DE275379C - - Google Patents
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Classifications
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- D—TEXTILES; PAPER
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- D21F1/66—Pulp catching, de-watering, or recovering; Re-use of pulp-water
Landscapes
- Paper (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Vr 275379 -KLASSE 55 d. GRUPPE
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung nach Art der Stoffänger zur Klärung und
Reinigung der Abwässer von Papier-, Zellulose- und ähnlichen Fabriken zwecks Wiedergewinnung
des in den Abwässern noch enthaltenen Papierstoffes und anderer Bestandteile (also
Fasern, Erde, Leim, Farbe usw.). Die neue Vorrichtung kann auch Verwendung finden
z. B. zur Ausscheidung von Verunreinigungen
ίο aus Trinkwasser und anderen Flüssigkeiten.
Die Leistung der bisher für gleiche Zwecke zur Anwendung gelangenden Einrichtungen ist eine
nur unvollkommene, im wesentlichen deswegen, weil der Eigenart der in den Abwässern enthaltenen
Stoffe und der bei der Absonderung stattfindenden besonderen Vorgänge nicht ausreichend
Rechnung getragen wurde. In den Abwässern sind teils solche Stoffe vorhanden, die
durch ihre eigene Schwere zu Boden sinken, teils solche, die zunächst nach oben steigen,
und, wenn überhaupt, erst niedersinken, nachdem sie sich zu Wolken vereinigt haben. Andererseits
sind Fette und andere leichte Beimischungen, auch Luft, vorhanden, die nach der Trennung von den Fasern, Erden usw. an die
Oberfläche steigen. Die neue Vorrichtung ist so eingerichtet, daß sie der Verschiedenartigkeit
dieser Beimengungen Rechnung tragen und demgemäß eine vollkommene Trennung des wieder verwendbaren Stoffes oder der Verunreinigungen
von dem übrigen Wasser und eine vollkommene Klärung des Wassers erzielen soll. Die neue Vorrichtung setzt sich aus zwei am
unteren Teil miteinander in Verbindung stehenden Kästen zusammen, die nacheinander von
der zu behandelnden Flüssigkeit durchströmt werden. Der vom Abwasser zuerst durchströmte
Kasten, der im folgenden als Sinkraum bezeichnet ist, besitzt eine erhebliche Längenausdehnung
und eine sanft nach hinten hin abfallende Vorderwand, während die Hinterwand nach
dem Abwassereinlauf zu geneigt ist. Der sich anschließende zweite Kasten erweitert sich
nach oben trichterförmig.
In dem zuerst durchströmten Kasten sinkt die Flüssigkeit nieder und scheidet sich in
leichte und schwere Beimengungen. Die flockenartigen, nach oben steigenden Teilchen sinken
nach ihrer Vereinigung auf die Vorderwand nieder und vereinigen sich mit den Teilen, die
durch ihre Schwere ohne weiteres zu Boden gesunken sind, während die Luft und die
fettigen sowie sonstigen leichten Beimengungen an die Oberfläche steigen. Die niedergefällten
Stoffe können in bekannter Weise an der tiefsten Stelle entnommen werden, während die Flüssigkeit
um die Hinterwand herum in dem zweiten Kasten emporsteigt. Das geklärte Wasser kann
oben aus diesem zweiten Kasten, dem Steigoder Klärraum, abgeführt werden, während in
mittlerer Höhe noch besondere Hähne zur Entnahme der teilweise geklärten Flüssigkeit
angebracht werden können.
Bei den bekannten, zu gleichem Zwecke dienenden Vorrichtungen ist eine gleich gute Ausscheidungs-
und Klärwirkung deswegen nicht möglich, weil die Flüssigkeit in dem Klärbehälter
sturzartig niedersinkt und dabei keine Gelegenheit findet, die schwereren Stoffe ausfallen oder
die leichteren emporsteigen zu lassen, und störende Wirbel- und Schaumbildungen gerade an
tiefster Stelle, wo die Ablagerung stattfinden soll,
nicht vermieden sind. Andere bekannte Klärvorrichtungen bieten zwar der eintretenden Flüssigkeit
eine sanft abfallende Bodenfläche, lassen aber die Flüssigkeit vom Ende dieser Bodenfläche
niederstürzen, statt die geneigte Bodenfläche bis an die tiefste Stelle der Vorrichtung
zu führen, und bieten auch mangels einer dem Boden teilweise gegenüberliegenden geneigten
Hinterfläche den flockenartigen, aufsteigenden
ίο Bestandteilen keine Gelegenheit, sich zu sammeln
und niederzusinken.
Die Zeichnung zeigt die neue Vorrichtung in Fig. ι in einem Längsschnitt, in Fig. 2 in einer
Oberansicht und in Fig. 3 in einer Vorderansicht.
Das von der Papiermaschine usw. kommende Abwasser tritt durch das Rohr d bei g in den
Kasten α ein. Durch den in senkrechter Richtung verstellbaren Schieber, h wird unterhalb
des Einlaufe d im Räume α eine Vorkammer g
abgeteilt, die als Beruhigungs- und Verteilungsraum angesehen werden kann. Der Schieber h
läßt unter sich einen verhältnismäßig schmalen Spalt.frei, durch den hindurch das Wasser aus
dem Raum g in breitem, dünnem, gleichmäßig bleibendem Strome auf der hinteren ebenen
'Bodenfläche * herabfließt. Die Trennwand f kann feststehend sein oder unmittelbar von
Hand oder mittels des Getriebes η so gestellt werden, daß eine in der Höhe den Verhältnissen
angepaßte Öffnung unterhalb dieser Wand die Räume α und b miteinander verbindet. An der
tiefsten Stelle der Vorrichtung ist der Ablaßhahn c1 und sind außerdem erforderlichenfalls
an mehreren Stellen verschiedener Höhe die Ablaßhähne c2, c3 für den niedergefällten Stoff
vorgesehen. In größerer Höhe liegt ein Ablaßstutzen ι für einen Teil des daselbst noch nicht
völlig geklärten Wassers behufs Verwendung zum Füllen der Holländer usw. An dem Rande
des Behälters b sind Überlaufrinnen e angebracht, die zum Ablauf m führen. An höchster
Stelle des Behälters α sind einige Zentimeter über der Wasserfläche seitliche Schieber k vorgesehen
zum beständigen oder zeitweiligen Ablassen der ausgeschiedenen Fett- und anderen
Leichtstoffe und besonders des Schaumes. Die Unterkante dieser Schieber liegt etwas über
dem höchsten Wasserstand, so daß hier nur der sich bildende Schaum — nach einer Dunggrube
o. dgl. — ablaufen kann.
Beim Niederfließen des in ruhigem, breitem, dünnem Strom unter dem Schieber h durchtretenden
Wassers sinken die schweren Teile auf der Wand i' nieder. Auch die zunächst
aufsteigenden und erst nach Sammlung niedersinkenden Teile und Flocken fallen, nachdem
sie durch dieses Zusammenflocken ihre Schwimmfähigkeit verloren haben, auf die geneigte
' - Wand i. Die auf der Wand i niedergesunkenen
P0 Stoffe werden durch das nachdringende Wasser
ununterbrochen, und ohne daß ein Entrinnen möglich ist, den Abflußhähnen c1, c2, c8 zugeführt,
von wo sie nach Bedarf zur Papiermaschine zurückgeführt werden. Dadurch, daß unterhalb der Trennwand f ein scharfer Riehtungswechsel
mit gleichzeitiger erheblicher Geschwindigkeitsverringerung stattfindet, folgen die noch im Wasser befindlichen Fasern der
Strömung nach oben nicht, sondern werden nach dem Ablaßhahn c1 und zum Teil nach den
Hähnen c2 und c8 geführt. Die Ausscheidung der Stoffteilchen wird auch durch die Saugwirkung
des durch Hahn c1 und weiter durch die Hähne c2 und c3 abfließenden Wassers begünstigt.
Das geklärte Wasser steigt im Raum b längs der vier ebenen Wandflächen allmählich
empor und kann durch den Stutzen I so weit abgelassen werden, als es zum Füllen der
Holländer oder auch zu anderen Zwecken gebraucht wird. Die hierdurch entstehende Senkung
des Wasserspiegels und damit auch die Veränderung der zur Papiermaschine zurückfließenden
Stoffwassermenge ist infolge der im Verhältnis zum Rauminhalt großen Oberfläche des Behälters so gering, daß durch die nur wenig
wechselnde Höhe des Wasserspiegels ein ungünstiger Einfluß auf die Arbeit der Papiermaschine
bzw. das Gewicht des Papiers nicht hervorgerufen werden kann. Jedenfalls ist die
Senkung des Wasserspiegels bei der Bauart der Vorrichtung geringer als bei den Klärbehältern
bekannter Bauart, die zumeist mehr in die Höhe als in die Breite streben.
Das über den Rand e abfließende Wasser kann in den Flußlauf fortgeleitet werden, kann
aber auch, soweit erforderlich, zu anderen Zwecken verwendet werden, z. B. zum Füllen
der Holländer, zumal das Wasser vollständig frei von Schaum ist. Die im Raum α emporsteigenden
Fettstoffe werden infolge der Trennwand f sowohl von dem durch die Hähne c ablaufenden
Stoffwasser als auch von dem oben im Raum b über- bzw. ablaufenden Klarwasser
mit Sicherheit festgehalten. Sie treten gleichzeitig mit der vorhandenen Luft im Raum a an
die Oberfläche und können dort durch die Schieber k nach Bedarf ablaufen oder bei Entleerung
der Vorrichtung zu einer besonderen Grube geleitet werden.
Die Trennwand f kann so eingerichtet sein, daß sie unter Umständen auch völlig oder
teilweise herausgezogen werden kann, wodurch die Vorrichtung in allen Teilen zugänglich ist
und leicht gereinigt werden kann. Die Reinigung kann aber auch unschwer ohne Herausziehen
der Trennungswand durch Ausspritzen innerhalb weniger Minuten erfolgen.
Bei der Einrichtung der neuen Vorrichtung ist es durch einfachste Mittel verhindert, daß
einerseits wertvolle Stoffteile mit abfließen und somit verlorengehen, andererseits, daß ungeeignete
Fettstoffe, Luft o. dgl. in das Stoffwasser
gelangen, oder daß überhaupt Stoffteile mit dem geklärten Abwasser weglaufen. Die Vorrichtung
kann sowohl zur ununterbrochenen als auch zur zeitweisen Entnahme von eingedicktem
Stoffwasser verwendet werden. Wo eine Wiederverwendung des eingedickten Stoffes nicht in
Frage kommt, kann mit Hilfe der neuen Vorrichtung eine starke Verdickung erzielt und damit
die Menge der noch weiter zu behandelnden Rückstände erheblich verringert werden. Bei
zeitweiser Entnahme kann die Trennwand f entsprechend der Stoffhöhe, die sich von einer zur
anderen Entnahme ansammeln soll, eingestellt werden. Der Stoff lagert sich dann am tiefsten
Punkt der Vorrichtung ab.
Die Zahl der Abflußhähne richtet sich nach den Verhältnissen. Im allgemeinen wird die
Ausscheidung der Schwebeteile durch Anbringung mehrerer Hähne, die gleichzeitig in
Gebrauch genommen werden, gefördert.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Vorrichtung zum Klären der Abwässer von Papier-, Zellulose- und ähnlichen Fabriken, gekennzeichnet durch zwei hintereinander geschaltete, am unteren Teil miteinander in Verbindung stehende Kästen (a und b), von denen der vom Abwasser zuerst durchflossene Kasten (a) von erheblicher Längsausdehnung eine sanft abfallende Vorderwand (i) und eine nach dem Abwassereinlauf (d) zu geneigte Hinterwand (f) besitzt, während der zur Abführung des im ersten Kasten (a) von den Beimengungen befreiten Wassers dienende zweite Kasten (b) sich trichterförmig nach oben erweitert.Hierzu rBlatt Zeichnungen.
Publications (1)
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