DE2750736A1 - Einrichtung zur suesswassergewinnung - Google Patents

Einrichtung zur suesswassergewinnung

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DE2750736A1 DE19772750736 DE2750736A DE2750736A1 DE 2750736 A1 DE2750736 A1 DE 2750736A1 DE 19772750736 DE19772750736 DE 19772750736 DE 2750736 A DE2750736 A DE 2750736A DE 2750736 A1 DE2750736 A1 DE 2750736A1
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/02Treatment of water, waste water, or sewage by heating
    • C02F1/04Treatment of water, waste water, or sewage by heating by distillation or evaporation
    • C02F1/06Flash evaporation
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02ATECHNOLOGIES FOR ADAPTATION TO CLIMATE CHANGE
    • Y02A20/00Water conservation; Efficient water supply; Efficient water use
    • Y02A20/124Water desalination

Description

  • Einrichtung zur Süßwassergewinnung
  • Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Süßwassergewinnung durch Entsalzen von Meer- und/oder Brackwasser auf thermischem Wege nach dem Verfahren der mehrstufigen Entspannungsverdampfung, wobei eine größere Anzahl von gleichartigen, jeweils einen Verdampfungs- und einen Kondensationsraum umfassenden sowie mit Zuführ- und Ableitungssystemen für das Destillat und die Sole versehenen Kolonnen hintereinandergeschaltet ist, und bei der das ileer- und/oder Brackwasser im Gegenstrom zum Destillat und zur Sole durch die Kolonnen geführt ist und dabei das zunächst durch die im Kondensationsraum angeordneten Kondensatorrohre der Kolonnen geflossene Meer- und/oder Brackwasser vor seinem Eintritt in den ersten Verdampfungsraum einen Zulauferhitzer durchläuft.
  • Wie aus dem im Jahre 1971 bei der Deutsche Verlagsanstalt GmbH, Stuttgart, erschienenen Buch "Wasser" von Michael Overmann im Kapitel 6, und aus der Dissertation über "Untersuchungen der thermischen Meerwasserentsalzung unter besonderer Berücksichtigung von Verbesserungsmöglichkeiten ihrer Wirtschaftlichkeit" von Naman Azhari im Jahre 1976 vor der Fakultät für Maschinenwesen der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule, Aachen, hervorgeht, sind bereits verschiedene Verfahren zur Süßwassergewinnung durch Entsalzung von Meer- und/oder Brackwasser bekannt. Aus diesen Literaturstellen geht auch hervor, daß beim heutigen Stand der Technik die Entsalzung von Meer- und/oder Brackwasser nach dem Verfahren der mehrstufigen Entspannungsverdampfung am wirtschaftlichsten durchführbar ist.
  • Bei einer bekannten Einrichtung zur Süßwassergewinnung, die nach dem Verfahren der mehrstufigen Entspannungsverdampfung arbeitet, bestehen die einzelnen Kolonnen jeweils aus zwei Baueinheiten, von denen die eine den Verdampfungsraum und die andere den Kondensationsraum enthält. Diese Baueinheiten sind dabei nebeneinander aufgestellt und stehen miteinander lediglich durch ein bogenförmiges Rohr in Wirkverbindung, welches aus dem Verdampferraum zunächst nach oben herausgeführt und dann in den Kondensationsraum nach abwärts gerichtet eingeführt ist. Dieses bogenförmige Rohr dient ausschließlich der Überleitung des Dampfes vom Verdampfungsraum in den Kondensationsraum.
  • Nachteilig bei einer aus derartigen Kolonnen aufgebauten Entsalzungseinrichtung ist der relativ hohe konstruktive Aufwand und der beträchtliche Einbauraum, welcher, bezogen auf eine bestimmte Destillatleistung, benötigt wird.
  • Zweck der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen. Es liegt ihr daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Süßwassergewinnung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die baulich einfach gestaltet ist, einen relativ geringen Einbauraum benötigt,und deren Kolonnen wirtschaftlich zu erstellen sind.
  • Die Lösung dieses Problems ist erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß jede Kolonne ein Druckgefäß aufweist, das aus einem aufrecht stehenden Kessel und einem dessen Mantel in seinem oberen Längenbereich diametral durchdringenden, horizontal liegenden Behälter besteht, daß der Kessel unterhalb des Behälters mit einer mittig durchbrochenen Trennwand versehen ist, in deren Durchbruch ein Prallabscheider, z.B. eine Metallwolle-Packung,sitzt, und daß der untere Teil des Kessels den Verdampferraum, der obere Teil desselben zusammen mit dem BehAlter aber den Kondensationsraum bildet, durch welchen sich die im wesentlichen parallel zur Längsachse des Behälters verlaufenden Kondensatorrohre und eine den unteren Teil des Kondensators umfassenden Destillat-Sammelwanne erstrecken.
  • Dabei hat es sich nach der Erfindung als besonders wesentlich erwiesen, daß der Kessel beidendig, der Behälter aber nur einendig eine#gewölbte Abschlußwand aufweist und das offene Ende des Behälters als Stutzen ausgebildet ist, durch den der an einem Flanschdeckel sitzende Kondensator und die ebenfalls an diesem Flanschdeckel befestigte Destillat-Sammelwanne quer zur Längsachse des Kessels in den Kondensationsraum einführbar sind.
  • Erfindungsgemäß ist es weiterhin bedeutsam, daß der Flanschdeckel an seiner Außenseite mit einem Meer- und/oder Brackwasser-Einlaßstutzen und einem Meer- und/oder Brackwasser-Auslaßstutzen für den Kondensator sowie einem Destillat-Auslaßstutzen für die Sammelwanne versehen ist.
  • Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind an dessen tiefster Stelle mit dem unteren Abschlußboden des Kessels sowie an einer höher gelegenen Stelle mit dem Mantel des Kessels je ein Anschlußstutzen verbunden, die Flüssigkeitsdurchgänge für den Verdampfungsraum bilden, und zweckmäßig ist gegen den tangential in den Kessel mündenden, höher gelegenen Anschlußstutzen höhen- und seitenversetzt ein Schauglas vorgesehen Als besonders zweckmäßig hat es sich nach einem weiteren Erfindungsmerkmal erwiesen, wenn die Kondensatorrohre als in Vertikalebene ausgerichtete Bügel geformt sind, deren offene Enden in am Flanschdeckel angeordnete Kammern münden, von denen eine den Meer- und/oder Brackwasser-Einlaßstutzen und eine andere den Meer- und/oder Brackwasser-Auslaßstutzen trägt. Gegebenenfalls kann mindestens eine keinen Einlaßstutzen aufweisende Kammer vorgesehen sein, die freien Enden von Kondensatorrohren miteinander verbindet, so daß mindestens zwei Gruppen von Kondensatorrohren geschaffen werden, die nacheinander vom Meerwasser durchströmt werden. In baulicher und funktionsmäßiger Hinsicht ist es vorteilhaft, wenn die Destillat-Sammelwanne etwa halbkreisförmigen Quersxhh hb Die von heißem Meer- und/oder Brackwasser sowie von der Sole durchströmten Kolonnen-Bauteile, und zwar insbesondere die Kondensatorrohre und der den Verdampferraum bildende Abschnitt des Kessels, können aus hochkorrosionsfestem Werkstoff bestehen, während die übrigen Kolonnen-Bauteile aus billigerem Material herstellbar sind.
  • Für einen raumsparenden Aufbau einer erfindungsgemäßen Einrichtung ist es schließlich wichtig, daß einander benachbarte Kolonnen auf der Horizontalebene um 180° zueinander verdreht angeordnet sind und dabei jeweils einerseits die geradzahligen sowie andererseits die ungeradzahligen Kolonnen in Durchströmrichtung unmittelbar hintereinander geschaltet sind.
  • Anhand der Zeichnung soll die Erfindung nunmehr an einem Ausfunrungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigt Fig. 1 in schematisch vereinfachter Draufsichtdarstellung eine erfindungsgemäße Einrichtung zur Süßwassergewinnung, Fig. 2 in Vertikalschnitt ein Druckgefäß einer erfindungsgemäß ausgestalteten Entsalzungskolonne, Fig. 3 ebenfalls im Vertikalschnitt den einem Druckgefäß nach Fig. 2 zugeordneten Kondensator und Fig. 4 im Querschnitt den in das Druckgefäß nach Fig. 2 eingebauten Kondensator nach Fig. 3.
  • In Fig. 1 der Zeichnung ist eine Meer- und/oder Brackwasserentsalzungsanlage in der Draufsicht dargestellt, die bspw. aus vier funktionsmäßig hintereinandergeschalteten Kolonnen 11, 12, und besteht.
  • Jede dieser Kolonnen 11bis14 besitzt ein Druckgefäß 2 (Fig.2), das aus einem aufrechtstehenden Kessel 3 und einem dessen Mantel 4 in seinem oberen Längenbereich diametral durchdringenden, horizontal liegenden Behälter 5 besteht. Dabei ist der Kessel 3 an seinem oberen Ende durch eine nach außen gewölbte Wand 6 und nach unten durch eine entsprechend nach außen gewölbte Wand 7 abgeschlossen, während der Behälter 5 nur an seinem einen Ende eine nach auswärts gewölbte Abschlußwand 8 aufweist. Das andere Ende des Behälters 5 ist hingegen als offener Stutzen 9 gestaltet, der hinter einem angeschweißten Bund 1o einen Flanschring 11 trägt.
  • Sowohl der Kessel 3 als auch der Behälter 5 haben zylindrischen Querschnitt, wobei in den Kessel 3 unterhalb des Behälters 5 eine Trennwand 12 eingesetzt ist, die mittig einen Durchbruch 13 hat, der nach oben von einem Kragen 14 begrenzt ist. Der Kragen 14 umfaßt dabei einen Prallabscheider 15, der bspw. aus einer Metallwolle-Packung besteht.
  • Der unterhalb der Trennwand 12 liegende Teil des Kessels 3 bildet einen Verdampfungsraum 16, während der oberhalb dieser Trennwand gelegene Bereich des Kessels 3 zusammen mit dem Behälter 5 der Kondensationsraum 17 ist.
  • An der tiefsten Stelle der unteren Abschlußwand 7 sitzt ein radial gerichteter Anschlußstutzen 18, während etwa diametral gegenüberliegend und in Höhenrichtung versetzt am Mantel 4 des Kessels 3 ein Schauglas 19 zur Überwachung des Füllstandes des Verdavpfungsraumes 16 und des Verdampfungsvorganges angeordnet ist. Etwas höher als das Schauglas und tangential in den Mantel 4 des Kessels 3 mündend ist ein weiterer Anschlußstutzen 20 für den Einlaß der zu verdampfenden Sole vorgesehen.
  • In den vom Behälter 5 und vom oberen Teil des Kessels 3 gebildeten Kondensationsraum 17 ist durch den Stutzen 9 ein Kondensator 21 (Fig. 3) eingesetzt, der aus drei Gruppen von im wesentlichen bügelförmig bzw. U-förmig gebogenen Rohren 22 besteht, deren Enden in einem Flanschdeckel 23 befestigt sind.
  • Das eine Ende jedes Rohres 22 mündet dabei in eine an der Außenseite des Flanschdeckels 23 sitzende Kammer 24, während deren anderes Ende in eine entsprechende Kammer 25 geführt ist.
  • Unterhalb des Kondensators 21 ist mit dem Flanschdeckel 23 eine Destillat-Sammelwanne 26 fest verbunden, die etwa halbkreisförmigen Querschnitt hat und nur die untere Hälfte des Kondensators 21 umfaßt. In diese Destillat-Sammelwanne 26 mündet an der tiefsten Stelle ein ebenfalls an der Außenseite des Flanschdeckels 23 sitzender Anschlußstutzen 27.
  • Wichtig ist, daß der untere Bereich des Kessels 3 mit der Wand 7 und dem unterhalb der Trennwand 12 angeordneten Mantelbereich mit Anschlußstutzen 18 und 20 sowie der Schauglasarmatur 19 aus hochkorrosionsfestem Werkstoff gefertigt ist, während alle übrigen Teile des Druckgefäßes 2 aus normalem Kesselblech bestehen können. Andererseits lassen sich auch die Kondensationsrohre 22 sowie die an der Außenseite des Flanschdeckels 23 vorgesehenen Kammern 24 und 25 aus korrosionsfestem Werkstoff herstellen.
  • Das zu entsalzende Meer- und/oder Brackwasser von einer bspw.
  • zwischen 100 und 300C liegenden Temperatur wird mittels einer Pumpe 43 über die Rohrleitung 28 und einen Einlaßstutzen 29 in die Kammer 24 der Kolonne 13 eingeführt. Von dort aus strömt es durch die Rohre 22 des Kondensators 21 und die Kammer 25 in den Auslaßstutzen 30, der wiederum durch eine Rohrleitung 31 mit dem Einlaßstutzen 29 der Kolonne 1 in Verbindung steht. Der Auslaßstutzen 30 des Kondensators 21 dieser Kolonne ist wiederum durch eine Rohrleitung 32 mit dem Einlaßstutzen 29 der Kolonne 1 verbunden, während deren Auslaßstutzen 30 durch ein Rohr 33 an den Einlaßstutzen 29 der Kolonne 1 angeschlossen ist. Deren Auslaßstutzen 30 ist eine Rohrleitung 34 zugeordnet, die in einen Zulauferhitzer 35 führt.
  • In diesem Zulauferhitzer 35 wird das Meerwasser auf eine Temperatur von 1200 gebracht und dann durch eine Rohrleitung 36 dem Anschlußstutzen 18 der Kolonne 14 zugeleitet. Durch diesen tritt es in den Verdampfungsraum 16 ein, wo es sich bis auf das Höhenniveau des Anschlußstutzens 20 aufstaut und dann durch diesen in den Anschlußstutzen 18 der Kolonne 12 fließt. Auch dort staut es sich wiederum bis auf das Niveau des Anschlußstutzens 20 auf und fließt daraufhin durch eine Rohrleitung 37 wiederum dem Anschlußstutzen 18 der Kolonne 11 zu. Auch dort staut sich das Wasser im Verdampfungsraum 16 auf das Niveau des Anschlußstutzens 20 auf, der wiederum unmittelbar mit dem Anschlußstutzen 3 18 der Kolonne 1 verbunden ist. Nachdem sich auch in deren Verdampfungsraum 16 das Wasser bis auf das Niveau des Anschlußstutzens 20 aufgestaut hat, gelangt es durch eine Rohrleitung 38 zu einer Pumpe 39.
  • Durch nur in Fig. 1 dargestellte, mit Drosselvorrichtungen ausgestattete und in die Kondensationsräume 17 mündende Entlüftungsleitungen 45, 46 sind die Druckbehälter 2 sämtlicher Kolonnen 1 gestuft hintereinander geschaltet und an eine Vakuumpumpe 40 angeschlossen, die innerhalb der direkt angeschlossenen Kolonne ein Grobvakuum von bspw. 0,05 ata erzeugt, während die folgenden Kolonnen 1 und 12 einen stufenweise geringeren Unterdruck zeigen und in der Kolonne 14 etwa der normale Außendruck eingestellt wird.
  • Die Druckabstufung läßt sich vermittels von den Entlüftungsleitungen 45, 46 zugeordneten Drosselvorrichtungen einstellen. Die Druckdifferenz wird weiterhin über das Anstauen des Meerwassers infolge der Höhendifferenz der Anschlußstutzen 18 und 20 in Verbindung mit auch diesen zugeordneten Drosselvorrichtungen aufrechterhalten.
  • Bei der in Fig. 1 dargestellten Anlage zur Süßwassergewinnung wird das Meerwasser mit einer Temperatur zwischen 100 und 300c mittels der Pumpe 43 mit einer Förderhöhe von bspw. 4 ata dem Einlaßstutzen 29 des Kondensators 21 der Kolonne 13 zugeführt und durchströmt die Kondensatorrohre 22 in Richtung auf den Auslaßstutzen 30 hin. Dieser steht mit dem Einlaßstutzen 29 der nächsten Kolonne 1 in Verbindung, dessen Auslaßstutzen 30 wiederum mit dem Einlaßstutzen 29 der folgenden Kolonne verflanscht ist. Daher werden die Kondensatorrohre 22 der Kolonnen 1 nacheinander vom Meerwasser durchströmt, das durch die Kondensation von Dampf an den Kondensatorrohren 22 erwärmt wird und mit einer zwischen 400 und 100o C liegenden Temperatur den Zulauferhitzer 35 erreicht, in dem es auf bspw. 1200 aufgeheizt wird. Eine Verdampfung von Wasser findet jedoch trotz Überschreiten des Normalsiedepunktes nicht statt, da das Meer- bzw. Brackwasser noch unter dem Druck der Pumpe 43 steht. Vom Zulauferhitzer gelangt das Meerwasser dann über einen Anschlußstutzen 18 sowie eine diesem zugeordnete, dem Druck auf bspw. 1,1 ata reduzierende Drosselvorrichtung in dem 4 Verdampfungsraum 16 der Kolonne 1 . Infolge dieser Druckabsenkung vermag nunmehr das Meerwasser zu verdampfen, bis durch die ihm hierbei entzogene Verdampfungswärme es soweit abgekühlt ist, daß seine Temperatur unter der Siedetemperatur liegt, die sich bei dem in dieser Kolonne herrschenden Druck ergibt. Der aufsteigende Dampf tritt durch den Durchbruch 13 der Trennwand 12 und durch den Prallabscheider 15 in den Kondensationsraum 17 der Kolonne 1# ein. Vom Dampf evtl. mitgerissene Wassertröpfchen werden vom Prallabscheider 15 zurückgehalten, während der Dampf sich an den Rohren 22 des Kondensators 21 niederschlägt und als Destillat in die Sammelwanne 26 abtropft. Die verbleibende Sole gelangt über den Anschlußstutzen 19 der vorliegenden Kolonne, den Anschlußstutzen 20 der folgenden Kolonne 12 sowie eine diesen zugeordnete Drosselvorrichtung in den Verdampfungsraum 16 dieser folgenden Kolonne 1 .
  • Wie bereits vermerkt, sind die Verdampferräume 16 stufenweise so evakuiert, daß in jedem folgenden Verdampfungsraum ein niedrigerer Druck herrscht als im vorhergehenden. Hierdurch verdampft bei dem jeweils herrschenden Druck in jedem der Verdampfungsräume Wasser, bis die der verbleibenden Sole entzogene Verdampfungswärme diese unter die Verdampfungstemperatur abgekühlt hat, die sich im betreffenden Verdampfungsraume aufgrund des dort herrschenden Druckes einstellt. Die Druckabstufung wird zweckmäßig so eingestellt, daß die Verdampfungsräume 16 etwa gleiche Verdampfungsleistungen und damit etwa gleiche Destillatmengen ergeben.
  • Das in den Kondensationsräumen 17 in den Sammelwannen 26 aufgefangene Destillat wird durch die Anschlußstutzen 27 über Rohrleitungen 41 durch eine Pumpe 42 abgezogen. Die Anordnung ist hier so getroffen, daß das Destillat aus der den höchsten Druck aufweisenden Kolonne 1# ueber eine in den Figuren nicht dargestellte Drosselvorrichtung dem den nächsttieferen Druck aufweisenden Kondensationsraum 17 der Kolonne 1 zugeführt wird, so daß das Destillat der Kolonne 14 die Kondensationsräuine der folgenden Kolonnen durchströmt, bis das gesamte Destillat der in Fig. 1 dargestellten vier 3 Kolonnen aus der Kolonne 1 durch die Pumpe 42 gegen den Außendruck gefördert wird. In gleicher Weise wird dem Verdampfungsraum der den niedrigsten Druck aufweisenden Kolonne 1# die verbliebene Sole mittels der Pumpe 39 entnommen.
  • Druckdurchschläge zwischen den Kolonnen sind nicht zu befürchten, da sowohl die die Sole überführenden Anschlußstutzen 18 bzw. 20 als auch die das Destillat abführenden Rohrstutzen 27 und die Entlüftungsleitungen 45,46 jeweils nur mit dem Differenzdruck beaufschlagt werden und jeweils mit den Ubertritt nur der gewünschten Menge gestattenden Drosselvorrichtungen ausgestattet sind.
  • Durch tiefliegende Drosselvorrichtungen und ggf. Anstauen der Sole bzw. des Destillates wird erreicht, daß die Drosselvorrichtungen im wesentlichen nur von Flüssigkeit beaufschlagt werden. Die Dosierung des insgesamt entnommenen Destillats sowie der Sole kann außer durch der Druckeinstellung durch Einstellung oder Regelung des Förderstroms jener Pumpen bewirkt werden, die diese gegen den Unterdruck der letzten Stufe aus dem betreffenden Sumpf fördern. Die Regelung kann hierbei durch einen Niveaugeber des der Pumpe vorgeordneten Sumpfes bewirkt werden. Auch der die Kondensatorrohre 22 durchsetzende Förderstrom des Meer- bzw.
  • Brackwassers kann durch Einstellen des Förderstromes der Pumpe 43 bestimmt werden; eine zusätzliche Dosierpumpe 47 geringen Förderstromes vermag hierbei aus gesonderten Vorratsbehältern den Betrieb der Anlage fördernde Chemikalien wie Mittel zur Verhütung von Ansätzen, bspw. Kalk, in Lösung und/oder Suspension in vorgegebenen Mengen beizufügen.
  • Es ist möglich, als Dosselvorrichtungen Drosselventile vorzusehen; die Drosselventile können aber auch durch einfache Drosselstrecken bzw. Drosselbohrungen ersetzt werden, da die Anlage sich praktisch selbst regelt: Sinkt in einem Verdampfungsraum der Druck zu stark ab, so reagiert er mit erhöhter Verdampfung und gleicht damit den Druckunterschied mindestens teilweise aus.
  • Auch die Vorwärmung des Meer- bzw. Brackwassers in den Kondensatorrohren 22 läßt sich so einstellen, daß die gewünschte Erhitzung erreicht wird und Nebenwirkungen unterbunden werden.
  • So können die Kondensatorrohre 22 eines Kondensators direkt in die Speisung bewirkende Kammern 24 bzw. 25 münden, so daß alle Rohre parallel geschaltet sind. Wird eine höhere Strömungsgeschwindigkeit gewünscht, so können die Kondensatorrohre 22 gruppenweise derart unterteilt sein, daß sie einendig in gespeiste Kammern münden, während die noch freien Enden der Mündungen zweier Rohrgruppen durch eine nicht gespeiste weitere Kammer miteinander verbunden sind.
  • Die der Einrichtung zur Süßwassergewinnung zugeordneten Pumpen, nämlich die Solepumpe 39, die Vakuumpumpe 40, die Destillatpumpe 42 und die Meerwasserpumpe 43, sind in ihren Leistungen so reichlich dimensioniert, daß an ihnen Schäden durch Überbeanspruchung nicht entstehen können, und daß sie ohne weiteres eine Erhöhung der Destillatleistung durch Zuschaltung weiterer Kolonnen zulassen.
  • Als wesentlich hat sich erwiesen, daß die gesamte Einrichtung zur Süßwassergewinnung bereits im Herstellerwerk betriebs fertig montierbar ist und nach durchgeführtem Probelauf ohne Demontage an den Einsatzort gebracht werden kann. Diese Möglichkeit ist durch die kompakte Ausgestaltung der einzelnen Kolonnen und der daraus erstellen Gesamtanlage gewährleistet. Diese läßt sich durch ihre kompakte Bauweise auf einer Montageplatt#orm anordnen, die bspw.
  • auf einem normalen Lkw-Anhäher verladen werden kann, oder die unmittelbar, ggf. durch Anwendung von Lafetten, fahrbar ausgebildet ist. Auf einer solchen Montagebühne sind nicht nur sämtliche Kolonnen aufgestellt, sie enthält auch die Pumpen, den Zulauferhitzer 35 mit dem diesen zugeordneten Dampferzeuger 44, sämtliche Verbindungselemente, Schalt- und Steuergeräte, so daß die Anlage praktisch stets betriebsfertig ist.
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Claims (11)

  1. Patentansprüche 1. Einrichtung zur Süßwassergewinnung durch Entsalzung von Meer- und/oder Brackwasser auf thermischem Wege nach dem Verfahren der mehrstufigen Entspannungsverdampfung, wobei eine größere Anzahl von gleichartigen, jeweils einen Verdampfungs- und einen Kondensationsraum umfassenden, sowie mit Zuführ- und Ableitungssystemen für das Destillat und die Sole versehenen Kolonnen hintereinandergeschaltet ist, und bei der das Meer- und/oder Brackwasser im Gegenstrom zum Destillat und zur Sole durch die Kolonnen geführt ist und dabei das zunächst durch die im Kondensatorraum angeordneten Kondensatorrohre der Kolonnen geflossene Meer- und/oder Brackwasser vor seinem Eintritt in den ersten Verdampfungsraum einen Zulauferhitzer durchläuft, dadurch gekennzeichnet, daß jede Kolonne (11 4 14) ein Druckgefäß (2) aufweist, das aus einem aufrechtstehenden Kessel (3) und einem dessen Mantel (4) in seinem oberen Längenbereich diametral durchdringenden, horizontal liegenden Behälter (5) besteht, daß der Kessel (3) unterhalb des Behälters (5) mit einer mittig durchbrochenen Trennwand (12) versehen ist, in deren Durchbruch (13) ein Prallabscheider (15), z.B. eine Metallwolle-Packung, sitzt, und daß der untere Teil des Kessels (3) den Verdampfungsraum (16), der obere Teil desselben zusammen mit dem Behälter (5) aber den Kondensationsraum (17) bildet, durch welchen sich die im wesentlichen parallel zur Längsachse des Behälters (17) verlaufenden Kondensatorrohre (22) und eine den unteren Teil des Kondensators (21) umfassende Destillat-Sammelwanne (26) erstrecken.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kessel (3) beidendig, der Behälter (5) aber nur einendig eine gewölbte Abschlußwand (6, 7 bzw. 8) aufweisen und das offene Ende des Behälters (5) als Stutzen (9) ausgebildet ist, durch den der an einem Flanschdeckel (23) sitzende Kondensator (21) und die ebenfalls an diesem Flanschdeckel (23) befestigte Destillat-Sammelwanne (26) quer zur Längsachse des Kessels (3) in den Kondensationsraum (17) einführbar sind.
  3. 3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Flanschdeckel (23) an seiner Außenseite mit einem Meer- und/oder Brackwasser-Einlaßstutzen (24,29) und einem Meer- und/oder Brackwasser-Auslaßstutzen (25,30) für den Kondensator (21) sowie einem Destillat-Auslaßstutzen (27) für die Sammelwanne (26) versehen ist.
  4. 4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an dessen tiefster Stelle mit dem unteren Abschlußboden (7) des Kessels (3) und mit dem Mantel (4) des Kessels (3) an einer höher gelegenen Stelle je ein Anschlußstutzen (18 bzw. 20) verbunden sind, die Flüssigkeitsdurchgänge für den Verdampfungsraum bilden, und daß gegen den tangential in den Kessel mündenden höher gelegenen Anschlußstutzen (20) höhen- und seitenversetzt ein Schauglas (19) vorgesehen ist.
  5. 5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensatorrohre (22) als in Vertikalebene ausgerichtete Bügel geformt sind, deren offene Enden in am Flanschdeckel (23) angeordnete Kammern (24,25) münden, von denen eine (24) den Meer- und/oder Brackwasser-Einlaßstutzen (29) und eine andere den Meer- und/oder Brackwasser-Auslaßstutzen (30) trägt.
  6. 6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine keinen Anschlußstutzen aufweisende Kammer vorgesehen ist, welche freie Enden von Kondensatorrohren miteinander verbindet.
  7. 7. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Destillat-Sammelwanne (26) etwa halbkreisförmigen Querschnitt hat.
  8. 8. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Meer- und/oder Brackwasser sowie von der Sole durchströmten Kolonnen-Bauteile, insbesondere die Kondensatorrohre (22) und der den Verdampfungsraum (16) einschließenden Abschnitt (7) des Kessels (3),aus hochkorrosionsfestem Werkstoff bestehen.
  9. 9. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß einander benachbarte Kolonnen (11 bis r innerhalb der Horizontalebene um 1800 zueinander verdreht angeordnet sind (Fig. 1) und dabei jeweils einerseits die geradzahligen (12, 14) sowie andererseits die ungeradzahligen (11, 1 Kolonnen in Durchströmrichtung unmittelbar hintereinander geschaltet sind.
  10. lo. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß den Anschlußstutzen (18 bzw. 20) und/oder den Destillat-Auslaßstutzen (27) Drosselvorrichtungen zugeordnet sind.
  11. 11. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis lo, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolonnen (1) mit durch eine Vakuumpumpe betriebenen Entlüftungsanschlüssen ausgestattet sind, denen Drösselvorrichtungen zugeordnet sind.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102011004836A1 (de) * 2011-02-28 2012-08-30 Gea Wiegand Gmbh Vakuumpumpanlage und Prozessanlage mit einer Vakuumpumpanlage

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DE102011004836A1 (de) * 2011-02-28 2012-08-30 Gea Wiegand Gmbh Vakuumpumpanlage und Prozessanlage mit einer Vakuumpumpanlage

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