DE275379C - - Google Patents

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DE275379C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21FPAPER-MAKING MACHINES; METHODS OF PRODUCING PAPER THEREON
    • D21F1/00Wet end of machines for making continuous webs of paper
    • D21F1/66Pulp catching, de-watering, or recovering; Re-use of pulp-water

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  • Paper (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Vr 275379 -KLASSE 55 d. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. November 1912 ab.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung nach Art der Stoffänger zur Klärung und Reinigung der Abwässer von Papier-, Zellulose- und ähnlichen Fabriken zwecks Wiedergewinnung des in den Abwässern noch enthaltenen Papierstoffes und anderer Bestandteile (also Fasern, Erde, Leim, Farbe usw.). Die neue Vorrichtung kann auch Verwendung finden z. B. zur Ausscheidung von Verunreinigungen
ίο aus Trinkwasser und anderen Flüssigkeiten. Die Leistung der bisher für gleiche Zwecke zur Anwendung gelangenden Einrichtungen ist eine nur unvollkommene, im wesentlichen deswegen, weil der Eigenart der in den Abwässern enthaltenen Stoffe und der bei der Absonderung stattfindenden besonderen Vorgänge nicht ausreichend Rechnung getragen wurde. In den Abwässern sind teils solche Stoffe vorhanden, die durch ihre eigene Schwere zu Boden sinken, teils solche, die zunächst nach oben steigen, und, wenn überhaupt, erst niedersinken, nachdem sie sich zu Wolken vereinigt haben. Andererseits sind Fette und andere leichte Beimischungen, auch Luft, vorhanden, die nach der Trennung von den Fasern, Erden usw. an die Oberfläche steigen. Die neue Vorrichtung ist so eingerichtet, daß sie der Verschiedenartigkeit dieser Beimengungen Rechnung tragen und demgemäß eine vollkommene Trennung des wieder verwendbaren Stoffes oder der Verunreinigungen von dem übrigen Wasser und eine vollkommene Klärung des Wassers erzielen soll. Die neue Vorrichtung setzt sich aus zwei am unteren Teil miteinander in Verbindung stehenden Kästen zusammen, die nacheinander von der zu behandelnden Flüssigkeit durchströmt werden. Der vom Abwasser zuerst durchströmte Kasten, der im folgenden als Sinkraum bezeichnet ist, besitzt eine erhebliche Längenausdehnung und eine sanft nach hinten hin abfallende Vorderwand, während die Hinterwand nach dem Abwassereinlauf zu geneigt ist. Der sich anschließende zweite Kasten erweitert sich nach oben trichterförmig.
In dem zuerst durchströmten Kasten sinkt die Flüssigkeit nieder und scheidet sich in leichte und schwere Beimengungen. Die flockenartigen, nach oben steigenden Teilchen sinken nach ihrer Vereinigung auf die Vorderwand nieder und vereinigen sich mit den Teilen, die durch ihre Schwere ohne weiteres zu Boden gesunken sind, während die Luft und die fettigen sowie sonstigen leichten Beimengungen an die Oberfläche steigen. Die niedergefällten Stoffe können in bekannter Weise an der tiefsten Stelle entnommen werden, während die Flüssigkeit um die Hinterwand herum in dem zweiten Kasten emporsteigt. Das geklärte Wasser kann oben aus diesem zweiten Kasten, dem Steigoder Klärraum, abgeführt werden, während in mittlerer Höhe noch besondere Hähne zur Entnahme der teilweise geklärten Flüssigkeit angebracht werden können.
Bei den bekannten, zu gleichem Zwecke dienenden Vorrichtungen ist eine gleich gute Ausscheidungs- und Klärwirkung deswegen nicht möglich, weil die Flüssigkeit in dem Klärbehälter sturzartig niedersinkt und dabei keine Gelegenheit findet, die schwereren Stoffe ausfallen oder die leichteren emporsteigen zu lassen, und störende Wirbel- und Schaumbildungen gerade an tiefster Stelle, wo die Ablagerung stattfinden soll,
nicht vermieden sind. Andere bekannte Klärvorrichtungen bieten zwar der eintretenden Flüssigkeit eine sanft abfallende Bodenfläche, lassen aber die Flüssigkeit vom Ende dieser Bodenfläche niederstürzen, statt die geneigte Bodenfläche bis an die tiefste Stelle der Vorrichtung zu führen, und bieten auch mangels einer dem Boden teilweise gegenüberliegenden geneigten Hinterfläche den flockenartigen, aufsteigenden
ίο Bestandteilen keine Gelegenheit, sich zu sammeln und niederzusinken.
Die Zeichnung zeigt die neue Vorrichtung in Fig. ι in einem Längsschnitt, in Fig. 2 in einer Oberansicht und in Fig. 3 in einer Vorderansicht.
Das von der Papiermaschine usw. kommende Abwasser tritt durch das Rohr d bei g in den Kasten α ein. Durch den in senkrechter Richtung verstellbaren Schieber, h wird unterhalb des Einlaufe d im Räume α eine Vorkammer g abgeteilt, die als Beruhigungs- und Verteilungsraum angesehen werden kann. Der Schieber h läßt unter sich einen verhältnismäßig schmalen Spalt.frei, durch den hindurch das Wasser aus dem Raum g in breitem, dünnem, gleichmäßig bleibendem Strome auf der hinteren ebenen 'Bodenfläche * herabfließt. Die Trennwand f kann feststehend sein oder unmittelbar von Hand oder mittels des Getriebes η so gestellt werden, daß eine in der Höhe den Verhältnissen angepaßte Öffnung unterhalb dieser Wand die Räume α und b miteinander verbindet. An der tiefsten Stelle der Vorrichtung ist der Ablaßhahn c1 und sind außerdem erforderlichenfalls an mehreren Stellen verschiedener Höhe die Ablaßhähne c2, c3 für den niedergefällten Stoff vorgesehen. In größerer Höhe liegt ein Ablaßstutzen ι für einen Teil des daselbst noch nicht völlig geklärten Wassers behufs Verwendung zum Füllen der Holländer usw. An dem Rande des Behälters b sind Überlaufrinnen e angebracht, die zum Ablauf m führen. An höchster Stelle des Behälters α sind einige Zentimeter über der Wasserfläche seitliche Schieber k vorgesehen zum beständigen oder zeitweiligen Ablassen der ausgeschiedenen Fett- und anderen Leichtstoffe und besonders des Schaumes. Die Unterkante dieser Schieber liegt etwas über dem höchsten Wasserstand, so daß hier nur der sich bildende Schaum — nach einer Dunggrube
o. dgl. — ablaufen kann.
Beim Niederfließen des in ruhigem, breitem, dünnem Strom unter dem Schieber h durchtretenden Wassers sinken die schweren Teile auf der Wand i' nieder. Auch die zunächst aufsteigenden und erst nach Sammlung niedersinkenden Teile und Flocken fallen, nachdem sie durch dieses Zusammenflocken ihre Schwimmfähigkeit verloren haben, auf die geneigte
' - Wand i. Die auf der Wand i niedergesunkenen
P0 Stoffe werden durch das nachdringende Wasser ununterbrochen, und ohne daß ein Entrinnen möglich ist, den Abflußhähnen c1, c2, c8 zugeführt, von wo sie nach Bedarf zur Papiermaschine zurückgeführt werden. Dadurch, daß unterhalb der Trennwand f ein scharfer Riehtungswechsel mit gleichzeitiger erheblicher Geschwindigkeitsverringerung stattfindet, folgen die noch im Wasser befindlichen Fasern der Strömung nach oben nicht, sondern werden nach dem Ablaßhahn c1 und zum Teil nach den Hähnen c2 und c8 geführt. Die Ausscheidung der Stoffteilchen wird auch durch die Saugwirkung des durch Hahn c1 und weiter durch die Hähne c2 und c3 abfließenden Wassers begünstigt. Das geklärte Wasser steigt im Raum b längs der vier ebenen Wandflächen allmählich empor und kann durch den Stutzen I so weit abgelassen werden, als es zum Füllen der Holländer oder auch zu anderen Zwecken gebraucht wird. Die hierdurch entstehende Senkung des Wasserspiegels und damit auch die Veränderung der zur Papiermaschine zurückfließenden Stoffwassermenge ist infolge der im Verhältnis zum Rauminhalt großen Oberfläche des Behälters so gering, daß durch die nur wenig wechselnde Höhe des Wasserspiegels ein ungünstiger Einfluß auf die Arbeit der Papiermaschine bzw. das Gewicht des Papiers nicht hervorgerufen werden kann. Jedenfalls ist die Senkung des Wasserspiegels bei der Bauart der Vorrichtung geringer als bei den Klärbehältern bekannter Bauart, die zumeist mehr in die Höhe als in die Breite streben.
Das über den Rand e abfließende Wasser kann in den Flußlauf fortgeleitet werden, kann aber auch, soweit erforderlich, zu anderen Zwecken verwendet werden, z. B. zum Füllen der Holländer, zumal das Wasser vollständig frei von Schaum ist. Die im Raum α emporsteigenden Fettstoffe werden infolge der Trennwand f sowohl von dem durch die Hähne c ablaufenden Stoffwasser als auch von dem oben im Raum b über- bzw. ablaufenden Klarwasser mit Sicherheit festgehalten. Sie treten gleichzeitig mit der vorhandenen Luft im Raum a an die Oberfläche und können dort durch die Schieber k nach Bedarf ablaufen oder bei Entleerung der Vorrichtung zu einer besonderen Grube geleitet werden.
Die Trennwand f kann so eingerichtet sein, daß sie unter Umständen auch völlig oder teilweise herausgezogen werden kann, wodurch die Vorrichtung in allen Teilen zugänglich ist und leicht gereinigt werden kann. Die Reinigung kann aber auch unschwer ohne Herausziehen der Trennungswand durch Ausspritzen innerhalb weniger Minuten erfolgen.
Bei der Einrichtung der neuen Vorrichtung ist es durch einfachste Mittel verhindert, daß einerseits wertvolle Stoffteile mit abfließen und somit verlorengehen, andererseits, daß ungeeignete Fettstoffe, Luft o. dgl. in das Stoffwasser
gelangen, oder daß überhaupt Stoffteile mit dem geklärten Abwasser weglaufen. Die Vorrichtung kann sowohl zur ununterbrochenen als auch zur zeitweisen Entnahme von eingedicktem Stoffwasser verwendet werden. Wo eine Wiederverwendung des eingedickten Stoffes nicht in Frage kommt, kann mit Hilfe der neuen Vorrichtung eine starke Verdickung erzielt und damit die Menge der noch weiter zu behandelnden Rückstände erheblich verringert werden. Bei zeitweiser Entnahme kann die Trennwand f entsprechend der Stoffhöhe, die sich von einer zur anderen Entnahme ansammeln soll, eingestellt werden. Der Stoff lagert sich dann am tiefsten Punkt der Vorrichtung ab.
Die Zahl der Abflußhähne richtet sich nach den Verhältnissen. Im allgemeinen wird die Ausscheidung der Schwebeteile durch Anbringung mehrerer Hähne, die gleichzeitig in Gebrauch genommen werden, gefördert.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Vorrichtung zum Klären der Abwässer von Papier-, Zellulose- und ähnlichen Fabriken, gekennzeichnet durch zwei hintereinander geschaltete, am unteren Teil miteinander in Verbindung stehende Kästen (a und b), von denen der vom Abwasser zuerst durchflossene Kasten (a) von erheblicher Längsausdehnung eine sanft abfallende Vorderwand (i) und eine nach dem Abwassereinlauf (d) zu geneigte Hinterwand (f) besitzt, während der zur Abführung des im ersten Kasten (a) von den Beimengungen befreiten Wassers dienende zweite Kasten (b) sich trichterförmig nach oben erweitert.
    Hierzu rBlatt Zeichnungen.
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