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Vorrichtung zum kontinuierlichen Abkühlen
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Abkühlen
von großen Mengen schwerer Brammen und Knüppel mit geregelter Abkühlungsgeschwindigkeit
vorzugsweise von Temperaturen in Höhe von ca. 1000ob auf ca. 4000C in einer allseitig
geschlossenen Kühlstrecke, durch die das Kühlgut kontinuierlich oder schrittweise
hindurchtransportiert wird.
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Im Stahlwerk wie auch im Walzwerk müssen nach verschiedenen Verarbeitungsstufen
große Mengen von Brammen, Blöcken oder Knüppeln von der Verarbeitungstemperatur
abgekühlt werden.
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Normalerweise geschieht das auf sogenannten Kühlbetten, auf die das
Wärmgut abgelegt wird. Auf diesen wird die Wärme einerseits durch Strahlung in die
Halle abgeleitet, andererseits wird die Wärme durch natürliche Konvektion der Luft
dem Wärmgut entzogen und aus der Halle abtransportiert. Derartige Kühlbetten erlauben
es jedoch nicht, die Abkühlungsgeschwindigkeit in einer vorgegebenen Weise zu regeln.
Außerdem werden die Arbeitsbedingungen in der Halle durch die großen freiwerdenden
Wärmemengen, die in die Halle selbst einstrahlen, erschwert.
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Weiter ist es bekannt, das Küh'gut in Wasser einzutauchen, oder mit
Wasser zu bespritzen. Bei diesem Verfahren entsteht ein erheblicher Wasserverbrauch
und eine entsprechende Wasserdampfentwicklung, was an vielen Orten nicht in Kauf
genommen werden kann.
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Ferner ist es bekannt, zu kühlendes Gut durch eine allseitig geschlossene
Kühlstrecke hindurchzutransportieren, wobei die Wärmeabfahr entweder durch Strahlung
des Kühlgutes auf die gekühlten Umgrenzungswände erfolgt, oder wobei Luft oder andere
Gase die Wärme des Kühlgutes durch erzwungene Strömung konvektiv ab führen.
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Diese bekannten Ausführungsformen haben jedoch für die Abkühlung
sJroßer
Mengen Edelstahl in Form von Brammen, Blöcken oder Knüppeln, die eine kontrollierte
Abkühlung mit vorgegebener Abkühlungsgeschwindigkeit erfordern und die z.B. von
einer Stranogußanlage erzeugt werden, erhebliche Nachteile. Es ist oel all diesen
Anlagen nicht zu vermeiden, daß zwischen den Enden des langgestreckten Kühlgutes
und den mittleren Partien des Kühlgutes größere Temperaturdifferenzen auftreten.
Das liegt einerseits daran, daß das für die Abkühlungsgeschwindigkeit maßgebliche
Verhältnis zwischen Kühlgutoberfläche und Gewicht an den Enden des Kühlgutes wesentlich
größer ist als in den mittleren Partien. An den Enden wird das Kühlgut nämlich zusätzlich
an seinen Stirnseiten abgekühlt. Eine weitere, zusätzliche Beschleunigung der Abkühlung
an den Enden des Kühlgutes wird dadurch bewirkt, daß das Flächenverhältnis an den
Enden wesentlich größer ist als in den mittleren Partien. Das Flächenverhältnis
bezeichnet das Verhältnis zwischen der Oberfläche des Kühlstreckengehäuses einerseits
zur Oberfläche des Kühlgutes in dem betreffenden Abschnitt andererseits. Die Wärmeübertragungsleistung
je Quadratmeter steigt im allgemeinen mit steigendem Flächenverhnltnis an. Schließlich
steigt die Wärmeübertragung im Falle der Kühlung durch Luftströmung, die direkt
über das Kühlgut hinwegstreicht, an den Enden des Wärmgutes auch dadurch an, daß
dort infolge der Strömungsumlenkungen die Turbulenz höher ist als im mittleren Teil
des Kühlgutes.
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Die Wärmeabfuhr durch Luft oder Gase, die direkt über das Kühlgut
hinwegstreichen, hat weiterhin den Nachteil eines sehr hohen Energieverbrauches
zu Erzeugung der erforderlichen Strömungsgeschwindigkeit. Zur übertragung einer
vorgegebenen Kühlleistung mit vorgegebener Temperaturdifferenz zwischen Kühlgut
und Gas ist eine Destilmmte Strömungsgeschwindigkeit des Gases an der Oberfläche
des Kühlgutes erforderlich, wenn man aus praktischen Gründen davon ausgeht, daß
die Anlage nicht bei wesentlich erhöhten Drucken betrieben werden kann.
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Der Strömungsquerschnitt für das kühlende- Gas muß im allgemeinen
groß sein, weil aus praktischen Gründen gefordert wird, daß die Kühlstrecke begehbar
ist. Aus dem großen Strömungsquerschnitt und der hohen Strömungsgeschwindigkeit
folgt eine große umzuwälzende Gasmenge ebenso wie ein großer Druckverlust.der Strömung.
Diese beiden Größen sind aber für die erforderliche Leistung der Utnwälzgebläse
bestimmend Schließlich haben die bekannten, derartigen Kühlstrecken den Nachteil,
daß das Kühlgut mit seiner Längsachse parallel zur Förderrichtung durch die Kühlstrecke
transportiert wird. Dadurch werden bei größeren Leistungen derartige Kühlstrecken
sehr lang.
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Für das kontinuierliche Abkühlen von großen Mengen von schweren Brarrnen,
Blöcken oder Knüppeln mit gerege liter Abkühlungsges chwindigkei t von Temperaturen
von etwa 1000 C suf ca. 4900 C wird daher erfindungsgemäß eine.Vorrichtung yorgeschlagen,
die eine allseitig geschlossene Kühlstrecke besitzt, durch die das Kühlgut kontinuierlich
oder- schrittweise hindurchtransportiert wird und bei der die Wärmeabfuhr durch
Strahlung des Kühlgutes auf die gekühlte Umgrenzung erfolgt, wobei die strrichtung
dadurch gekennzeichnet ist, daß a) die Decke (l) und der Boden (2) ganz oder teilweise
aus Hohlkörpern bestehen, die durch ein hindurchströmendes Medium gekühlt werden,
b) Einrichtungen vorgesehen sind, um das Kühlgut (3) in Querrichtung zu seiner Längserstreckung
durch die Kühlstrecke zu transportieren, c) die Breite der von den Hohlkörpern gekühlten
Decken- bzw. Boden fläche um nicht mehr
als 1/4 des Abstandes zwischen
Kühlgut und Decke der Kühlstrecke breiter ist als die größe Länge des Kühigutes,
d) die übrigen seitlichen Streifen der Decke und des Bodens und die Seitenwände
der Kühlstrecke nicht gekühlt sind, e) das Kühlgut auf schmalen, sich in Längsrichtung
der Kühlstrecke erstreckenden Tragbalken (4) oberhalb des gekühlten Bodens aufgelagert
ist und f) die vom hindurchströmenden Medium gekühlten Hohlkörper in Längsrichtung
und Querrichtung in Abschnitte zusaanengera8t sind, wobei jeder Abschnitt besondere
Leitungen (5) besitzt, die das Kühlmedium in den Abschnitt ein- bzw. ableiten, wobei
jeder Abschnitt eigene Stellglieder (6) in der Zu- bzw. Ableitung besitzt, die die
Einstellung des Mengenstromes des Kuhlmediums des betreffenden Abschnittes gestatten.
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Weiter wird vorgeschlagen, daß das Kühlmedium Luft oder Wasser ist,
und daß die das Kühlmedium führenden Hohlkörper als zylindrische Rohre oder rechteckige
Kästen ausgebildet sind und in der zur Wand der Kühlstrecke senkrechten Richtung
ein Maß von nicht mehr als 100 mm haben.
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Durch diese Bauart wird es möglich, die Abkühlgeschwindigkeit im Wärmgut
über die Breite der Kühlstrecke, d.h. also über die Länge des Kühlgutes konstant
zu halten. Damit können die Temperaturdifferenzen innerhalb der oberflächenparallelen
Ebene des Kühlgutes gering gehalten werden. Erfindungsgemäß ist die sich quer zur
Förderrichtung des Kühlgutes erstreckende Breite der Hohlkörper an der Decke bzw.
am Boden so gewählt, daß der erwähnte Einfluß der Kühlung der Stirnflächen der Blöcke
und der ebenfalls erwähnte Einfluß des Flächenverhältnisses kompensiert werden.
Je geringer die Breite der Hohlkörper an der Decke bzw. am Boden ist, d.h. also
je breiter die nicht gekühlten Decken- bzw. Bodenstreifen an den Seiten der Kühlstrecke
sind, desto geringer wird die Abkühlung der Enden des Kühlgutes.
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Weiter ist es möglich, an bestimmten Stellen der gekühlten Decken-
bzw. Bodenfläche den Anteil der durch die Hohlkörper gekühlten Fläche an der Gesnm.tlläche
der betreffenden Partie beim Bau der Anlage so zu wählen, daß die dadurch bedingte
unterschiedliche Kühlleistung je Flächeneinheit den besonderen Bedingungen der betreffenden
Partie Rechnung trägt.
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Die Gleichmäßigkeit der Temperatur in einer horizontalen Schicht ist
in der Praxis deswegen so wichtig, weil zur Einhaltung der vorgeschriebenen TempeflatuZeit-Kurve
die in den einzelnen Temperaturbereichen bzw. Kühlabschnitten erforderlichen Wärmestromdichten
of'1 sehr unterschiedlich sind. Temperatur, Wärmestromdichte und die aus letzterer
folgende Temperaturänderungsgeschwindigkeit sind zur Erfüllung der Abkühbedingungen
in einer vorgegebenen T.Jeise einandet zugeordnet. D.h. beispielsweise, daß die
Wärmestromdichte bis zu einer Temperatur "tl" kein ist, nach dieser Temperatur aber
groß sein soll. Damit diese Bedingung für alle Bereiche der Oberfläche eines Knüppels
eingehalten werden kann, ist es erforderlich, daß die Oberfläche des Knüppels nur
entsprechend kleine TemperaturdiSCerenzen hat.
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Der Transport des langgestreckten Kühlgutes in Querrichtung zu seiner
Längserstreckung ergibt gegenüber dem üblichen Transport in Längsrichtung des Kühlgutes
eine vorteilhafte Herabsetzung der Länge der Kühlstrecke. Dieser vorteilhafte Transport
in Querrichtung wird dadurch ermöglicht, daß das Kühlgut auf schalen sich in Längsrichtung
der Kühlstrecke erstreckenden Tragbalken oberhalb des gekühlten Bodens auflagert.
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Weiterhin ist es ein Vorteil der Erfindung, daß eine Anpassung an
veräna'erliche Längen des Kühlgutes und unterschiedliche Wärrnebehandlungsvorschriften
möglich ist Die Kühlleistung Jedes einzelnen Abschnittes der Kühlstrecke kann nämlich
dadurch verändert werden, daß die Hohlkörper in Längsrichtung und Querrichtung in
Abschnitte zusammengefaßt sind, wobei jeder Abschnitt besondere Luftleitungen bestitzt,
die das Kühlmediu in den Abschnitt ein- bzw. ableiten und wobei jeder Abschnitt
eigene Stellglieder in der Luftzu- bzw.
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-ableitung besitzt. Durch die Einstellung des Mengenstromes des Kühlmedlums
in betreffendenAbschnitt kann die Kühlleistung örtlich und ze-i ch den vrfordernissen
angepaßt werden.
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Die das Kühlmedium führenden Hohlkörper sind vorzugsweise als zylindrische
Ronre oder rechteckige Kästen ausgebildet, die in der zur Wand der Kühlstrecke senkrechten
Richtung eine Höhe von bis zu 100 nr,, vorzugsweise von 5-50 mm haben. Dies hat
den Vorteil, daß im Falle einer Kühlung durch Luft die zu fördernde Luftmenge und
damit auch der erforderliche Energiebedarf relativ klein bleibt. Zur Erzielung der
Kühlleistung ist eine bestiipjnte Wärmestromdichte erforderlich. Da die Luft praktisch
keine W>rmtestrahlung absorbiert, erfolgt die Wärmeübertragung praktisch ausschließlich
konvektiv. Der konvektive Wärmeübergang von den Hohlkörperwandungen an die Luft
ist bei geyebenen Temperaturen der Wärmeübergangszahl "Alpha" proportional.
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Die Breite der Rohre bzw. Kästen in der Wand ist natürlich
durch
die Breite der Kühlstrecke begrenzt, vorzugsweise jedoch wird diese in mehrere Hohlräume
mit gesonderter Kühlmittelführung unterteilt, die eine Breite von 10-100 mm im Falle
von Rohren und 50-5000 mm,vorzugsweise 100-1000 mm im Falle von rechteckigen Kästen
besitzen. Die Länge der Hohlkörper ist durch die Länge der Kühlstrecke, üblicherweise
ca. 30-100 m, begrenzt, vorzugsweise wird diese jedoch zur besseren Temperaturregelung
in Abschnitte von ca. 3-10 m Länge unterteilt.
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Beschränkt man sich aus Kostengründen auf den Betrieb ohne wesentliche
Ubeparücke, so kann die Wärmeübergangszahl nur durch Vergrößerung der Luftgeschwindigkeit
gesteigert werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Unterteilung der Hohlkörper in Abschnitte
zwecks Anpassung der Kühlleistung bleibt die Temperatursteigerung der Luft innerhalb
der Hohlkörper klein gegenüber der Temperaturdifferenz ;jischen H ohlkörperwandung
und mittlerer Lufttemoeratur. Es ist also praktisch nicht erforderlich, die Luftmenge
zu steigern, um die Luftaufwärmung nicht zu groß werden zu lassen. Da die Strömungsgeschwindigkeit
wegen des erforderlichen Wärmeübergangs bestimmt ist, wird dne erforderliche Kühlluftmenge
also umso geringer je kleiner der Strömungsquerschnitt ist. Der Querschnitt wird
bei gegebener Kühlfläche in Decke bzw. Boden umso geringere kleIner das Maß in der
zur Wand (Decke bzw.
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Boden) der Kühlstrecke senkrechten Richtung ist. Ein Maß von nicht
mehr als iDO m ist hierfür ausreichend.
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Weiter wird er,inXunÕsOema3 vorgeschlagen, daß der Boden der Kühlstrecke
aus dachförmig angeordneten Schrägen besteht, die gegenüber der Horizontalen geneigt
sind, wobei die Schrägen mit ihren sie bildenden horizontalen Linien parallel zur
Förderrichtung des Kühlgutes angeordnet sind und wobei zwischen den einzelnen Schrägen
Schlitze im Boden vorhanden sind, die in an sich bekannte Zundertaschen führen.
Durch diese Ausbildung wird die Kühlung durch Strahlungswärmeübergang zwischen Kühlgut
und gekühlten Rohren auch von unten her möglich
Etwa vom Kühlg'at
herabfallender Unter gle,uet nämlich auf den Schrägen in die Schlitze im Boden und
von dort in die Zundertaschen, von wo er auf bekannte Weise entfernt werden kann.
Hierdurch bleiben die Kühlflächen von Ablagerungen frei und können zahler ihren
Zweck erfüllen.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, daß die Kühlrohre parallel zur Förderrichtung
des Kühlgutes angeordnet sind. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß das Kühlmedium
die Rohre parallel zur Förderrichtung des Kühlgutes durchströmt und dadurch das
quer zu seiner Längserstreckung transportierte Kühlgut auf seiner ganzen Länge den
gleichen Kihlbedingungen ausgesetzt wird.
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Dies ist für eie gleichmäßige Abkühlung des Kühlgutes wichtig.
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Weiter wird vorgeschlagen, daß der Boden der Kühlstrecke aus sich
in Transportrichtung des Kühlgutes erstreckenden Rohren besteht, die in einer horizontalen
Ebene mit lichtem Abstand von mehr als 20 tr zwischen den einzelnen Rohren angeordnet
-sind, wobei zwischen den Rohren und der unteren Ummantelung der Kühlstrecke ein
lIchter Abstand von mindestens 100 mm verbleibt. Bei dieser Lösung kann vom Kühlgut
herabfallender Zunder zwischen den Rohren hindurchfallen und sich unterhalb von
ihnen ablaern. Dadurch wird die Kühlwirkung von unten her durch Bundes nicht gefährdet.
Unterhalb der Kühlrohre kann der Zunder kontinuierlich oder periodisch-entfernt
werden. Dabei ist es von Vorteil, daß der Raum zwischen den Kühlrohren und der unteren
Ummantelung der Kühlstrecke nur wesentlich niedrigeren Temperaturen ausgesetzt ist,
als der Raum oberhalb der kühlrohre.
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Weiter wird vorgeschlagen, daß in jedem Kühlrohrabschnitt jeweils
ein Meßinstrument angeordnet ist, das die Oberflächentemperatur des Kühlgutes mißt
und ein Regler durch Verstellen des Kühlluftmengenstromes mit Hilfe des Stellgliedes
die Kühlguttemperatur regelt. Hierdurch wird es möglich die Temperatur des Kühlgutes
in den betreffenden Kühlstreckenabschnitten zu regeln und dadurch die vorgesehenen
Abkühlbedingungen einzuhalten.
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Dabei wird vorgeschlagen, daß das Meßinstrument in der Decke der Kühlstrecke
angeordnet ist und die Oberflächen temperatur des Kühlgutes strahlungsoptisch mißt.
Auf diese Weise wird eine relativ genaue und störungsfreie Temperaturmessung ermöglicht.
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Weiter wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß in der Zuleitung der
Kühlluft für jeden Abschnitt ein Brenner für Gas oder Öl angeordnet ist, der die
LuSteau, die Kühlguttemperatur des betreffenden Abschnitts aufheizt. Hierdurch wird
es möglich, die zurächst kalte Kühlstrecke vor dem Belegen mit Kühlgut vorzuwärmen.
Dies ist wichtig, damit das temperaturwechselempfindliche Material, für das eine
derartige Kühlstrecke ja bestimmt ist, nicht beim Eintreten in die noch kalte Kühlstrecke
einen Temperaturschock erleidet. Die Kühlrohre müssen sowieso aus hitzebeständigem
Material ausgeführt zein, das die Temperaturen des Kühlgutes verträgt. Bei Kühlungsausfall
kann nämlich die Temperatur der Kühlrohre wegen der dann fehlenden Luftströmung
bis zur Kühlguttemperatur ansteigen. Die Vorwärmung der Kühlstrecke braucht aber
auch nur bis auf diese Temperatur zu erfolgen. Diese Möglichkeit der Beheizung der
Kühlrohre durch Brenner ist auch für den Fall vorteilhaft, daß das Kühlgut gelegentlich
mit einer Lücke in der Kühlstrecke gefahren wird. In dieser nicht mit Kühlgut belegten
Lücke kann die Kühlstrecke ebenfalls mit Hilfe der Brenner nacheneizt werden, so
daß der betreffende Abschnitt der KUriistrecke nicht zu sehr abkühlt. Die Beheizung
der Kühlstrecke mit e der Kühlrohre hat beim Fahren mit einer Lücke den Vorteil,
daß sich die Erwärmung gut auf die erforderlichen Partien der Kühlstrecke lokalisieren
läßt und keine unen-,qünschte Erwärmung der Partien eintritt, die mit Kühlgut belegt
sind und daher nicht erwärmte sondern gekühlt werden müssen.
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Weiter wird vorgeschlagen, daß die Brenner in der Zuleitung für Kühlluft
nur in den in der Decke angeordneten Kühlrohrabschnitten vorhanden sind. Diese Lösung
verbilligt die Anlage und ist möglich, weil die Beheizung der Kühlstrecke bzw.
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des betreffenden Abschnittes nur erforderlieh ist, wenn dort kein
Kühlgut vorhanden ist und wenn also der Wärmeaustausch zwischen oben und unten in
der Kühlstrecke nicht behindert ist.
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Weiter wird vorgeschlagen, daß die Temperaturmeßeinrichtung so oberhalb
der Tragbalken angeordnet ist, daß sie bei nicht mit Kühlgut belegten Tragbalken
die Temperatur des Tragbalkens mißt und ein an sich bekannte Einrichtung vorhanden
ist, die bei Unterschreiten der Regeltemperatur des Kühlgut-Temperaturreglers um
einen einstellbaren Betrag, der deutlich grösser als die größte Regelafr'ieichung
der Kühlgut-Temperaturrege lung ist, den Brenner in der Kühlluftzuleitung einschaltet.
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Diese Lösung hat den Vorteil, daß dort, wo die Kühlstrecke nicht mit
Kühlgut belegt ist, die Temperatur des schwersten und thermisch trägsten Teiles
gemessen wird. Die Tragbalken müssen nämlich wesen des gro3en Gewichtes des Kühlgutes
und der relativ hohen Temperatur recht schwer ausgeführt werden.
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Außerdem ist der Wärmeübergang zwischen Tragbalken und Kühlgut wegen
der unmittelbaren Auf lage besonders stark. Durch die erfindungsgerä3e Lösung wird
die Beheizung des betreffenden Kühlstreckenabschnttes eingeschaltet, sobald die
Temperatur des nicht belegten Tragbalkens um einen einstellbaren Betrag gegenüber
iet Solltemperatur des Kühlgutes an dieser Stellt abgefallen ist. Dieser Betrag
soll deutlich größer sein als die größte aeg laoweichung der Kühlguttemperaturregelung,
damit ein Einschalten der Brenner bei Belegung des betreffenden Abschnittes mit
Külgut vermieden wird. Dabei ist berücksichtigt, daß die Wärmekapazität des Kühlgutes
wesentlich größer ist als die der Kühlstrecke einschließlich der Tragbalken und
man davon ausgehen kann, daß eine gewisse Kühlwirkung auch bei völliger Abriegelung
der KühllufFmenge verbleibt. Dies wirkt sich jedoch in einem nicht mit Kühlgut belegten
Kühlabschnitt wegen der viel geringeren Tännekapazität der Kühlstrecke selbst wesentlich
stärker aus als in einem belegten Abschnitt.
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Weiter wird vorgeschlagen, daß ein Regler vorhanden ist, der unter
Benutzung der Kühlgut-Temperaturmeßeinrichtung durch Verstellen der Leistung des
Brenners in der Luftzuleitung des Abschnittes die Temperatur des Tragbalkens auf
einen Wert regelt, der um einen einstellbaren Betrag niedriger als die Kühlgut-Regeltemperatur
abzüglich der größten Regelabweichung der Kühlgut-Tempe raturrege lung liegt. Bei
dieser Lösung wird die Temperatur des Tragbalkens unter Benutzung der ohnehin vorhandenen
Kühlguttemperaturmeßeinrichtung auf den bereits erläuterten einstellbaren Wert geregelt.
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Weiter wi--d vorgeschlagen, daß der Transport des Kühlgutes mit Hilfe
eines an sich bekannten Systems von Hubbalken und Festbalken erfolgt.
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Der Hubbalkentransport hat den Vorteil, daß die Baulänge der Kühlstrecke
nicht begrenzt ist und daß am Kühlgut keine Kratzmarken entstehen.
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Weiter wird vorgeschlagen, daß an der E ntrittsseite der Kühlstrecke
Brenner vorhanden sind, die in die Kühlstrecke hineinbrennen, und an der Austrittsseite
der Kühlstrecke ein Abzug für das Rauchgas vorhanden ist, wobei die Regelung der
Temperatur an einer nehmer zur Eintrittsseite der Kühlstrecke liegenden Stelle durch
Verstellen des Brennstoffflusses ( n) derart erfolgt, daß bei Unterschreiten des
Sollwertes der Brennstofffluß vergrößert, bei Überschreiten des Sollwertes der Brennstofffluß
verkleinert wird und wobei die zugehörige Luftmenge mit einem gegebenen Brennstoff/Luftverhältnis
proportional zum Brennstofffluß nachgezogen wird und wobei die Temperatur an einer
näher zur Austrittsseite der Kühlstrecke liegenden Stelle durch Verstellend. Rauchgasrrenge,
d.h. über dasBrennstoff/ geregelt wird, wobei bei Un-terschreiten des Sollwertes
der Temperatur 1v vergrößert, bei Überschreiten des Sollwertes AS verkleinert wird,
wobei ein einstellbarer Mindestwert von ov jedoch nicht unlerschritten wird und
ein einstellbarer Höchstwert von & nicht überschritten wird. 3iese Bauart hat
den Vorteil. daß das für das Vorheizen der Kühlstrecke von der
Eintrittsseite
zur Austrittsseite abfallende Temperaturprofil mit Hilfe nur einer Brennergruppe
und einer dazugehörigen Regelung und Sicherungseinrichtung eingestellt werden kann.
Auch beim Fahren mit einer Lücke werden die Brenner an der Eintrittsseite dadurch
so geregelt, daß das Rauchgas die Temperaturen des Kühlgutes hat und daher das Kühlgut
durch das Rauchgas weder gekühlt noch erwärmt wird. In der dazwischenliegenden Lücke
verhindert das hindurchströmende Rauchgas jedoch ein stärkeres Abfallen der Temperatur.
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Bei niedrigeren Kühlguttemperaturen und hoher geforderter Kühlleistung,
d.h. hoher Wärmestromdichte (kW/m²), kann der Wårmeübergang durch Strahlung zwischen
Kühlgut ur,d Kühlrohr nicht mehr ausreichen. In diesem Falle ist es vorteilhaft,
die Kühlung zusätzlich durch über dem Kühlgut hinwegströmende Luft zu bewirken.
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Dies kann vorteilhaft durch Umwälzventilatoren erfolgen, die die Kühlluft
durch die Richtung des die Rohrleitung der Ventilatoen verlassenden Luftstromes
in Querrichtung der KQhlstrecke umwälzen, wobei die Luft oberhalt des Kühlgutes
von der einen zur gegenüberliegenden Seite der Kühlstrecke strömt, an der Seite
nach unten umgelenkt wird unterhalb des Kühlgutes in der entgegengesetzten Richtung
start und an der Seite wieder nach oben strömt.
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In den folgenden Fi-- ~n sind bevorzugte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erläutert.
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Die Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Eür.lstrecke
im Längsschnitt.
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Fig. 2 zeigt den Schnitt A B von Fig. 1, d.h.
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einen Querschnitt durch die Kühl strecke. Dabei bezeichnet 1 in der
Decke angeordnete Kühlrohren 2 im Boden dachförmig angeordnete Kühlrohre 3 das Wärmgut,
4 einen Tragbalken für das Wärmgut, 5 die Zuleitung des Kühlmediums für die Kühlrohre,
6 Stellglieder für die Regelung durch Verstellen des Mengenstromes des Kühlmediums
7 die Schlitze für den Abtransport des anders, 8 einen Hubbalken, 9 einen Festbalken,
10 die Zunaertaschen an den Hubbalken.
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