DE2802230B2 - Vorrichtung zum Bilden eines von einem Kragen umgebenen Loches in einer metallenen Platte oder in der Wand eines metallenen Rohres - Google Patents
Vorrichtung zum Bilden eines von einem Kragen umgebenen Loches in einer metallenen Platte oder in der Wand eines metallenen RohresInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Bilden eines von einem Kragen umgebenen Loches in
einer metallenen Platte oder in der Wand eines metallenen Rohres ausschließlich durch Reibungswärme
und Druck, mit einem sich schnell um seine Achse drehenden Dorn, der an der durch einen Hydraulikzylinder
axial bewegbaren Drehspindel einer Werkzeugmaschine befestigt ist.
Um mit einer Vorrichtung dieser beispielsweise nach der FR-PS 1189 384 bekannten Art eine größere
Anzahl von Löchern je Zeiteinheit bilden zu können und damit diese Vorrichtung entsprechend wirtschaftlich zu
nutzen, muß der Dorn mit einer verhältnismäßig großen und nahezu gleichförmigen Geschwindigkeit durch die
metallene Platte oder die Wand eines mf.allenen Rohres hindurchgedrückt werden. Dabei tritt in der
Praxis das Problem auf, daß besonders Dorne für Löcher mit einem Durchmesser kleiner als lOMillimetc!
oft be'eits nach der Bildung von nur wenigen hundert
Löchern brechen, während sie erst nach vielen tausend Löchern völlig abgenutzt sind und dann auf Grund
solcher folglich viel später auftretender Verschleißerscheinungen nicht mehr verwendet werden können.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die
Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß diese vorzeitige
Bruchgefahr der Dorne vermieden wird.
Mit der Vorrichtung nach der Erfindung wird die axiale Vorschubgeschwindigkeit des Domes zu dem
Zeitpunkt, wenn der Dorn mit der Platte b,7w. der Rohrwand in Berührung kommt bzw. sich entsprechend
eng annähert, kurzzeitig herabgesetzt, um dann später wieder auf den höheren Anfangswert gesteuert zu
werden. Insoweit fußt die Erfindung auf der Erkenntnis, daß an der Stelle, an welcher der Dorn zum Bilden eines
von einem Kragen umgebenen Loches zuerst mit der Platte oder mit der Rohrwand in Berührung kommt, die
Reibung anfänglich zu gering ist, um das Material der Platte oder der Rohrwand ausreichend zu erhitzen und
dadurch zu erweichen. Der entsprechende Mittelpunkt des zu bildenden Loches bleibt folglich hart, während
ίο der angrenzende Bereich weich wird. Der Dorn wird
folglich ein wenig aus dem Mittelpunkt herausgedrückt und beginnt zu schwingen, was mit der Zeit zu
entsprechenden Ermüdnungserscheinungen des sehr harten Sintermaterials führt, aus dem ein solcher Dorn
in aller Regel besteht Speziell diese Schwingbewegungen werden jedoch unterdrückt, wenn gemäß der
Erfindung bei der Berührung des Domes mit der Platte bzw. der Rohrwand die axiale Vorschubgeschwindigkeit
mindestens also solange herabgesetzt wird, wie der harte Mittelpunkt des zu bildenden Loches die höhere
Temperatur des angrenzenden Bereichs durch Wärmeleitung erreicht hat, um folglich gleichzeitig mit diesem
zu erweichen. Die Dornspitze kann damit aber nicht mehr bezüglich der Lochmitte irgendwelche Schwingbewegungen
ausführen, was somit eine vorzeitige Abnutzung ausschließt oder zumindest so weit unterdrückt,
daß die übliche Verschleißzeit des Domes voll genutzt wird. Zum Erreichen dieses mithin günstigeren
Zeitfaktors bleibt es dabei ohne einen entsprechend nachteiligen Einfluß, wenn nach der eingetretener.
Erweichung der Lochmitte die axiale Vorschubgeschwindigkeit des Domes wieder auf den ursprünglichen
Wert erhöht wird, da dann mangels irgendwelcher Schwingungen ein vorzeitiger Ermüdungsbruch nicht
eintreten kann. Gemäß den Ansprüchen 2 und 3 sind zwei alternative Möglichkeiten erfaßt, wie bei einer
solchen Vorrichtung die axiale Vorschubgeschwindigkeit des Domes vorübergehend herabgesetzt werden
kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigt
Fig. I ein Schaltbild der Vorrichtung in schematischer
Darstellung gemäß einer ersten Ausführungsform und
Fig. 2 ein entsprechendes Schaltbild für eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
An einer axial, bewegbaren Drehspindel 1 einer Werkzeugmaschine ist mittels eines Spannfutters 2 ein
Dorn 3 befesligt, der zum Bilden von mit einem Kragen umgebenen Löchern in einer metallenen Platte 4 oder in
der Wand eines metallenen Rohres ausschließlich durch Reibungswärme und Druck ausgebildet ist. Die Dreh·
spindel 1 der Werkzeugmaschine wird durch einen Elektromotor 5 schnell um ihre Achse gedreht und
durch einen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder 6 mit Kolben 7 axial bewegt. Der Hydraulikzylinder 6 ist über
Zuleitungen 8 und 9 an einen Hydraulikkreis angeschlossen. In den Zuleitungen 8,9 ist ein Umkehrventil
10 angeordnet, das durch einen einzelwirkendcn Pneumatikzylinder 11 mit Kolben 12 sowie eine
Rückholfeder 13 betätigt wird. Der Pneumatikzylinder 11 ist über ein von Hand betätigbares Steuerventil 14
entweder an eine Druckzuleitung 15 oder an eine drucklose Ablaßleitung 16 anschließbar bzw. angeschlossen.
Bei der Vorrichtung gemäß Fig. I ist in der an den
Hydraulikzylinder 6 angeschlossenen Zuleitung 8 für die
Hydraulikflüssigkeit ein Ventil 17 mit zwei umschaltbaren, unterschiedlich großen Durchlässen 18 und 19
angeordnet Wenn der kleinere Durchlaß 19 in den Hydraulikkreis eingeschaltet ist, dann erfährt die
Zuleitung der Hydraulikflüssigkeit in den Hydraulikzylinder 6 eine Drosselung, womit die axiale Vorschubgeschwindigkeit
des Domes 3 herabgesetzt wird. Das Ventil 17 wird durch einen einzelwirkenden Pneumatikzylinder
20 mit Kolben 21 sowie eine Rückholfeder 22 betätigt. Der Pneumatikzylinder 20 ist über ein durch
einen Elektromagneten 23 und eine Feder 23a betätigtes Ventil 24 entweder an eine Druckzuleitung 25 oder an
eine drucklose Ablaßleitung 26 anschließbar bzw. angeschlossen.
Für die Steuerung der axialen Vorschubgeschwindigkeit des Domes 3 ist an der Kolbenstange 27 eine
Scheibe 28 verstellbar so befestigt, daß bei der Annäherung des Domes 3 an die Platte 4 bzw. bei
dessen Berührung mit der Platte ein um eine Achse 29 verschwenkbarer Arm 30 durch ciie Berührung der ?n
Scheibe 2fl mit einem am eine Achse 31 verr.chwenkbaren
Vorsprung 32 dieses Armes zum Schließen eines Schalters 33 weggeschwenki wird. Die Scheibe 28 hält
den Schalter 33 dann solange geschlossen, bis sie an dem Vorsprung 32 vorbeibewegt ist. Durch das Schließen des
Schalters 33 wird die Magnetspule 23 erregt, das Ventil 24 umgeschaltet, der Kolben 21 durch die Druckzuleitung
nach oben bewegt und das Ventil 17 mit dem kleineren Durchlaß 19 in den Hydraulikkreis eingeschaltet.
Die anfänglich größere axiale Vorschubgeschwin- jo digkeit des Domes 3 wird damit herabgesetzt, und zwar
bis zu dem Zeitpunkt, in welchem dann die Scheibe 28 an dem Vorsprung 32 vorbeibewegt ist. Der Schalter 33
wird dann wieder geöffnet und somit die Spule 23 stromlos, so daß jetzt die Rückholfedern 23,j und 22 die J5
Ventile 24 und 17 in die dargestellten Schaltstellungen rückholen können. Weil bei dem Ventil 17 dann wieder
der größere Durchlaß 18 in den Hydraulikkreis eingeschal'üt ist, wird folglich der Dorn 3 wieder der
anfänglichen größeren Vorschubgeschwindigkeit durch die Platte 4 hindurchgedrückt.
Für die Rückwärtsbewegung des Domes 3 wird die Betätigung des Ventils 14 aulgehoben. Das Ventil 10
wird damit wieder in die dargestellte Schaltstellung überführt, in welcher folglich der Hydraulikzylinder 6 an
die Druck/uleitung für eine Aufwärtsbewegung des Kolbens 7 angeschlossen ist. Während dieser Aufwärtsbewegung
wird der Vorsprung 32 durch die Scheibe 28 um seine Achse 31 verr^hwenkt, womit eine Schließung
des Schalters 33 unterbleibt, per Dorn 3 wird daher w
ohne Unterbrechung nvt der höheren Vorschubgeschwindigkeit
in seine obere Ausgangslage zurückbe-
Bei der Vorrichtung gemäß Fig.2 ist die axiale
Vorschubgeschwindigkeit des Domes 3 allein über dessen Druckbeaufschlagung gesteuert. Zu diesem
Zweck ist an die Zuleitung 8 des Hydraulikkreises eine Zweigleitung 34 mit einem normal geschlossenen Ventil
35 und einem Druckbegrenzer in der Ausbildung eines Rückschlagventils 38 angeschlossen, das durch eine
einstellbare Schließfeder 37 belastet und an eine drucklose Ablaßleitung 36 angeschlossen ist. Das Ventil
35 wird durch einen Elektromagneten 39 gesteuert, in dessen Stromkreis die Reihenschaltung des Arbeitskontakts
40 eines Relais 41 und des Ruhekontakts 42 eines gegebenenfalls einstellbaren Zeitrelais 43 angeordnet
ist. Der Strom für das Relais 41 wird durch die Sekundärwicklung eines Transformators 44 geliefert,
und in seinem Stromkreis wirken der Dorn 3 und die Platte 4 als Schalter.
Wenn der Dorn 3 mit der Platte 4, gegen die er anfänglich isoliert ist. in Berührung iomrnt, schließt das
Relais 41 seinen Arbeitskontakt 40. De.· Elektromagnet 39 wird folglich erregt und somit das Ventil 35 geöffnet,
womit der Flüssigkeitsdruck in der Zuleitung 8 und damit im Raum oberhalb des Kolbens 7 auf einen von
dem ijruckbegrenzer 37, 38 bestimmten niedrigeren
Wert beschränkt wird. Die axiale Vorschubgeschwindigkeit des Domes 3 wird folglich herabgesetzt.
Andererseits wird das Zeitrelais 43 erregt, womit nach einer vorbestimmten Zeitdauer der Rühekontakt 42
geöffnet wird. Der Elektromagnet 39 wird dann stromlos, so daß das Ventil 35 wieder geschlossen wird
und somit der Druck im Raum des Hydraulikzylinders 6 oberhalb des Kolbens 7 wieder die Erhöhung auf den
höheren Druckwert erfährt. Der Dorn 3 wird folglich wieder mit der anfänglichen höheren axialen Vorschubgeschwindigkeit
bewegt, bis die Lochbildung abgeschlossen ist. Solange der Dorn 3 mit der Platte 4 in
Berührung steht, bleiben die Relais 41 und 43 erregt und der Kontakt 42 geöffnet. Wenn der Dorn 3 bei der
Ai'fwärtsbewegung von der Berührung mit der Platte 4 gelöst wird, so wird dann der Kontakt 40 wieder
geöffnet und der Kontakt 42 geschlossen. Die Schaltung nimmt dann den in F i g. 2 dargestellten Zusir nd ein.
Um zu verhindern, daß der Dorn 3 mit einer zu großen Geschwindigkeit auf die Platte 4 auftrifft, kann
an der Kolbenstange 27 ein Kontaktfinger 45 befestigt sein, der kurz vor der Berührung des Domes mit der
Platte eine einstellbare Kontaktbahn 46 berührt. Damit ist ein entsprechender Schalter bereitgestellt, durch den
folglich dann diesdbcn wechselnden Dmckbeaufsehlagtingen
des Domes gesteuert werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Bilden eines von einem Kragen umgebenen Loches in einer metallenen
Platte oder in der Wand eines metallenen Rohres ausschließlich durch Reibungswärme und Druck, mit
einem sich schnell um seine Achse drehenden Dora, der an der durch einen Hydraulikzylinder axial
bewegbaren Drehspindel einer Werkzeugmaschine befestigt ist, gekennzeichnet durch ein in
den Hydraulikkreis (8, 9} des Hydraulikzylinders (6) einschaltbares oder daran anschließbares Organ (17,
19 bzw. 36,37,38) zur Drosselung der Zuleitung der Hydraulikflüssigkeit in diesen Zylinder bzw. zur
Minderung des wirksamen Flüssigkeitsdruckes in dem Hydraulikkreis sowie durch Mittel (20 bis 24,28
bis 33 bzw. 35,39 bis 44,3,4 oder 45, 46), die dieses
Organ während der axialen Vorwärtsbewegung der Spindel (t>
spätestens dann in den Hydraulikkreis (8, 9) einschalten bzw. es anschließen und über eine
vorgewählte Zeit in den Hydraulikkreis eingeschaltet bzw. angeschlossen halten, wenn der Dorn (3) mit
der Platte (4) oder der Rohrwand in Berührung kommt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das in den Hydraulikkreis (8, 9) einschaltbare Organ ein Drosselorgan (17,19) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das an den Hydraulikkreis (8, 9)
anschließbare Organ ein mit einer drucklosen Ablaßleitutig (36) versehener Druckbegrenzer (37,
38) ist.
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