DE2757086A1 - Polycarbonate mit acrylat- bzw. methacrylat-endgruppen, ihre herstellung und verwendung - Google Patents
Polycarbonate mit acrylat- bzw. methacrylat-endgruppen, ihre herstellung und verwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue alifatische oder cycloalifatische
Polycarbonate mit Acrylat- oder Methacrylat-Endgruppen, ferner ein Verfahren zu ihrer Herstellung
sowie ihre Verwendung zur Erzeugung von Formkörpern und überzügen, insbesondere von transparenten Filmen
durch Lichtvernetzung.
Es ist bekannt, daß sich Verbindungen mit Acrylat- oder Methacrylat-Endgruppen nach radikalischen Mechanismen
in der Wärme oder durch UV-Bestrahlung polymerisieren lassen und so zu transparenten Polymeren führen,
die vielseitig verwendbar sind. Dabei werden Polymere mit besonders interessanten Eigenschaften erhalten,
wenn die Verbindung mit Acrylat- oder Methacrylat-End gruppen ihrerseits bereits ein Polymer ist. In der
GB-PS 606 716 sind beispielsweise Polyester mit Acrylat-
oder Methacrylat-Endgruppen beschrieben, die in der Wärme polymerisiert werden können. Unter den Polyestern genießt dabei die Gruppe der Polycarbonate aufgrund ihrer
hohen chemischen Neutralität besonderes Interesse. In der Literatur sind jedoch bisher keine Verbindungen beschrieben, die im eigentlichen Sinne Polycarbonate mit
Acrylat- oder Methacrylat-Endgruppen darstellen. In der FR-PS 2 050 322 sind Oligocarbonate mit Acrylat- oder
Methacrylat-Endgruppen angegeben; dabei handelt es sich allerdings um Verbindungen mit sehr niederem Polymerisationsgrad, die durch Kondensation eines Oligocarbonats
mit Chlorformiat-Endgruppen mit einem Hydroxyacrylat oder
einem Hydroxymethacrylat erhalten sind. Da Hydroxyacrylate oder Hydroxymethacrylate industriell in der
Hauptsache durch Einwirkung von Epoxiden auf Acrylsäure oder Methacrylsäure hergestellt werden, weisen
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die bisher effektiv beschriebenen Acrylat- oder Methacrylat-Oligocarbonate
sämtlich die Endgruppierung
0-C-O-CH^ -CH -0-C-C= CH
auf, wobei X Wasserstoff oder Methyl und R eine Alkylgruppe
oder Wasserstoff bedeuten.
Auf der anderen Seite ist, insbesondere aus der FR-PS 1 313 991, bekannt, daß Verbindungen mit Acrylat-
oder Methacrylat-Endgruppen durch saure Veresterung eines Alkanols mit Acrylsäure oder Methacrylsäure zugänglich
sind. Allerdings wurde dennoch bisher keinerlei Versuch unternommen, Polycarbonate mit endständigen
Acrylat- oder Methacrylat-Endgruppen durch direkte Veresterung eines Polycarbonats mit endständigen Hydroxylgruppen
mit Acrylsäure oder Methacrylsäure herzustellen, da das Vorurteil bestand, daß bei einer derartigen direkten
Veresterung die Carbonatfunktionen aufgespalten werden.
Der Erfindung liegt die völlig unerwartete Feststellung zugrunde, daß es unter bestimmten Verfahrensbedingungen möglich ist, Polycarbonate mit Acrylat- oder
Methacrylat-Endgruppen durch Veresterung von Polycarbonaten mit endständigen Hydroxylgruppen mit Acrylsäure
oder Methacrylsäure ohne Spaltung der Carbonatfunktionen im Inneren der Polymerketten herzustellen.
Eb ist entsprechend Aufgabe der Erfindung, alifatische
oder cycloalifatische Polycarbonate mit Acrylat- oder Methacrylat-Endgruppen und einem Molekulargewicht
< 3000 sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung durch
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Veresterung alifatischer oder cycloalifatischer Polycarbonate mit endständigen Hydroxylgruppen durch Umsetzung mit Acrylsäure oder Methacrylsäure anzugeben,
ferner die Verwendung dieser Produkte zur Erzeugung von Pormkörpern, insbesondere transparenter Filme,
durch Lichtvernetzung der erfindungsgemäßen alifatischen oder cycloalifatischen Polycarbonate mit Acrylat- oder
Methacrylat-Endgruppen.
Die erfindungsgemäßen alifatischen oder cycloalifatischen Polycarbonate mit Acrylat- oder Methacrylat-Endgruppen sind im einzelnen Polycarbonate mit einem
Zahlenmittel des Molekulargewichts < 3000, die durch Veresterung alifatischer oder cycloalifatischer Polycarbonate mit endständigen Hydroxylgruppen erhalten sind.
Die alifatischen oder cycloalifatischen Polycarbonate mit endständigen Hydroxylgruppen können ihrerseits aus
Diolen oder Gemischen alifatischer oder cycloalifatischer Diole durch Umsetzung mit Phosgen oder durch Umesterung mit einem Alkyl- oder einem Arylcarbonat nach
herkömmlichen Verfahren hergestellt werden. Geeignete alifatische oder cycloalifatische Diole sind insbesondere Alkanole mit mindestens 4 C-Atomen, die gegebenenfalls Äther- oder Thioäther-Brücken aufweisen. Erfindungsgemäß gut geeignete Diole sind insbesondere 1.1-Butandiol, 1.5-Pentandiol, Neopentylglycol, 1.6-Hexandiol, 1.7-Heptandiol, 1.8-Octandiol, 2.2.4-Trimethyl-1.6·
hexandiol, Diäthylenglycol, Triäthylenglycol, 2.2.ι».Ί-Tetramethyl-l.S-cyclobutandiol und Cyclohexan-1.4-dimethanol.
Die genannten alifatischen oder cycloalifatischen Polycarbonate mit endständigen Hydroxylgruppen werden
erfindungsgemäß nach der im folgenden beschriebenen Verfahrensweise mit Acrylsäure oder Methacrylsäure ver-
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estert. Die Veresterung wird mit Acrylsäure oder Methacrylsäure
in leichtem Überschuß gegenüber dem wasserfreien Polycarbonat mit endständigen Hydroxylgruppen in Gegenwart
eines Lösungsmittels, das ein Azeotrop mit Wasser bildet, eines Polymerisationsinhibitors sowie eines
Katalysators vorgenommen.
Als ein Azeotrop mit Wasser bildendes Lösungsmittel kann die Mehrzahl der inerten aromatischen Lösungsmittel
wie Benzol herangezogen werden, die Azeotrope mit Wasser bilden, wobei Toluol erfindungsgemäß für
diese Reaktion besonders empfehlenswert ist.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Polymerisationsinhibitoren
werden unter den mehrwertigen Phenolen ausgewählt, wobei Hydrochinon besonders bevorzugt ist.
Erfindungsgemäß gut geeignete Katalysatoren sind starke Säuren wie Schwefelsäure und p-Toluolsulfonsäure.
Die Reaktion wird in der Wärme am Rückfluß des Lösungsmittels unter konstanter Abtrennung des Wasser-Lösungsmittel-Azeotrops
vorgenommen, wodurch die Reaktion in Richtung auf eine vollständige Veresterung hin
abläuft. Die Reaktion kann als beendet angesehen werden, wenn die theoretische Menge an Wasser erhalten wurde,
die sich im Verlauf der Reaktion bilden muft. Die erfindungsgemäße Verfahrensweise beruht auf der überraschenden
Feststellung, daß die Polycarbonatketten unter diesen Verfahrensbedingungen nicht an den Carbonatfunktionen
gespalten werden, obgleich in einem derartigen Milieu mit dem Risiko von Hydrolyse- und Umesterungsreaktionen
durchaus gerechnet werden mußte.
Nach einer bevorzugten Durchführungsweise des 809826/0871
erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Veresterung des
Polycarbonate mit endständigen Hydroxylgruppen in zwei Stufen durchgeführt. In der ersten Stufe werden das
Polycarbonat mit endständigen Hydroxylgruppen, das Lösungsmittel, die Säure sowie der Polymerisationsinhibitor
in den Reaktor eingebracht, worauf das Lösungsmittel zum Rückfluß erhitzt wird, um im Reaktionssystem
befindliche Wasserspuren auf diese Weise zu entfernen. In der zweiten Stufe wird dann der Katalysator zugesetzt
und die eigentliche Veresterung durchgeführt.
Auf diese Weise werden alifatische oder cycloalifatische
Polycarbonate erhalten, die an beiden Kettenenden je nach der eingesetzten Säure Acrylat-
oder Methacrylatgruppen aufweisen und je nach dem Polymerisationsgrad und der Struktur des als Ausgangsmaterial
verwendeten Polycarbonate mit endständigen Hydroxylgruppen in Form von viskosen ölen oder Feststoffen
vorliegen.
Die erfindungsgemäßen alifatischen oder cycloalifatischen
Polycarbonate mit Acrylat- oder Methacrylat-Endgruppen können durch radikalische öffnung der Doppelbindung
der Acryl- oder Methacrylfunktion polymerisiert
werden und führen so zu transparenten Polymeren, die sich insbesondere als Leime oder Lacke für Papier in
einem breiten Anwendungsbereich verwenden lassen, beispielsweise zur Herstellung von Spielkarten, Packpapier
od. dgl. Die radikalische Polymerisation der erfindungsgemäßen Polycarbonate mit Acrylat- oder Methacrylat-Endgruppen
erfolgt beispielsweise durch UV-Bestrahlung des entsprechenden Polycarbonate in Gegenwart eines
Fotoinitiators und eines Antioxidationsmittels. Als UV-Strahlungsquelle können vorteilhaft UV-Lampen mit
einer Leistung von 30 bis 100 W/cm verwendet werden.
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Im einzelnen wird dabei der jeweils gewählte Träger mit
einer Polycarbonatschicht überzogen und anschließend eine bestimmte Anzahl von Malen unter der UV-Lampe vorbeigeführt.
Dabei sind im allgemeinen 10 bis 30 Passagen erforderlich, um eine vollständige Lichtvernetzung zu
erzielen. Dabei ist es, wie erwähnt, günstig, dem Polycarbonat mit endständigen Acrylat- oder Methacrylat-Endgruppen
einen Fotoinitiator sowie ein Antioxidationsmittel zuzusetzen.
Als Fotoinitiatoren können erfindungsgemäß die verschiedenen bekannten Initiatoren zur Erzeugung freier
Radikale wie beispielsweise Benzophenonäther und insbesondere Benzoinbutyläther oder Derivate des Acetophenone
wie 2.2.2-Trichlor-ll1 -tert .-butylacetophenon
Verwendung finden. Es ist im allgemeinen günstig, den Fotoinitiator in einer Menge von 3 bis 5 Gew.-Ϊ bezogen
auf das Gewicht des Acrylat- oder Methacrylat-polycarbonats
einzusetzen.
Als Antioxidationsmittel wird vorzugsweise ein substituiertes Phenol, beispielsweise Ditert.-butylp-cresol,
Isothymol oder Quajacol in einer Menge von etwa 1 Gew.-Jf bezogen auf das Acrylat-oder Methacrylatpolycarbonat
verwendet.
Nach einer erfindungsgemäß bevorzugten Durchführungsweise wird dem Polycarbonat mit Acrylat- oder
Methacrylat-Endgruppen zur Verbesserung der Härte des Endprodukts mindestens ein Polyacrylat oder Polymethacrylat
eines kurzkettigen, verzweigten Polyols zur Begünstigung der
dreidimensionalen Vernetzung des Endprodukts zugesetzt.
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Als kurzkettige Polyol-polyacrylate sind insbesondere Diäthylenglycol-diacrylat, Trimethylolpropan-triacrylat,
Pentaerythrit-triacrylat und Pentaerythrit-tetraacrylat zu nennen. Die Menge des zuzusetzenden Polyacrylate oder
Polymethacrylate eines kurzkettigen Polyols liegt im allgemeinen zwischen etwa 10 und 30 Gew.-Jt bezogen auf
das Polycarbonat mit Acrylat- oder Methacrylat-Endgruppen .
Die Polymerisationsprodukte der erfindungsgemäßen alifatischen oder cycloalifatischen Polycarbonate weisen folgenden doppelten Vorteil gegenüber bisher bekannten Produkten auf:
- Sie sind allgemein aufgrund der Tatsache, daß zahlreiche erfindungsgemäße Polycarbonate flUssig
sind, erheblich leichter zu verwenden und zu verarbeiten;
- sie sind ferner aufgrund der Neutralität der Carbonatfunktion chemisch neutral und können
auf der Mehrzahl der üblichen natürlichen oder synthetischen Trägermaterialien aufgebracht werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Das Beispiel betrifft die Synthese eines Polycarbonat s von Diäthylenglycol mit Acrylat-Endgruppen
aus einem Diäthylenglycol-polycarbonat mit endständigen Hydroxylgruppen.
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550-27.690P - 10 ·
In einem mit Dean-Stark-Aufsatz und Kühler mit Calcium
chlorid-Trockenrölirchen versehenen 2-1-Olasreaktor werden
folgende Bestandteile unter kräftigem Rühren gemischt:
0,7 mol Diäthylenglycol-polycarbonat mit endständigen
Hydroxylgruppen (Hydroxylgruppengehalt 2,15 äq/kg) 1,6 mol Acrylsäure '
10 g Hydrochinon
1,2 1 Benzol.
1,2 1 Benzol.
Das Gemisch dieser Substanzen wird anschließend 30 min am Rückfluß des Benzols erhitzt. Danach wird der Reaktor
langsam abgekühlt, bis kein Rückfluß des Benzols mehr auftritt. Dann werden dem Gemisch 10 g p-Toluolsulfonsäure
zugegeben, worauf der Reaktorinhalt von neuem bis zu einem gleichmäßigen Rückfluß des Benzols erhitzt wird. Das PoIycarbonat
mit endständigen Acrylatgruppen wird durch Verschiebung des Veresterungsgleichgewichts durch Abfangen
des freigesetzten Wassers über die Azeotrop-Schleppdestillation mit Benzol erhalten. Dabei wird die Reaktion dann als
beendet angesehen, wenn die gewonnene Gesamtmenge des bei der Reaktion freigesetzten Wassers 25,2 ml beträgt.
Das erhaltene Polycarbonat mit endständigen Acrylatgruppen kann weiter gereinigt werden. Hierzu werden der
Lösung des Polycarbonate in Benzol 200 g Natriumcarbonat NapCO, zugegeben, wobei kräftig gerührt wird. Danach
wird die Lösung über eine Glasfritte filtriert und zweimal mit 50 ml Methylenchlorid gewaschen. Die Lösungsmittel
sowie die Restmengen an überschüssiger Acrylsäure werden durch Eindampfen und en
■ unter Verwendung einer SiAffi—mbrni+, Dreh
schieberpumpe bei 50 0C bei einem Vakuum von 1 Torr
während 0,5 h entfernt. Auf diese Weise werden 63Ο g Diäthylenglycol-polycarbonat mit endständigen Acrylat-
oder Methacrylatgruppen in einer Ausbeute von 86,6 % d. Th
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erhalten.
eine Bande bei 1740 cm" , die der Carbonatfunktion
Il 0
entspricht, sowie
eine Bande bei 1640 cm" , die der ungesättigten Bindung der
Der gefundene Gehalt an konjugierten ungesättigten Gruppen beträgt 1,930 äq/kg bei einem theoretischen
Gehalt von 1,926.
Die Beispiele beziehen sich auf die Synthese verschiedener Polycarbonate mit Acrylat- oder Methacrylat-Endgruppen. Dabei wird jeweils wie in Beispiel 1 verfahren. Die Einzelheiten für jedes Beispiel sind in
den Tabellen 1 und 2 angegeben.
In den Beispielen ist das Zahlenmittel des Molekulargewichts der entsprechenden Polymeren mit Rn bezeichnet.
Die in den Beispielen 10 und 12 eingesetzten Polycarbonate von 1.6-Hexandiol und 1.4-Butandiol (50/50) sind gemischte
flüssige Polycarbonate, die nach dem in der FR-Patentanmeldung 76.12713 angegebenen Verfahren hergestellt sind.
Diese Polycarbonate werden dabei durch Umesterung eines
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Gemischs von 1.6-Hexandiol und 1.4-Butandiol synthetisiert,
wobei die beiden Diole in einem Mengenverhältnis eingesetzt werden, daß das resultierende Polycarbonat einem Gemisch
von 50 Gew.-$ 1.6-Hexandiol-polycarbonat allein und 50
Gew.-% 1 .'J-Butandiol-polycarbonat äquivalent ist.
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Beispiel Nr.
Eingesetztes Polycarbonat mit endständigen Hydroxylgruppen
Zur Veresterung eingesetzte Säure (mol)
Lösungsmittel
Polymerisationsinhibitor (g)
Katalysator
(g)
Ausbeute
Gehalt an ungesättigten Gruppen (äq/kg)
theoretisch
gefunden
co ο co oo
ro cn -ν σ
Diäthylen-
glycol-poly
carbonat
fi =
1 mol
Acrylsäure 2,22
Benzol
500 ml
Hydrochinon
p-Toluolsulfonsäure
83
4,866
H,2
Diäthylen-
glycol-poly-
carbonat
M = 1600 η
1 mol
Acrylsäure 2,2
Benzol
2 1
Hydrochinon
p-Toluol-
sulfon-
säure
74,8
1,18
1,08
Diäthylen-
glycol-poly-
carbonat
Mn = 1 mol
Acrylsäure 2,28
Benzol
2 1
Hydrochinon
p-Toluol
sulfon-
säure
86,6
1,93
1,93
Diäthylen-
glycol-poly-
carbonat
Mn = 1063 1 mol
Acrylsäure 2,2
Toluol
700 g
Hydrochinon
1.1
Schwefel
säure
2,32
85
1,70
1,53
ISJ OT
Beispiel Nr. |
Eingesetztes Polycarbonat mit endstän digen Hydro xylgruppen |
Zur Vereste rung einge setzte Säure (mol) |
Lösungs mittel |
Polymeri sations- inhibitor (g) |
Kataly sator (g) |
Aus beute (X) |
Gehalt an ungesättigten Gruppen (äq/kg) |
gefunden |
6 | Diäthylen- glycol-poly- carbonat M = 600 η 1 mol |
Acrylsäure 2,2 |
Toluol 720 g |
Hydro chinon 0,6 |
Schwefel säure 3 |
L- 82 |
theoretisch | 2,50 |
7 | Hexandiol- 1.6-polycar- bonat M = 600 η 1 mol |
Acrylsäure 2,2 |
Toluol 720 g |
Hydro chinon 0,6 |
Schwefe säure 5,6 |
L- 84 |
2,S2 | 2,5 |
8 | Hexandiol- 1.6-polycar bonat M = 1000 η 1 mol |
Acrylsäure 2,22 |
Toluol 1,2 1 |
Hydro chinon 1 |
Schwefe säure 5,6 |
L- 85,5 |
2,82 | 1,65 |
9 | 1.4-Butan- diol-poly- carbonat M = 1800 η 1 mol |
Acrylsäure 2,3 |
Benzol 2,5 1 |
Hydro chinon 18 |
p-Toluo sulfon- säure 18 |
1- 86 |
1,8 | N3 0,85 -J cn ■-J CD m |
0,9^8 |
Tabelle 2 (Forts.)
Beispiel
Nr. |
Eingesetztes
Polycarbonat mit endstän digen Hydro xylgruppen |
Zur Vereste
rung einge- (mol) |
Lösungs mittel |
Polymeri sations- inhibitor (g) |
Kataly sator |
Aus beute |
Gehalt an ungesättigten Gruppen (äq/kg) |
gefunden | |
10 | Polycarbonat aus 1.6-Hexan- diol und 1.4- Butandiol (50/50) R = 1964 η 1 mol |
Acrylsäure | Benzol 2 1 |
Hydro chinon 20 |
p-Toluo] sulfon- säure 30 g |
L- 82 |
theoretisch | 0,74 | |
8098 | 11 | Diäthylen- glycol- polycar- bonat Mn = 300 1 mol |
Methacryl
säure 2,2 |
Benzol 1 1 |
Hydro chinon 5 |
Schwefi säure 2 ml |
il- 75,5 |
0,95 | 3,9 |
26/0871 | 12 | Polycarbonat aus 1.6-Hexan- diol und 1.4- Butandiol (50/50) Mn = 2000 1 mol |
Methacryl säure 2,2 |
Benzol 2 1 |
Hydro chinon 10 |
ρ-ToI uc sulfcn- säurs 15 g |
)1- 84 |
4,59 | 0,62 |
0,936 |
-j cn -J
Wie aus den obigen Beispielen hervorgeht, erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren die Herstellung alifatischer
oder cycloalifatischer Polycarbonate verschiedener Molekulargewichte mit zwei Acrylat- oder Methacrylat-Endgruppen
in guten Ausbeuten.
Die folgenden Beispiele erläutern die Weiterverarbeitung erfindungsgemäßer Polycarbonate zu transparenten
Filmen durch UV-Vernetzung.
Das Beispiel betrifft die Umwandlung des Polycarbonate von Beispiel 2 zu einem transparenten Film.
Es wurde eine UV-Lampe von 1JO W/cm verwendet, wobei die Probe mit einer Geschwindigkeit von 3 m/min vorbeigeführt
wurde. Den verschiedenen Formulierungen wurden zugesetzt:
Ein kurzkettiges Polyacrylat in einer Menge von 10 Gew.-!? bezogen auf das Acrylat-polycarbonat,
5 Gew.-Ϊ 2.2.2-TrIChIOr-JJ '-tert .-butylacetophenon
(trigonal Pl) als Fotoinitiator sowie
1 Gew.-Ϊ Ditert.-butyl-p-cresol als Antioxidationsmittel.
Das Polycarbonat dieser Formulierung wird auf einem zuvor mit Chromschwefelsäuregemiech gereinigten
Glasträger ausgebreitet und anschließend einer gewissen Anzahl von Passagen unter der UV-Lampe unterzogen.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 3 aufgeführt.
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Kurzkettiges
Polyacrylat |
Anzahl der
Passagen |
Aussehen des
Films |
Persoz-Härte
des Films (s) |
Diäthylen-
glycol-di- acrylat |
6 |
klar, trans
parent |
50 |
Pentaerythrit-
triacrylat |
8
13 23 33 53 |
klar, trans
parent |
125
172 190 213 |
Pentaerythrit-
tetraacrylat |
10 |
klar, trans
parent, Film klebt wenig |
*»7 |
Die Persoz-Härte entspricht der Dämpfungszeit eines Pendels von einer Amplitude von 12° auf eine Amplitude
von 1° nach der Norm AFNOR T 30/016 vom Mai 1965.
Es wird wie in Beispiel 13 verfahren, wobei das Acrylat-polycarbonat von Beispiel 3 verwendet wird.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 4 aufgeführt .
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Kurzkettiges Polyacrylat |
Anzahl der Passagen |
Aussehen des Films |
Persoz-Härte des Films (s) |
Diäthylen- glycol-di- acrylat |
6 10 |
klar, trans parent |
78 73 |
Pentaerythrit- triacrylat |
10 | klar, trans parent |
34 55 |
Pentaerythrit- tetraacrylat |
l» 10 |
klar, trans parent |
57 70 |
Es wird wie in Beispiel 13 verfahren, wobei das Acrylat-polycarbonat von Beispiel 10 verwendet wird.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 5 aufgeführt.
809826/0871
Kurzkettiges
Polyacrylat |
Anzahl der
Passagen |
Aussehen des
Films |
Persoz-Härte
des Films (s) |
Diäthylen-
glycol-di- acrylat |
20 |
klar,
transparent noch klebrig |
- |
Pentaerythrit-
triacrylat |
15 |
klar,
transparent |
81 |
Pentaerythrit-
tetraacrylat |
11» |
klar,
transparent |
80 |
Es wird wie in Beispiel 13 verfahren, wobei das Methacrylat-polycarbonat von Beispiel 11 verwendet wird.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 6 aufgeführt .
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Kurzkettiges Polyacrylat |
Anzahl der Passagen |
Aussehen des Films |
Persoz-Härte des Films (s) |
Diäthylen- glycol-di- acrylat |
13 23 |
klar, transparent, leicht klebrig |
67 |
Trimethylol- propan-tri- acrylat |
18 | klar, transparent, klebrig |
- |
Pentaerythrit- tetraacrylat |
20 | klar, transparent, klebrig |
- |
Es wird wie in den jeweiligen Beispielen 13 bis 16 verfahren, wobei jedoch 30 Gew.-* des kurzkettigen Polyacrylate
bezogen auf das Polycarbonat mit Acrylat- oder Methacrylat-Endgruppen verwendet werden.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in den Tabellen 7 bis 10 aufgeführt. Dabei ist festzustellen, daß die
Härte des Films mit der Funktionalität des kurzkettigen Polycarbonate und seinem Gehalt ansteigt.
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Kurzkettiges
Polyacrylat |
Anzahl der
Passagen |
Aussehen des
Films |
Persoz-Härte
des Films (s) |
Tabelle 8 |
Kurzkettiges
Polyacrylat |
Anzahl der
Passagen |
Aussehen des
Films |
Persoz-Härte
des Filme (s) |
Diäthylen-
glycol-di- acrylat |
6 |
klar,
transparent |
72 |
Diäthylen-
glycol-di- acrylat |
2
10 22 |
klar,
transparent |
41
74 70 |
|
Pentaerythrit-
triacrylat |
9 |
klar,
transparent, klebrig |
- |
Pentaerythrit-
triacrylat |
4
14 24 |
klar,
transparent |
39
90 95 |
|
Pentaerythrit-
tetraacrylat |
5
10 15 |
klar,
transparent |
185
204 200 |
Pentaerythrit-
tetraacrylat |
3
13 18 |
klar,
transparent |
42
102 100 |
809826/0871
Kurzkettiges Polyacrylat |
Anzahl der Passagen |
Aussehen des Films |
Persoz-Härte des Films (s) |
Diäthylen- glycol-di- acrylat |
20 | klar, transparent, klebrig |
- |
Pentaerythrit- triacrylat |
15 | klar, transparent |
50 |
Pentaerythrit- tetraacrylat |
15 | klar, transparent |
90 |
Kurzkettiges Polyacrylat |
Anzahl der Passagen |
Aussehen des Films |
Persoz-Härte des Films (s) |
Diäthylen- glycol-di- acrylat |
11 21 |
klar, transparent, klebrig |
80 |
Trimethylol- propan-tri- acrylat |
16 | klar, transparent |
71 |
Pentaerythrit- tetraacrylat |
18 28 |
klar, transparent |
137 134 |
809826/0871
Die Erfindung betrifft zusammengefaßt neue alifatische und cycloalifatische Polycarbonate mit Acrylat- oder
Methacrylat-Endgruppen.
Die erfindungsgemäßen alifatischen oder cycloalifatischen Polycarbonate mit endständigen Acrylat- oder
Methacrylatgruppen sind dabei Polycarbonate mit einem Zahlenmittel des Molekulargewichts
< 3000 und werden durch Veresterung alifatischer oder cycloalifatischer Polycarbonate mit endständigen Hydroxylgruppen mit
Acrylsäure oder Methacrylsäure erhalten.
Die erfindungsgemäßen Polycarbonate sind vielseitig verwendbar, insbesondere lassen sich daraus transparente
Filme oder überzüge beispielsweise durch Lichtvernetzung herstellen.
809826/0871
Claims (1)
- Ansprüche1. Alifatische oder cycloalifatische Polycarbonate mit einem Molekulargewicht < 3000 und alifatischen oder cycloalifatischen Kohlenwasserstoffgruppen mit mindestens 4 C-Atomen, die Äther- oder Thioäther-Brücken aufweisen können,dadurch gekennzeichnet,daß die Polycarbonate zwei Acrylat- oder Methacrylat-,■ Endgruppen aufweisen.2y Verfahren zur Herstellung der Polycarbonate nach Anspruch 1,gekennzeichnet durchVeresterung eines alifatischen oder cycloalifatischen Polycarbonate mit endständigen Hydroxylgruppen durch Acrylsäure oder Methacrylsäure in Gegenwart eines inerten aromatischen Lösungsmittels, das ein Azeotrop mit Wasser bildet, sowie eines Polymerisationsinhibitors und eines sauren Katalysators.550-(B.62O)-SFE809826/08713. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,daß als Lösungsmittel Benzol oder Toluol verwendet wird.Ί. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,daß als Polymerisationsinhibitor Hydrochinon verwendet wird.5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis M, dadurch gekennzeichnet,daß als saurer Katalysator Schwefelsäure oder p-Toluolsulfonsäure verwendet wird.6. Verwendung der Polycarbonate nach Anspruch 1 zur Herstellung transparenter Filme und Überzüge durch Licht· Vernetzung.7. Verwendung der Polycarbonate nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,daß den Polycarbonaten vor der Lichtvernetzung mindestens ein Polyacrylat oder Polymethacrylat eines kurzkettigen Polyols zugesetzt wird.8. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,daß als Polyacrylat des kurzkettigen Polyols Diäthylenglycol-diacrylat, Trimethylolpropan-triacrylat, Pentaerythrit-triacrylat oder Pentaerythrit-tetraacrylat verwendet wird.809826/0871
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FR2375271B1 (de) | 1979-07-13 |
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