DE2750765A1 - Einrichtung zur suesswassergewinnung - Google Patents

Einrichtung zur suesswassergewinnung

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DE2750765A1
DE2750765A1 DE19772750765 DE2750765A DE2750765A1 DE 2750765 A1 DE2750765 A1 DE 2750765A1 DE 19772750765 DE19772750765 DE 19772750765 DE 2750765 A DE2750765 A DE 2750765A DE 2750765 A1 DE2750765 A1 DE 2750765A1
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Description

  • Einrichtung zur Süßwassergewinnung Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Süßwassergewinnung durch Entsalzen von Meer- und/oder Brackwasser auf thermischem Wege nach dem Verfahren der mehrstufigen Entspannungsverdampfung, wobei eine größere Anzahl von gleichartigen, jeweils einen Verdampfungs- und einen Kondensationsraum umfassenden sowie mit Zuführ- und Ableitungssystemen für das Distillat und die Sole versehenen Kolonnen hintereinandergeschaltet ist, und bei der das Meer- und/oder Brackwasser im Gegenstrom zum Destillat und zur Sole durch die Kolonnen geführt ist und dabei das zunächst durch die im Kondensationsraum angeordnete Kondensatorschlangen der Kolonnen geflossene Meerwasser vor seinem Eintritt in den ersten Verdampfungsraum einen Zulauferhitzer durchläuft.
  • Die technologischen Möglichkeiten zur Süßwassergewinnung durch Entsalzung von Meer- und/oder Brackwasser sind bspw. in dem Buch "Wasser" von Michael Overmann, Kapitel 6, welches im Jahre 1971 von der Deutschen Verlagsanstalt GmbH, Stuttgart, herausgegeben wurde, behandelt;insbesondere desses Seiten 135 bis 137 befassen sich mit mehrstufigen Verdampfungsverfahren.
  • Auch die Dissertation von Herrn Dipl.-Ing. Naman Azhari vom 9. Juli 1976 vor der Fakultät für Maschinenwesen der Technischen Hochschule Aachen befaßt sich mit Untersuchungen der thermischen Meerwasserentsalzung unterer besonderer Berücksichtigung von Verbesserungsmöglichkeiten ihrer Wirtschaftlichkeit".
  • Einrichtungen der gattungsgemäßen Art zur Süßwassergewinnung durch Entsalzen von Meer- und/oder Brackwasser auf thermischem Wege nach dem Verfahren der mehrstufigen Entspannungsverdampfung sind bereits in einer Anzahl unterschiedlicher Ausführungsformen vorgeschlagen worden.
  • Um einen möglichst wirtschaftlichen Betrieb solcher Einrichtungen zu erreichen, werden die einzelnen Kolonnen im Gegenstrom betrieben, d.h., das kalte Meerwasser tritt in die Kondensatorschlangen der ersten Kolonne ein und wird nach Durchfließen derselben jeweils den Kondensatorschlangen der nachfolgenden Kolonne zugeführt, bis es die Kondensatorschlangen der letzten Kolonne durchflossen hat. Nach Passieren eines Zulauferhitzers gelangt es in den Verdampfungsraum der letzten Kolonne und fließt durch die Verdampfungsräume aller weiteren Kolonnen, bis es aus dem der ersten abgepumpt wird.
  • Damit tritt in die Verdampfungsräume der Kolonnen jeweils Meer-und/oder Brackwasser mit höherer Temperatur ein als es deren Kondensatorschlangen durchsetzt. Das kalte Meer- bzw. Brackwasser nimmt beim Durchlauf der Kondensatorschlangen durch das Kondensieren von Wasserdampf jeweils dessen Verdampfungswärme auf, so daß seine Temperatur von der ersten bis zur letzten Kolonne hin ansteigt. Die Verdampfungsräume werden so evakuiert, daß der jeweilige Druck von dem der letzten Kolonne stufenweise bis zu dem der ersten Kolonne, der bspw. zu 0,05 ata gewählt sein kann, abgesenkt wird. Hierdurch stellt sich in jedem der Verdampfungsräume ein Verdampfungseffekt ein: Bei dem im Verdampfungsraume herrschenden Drucke verdampft Wasser, bis die der verbleibenden Sole entzogene Verdampfungswärme diese unter die Verdampfungstemperatur abgekühlt hat. Der hierbei erzeugte Wasserdampf kondensiert an den Kondensatorschlangen; wie bereits erwähnt wird hierbei die Verdampfungswärme an das Kühlsystem abgeführt. Die im Verdampfungsraum verbleibende Sole wird dem vorgeordneten, mit geringerem Druck betriebenen Verdampfungsraum zugeführt, so daß der Dampfdruck der Sole den in diesem aus Druck und Salzkonzentration sich ergebenden Sättigungsdampfdruck überschreitet und weiterhin Wasser verdampft. So tritt bspw. das Meer- und/oder Brackwasser mit einer Temperatur zwischen 100 und 300C in die Kondensatorschlangen der ersten Kolonne ein und wird beim aufeinanderfolgenden Durchfluß der Kondensatorschlangen durch die Verdampfungswärme der hintereinander geschalteten Kolonnen fortlaufend erwärmt und nach dem Austritt aus der letzten der Kondensatorschlangen im Zulauferhitzer noch bis auf etwa 1200C nacherhitzt. Beim anschließenden freien Durchlauf des erhitzten Meerwassers durch die Verdampfungsräume der einzelnen Kolonnen kühlt sich dieses entsprechend der Verdampfungsenthalpie durch Aufbringen der Verdampfungswärme allmählich ab, während die Solekonzentration fortwährend ansteigt. Das verdampfte Wasser kondensiert in den zugeordneten Kondensationsräumen an den Kondensatorschlangen und wird nach Abtropfen im Sammelgefäße der Kondensationsräume als Destillat in gleicher Durchflußrichtung wie die Sole durch die einzelnen Kolonnen geführt. Das aus der ersten Kolonne austretende Destillat ist das gewünschte Süßwasser.
  • Bei den herkömmlichen Einrichtungen der gattungsgemäßen Art zur Süßwassergewinnung ist es bekannt, Verdampfungsräume und Kondensationsräume für die einzelnen Kolonnen getrennt voneinander zu erstellen und diese jeweils durch nach oben bogenförmig herausgeführte Rohre miteinander zu verbinden.
  • Die Führung des Dampfes durch die bogenförmigen Rohre aus den Verdampfungsräumen in die Kondensationsräume hat den Zweck, mitgerissene Soletröpfchen wieder in den Verdampfungsraum zurückfallenzulassen und dadurch die Verunreinigung des sich im Kondensationsraum bildenden Destillats durch Sole zu verhindern.
  • Obwohl die die einzelnen Kolonnen bildenden Funktionselemente der bekannten Einrichtung zur Süßwassergewinnung einen verhältnismäßig einfachen Aufbau haben, ist der technische Aufwand und insbesondere der Raumbedarf zur Erstellung einer praktikablen Süßwasser-Gewinnungsanlage nach dem vorbekannten Bauprinzip beträchtlich. Eine mobile Süßwasser-Gewinnungsanlage dieses Bauprinzips mit ausreichender Leistung kann daher nur schwer auf einem straßen- und insbesondere geländegängigen Fahrzeug üblicher Größe aufgebaut werden. Für eine Destillatleistung von bspw.
  • 25ohm3 pro Tag müßte eine Süßwasser-Gewinnungsanlage nach dem bekannten Bauprinzip auf mindestens zwei Lkw-Anhänger üblicher Größe montiert werden.
  • Zweck der Erfindung ist es, die den beschriebenen Einrichtungen zur Süßwassergewinnung anhaftenden Nachteile zu beseitigen.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Süßwassergewinnung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, deren Destillatleistung bei gleichbleibendem Raumbedarf verdoppelt oder aber bei gleichbleibender Destillatleistung hinsichtlich ihres Einbauraums etwa um die Hälfte verkleinert werden kann.
  • Dabei soll außerdem der Aufbau der einzelnen Kolonnen vereinfacht und damit verbilligt werden. Auch wird angestrebt, die gesamte Anlage bereits in der Werkstatt komplett montieren zu können, um dort die Erprobung unter Einsatzbedingungen und anschließend den Transport zum Einsatzort ohne Demontage zu ermöglichen.
  • Die Lösung dieses komplexen Problems wird nach der Erfindung im wesentlichen dadurch erreicht, daß jede Kolonne ein aufrechtstehendes Druckgefäß umfaßt, in dem der Kondensationsraum unmittelbar oberhalb des Verdampfungsraumes liegt und mit diesem durch ein senkrecht über eine gewisse Höhe in den Kondensationsraum hochragendes Rohr in Dauerverbindung steht. Sämtliche Funktionselemente einer Kolonne sind damit baueinheitlich zusammengefaßt und ermöglichen so eine kompakte Zusammenfassung der gesamten Anlage.
  • Nach einem weiterbildenden Erfindungsmerkmal ist das Rohr konzentrisch zu den Kondensatorschlangen im Kondensationsraum angeordnet und zumindest auf einem Teil seiner Länge im Abstand von den Kondensatorschlangen umgeben.
  • Wichtig ist es erfindungsgemäß weiterhin, daß das obere Ende des Verbindungsrohres annähernd auf halber Länge der Kondensatorschlangen-Wendelspirale liegt, während dessen unteres Ende um ein gewisses Maß in den Verdampfungsraum hineinhängt. Hierdurch wird nicht nur der Platzbedarf vermindert, da trotz geringer Bauhöhe eine ausreichende Sicherheit gegen Übertreten von Soletröpfchen und eine großflächige Beaufschlagung der Kondensatorschlangen erreicht werden; nwgÇ so o den vielmehr auch die Wärmeverluste reduziert, weil eine geringere Oberfläche vorliegt.
  • Nach einem anderen Ausbildungsmerkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß das obere Teilstück des Rohres einen Prallabscheider enthält, der z. B. aus einer Füllung von Metallgewebe, -draht und/oder -spänen bestehen kann.
  • Erfindungsgemäß wird noch in Vorschlag gebracht, daß das Druckgefäß zylindrisch ausgebildet ist und aus zwei axial aneinandergeflanschten Schüssen besteht, deren Verbindungsebene im Verdampfungsraum mit Abstand unter dem Boden des Kondensationsraumes liegt. Hierbei ist zwischen die Flansche der beiden Schüsse eine Dichtung eingesetzt, die eine thermische Trennschicht bildet.
  • In baulicher Hinsicht hat es sich auch als wichtig erwiesen, wenn erfindungsgemäß die Böden von Kondensationsraum und Verdampfungsraum eine nach unten durchgewölbte Zylinderfläche bilden, deren Längsachse sich in Durchflußrichtung des Destillats bzw.
  • der Sole erstreckt. Hierdurch wird nämlich eine Rinne gebildet, die eine strömungsgünstige Flüssigkeitsführung durch die einzelnen Kolonnen bewirkt.
  • Als vorteilhaft hat sich auch erwiesen, wenn die Längsachse der Zylinderfläche in Durchflußrichtung des Destillats bzw. der Sole geneigt verläuft und dabei außerdem die Zuführleitungen für das Destillat bzw. die Sole mit Abstand über dem Boden in den Kondensations- bzw. den Verdampfungsraum münden.
  • Ohne zusätzliche Hilfsmittel kann hierdurch nämlich erreicht werden, daß der Flüssigkeitsübertritt von der einen zur anderen Kolonne mit geringem Höhenunterschied stattfindet, aus dem sich zwischen den aufeinanderfolgenden Behandlungsstufen geringe Druckunterschiede ausbilden, welche die Funktion der Anlage begünstigen.
  • Das Druckgefälle zwischen den einzelnen Kolonnen kann jedoch auch durch Drosselventile oder durch fest eingestellte Drosselstrecken bestimmt werden.
  • Es hat sich in baulicher Hinsicht auch noch als zweckmäßig erwiesen, wenn zufolge der Erfindung die Kondensatorschlangen-Wendelspirale in Richtung von oben nach unten vom Meer- und/oder Brackwasser durchflossen ist. Sie kann dabei mindestens zwei konzentrisch ineinanderliegende Wendelabschnitte aufweisen, deren Windungen zueinander entgegengesetzte Steigungsrichtungen haben.
  • Anhand einer Zeichnung soll der Gegenstand der Erfindung nunmehr ausführlich beschrieben werden.
  • Dabei zeigt Fig. 1 im Vertikalschnitt eine einzelne Kolonne für eine erfindungsgemäße Einrichtung zur Süßwassergewinnung und Fig. 2 in schematisch vereinfachter Draufsicht den Aufbau einer mobilen Meer- und/oder Brackwasser-Entsalzungsanlage, die unter Benutzung einer größeren Anzahl von Kolonnen nach Fig. 1 erstellt ist.
  • Die in Fig. 1 dargestellte Kolonne 1 besteht aus einem als aufrechtstehender Zylinder ausgeführten Druckgefäß 2, das aus zwei axial aneinandergeflanschten Schüssen 3 und 4 gebildet ist, die unter Zwischenschaltung einer auch als thermische Trennschicht wirkende Dichtung 5 über Flansche 6 und 7 miteinander verschraubt sind.
  • Der untere Schuß 3 des Druckgefäßes 2 ist nach unten durch einen Boden 8 abgeschlossen, der die Form einer nach unten durchgewöbten Zylinderfläche hat. Auch der obere Schuß 4 des Druckgefäßes 2 enthält unten einen Boden 9, der zylindrisch durchgewölbt ist und sich im Abstand über der Trennebene zwischen den beiden Schüssen 3 und 4 befindet.
  • In den Boden 9 ist konzentrisch zur Längsachse des Druckgefäßes 2 ein Rohr 1O eingeschweißt, dessen unteres Ende 11 um ein geringes Maß nach unten aus dem Boden 9 herausragt. Das obere Ende 12 des Rohres 1o endet hingegen etwa auf halber Höhe zwischen dem Boden 9 und einem das obere Ende des Druckgefäßes 2 abschließenden Flanschdeckel 13. Im oberen Teil des Rohres 1o ist ein Prallabscheider 18 enthalten, der aus einer Füllung von Metallgewebe besteht, aber auch Metalldraht und/oder -späne aufweisen kann.
  • Der vom Schuß 4, vom Boden 9 und vom Flanschdeckel 13 eingeschlossene Raum des Druckgefäßes 2 bildet den Kondensationsraum 14 der Kolonne 1, wobei in diesen eine Kondensatorschlangen-Wendelspirale 15 so eingebaut ist, daß sie konzentrisch zum Schuß 4 und zum Rohre 10 liegt, und zwar so, daß ihr unteres Teilstück eine Teillänge des Rohres 10 umgibt, wobei das obere Ende 12 des Rohres 10 etwa auf halber llöhe der Kondensatorschlangen-Wendelspirale 15 steht. Die Kondensatorschlangen-Wendelspirale 15 ist am Flanschdeckel 13 aufgehängt und wird in Richtung von oben nach unten vom Meer- und/oder Brackwasser durchflossen. Sie besteht aus zwei konzentrisch ineinanderliegenden Wendelabschnitten, deren Windungen zueinander entgegengesetzte Steigungsrichtungen aufweisen. Im Flanschdeckel 13 sind weiterhin zwei Rohranschlüsse 16 und 17 installiert; über den Rohranschluß 17 wird das Druckgefäß, gegebenenfalls über vorgeordnete Druckgefäße, evakuiert, während über den Rohrstutzen J6 und ein in der Figur nicht gezeigtes Drosselventil nachgeordnete Druckgefäße evakuiert werden.
  • In den Kondensationsraum 14 münden an sich diametral gegenüberliegenden Seiten des Schusses 4 in ihrer Höhe gegeneinander versetzt angeordnete Rohrleitungen 19 und 20. Der Boden 9 des Kondensationsraumes 14 ist rinnenförmig leicht durchgebogen und gegen die Rohrleitung 20 geneigt so angeordnet, daß der tiefste Punkt der vom Boden 9 gebildeten Rinne direkt unter der Mündung der Rohrleitung 20 liegt. Die Rohrleitung 19 dagegen mündet mit geringem Abstand oberhalb des oberen Endes der durch den Zylinder mantelartig durchgebogenen Boden 9 gebildeten Rinne.
  • Der von den Schüssen 3 und 4 sowie den Böden 8 und 9 des Druckgefäßes 2 eingeschlossene Raum 21 bildet den Verdampfungsraum des Druckgefäßes 1. In diesen Verdampfungsraum münden zwei Rohrleitungen 22 und 23, von denen die Mündung der den Zufluß der Sole bewirkenden Rohrleitung 22 höher liegt als diejenige der die abfließende Sole aufnehmenden Rohrleitung 23. Auch hier ist der Boden 8 leicht zylindermantelartig zur Bildung einer Rinne durchgewölbt, deren unteres Ende direkt unter der Mündung der Rohrleitung 23 steht.
  • Aus Fig. 2 der Zeichnung ist ersichtlich, daß aus einer größeren Anzahl, im Ausführungsbeispiel zehn, der in Fig. 1 gezeigten Kolonnen 1 eine Meer- und/oder Brackwasserentsalzungsanlage erstellt werden kann.
  • Gemäß der Aufsicht der Fig. 2 sind auf einer Montageplattform 1 2 1o 24, bspw. auf einem Lkw-Anhänger, zehn Kolonnen 1 , 1 ... 1 der aus Fig. 1 ersichtlichen Bauart montiert. Außerdem befindet sich auf dieser Montageplattform ein Dampferzeuger 25 und ein Zulauferhitzer 26. Ferner sind Schaltschränke 27, ein Niveauregler 28 für Sole und Destillat, je ein Sumpf 29 bzw. 30 für Sole und Destillat sowie die zum Betriebe erforderlichen Pumpen und Nebenaggregate vorgesehen.
  • Das zu entsalzende Meer- oder Brackwasser wird mit einer zwischen 100 und 300C liegenden Temperatur vermittels einer Pumpe zunächst der Kondensatorschlangen-Wendelspirale 15 der ersten Kolonne 1 zugeführt und strömt anschließend nacheinander über in der Figur nicht gezeigte Verbindungsrohre durch die Kondensatorschlan-2 3 gen-Wendelspiralen 15 der Kolonnen 1 , 1 ... bis durch die der Kolonne 1 Nach dem Austritt aus der Kondensatorschlangen-Wendelspirale 15 der Kolonne 1 wird das Meerwasser in den Zulauferhitzer 26 eingeleitet und dort mittels des durch den Dampferzeuger 15 hergestellten Dampfes auf eine Temperatur von etwa 1200C nacherhitzt. Eine Verdampfung kann hier noch nicht auftreten, da das zu entsalzende Wasser noch unter dem Druck der speisenden Pumpe steht. Vom Dampferzeuger 25 tritt das aufgeheizte Meerwasser nunmehr über ein den Druck minderndes Drosselventil in den Verdampfungsraum 21 der letzten Kolonne 1 1oein und fließt bei dem verminderten Druck, bspw. 1,1 ata, über dessen Boden 8.
  • Hierbei verdampft soviel Wasser bis durch die entzogene Verdampfungswärme die Sole soweit abgekühlt ist, daß ihre Temperatur jene unterschneidet, bei der der Sättigungsdampfdruck dem im Verdampfungsraum eingestellten Druck entspricht. Die hierdurch abgekühlte und geringfügig angereicherte Sole verläßt den Verdampfungsraum 21 durch die Rohrleitung 23, die über ein weiteres Drosselventil mit der Rohrleitung 22 des Verdampfungsraumes 21 der Kolonne 19 in Verbindung steht. Infolge des Höhenunterschiedes der Rohrleitungen 23 und 22 wird erreicht, daß dieses Drosselventil praktisch stets von der Sole beaufschlagt wird und weiterhin wird durch die Höhenabstufung eine geringe Druckdifferenz bewirkt. Auch im Verdampfungsraum 21 dieser Kolonne verdampft bei gegenüber dem vorhergehenden Verdampfungsraum um eine Stufe niedriger eingestellten Innendruck erneut Wasser, bis durch die hierbei der Sole entzogene Verdampfungswärme auch hier der Sättigungsdampfdruck der Sole den eingestellten Druck erreicht.
  • Auf Grund des stufenweise jeweils von Kolonne zu Kolonne sinkenden Druckes wird erreicht, daß in jeder der Kolonnen ein Teil der durchfließenden Sole verdampft, wobei der Dampf durch das Rohr 10 jeweils in den durch die Kondensation einen geringeren Druck aufweisenden Kondensationsraum 14 hochsteigt, während mit dem Dampf hochgerissene Soletröpfchen im im Rohr 10 aufsteigenden Dampfstrom herabfallen oder durch den Prallabscheider 18 zurückgehalten werden und von diesem abtropfen. Im Kondensationsraum 14 jeder einzelnen Kolonne schlägt sich der Wasserdampf an der Kondensatorschlangen-Wendelspirale 15 unter Abgabe der Verdampfungswärme nieder. Das kondensierte Wasser tropft auf den Boden 9 des Kondensationsraumes 14 ab und wird als Destillat von der Rohrleitung 20 aufgenommen und dem Destillationsraum der vorangehenden Kolonne zugeführt, während das die Kondensatorschlangen-Wendelspirale 15 durchfließende Meerwasser zugleich über seine Eintrittstemperatur hinaus erwärmt wird.
  • Der in den einzelnen Kolonnen anstehende Druck wird stufenweise so eingestellt bzw. geregelt, daß der höchste Druck, bspw. 2 bis 3 ata, im Zulauferhitzer 26 herrscht und das Verdampfen von Wasser unterbindet, während in den Verdampfungsräumen 21 der Kolonnen 1 1o bis 11 der Druck jeweils stufenweise abfällt, bis in der ersten Kolonne 11 bspw. ein Unterdruck von o,o5 ata erreicht ist. Das Druckgefälle wird zweckmäßig so eingestellt, daß die einzelnen Kolonnen etwa gleiche Verdampfungsleistungen aufweisen bzw. gleiche Destillatmengen ergeben. Die eigentliche Einstellung des Druckes erfolgt dadurch, daß eine Vakuumpumpe mit dem Rohranschluß 17 der Kolonne 1 verbunden wird, wobei gegebenenfalls die Förderhöhe der Vakuumpumpe einstellbar oder regelbar gehalten ist. Rohranschluß 16 der Kolonne 1 ist über ein Drosselventil mit dem Rohranschluß 17 der folgenden Kolonne 12 verbunden, die also weniger stark evakuiert wird als die Kolonne 1 . Rohranschluß 16 der Kolonne 1 ist in entsprechender Weise mit dem Rohranschluß 17 der vorhergehenden Kolonne 12 verbunden usw., bis der Rohranschluß 16 der Kolonne 19 zum Rohranschluß 17 der Kolonne 1 führt. Der durch die Vakuumpumpe eingestellte Druck wird aufrechterhalten, indem zunächst einmal das Meer- bzw.
  • Brackwasser unter Druck zugeführt wird und erst in dem der Rohrleitung 22 der letzten Kolonne 1 1ovorgeordneten Drosselventil auf den Betriebsdruck des Verdampfungsraumes 21 der letzten Kolonne 1 abgebaut wird. In gleicher Weise sind Drosselventile jeweils zwischen der die Sole abführenden Rohrleitung 23 einer Kolonne und dem Rohranschluß 22 der vorhergehenden vorgesehen, und die Rohrleitung 23 der ersten Kolonne 1 ist an eine Förderpumpe angeschlossen, welche die verbliebene Sole vom Unterdruck dieses letzten Verdampfungsraumes nach außen fördert und ableitet. Die Dosierung der jeweiligen Zuläufe wird durch die Einstellung der Drosselventile bewirkt, und der die Kondensatorschlangen durchströmende Meer- bzw. Brackwasserstrom und/oder der der ersten Kolonne entzogene Solestrom lassen sich durch die eingestellte und/oder eingeregelte Fördermenge der zugeordneten Pumpen bestimmen, wobei beispielsweise auf vorgegebenen Füllstand des Sole- und/oder Destillatsumpfes geregelt werden kann. Die Höhendifferenzen der Rohrleitungen 22 und 23 erleichtern die Druckabstufung, indem die relativ tief gelegenen Drosselventilen stets von der Sole beaufschlagt und damit gegen Luft- bzw. Dampfdurchbrüche gesichert sind, während im Ausführungsbeispiel ein Teil der Druckabstufung durch die zwischen den Kolonnen aufgebauten Solesäulen übernommen wird.
  • In entsprechender Weise ist die Rohrleitung 19 der letzten Kolonne 10 geschlossen, und das Destillat wird im Gleichstrom mit der Sole jeweils über Rohrleitungen 20, zwischengeschaltete Drosselventile und Rohrleitungen 19 den vorgeordneten Kolonnen zugeführt, bis der Destillatstrom aller Kolonnen durch eine Pumpe der Rohrleitung 20 der ersten Kolonne 11 entnehmbar ist.
  • Es ist möglich, die Drosselventile durch einfache Drosselstrecken bzw. Drosselbohrungen zu ersetzen, da die Anlage sich praktisch selbst regelt: Sinkt in einem Verdampfungsraum der Druck zu stark ab, so reagiert er mit erhöhter Verdampfung und gleicht damit den Druckunterschiede mindestens teilweise aus. Die Rohranschlüsse 17 sind mit ihrer Mündung so tief gelegt, daß sie im wesentlichen noch verbliebene Luft erfassen; im Betriebe wird nach vollzogener Evakuierung im wesentlichen Dampf gefördert, und in Verbindung mit der Beeinflussung des Sole- und Destillatstromes werden die stufenweise vorgegebenen Druckniveaus der einzelnen Verdampfungsräume aufrechterhalten.
  • Als wesentlich erweist sich, daß im Betriebe die Salzkonzentration der in den Verdampfungsräumen 21 verbleibenden Sole von Kolonne zu Kolonne ansteigt, während die Temperatur durch Aufbringen der Verdampfungswärme absinkt. Durch die Höhendifferenz der Rohrleitungen 22 und 23 sowie der Rohrleitungen 19 und 20 sowie gegebenenfalls auf Grund im Sole- bzw. Destillatstrom angeordneter Drosselventile und/oder -strecken, einen vorgegebenen Förderstrom bewirkender Pumpen oder dergleichen werden die Sole in den Verdampfungsräumen und das Destillat in den Kondensationsräumen 14 angestaut, so daß entsprechend der beim Durchfließen zu überwindenden Stauhöhen Druckunterschiede bewirkt werden. Damit wird erreicht, daß auch die Siedepunkte der Sole gegenläufig zur Auswirkung der zunehmenden Salzkonzentration von Kolonne zu Kolonne absinken.
  • Beim Aufbau der Kolonnen werden die für die einzelnen Bauteile verwendeten Werkstoffe entsprechend deren Beanspruchung, bspw.
  • durch Druck, Temperatur, Korrosion, gewählt. So können unterschiedliche Bauteile einer Kolonne aus unterschiedlichen Werkstoffen und unterschiedlicher Stärke bestehen. Es ist aber auch möglich, geringer beanspruchte Kolonnen aus anderen Werkstoffen bzw. mit anderen Stärken einzusetzen als bei anders beanspruchten Kolonnen.
  • Da alle zu einer Süßwasser-Gewinnungsanlage zusammengeschlossenen Kolonnen als in ihrem Aufbau weitgehend oder vollkommen übereinstimmende Baueinheiten geringer Abmessungen ausgebildet sind, kann mit relativ geringem konstruktiven Aufwand eine - auch jederzeit noch erweiterungsfähige - Süßwasser-Gewinnungsanlage kompakter Bauart geschaffen werden, die sich voll betriebsfähig bereits in der Werkstatt erreichten läßt und nach vollzogenem Probelauf ohne irgendwelche weiteren Montagearbeiten mittels der bspw. als Lkw-Anhänger ausgeführten Montageplattform 24 oder eine entsprechende, auf einen Lkw aufgesetzte Montageplattform zum jeweiligen Einsatzort bringen läßt. Es werden somit mit geringem Aufwand sowohl mobile Süßwassergewinnungsanlagen als auch stationäre Anlagen geschaffen, die bei Bedarf sich als mit geringem Aufwande erweiterungsfähig erweisen.

Claims (9)

  1. Patentansprüche Einrichtung zur Süßwassergewinnung durch Entsalzen von Meer- und/oder Brackwasser auf thermischem Wege nach dem Verfahren der mehrstufigen Entspannungsverdampfung, wobei eine größere Anzahl von gleichartigen, jeweils einen Verdampfungs- und einen Kondensationsraum umfassenden sowie mit Zuführ- und Ableitungssystemen für das Destillat und die Sole versehenen Kolonnen hintereinandergeschaltet ist, und bei der das Meer- und/oder Brackwasser im Gegenstrom zum Destillat und zur Sole durch die Kolonnen geführt ist und dabei das zunächst durch die im Kondensationsraum angeordneten Kondensatorschlangen der Kolonne geflossene Meerwasser vor seinem Eintritt in den ersten Verdampfungsraum einen Zulauferhitzer durchläuft, dadurch gekennzeichnet, daß jede Kolonne (1 bzw.11, 1 12 .. 110) ein aufrechtstehendes Druckgefäß (2) umfaßt, in dem der Kondensationsraum (14) unmittelbar oberhalb des Verdampfungsraumes (21) liegt und mit diesem durch ein senkrecht über eine gewisse Höhe in den Kondensationsraum (14) hochragendes Rohr (lo) in Dauerverbindung steht.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, d a d u r c h gekennzeichnet, daß das Rohr (lo) konzentrisch zu den Kondensatorschlangen (15) angeordnet und zumindest auf einem Teil seiner Länge im Abstand von den Kondensatorschlangen (15) umgeben ist (Fig. 1)
  3. 3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ende (12) des Verbindungsrohres (10) annähernd auf halber Länge der Kondensatorschlangen-Wendelspirale (15) liegt, während dessen unteres Ende (11) um ein gewisses Maß in den Verdampfungsraum (21) hineinhängt.
  4. 4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Teilstück des Rohres (10) einen Prallabscheider (18) enthält, der z.B. aus einer Füllung von Metallgewebe besteht.
  5. 5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn#eichnet daß das Druckgefäß (2) zylindrisch ausgebildet ist und aus zwei axial aneinandergeflanschten Schüssen (3 und 4) besteht, deren Verbindungsebene im Verdampfungsraum (21) mit Abstand unter dem Boden (9) des Kondensationsraumes (14) liegt.
  6. 6. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Flansche (6 und 7) der beiden Schüsse (3 und 4) eine Dichtung (5) eingesetzt ist, die eine thermische Trennschicht bildet.
  7. 7. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Böden (8 und 9) vom Verdampfungsraum (21) und Kondensationsraum (14) eine nach unten durchgewölbte Zylinderfläche bilden, deren Längsachse sich in Durchflußrichtung (19,20 bzw. 22, 23) des Destillats bzw. der Sole erstreckt.
  8. 8. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachse der Zylinderfläche in Durchflußrichtung (19,20 bzw. 22,23) des Destillats bzw. der Sole geneigt verläuft.
  9. 9. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführleitungen (19 bzw. 22) für das Destillat bzw.
    die Sole mit Abstand über dem Boden (9 bzw. 8) in den Kondensationsraum (14 ) bzw. den Verdampfungsraum (21) münden.
    lo. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensatorschlangen-Wendelspirale (15) von oben nach unten vom Meer- und/oder Brackwasser durchflossen ist.
    11. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis lo, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensatorschlangen-Wendelspirale (15) mindestens zwei konzentrisch ineinanderliegende Wendelabschnitte aufweist, deren Windungen zueinander entgegengesetzte Steigungsrichtungen haben
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DE19772750765 Pending DE2750765A1 (de) 1977-11-12 1977-11-12 Einrichtung zur suesswassergewinnung

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