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Untergestell für einen Stuhl"
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Die Erfindung betrifft ein Untergestell für einen Stuhl, mit einer
Nabe, in deren Bohrung konzentrisch eine im wesentlichen rohrartige Stuhlsäule lösbar
angeordnet und an der mehrere von dieser abstehende Stuhlfüße befestigt sind.
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Ein solches Untergestell ist beispielsweise aus der DT-PS 19 31 o12
bekannt. Es besteht aus einem aus einer Nabe mit Nabenbohrung und an der Nabe angebrachten
Stuhlfüßen bestehenden Fußgestell und einer aus einem äußeren Führungsrohr und einer
in dieser angeordneten axial längenverstellbaren Gasfeder gebildeten Stuhlsäule.
Das Führungsrohr ist bei praktischen Ausführungen dieses Untergestells in seinem
unteren Bereich sich nach unten konisch verjüngend ausgebildet; die Nabenbohrung
hat eine entsprechend sich konisch verjüngende Form. Die Verbindung zwischen dem
Führungsrohr und damit der Stuhlsäule und dem Fußgestell geschieht in der Weise,
daß der konische Teil des Führungsrohres von oben fest in die Nabenbohrung gedrückt
wird, wodurch eine klemmende
Verbindung hergestellt wird. Diese
bekannten Untergestelle haben sich insbesondere wegen der einfachen Höhenverstellbarkeit
der Stuhlsäule in der Praxis außerordentlich bewährt. Der Höhenverstellbereich der
einen Teil der Stuhlsäule bildenden Gasfeder ist so ausgelegt, daß eine Höhenverstellung
innerhalb der genormten Bereiche für Sitzhöhen unterschiedlich großer Personen vor
Schreibtischen oder Schreibmaschinentischen einstellbar sind.
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Insbesondere in Bereichen der industriellen Fertigung taucht aber
das Problem auf, daß aus dem vorgegebenen Rahmen herausfallende Sitzhöhen einstellbar
sein müssen, in der der Benutzer eine fast stehende Haltung einnimmt.
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Derartig unterschiedliche Sitzhöhen, die von etwa 420 mm über dem
Boden bis etwa 850 mm über dem Boden reichen können, sind aber allein mit einer
längenverstellbaren Gasfeder als Teil der Stuhlsäule nicht mehr erfaßbar.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Untergestell der
eingangs beschriebenen Art so auszugestalten, daß es auch an stark unterschiedliche
Sitzhöhen anpaßbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Stuhlsäule
mit mehreren axial hintereinander und im Abstand voneinander angeordneten radial
von ihr abstehenden Vorsprüngen versehen ist, daß in der Wand der Nabenbohrung mindestens
eine sich in Längsrichtung der Nabe erstreckende Nut vorgesehen ist, deren Querschnitt
mindestens gleich groß dem Querschnitt der Vorsprünge ist, und daß im Bereich der
Oberseite der Nabe einen Vorsprung axial nach unten und tangential festlegende Anschlagflächen
vorgesehen sind, die winkelversetzt gegenüber der mindestens einen Nut angeordnet
sind.
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Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß die Stuhlsäule selbst in
sehr einfacher Weise in ihrer Höhe gegenüber dem durch Nabe und Stuhlfüße gebildeten
Fußgestell verstellt werden kann. Es bedarf zu einer Verstellung lediglich eines
leichten Anhebens der Stuhlsäule, so daß der zwischen den Anschlagflächen anliegende
Vorsprung freikommt, eines anschließenden Drehens, bis der nächstuntere Vorsprung
mit der Nut fluchtet, und eines Hochziehens der Stuhlsäule, wobei sich dieser Vorsprung
durch die Nut bis zur Oberseite der Nabe bewegt. Anschließend wird die Stuhlsäule
wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückgedreht und der entsprechende Vorsprung
zwischen die Anschlagflächen eingeführt. Eine Verringerung der Höhe der Stuhlsäule
geht analog vor sich. Diese Ausgestaltung ist außerordentlich einfach. Durch diese
einfachen Zusatzmaßnahmen wird erreicht, daß ein und dasselbe Untergestell und damit
ein und derselbe Stuhl für sehr große unterschiedliche Sitzhöhen eingerichtet werden
kann, wobei die Bereiche zwischen zwei Höheneinstellungen durch die gegebenenfalls
stufenlos verstellbare Stuhlsäule überdeckt werden können.
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Die Vorsprünge sind gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
in besonders einfacher Weise durch sich radial nach außen erstreckende Sicken in
der Wand der Stuhlsäule gebildet. Sie sind weiterhin bei einer besonders einfachen
Ausgestaltung längs einer Mantellinie der Stuhlsäule angeordnet. In besonders einfacher
Weiterbildung sind die Anschlagflächen durch eine Sacknut in der Wand der Nabenbohrung
gebildet, die zu deren oberem Rand hin offen ist. Eine derartige Sacknut kann gleichermaßen
wie die Nut gleich bei der Herstellung des
Fußgestells als Gußteil
mit eingegossen werden.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn der geringste Abstand zweier axial
benachbarter Vorsprünge gleich oder etwas größer als die axiale Länge der Nabenbohrung
ist. Hierdurch ist es zwar einerseits möglich, einen zwischen den Anschlagflächen
anliegenden Vorsprung aus den Anschlagflächen herauszuziehen, ohne daß aber die
Stuhlsäule weiter als notwendig aus der Nabe herausgezogen wird.
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Als zusätzliche Sicherung der Stuhlsäule relativ zum Fußgestell in
einer eingestellten Höhenlage der Stuhlsäule ist es von Vorteil, wenn seitlich der
Nabenbohrung ein gegen die Stuhlsäule anpreßbarer Kleininkeil vorgesehen ist.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt Fig. 1
ein aus Fußgestell und Stuhlsäule bestehendes Untergestell gemäß der Erfindung im
vertikalen Längsschnitt, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Nabe des Fußgestells und
Fig. 3 einen Querschnitt durch das Führungsrohr der Stuhlsäule in der Schnittebene
III-III in Fig. 1.
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Ein Fußgestell für einen Stuhl weist eine Nabe 1 auf, an der mehrere
- in der Regel also fünf - Stuhlfüße 2 angebracht sind. Gemäß der Darstellung in
der Zeichnung sind Nabe 1 und Stuhlfüße 2 als einstückiges Gußteil ausgebildet.
Die
unteren Enden 3 der Stuhlfüße 2 ruhen auf dem - horizontalen - Boden 4.
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Die Nabe 1 weist eine sich vertikal erstreckende, durchgehende, zylindrische
Nabenbohrung 5 auf, in der eine Stuhlsäule 6 angeordnet ist. Die Stuhlsäule 6 kann
im Prinzip so aufgebaut und ausgestaltet sein, wie es in der DT-PS 19 31 o12 dargestellt
und beschrieben ist. Sie weist demzufolge ein äußeres Führungsrohr 7 auf, in dem
koaxial eine längenverstellbare Gasfeder 8 unter Zwischenschaltung einer Führungsbüchse
9 axial verschiebbar angeordnet ist. Die Kolbenstange 1o der Gasfeder 8 ist am unteren
Ende des Führungsrohres 7 axial festgelegt. Am oberen Ende der Gasfeder 8 ist eine
Ventileinrichtung 11 vorgesehen. An diesem oberen Ende ist die Gasfeder an derUnterseite
einer Sitzfläche eines Stuhles lösbar befestigt. Hier ist auch eine Betätigungseinrichtung
für die Ventileinrichtung 11 vorgesehen. Bezüglich des Aufbaus und der Funktionsweise
einer solchen Gasfeder 8 kann auf die DT-AS 18 12 282 verwiesen werden.
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Das Führungsrohr 7 der Stuhlsäule 6 ist längs einer Mantellinie mit
im Abstand voneinander angebrachten Vorsprüngen 12 versehen, die in Form von aus
der Wand des Führungsrohres 7 radial herausgedrückten Sicken ausgebildet sind.
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In der Wand 5 der Nabenbohrung ist eine sich über deren Länge erstreckende,
ebenfalls parallel zur Achse 13 der Nabenbohrung 5 und der Stuhlsäule 6 verlaufende
Nut 14 vorgesehen, deren Querschnitt gleich oder etwas größer als der Querschnitt
der Vorsprünge 12 ist.
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In der Wand der Nabenbohrung 5 ist weiterhin eine sich von der Oberseite
15 der Nabe ein kurzes Stück nach unten erstreckende Sacknut 16 ausgebildet, deren
Querschnitt ebenfalls dem Querschnitt der Vorsprünge 12 entspricht.
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Ihre Bodenfläche wirkt somit als Anschlagfläche 17 gegen die entsprechende
Fläche eines Vorsprungs 12 in axialer Richtung. Ihre Seitenflächen wirken als Anschlagflächen
18, 19 gegen die entsprechenden Flächen eines Vorsprungs und zwar gegen ein Verdrehen
des Führungsrohres 7 relativ zur Nabe 1. Die Sacknut 16 ist beispielsweise um einen
Winkel dv 0 von etwa 90 ° gegen die Nut 14 versetzt.
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Der geringste axiale Abstand 1 zweier einander axial bebenachbarter
Vorsprünge 12 ist etwas größer als die axiale Länge h der Nabenbohrung 5. Durch
diese Ausgestaltung ist es in einfacher Weise möglich, die Stuhlsäule 6 bzw.
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deren Führungsrohr 7 in seiner relativen Lage zum Fußgestell zu verändern.
Ausgehend von der in Fig. 1 dargestellten Lage, in der der oberste Vorsprung 12
des Führungsrohres 7 in die Sacknut 16 abgesenkt ist, wird die Stuhlsäule 6 bzw.
das Führungsrohr 7 soweit angehoben, bis der Vorsprung 12 aus der Sacknut herausgehoben
ist. Anschließend wird das Führungsrohr 7 um den Winkel ot relativ zur Nabe 1 des
Fußgestells verdreht, bis die Vorsprünge 12 in einer Flucht mit der Nut 14 liegen.
Anschließend wird das Führungsrohr 7 angehoben, wobei der zur Nabe 1 nächstuntere
Vorsprung 12 durch die Nut 14 nach oben gleitet. Wenn dieser Vorsprung 12 unmittelbar
oberhalb der Oberseite 15 der Nabe 1 ist, wird das Führungsrohr 7 wieder um den
Winkel OQ zurückgeschwenkt, bis dieser Vorsprung 12 über der Sacknut 16 sich befindet.
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Anschließend wird das Führungsrohr 7 abgesenkt, so daß dieser Vorsprung
in die Sacknut 16 hineinrutscht. Hierdurch
ist das Führungsrohr
7 und damit die Stuhlsäule 6 in einer neuen geänderten Höhen lage relativ zum Fußgestell
fixiert. Je nach Zahl der an dem Führungsrohr 7 angebrachten Vorsprünge 12 ist die
Zahl der Stufen, um die diese relative Höhen lage verändert werden kann.
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Um eine feste Verbindung zwischen dem Führungsrohr 7 der Stuhlsäule
6 und dem Fußgestell in der eingestellten und fixierten Höhenlage zu erreichen,
ist ein Klemmkeil 20 vorgesehen, dessen eine senkrechte Fläche als an dem zylindrischen
Führungsrohr 7 anliegende Klemmfläche 21 mit gleicher Zylinderabschnittsform wie
das Führungsroir 7 ausgebildet ist. Die andere um einen Winkel von etwa 5 ° gegenüber
der Vertikalen geneigte Fläche 22 liegt gegen eine entsprechend geneigte Führungsfläche
23 einer sich vertikal erstreckenden Ausnehmung 24 in der Nabe 1. Diese Ausnehmung
24 ist zur Nabenbohrung 5 hin offen. Der Klemmkeil 20 weist eine zur Achse 13 der
Stuhlsäule 6 parallele Bohrung 25 auf, durch die ein Gewindebolzen 26 hindurchgeführt
ist. Der Gewindebolzen 26 ist mit seinem Gewinde 27 in ein entsprechendes Gewinde
in der Nabe 1 geschraubt, wobei dieses Gewinde 27 in einer Mutter 28 sein kann,
die in einer zur Unterseite 29 der Nabe 1 hin offenen Bohrung 30 angeordnet ist
und dort gegen einen sich radial erstreckenden, die Ausnehmung 24 nach unten begrenzenden
Steg 31 anliegt. Der Gewindebolzen 26 liegt mit seinem Kopf 32 in einem entsprechenden
Sackloch 33 des Klemmkeils 20. Vor einer Höhenverstellung des Führungsrohrs 7 der
Stuhlsäule 6 relativ zum Fußgestellt wird der Klemmkeil durch Lösen des Gewindebolzens
26 gelockert. Nach der Höheneinstellung wird er durch entsprechendes Anziehen des
Gewindebolzens 26 wieder festgezogen.