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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Konfektionieren voii Naturdtirmen
in automatengerechter E'orm für die automatische Verarbeitung mit Fülltüllen aufweisenden
Wurstfüllmaschinen, bei denen die Naturdärme zum Füllen auf Fülltüllen aufgezoger.
werden.
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Sowohl in Gross- als auch in Kleinbetrieben zur Wurstherstellung werden
Füllmaschinen verwendet, mit denen das Wurstfüllen automatisch durchgeführt wird.
Diese Maschinen besitzen eine Fülltülle, auf die der Darm aufgezogen wird. Beim
Füllvorgang wird der Darm portionsweise mit Wurstnasse gefüllt und die Wurstenden
werden dann durch beispielsweise zwei Umdrehungen der Fülltülle zusammen mit dem
autgezogenen Darm abwechselnd in entgegengesetzter Richtung abgedreht.
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I)ls Aufziehen des D'jrmes .juf die lüllttillc erfor(lert einen hohen
Arbeitsaufwand. bie die i'üllmaschine bedienende Person muss zunächst jeweils ein
Darmende finden, dieses auseinander ziehen bzw. aufspreizen, danach ouf die Fülltülle
aufziehen und den Darm dann in seiner gesamten Länge auf die Fülltülle aufraffen.
während dieser Zeit, die bis zu 40 % der Produktionszeit ausrcacht, kann die Maschine
nicht zum eigentlichen hüllen verwendet werden. Die Auslastung der Maschine ist
daher gering und da die Füllmaschinen sehr teuer sind, bedeutet der Vorgang des
Aufziehens von Därmen auf die Fülltüllen - abgesehen von den Personalkosten - eine
geringe Produktivität für den erheblichen Kapitaleinsatz.
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Um die für das Aufziehen der Därme auf die Fülltülle erforderliche
Zeit und damit die Standzeiten bei Füllautomaten zu verringern, sind Füllmaschinen
mit mehreren an einer Scheibe angeordneten Fülltüllen bekannt. Die Fülltüllen werden
revolverartig an die Füllöffnung des Füllautomaten gedreht, wobei auf die Fülltülle,
die nicht gerade den Füllvorgang ausführt, der Darm aufgezogen wird. Mit dieser
zusätzlichen, die Maschine weiter verteuernden und wartungsabhängiger machenden
Einrichtungen ist es zwar möglich, die Standzeiten der Fülimaschine
zu
verringern und die Auslastung zu verbessern. Es muss jedoch eine Arbeitskraft vorhanden
sein, die das Aufziehen des Darmes auf die Fülltüllen vornimmt. Die Einsparung und
Produktivität durch Verwendung der zusätzlichen Fülltüllen-Revolvervorrichtung ist
daher begrenzt.
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Es sind weiterhin Zusatzvorrichtungen für Füllmaschinen bekannt, die
das Aufziehen von Därmen auf die Fülltüllen erleichtern.
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Diese Zusatzeinrichtungen bestehen aus mindestens zwei auf gegenüberliegenden
Seiten der Fülltülle angeordneten Walzen, die aufgerauhte Oberflächen haben und
deren Drehachsen senkrecht und in einem rechten Winkel zur waagerecht angeordneten
Fülltülle stehen. Mit dieser Zusatz einrichtung, kann das Aufschieben der Därme
auf die Fülltülle theoretisch schneller durchgeführt werden. Die Struktur, die Wanddicke,
die Oberflächeneigenschaften und der Durchmesser bei Naturdärmen ist jedoch sehr
unterschiedlich, so dass diese Zusatzeinrichtungen beim Aufschieben nur unvollkommen
und wenig überzeugend arbeiten und daher bei der Wurstfabrikation auch praktisch
kaum eingesetzt werden. Darüberhinaus muss das Darmende immer noch von Hand gefunden,
ausGespreizt bzw. aufgezogen und auf die Fülltülle aufgesetzt werden, bevor dann
die Zusatz-Aufziehvorrichtung - ebenfalls von Hand - angesetzt wird.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, wurde bereits vorgeschlagen, die
Naturdärme bereits im Sortierbetrieb auf Rohre aufzuziehen, und diese dann mit den
aufgezogenen Rohren als fertige Einheit den Wurstherstellungsbetrieben zur Verfügung
zu stellen. Da die Durchmesser der Iülltüllen von Füllmaschinenfabrikat zu Fülmaschinenfabrikat
unterschiedlich ist und für verschiedetie Wurstarten Fülltüllen mit unterschiedlichen
Durchmessern verwendet werden, wäre eine grosse Zahl von Rohren mit unterschiedlichen
Durchmessern erforderlich,die sowohl die Produktions-und Lagerungskosten im Sortierbetrieb
als auch die Lagerungskosten und den Vorratsaufwand im Wurstherstellungsbetrieb
stark erhöhen würde. Diese Art der Vorbehandlung von Naturdärmen und das Versenden
auf diese Weise konnte sich in der Praxis daher auch nicht durchsetzen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum
Konfektionieren von Naturdärmen in automatengerechter Form zu schaffen, mit der
hohe Rationalisierungseffekte bei der Wurstherstellung erzielt werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass ein den Naturdarm
in geraffter Form tragendes Rohr vorgesehen ist, dessen Wand in Längsrichtung aufgeschnitten
ist und das aus elastischem, eine Änderung des Rohrdurchmessers ermöglichendem Material
besteht.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Durch die Verwendung von in Längsrichtung aufgeschlitzten, insbesondere
aus Kunststoff bestehenden Rohren zur Konfektionietung von Naturdärmen in automatengerechter
Form lässt sich ein hoher Rationalisierungseffekt erzielen. Der Wurstherstellungsbetrieb
wird von dem einen hohen Arbeitsaufwand und eine geringe Auslastung der Maschine
bewirkenden Arbeitsvorgang des Aufziehens der Naturdärme auf die Fülltüllen vollständig
befreit. Dadurch lässt sich eine Produktivitätssteigerung der Füllmaschinen bis
zu 40 % bzw. eine ganze Arbeitskraft einsparen, die früher für das Aufziehen der
Därme bei Revolvereinrichtungen erforderlich war. Die Vorteile hinsichtlich der
Rationalisierungsmöglichkeiten bei der Verwendung von Kunstdärmen, die jedoch aus
vielfältiten Griinden gegenüber den Naturdärmen Nachteile aufweisen und vom Konsumenten
wenig schätzt werden, werden dadurch vollständig aufgehoben. Dem Wursthersteller
werden auf Grund der Verwendung von den aufgeschlitzten Kunststoffrohren Naturdärme
in automatengerechter Form bereitgestellt, so dass für ihti sämtliche mit dem Aufziehen
von Naturdärmen auf die Fülltüllen zusammenhängenden Schwierigkeiten und Nachteile
wegfallen. Die Attraktivität, Naturdärme zu verwenden, wird dadurch erheblich gesteigert
und zusätzlich können die Kosten bei der Wurstherstellung wesentlich gesenkt werden.
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Die auf den elastischen, in Längsrichtung aufgeschlitzten Rohren aufgerafften
Naturdärme werden in abgepackter Form bzw. in Containern angeliefert und die die
Füllmaschine bedienende Person entnimmt ein Röhrchen mit dem aufgerafften Naturdarm,
stülpt es über das Fülltüllenende und schiebt das Rohr mit dem Naturdarm über die
Fülltülle. Dabei wird das Tragrohr, das aus elastischem Material besteht, entsprechend
dem Aussendurchmesser der Fülltülle aufgespreizt, so dass die Tragrohre unabhängig
vom Aussendurchmesser der Fülltüllen eingesetzt werden können. Die Bedienungsperson
streift dann den in geraffter Form auf dem Kunststoffröhrchen liegenden Naturdarm
auf die Fülltülle ab, indem sie den Naturdarm mit der einen Hand auf der Fülltülle
zurückhält und das Tragröhrchen von der Fülltülle wieder abzieht. Dieser Vorgang
ist in Sekundenschnelle ausgeführt und die Abfüllung kann sofort fortgesetzt werden.
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Durch geeignete Wahl des Wandmaterials und damit der Elastizität der
Rohrwandung sowie der Wandstärke, mit der ebenfalls die Elastizität der Rohrwand
entsprechend gewählt werden kann, lässt sich ein Hohr schaffen, das für Fülltüllen
verwendbar wird, die in einem breiten lurchmesserbereich liegen. Es können also
für sämtliche Füllautomaten bzw. -maschinen, die auf dem Markt sind, und die unterschiedliche
Fülltüllendurchmesser besitzen, sowie für unterschiedlichste Darmkaliber und Wurstarten
dieselben Röhrchen zum Bereitstellen der Naturdärme in automatengerechter Form verwendet
werden, so dass keine zusätzlichen Lagerhaltungskosten und auch keine Schwierigkeiten
hinsichtlich der Anpassung entstehen. Dies ist insbesondere im Hinblick darauf von
grossem Vorteil, als der Konsument immer mehr unterschiedliche Wurstspezialitäten
wünscht, so dass die Wurstherstellungsbetriebe, also insbesondere der Fleischer,
viele Wurstarten, dafür aber in geringer Menge herstellen muss.
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Die Rohre können äusserst preiswert hergestellt werden. Im Handel
befindliche, normale, also nicht aufgeschlitzte Rohre, werden in Längsrichtung mit
einem entsprechenden Werkzeug aufgeschlitzt. Danach krümmt sich die Rohrwand, insbesondere
wenn es sich um Kunststoffrohre handelt, nach innen zusammen, so dass
sich
die Wände teilweise überlappen. Durch schräges Ansetzen des Rohres an der Fülltülle
der Wurstfüllmaschine bzw. an der hülle des im Sortierbetrieb aufgestellten Gerätes,
mit dem der Naturdarm auf das Rohr aufgezogen wird, lässt sich die Rohrwand spreizen,
so dass sich der Rohrinnendurchmesser an die Fülltülle bzw. an die Tülle zum Aufziehen
des Darmes anpasst. Mit dem aufgeschlitzten Rohr wird also ein Rohr mit einstellbarem
und unterschiedlichem Rohrdurchmesser simuliert.
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Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform überlappt sich die in Längsrichtung
aufgeschlitzte Rohrwand in nicht gespreiztem Zustand so weit, dass zwischen den
Längsschnittkanten kein Zwischenraum entsteht, wenn das Rohr bei Aufschieben auf
die Fülltülle aufgespreizt wird.
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Das Aufspreizen des Rohres ist auch bei aufgebrachten Naturdarm möglich,
da der Naturdarm im Gegensatz zum Kunstdarm eine natürliche Elastizität besitzt,
wobei das Vorliegen des Naturdarmes in geraffter Form die Elastizität erhöht. Beim
Aufschieben des Rohres mit dem aufgezogenen Naturdarm auf eine einen erheblich grösseren
Durchmesser.besitzende Fülltülle treten daher keinerlei Schwierigkeiten auf.
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Die erfindungsgemässen Tragrohre sind insbesondere zum Konfektionieren
von Natur-Scharfsaitlingen und Schweinedärmen geeignet Selbstverständlich ist die
Anwendung der erfindungsgemässen Rohre auch bei Rinderdärmen möglich. Die erfindungsgemässen
Rohre werden vorzugsweise aus Kunststoff, insbesondere aus weichem Kunststoff, hergestellt.
Rohre dieser Art sind im Handel preiswert erhältlich und das zusätzliche Aufschlitzen
in Längs richtung erfordert ebenfalls einen sehr geringen Bearbeitungsaufwand, so
dass die Kosten für das Rohr gering sind, zumal sie auch immer wieder verwandt werden
können. Darsiberhinaus sind Kunststoffrohre relativ leicht, so dass das zusätzliche
Gewicht bei den Transportkosten, auch bei der Versendung als Luftfracht, nicht ins
Gewicht fällt.
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Vorteilhaft ist es, die Längsschnittkante mit einer optischen
Markierung,
beispielsweise einem Farbstreifen, zu versehen, damit die die Füllmaschine bedienende
Person sofort erkennt, wo die Schnittkante ist und beim schrägen Ansetzen des Rohres
an die Fülltülle den zum Aufspreizen ues Rohres erforderlichen Druck auf die Wandseite
ausübt,auf der über das gesamte Rohr hinweg gehende Schlitz liegt. Diene Markierung
oder der Farbstreifen kann während des Ausfschlitzvorgangs automatisch angebracht
werden.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen beispielsweise
näher erläutert. 5 zeigen: lig. 1 ein im Zusammenhang mit den ;onfektionieren von
Iiaturdärmen verwendetes Rohr mit aufgezogenem Darm und Fig. L einen Querschnitt
durch das in Fig. 1 dargestellte Rohr.
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Ein vorzugsweise aus weichem Kunststoff bestehendes Rohr 1 wird aufgeschlitzt,
so cass Wandlängskanten a und 2a entstehen. denn das Rohr bzw. das Material, aus
dem das Rohr besteht, keine Eigenspannung aufweist, bleiben nach Aufschlitzen des
Rohres die Längsschnittkanten nebeneinander liegen. Derartige Rohre lassen sich
zwar auch fiir den erfindungsgemässen Zweck verwenden, jedoch besteht dabei die
Möglichkeit, dass beim Aufschieben des Rohres auf die Fülltülle und damit beim Spreizen
des Rohres ein Zwischenraum zwischen den Längsschnittkanten entsteht. Daher ist
es vorteilhafter, dass sich, wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, Teile der in Längsrichtung
aufgeschlitzten Rohrwand überlappen, wenn das Rohr nicht aufgespreizt ist. Bei Verwendung
im handel befindlicher Kunststoffrohre erfolgt diese Überlappung nach Aufschlitzen
des Rohres von selbst, da die Wände der Kunststoffrohre eine Eigenspannung aufweisen
und das teilweise Zusammenwickeln von selbst erfolgt.
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Es ist selbstverständlich auch möglich, diese Rohre auf andere Weise,
beispielsweise aus Platten, etwa Kunststoffplatten, herzustellen, die aufgewickelt
und in einer der Längsrichtung
des fertigen Rohres entsprechenden
Richtung jeweils zerschnitter werden.
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Wenigstens eine der Schnittkanten kann mit einer optischen iarkierung,
beispielsweise in Form eines Farbstreifens, markiert werden. Dies kann durch eine
entsprechende Farbauftragung unmittelbar nach dem Aufschneiden des Rohres erfolgen.
Die die Füllmsschine bedienende Person sieht dann sofort, wo die Schnittkante ist
und kann das Rohr mit dem darauf aufgebrachten Naturdarm hinsichtlich des Rohrumfangs
an der Stelle an die E3ülltülle ansetzen, an der die Längsschnittkante liegt, so
dass an der richtigen Stelle des Rohrurnfan£;s der zum Aufspreizen des Rohres erforderliche
Druck ausgeübt wird.
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Als Material für das Rohr wird vorzugsweise Hart-Polyäthylen verwendet,
das die gewünschten Elastizitatseigenschaften besitzt und den lebensmittelrechtlichen
Forderungen genügt.
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L e e r s e i t e