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Abmischur.gen von verzweigtem Polyarylsulfon-Polycarbonat
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sowie ihre Verwendung zur Herstellung von Extrusionsfolien Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind Polyarylsulfon-Polycarbonat-Abmischunqen aus 95
Gew.-% bis 30 Gew.-% verzweigtem Polyarvlsulfon tind 5 Gew.-% bis 70 Gew.-t Polycarbonat
mit einem Mw (Gewichtsmittelmolekulargewicht) größer 60 000.
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Vorzugsweise liegt das Mischungsverhältnis zwischen 90 Gew.-% bis
60 Gew.-% an Polyarylsulfon und zwischen 10 Gew.-8 und 40 Gew.-% an Polycarbonat.
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Insbesondere liegt das Mischungsverhaltnis zwischen 85 Gew.-% bis
70 Gew.-% an Polyarylsulfon und zwischen 15 Gew.-% und 30 Gew.-% an Polycarbonat.
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Mischungen aus linearen Polyaryläthersulfonen und Polycarbonaten sind
bereits beschrieben (siehe DT-OS 1 719 244 und US-PS 3 365 517); ebenfalls ihre
Verwendung zur Herstellung von Folien (Seite 21 der DT-OS 1 719 244).
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Durch diese Mischungen sollen einerseits die unerwünschte Belastungsversprödung
der Polyaryläthersulfone und andererseits die Spannungsrißanfälligkeit der Polycarbonate
gegenüber Lösungsmitteln behoben werden (Seite 2 der DT-OS).
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Derartige Mischungen können für die Herstellung von Gießfolien verwendet
werden (Beispiele 8 u. 9 der DT-OS sowie 14 und 16 von US-PS). In den genannten
Literaturstellen sind als Polycarbonate die üblicherweise für Spritzguß und Extrusion
geeigneten Polycarbonate angegeben,deren Mw beispielsweise etwa 35000 beträgt (Beispiel
2 der DT-OS). Folien aus derartigen Mischungen besitzen jedoch eine starke Neigung
zu Spannungsrißkorrosion.
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Wird die in der DT-OS 17 19 244 bzw. US-PS 3.365.517 beschriebene
Polycarbonatkomponente mit einem rlW von 35.000 durch ein hochmolekulares, ohne
Molekulargewichtsabbau nicht extrudierbares Polycarbonat ersetzt und aus derartigen
Mischungen Gießfolien hergestellt, zeigen diese Produkte ebenfalls eine starke Neigung
zu Spannungsrißkorrosion sowie mangelhafte mechanische Eigenschaftswerte.
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Demgegenüber war es überraschend, daß die erfindungsgemaßen Polyaryl
sulfon-Polycarbonat-Abmis chungen Extrusionsfolien mit einem ausgezeichneten Eigenschaftsbild
liefern, obwohl sie als Polycarbonatkomponenete ein ohne Molekulargewichtsabbau
nicht extrudierbares Polycarbonat enthalten Erfindungsgemäß geeignete verzweigte
Polyarylsulfone sind insbesondere die verzweigten Polyaryläthersulfone gemäß US-PS
3 960 815 bzw. DT-OS 2 305 413 (Le A 14 799), deren Mw (Gewichtsmittelmolekulargewicht,
gemessen beispielsweise mittels Lichtstreuung) zwischen etwa 15000 und etwa 55000,
vorzugsweise zwischen etwa 20000 und 40000 liegen. Gemäß dieser DT-OS 2 305 413
werden diese Polyaryläthersulfone hergestellt, indem man etwa äquimolare
Mengen
mindestens eines aromatischen Dialkalibishydroxylates und mindestens einer Bis-(4-halogenaryl)-Verbindung,
deren Arylkerne durch mindestens eine Sulfonylgruppe verbunden sind, unter Mitverwendung
von etwa 0,1 Mol-% bis etwa 2 Mol-%, vorzugsweise von etwa 0,05 Mol-% bis etwa 1,5
Mol-%, bezogen auf Bishydroxylat bzw.
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auf Bishalogenaryl-Verbindung, mindestens eines der eingangs genannten
Verzweiger, also eines Alkalisalzes einer drei oder mehr als drei Jiydroxylgruppen
enthaltenden aromatischen Verbindung und/oder einer Halogenarylverbindung mit drei
oder mehr als drei unter den Reaktionsbedingungen der Polyaryläthersulfonherstellung
substituierbaren arylgebundenen Jialogensubstituenten miteinander umsetzt.
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Gegebenenfalls kann als Kettenabbrecher z.B. ein C1-C4-Monoalkylhalogenid
und/oder ein Monophenol in Mengen von 0,001 bis ca. 5 Mol-% bezogen auf Bishydroxylat
bzw.
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Bishalogenaryl-Verbindung bei der Herstellung dieser verzweigten aromatischen
Polyaryläthersulfone mitverwendet werden.
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Der Verzweigungsgrad dieser Polyaryläthersulfone ist naturgemän abhängig
von der Menge und Art des eingesetzten Verzweicrs, d.lu. der drei oder mehr als
drei Hydroxylgruppen enthaltenden aromatischen Verbindung und/oder des drei oder
mehr als drei unter den Bedingungen der Polyaryläthersulfonherstellung substituierbaren
Halogensubstituenten enthaltenden Halogenaromaten.
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Geeignete Ble-(4-halogenary Verbindungenf deren Arylkerne durch mindeetene
eine Sulfongruppe verbunden sind, sind z.B.
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Monosulfone, wie 4,4'-Dichlordiphenylsulfon oderr 4,4'-Difluordiphenylsulfon
(Formel
1, n = 0), und Dihalogendiaryldisulfonaryle der allgemeinen Formel I
(n r O oder 1) worin n = 1, Hal, Chlor oder Fluor bedeutet und Ar1 einen Biphenylen-
oder Oxybisphenylen-Rest bedeutet. Diese Verbindungen sind literaturbekannt.
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Zur Herstellung der genannten sromatischen Dialkalibishydroxylate
(Dialkalibisphenolate) geeignete Bisphenole sind einkernige Bisphenole1 wie Hydrochinon
oder Resoroin, bevorzugt eber Verbindungen der aligeaeinen Formel II
worin R einen zweiwerteigen C1-C12-Alkylen- bzw. Alkyliden-Rest, C3-C12-Cycloalkylen-
bzw. Cycloalkyliden-Rest, C7-C12-Aralkylen- bzw. Aralkyliden-Rest oder C8-C12-Arylenbisalkyliden-Rest
oder die Gruppierung -O-, -S-, -SO-, -SO2-, -CO- bzw, eine einfache Bindung bedeutet.
Als Beispiele dafür seien genannt: Bis-(4-hydroxyphenyl)-methan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan,
Bis-(4-hydroxyphenyl)-phenylmethan, 4,4'-Dihydroxydiphenyläther, -eulfid, -sulfoxid,
-benzophenon, besonders aber 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
4,4'-Dihydroxydiphenyl und α,α'-Bis-(4-hydroxyphenyl)-p-diisopropylbenzol.
Außer den Eydroxylgruppen kann der Jeweilige aromatische Reet zusätzliche Substituenten,
wie z.B.
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Alkylsubstituenten aufweisen, mit der Einschränkung, daß räumlich
große Substituenten in Nachbarstellung zu den Hydroxylgruppen deren Resktlonsmögllchkelt
durch sterische oder sonstige Hinderung nicht beeinträchtigen, ein geeignete Bisphenol
dieser Art ist 2,2-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-propan.
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Als Verzweiqerkomponenten vom Typ der drei oder mehr als drei Hydroxylgruppen
enthaltenden aroma tischen Verbindung zur Herstellung der Polyaryläthersulfone seien
beispielhaft genannt: Phloroglucin, 4,6-Dlmethyl-2,4,6-trl-(4-hydroxyphenyl)-hepten-2-(=
trimeres Isopropenylphenol), 4,6-Dimethyl-2,4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)-heptan (=
hydriertes trimerer Isopropenylphenol), 1,3,5-Tri-(4-hydroxyphenyl)-benzol, 1,1,1-Tri-(4-hydroxyphenyl)-äthan
und -propan, Tetra-(4-hydroryphenyl)-methan, 1.4-Bis- [(4' .4"-dihydroxytriphenyl)-methyl]-benzol
(vgl. Pat.-Anneldung P 21 13 347 (L9 A 13 638)) und 2,2-Bis-[4.4'-bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexyl]-propan.
Besondere geeignet sind eolche drei- oder mehr als dreiwertige Phenole, die durch
Umsetzung von p-alkylsubstituierten Monophenolen mit unsubstituierten o-Stellungen
mit Formaldehyd oder Formaldehyd liefernden Verbindungen herstellbar sind, wie beispielsweise
des Trlephenol aus p-tresol und Formaldehyd, das 2,6-Bis-(2' hydroxy-5'-methyl-benzyl)-4-methyl-phenol,
Ferner seien genannt: 2,6-Bis-(2'-hydroxy-5'-isopropyl-benzyl)-4-isopropenylphenol
und Bis-[2-hydroxy-3-(2'-hydroxy5'-methylbenzyl-5-methyl-phenyl]-methan.
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Als weitere drei- bzw. mehr als dreiwertige Phenole sind solche geeignet,
die zusätzlich zu den phenollechen Hydroxylgruppen Halogenatome aufweisen, z.B.
die halogenhaltigen Trihydroxyaryläther der Formel III
worin Ar einen ein- oder mehrkernigen, zweiwertigen aromatischen
Rest und Hal, Chlor oder Brom bedeuten. Beispiele für solche Verhindungen sind:
1,3,5-Tris-(4-hydroxy-phenoxy)-2,4,6-trichlorbenzol, 1,3,5-Tris-[4-(4-hydroxy-phenyl-isopropyl)-phenoxy]-2,4,6-trichlorbenzol,
1,3,5-Tris-[4-(4-hydroxy)-biphenoxy]-2,4,6-trichlorbenzol, 1,3,5-Tris-[4-(4-hydroxy-phenylsulfonyl)-phenoxy]-2,4,6-trichlorbenzol
und 1,3,5-Tris-[4-(4-hydroxy-phenyl-isopropyl)-phenoxy]-2,4,6-tribrombenzol, deren
Herstellung in der Deutschen Offenlegungsschrift 1 768 6nC beschrieben ist. Eine
exakte Erläuterung für das Symbol At ist dort (Seite 3 der D09 l 768 620) ebenfalls
gegeben.
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Als Verzweigerkomponenten für diese Polyaryläthersulfone geeignete
Halogenarylverbindungen mit drei oder mehr als drei unter den Reaktionsbedingungen
der Polyaryläthersulfonherstellung substituierbaren arylgebundenen Halogensubstituenten,
sind solche, deren Halogensubstituenten durch elektronenanziehende Gruppen aktiviert
sind; genannt seien beispielsweise 1,3,5-Tri-(4-chlorphenylsulfonyl)-benzol, 2,4,4'-Trichlor-diphenylsulfon,
1-Chlor-2,6-bis-(4-chlorphenylsulfonyl) -benzol. Die Aktivierung der Halogensubstituenten
kann außer durch die Sulfonyl-Gruppe auch durch andere elektronenanziehende Gruppen
er. folgen, al s<> sol clie mit einem positiven Sigma-Wert. (Vgl. Chem. Rev.
49 (1951) Seite 273 ff. und Quart. Rev. 12 (1958) 1 ff.); bevorzugt sind Substituenten,
deren Sigma-Werte größ(r als @ 1 sind.
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Außer der Sulfongruppe sind beispielsweise die Carbonyl-oder die Nitro-Gruppe
oder die Cyan-Gruppe als elektronenanziehende Gruppe fiir die Aktivierung der Halogenatome
in den zur Verzweigung der aromatischen Polyaryläthersulfone geeigneten drei oder
mehr als drei Halogensubstituenten tragenden Halogenarylverbindungen geeignet.
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Weitere für die Synthese der Polyaryläthersulfone geeignete Bishydroxyverbindungen
sind in den deutschen Offenlegungsschriften 1 545 106 und 1 932 067 genannt; weitere
Bis-(4-halogenaryl)-Verbindungen deren Arylreste durch mindestens eine Sulfonylgruppe
verbunden sind, sind beipsielsweise in der deutschen Offenlegungsschrift 1 932 067
genannt.
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Von den zwei, drei oder mehr als drei Hydroxylgruppen enthaltenden
aromatischen Verbindungen abgeleitete Alkalihydroxylate seien beispielsweise die
entsprechenden Natriumhydroxylate oder Kaliumhydroxylate genannt.
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Weitere Einzelheiten der Herstellung der geeigneten verzweigten Polyaryläthersulfone
sind obengenannten DT-OS 2 305 sowie US-PS 3 960 815 zu entnehmen.
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Zur Herstellung der aromatischen Polyaryläthersulfone kann man auch
Mischungen der genannten Bis-(4-halogenaryl)-sulfone einsetzen. Ferner besteht die
Möglichkeit, Mischungen von 2 oder mehr aromatischen Dialkalibishydroxylaten mit
den genannten Bie-(4-halogensryl)-oulfonen umzusetzen, sowie auch zwei oder mehr
der oben erwMhnten Verzweigerkomponenten fur die Synthese der erfindungsgemäßen,
aromatischen Polyaryläthersulfone mitzuverwenden.
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Die verzweigter aromatischen Polyaryläthersulfone haben somit zweibindige
Strukturelemente der Formel IV
worin Ar1 1 die oben genannte Bedeutung hat, n 0 oder 1 ist Z einen p-Fhenylenrest,
m-Phenylenrest oder zweibindigen Rest der folgenden Formel (V)
entspricht, wobei R die oben genannte Bedeutung hat.
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Die verzweigten aromatischen Polyäthersulfone enthalten außerdem in
Mengen zwischen 0,01 Mol-% und 2 Mol-% aus dem Einbau der Verzweigerkomponenten
resultierende Trishydroxylatreste oder Hydroxylatreste mit mehr als drei Hydroxylatgruppen
und/oder drei- oder mehr als drei-bindige, aus den Halogenarylverbindungen, die
drei oder mehr als drei unter den Reaktionsbedingungen der Polyaryläthersulfon-Herstellung
substituierbare arylgebundene Halogensubstituenten besitzen, resultierende Arylverzweigerreste.
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11. Hydroxlatverzweigerreste bzw. Arylverzweigerreste seien die folgenden,
von den auf den Seiten 4 bis 6 beispeilhaft genannten Verzweigerkomponenten abgeleiteten,
drei- bzw mehr als dreibindigen Reste bevorzugt genannt
Die Definition der Symbole Hal und Ar in einer dieser Formeln entspricht der für
Formel III auf Seite 5 dieser Anmeldung.
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Erfindungsgemäß geeignete Polycarbonate sind die aromatischen Homopolycarbonate
und aromatische Copolycarbonate, denen z.B. ein oder mehrere der folgenden Diphenole
zugrunde liegen: hydrochinon resorcin Dihydroxydiphenyle Bis-(hydroxyphenyl)-alkane
Bis-(hydroxyphenyl)-cycloalkane Bis-(hydroxhenyl)-sulfide Bis-(hydroxyphenyl)-äther
Bis-(hydroxypheryl)-ketone Bis-(hydroxyphenyl)-sulfoxide Bis-(hydroxyphenyl)-sulfone
α,α'-Bis-(hydroxyphenyl)-diisopropylbenzole sowie deren kernalkylierte
und kernhalogenierte Verbindungen.
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Diese und weitere geeignete Diphenol@ sind z.B. in den US-Patentschriften
3 028 365, 2 999 835, 3 148 172, 3 271 368, 2 991 273, 3 271 367, 3 280 078, 3 014
891 und 2 999 846, in den deutschen Offenlegungsschriften 1 570 703, 2 063 050,
2 063 052, 2 211 956, 2 211 957, der franz. Patentschrift, 1 561 518 und in der
Monographie "H. Schnell, Chemistry and Physics of Polycarbonates, Intersciene Publishers,
New York, 1964" beschrieben.
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Die aronatischen Polycarbonate können nach bekannten Verfahren hergestellt
werden, so z.B. nach dem Schmelzumesterungsverihre gs Bisphenol und Diphenylcarbonat
und dem Zweiphasengrenzflächenverfahren aus Bisphenolen und Phosgen, wie es in cer
obengenannten Literatur beschrieben ist.
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Die aromatischen Polycarbonate können durch den Einbau geringer M.engen,vorzugsweise
von Mengen zwischen 0.05 und 2.0 Mol-% (bezogen auf eingesetzte Diphenole), an drei-
oder mehr als drei funktionellen Verbindungen, insbesondere solchen mit drei oder
mehr als drei phenolischen Hydroxygruppen verzweigt sein.
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Polycarbonate dieser Art sind z.B. in den deutschen Offenlegungsschriften
1 570 533, 1 595 762, 2 116 974, 2 113 347 und 2 500 092,der britischen Patentschrift
1 079 821 und der US-Patentschrift 3 544 514 beschrieben.
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Die Gewichtsmittelmolekulargewichte der erfindungsgemäß geeigneten
Polycarbonate sollen über 60000, vorzugsweise zwischen 65000 und 120000 und insbesondere
zwischen 75000 und 95000 liegen. (Ermittelt aus der Intrinsic-Viskosität, gemessen
in CH2Cl2-Lösung).
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Aromatische Polycarbonate im Sinne der Erfindung sind insbesondere
Homopolycarbonate aus Bis-2-(4-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol-A) sowie Copolycarbonate
aus mindestens 30 Mol-%, vorzugsweise mindestens 60 Mol-% und insbesondere mindestens
80 Mol-% an Bisphenol A und bis zu 70 Mol-%, vorzugsweise bis zu 40 Mol-% und insbesondere
bis zu 20 Mol-% aus anderen Diphenolen.(Die Molprozente beziehen sich jeweils auf
Gesamtmolmenge an einkondensierten Diphenolen).
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Als andere Diphenole sind andere Bis-(hydroxyaryl)-C1-C8-alkane als
Bisphenol A sowie Bis-(hydroxyaryl)-C5-C6-cycloalkane geeignet, insbesondere Bis-(4-hydroxyphenyl)-C1-C8-alkane
und Bis- (4-hydroxyphenyl) -C5-C6-cycloalkane.
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Als andere Diphenole sind beispielsweise Bis-(4-hydroxyphenyl)-methan
(Bisphenol F), 2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-butan, 1,l-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan,
2,2-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-propan, Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyt)-methan
2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan 2,4-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan
und 1,1-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-cyclohexan geeignet.
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Erfindungsgemäß bevorzugte Copolycarbonate enthalten Bisphenol A und
1 ,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan (Bisphenol Z).
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Die erfindungsgemäßen Polyarylsulfon-Polycarbonat-Abmi-Mischungen
können nach folgenden vier Verfahren hergestellt werden: 1. Durch gemeinsames Aufschmelzen
des Polycarbonats und des Polyarylsulfons unter gleichzeitiger oder nachfolgender
inniger Vermischung der Schmelze und anschließender Extrusion der homogenisierten
Schmelze in einer geeigneten Apparatur.
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2. Durch Aufschmelzen des Polyarylsulfons in einer geeigneten Apparatur
und Eindosierung des Polycarbonats in die Schmelze des Polyarylsulfons, Homogenisierung
und anschließende Extrusion des Gemisches in einer geeigneten Apparatur.
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3. Durch Mischen der Lösungen des Polycarbonats und des Polyarylsulfons,
Ausdampfen des Lösungsmittels unter Aufschmelzen der Mischung und qleichzeitige
Extrusion.
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4. Durch Zumischen einer Lösung des Polycarbonats zur Schmelze des
Polyarylsulfons, Ausdampfen des Lösungsmittels unter Aufschmelzen des Polycarbonats,
Homogenisierun(J der Schmelze und aiischließende Extrusion in einer qeeicjneten
Apparatur.
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Bevorzugte Mischungsverfahren sind die Verfahren 2 bis 4, besonders
bevorzugt ist das Mischungsverfahren 4.
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Als geeignete Apparaturen für die Herstellung der erfindungsgemäßen
Abmischun<Jen sind Walzen, Knet-und Schneckenmaschinen zu verstehen. Bevorzugte
Apparaturen sinj Schneckenmaschinen, insbesondere Zweiwellenschneckenmaschinen.
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Die Herstellung der Extrusionsfolien aus den erfindungsgemäßen Abmischungen
kann in bekannter Weise z.B. auf normalen, dem Stand der Technik gemäßen eingängigen
Dreizonenschnecken erfolgen, wobei die Verformung zu Folien sowohl über Breitschlitzdüsen
zu Fach folien, als auch über Folienblasköpfen zu Blasfolien erfolgen kann.
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Die erfindungsgemäßen Extrusionsfolien haben ein besonders vorteilhaftes
Eigenschaftsbild, was sie beispielsweise für die Verwendung auf dem Elektrosektor
geeignet macht.
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Unter anderem besitzen die erfindungsgemäßen Extrusionsfolien eine
hohe mechanische Festigkeit, eine hohe Beständigkeit gegen Spannungsrißkorrosion
in der Hitze und gegenüber organischen Flüssigkeiten, eine hohe Wärmeformbeständigkeit
und Dauerwärmebeständigkeit. Insbesondere sind sie durch ihre Beständigkeit gegen
ungesättigte Polyesterharzlösungen ausgezeichnet.
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Den erfindungsgemäßen Abmischungen können noch die in der Polycarbonat-
und Polysulfon-Chemie bekannten Additive bzw. Füllstoffe zugesetzt werden.
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Erwähnt seien in diesem Zusammenhang beispielsweise Farbstoffe, Pigmente,
Entformungsmittel, Stabilisatoren gegen Feuchtigkeits-, Hitze- und UV-Einwirkung,
Gleitmittel, Füllstoffe,wie Glaspulver, Quarzerzeugnisse, Graphit, Molybdänsulfid,
Metallpulver, Pulver höherschmelzender Kunststoffe, z.B. Polytetrafluoräthylenpulver,
natürliche Fasern, wie Baumwolle, Sisal und Asbest, ferner Glasfasern der verschiedensten
Art, Metallfäden sowie während des Verweilens in der Schmelze der Polycarbonate
stabile und die Polycarbonate nicht merklich schädigende Fasern.
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Beispiel 1: 80 Cew.-% eines verzweigten Polyarylsulfons, das durch
Umsetzen von 0,25 Mol 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-Propan, mit 0,0025 Mol 2.6-Bis-(2'-hydroxy-5'-methylbenzyl)-4-methyl-phenol
und 0,25375 Mol 4,4'-Dichlordiphenylsulfon hergestellt wurde (s. US-PS 3,960,815,
Beispiel 1), mit einem mm von 30.000 und 20 Gew.-% eines Polycarbonates auf Basis
Bisphenol A mit einem Rw von 95.000 werden zusammen in einer 2-Wellenschnecke aufgeschmolzen,
wobei die Zylindertemperaturen 3400C betragen. Die Schmelze wird als Strang ausgepreßt.
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Der Strang wird gekühlt und granuliert.
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Das erhaltene Cranulat wird auf einer Einwellenschnecke mit Entgasungszone
aufgeschmolzen,und die Schmelze über eine Breitschlitzdüse ausgedrückt und über
eine Chill-Roll-Anlage zu ca. 40/um dicken Folien abgezogen. Die erhaltenen Eigenschaftswerte
sind in nachfolgender Tabelle aufgeführt.
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Beispiel 2: Herstellung von Folien gem. Beispiel 1, jedoch unter Verwendung
von 70 Gew.-% eines verzweigten Polyarylsulfons gem. Beispiel 1 und 30 Gew.-% eines
Bisphenol-A-Polycarbonates, dessen Rw 75.000 beträgt. Die Eigenschaftswerte der
erhaltenen Folie sind in nachfolgender Tabelle aufgeführt.
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Beispiel 3: (Vergleichsbeispiel) Die Polymeren gem. Beispiel 1 wurden
gemeinsam in Methylenchlorid gelöst, wobei die Konzentration der Polymermischung
in Methylenchlorid 17 Gew.-% beträgt. Die Lösung wurde nach Filtrieren und Entgasen
in bekannter Weise auf Trommelgießmaschinen zu ca. 40/um dicken Folien vergossen.
Zur Entfernung des Restgehaltes an Lösung mitteln wurde die erhaltene Folie bei
120 0C nachgetrocknet. Die Eigenschaftswerte der Folie sind in nachfolgender Tabelle
aufgeführt.
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Beispiel 4: (Vergleichsbeispiel) Aus 80 Gew.- eines verzweigten Polysulfons
gem. Beispiel 1 und 20 Gew.-% eines Bisphenol-A-Polycarbonats, dessen Rw 30.000
beträgt, wird ein Granulat gem. Beispiel 1 hergestellt und auf einer Einwellenschnecke
mit Blaskopf zu ca. 60/um dicken Folien verarbeitet.
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Die Zylindertemperaturen betrugen in der Einzugszone 280 C und in
den folgenden Zonen 310°C. Die Düsentemperatur wurde ebenfalls auf 310°C eingestellt.
Der Düsenspalt betrug 0,8 mm. Der Schlauch wurde im Verhältnis 1 : 4 aufgeweitet.
Die Abzugsgeschwindigkeit des Folienwicklers wurde so eingestellt, daß bei den gewählten
Schneckendrehzahlen die gewünschte Foliendicke von 60/um erhalten wurde. Die Eigenschaftswerte
der erhaltenen Folie sind in beiliegender Tabelle aufgeführt.
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TABELLE Fole gema@ S@@sp@ele Follen aus 1 2 3 @ 100 Po@v@@lion 100@
Polvearbonat Zugfestigkeit gem. Beispiel @ Xw 30.000 (DIN 53455) (MPa) 95 105 @5
@@ 100 30 Reißdehnung (DIN 53455) (%) 110 110 90 @@@ 100 @20 Reißdehnung n.losec.Dagerung
in Toluol/n-Propancl 1:3 (%) 110 110 15 15 15 3 Beständigkeit gegenüber ungesättigten
Polyesterharzen bestandig beständig nicht nicht beständig nicht beständig nicht
beständig beständig Wärmeformbeständigkeit (VDE 0345 # 25) (°C) 192 193 185 178
194 155 Dauerwärmebeständigkeit (VDE 0304, Teil 2) (°C) 158 156 142 1@@ 15@ 136
Ausgangsprodukte
Beispiel zur Herstellung eines verzweigten Polysulfons mit einem Trisphenolzusatz
von 1 Mol-% 57,075 g (0,25 Mol) 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-Propan und ,571 e (0,0025
Mol) 2.6-Bis-(2'-hydroxy-5'-methylbenzyl) 4-methyl-phenol werden in ein Metallgefäß
eingewogen und in 500 ml Dimethylsulfoxid gelöst. Das Gefäß wird mit einem Gaseinleitungsrohr,
einem Rührwerk, einem Thermometer, einem Rückflußkühler und einer mit Toluol gefüllten
Wasserauffangvorrichtung versehen. Denn wird ein langeamer Stickstoffstrom durch
die Apparatur geleitet, um eine Inertgasstnosphäre zu erzeugen. Es werden 20,03
g (0,5 + 0,0075 Mol) Natriumhydroxid in fester Form oder als konzentrierte wässrige
Lösung hinzugefügt und nach dem Lösen des Natriumhydroxids 150 ml Toluol eingetropft.
Des eo erhaltene Reaktionsgemisch wird 6 Stunden auf eine Temperatur von 140 - 150
0C erhitzt, wobei das im Reaktionsgemisch enthaltene und das bei der Phenolatbildung
entetehende Wasser kontinuierlich mit dem Tolucl als Azeotrop in die Wasserauffangvorrichtung
destilliert wird und sich dort abscheidet, während das Toluol wieder in das Reaktionsgemisch
zurückläuft. Ist alles Wasser aus dem Reaktionssystem entfernt, leert man das Wasserauffanggefäß,
destilliert das Toluol ab und gibt bei einer Temperatur von 120 -1400C eine Lösung
von 72,882 g (0,25 + 0,00375 Mol) 4,4'-Dichlordiphenylsulfon in 100 ml wasserfreiem
Dimethylsulfoxid hinzu. Dann erhitzt man unter RUhren allmählich auf eine Reaktionstemperatur
von 1500C. Bei dieser Temperatur beläßt man die Reaktionsmischung 6 Stunden, wobei
eich das bei der Kondensation entstehende Natriumchlorid echnell abscheidet.
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Nach Beendigung der Reaktion wird die abgefühlte Polymerlösung in
schnell gerührten Wasser eingetragen, wobei eich das erhaltene Polyaryläthersulfon
in fester Form abscheidet, Es wird abgenutecht, sorgfältig gewaschen und unter Vakuum
getrocknet. Zur Reinigung wird das erhaltene Polysulfon in Methylenchlorid gelöet,
filtriert und in einen Überschuß
schnell gerührten Methanols gegossen.
Dabei scheidet sich das Polysulfon in weißen Flocken ab. Es wird abgenutscht und
getrocknet.