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Die Erfindung betrifft die Herstellung rehydratisierbarer
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Magaidrat-Pulver. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
ein neues Verfahren zur Umwandlung einer wässrigen Suspension von Magaldrat-Gel
in ein rehydratisierbares Pulver, indem man geringe Mengen Material, wie beispielsweise
ein organisches Kolloid zugibt. Wenn diese behandelte Suspension getrocknet wird,
bleiben die primären kristallinen Aggregate von Magaldrat-Gel klein genug, so daß
ihre kolloidalen Eigenschaften erhalten bleiben, wenn erneut Wasser zugegeben wird.
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Magaldrat wurde lange als antacides Produkt verwendet. Die handelsüblichen
antaciden Produkte werden entweder als Tabletten oder in Form flüssiger Suspensionen
vertrieben.
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Tabletten werden gewöhnlich aus Magaldratpulver und die flüssigen
Suspensionen aus Magaldratgel hergestellt. Werden sie in Form flüssiger Suspensionen
verkauft, so ist es schwierig und teuer, das Gel über große Entfernungen zum Herstellungsort
zu transportieren. Magaldrat-Gel kann auch nicht zur Herstellung von Magaldratsuspensionen
verwendet werden, die mehr als 12 % Feststoffe enthalten, da bei höheren Konzentrationen
die Viskosität zu hoch wird. Die Suspensionen können aus dem Pulver hergestellt
werden, das zur Tablettenherstellung verwendet wird, jedoch ist dieses Pulver nicht
vollständig rehydratisierbar und die Suspension wird sandig.
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Gemäß dem Stand der Technik kann ein rehydratisierbares Magaldratpulver
hergestellt werden, indem man große Mengen Glycerin zum Magaldratgel gibt und die
sich ergebende Mischung trocknet. Der Erfolg dieses Verfahrens hängt jedoch zum
großen Teil davon ab, wie das Magaldratgel ausgefällt wurde und ist abhängig von
den sich ergebenden relativen Löslichkeiten des Magaldrats. Dieses Verfahren erweist
sich beispielsweise als zufriedenstellend bei Magaldrat-Gel, das geringere Mengen
Sulfat und größere Mengen Chlorid enthält, andererseits sind diese Chlorid-Gele
sehr adstingierend und haben einen unangenehmen Geschmack. Ist jedoch der Sulfatgehalt
im Gel hoch, so erfordert das Verfahren die Zugabe Ubergroßer Mengen (> 40 %)
von Glycerin zum Gel, wodurch die Txocknung sehr schwierig und teuer wird.
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Bs wurde nun gefunden, daß man durch Zugeben eines löslichen organischen
Kolloide zum Magaldratgel und anschließendes Trocknen ein rehydratisierbares Magaldratpulver
herstellen kann, das nach Mischen mit Wasser wieder in die hydratisierte rorm übergeht.
Chemisch ist Magaldrat Magnesiumaluminathydrat der Formel: [Mg«OH)4] |(HO)Al{OH)(HO)AlfOH)4l
2H20 (Tetrakis (hydroxymagnesium) decahydroxydialuminat-dihydrat).
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Wie in der US-PS 2 923 660 beschrieben, wird Magaldrat gewöhnlich
hergestellt, indem man eine Magnesiumsalzlösung zu einer stark alkalischen Alkalialuminatlösung
gibt, welche 3 bis 5 Mol Alkalimetalloxyd pro Mol A1203 enthält, wobei die Menge
der Magnesiumsalzlösung so gewählt wird, daß das Verhältnis von Aluminium zu Magnesium
1:0,9-3 ist. Die frisch ausgefällte
Substanz liegt als Gel oder
in kolloidaler Form vor. Wird diese Form zur Herstellung eines Pulvers getrocknet,
so werden die kolloidalen Eigenschaften, die bei dem frisch ausgefällten Gel vorhanden
waren, völlig zerstört. Bringt man das Pulver in Wasser, so kann es nicht wieder
in die hydratisierte oder die Gelform zurückgeführt werden. Gerade diesen Mangel
sucht die vorliegende Erfindung zu beheben.
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Ohne sich auf eine spezielle Theorie festlegen zu wollen, wird angenommen,
daB das organische Kolloid, das dem Gel zugesetzt wird, eine Schutzschicht um die
Magaldratpartikel bildet oder an bestimmten Stellen im Kristallwachstum adsorbiert
wird. Wird dieses behandelte Material dann getrocknet, so bleiben die primären kristallinen
Aggregate klein genug, daß ihre kolloidalen Eigenschaften erhalten bleiben, wenn
wieder Wasser zugeführt wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird dem Magaldratgel
Polyvinylpyrrolidon zugesetzt. Polyvinylpyrrolidon (PVP) ist ein synthetisches Polymerisat,
das im wesentlichen aus geradkettigen 1-Vinyl-2-pyrrolidinon-Gruppen besteht, wobei
der Polymerisationsgrad das Molekulargewicht des Polymerisats bestimmt. PVP hat
ein Molekulargewicht im Bereich von etwa 10 000 bis etwa 70 000. Es ist im Handel
von verschiedenen Herstellern unter mehreren Handelsbezeichnungen, wie Kollidon,
Plasdone, Polyvidone und Periston, erhältlich.
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Obwohl PVP in verschiedenen Qualitäten erhältlich ist, kann man irgendeines
der handelsüblichen Produkte verwenden.
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Der Gehalt an PVP im rehydratisierbaren Magaldratpulver der vorliegenden
Erfindung variiert zwischen 0,01 und 50 % auf trockener Basis, bevorzugt 0,01 bis
5 %.Der Rest des Mittels besteht aus Magaldrat-Gel. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist das Zugeben von Methylcellulose, um das Magaldras ulver rehydratisierbar
zu machen. Methylcelluloseprodukte
sind von Cellulose abgeleitet
und haben deren Polymerisatstruktur. Cellulose ist ein natürlicher Kohlenwasserstoff,
der sich wiederholende Anhydroglucos-Basiseinheiten enthält. Sie ist auch im Handel
verschiedentlich erhältlich. Anstelle von Methylcellulose kann auch Hydroxypropylmethylcellulose
mit ähnlichen Ergebnissen verwendet werden. Die Menge an Methylcellulose oder Hydroxypropylmethylcellulose,
die verwendet werden kann, um das Nagaldratpulver rehydratisierbar zu machen, variiert
von 0,1 bis 25 % auf trockener Basis und liegt bevorzugt zwischen 0,5 und 2 % auf
trockener Basis.
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Die Berstellung dieser rehydratisierbaren Mittel ist realtiv einfach:
1. Man gibt das organische Kolloid zu dem wässrigen Magaidratgel und trocknet die
sich ergebende Mischung.
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2. Zu dem erhaltenen Pulver gibt man dann Wasser und bildet erneut
das Magaldratgel.
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Anstatt die Mischung von Magaldrat-Gel und organischem Kolloid direkt
zu trocknen, kann man die Mischung konzentrieren und etwas Wasser abfiltrieren und
dann den sich ergebenden Kuchen trocknen, um das rehydratisierbare Magaldratpulver
herzustellen.
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Erfindungsgemäß kann man bis zu 12 %-ige Magaldrat-Suspensionen herstellen,
indem man das Pulver zuerst rehydratisiert, damit sich ein Gel bildet und dann geeignete
Zusätze, wie die Ausflockung verhindernde Mittel, Verdickungsmittel, Geschmacksmittel
und Süßstoffe zugibt.
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Erfindungsgemäß kann man auch nicht-sandige Magaldrat-Suspensionen
mit höherer Konzentration, beispielsweise mit 20 oder 24 t herstellen, was früher
nicht möglich war. Diese höher konzentrierten
Magaldrafrsuspensionen
werden hergestellt, indem man zuerst das Pulver zu einem konzentrierten Gel rehydratisiert
und dann geeignete Zusätze, wie die Ausflockung verhindernde Mittel, Verdickungsmittel,
Geschrnacksmittel und Süßstoffe zugibt. Man kann diese höher konzentrierten Magaldratsuspensionen
auch dadurch herstellen, daß man ausreichend rehydratisierbares Pulver zu agaldratgel
gibt und dann die geeigneten Zusätze, wie die Ausflockung verhindernde Mittel, Verdickungsmittel,
Geschmacksmittel und Süßstoffe zugibt, oder zuerst das Pulver zu einem konzentrierten
Gel rehydratisiert, mit Magaldratgel mischt und anschließend die oben genannten
Zusätze zugibt.
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Beispiel 1 7,5 g Plasdone C, eine Form von PVP wie sie von Antara
Chemicals erhältlich ist, löst man in etwa 1 Liter Wasser und gibt die Mischung
zu 5000 g 9,6 %-igem Magaldrat-Gel. Die sich ergebende Mischung wird gründlich gemischt
und dann getrocknet, wobei sich das rehydratisierbare Pulver bildet. Wenn man Wasser
zu dem Pulver gibt, ist es leicht rehydratisierbar.
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Beispiel 2 Man löst 2,0 g Methylcellulose in etwa 200 ml Wasser.
Wenn die Methylcellulose vollständig hydratisiert ist, mischt man sie mit 2083,3
g 9,6 %-igem Magaldrat-Gel und trocknet die sich ergebende Mischung. Wird dem getrockneten
Gel wieder Wasser zugesetzt, so ist es leicht rehydratisierbar.
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Beispiel 3 Man löst 8,58 g Plasdone C, eine von Antara Chemicals
erhältliche PVP-Art, in 500 ml Wasser und gibt sie zu 5500 g 10,0 %-igem Magaldrat-Gel.
Die sich ergebende Mischung wird gut vermischt und dann getrocknet, wobei sich das
rehydratisierbare Pulver bildet. Der Magaidrat-Gehalt des Pulvers beträgt 77,0 .
Dann gibt man 400 ml Wasser zu 260 g des oben genannten getrockneten Pulvers, mischt
gut und homogenisiert. Das Gesamtvolumen dieses konzentrierten Gels beträgt 675
ml und der Magaldrat-Gehalt liegt bei etwa 30 %.
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Die Viskosität dieses Gels ist 600 - 700 cps, was wesentlich geringer
ist als die Viskosität eines 20 %-igen Magaldratgels, welches in Form eines Kuchen
vorliegt, der durch Abfiltrieren
von Magaldratgel erhalten wurde.
Aufgrund der geringeren Viskosität des konzentrierten Gels, das aus dem rehydratisierbaren
Pulver gewonnen wurde kann man antacide Magaidratsuspensionen mit höherer Konzentration,
beispielsweise 24 bis 30 %, herstellen.
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Beispiel 4 Man löst 7,44 g Methylcellulose mit 15 cps in 500 ml Wasser.
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Wenn die Methylcellulose vollständig hydratisiert ist vermischt man
sie mit 5200 g 7,15 %-igem Magaldratgel, mischt die erhaltene Mischung gut durch
und trocknet dann, wobei sich das rehydratisierbare Pulver bildet. Der Magaldratgehalt
des Pulvers beträgt 89 %. Dann gibt man 500 ml Wasser zu 225 g des oben genannten
getrockneten Pulvers, mischt gut und homogenisiert. Das Gesamtvolumen dieses konzentrierten
Gels beträgt 750 ml und der Magaldratgehalt liegt bei etwa 27 %.
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Die Viskosität dieses Gels beträgt 1000 bis 1050 cps, was wiederum
wesentlich niedriger ist als die Viskosität des konzentrierten Gels, das durch Abfiltrieren
des Magaldratgels gewonnen wurde.