Die Erfindung betrifft ein in der Hand zu haltendes Werkzeug zum Zertrennen von Lichtleiterfasern nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Werkzeuge sind begannt (»Deuxieme Colloque Europeen sur les transmissions par fibres
optiques«, Paris, 27-30 September 1976, S. 167-174; »Splicing of Optical Fiber Cable on Site«, H. Murata et
al., Procedures of the Fiber Communication Conference, London, September 1975, S. 93). Bei diesem bekannten
Werkzeug muß die Kupplung in Form eines Verbindungsgestänges zwischen einem der Griffelemente und
der zugehörigen Faserklemmvorrichtung ganz präzise auf den Durchmesser der zu zertrennenden Lichtleiterfaser
abgestimmt werden, weil nach Erreichen einer bestimmten Andruckkraft der Klemmvorrichtung an die
zugehörige Faserstützfläche das dieser zugeordnete Backenglied durch die Klemmvorrichtung verschwenkt
wird und die Bewegung des Schneidblattea auf die zu trennende Faser zu durch das Zusammenpressen der
Griffelemente bewirkt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, dieses bekannte Werkzeug derart abzuwandein, daß eine
präzise Abstimmung auf den Durchmesser der zu trennenden Faser überflüssig wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichenteil des Anspruchs 1 aufgeführten Maßnahmen gelöst. Durch
eine dritte, nicht mit den beiden Backengliedern bewegbare Faserstützfläche wird gewissermaßen ein
fester Punkt im System geschaffen, relativ zu dem einerseits die beiden Backenglieder bewegt werden
können und andererseits auch das Schneidblatt. Durch die Kupplung der Griffelemente mit den Backengliedern
über eine radial zur Drehachse verlaufende Führung wird erreicht, das unabhängig vom von der
Faserklemmvorrichtung zurückgelegten Weg die Kraft von den Griffelementen auf die Backenglieder übertragen
wird, sobald die Klemmvorrichtungen mit ausreichender
Kraft an der zu trennenden Faser anliegen, und durch das manuelle Auslösen des Schneidblattes
(unabhängig von den Griffelementen) wird schließlich erreicht, daß das Schneidblatt auf die zu trennende
ίο Faser zu bewegt werden kann, sobald die Faser
gespannt ist, unabhängig davon, welcher Schwenkweg der Griff elemente dazu nun erforderlich ist
Spezielle Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 4; Einzelheiten einer
'5 Ausführungsform der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeich
nung:
F i g. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Werkzeug zum Zertrennen von Lichtleiterfasern.
Fig.2 zeigt das Werkzeug der Fig. 1 in seiner
Stellung für die Faserklemmung
Fig.3 zeigt das Werkzeug der Fig.2 in seiner
Stellung zur Faserspannung, wobei die Schneide auf die Lichtleiterfaser herabgeht
Fig.4 ist eine Seitenansicht des Werkzeuges nach
F i g. 1, teilweise entlang der Linie aufgeschnitten.
Fig.5 ist eine Rückansicht des Werkzeuges nach
F i g. 1 vor der Absenkung des Schneidblattes auf die
I .ichtleiterfaser.
Fig.6 ist eine Rückansicht des Werkzeuges nach
F i g. 1 nach der Absenkung des Schneidblattes auf die Lichtleiterfaser.
In den Fig. 1, 4 und 5 wird die Vorderansicht, die Seitenansicht und die Rückansicht eines erfindungsgemäßen
Werkzeuges zum Zertrennen von Lichtleiterfasern gezeigt. In F i g. 1 ist das gesamte Werkzeug mit 10
bezeichnet. Es besitzt zwei Backenglieder 12, 14, diese sind miteinander für eine trennende Drehbewegung um
eine Drehachse 16 verkoppelt. Bei der bevorzugten Ausführungsform ist die Backe 12 an einer Gegenplatte
II befestigt, während das Backenglied 14 für eine
Drehbewegung gegenüber der Backe 12 beispielsweise mittels eines Bolzens befestigt ist.
Die Backenglieder 12,14 sind nachgiebig aufeinander zu gedrängt, beispielsweise durch eine Zugfeder 18. Die
Backenglieder müssen sich dabei nicht notwendig berühren, sie brauchen voneinander nur einen geringeren
Abstand aufzuweisen als bei der nachfolgenden trennenden Drehbewegung des Backengliedes 14.
Den Backengliedern 12,14 ist jeweils eine Faserstützfläche
20, 22 zugeordnet, diese Flächen nehmen eine Lichtleiterfaser auf und stützen sie im wesentlichen
kreisförmig um die Drehachse 16 herum ab. Eine dritte Faserstützfläche 24, die um die Achse 16 herumlaufend
angeordnet ist, liegt zwischen der ersten und zweiten Fläche 20 bzw. 22 und ist an ihren Enden mit diesen
Flächen tangential ausgerichtet.
Die Faserstützfläche 24 ist vorzugsweise an dem feststehenden Backenglied 12 befestigt. Die Flächen 20,
22 und 24 sind feinbearbeitet und weitestgehend frei von Scharten, die die Faser nachteilig beschädigen könnten.
Die Fläche 24 hat einen geringen Reibungskoeffizienten. Die Fläche 24 kann aus einem geeigneten Metall
bestehen, welches eine Sprühbeschichtung mit Teflon aufweist, um den geringen Reibungskoeffizienten zu
erreichen.
Das Werkzeug 10 wird mit zwei Griffelementen 34, 36 gehalten, die voneinander einen Abstand aufweisen
und für eine Drehbewegung um die Drehachse 16 ausgebildet sind, diese Drehbewegung wird aufgrund
der Kraft erzeugt, die eine zusammendrückende Hand des Benutzers ausübt. Wie in den beiden F i g. 1 und 4
gezeigt ist, sind die Griffelemente 34, 36 jeweils mit einem von zwei Faserklemmgüedern 26, 28 über zwei
Verbindungsglieder verbunden. Das Griffelement 36 zieht dementsprechend am Verbindungsglied 40, welches
mit seinem anderen Ende über einen Stift 42 mit dem Faserklemmglied 28 verbunden ist Das Klemmglied
28 ist für eine begrenzte Bewegung in einer Führung 41 angeordnet, so daß die Zusammendrückbewegung
des Armes 36 durch das Faserklemmglied 28 in eine Bewegung in Richtung auf die Faserstützfläche 22
übersetzt wird. Das Griff element 34 ist in ähnlicher Weise an das Faserklemmglied 26 gekoppelt, welches
für eine Bewegung in einer ähnlichen Führung angeordnet ist Ersichtlich bewirkt ein Zusammendrükken
der Griffelemente 34,36, wie in F i g. 2 gezeigt, daß
eine Lichtleiterfaser 25 sicher auf dta Faserstützflächen gehalten wird. Die Teflonbeschichtung auf der Faserstützfläche
24 dient auch als nachgiebige Polsterung, wenn die Faser gebogen wird.
Wie in F i g. 3 zur größeren Klarheit in übertriebener Weise dargestellt ist, bewirkt ein weiteres Zusammendrücken
der Griffelemente 34, 36 eine trennende Drehbewegung der Backenglieder 12, 14, damit wird
eine Zugspannung auf die Lichtleiterfaser 25 ausgeübt. Die Trennung der Backenglieder wird durch ein im
Uhrzeigersinn ausgerichtetes Drehmoment auf die Backe 14 um die Achse 16 bewirkt, dieses Drehmoment
wiederum wird durch die seitlich gegen die Führung 41 gerichtete Kraft des Stiftes 42 erzeugt. Analytisch
gesehen, wird die zusätzliche Druckkraft gegenüber der Achse 16 zerlegt, und zwar in eine im wesentlichen
radiale Komponente, die die Kraft zur Fasersicherung ausübt, und in eine umlaufende Komponente, die das
Drehmoment im Uhrzeigersinn ausübt.
Das Gegendrehmoment, welches durch die gespannte Feder 18 erzeugt wird, wird durch die umlaufende
Komponente überwunden, wenn die Klemmvorrichtung 28 die Lichtleiterfaser 25 sichert und eine zusätzliche
manuelle Druckkraft auf den Griff 36 ausgeübt wird.
Die Faserklemmglieder 26, 28 besitzen jeweils eine Faserkontaktfläche 30,32, die vorzugsweise aus Gummi
geformt ist. Die Klemmkraft und die Nettospannung, die auf die Faser ausgeübt werden, hängen in einer
komplexen Weise von den Reibungskoeffizienten der Faser, aes Gummis und der Faserstützflächen ab.
Werden die Griffelemente 34, 36 stärker zusammengedrückt, so wächst die auf die Faser ausgeübte Spannung
zwischen den zwei Greifbereichen. Da die Faser nicht elastisch ist, werden die Reibungskoeffizienten so
ausgewählt, daß ein gewisser Schlupf möglich ist, dementsprechend wird die induzierte Spannung begrenzt.
Es wurde herausgefunden, daß ein mit Kohlenstoff gefülltes Butylgummi einen geeigneten
Reibungskoeffizienten hat.
Wenn die Lichtleiterfaser 25 gespannt ist, wird ein abwärts bewegbares Schneidblatt 46 manuell aus einer
Halterungsstellung über der Faserstützfläche 24, F i g. 2, gelöst und fällt in ' :· .- Faser berührende Stellung,
Fig.3. Die Schneide berührt den Umfang der Lichtleiterfaser 25 und erzeugt darin einen Mikrosprung.
Die induzierte Zugspannung in der Lichtleiterfa- o5 ser 25 ruft zusammen mit deren Umfangskrümmung
eine diametrale Ausbreitung des Sprunges durch die Lichtleiterfaser hervor und ergibt geeignet präparierte
Faserenden. Die Schneide 46 ist vorzugsweise ein Diamant, der zu einer scharfen 60°-Kante gehont und in
einen gesinterten Metallblock eingeformt ist Für die Schneide können auch andere Materialien verwendet
werden, beispielsweise Saphir und Wolframcarbid. Wie weiter unten genauer beschrieben wird, ist die Schneide
46 in einem Schlitten angeordnet, welcher eine Bewegung entlang einer Achse senkrecht zu der Ebene
erlaubt, die am Berührungspunkt der Diamantkante auf der Faser tangential zur Faser verläuft Wie ebenfalls
weiter unten beschrieben -wird, wird die Schneide 46
vorzugsweise in ihrer festgehaltenen Stellung durch eine Daumenfalle 48 gehalten, die am Werkzeug
angeordnet ist, und zwar entsprechend der natürlichen Stellung des Daumens des Benutzers beim Zusammendrücken
der Griffe. Eine Drehung der Daumenfalle 48 aus ihrer Position in F i g. 2 in ihre Position in F i g. 3 gibt
die Scheide frei, so daß sie unter dem Einfluß der Schwerkraft herabfällt. Vorzugsweise wird jedoch die
Geschwindigkeit der Schneide auf eine eingestellte konstante Geschwindigkeit verlangsamt, beispielsweise
durch einen Luftzylinder, so daß die Schneide gerade bis auf die Lichtleiterfaser herabgeht
Die Art und Weise, in der die Schneide 46 gesteuert wird, geht aus den F1 g. 4 und 6 noch besser hervor.
Fig.4 zeigt eine Seitenansicht des Werkzeuges teilweise geschnitten entlang der Linie 4-4 in F i g. 1.
Wie in dieser F i g. 4 gezeigt ist, wird die Schneide 46 von einem Halterungsglied 47 gehalten, welches
wiederum für eine vertikale Gleitbewegung in einem vertikalen Schlitz angeordnet ist, der in der Gegenplatte
11 ausgebildet ist Der Rückteil 47A des Halterungsgliedes
47 ist an eine Stange 54 eines Stoßdämpfers 56 gekoppelt. Die Daumenfalle 48 ist mittels eines Stiftes
50, F i g. 1, mit einem Exzenter 60, der in den F i g. 5 und 6 gezeigt ist, auf der Rückseite des Werkzeuges
verbunden.
Die Fig.5 und 6 zeigen die Rückseite des Werkzeuges, wenn die Schneide 46 und das Schneidenhalterungsglied
47 in der festgehaltenen Position sind, bzw. in der Position mit Faserberührung. Wie aus einem
Vergleich dieser beiden Figuren hervorgeht, bewirkt die Drehung der Daumenfalle 48 gegen den Uhrzeigersinn
in F i g. 1 eine entsprechende Drehung des Exzenters 60 in den F i g. 5 und 6 im Uhrzeigersinn. Ein Ende 60Λ des
Exzenters 60 berührt ein auswärts gerichtetes Kontaktglied 74, welches dem Verbindungsglied 62 zugeordnet
ist. Das Verbindungsglied 62 besitzt an seinem anderen Ende eine kreisförmige Hülse 62A, durch die die
Stoßdämpferstange 54 hindurchgeht. Die obere Fläche auf der Hülse 62 hält das Schneidenhalterungsglied 47 in
dessen gehalterter Stellung. Es ist deutlich erkennbar, daß eine Drehung des Exzenters 60 im Uhrzeigersinn
bewirkt, daß seine Ecke 6OA das Kontaktglied 74 des Verbindungsgliedes 62 herabdrückt. Damit kann das
Schneidenhalterungsglied 47, das jetzt nicht mehr festgehalten wird, herabfallen, wie in F i g. 6 gezeigt ist,
die Fallgeschwindigkeit wird dabei durch den Stoßdämpfer 56 begrenzt. Die Geschwindigkeit kann durch
Einstellung des Stoßdämpfers mittels eines von Hand betätigten drehbaren Rändelrades 58 in bekannter
Weise gesteuert werden.
Es sollte darauf hingewiesen werden, daß die Schneide alternativ aus ihrer gehaltenen Stellung heraus
mittels einer Feder bewegt werden kann, und nicht durch die Schwerkraft, so daß das Werkzeug während
des Zertrennens der Faser in jedem Winkel gehalten werden kann, ohne daß der Stoß der Schneide auf die
.i
Faser beeinflußt wird.
Bei der bevorzugten Ausführungsform besitzt der Exzenter 60 zusätzlich einen hakenförmigen Fortsatz
64, welcher in einen auswärts gerichteten Stift 66 auf der Hülse 62Λ eingreift, wenn die Schneide in ihrer die
Faser berührenden Stellung ist. Dadurch, daß der Stift 66 in den Exzenter 60 eingreift, ist ein gesperrte Stellung
gegeben, die beim Transprt des Werkzeuges und bei seiner Aufbewahrung benutzt werden kann, um die
Schneide zu schützen.
Ein Anschlag kann dafür vorgesehen sein, zu verhindern, daß die Schneide die Faserstützfläche 24
berührt und einkerbt
Wenn die Daumenfalle in ihre Anfangsstellung zurückgestellt wird, wird die Exzenterfläche 6OA vom
Kontaktglied 74 durch die Drehung des Exzenters 60 gegen den Uhrzeigersinn abgehoben. Ein elastisches
Glied, beispielsweise eine Blattfeder 68, ist so an das Schneidenhalterungsglied 47 angekoppelt, daß sie eine
aufwärtsgerichtete Kraft ausübt, so daß die Schneide in ihre gehalterte Anfangsstellung zurückkehrt
Obwohl sich herausgestellt hat, daß bei der größten Zahl der Wellenleiterfasern eine Einkerbung durch die
Schneide des vorliegenden Werkzeuges unnötig ist, kann es Fälle geben, in denen der Benutzer eine solche
Möglichkeit als hilfreich erachtet Die vorliegende Erfindung kann einfach abgewandelt werden, um, falls
notwendig, eine Einkerbung zu ermöglichen. Dementsprechend kann ein kleiner Zwischenraum, etwa
0,013 cm, zwischen dem Rückteil ΑΠΑ des Schneidenhalterungsgliedes
und der Gegenplatte 11 vorgesehen sein, so daß sich das Halterungsglied seitlich etwas
durch den Schlitz in der Gegenplatte hindurch bewegen kann. Ein elastisches Glied, beispielsweise eine kleine
schwache Blattfeder, kann in dem neu gebildeten Zwischenraum vorgesehen sein, um eine seitliche
Bewegung der Schneide zu verhindern, so lange die Rückteile 47Λ des Schneidenhalterungsgliedes nicht
vorgedrückt werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen