DE2803740A1

DE2803740A1 - Mehrscheiben-isolierglas

Info

Publication number: DE2803740A1
Application number: DE19782803740
Authority: DE
Inventors: Nichtnennung Beantragt
Original assignee: FRIEDRICH HOLVE KG
Current assignee: FRIEDRICH HOLVE KG
Priority date: 1978-01-28
Filing date: 1978-01-28
Publication date: 1979-08-02
Also published as: DE2803740B2; DE2803740C3

Description

"Mehrscheiben - Isolierglas"
=~============~~========================================~===== Die Erfindung betrifft ein Mehrscheiben-Isolierglas, bei dem jeweils zwischen zwei Glasscheiben umlaufend im Randbereich ein Abstands profil in einer gasdichten Randversiegelung angeordnet ist. Derartige Isolierglasscheiben dienen einerseits der Wärmedämmung und verhindern ein Beschlagen an der Innenscheibe und sie stellen andererseits eine Schalldämmung dar. Speziell mit den Schalldämmungs eigenschaften solcher Glasscheiben befaßt sich die vorliegende Erfindung.
Um den von außen in ein Gebäude eintretenden Schall zu dämmen, kommt es darauf an, die Ausbreitungsenergie der Luftschallwellen abzubauen. Dieser Energieabbau ist besonders wichtig in den kritisehen Frequenzbereichen. Bei zwei - und mehrschaligen Bauelementen, wie sie die Mehrscheiben - Isoliergläser darstellen, liegen diese kritischen Frequenzbereictie im Bereich der Resonanzfrequenz (Doppelwandresonanz) und der Spuranpassung (Koinzidenz-Effekt).
Bei diesen zwei - oder mehrscheibigen Isoliergläsern trifft der Erregerschall auf die erste Glasscheibe, die über das zwischen den Scheiben befindliche Luftpolster (Kopplungsfeder) die Schallwellen an die nächste Scheibe weitergibt. Auf diese Weise kann der Schall beim Auftreten der Resonanzfrequenz nur unwesentlich abgeschwächt zwei - oder mehrschalige Elemente durchdringen.
Die Spuranpassung kennzeichnet eine Übereinstimmung von Biegewellenlänge (Eigenfrequenz) einer Glasscheibe mit der Spur der Luftschall--wellenlänge. Sie tritt bei Isolierglasscheiben im allgemeinen zwischen 2000 - 3000 Hz auf bewirkt bei mehrschaligen Elementen in diesem Freqzenzbereich ebenfalls einen höheren Schallwellendurchfluß.
Es ist nun bereits versucht worden, bei Mehrscheiben - Isolierglas den negativen Einfluß von Resonanzfrequenz und Spuranpassung möglichst gering zu halten. Unterschiedlich dicke Glasscheiben, flanddämpfungsmaterial, beispielsweise aus synthetischem Kautschuk, und vollflächige Dämpfungsstoffe geben bereits eine bedeutende Dämpfungswirkung. Asymmetrischer Scheibenaufbau, elastische Randdämpfung und bchallschluckende Dämpfungsstoffe im direkten Kontakt mit den Glasscheiben kompensieren einen Großteil der unerwünschten Spuranpassung und Resonanzfrequenz und verbessern das Schalldämm-Maß erheblich.
Insbesondere sehr dicke Außenglasscheiben und die Anordnung einer dritten Glasscheibe führen zu guten Schalldämmungen, solche Scheiben haben jedoch bereits ein beträchtliches Gewicht und erfordern starke Rahmenkonstruktionen.
Messungen haben ergeben, daß der innere Randbereich solcher Isoliergläser für den Schalldurchgang im Bereich hoher und tiefer Töne eine wesentliche Rolle spielt. Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, den Schalldurchgang in diesem inneren Randbereich zu verringern, insbesondere an einem Zweischeiben - Isolierglas.
Zur Lösung dieser Erfindungsaufgabe ist das eingangs genannte Isolierglas dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Steg des Abstandsprofiles parallel mit Abstand mit einer elastischen Verbindung ein weiteres Profil aufgesetzt ist mit einem seitlichen Abstand zu den Glasscheiben. Vorzugsweise bildet das aufgesetzte Profil einen Rahmen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung ist auf das Abstandsprofil ein geschlossener Hohlprofilrahmen aufgesetzt, in dessen zu den Glasscheiben parallelen Wänden Bohrungen oder Schlitze vorgesehen sind, die vorzugsweise jeweils versetzt gegeneinander angeordnet sind. Ein solches Hohlprofil kann mit luftdurchlässigem, schalldämmenden Material ausgefüllt sein.
Teilweise offene Hohlprofile, etwa in C-Form o.dgl. ergeben ebenfalls gute Dämmwerte.
Statt aufgesetzter Metallprofile können auch Hohlprofile aus elastischem Material verwendet werden. Vollprofile aus schalldämmendem Material, wie etwa glasfaserverstärkten Kunststoffen, sind ebenfalls einsetzbar.
Durch die im inneren Randbereich vorgesehenen Profile, die elastisch mit dem Abstandsprofil verbunden sind und die sowohl von diesem Abstandsprofil als auch von den beiden Glasscheiben einen ausreichenden Abstand aufweisen, werden die in diesem Bereich eintretenden Schallwellen gebrochen, ihre Energie wird weitgehend abgebaut. Die erreichten Schalldämmwerte sind so beachtlich, daß in dieser Weise ausgebildete Zweischeiben - Isoliergläser in ihrem Schalldämmverhalten Isoliergläsern mit drei parallelen Scheiben und dicker Außenscheibe entsprechen. Es lassen sich auf diese Weise Isoliergläser mit sehr guten Schalldämmwerten erzielen, die ein wesentlich geringeres Gewicht haben und daher in sehr viel günstiger Weise konstruktionstechnisch eingebaut werden können.
Anhand eines schematisch abgebildeten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung im folgenden näher erläutert.
Es zeigt: Figur 1 einen Längsschnitt durch den Randbereich eines Zweischeiben - Isolierglases und Figur 2 eine perspektivische Ansicht des im Glas angeordneten Dämpfungsprofiles.
In bekannter Weise werden die beiden Glasscheiben 1 und 2 durch ein hohles Abstandsprofil 3, welches in der Regel Lufttrocknungsmittel enthält, auf Abstand gehalten. Dabei befindet sich zweckmäßigerweise die stärkere Scheibe 1 auf der der Lärmquelle zugewandten Seite des Fensters. Die Seitenwände 32 dieses einen Rahmen bildenden Abstandsprofiles 3 sind über elastische Klebebänder 4 mit den Scheiben 1 und 2 verbunden.
Nach außen gasdicht abgedichtet ist das Abstandsprofil 3 von einer elastischen Versiegelungsmasse 5 umgeben, die die beiden Scheiben 1 und 2 im äußeren Randbereich ebenfalls elastisch miteinander verbindet und den luftgefüllten Innenraum zwischen diesen beiden Scheiben abdichtet.
Auf dem Steg 31 des Abstandsprofiles 3 ist mit elastischen Abstandshaltern ein Hohlprofil 7 aufgesetzt, welches in diesem Ausführungsbeispiel einen rechteckigen Querschnitt aufweist.
Statt dieses Querschnittes können andere, beispielsweise auch offene Querschnitte verwendet werden. Elastische Hohlprofile können ebenso verwendet werden, wie Vollprofile aus schallkämmendem Material.
Der elastische Abstandshalter 6 kann beispielsweise ein durch~ laufendes elastisches Klebeband sein. In Fällen, bei denen in der Stegfläche 31 des Abstandsprofiles 3 Schlitze oder Bohrungen zur Luftzirkulation in den Hohlraum vorgesehen sind, wird man zweckmäßigerweise Abstandshalter in Abständen voneinander anordnen. Jedoch ist auch die Verwendung von luftdurchlässigen Klebebändern möglich.
Entscheidend für die Dämpfungswirkung des aufgesetzten Profiles ist seine Anordnung sowohl mit Abstand vom Abstandsprofil 3 als auch von den beiden Glasscheiben 1 und 2.
Das im einzelnen in Figur 2 dargestellte aufgesetzte Hohlprofil 7 ist vorzugsweise ein Aluminiumprofil, in dessen beiden zu den Scheiben 1 bzw. 2 parallelen Seitenwänden 71 und 72 Bohrungen 73 und 74 vorgesehen sind, die in vorteilhafter Weise gegeneinander versetzt sind. Der durch die Bohrungen eintretende Schall wird in einem solchen Dämpfungsprofil aufgeteilt und seine Energie weitgehend abgebaut.
Gute Dämpfungswerte bringt. auch ein elastisches Hohlprofil, welches beispielsweise mit einem elastischen Steg mit Abstand vom Abstandsprofil befestigt werden kann. Grundsätzlih können die Hohlprofile in ihrem Inneren ausgeschäumt sein, vorzugsweise in luftdurchlässiger Weise.

Claims

Patentansprüche Mehrscheiben-Isolierglas, bei dem jeweils zwischen zwei Glasscheiben umlaufend im Randbereich ein Abstandsprofil in einer gasdichten Randversiegelung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Steg (31) des Abstandsprofiles (3)parallel mit Abstand mit einer elastischen Verbindung (6) ein weiteres Profil (7) aufgesetzt ist mit einem seitlichen Abstand zu den Glasscheiben (1,2).
2. Mehrscheiben-Isolierglas, dadurch gekennzeichnet, daß das aufgesetzte Profil (7) einen Rahmen bildet.
3. Mehrscheiben-Isolierglas nach den Ansprüche 1 und 2, gekennzeichnet durch ein geschlossenes Hohlprofil (7), in dessen beiden zu den Glasscheiben (1,2) parallelen Wänden (71,72) Bohrungen (73,74) oder Schlitze vorgesehen sind.
4. Mehrscheiben-Isolierglas nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (73,74) oder Schlitze jeweils versetzt gegeneinander angeordnet sind.
5. Mehrscheiben-Isolierglas nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das aufgesetzte Hohlprofil (7) mit luftdurchlässigem, schalldämmenden Material ausgefüllt ist.
6. Mehrscheiben-Isolierglas nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch ein teilweise offenes Hohlprofil.
7. Mehrscheiben-Isolierglas nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein aufgesetztes Hohlprofil aus einem elastischen Material.
8. Mehrscheiben-Isolierglas nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein aufgesetztes Profil aus schalldämmenden Material.