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Schwerentflammbare thermoplastische bituminöse Schmelzmasse
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Ein Nachteil der bituminösen Massen (Bitumen, Teere, Peche) ist ihr
begrenzter plastischer Temperaturbereich nach DIN 1995, nämlich die Differenz zwischen
dem Brechpunkt (nach Fraass) und dem Erweichungspunkt (Ring und Kugel) sowie ihre
leichte Brennbarkeit. Der plastische Temperaturbereich ist durch Zusätze, wie beispielsweise
von Polybuten-1 (DT-PS 20 18 760 und DT-AS 20 43 846) und einem Gemisch von weitgehend
amorphen Polypropylen mit dem Destillationsrückstand der Cyclododecatrienherstellung
(DT-AS 25 03 782) zu erweitern. Diese verbesserten Bitumen sind jedoch leicht brennbar.
Für viele Einsatzgebiete, wie z. B. im Bausektor oder im Geräte- und Fahrzeugbau,
werden jedoch thermoplastische bituminöse Schmelzmassen mit erweitertem plastischen
Temperaturbereich benötigt, die nach den Anforderungen der DIN 53 438 schwerentflammbar
bzw. selbstverlöschend sind und nach der DIN 4102 gegen Flugfeuer und strahlende
Wärme widerstandsfähig sind.
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Die schwerentflammbare Ausrüstung von thermoplastischen bituminösen
Schmelzmassen, insbesondere den mit Zusätzen versehenen Bitumen mit einem breiten
plastischen Temperaturbereich, durch organische Halogenverbindungen, scheiterte
bisher daran, daß die Verträglichkeit des Bitumens mit den Zusätzen, wie beispielsweise
den Polyolefinen, erheblich verschlechtert wird. So wird die schon schlechte Mischbarkeit
des Bitumens mit ataktischem Polypropylen durch den Zusatz von Chlorparaffinen noch
weiter verschlechtert. Man erreicht nur eine schlechte Verteilung in der Masse.
Die erhaltenen Produkte sind daher brüchig und völlig unbrauchbar. Auch die Mischungen
von Bitumen mit anderen Polyolefinen wie Polybuten-1 werden durch Zusätze von Chlorparaffinen
brüchig, da sogar die gute Mischbarkeit des Polybuten-1 mit Bitumen durch Chlorparaffine
stark erniedrigt wird.
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Es besteht daher ein Bedarf an thermoplastischen bituminösen Massen
mit einem breiten plastischen Temperaturbereich, die schwerentflammbar bzw. selbstverlöschend
und gegen Flugfeuer und strahlende Wärme widerstandsfähig sind.
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Die sich hieraus ergebende Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend
den Angaben der Patentansprüche gelöst.
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Überraschenderweise beeinflussen die beanspruchten organischen Halogenverbindungen
in den angegebenen Mengen und bei den angegebenen Halogengehalten die Verträglichkeit
dieser speziellen Kombinationen nicht. Die verbesserten Eigenschaftswerte dieser
Bitumenmischungen bleiben erhalten. Die Massen werden weder spröde noch brüchig.
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Als weitgehend amorphe Polyolefine, welche 5 bis 50, bevorzugt 10
bis 40, insbesondere 15 bis 30 Gewichtsprozent der beanspruchten Schmelzmasse ausmachen,
eignen sich weitgehend ataktisches Polypropen, Polybuten-1 und Polyhexen-1, deren
Copolymere mit bis zu 20 * Ethen und/oder bis zu 50 * Propen bzw. Buten-1 oder Hexen-1
sowie Gemische aller Art aus diesen Stoffen. Die weitgehend ataktische Struktur
ist ausgedrückt durch einen etherlöslichen Anteil über 60 %, vorzugsweise 70 bis
100 *, und einen heptanlöslichen Anteil von ca. 100 *.
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Diese Polyolefine haben Viskositätszahlen J von 5 bis 400 cm3/g, vorzugsweise
von 20 bis 200 cm3/g, insbesondere von 30 bis 100 cm3/g. Dies entspricht Molekulargewichten,
berechnet nach der Lösungsviskosität für Polybuten-1, von ca. 10 000 bis 1 830 000,
vorzugsweise von ca. 35 000 bis 770 000, insbesondere von ca.
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60 000 bis 310 000.
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Man erhält derartige weitgehend amorphe, plastische Polyolefine, indem
man beispielsweise Propen, Buten-1 oder Hexen-1, ggf. mit Ethen, Propen, Buten-1
oder Hexen-1 als Comonomere mit Kontakten aus TiCl4, TiCl3 oder vorzugsweise TiC1
. n AlCl3 (n = 0,2 bis 0,6) einerseits und AlR3 andererseits bei Temperaturen von
50 bis 120 OC, insbesondere 60 bis 100 OC, polymerisiert. Als AlR3 werden Aluminiumalkyle
C1 bis C8, vorzugsweise Aluminiumtriisobutyl, eingesetzt. Das Molverhältnis Al :
Ti beträgt vorzugsweise 2 bis 3.
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Die Polymerisation kann kontinuierlich und diskontinuierlich
durchgeführt
werden, in Lösung oder in Masse. Als Lösungsmittel werden C4 bzw. C3/C4 Kohlenwasserstoff-Schnitte
eingesetzt.
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Auch die bei der Herstellung von isotaktischem Polypropen und Polybuten-1
als Nebenprodukte anfallenden weitgehend ataktischen Poly-o(-olefine sind geeignet.
Hierbei ist es allerdings, insbesondere beim weitgehend ataktischen Polypropen,
erforderlich, daß es von kristallinem, isotaktischen Polypropen weitgehend frei
ist.
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Es soll in siedendem Heptan praktisch vollständig löslich sein.
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Zu den weitgehend amorphen Poly-«-olefinen nach a) gehören weiterhin
Mischungen der vorstehend genannten weitgehend amorphen plastischen Polyolefine
mit Elastomeren. Als Elastomere eignen sich vorzugsweise Copolymere des Butadien-1,3
mit Styrol, wie sie durch radikalische Polymerisation hergestellt werden, Ethen-Propen-Kautschuke,
wie sie durch Copolymerisation von Ethen mit Propen mit Ziegler-Kontakten erhalten
werden, und die durch Ionenpolymerisation erhaltenen Butylkautschuke. Diese Mischungen
enthalten bis zu 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise bis 25 Gewichtsprozent, Elastomeranteile,
bezogen auf die Summe der Poly-«-olefin- und Elastomeranteile.
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Geeignete Kohlenwasserstofföle, welche die erfindungsgemäßen Schmelzmassen
zu 5 bis 50, vorzugsweise zu 10 bis 40, insbesondere zu 15 bis 25 Gewichtsprozent
enthalten, sind Polybutenöle, ggf.
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in Mischungen mit trocknenden Ölen oder Destillationsrückstände der
Cyclododecatrienherstellung bzw. Mischungen von diesen.
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Geeignete Polybutenöle sind solche mit Viskositäten von 500 bis 1
000 000 mPa.s/20°C, insbesondere von 2 000 bis 30 000 mPa.s/ 20°C. Sie haben Molekulargewichte
von 500 bis 1 000. Sie sollen keine leichtsiedenden Anteile enthalten, die bei 15
mm Hg unter 100 OC sieden. Derartige Polybutenöle erhält man beispielsweise in an
sich bekannter Weise durch Polymerisation von Buten-1, Buten-2 und ggf. iso-Buten
enthaltenden C4-Schnitten mit Friedel-Crafts-Katalysatoren, vorzugsweise AlCl3,
bei Temperaturen von 0 bis 100 °C.
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Durch Zusätze von Dienen und/oder Acetylenen kann die Viskosität der
Polybutenöle stark erhöht werden (DT-PS 20 05 207). Nach der Polymerisation und
ggf. nach einer Wäsche, z. B. mit Wasser, werden die Niedrigsieder durch einfaches
Erhitzen der Polybutenöle auf 100 bis 150°C bei einem Druck von ca. 15 mm Hg entfernt.
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Ersetzt man bis zu 30 * des eingesetzten Polybutenöles durch ein trocknendes
Öl, wobei das trocknende Öl bis zu 10 * der Schmelzmasse ausmachen kann, so erhält
man plastische bzw. plastischelastische Massen, die an der Oberfläche bei Luftzutritt
aushärten. Als trocknende Öle eignen sich insbesondere Polybutadienöle und trocknende
natürliche oder synthetische Triglyceride, z. B.
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Leinöl, bzw. Mischungen von diesen. Als Polybutadienöle sind vorzugsweise
solche mit Molekulargewichten von 1 500 bis 3 000, Viskositäten von 750 bis 3 000
mPa.s/20 OC und Jodzahlen zwischen 400 und 500 g Jod/100 g geeignet, wie sie nach
dem Verfahren der DT-PS 11 86 631 hergestellt werden können.
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Der einsetzbare Destillationsrückstand der Cyclododecatrienherstellung
hat ein mittleres Molekulargewicht von 400 bis 600, eine Dichte von etwa 0,93 g/cm3
und eine Viskosität von 400 bis 2 500 mPa.s/20 OC. Er besteht zu 5 bis 10 * aus
Cyclododecatrien. Etwa 35 bis 38 * des Rückstandes sind destillierbar, davon sind
ca.
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11 * C12-Kohlenwasserstoffe, ca. 12 * C16-Kohl enwasserstoffe, ca.
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10 s C20-Kohlenwasserstoffe und ca. 5 * C24- bis C -Kohlenwasser-32
stoffe. Die Doppelbindungen des Cyclododecatrienrückstandes sind überwiegend,über
80 *trans-Doppelbindungen und etwa 10 bis 15 * cis-Doppelbindungen. Der Destillationsrückstand
fällt bei der destillativen Reinigung des mit Titankontakten und aluminiumorganischen
Verbindungen aus Butadien-1,3 hergestellten Cyclododecatrien an. Auch dieser Rückstand
der Cyclododecatriendestillation wird zu 5 bis 50, vorzugsweise zu 10 bis 40, insbesondere
zu 15 bis 25 Gewichtsprozent, eingesetzt. Er hat, wie die trocknenden Öle, die Eigenschaft,
an der Oberfläche bei Luftzutritt auszuhärten.
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Zur Beschleunigung der Härtung kann man den trocknenden Ölen Sikkative
zusetzen, vorzugsweise Kobaltoctoat und Kobaltnaphthenat in Mengen bis zu 0,5 %,
insbesondere 0,02 bis 0,2 *, bezogen auf das trocknende Öl.
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Geeignete Bitumen, welche 20 bis 85, bevorzugt 40 bis 70, insbesondere
50 bis 60 Gewichtsprozent der beanspruchten Schmelzmasse ausmachen, sind Primärbitumen,
geblasene Bitumen und Naturasphalte. Die Erweichungspunkte dieser Massen liegen
bevorzugt zwischen +25 und +120 OC, insbesondere zwischen +25 und +75 OC (DIN 1995,
Ring und Kugel), die Brechpunkte zwischen -20 OC bis oberhalb Raumtemperatur, insbesondere
zwischen -20 und +3 OC (DIN 1995, Fraass) und die Eindringtiefe zwischen 400 und
2 1/10 mm, insbesondere zwischen 300 und 10 1/10 mm (DIN 1995); ebenfalls geeignet
sind Verschnittbitumen, Teere und Peche, z. B. Bitumen B 500, mit tieferem Stockpunkt.
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Als Chlorparaffine und/oder aromatische Bromverbindungen, die in Mengen
von 1 bis 15 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 1 bis 10, insbesondere von 3 bis
5 Gewichtsprozent, eingesetzt werden, eignen sich Chlorparaffine mit einem Chlorgehalt
von 48 bis 58 %, vorzugsweise von 50 bis 56 *, insbesondere von 52 bis 54 % und
aromatische Bromverbindungen wie bromierte Amine gemäß DT-PS 11 27 582 oder Tribromanilin
gemäß DT-PS 11 03 020, bromierte aromatische oder aromatisch-aliphatische Ether
wie Penta- oder Decabromdiphenylether gemäß DT-PSS 11 23 823 und 11 35 654, Bromverbindungen
des C12-Ringes wie Hexabromcyclododecan gemäß DT-AS 11 28 975, bromierte Diaromaten
gemäß DT-PS 11 35 653, die alle ggf. gemäß DT-PS 12 30 209 gemeinsam mit Chlorparaffinen
eingesetzt werden können, bevorzugt jedoch Bromverbindungen wie der 2,4,6-Tribromphenyl-ß-t-dibrompropylether
oder das 2 ,2-Bis-(4 (ß--dibrompropoxi)-3 ,5-dibromphenyl3-propan gemäß der DT-AS
16 69 811. Man verwendet die Bromverbindungen auch im Gemisch mit Chlorparaffinen,
die 48 bis 58 ffi Chlor enthalten, im Verhältnis 95 : 5 bis 30 : 70. Diese Halogenverbindungen
machen die Massen schwerentflammbar.
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Flammschutzmittel, die den erfindungsgemäßen Massen zu 0,5 bis 10
Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 5 Gewichtsprozent, zugesetzt werden, sind z.
B. Zinndioxid, Antimontrioxid oder modifizierte Tone, z. B. organophile kationmodifizierte
Tone, wie Dimethyldioctadecyl-ammonium-montmorillonit bzw. -sepiolit.
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Übliche Zusatzstoffe, die den erfindungsgemäßen Emulsionen bis zu
40 Gewichtsprozent zugesetzt werden können, sind z. B. Füllstoffe wie Talkum, Schwerspat,
Kieselsäure und Stabilisatoren, wie Phenolderivate und Amine.
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Geeignete grenzflächenaktive Stoffe, die den erfindungsgemäßen Massen
ggf. bis zu 5, vorzugsweise 0,5 bis 3 Gewichtsprozent, zugesetzt werden können,
sind ionogene und nichtionogene Netzmittel, wie z. B. die Alkylbenzolsulfonate,
die Alkylphosphate, die Glycerin- bzw. Glyderinesterderivate, die Fettalkohol- bzw.
Alkylphenolderivate, die Fettsäurepolydiolester und die Fettsäurealkanolamide. Diese
Netzmittel bewirken eine gute Haftung der Massen auch auf feuchtem Untergrund.
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Die erfindungsgemäßen Massen haben ein weites Einsatzgebiet, wie z.
B. im Bausektor, im Geräte- und Fahrzeugbau. Sie haben ein ausgezeichnetes Haft-
und Dehnungsvermögen. Die Haftung der Massen ist so gut, daß kein Voranstrich erforderlich
ist. Infolge der guten thermischen Beständigkeit können die Massen bis zu Temperaturen
von etwa 220°C leicht verarbeitet werden.
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Im Bausektor werden die Schmelzmassen zum Auf- und Verkleben von Dichtungsbahnen,
wie z. B. aus Bitumen, Plastomeren und Elastomeren, eingesetzt. Außerdem sind sie
im Bausektor als Beschichtungsmassen geeignet. Weiterhin lassen sich auch aus ihnen
Dichtungsbahnen herstellen.
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Die Schmelz- und Klebemassen haben den Vorteil, daß sie schwerentflammbar
bzw. selbstverlöschend sind und gegen Flugfeuer und strahlende Wärme widerstandsfähig
sind. Überraschenderweise wird sogar die Schwerentflammbarkeit von Dichtungsbahnen,
die selbst nicht schwerentflammbar sind, verbessert, wenn sie mit den erfindungsgemäßen
Schmelzmassen verklebt werden.
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Beispiel 1 30 Gewichtsteile eines weitgehend amorphen Polypropylens
mit einer Viskositätszahl J von 40 cm3/g, einem etherlöjlichen Anteil von 86 ffi
und einer Schmelzviskosität von 20 000 mPa.s/170 OC (Nebenprodukt der Herstellung
von isotaktischem Polypropylen) und 46 Gewichtsteile eines Bitumen B 200 mit einem
Erweichungspunkt (Ring und Kugel) von 39 OC, einem Brechpunkt (Fraass) von -15 OC
und einer Penetration von 170 1/10 mm werden in 20 Gewichtsteilen eines Polybutenöles
mit einer Viskosität von 12 000 mPa.s und einem Molekulargewicht von 730, das keine
leichtsiedenden Anteile enthält, die bei 15 mm Hg unter 150 OC sieden, bei einer
Temperatur von 180 OC gelöst. Anschließend werden 2 Gewichtsteile 2,2'-Bis- [4-(ß,-dibrompropoxi)3,5dibromphenylpropan
und 2 Gewichtsteile Antimontrioxid zugegeben und homogen verteilt. Man erhält eine
leicht verarbeitbare Masse, die bis zu Temperaturen von etwa 230°C stabil ist und
die Forderungen der DIN 4102 und 53 438 erfüllt. Die Masse hat folgende Eigenschaften:
Erweichungspunkt (Ring und Kugel) 153 OC, Brechpunkt (Fraass) -34 OC, Penetration
102 1/10 mm und einen plastischen Temperaturbereich von 187°. Man erhält vergleichbare
schwerentflammbare Massen, wenn man anstelle der 2 Gewichtsteile 2,2'-Bis-[4-(ß,-dibrompropoxi)-3,5-dibromphenyl]-propan
2 Gewichtsteile Penta-oder Decabromdiphenylether einsetzt.
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Beispiel 2 Zu einer Mischung von 20 Gewichtsteilen eines weitgehend
amorphen Polypropylens mit einer Viskositätszahl J von 30 cm3/g, einem
etherlöslichen
Anteil von 90 * und einer Schmelzviskosität von 5 000 mPa.s/170 oC (Nebenprodukt
der Herstellung von isotaktischem Polypropylen), 20 Gewichtsteilen eines Polybutenöles
mit einer Viskosität von 24 000 mPa.s/20 oC und einem Molekulargewicht von 770,
das keine leichtsiedenden Anteile enthält, die bei 15 mm Hg unter 150°C sieden,
und 53 Gewichtsteilen eines Bitumen B 300 mit einem Erweichungspunkt (Ring und Kugel)
von 34 OC, einem Brechpunkt (Fraass) von -17 und einer Penetration von 235 1/10
mm werden bei 170 OC 5 Gewichtsteile eines Chlorparaffins mit einem Chlorgehalt
von 54 ffi und 2 Gewichtsteile Antimontrioxid gegeben und gleichmäßig vermischt.
Die Masse wird anschließend auf einer Temperatur von 170 OC gehalten und bei dieser
Temperatur in heißflüssigem Zustand auf eine abzudichtende Dachfläche aufgegossen
und mit Schiebern verteilt oder mit Bürsten aufgetragen. Im erkalteten Zustand erhält
man einen dichten, homogenen, plastischen Dachbelag. Er hat gute Haftung auf Betpn,
Stein, Mauerwerk, Holz, Metall, Bitumen und Kunststoffen. Er kann auf trockenem
Untergrund ohne Voranstrich eingesetzt werden. Die Masse erfüllt die Forderungen
der DIN 53 438 (Vorprüfung) auf Schwerentflammbarkeit sowie die Forderungen der
DIN 4102 auf Widerstandsfähigkeit gegen Flugfeuer und strahlende Wärme. Die Masse
hat folgende Eigenschaftswerte: Erweichungspunkt (Ring und Kugel) 63 OC, Brechpunkt
(Fraass) -23 C, Penetration 168 1/10 mm, plastischer Temperaturbereich 860.
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Setzt man der Masse zusätzlich T,O Gewichtsteile eines Nonylphenolpolyglykolethers
zu, so erhält man eine Masse, die auch auf feuchtem Untergrund gut haftet.
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Beispiel 3 Zu einer Mischung von 40 Gewichtsteilen eines weitgehend
amorphen Polybuten-1 mit einer Viskositätszahl J von 35 cm3/g, einem etherlöslichen
Anteil von 94 * und einer Schmelzviskosität von 10 000 mPa.s/170 oC (Nebenprodukt
der Herstellung von isotaktischem Polybuten-1), 20 Gewichtsteilen eines Destillationsrückstandes
der Cyclododecatrienherstellung (CDT-RUckstand) einer Dichte von 0,93 £/cm3, einer
Viskosität von 1 400 mPa.s/25 OC und einem Molekulargewicht
von
500 und 37,5 Gewichtsteilen des in Beispiel 2 eingesetzten Bitumen B 300 werden
bei 200 OC 0,5 Gewichtsteile 2,2'-Bis- t4-(ß,-dibrompropoxi)-3,5-dibromphenyl]-propan,
1,0 Gewichtsteile Decabromdiphenylether und 1,0 Gewichtsteile Antimontrioxid gegeben.
Man erhält eine Masse, die bis zu Temperaturen von etwa 220 OC stabil ist und bei
diesen Temperaturen gut zu verarbeiten ist. Die Masse erfüllt die Forderungen der
DIN 4102 sowie der DIN 53 438 (Vorprüfung). Die Masse hat folgende Eigenschaften:
Erweichungspunkt (Ring und Kugel) 155 OC, Brechpunkt (Fraass) -36 OC, Penetration
118 1/10 mm, plastischer Temperaturbereich 191°.
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Beispiel 4 30 Gewichtsteile eines weitgehend amorphen Polybuten-1
mit einer Viskositätszahl J von 40 cm³/g, einem etherlöslichen Anteil von 96 *,
erhalten durch Polymerisation von Buten-1 bei 90 OC mit Hilfe eines Kontaktes aus
TiC1 . 0,3 AlCl3 und Al(iC4Hg)3, und 3 42 Gewichtsteilen des in Beispiel 1 eingesetzten
Bitumen B 200 werden in einer Mischung aus 10 Gewichtsteilen des in Beispiel 3 eingesetzten
CDT-Rückstandes, 10 Gewichtsteilen eines Polybutenöles mit einer Viskosität von
1 500 mPa.s/20 OC und einem Molekulargewicht von 530, das keine leichtsiedenden
Anteile enthält, die bei 15 mm Hg unter 150 OC sieden, bei 150 OC gelöst. Anschließend
werden 3 Gewichtsteile eines Chlorparaffins mit einem Chlorgehalt von 56 *, 2,5
Gewichtsteile 2,2'-Bis-14 (D,b;-dibrompropoxi)-3,5-dibromphenyl]-propan und 2,5
Gewichtsteile Zinndioxid zugegeben.
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Man erhält eine sehr leicht verarbeitbare Masse, die bis zu einer
Temperatur von etwa 220 OC stabil ist und die Forderungen der DIN 4102 und 53 438
erfüllt. Die Masse hat folgende Eigenschaften: Erweichungspunkt (Ring und Kugel)
143 OC, Brechpunkt (Fraass) -38 OC, Penetration 112 1/10 mm, plastischer Temperaturbereich
1810.
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Beispiel 5 In einer Mischung aus 15 Gewichtsteilen eines Rückstandes
der Cyclododecatrienherstellung, einer Dichte von 0,93 g/cm3, einer Viskosität von
1 000 mPa.s/25°C und einem Molekulargewicht von 450, 10 Gewichtsteilen eines Polybutenöles
mit einer Viskosität von 4 000 mPa.s/20 OC und einem Molekulargewicht von 680, 3
Gewichtsteilen Leinöl und 3 Gewichtsteilen eines Polybutadienöles einer Viskosität
von 3 000 mPa.s/20 OC, einem Molekulargewicht von 3 000 mit einer Jodzahl von 450
werden 10 Gewichtsteile eines weitgehend amorphen Propen-Buten-1-Ethen-Terpolymeren
mit einem Buten-1-Gehalt von etwa 12 * und einem Ethengehalt von etwa 4 *, einer
Viskositätszahl J von 40 cm3/g und einem etherlöslichen Anteil von 85 % und 25 Gewichtsteile
eines Bitumen B 85/40 mit einem Erweichungspunkt (Ring und Kugel) von 85 C, einem
Brechpunkt (Fraass) von -20°C und einer Penetration von 40 1/10 mtn bei 170 °C gelöst.
Anschließend werden 0,01 Gewichtsteile Kobaltoctoat, 25 Gewichtsteile Talkum, 2,5
Gewichtsteile 2,2'-Bis-14-(0,.-dibrompropoxi)-3,-dibromphenyl1'propan und 6,5 Gewichtsteile
Dimethyl-dioctadecylammonium-montmorillonit zugegeben und die Masse verrührt, bis
eine gleichmäßige Durchmischung entstanden ist. Man erhält eine schwerentflammbare
spritzbare Dehnungsmasse.
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Setzt man der Masse zusätzlich 1,5 Gewichtsteile des Natriumsalzes
der Tetrapropylenbenzolsulfonsäure zu, so erhält man eine Dichtungsmasse, die auch
auf feuchtem Untergrund haftet.
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Beispiel 6 In einem Kneter werden bei 95°C 15 Gewichtsteile eines
weitgehend amorphen Buten-1-Hexen-1-Copolymeren mit einer Viskositätszahl J von
100 cm3/g und einem etherlöslichen Anteil von 96 s mit 9 Gewichtsteilen eines Ethylen-Propylen-Kautschuks
mit einer Mooney-Viskosität ML-1,4 von 70 gemessen nach DIN 53 523 und einem Doppelbindungsgehalt
von 8 DB/1 000 C, 20 Gewichtsteile des in Beispiel 1 eingesetzten Bitumen B 200,
40 Gewichtsteile eines Polybutenöles mit einer Viskosität von 600 mPa.s/20 oC und
einem Molekulargewicht von 530, das keine leichtsiedenden Anteile enthält, die bei
15
mm Hg unter 150 OC sieden, 2 Gewichtsteile Antimontrioxid, 3 Gewichtsteile Kaolin,
1 Gewichtsteil Ruß, 8 Gewichtsteile eines Chlorparaffins mit einem Chlorgehalt von
50 ffi und 2 Gewichtsteile 2,2'-Bis-[4-(ß,3~-dibrompropoxi)-3,5-dibromphenylu-propan
gemischt.
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Man erhält eine schwerentflammbare plastisch-elastische Masse.
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Setzt man anstelle des Ethylen-Propylen-Kautschuks einen Butylkautschuk
ein, so erhält man eine vergleichbare plastisch-elastische Masse.
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Beispiel 7 15 Gewichtsteile eines amorphen Polyhexen-1, hergestellt
durch Polymerisation von Hexen-1 mit Hilfe eines Kontaktes aus Triol3 0,5 AlCl und
Al(iC4H9)3 bei 70 Oc, mit einer Viskositätszahl J von 160 cm3/g, das vollständig
in siedendem Diethylether löslich ist, und 68 Gewichtsteilen eines Bitumen B 300
werden bei 150 o0 in 10 Gewichtsteilen eines CDT-Rückstandes einer Dichte von 0,93
g/cm3, einer Viskosität von 1 000 mPa.s/20 OC und einem Molekulargewicht von 420
gelöst. Anschließend werden 5 Gewichtsteile eines Chlorparaffins mit einem Chlorgehalt
von 52 * und 2 Gewichtsteile Zinndioxid zugegeben. Man erhält eine leicht verarbeitbare
schwerentflammbare plastische Masse, die bis zu Temperaturen von etwa 220°C stabil
ist.
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Man erhält eine vergleichbare schwerentflammbare Masse, wenn man anstelle
der 5 Gewichtsteile des Chlorparaffins mit einem Chlorgehalt von 52 % eine Mischung
von 3 Gewichtsteilen des Chlorparaffins mit 2 Gewichtsteilen des 2,2'-Bis-[4-(ß,>-dibrompropoxi)-3,5-dibromphenyl]-propan
zusetzt.
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Beispiel 8 20 Gewichtsteile eines weitgehend amorphen Polypropylens
und einer Viskositätszahl J von 35 cm3/g, einem etherlöslichen Anteil von 88 * und
einer Schmelzviskosität von 14 000 mPa.s/170 OC, 18 Gewichtsteile eines weitgehend
amorphen Polybuten-1 mit einer Viskositätszahl
J von 45 cm3/g,
einem etherlöslichen Anteil von 96 * und einer Schmelzviskosität von 25 000 mPa.s/170
C, 45 Gewichtsteile eines Bitumen B 200 und 8 Gewichtsteile des in Beispiel 7 eingesetzten
CDT-Rückstandes werden bei 160 C homogen gemischt.
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Anschließend gibt man 5 Gewichtsteile eines Chlorparaffins mit einem
Chlorgehalt von 54 *, 2 Gewichtsteile Antimontrioxid und 2 Gewichtsteile eines Stearinsäureaminoamids
zu. Man erhält einen leicht verarbeitbaren, schwerentflammbaren Schmelzkleber, der
sich insbesondere zum Verkleben von elastischen Dichtungsbahnen eignet und auch
auf feuchtem Untergrund haftet.
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Der Schmelzkleber hat folgende Eigenschaftswerte: Erweichungspunkt
(Ring und Kugel) 145 OC, Brechpunkt (Fraass) -25 OC, Penetration 70 1/10 mm, plastischer
Temperaturbereich 1700.