ist an einem Schwenkarm angeordnet, der bei Position 7 angedeutet
ist. Der Schwenkarm ist hohl und an seinem vorderen Ende befinden sich eine oder
mehrere Düsen für die Unterdusche.
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Er erhält das Wasser vom Ausgang des Warmwasserspeichers 6 über eine
Leitung 8. Der Speicher 6 faßt etwa 1,51.
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Vor dem Drosselventil 4 befindet sich eine Zweigleitung 9, die das
einströmende Wasser mit vollem Netzdruck in einen Wassermotor 10 leitet, dessen
wesentliche Bauelemente in Fig. 7 gezeigt sind. Der Wasserdruck bewirkt ein Ausschwenken
der Düse der Unterdusche in die Arbeitsstellung. Dabei wird ein Sicherheitsschalter
11 betätigt, der folgende Arbeitsgänge freigibt ein Ventil 12 wird geöffnet und
die volle Heizleistung des Warmwasserspeichers von beispielsweise 2000 Watt wird
eingeschaltet.
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Um dies zu bewirken, besitzt der Wassermotor eine Gummimembran 13
(vgl. Fig. 3), die von einem Einlaß 14 her über eine Kammer 15 mit Wasserdruck beaufschlagt
wird. An der anderen Seite liegt ein Körper 15 an der Gummimembran an, mit dem eine
Zahnstange 16 fest verbunden ist. Mit der Zahnstange kämmt ein
Zahnrad
17. Eine Drehung des Zahnrades bewirkt die erwähnte Verschwenkung der UnterduscheO
In Verschiebungsrichtung der Zahnstange 16 befindet sich vor dieser der erwähnte
Sicherheitsschalter 11.
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Der Wassermotor arbeitet wie folgt: Steht der Wasserdruck am Einlaß
14 anS so wird die Zahnstange 16 über die Gummimembran 13 in Pfeilrichtung 18 der
Fig. 3 bewegt, wodurch das Zahnrad 17 und damit der Schwenkarm 7 der Unterdusche
in Pfeilrichtung 19 verschwenkt werden Dies bewirkt das erwähnte Verschwenken der
Unterdusche in die ArbeitsstellungO Am Ende des Verschiebungsweges der Zahnstange
16 wird der Sicherheitsschalter 11 betätigt An der zum Sicherheitsschalter 11 weisenden
Seite des Körpers 15 liegt eine Kompressionsfeder 20 an, deren anderes Ende an einem
Gehäuseteil 21 abgestützt ist. Unterschreitet also der Druck in der Kammer 25 einen
vorbestimmten Wert, so drückt die Feder 20 die Zahnstange in die Gegenrichtung des
Pfeiles 18, wodurch die Unterdusche in die Ausgangsstellung zurückgeschwenkt wird,
und zwar aufgrund der in der Feder 20 gespeicherten Kraft. Außerdem wird die Betätigung
des Sicherheitsschalters 11 beendet.
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Wird nach Einschalten des Programmschaltwerkes der Sicherheitsschalter
11 in der vorstehend beschriebenen Art und Weise durch die Zahnstange 16 betätigt,
so öffnet sich, wie erwähnt, das Hauptventil 12 und die volle Heizleistung des Warmwasserspeichers
6 wird eingeschaltet. Es strömt jetzt Wasser durch das Hauptventil 12 aus dem Rohrnetz
durch den Verteilerblock 3 in den Speicher 6, wird dort erwärmt und fließt in die
Unterdusche. Im Verteilerblock wird der Wasserdruck auf ein für die
Reinigungswirkung
optimales Maß gedrosselt.
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Nach Ablauf einer am Programmschaltwerk eingestellten Betriebszeit
der Unterdusche schließen die Ventile 2 und 12. Gleichzeitig wird die 2000 Watt
Heizung im Warmwasserspeicher 6 abgeschaltet. Der Warmwasservorrat wird jetzt mittels
einer Heizspirale mit geringerer Leistung, beispielsweise 150 Watt, über einen Thermostatregler
auf der vorgewählten Temperatur gehalten.
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Das Schließen der Magnetventile 2 und 12 bewirkt ebenfalls ein Rückschwingen
der Unterdusche in ihrer Ruhestellung in eine Aussparung des Sitzringes oberhalb
des Beckenrandes.
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Gleichzeitig tritt ein Warmluftgebläse 22 in Funktion und troclunet
in der vorgewählten Zeit den Analbereich. Die Temperatur des Warmluftgebläses ist
ebenfalls elektronisch regelbar.
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Sollte während des Betriebes der Unterdusche im Rohrleitungsnetz durch
plötzlichen Druckabfall ein Sog entstehen, so wirkt der Wassermotor in umgekehrter
Richtung,d.h. die DUse schwingt sofort in ihre Ruhestellung zurück und kann kein
evtl. im WC-Becken vorhandenes Schmutzwasser aufnehmen, da sich die DUse ca. 25
mm über dem höchstmöglichen Schmutzwasserspiegel befindet. Zusätzlich wird der Sicherheitsschalter
11 betätigt, der ein Schließen der Ventile 2 und 12 und ein Umschalten der Heizung
im Warmwasserspeicher 6 von 2000 Watt auf 150 Watt bewirkt.
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Nach Abl2uf-der eingestellten Betriebszeit des Warmluftgebläses ist
das Gerät nach eine minimalen Zeitraum, der werkseitig
eingestellt
wird, wieder betriebsbereit.
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Als Zusatzausstattung ist ein Sitzkontakt vorgesehen. Dieser befindet
sich unterhalb des Sitzringes und ist mit den Magnetventilen 2 und 12 verbunden.
Der Sitzkontakt tritt in Funktion, sobald der Sitzring belastet ist. In diesem Fall
kann der Funktionsablauf,wie vorstehend beschrieben, erfolgen Wird der Sitzring
entlastet, so schließen sofort die Magnetventile 2 und 12. Die Düse schwingt zurück
Damit wird der Sicherheitsw schalter 11 freigegeben, -der die 2000 Watt-Heizung
ausschaltet, Die Steuerung des gesamten Ablaufs geschieht über ein Pro grammschaltwerk
elektronisch. Folgende Funktionen des Programmschaltwerkes sind einstellbar: Zeit
des Kaltwasserablaufs Zeit der Unterdusche, Temperatur der Unterdusche, Zeit der
Warmluft-Trocknung, , Temperatur der Warmluft und die Zeit nach Ablauf des Geräts
bis zur erneuten Betriebsbereitschaft.
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Folgende Sicherheitsvorkehrungen wurden getroffen: Thermostat-Regelung
und Uberhitzungsschutz am Warmwasserspeicher 6p ein Sicherheitsschalter, der nur
bei fließendem Wasser die volle Heizleistung von beispielsweise 2000 Watt freigibt,
und ein Temperaturwächter am Warmluftgebläse.
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Falls Sicherheitsvorschriften dies verlangen, kann zusätzlich ein
Rohrunterbrecher eingebaut werden. Dieser schaltet bei einem Defekt im Leitungssystem
das Gerät vom Wasserdruck ab Die Warmluft strömt vom Warmluftgebläse 22 über einen
Warmluftkanal 23. Die Bauteile der Einrichtung sind auf einem Grundbrett 24 montiert.
Außerdem ist eine abnehmbare Haube 26 vorgesehen.
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Bei einem Sicherheitsschalter 11 handelt es sich um einen Annäherungsschalter,
der wie folgt arbeitet: Bei Annäherung eines Metallteils wird ein Reedkontakt geschlossen.
Sobald die Zahnstange 16 sich bei dem Rückschwingen der Düse von dem Sicherheitsschalter
entfernt, wird dieser wieder geöffnet und unterbricht den gesamten Arbeitsablauf
des Gerätes, d.h. die Magnetventile 2 und 12 werden geschlossen und die Heizung
schaltet von 2000 Watt um auf 150 Watt. Der Funktionsablauf muß danach wieder neu
ausgelöst werden.