DE2756432B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Erhöhung des Schrottsatzes bei der Stahlherstellung im Konverter mit Eindüsung von kohlenwasserstoffummantelten Sauerstoff unterhalb der Badoberfläche - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erhöhung des Schrottsatzes bei der Stahlherstellung im Konverter mit Eindüsung von kohlenwasserstoffummantelten Sauerstoff unterhalb der BadoberflächeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erhöhung des Schrottsatzes bei der Stahlherstellung aus
flüssigem Roheisen und Schrott bzw. vergleichbaren Stoffen wie vorreduzierte Pellets und Eisenschwamm in
einem Konverter, bei dem unterhalb der Badoberfläche Düsen zum Einleiten von Sauerstoff mit Kohlenwasserstoffummantelung
angeordnet sind, durch Vorheizen des Schrotts im Konverter durch die Verbrennung von
ÖL
ί Da Schrott im allgemeinen wesentlich billiger ist als
flüssiges Roheisen, ist man daran interessiert, möglichst viel Schrott bei den Frischverfahren mit einzuschmelzen.
Eine Steigerung des Schrottsatzes übe.- die durch die Roheisenzusammensetzung und -temperatur bestimmte
Schrottmenge ist nur möglich, wenn dem Frischprozeß zusätzlich Energie zugeführt wird.
Es sind bereits mehrere Verfahren bekannt, den Schrottsatz, definiert als Gewichtsverhältnis zwischen
Kühlschrott und flüssigem Stahl, bei der Stahlerzeugung
is im Konverter zu erhöhen. Beispielsweise wird in einem
Sauerstoff-Aufblaskonverter durch das Vorheizen mit Öl-Sauerstoff-Brennern von oben der Schrott vorgeheizt
Dabei konnte der Schrottsatz von 031 auf 038 t
pro Tonne Fertigstahl mit einem wärmetechnischen
2Ii Wirkungsgrad von 20% bis 30%, bezogen auf den
Heizwert der zugeführten ölmenge, heraufgesetzt werden. Der Nachteil dieser Arbeitsweise besteht,
neben dem schlechten wärmetechnischen Wirkungsgrad, in einer relativ langen Vorheizzeit von ca. 12 min,
>■> zuzüglich einer Umrüstzeit von der Brenner-Einrichtung
auf die Sauerstoff-Blaslanze.
In der nicht vorveröffentiiehten DE-OS 27 29 982 wird ein Verfahren zum Schrottvorwärmen im nach den
Sauerstoffdurchblas-Verfahren arbeitenden Konverter
so beschrieben, das gegenüber der genannten Vorwärmmethode
mit ÖI-Sauerstoff-Aufblasbrennern deutliche
Vorteile aufweist Nach dieser Erfindung chargiert man in den Konverter ca. 10 bis 100 kg Koks pro Tonne
Schrott und leitet über die Sauerstoffeinleitungsdüsen
r> zusätzlich Brennstoff, der mit einer Blasrate von 2 bis
10 Nm3 Sauerstoff pro Tonne Schrott verbrannt wird. Dieses neue Verfahren hatte das Ziel, den Schrottsatz
wesentlich, d h. um mindestens 10 Prozentpunkte (z. B. von 30% auf 40%), zu steigern. \-s wird angeführt, daß
hi beispielsweise durch Vorheizen von 8 min nach dem
neuen Verfahren in einem 60 t-OBM-Konverter der Schrottsatz von 28% auf 50% erhöht werden konnte.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Wirtschaftlichkeit des vorerwähnten Verfahrens zu
steigern, d. h. den wärmetechnischen Wirkungsgrad der zugeführten Heizmittel zu verbessern, ohne daß es zu
einer wesentlichen Oxidation des Schrottes kommt. Die Lösung dieser Aufgabe basiert auf der überraschenden
Erkenntnis, daß es zu keiner wesentlichen Schrottoxida-
■" tion kommt und der wärmetechnische Wirkungsgrad
bei der Verbrennung von öl beim Schrottvorheizen verbessert wird, wenn erfindungsgemäß während der
Schrottvorheizzeit, d. h. bevor flüssiges Roheisen in den Konverter chargiert wird, mindestens 2 I öl pro Minute
v- und je Tonne eingesetzten Schrottes durch die Sauerstoff-Kohlenwasserstoffeinleitungsdüsen und
gleichzeitig Sauerstoff in einer zur stöchiometrischen ölverbrennung erforderlichen Mindestmenge in den
Konverter eingeführt werden.
μ) Überraschenderweise hat sich bei der Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Stahlerzeugung in einem Konverter mit unterhalb der Badoberfläche
angeordneten Mauerwerksdüsen herausgestellt, daß beim Einleiten von öl durch die üblichen Sauerstoff-
h> Kohlenwasserstoffeinleitungsdüsen Schrott mit einem
hohen wärmetechnischen Wirkungsgrad vorgeheizt werden kann, ohne daß dabei, wie zunächst erwartet,
große Eisenoxidationsverluste auftreten. Mit dem
Verfahren nach der Erfindung ist es demzufolge gelungen, ähnlich wie nach dem Verfahren der
Patentanmeldung P 27 29 9827, den Schrottsatz durch Vorheizen um ca. 10 Prozentpunkte zu steigern, ohne
jedoch die nachteilige Zugabe von Koks zum Schrott in i Kauf zu nehmen.
So konnte beispielsweise in einem Konverter, bei dem das Abstichgewicht der fertigen Stahlschmelze 60 t
beträgt, der Schrottsatz bei konstanter Roheisenzusammensetzung von üblicherweise 24% auf 36% entspre- ι ο
chend von 16 t auf 221, gesteigert werden. Um diese
Schrottmenge vorzuheizen, sind in 5 min 5001 öl durch
die Ringspalte der 10 Sauerstoff-Kohlen wasser stoff einleitungsdüsen
zusammen mit 1100 Nm3 Sauerstoff in den Konverter geblasen worden. Es errechnet sich aus t >
diesen Zahlen ein wärmetechnischer Wirkungsgrad für das öl von ca. 70%. Somit war es möglich, pro Tonne
Schrott etwa 160 000 kcal zu übertragen. Es ergibt sich daraus eine effektive mittlere Vorheiztemperatur für die
Schrottmenge von ca. 900" C
Die optische Temperaturmessung der vorgeheizten Schrottmenge beim Umlegen des Konverters für das
Roheisenchargieren, hat Werte zwischen 1000 bis 12000C ergeben. Diese etwas höheren, gemessenen
Temperaturen stehen in gutem Einklang mit den Rechenwerten, da sich ein geringer Oxidationsgrad des
Schrottes einstellt, der beim Frischvorgang zur Reduktion Wärme verbraucht, und somit liegt die effekte
Temperatur des Schrottes, d. h. der Temperaturgewinn
durch das ölvorheizen, der sich in der Gesamtwärmebi- m
lanz der Charge bemerkbar macht, dementsprechend niedriger.
Bei der Stahlerzeugung ohne Schrottvorwärmer! betreibt man die Sauerstoff-Kohlenwasserstoffeinleitungsdüsen
in diesem Konverter mit einem gasförmigen r> Kohlenwasserstoff als Düsenschutzmedium; beispielsweise
mit 300 NmVh Propan bei einer Sauerstoffblasrate von 15 000 bis 18 000 NmVh. Daraus errechnet sich
ein Düsenschutzmediumsatz von 2 bis 3 Vol-%.
Im Fall der Schrottvorwärmung nach dem erfin- in
dungsgemäßen Verfahren werden die Sauerstoff-Kohlenwasserstoffeinleitungsdüsen
als Brenner betrieben, wobei durch den äußeren Ringspalt anstelle von Propan öl eingeführt wird. Die gesamte erforderliche ölmenge
wird durch diese Düsenringspalte geleitet. Während des r,
Frischvorganges, nachdem das Roheisen in den Konverter chargiert ist, verwendet man dann bevorzugt
wieder Propan, d. h. einen gasförmigen Kohlenwasserstoff, als Düsenschutzmedium. Die Durchflußrate für das
Düsenschutzmedium ist dann selbstverständlich wieder >
<> relativ gering, d. h. beim Einsatz von Propan ca. 2 bis 3 Vol-%.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht in der Anwendung der üblichen Sauerstoff-Kohlen
wasserstoffeinleitungsdüsen, die vorzugsweise aus v>
zwei konzentrischen Rohren aufgebaut sind, zum Einleiten von öl für das Schrottvorheizen und
anschließend von gasförmigen Kohlenwasserstoffen als Düsenschutzmedium. Das öl, es kann sich beispielsweise
um leichtes oder schweres Heizöl und andere 1,0 Erdölbestandteile bzw. Mischungen davon handeln,
wird in den gewünschten Mengen durch den üblichen Düsenringspalt in den Konverter geleitet. Der Düsenringspalt
ist demzufolge normalerweise nicht neu zu gestalten, um die erforderliche ölmenge durchströmen tr>
zu lassen. Der Ringspalt ist ca. I mm breit oder besteht aus Einzelkanälen m/t ungefähr quadratischem Querschnitt
von 2 bis 3 mm Kantenlänge.
Während der Stahlfrischphase, d. h. nach dem
Schrottvorwärmen, sobald das Roheisen chargiert ist, erweist sich ein gasförmiger Kohlenwasserstoff als
Düsenschutzmedium gegenüber der grundsätzlichen Möglichkeit, mit reduzierter ölmenge zu arbeiten,
besonders vorteilhaft Die gasförmigen Düsenschutzme dien, beispielsweise Erdgas, Methan, Propan, Butan und
Mischungen davon, haben sich in der Betriebspraxis als
sehr zuverlässig herausgestellt Sie sind insbesondere unproblematisch hinsichtlich ihrer Gleichverteilung auf
eine größere Anzahl von Sauerstoff-Kohlenwasserstoffeinleitungsdüsen und füllen die Ringräume der Düsen
vollständig aus. Gasförmige Kohlenwasserstoffe erlauben daher größere Toleranzen in der Ringspaltbreite
der Düsen, ohne die Funktion der Düse zu gefährden. Beispielsweise kann beim Schrottvorwärmen mit öl,
d. h. wenn die Düsen als Brenner betrieben werden, in besonderen Fällen die Düsenringspaltbreite der erhöhten
ölmenge angepaßt sein, ohne irgendwelche
Nachteile bei der Verwendung von gasförmigen Schutzmedien, z. B. Propan, währen^ der Stahlfrischphase
zu befürchten.
Nach dieser Erfindung ist es gemäß der vorangestellten
Ausführungen günstig, während der Schrottvorheizphaiu;
durch den Ringspalt der Sauerstoff-Kohlenwasserstoffeinleitungsdüsen die erforderliche ölmenge
strömen zu lassen und anschließend beim Stahlfrischen auf gasförmige Kohlenwasserstoffe für den Düsenschutz
umzuschalten. Erfindungsgemäß erfolgt dieses Umschalten von flüssigen auf gasförmige Medien im
Düsenringspalt und umgekehrt zu jeder beliebigen Zeit ohne Unterbrechung für den Konverterprozeß.
Bei einzelnen Chargen ist jedoch auch mit flüssigen Kohlenwasserstoffen als Düsenschutzmedium, nämlich
Heizöl, in einer Menge von ca. 1000 l/h gearbeitet worden. In jedem Fall hat man aber die Düsen beim
Umlegen und Aufrichten des Konverters mit Stickstoff im Sauerstoffeinleitungsrohr und im Ringspait betrieben,
d. h. der Wechsel von einem gasförmigen Medium auf Flüssigkeiten im Düsenringspalt und umgekehrt, ist
auch bei der Verwendung von öl als Schutzmedium durchgeführt worden und bereitete beim Einsatz der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Medienversorgung des Düsenringspaltes keinerlei Probleme.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht im wesentlichen aus je einer Leitung für gasförmiges —
und flüssiges Medium zur Versorgung des Ringspaltes an jeder einzelnen Düse. Diese beiden individuellen
Medienversorgungsleitungen für jede Düse werden in Düsennähe, vorzugsweise direkt am Düsenmontageflansch,
in ein Umschaltventil zusammengeführt. Dieses Umschaltventil, beispielsweise ein sogenanntes T-Re-IaL,
ist ein Dreiwege-Ventil, dessen in Strömungsrichtung liegende Ausgangsöffnung mit dem Düsenringspalt
verbunden ist. Die beiden Eingangsöffnungen stehen jeweils mit der individuellen Versorgungsleitung für
flüssiges bzw. gasförmiges Medium in Verbindung. Das Ventil gibt dem Medium den Weg zum Düsenringspalt
frei, dessen Druck gegenüber dem anderen Medium höher liegt. Die Medienumschaltung erfolgt nur in
Auf/Zu-Stcllung, d. h. wenn ein Medium Durchlaß hat,
ist der Weg für das andere Medium verschlossen.
Die beschriebene erfindungsgemäße Medienumschaltung direkt an der Düse und die individuellen
Versorgungsleitungen für jede Düse sind wichtige Vorrichtungen, um die Gleichverteilung sehr unterschiedlich
hoher Mediummengen auf mehrere Düsen einzuhalten. Beispielsweise ist der Öl-Durchsatz wäh-
rend der Schrottheizphase relativ hoch im Vergleich zu dem geringen Schutzmediumdurchsatz wahrend der
Frischphase.
Die Mediummengen-Gleichverteilung auf die individueUen Versorgungsleitungen für jede Düse wird durch
ein Mehrfach-Regelventil gewährleistet. Dieses Mehrfach-Regelventil
variiert gleichzeitig für jede Düse einen MediumdurchlaBquerschnitt und stellt so die
gewünschte Mediumdurchlaufmenge ein. Dieser relativ kleine, steuerbare MediumdurchlaBquerschnitt führt zu
einem hohen Druckverlust zwischen der Versorgungsleitung des Mehrfach-Regelventiles und den individuellen
Düsenleitungen. Durch diesen Druckverlust wird die Gleichverteilung der gesamten Mediummenge auf die
einzelnen Düsen bewirkt. Für das öl beträgt beispielsweise
der Druck in der Versorgungsleitung 30 bar und in den Düsenleitungen ca. 2 bis 5 bar.
Um die Funktion des Mehrfach-Regelventiles nicht zu gciäiiiucii. isi ein !iisiaiiaiiorisraum mil Umgebungstemperaturen
< 50° C nötig. Zum Beispiel kann es sich um einen entsprechenden Raum neben dem eigentlichen
Konverter handeln. Diese Anordnung erfordert allerdings für jede Einzelleitung eine entsprechende
Drehdurchführung am Konverterzapfen.
Eine weitere Installationsmöglichkeit für das Mehrfach-Regelventil
besteht in einem entsprechend gekühlten Kasten am Konverter. Es hat sich bewährt, die
Kühlung dieses Kastens an die Konvertertragring-Wasserkühlung anzuschließen.
Die Installation des genannten Mehrfach-Regelventiles für die individuelle Düsenversorgung bei üblichen
Raumtemperaturen ist erforderlich, um sicher die Ablagerung von Crackprodukten in den relativ engen
Querschnitten dieses Regelventiles zu vermeiden. Es hat sich gezeigt, daß sich bei den in unmittelbarer
Konverternähe üblichen Temperaturen von > 1000C Crackprodukte, vorzugsweise feste Kohlenstoffpartikelchen
in den Kohlenwnsserstoffleitungen, bilden. Hauptsächlich am Konverterboden, in dessen Nähe
Temperaturen bis ca. 400° C vorkommen, können sich derartige Crackprodukte in den Kohlenwasserstoffleitungen
leicht bilden. Beispielsweise beim Einsatz von Blenden zur Gleichverteilung der Kohlenwasserstoffe
auf die Konverter-Bodenhülsen, falls keine individuelle Düsenschutzmediumversorgung vorhanden ist, geben
die genannten Crackprodukte oft AnIaB zu Störungen.
Die Erfindung wird nunmehr anhand nichteinschränkender Beispiele und Darstellungen bevorzugter Ausführungsformen
der Vorrichtung näher veranschaulicht
F i g. 1 zeigt den Schnitt durch einen OBM-Konverter mit den SauersWf-Kohlenwasserstoffeinleitungsdüsen.
F i g. 2 zeigt den Schnitt durch den unteren Teil der
Sauerstoff-Kohlenwasserstoffeinleitungsdüsen mit dem Umschaltventil und den angeschlossenen Versorgungsleitungen
für gasförmige und flüssige Düsenringspaltmedien.
Gemäß F i g. 1 ist in einem Konverter 1 mit der feuerfesten Ausmauerung 2 ein auswechselbarer Boden
3 mit den Sauerstoff-Kohlenwasserstoffeinleitungsdüsen 4 angebracht Die Sauerstoff-Kohlenwasserstoffeinleitungsdüsen
4 werden über eine Zuleitung 5 mit Sauerstoff bzw. einer Suspension aus Sauerstoff und
Staubkalk versorgt Die Gleichverteilung dieser Suspension auf die einzelnen Düsen 4 bewirkt der sogenannte
Kalkverteüer 12. Die Ringspalte 6 der Sauerstoff-Kohienwasserstoffemieitungsdüsen
4 sind Ober das Düsenmontagestück 7 mit je einer individuellen Zuführungsleitung
für gasförmiges Medium 8 und Flüssigkeiten 9 verbunden. Jeder Ringspalt 6 der Düsen 4 wird mit
gleichen Mediummengen Ober die Leitungen 8 bzw. 9 versorgt. Die Zuführung der Mediummengen erfolgt
durch ein nicht dargestelltes Mehrfach-Regelventil und
"' die Mehrfach-Drehdurchführung 10, die im Konverterdrehzapfen
11 eingebaut ist
Beispielsweise wurden in einen Konverter der dargestellten Art, mit einer Kapazität von 601, zunächst
221 Schrott chargiert Der Schrott setzte sich
in zusammen aus 2 t Blechpaketen, 10 t Walzwerksrücklaufschrott
und 101 handelsüblichem Mischschrott. Nach dem Chargieren drehte der Konverter in die
Blasstellung. Beim Aufstellen des Konverters strömte durch die 10 Düsen 4 im Konverterboden 3 Stickstoff.
i> Die Durchflußmenge lag bei 8000NmVh für das
Zentralrohr und 600 NmVh für die Düsenringspalle. Sofort nach Erreichen der Konverter-Blasstellung
wurde auf 13 000NmVh Sauerstoff und 6000 l/h öl
umgeschaltet. Nach einer Vorheizzeit von 5 min drehte
-"> der Konverter wieder in Chargierstellung, und wurden
40 t Roheisen mit der Zusammensetzung 3,6% Kohlenstoff, 0,7% Silizium, 1,1% Mangan, 1,6% Phosphor in
den Konverter gefüllt Nach einer Chargierzeit von 3 min befand sich der Konverter wieder in der
-"> Blasstellung, und die Charge wurde mit 18 000NmVh
Sauerstoff und 350 NmVh Propan als Düsenschutzmedium gefrischt. Anschließend an die Hauptfrischzeit von
lOmif, und 3 min Wartezeit für die Stahlanalyse,
erfolgte ein Nachblasen mit den gleichen Sauerstoff-
i" und Propanraten von 2 min. Anschließend wurde die
Stahlschmelze abgestochen. Dtr Gesamt-Sauerstoffverbrauch lag bei 4200 NmJ, die mit dem Sauerstoff
eingeblasene Kalkmenge betrug 51. Der Fertigstahl hatte eine Analyse von 0,02% Kohlenstoff und 0,2%
Bei Vergleichschargen ohne Schrottvorwärmen, wurde mit einer Schrottmenge von 16 t bei konstanter
Roheisenzusammensetzung und -menge gearbeitet. Daraus ergibt sich für dieses Beispiel ein Zusatzschrott-ο
anteil für das Schrottvorheizen nach der Erfindung von 6 t, die dafür erforderliche Wärmemenge ergibt sich zu
23GcaI, die eingebrachte Wärmemenge gemäß der ölzugabe zu 435 Gcal. Die Menge deckt selbstverständlich
auch den fehlenden Wärmeüberschuß aus der
Ji Roheisenoxidation, um den die Roheisenmenge aufgrund
des höheren Schrottsatzes bei gleichem Chargen-Endgewicht ermäßigt wird. Aus diesem Unterschied der
Wärmemengen errechnet sich ein wärmetechnischer Wirkungsgrad für das eingesetzte öl mit einem
Bei einer Serie von ca. 100 Chargen, die in dt/n als
Beispiel genannten 60 t-Konverter mit einer erhöhten Schrottmenge von 61, entsprechend einem Schrottsatz
von 36%, erzeugt wurden, lagen die Vorheizzeiten bei
. 55 5 min und der wärmetechnische Wirkungsgrad für das
eingesetzte öl bei 65%.
Die genannten Zahlenangaben hinsichtlich der Schrottsatzerhöhung beziehen sich auf die Anwendung
der sogenannten Zweischlackenpraxis, die bevorzugt
»beim Frischen von phosphorreichem Roheisen zur Anwendung kommt Bei der Zweischlackenpraxis
verbleibt die zweite Schlacke der vorangegangenen Schmelze, bei dem genannten 60 t-Korrverter sind das
etwa 101 Schlacke, im Konverter. In diese sogenannte
Umlaufschlacke wird der Schrott chargiert und anschließend wie beschrieben aufgeheizt Durch den
Wärmeinhalt der heißen UmkufschJacke, in die der
Schrott mit etwa Rauu chargiert wird, stellt
sich im Konverter für das Gemisch aus Schrott und Schlacke eine mittlere Temperatur von ca. 7000C ein.
Dieses Gemisch aus Schrott und Umlaufschlacke wird dann erfindungsgemäß auf ca. 1100° C vorgeheizt. Bei
dieser Arbeitsweise ist es erfindungsgemäß möglich, den Schrottsatz um ca. 10 Prozentpunkte, beispielsweise im
60 t-Konverter von 26% auf 36%, heraufzusetzen.
ils liegt im Sinne der Erfindung, Schrott in einem
Konverter ohne Umlaufschlacke vorzuheizen. Da in diesem Fall das Aufheizen des Schrottes mit einer
niedrigen Ausgangstemperatur beginnt, bei der es einfacher möglich ist, mit hohem wärmetechnischem
Wirkungsgrad des Brennstoffs, d. h. der zugeführten ölmenge, zu arbeiten, läßt sich der Schrottsatz unter
dieser Voraussetzung weiter steigern. In dem 60 t- Konverter werden ohne Umlaufschlacke statt 61 jetzt 91
Schrott zusätzlich gesetzt. Der Schrottsatz von ursprünglich 16 t ohne Vorheizen erhöht sich damit auf
25 t. Dies entspricht einer Schrottsatzsteigerung von 26% auf 41%, d.h. die Steigerungsrate beträgt 15
Prozentpunkte.
In Fig.2 ist ein Ausführungsbeispiel für die
erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt.
stück 16 angeschweißt Durch eine Bohrung 17 in der
Bodenplatte 15 wird eine Düse 4 in eine Bohrung 18 der Bodenausmauerung 19 eingeführt. Mit einem Düsen
flansch 20 und einem Gegenflansch 21 am Düsenfüh-
s rungsstück 16 wird die Sauerstoff-Kohlenwasserstoffeinleitungsdüse
4 mit entsprechenden Verbindungsmitteln, beispielsweise Bolzen 22 und Dichtungen 23, an der
Bodenplatte befestigt
Die Medienversorgung, insbesondere Sauerstoff mit
Die Medienversorgung, insbesondere Sauerstoff mit
to und ohne Kalkbeladung, erfolgt für ein Zentralrohr 24
durch eine Versorgungsleitung 25. Zwischen den beiden Flanschen 20 und 21 befindet sich ein Düsenkontaklstück
7, in dem ein Umschaltventil 26 eingebaut ist. Über das Umschaltventil 26 wird ein Ringspalt 6 der
is Sauerstoff-Kohlenwasserstoffeinleitungsdüse 4 mit dem
gewünschten Medium versorgt Dazu strömt durch eine Zuleitung 8 das gasförmige Ringspaltmedium zu einem
Umschaltventil 26 und durch eine entsprechende individuelle Versorgungsleitung9 die Flüssigkeit.
Das Umschaltventil 26 gibt durch einen beweglichen Ventilkegel 27 über die Austrittsöffnung 28 den
Durchlaß für eine der Medienversorgungsleitungen 8 und 9 zum Ringspalt 6 frei.
Claims (9)
1. Verfahren zur Erhöhung des Schrottsatzes bei der Stahlherstellung aus flüssigem Roheisen und
Schrott bzw. vergleichbaren Stoffen, wie vorreduzierte Pellets und Eisenschwamm, in einem Konverter,
bei dem unterhalb der Stahlbadoberfläche Düsen zum Einleiten von Sauerstoff mit Kohlenwasserstoffummantelung
angeordnet sind, durch Vorheizen des Schrottes im Konverter durch die Verbrennung
von öl, dadurch gekennzeichnet, daß während der Schrottvorheizzeit, mindestens 21 Öl
pro Minute und je Tonne eingesetzten Schrottes durch die Sauerstoff-Kohlenwasserstoffeinleitungsdüsen
und gleichzeitig Sauerstoff in einer zur stöchiometrischen Ölverbrennung erforderlichen
Mindestmenge in den Konverter eingeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens 41 Öl pro Minute und je Tonne eingesetzten Schrottes zugeführt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrott auf 1100° C
vorgeheizt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schrottvorheizzeit 5 Minutsn beträgt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
während der gesamten Zeit zur Erzeugung der Stahlschmelze im Konverter ein- und/oder mehrmals
von Öl im Ringspalt der Sauerstoff-/Koh!enwasserstoffeinleityngsdüs
ι auf gasförmige Medien und umgekehrt umgeschaltet wird.
6. Verfahren nach eine: oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß während der Schrottvorheizzeit öl durch die
Ringspalte der Sauerstoffeinleitungsdüsen strömt und während der Frischzeit der Schmelze gasförmige
Kohlenwasserstoffe als Düsenschutzmedium durch die Ringspalte der Sauerstoffeinleitungsdüsen
geführt werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß jede der Sauerstoffeinleitungsdüsen (4) im Konverternahbereich, insbesondere am Konverterboden
(15), mit je einer individuellen Leitung (8, 9) für die öl- und gasförmige Medienversorgung der
Düsenringspalte (6) ausgerüstet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die individuellen Versorgungsleitungen
für öl- und gasförmiges Schutzmedium (8,9) in einem Umschaltventil (26), insbesondere T-Relais, in
unmittelbarer Düsennähe zusammengeführt sind.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8. dadurch gekennzeichnet, daß das Umschaltventil
(26) in Düsennähe jeweils dem Medium mit dem höheren Druck den Weg in den Düsenringspalt (6)
freigibt und die zweite Medienversorgungsleitung absperrt.
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