DE2800341A1 - Elektrostatische anzeigezelle und damit ausgestattete anzeigevorrichtung - Google Patents
Elektrostatische anzeigezelle und damit ausgestattete anzeigevorrichtungInfo
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Description
Patentanwälte
Dipl.-Ing. Dipl.-Chem. Dipl.-Ing. / O U U J H I
E. Prinz - Dr. G. Hauser - G. Leiser
Ernsbergerstrasse 19
8 München 60
3. Januar 1978
THOMSON - CSF
173, Bd. Haussmann
75008 PARIS / Frankreich
Unser Zeichen: T 3038
Elektrostatische Anzeigezelle und damit ausgestattete Anzeigevorrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf elektrostatische Anzeigezellen, mit denen Grundelemente erhalten werden können, die unter
Steuerung durch ein vorübergehendes elektrisches Signal zwei stabile und visuell verschiedene Zustände annehmen können.
Durch Zusammenbau solcher Zellen können Anzeigevorrichtungen erhalten werden, die jede gewünschte Form aufweisen können.
Es sind bistabile Anzeigezellen bekannt, die eine schwenkbar gelagerte und mit einem Magnet ausgestattete Platte enthalten.
Ein Elektromagnet ermöglicht das Verschwenken der Platte durch Einwirkung auf den von ihr getragenen Magnet, wodurch
die Platte in die eine oder die andere von zwei stabilen Stellungen gebracht wird. Die Platte bleibt in der von ihr
eingenommenen Stellung, wenn der Strom im Elektromagnet
unterbrochen wird. Eine solche Vorrichtung verbrauoht dennoch
eine beträchtliche Energie bei jedem Umklappen.
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Ea ist auch, eine Anzeigevorrichtung bekannt, die eine
mit Aluminium überzogene Kunststoffolie enthält, die sich unter der Einwirkung einer zwischen der Folie und
einer kreiszylindrischen Elektrode angelegten Spannung
um diese Elektrode wickelt. Das Aussehen dieser Vorrichtung ist somit verschieden, je nachdem, ob die Folie um
die Elektrode gewickelt ist oder nicht. Der Energieverbrauch der Vorrichtung ist sehr gering, aber er findet
in einem der Zustände dauernd statt.
Es sind ferner dielektrische Materialien bekannt, die permanente Träger von elektrischen Ladungen sind und die
Bezeichnung "Elektret" haben. Diese Materialien weisen im allgemeinen die Form von dünnen, biegsamen, farblosen
und durchsichtigen Folien auf, die aus einem Kunststoff mit sehr hohem spezifischem Widerstand, wie Polypropylen
bestehen. Die Folien sind in dauerhafter Weise elektrisiert, beispielsweise dadurch, daß sie einer Koronaentladung ausgesetzt
worden sind, oder auch durch Implantation von Ionen oder Elektronen mit Hilfe eines Teilchenbeschleunigers.
Die auf diese Weise in das Material eingebrachten Ladungen sind darin infolge des sehr großen spezifischen
Widerstands für eine sehr lange Zeitdauer festgelegt, die bis zu 100 Jahren betragen kann.
Es ist bekannt, daß ein Elektretstück die Neigung hat, an
elektrisch leitenden Materialien zu haften; der Grund hierfür ist die elektrostatische Anziehung zwischen den von
ihm getragenen Ladungen und den durch Influenz in dem Leitermaterial induzierten Ladungen.
Diese Eigenschaft ist zur Bildung von Schalteinrichtungen mit elektrisch gesteuerter Verstellung ausgenutzt worden,
wie in der DT-OS 25 58 400 beschrieben ist.
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Mit der Erfindung wird eine Vorrichtung geschaffen, die zwei die Flächen eines Flächenwinkels bildende Elektroden
und ein entlang der Kante des Flächenwinkels zwischen dessen beiden Flächen befestigtes Elektretstück aufweist.
Unter der Wirkung einer in reversibler Weise zwischen den beiden Elektroden angelegten Spannung legt sich das Elektretstück
an die eine oder die andere Fläche des Flächenwinkels an, wodurch dessen Aussehen in reflektiertem Licht verändert
wird.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Anzeigezelle nach der Erfindung,
Fig. 2 eine soheraatische Darstellung der aktiven Teile
der Anzeigezelle in einem der beiden stabilen Zustände,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der aktiven Teile der Anzeigezelle im anderen aktiven Zustand,
Fig. 4 eine Schnittansicht einer zusammengesetzten Elektretfolie,
Fig. 5 eine Schnittansicht einer anderen zusammengesetzten Elektretfolie,
Fig. 6 eine Schnittansicht einer weiteren zusammengesetzten Elektretfolie,
Fig. 7 das Schema eines Matrixsteuersystems,
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Fig. 8 ein anderes Schema eines Matrixsteuersystems,
Fig. 9 äas Schema eines Ausführungsbeispiels einer
Anzeigevorrichtung in einer Stellung und
Fig. 10 das Schema einer Anzeigevorrichtung in der anderen Stellung.
Die in Fig. 1 gezeigte Anzeigezelle besteht aus einem Träger 101, einem Fläohenwinkelblook 102, einer Elektretfolie
103, zwei Elektroden 104, 105, zwei Verbindungsleitern
106, 107, zwei Klemmen 108, 109, einem Fenster 110, Gewindestangen 111 und Muttern 112.
Der Flächenwinkerblock 102 ist am Träger 101 befestigt
und hat an der dem Träger angewandten Seite, die dem Fenster 110, dem einfallenden Licht D und dem Auge 0 des
Beobachters zugewandten Seite einen Einschnitt in Form eines offenen Flächenwinkels, der bei dem dargestellten
Beispiel einen Öffnungswinkel von etwa 90° hat. Ausgehend von der Kante des Flächenwinkels zum Innern des Blocks
hin ist ein Schlitz F in dem Blook 102 angebracht. Dieser Schlitz ermöglicht die Befestiung der Elektretfolie 103
in einer im wesentlichen der Mittelebene entsprechenden Stellung (wenn die Folie nicht abgeknickt ist) in bezug
auf die Öffnung des Flächenwinkels. Der Sohlitz F ist gerade so breit, daß er das Einschieben der Elektretfolie
erlaubt, die im Schlitz mit Hilfe eines (nicht dargestellten) Klebstofftropfens festgelegt wird.
Der Block 102 ist nichtleitend und trägt zwei Elektroden 104, 105, die jeweils auf eine der beiden Flächen des
Flächenwinkels aufgebracht sind. Diese Elektroden sind
mit den Klemmen 108, 109 duroh die Verbindungsleiter 106,
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verbunden, die zum besseren Verständnis der Zeichnung vom Blook losgelöst dargestellt sind, die aber natürlich an
dessen Seitenflächen angeklebt sein können oder durch im Innern des Blocks angebrachte Löcher hindurchgehen können.
Bei der dargestellten Ausführung sind die Elektroden durch
einen elektrisch leitenden Anstrioh gebildet, der bei der Elektrode 104 eine Farbe A und bei der Elektrode 105 eine
andere Farbe B hat. Ba der Steuerstrom außerordentlich klein ist (einige 10 nA), kann der spezifisohe Widerstand
der Elektroden groß sein, was die Wahl zwischen einer großen Zahl von verschiedenen Anstrichen erlaubt, da die
Güte und der Anteil des Leitermaterials im Anstrich verhältnismäßig
bedeutungslos ist. Es sind auch andere Realisierungen möglich, beispielsweise eine Farbstoffschicht,
die mit einer durchsichtigen Elektrode bedeckt ist.
Der Elektret 103 sucht sich an die eine oder die andere Fläohe des Flächenwinkels anzulegen. Dieser Elektret ist
auf seinen beiden Flächen verschieden gefärbt, vorzugsweise mit den gleichen Farben wie die gegenüberliegenden
Elektroden. So hat die der Elektrode 104 -zugewandte Fläche die Farbe A und die der Elektrode 105 zugewandte Fläche
die Farbe B. Wenn der Elektret an die Fläche 105 angelegt ist und die Vorrichtung durch ein beispielsweise in der
Richtung D einfallendes äußeres Licht beleuchtet wird, sieht der Beobachter 0 den Flächenwinkel durch Reflexion
in der gleiohförmigen Farbe A. Wenn umgekehrt der Elektret
an die Fläche 104 angelegt ist, sieht der Beobachter den Flächenwinkel in der gleichförmigen Farbe B.
Diese elektrostatisch arbeitende Vorrichtung ist für verschiedene äußere Einwirkungen empfindlich, beispielsweise
für Staub, der sich darauf ansammeln kann. Das am Träger
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mittels der Gewindestangen 111 und der Muttern 112 befestigte
Fenster 110 schützt die Vorrichtung im Zusammenwirken mit einem nicht dargestellten seitlichen Gehäuse,
das dann von Nutzen ist, wenn die Vorrichtung allein ohne "benachbarte bellen verwendet wird.
Fig. 2 zeigt sohematisoh einen der stabilen Zustände der
Zelle von Fig. 1, und Fig. 3 zeigt den anderen stabilen Zustand. In jedem dieser beiden Zustände ist keine äußere
Spannung erforderlich. Wenn, wie in der Zeichnung dargestellt, angenommen wird, daß der Elektret 103 negativ
geladen ist, verursacht er durch Influenz das Erscheinen einer positiven Oberflächenschicht in der Elektrode, an
der er anliegt, sowie einer tiefer liegenden negativen Sohicht in dieser Elektrode, wobei die negative Schicht
notwendig ist, um den leiter, der nicht mit einer äußeren Spannungsquelle verbunden ist, elektrisch neutral zu halten.
Die negativen ladungen des Elektrets und die positiven Ladungen der Elektrode ziehen sich stärker an, als sich die
negativen Ladungen des Elektrets und die negativen Ladungen der Elektrode abstoßen, da die negativen Ladungen der
Elektrode von dem Elektret weiter entfernt sind als die positiven Ladungen; der Elektret bleibt also in Anlage
an der Elektrode. Die Erscheinung ist für die Elektrode 104- und für die Elektrode 105 gleich. Um von einem Zustand in
den anderen zu gehen, muß der Elektret von einer Elektrode gelöst und von der anderen Elektrode angezogen werden. Zu
diesem Zweck schließt man eine Spannungsquelle, beispielsweise mittels der Klemmen 108 und 109,derart zwischen dan Elektroden
an, daß (bei einem negativen Elektret) die Elektrode, an der der Elektret anliegt, negativ geladen wird, während
die andere Elektrode positiv geladen wird.
Es ist zweckmäßig, daß man die Zelle so verwenden kann, daß die Kante des Flächenwinkels in einer beliebigen Lage
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orientiert ist, insbesondere auch horizontal; dies setzt voraus, daß die elektrostatische Anziehungskraft größer
als die auf den Elektret ausgeübte Schwerkraft sein muß. Die Erfahrung zeigt, daß die üblichen Elektrete eine Haftkraft
aufweisen, die etwa zehnmal so groß wie ihr Gewicht ist, und daß die Verfahren zur Verringerung der Steuerspannung,
von denen nooh die Rede sein wird, einen guten Sicherheitsbereich bestehen lassen.
Die Spannung, die zwischen den beiden Elektroden angelegt werden muß, um das Umklappen von einem stabilen Zustand
in den anderen zu verursachen, ist verhältnismäßig groß. Bei der zuvor beschriebenen Struktur hängt sie von der
Ladungsdichte des Elektrets, dem Öffnungswinkel des Flächen-Winkels
und der (senkrecht zur Kante des FlächeηwinkeIs gemessenen)
Länge des Elektrets ab; die Breite des Elektrets parallel zu der Kante des Flächenwinkels spielt keine Rolle.
—10 ?
Bei einer ladungsdichte σ= 10 C/cm , einem Öffnungswinkel
von 30 und einer Länge von 1 cm beträgt die Spannung
etwa 500 V; dies ist mit einer Steuerung duroh Transistoren nooh vereinbar.
Ein besonders interessanter Fall ist ein Flächenwinkel mit einer Öffnung von 180°, also eine ebene Struktur, die
insbesondere bei großen Einfallswinkeln am besten sichtbar
ist. Die Steuerspannung steigt dann auf 3000 V an, was beim gegenwärtigen Stand der Teohnik eine Steuerung durch
Transistoren nicht mehr erlaubt.
Man ist daher veranlaßt, verschiedene Maßnahmen zur Erzielung kleinerer Steuerspannungen anzuwenden.
Die erste Maßnahme besteht darin, die Biegekräfte an der Knickstelle des Elektrets möglichst klein zu machen. Zu
diesem Zweck bringt man an dieser Knickstelle eine Verdünnung
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in der Elektretfolie an, die durch die Rillen P in Pig. 1
dargestellt ist. Diese Verdünnung kann "beispielsweise dadurch erhalten werden, daß der Kunststoff örtlich mit Hilfe
eines stromdurchflossenen Widerstandsdrahts erwärmt wird und daß dann der Elektret gestreckt wird. Man erhält daduroh
eine Einschnürung, die mehr als 300 ji erreichen kann,
"bevor sie reißt, und das auf diese Weise gebildete Scharnier weist ein vernachlässigbares Drehmoment auf, wobei es dennooh
eine große Lebensdauer behält.
Die zweite Maßnahme besteht darin, die Ladungen im Elektret ungleichmäßig zu verteilen. Es ist nämlich erwünscht, daß
das Ablösen des Elektrets von der Fläche der Elektrode an jedem Punkt im wesentlichen bei der gleichen Spannung erfolgt.
Der aus zwei Elektroden bestehende Plächenwinkel verhält sich wie ein Kondensator, in welchem das elektrische
Feld nach einer bekannten Regel von der Kante zum Außenrand hin gemäß einem 1/r-Gesetz abnimmt. Damit die
Kräfte, denen der Elektret ausgesetzt ist, an allen Stellen gleichförmig sind, muß daher die Ladungsverteilung von der
Kante nach außen hin gemäß einem linearen Gesetz zunehmen. Wenn bei dem zuvor angegebenen Zahlenbeispiel die Elektroden
in einem Abstand von 1 mm von der Kante des Flächenwinkels beginnen (es muß auf jeden Pail ein endlicher
Abstand bestehen, damit das PeId nioht zu groß wird), erhält
man also eine Ladungsdichte, die von 10 C/cm bei
—9 2
1 mm Abstand von der Kante bis zu 10 C/cm bei 1 cm Abstand
von der Kante zunimmt. Ein solches Anderungsintervall
ist ohne weiteres realisierbar, weil man nach oben auf einen Wert von etwa 10~ C/cm wegen der Neutralisierung
durch die freien Ladungen des Elektrets beschränkt ist,
— 11 2 und nach unten auf einen Wert von etwa 10 C/cm wegen
der geringen Reproduzierbarkeit infolge von Ladungen, die vor dem Vorgang des Aufbringens von Ladungen auf den Elektret
in unvorhersehbarer Weise vorhanden sind. Zur Erzielung
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einer solchen linearen Verteilung sind verschiedene Verfahren
anwendbar. Man kann beispielsweise den Elektret durch einen örtlichen Koronaeffekt mittels einer Reihe
von Spitzen aufladen, deren Anzahl zu dem Bereich hin zunimmt, in dem die Ladung am stärksten sein soll; die
Annäherung ist nur grob, aber ausreichend. Man kann den Elektret auch durch direkte Implantation von Ionen oder
Elektronen mit Hilfe eines elektronischen Maskierers oder eines ähnlichen Geräts laden. Der Ladungsfluß eines solchen
Geräts ist im wesentlichen steuerbar, entweder durch direkte Einwirkung auf die Intensität des Bündels oder
durch Einwirkung auf die Bauer der Abtastung; man erhält dann eine Verteilung, die der optimalen Verteilung besser
entspricht als bei Anwendung des Koronaeffekts.
Ein anderes Verfahren besteht darin, daß man verhindert, daß sich der Elektret an die Elektrode anlegt, und daß man
ihn in einem Abstand von einigen (etwa 10 bis 20) Mikron von der Elektrode hält. Zu diesem Zweck verwendet man Abstandsstücke,
die zwischen den Elektret und die Elektrode eingefügt werden. Diese Abstandsstueke können vorzugsweise
duroh die Elektrode selbst gebildet sein, die dann die
Form eines Gitters annimmt.
Zur Erzeugung eines solchen Abstandes ist es zweckmäßig,
eine dielektrische Schicht mit großer Dielektrizitätskonstante zu verwenden. Die durch diese Elektrizitätskonstante
verursachte Änderung des elektrischen Feldes verringert die Anziehungskraft zwischen dem Elektret und der Elektrode
und dementsprechend die Steuerspannung. So kann man bei einer PVFg-Sehicht von etwa 20 um Dicke mit ar = 10 für
die zuvor beschriebene Zelle eine Steuerspannung von etwa 150 V erhalten, was beispielsweise mit den für Plasma-Anzeigetafeln
verwendeten Steuerorganen durchaus vereinbar ist.
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Eine letzte Maßnahme bestellt darin, die mittlere Ladung des Elektrets zu verringern, jedoch eine örtliche Ladung
—9 —10 2
zwischen 10 und 10 C/cm beizubehalten, indem man, vorzugsweise durch direkte Implantation, ein Muster aus geladenen Zonen und nicht geladenen Zonen bildet. Wie zuvor zu ersehen war, soll der Elektret auf den beiden Flächen verschieden gefärbt sein. Es ist schwierig, einen Elektret anzustreichen, insbesondere gleichzeitig auf den beiden Seiten. Das Lösungsmittel der Farbe sucht nämlich die Oberflächenschicht anzulösen, in welcher die Ladungen implantiert sind, so daß diese neutralisiert werden können; es muß daher ein Lösungsmittel gefunden werden, das gegenüber dem Material des Elektrets neutral ist, und es muß der Einfluß des spezifischen Widerstands der Farbstoffe möglichst klein gehalten werden, da dieser auch den Widerstand des Elektrets herabsetzt, so daß dieser sich entlädt.
zwischen 10 und 10 C/cm beizubehalten, indem man, vorzugsweise durch direkte Implantation, ein Muster aus geladenen Zonen und nicht geladenen Zonen bildet. Wie zuvor zu ersehen war, soll der Elektret auf den beiden Flächen verschieden gefärbt sein. Es ist schwierig, einen Elektret anzustreichen, insbesondere gleichzeitig auf den beiden Seiten. Das Lösungsmittel der Farbe sucht nämlich die Oberflächenschicht anzulösen, in welcher die Ladungen implantiert sind, so daß diese neutralisiert werden können; es muß daher ein Lösungsmittel gefunden werden, das gegenüber dem Material des Elektrets neutral ist, und es muß der Einfluß des spezifischen Widerstands der Farbstoffe möglichst klein gehalten werden, da dieser auch den Widerstand des Elektrets herabsetzt, so daß dieser sich entlädt.
Die besten Ergebnisse werden dadurch erhalten, daß man den Elektret nur auf einer Fläche anstreicht, während die
andere Fläche bei diesem Vorgang gegen die Lösungsmitteldampf e isoliert wird; auf diese Weise werden die Ladungen
auf der nicht angestrichenen Fläche beibehalten. Man erhält dann nur eine einzige Farbe, die von der einen und von der
anderen Seite sichtbar ist, da das Material des Elektrets in den meisten Fällen durchsichtig ist. Zur Erzielung von
zwei Farben muß man dann zwei mit verschiedenen Farben angestrichene Elektrete aufeinanderkleben, wobei die angestrichenen
Flächen so aufeinandergelegt werden, daß das Lösungsmittel den Elektret nicht beeinträchtigt. In Fig.
ist eine solche Struktur dargestellt, welche die beiden Elektretfolien 41 und 42 und die beiden Farbschichten A
und B enthält. Eine in Fig. 5 dargestellte andere Ausführungsform besteht darin, daß eine Zwischenfolie 43 angestrichen
wird, auf welche die Elektrete aufgebracht werden.
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Bei einer weiteren Ausführungsform, die in Fig. 6 dargestellt ist, ist die Zwischenfolie 43 von Natur aus farbig,
oder auch reflektierend, wie beispielsweise im Fall einer Metallfolie, so daß nur eine einzige Farbschicht erforderlich
ist.
Die auf diese Weise erhaltene Anzeigezelle kann von vorn gesehen verschiedene Formen aufweisen. Zwei besondere
Formen, nämlich ein Quadrat und ein Rechteck, erlauben den Aufbau von Anzeigevorrichtungen komplizierter Form,
indem eine Gruppe von Anzeigezellen, die vorzugsweise unter sich gleich sind, als Elementarbausteine verwendet
werden.
Im Sonderfall einer alphanumerischen Anzeige können bekanntlich alle lateinischen Buchstaben und alle arabischen
Ziffern mit Hilfe einer Matrix zusammengesetzt werden, die sieben Zeilen von jeweils fünf Quadraten enthält. Man
kann somit eine Anzeigevorrichtung für eine alphanumerische Einheit unter Verwendung von 35 quadratischen Anzeigezellen
nach der Erfindung realisieren. Eine andere Zerlegung, die eine noch bessere Wiedergabe erlaubt, verwendet eine
Matrix aus neun Zeilen und sieben Spalten, also aus 63 Anzeigezellen.
Die Steuerung einer solchen Matrix kann zellenweise durch
Verwendung von zwei Anschlüssen pro Zelle erfolgen, doch kann man die Anzahl der Anschlüsse dadurch verringern, daß
eine Matrixansteuerung verwendet wird, von der ein Ausschnitt als Beispiel in Fig. 7 dargestellt ist. Die Punkte
A, B, G, D zeigen Anzeigezellen, die in zwei Spalten V1, V2
und in zwei Zeilen H^, Hg angeordnet sind. Es werden zwei
Spannungsquellen mit den Spannungen +V/2 und -V/2 benötigt (wobei V die Steuerspannung einer Anzeigezelle ist). Um
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beispielsweise die Zelle C umzuschalten, legt man, je
nach der zu erzielenden Stellung, die Spannung +V/2 an die Zeile H2 und die Spannung -V/2 an die Spalte Y1 an.
Die Zelle C ist dann an die Spannung V gelegt, und sie klappt um. Die Zellen A und D liegen jeweils an
Spannungen mit dem Absolutwert V/2, und die Zelle B liegt an der Spannung Null, so daß diese Zellen nicht
umklappen.
Ein anderes, in Fig. 8 dargestelltes Steuersystem ermöglicht es, an die nicht gesteuerten Zellen jeweils nur
eine Spannung mit dem Absolutwert V/3 anzulegen. Dies erlaubt größere Streuungen in den Steuerspannungen der
verschiedenen Zellen und somit weniger strenge Fertigungstoleranzen. Wie Fig. 8 zeigt, liegt nur die Zelle C
an der Spannung V, während die drei anderen Zellen jeweils an eine Spannung mit dem Absolutwert V/3 gelegt sind. Im
Sonderfall der numerischen Anzeige kann vorteilhaft die sogenannte "Siebensegment"-Zerlegung verwendet werden,
so daß die Anzeigevorrichtung für eine numerische Einheit mit nur sieben Anzeigezellen von rechteckiger Form
gebildet wird.
Die Erfindung ist nicht auf die Sichtbarmachung von zwei Farben beschränkt; sie eignet sich auch für die Sichtbarmachung
von zwei visuell unterscheidbaren Strukturen, beispielsweise eine reflektierende Fläche im Gegensatz
zu einer schwarzen Fläche, oder eine unterschiedliche graphische Darstellung in jeden der beiden Zustände.
Die Figuren 9 und 10 zeigen für den zuletzt angegebenen Fall eine Vorrichtung, welche die Sichtbarmachung des
Zustandes einer Absperrvorrichtung ermöglicht, beispielsweise
eines Ventils in der Schaubildtafel einer Raffinerie.
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Pig. 9 zeigt die Vorrichtung mit der sichtbaren linken Elektrode 81 und der vom Elektret 83 bedeckten rechten
Elektrode 82; die schraffierten Streifen 84 und 85 außerhalb der Vorrichtung bilden einen Teil des Schaubilds,
und in diesem Zustand ist das Ventil im offenen Zustand symbolisch durch die schraffierten Streifen 86 und 87
dargestellt, die auf die Elektrode 81 und auf die eine Fläche des Elektrets 83 aufgemalt sind. Fig. 10 zeigt
die gleiche Vorrichtung im anderen stabilen Zustand, in welchem der Elektret 83 die Elektrode 81 bedeckt; die auf
die andere Fläche des Elektrets 83 und auf die Elektrode aufgemalten schraffierten Streifen 88 und 89 stellen symbolisch
die geschlossene Stellung des Ventils dar.
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Claims (20)
- PatentanwälteDipl.-Ing. Dipl.-Chem. Dipl.-Ing. 28 00 3 4E. Prinz - Dr. G. Hauser - G. LeiserErnsbergerstrasse 198 München 60THOMSON - CSP 3. Januar 1978173, Bd. Haussmann75008 PARIS / FrankreichUnser Zeichen; T 3038Patentansprüche/1.!Elektrostatische Anzeigezelie, die durch Reflexion einer ^—^einfallenden Lichtstrahlung wirkt und unter der Einwirkung eines vorübergehenden äußeren elektrischen Signale zwei stabile Zustände annehmen kann, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwei die Flächen eines Flächenwinkels bildende Elektroden und einen an der Kante des FlächenwinkeIs befestigten Elektret aufweist, und daß eine Fläche des Flächenwinkels in Kombination mit der ihr gegenüberliegenden Fläche des Elektrets ein anderes Aussehen aufweist als die andere Fläche des FlächenwinkeIs in Kombination mit der anderen Fläche des Elektrets.
- 2. Anzeigezelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektret aus zwei lichtdurchlässigen Elektretfolien zusammengesetzt ist, die auf einer Fläche angestrichen und an ihren angestrichenen Flächen verbunden sind.
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Lei/Gl ORIGINAL INQPECTEi - - 2 - 28ÜÜ341
- 5. Anzeigezelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektret aus zwei lichtdurchlässigen Elektretfolien zusammengesetzt ist, zwischen die eine auf beiden Flächen angestrichene Zwischenfolie eingefügt ist.4. Anzeigezelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektret aus zwei lichtdurchlässigen Elektretfolien zusammengesetzt ist, zwischen die eine von Natur aus farbige und auf einer ihrer Flächen angestrichene Zwischenfolie eingefügt ist.5. Anzeigezelle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektret eine Ladungsdichte aufweist, die in der Richtung senkrecht zu der Kante des Flächenwinkels gemäß einer im wesentlichen linearen Funktion des Abstände von der Kante wächst.
- 6. Anzeigezelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
beträgt.daß die mittlere Ladungsdichte im wesentlichen 5.10 C/cm - 7. Anzeigezelle nach einem der Ansprüche 1 bie 6, daduroh gekennzeichnet, daß die Elektroden Abstandsstücke aufweisen, die verhindern, daß sich der Elektret vollkommen an die Elektroden anlegt, die jedoch eine Anziehungskraft aufrechterhalten, die ausreicht, um zwei stabile Zustände beim Fehlen einer Steuerspannung zu gewährleisten.
- 8. Anzeigezelle nach einem der Ansprüohe 1 bis 6, daduroh gekennzeichnet, daß die Elektroden eine Gitterstruktur aufweisen, welche die Verringerung der Steuerspannung erlaubt, jedoch zwei stabile Zustände beim Fehlen der Steuerspannung gewährleistet.809828/0869
- 9. Anzeigezelle naoh einem äer Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden mit einer Schicht aus einem dielektrischen Material mit großer Dielektrizitätskonstante bedeckt sind, welche die Verringerung der Steuerspannung erlaubt, jedoch zwei stabile Zustände beim Fehlen der Steuerspannung gewährleistet, und daß die Sohicht das Aussehen der Flächen des Flächenwinkels nicht verändert.
- 10. Anzeigezelle nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Öffnungswinkel des Flächenwinkels im wesentlichen 30° beträgt.
- 11. Anzeigezelle naoh einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Öffnungswinkel des Flächenwinkels im wesentlichen 90° beträgt.
- 12. Anzeigezelle nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Öffnungswinkel des Flächenwinkels im wesentlichen 180° beträgt, so daß die Anzeigezelle flach ist und einen maximalen Sichtwinkel aufweist.
- 13. Anzeigezelle nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Elektrets, senkreoht zu der Kante des Flächenwinkels gemessen, im wesentlichen 1 om beträgt.
- 14. Anzeigezelle nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß sie von vorn gesehen die Form eines Quadrats hat.
- 15. Anzeigezelle naoh einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie von vorn gesehen die Form eines Reohtecks hat.8098 2 8/0869-4- 28ÜU341
- 16. Anzeigevorrichtung zur Sichtbarmachung von graphischen Darstellungen, die in elementare Motive zerlegbar sind, daduroh gekennzeichnet, daß sie eine Gruppe von Anzeigezellen nach einem der Ansprüche 1 bis 15 enthält, wobei jede Anzeigezelle einem elementaren Motiv entspricht.
- 17. Anzeigevorrichtung nach Anspruoh 16 zur Sichtbarmachung von alphanumerischen Zeichen, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigezellen quadratisch sind und in einer Matrix von sieben Zeilen und fünf Spalten angeordnet sind, daß das eine Aussehen der Anzeigezellen eine gleichförmige Farbe ist, und daß das andere Aussehen jeder Zelle eine andere gleichförmige Farbe ist.
- 18. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 16 zur Sichtbarmachung von alphanumerischen Zeichen, daduroh gekennzeichnet, daß die Zellen quadratisch sind und in einer Matrix von neun Zeilen und fünf Spalten angeordnet sind, daß das eine Aussehen der Zellen eine gleiohförmige Farbe ist, und daß das andere Aussehen der Zellen eine andere gleichförmige Farbe ist.
- 19. Anzeigevorrichtung nach Anspruoh 16 zur Sichtbarmachung von numerischen Zeichen, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen rechteckig sind und in einer Siebensegment-Anordnung angeordnet sind, daß das Aussehen einer der Zellen eine gleichförmige Farbe ist, und daß das andere Aussehen der Zellen eine andere gleichförmige Farbe ist.
- 20. Anzeigevorrichtung zur Sichtbarmachung eines Schaubilds, das wenigstens ein Element enthält, das ein Organ darstellt, das zwei Zustände annehmen kann, daduroh gekennzeichnet, daß sie wenigstens eine Anzeigezelle nach einem der Ansprüche 1 bis 15 enthält, daß das eine Aussehen der Anzeigezelle eine das Organ in einem der Zustände darstellende Zeichnung ist, und daß das andere Aussehen der Zelle das Organ im anderen Zustand darstellt.809828/0869
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