DE2759122C3 - Vorrichtung zum Aufbringen einer Schicht auf die innere Oberfläche eines Luftreifens - Google Patents
Vorrichtung zum Aufbringen einer Schicht auf die innere Oberfläche eines LuftreifensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Schicht auf die innere Oberfläche eines
Luftreifens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Derartige Schichten werden etwa als pannenverhindernde
Schicht aufgebracht.
Aus der AT-PS 2 43 634 ist eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Trenn- und Gleitschicht auf die innere
Oberfläche eines zu vulkanisierenden Fahrzeugreifen-Rohlings bekannt, bei der eine Einrichtung zum Halten
des Reifen-Rohlings, eine Einrichtung zum Extrudieren des Schichtmaterials und eine Einrichtung zum Zerstäuben
des Schichlmaterials und eine Einrichtung zum Zerstäugen des Schichtniaterials vorgesehen sind, so
daß dieses unter Druck auf die innere Oberfläche des Reifenrohlings aufgebracht wird. Bei dieser bekannten
Vorrichtung wird das Beschichtungsmaterial in der Zerstäuberdüse mit Druckluft vermischt und durch diese
und geeignete Formgebung der Düse beim Austritt zerstäubt. Dabei ist jedoch als nachteilig anzusehen, daß
das Beschichtungsmaterial beim Versprühen zumindest nahezu flüssig sein muß, und daß Verstopfungen
eintreten können, wenn beispielsweise Gummipulver in dem Beschichtungsmaterial enthalten ist; dadurch ist die
Art des verwendbaren Beschichtungsmaterials erheblich eingeschränkt
ίο Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung der bekannten Art derart auszubilden, daß mit deren Hilfe selbst hochviskose
Beschichtungsmaterialien zerstäubt werden können. Bei der Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von dem
Grundgedanken aus, die Zerstäubung des Beschichtungsmaterials unter Ausnutzung von Expansions- und
Zentrifugalkräften vorzunehmen. Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß die beiden
Scheiben des Sprühkopfes relativ zueinander mit hoher Geschwindigkeit drehbar sind.
Als Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind insbesondere anzusehen, daß durch die zwei im Abstand
voneinander angeordneten Scheiben des Sprühkopfes, die relativ zueinander mit hoher Geschwindigkeit
2S drehbar sind, hochviskose Beschichtungsmaterialien mit
einer Viskosität von beispielsweise 100 Pa · s bei einer Temperatur von 150° C in einfacher Weise, zuverlässig
und mit geringen Kosten versprüht und auf die innere Oberfläche eines Luftreifens aufgebracht werden
können. Ferner wird ein Verstopfen der Düse während des Betriebs vermieden, so daß auch beispielsweise
Gummipulver enthaltende Beschichtungsmaterialien unter Druck auf die innere Oberfläche eines Reifens
aufgesprüht werden können.
Um Schichtmaterialien mit unterschiedlichen Eigenschaften, wie Viskosität, und bei verschiedenen Temperaturen
versprühen zu können, sind mehrere Ausführungsformen bezüglich der relativen Einstellbarkeit und
Drehbarkeit der beiden Scheiben sowie eine Einrichtung zum Heizen des zu versprühenden Schichtmaterials
vorgesehen. Zum gezielten Aufbringen der Schicht, z. B. in einem bestimmten Abschnitt der inneren
Oberfläche des Luftreifens, wird der Reifen drehbar und relativ zum Sprühkopf beweglich gehaltert, wobei der
Halterung des Reifens eine Einrichtung zum Spreizen der Reifenwülste zugeordnet ist.
Die Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt des schlauchlosen Luftreifens mit einer mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung aufgebrachten, pannenverhindernden Schicht und
F i g. 1 einen Querschnitt des schlauchlosen Luftreifens mit einer mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung aufgebrachten, pannenverhindernden Schicht und
F i g. 2 eine teilweise im Schnitt dargestellte, schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Der in Fig. 1 dargestellte Luftreifen 1 weist die folgenden Bestandteile auf: Eine Lauffläche la, zwei
einander gegenüberliegende, an beide Seiten der Lauffläche la angrenzende Seitenwände (Schultern) id,
zwei Wülste Xb, in denen jeweils Wulstkerne Ic
eingebettet sind, und eine beispielsweise aus einer Diagonal-Lage aufgebaute Karkasse Ie, die die innere
Oberfläche des Reifens 1 bildet. Ferner ist eine Schicht P auf der der Lauffläche la gegenüberliegenden inneren
Oberfläche Ie ausgebildet.
Die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung T zum Ai ^ringen der Schicht P weist eine Einrichtung zum
Ii. cn des Reifens 1, eine Einrichtung zum Extrudieren
des Beschichtungsmaterials 4 und eine Einrichtung zum
Versprühen des extrudierten Beschichtungsmaterials auf. Dieses wird auf der inneren Oberfläche Ie des
Reifens 1 unter Druck aufgebracht und bildet die Schicht P auf der inneren Oberfläche Ie aus. Die
Einrichtung zum Halten des Reifens 1 weist einen rechtwinkeligen, kastenförmigen Sockel 16 für eine am
unteren Teil der Vorrichtung Tbeweglich angeordnete Verschiebeeinrichtung 12 auf. Auf der Oberfläche des
Sockels 16 sind im Abstand zwei Säulen 16a ausgebildet, zwischen denen eine über eine geeignete Übertragungs- ι ο
einrichtung, beispielsweise einen Kettenantrieb, mit einem auf dem Sockel 16 angeordneten ersten Motor 14
verbundene Antriebsrolle 2 mit konkaver Fläche drehbar gelagert ist Ferner ist ein im allgemeinen
rechtwinkeliger oberer Rahmen 166 vorgesehen, der sich ebenfalls von der Oberfläche des Sockels 16 über
die Säulen 16a hinaus nach oben erstreckt. Vom oberen horizontalen Abschnitt 166-1 des rechtwinkeligen
Rahmens 166 sind oberhalb der Säulen 16a im Abstand voneinander zwei Stützen 166-2 nach unten ausgebildet,
zwischen denen über verschiebbare Glieder 166-3 eine Führungsrolle 2' mit konkaver Fläche gelagert ist. Die
Glieder 166-3 sind über dem unteren Ende der Stützen
166-2 verschiebbar gehaltert und werden normalerweise nach unten gedrückt, beispielsweise durch eine um die
Stützen 166-2 angeordnete Federeinrichtung 5. Dadurch wird der zwischen den Rollen 2 und 2'
angeordnete Luftreifen 1 durch die Führungsrolle 2' in Richtung der Antriebsrolle 2 niedergedrückt und
zwischen den Rollen 2 und 2' gehalten. An den Wülsten
16 (Fig. 1) des Reifens 1 sind Zylinder 3 mit jeweils einer drehbaren Dehnscheibe 15 am vorderen Ende
vorgesehen, die die Wülste 16 des Reifens 1 nach außen
spreizen und an sich vom oberen Rahmen 166 nach innen erstreckenden Klammern befestigt sind. Jeder der
Zylinder 3 ist, wie in F i g. 2 strichpunktiert gezeigt, über eine geeignete Steuereinrichtung 101 mit einer Quelle
100 eines Arbeitsmediums oder kraftübertragenden (hydraulischen) Fluids verbunden.
Der Sockel 16 der Verschiebeeinrichtung 12 weist ferner auf seiner unteren Oberfläche mehrere Räder 17
zur Verschiebung des Sockels 16 auf, wobei die Räder sich auf einer auf dem Boden angebrachten Führungsschiene
20 bewegen. Eine sich im Sockel 16 horizontal erstreckende Gewindestange 19 ist mit einem entsprechenden
auf einer an der Führungsschiene 20 befestigten Stütze oder einem Anschlag 196 drehbar gelagerten
Gewindeteil 19a verschraubt, das beispielsweise durch einen Kettenantrieb mit einem zweiten Motor 18
verbunden ist.
Demzufolge bewegt sich bei einer Drehung des zweiten Motors 18 der Sockel 16 zusammen mit auf den
Säulen 16a bzw. dem rechtwinkeligen Rahmen 166 abgestützten Teilen, wie der Antriebsrolle 2, der
Führungsrolle 2' und den Zylindern 3 in den vom Pfeil a « angezeigten Richtungen, d. h. in Axialrichtung des
zwischen den Rollen 2 und 2' gehaltenen Reifens 1.
Die Vorrichtung T weist ferner eine beispielsweise rechts von der Achse des Reifens 1 auf einem
L-förmigen sich vom Boden nach oben erstreckenden bo
Rahmen Fbefestigte Einrichtung 21 zum Zuführen und Versprühen des Dichtungsmaterials auf. Diese Einrichtung
enthält einen in einer Heizvorrichtung 13 eingeschlossenen Zylinder 6 und einen vom Zylinder 6
aufgenommenen und mit der Quelle 100 des Arbeitsme- fe5
diums über die Steuereinrichtung 101 verbundenen
Kolben 5. Durch das Hin- und Herbewegen des Kolbens 5 im Zylinder 6 wird das im Zylinder 6 enthaltene
Dichtungsmaterial 4 durch eine im vorderen Abschnitt des Zylinders 6 ausgebildete und sich bei einer am
vordersten Ende des Zylinders 6 befestigten Scheibe 10 öffnenden Bohrung 7 mit kleinem Durchmesser
extrudiert
Gegenüber der Stirnseite der festen Scheibe 10 und koaxial dazu ist auf der linken Seite der Achse des
Reifens 1 eine zur Durchführung einer Horhgeschwindigkeitsdrehung in Richtung des gezeigten Pfeils mit der
Welle eines dritten in der Nähe des unteren Endes eines Stützstabes 11 befestigten Motors 22 verbundene
Drehscheibe 9 vorgesehen. Das obere Ende des Stützstabes 11 ist mit einem Gewinde zum Eingreifen in
ein Ende einer am oberen Horizontalarm Fa des Rahmens F drehbar befestigten Spindel 24 versehen,
während das andere Ende dei Spindel 24 zur Übertragung einer Drehung, beispielsweise durch einen
Kettenantrieb, mit einem vierten Motor 23 verbunden ist. Da der Stützstab 11 sich infolge eines mit einem
Ende am Ende des Horizontalarms Fa des Rahmens F befestigten Führungsstabes (Anschlags) lla nicht um
die Spindel 24 drehen kann, können der Stützstab 11 sowie der Motor 22 und die Drehscheibe 9 bei einer
Drehung der Spindel 24 in der durch den Motor 23 vorgegebenen Richtung wahlweise in den durch die
Pfeile 6 angegebenen Richtungen bewegt werden. Durch diese Anordnung kann der Reifen 1 zwischen die
Rollen 2 und 2' eingesetzt bzw. eingestellt oder der zwischen den Rollen 2 und 2' gehaltene Reifen 1
entfernt werden. Durch diese Anordnung kann auch ein kleiner Zwischenraum 8 zwischen der Drehscheibe 9
und der festen Scheibe 10 gelassen werden, durch den das Beschichtungsmaterial 4 auf die innere Oberfläche
ledes Reifens 1 gesprüht wird.
Bei der Vorrichtung Γ können die feste Scheibe 10
und die Drehscheibe 9 gegenseitig vertauscht oder in Richtungen entgegengesetzt zueinander gedreht werden.
Diese beiden Scheiben 9 und 10 bilden einen Sprühkopf zum Versprühen des Beschichtungsmaterials
und zum Aufbringen dieses Materials durch Fliehkraft und unter Druck auf die innere Oberfläche Ic des
Reifens 1.
Ferner kann beispielsweise der Winkel des Zwischenraums 8 zwischen den beiden Scheiben 9 und 10 zur
Schaffung optimaler Bedingungen für das Versprühen variiert werden.
Nachfolgend wird das Aufbringen der Schicht P auf die innere Oberfläche Ie des Reifens 1 mit der
vorstehend beschriebenen Vorrichtung T schrittweise beschrieben.
(1) Die Drehscheibe 9 wird nach links (siehe Fig. 2)
bewegt und der Reifen 1 zwischen der Führungsrolle 2' und der Antriebsrolle 2 gehaltert.
(2) Die Wülste 16 des Reifens 1 werden auf beiden Seiten der Reifenachse durch die Zylinder 3 mit den
Dehnscheiben 15 bis in die vorbestimmten Stellungen gespreizt.
(3) Zwischen der Drehscheibe 9 und der festen Scheibe 10 wird der vorbestimmte Zwischenraum 8
eingestellt.
(4) Der zwischen den Rollen 2 und 2' gehaltene Reifen 1 wird durch die Antriebsrolle 2 mit niedriger
Drehzahl gedreht.
(5) Dun-h Bewegen des Kolbens 5 wird das im Zylinder
6 befindliche Beschichtungsmaterial 4 durch die Bohrung 7 und den Zwischenraum 8 extrudiert.
(6) Gleichzeitig mit, vor, oder nach dem Vorgang gemäß Punkt (5) wird die Drehscheibe 9 mit hoher
Drehzahl gedreht und das Beschichtungsmaterial 4 durch Fliehkraft versprüht.
(7) Währenddessen wird der zwischen den Rollen 2 und 2' gehaltene Reifen 1 langsam von links nach
rechts oder von rechts nach links in Richtung seiner Achse be vegt (siehe F i g. 2), so daß das Beschichtungsmaicrial
4 lediglich auf den vorbestimmten Abschnitt der inneren Oberfläche Ie des Reifens
versprüht wird.
(8) Nach Beendigung des Versprühens wird die Drehscheibe 9 von der festen Scheibe 10 weg
bewegt und der zwischen den Rollen 2 und 2' gehaltene Reifen 1 entfernt.
Nachfolgend wird ein Beispiel der Arbeitsbedingungen zum Aufbringen einer Schicht vorbestimmter Dicke
mit der Vorrichtung Tangegeben:
(i) Zusammensetzung des Dichtungsmaterials
Polybuten | 100 |
Polyisobutylen | 20 |
Aerogel | 20 |
Gummipulver | 30 |
Temperatur | |
des Dichtungsmaterials | 1500C |
Abstand des Zwischenraums 8 | 1,5 mm |
lü (ii)
(iii)
(iv) Umdrehungen der Drehscheibe 9 4500 U/min
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Aufbringen einer Schicht auf die innere Oberfläche eines Luftreifens, mit einer
Halterung für den Luftreifen, einer Einrichtung zum Extrudieren des Schichtmaterials und mit einem
innerhalb des Luftreifens angeordneten Sprühkopf zur Zerstäubung des Schichtmaterials, der zwei im
Abstand für den Durchtritt des Schichtmaterials voneinander angeordnete Scheiben aufweist, wobei
die Halterung für den Luftreifen und der Sprühkopf axial relativ zueinander bewegbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Scheiben (9, 10) des Sprühkopfes relativ zueinander mit hoher
Geschwindigkeit drehbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichiiet,
daß der Abstand der beiden Scheiben (9, 10) relativ zueinander einstellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß lediglich eine der beiden Scheiben (9
oder 10) axial bewegbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß lediglich eine der beiden Scheiben (9 oder 10) drehbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beide Scheiben (9, 10)
in entgegengesetzter Richtung drehbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftreifen (1) in
der Halterung drehbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung eine Antriebsrolle (2)
und mindestens eine frei drehbar gelagerte Führungsrolle (2') aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Halterung eine
Einrichtung (3,15) zum Spreizen der Wülste (lb)des
Luftreifens zugeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (21)
zum Extrudieren des Schichtmaterials (4) aus einem Kolbenextruder mit heizbarem Zylinder (6, 13)
besteht.
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