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Die Erfindung betrifft einen Beutel aus gasdichter
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Folie, insbesondere Kunststnffolie, zur Verpackung insbesondere von
Lebensmitteln.
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Bekannt sind Säcke aus thermoplastischer Kunststofffolie mit einem
Einfüllventil, damit das Füllgut über einen in das Ventil eingefithrten Hohidorn
eingefüllt wird. Nach dem Einfüllen und Herausziehen des Fülldorns schließen die
Ventilblätter in der Weise, daß ein Austreten des trocknen pulverförmigen oder körnigen
Füllgutes vermieden wird. Ein Sack mit einem solchen Ventil ist beispielsweise vorbekannt
durch die DT-AS 1 511 005, DT-PS 1 479 417 und FR-PS 1 275 499.
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Bekannt sind ebenfalls Trinkbeutel mit einem Ventil, das zunächst
geschlossen ist. Beim Gebrauch des Trinkbeutels wird dieses Ventil über einen Trinkhalm
aufgestoßen und nach Herausziehen des Trinkhalmes schließt das Ventil so, daß die
Flüssigkeit im Trinkheutel nicht aus dem Ventil heraustreten soll.
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Beutel aus gasdichter Folie
mit einem Ventil grundsätzlich anderer Wirkung.
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Viele in Beutel verpackte Stoffe, insbesondere Lebensmittel, müssen
u.a. vor einem Sauerstoffeinfluß geschützt werden, um eine mögliche Fettoxidation
zu vermeiden. Viele in Beutel verpackte Produkte, insbesondere Lebensmittel, beispielsweise
Kaffee und Käse geben Kohlendioxid ab. Dies im Beutel vorhandene Gas ist für die
Haltbarkeit schädlich. Man hat schon vorgeschlagen, Beutel für Lebensmittel mit
einer großen Vielzahl on kleinen öffnungen zu versehen, damit Gase entweichen können,
Diese Lösung hat aber den Nachteil, daß dann Sauerstoff in die Packung gelangt.
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Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, einen Beutel aus gasdichter
Folie, insbesondere Kunststoffolie zur Verpackung insbesondere von Lebensmitteln
zu schaffen, bei der das vom eingefüllten Produkt abgegebene Gas abgeführt, aber
zugleich die Zufuhr von Luftsauerstoff in die Verpackung vermieden wird. Zur Lösung
dieser Aufgabe wird bei einem Beutel aus gasdichter Folie, insbesondere Kunststoffolie,
zur Verpackung insbesondere von Lebensmitteln erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
die Verpackung mit einem Entlüftungsventil versehen ist.
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Dieses Entlüftungsventil bewirkt, daß sich die in der Verpackung bildenden
Gase entweichen, aber Gase von aussen nicht in die Verpackung eindringen können.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß
das Ventil aus zwei streifenförmigen Lagen besteht, deren Außenflächen mit anliegenden
siegel- oder schweißbaren Wandungen, insbesondere Beutelwandungen verbunden sind.
Diese Ausbildung gewährleistet, daß das Ventil an jeder beliebigen Stelle innerhalb
des Beutelbereiches anzuhringen ist.
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Besonders vorteilhaft ist die Lösung, daß das Ventil aus zwei aneinanderliegenden
Papierstreifen besteht, deren Außenflächen mit einer Heißsiegelbeschichtung versehen
und unter Anwendung von Hitze und Druck mit den gegenüberliegenden anliegenden Wandungen
des Beutels verbunden sind.
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Die zwei einander anliegenden Papierstreifen können aus einem plattgedrckten
Papierröhrchen bestehen.
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Besonders vorteilhaft bestehen die Streifen jedoch aus zwei gesonderten
und somit an ihren Längskanten nicht miteinander verbundenen Streifen, die flach
aufeinander liegen. Dieses flache Aufeinande-liegen gewährleistet, daß zwischen
den beiden Lagen sich kein nennenswerter Spalt befindet, der ein Einströmen der
Außenluft in das Innere des Beutels ermöglichen würde. Die flach aufeinander
liegenden
Papierstreifen ermöglichen jedoch das Entweichen des durch die Gasbildung des eingepackten
Produktes mit einem geringen Überdruck austretenden Gases in der Regel in Gestalt
des Kohlendioxides.
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Ein Ventil aus zwei aufeinander liegenden Papierstreifen hat den Vorteil,
daß Papier besonders geeignet ist, in vielen möglichen Beschaffenheitsformen vorliegen
zu können. So kann es weich und schmiegsam sein, aber auch wahlweise härter sein.
Auch läßt sich die Oberfläche oder das spezifische Gewicht des Papiers leicht den
gewünschten Anforderungen anpassen. So kann es glatt oder rauh sein.
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Ein Ventil aus zwei aufeinander anliegenden Papierstreifen gestattet
in weiterer erfindungsgemäßer Lösung auch, daß in die Papierstreifen chemische Stoffe
einkorporiert oder die Innenseiten der Papierstreifen mit chemischen Stoffen versehen
sind, die mit Luftsauerstoff oder sonstigen Stoffen eine Verbindung eingehen. Ein
Ventil aus Papier gibt somit die Möglichkeit, daß es nach entsprechender chemischer
Vorbehandlung oder Anlagerung bzw. Einlagerung chemischer Stoffe den speziellen
Bedürfnissen, die sich insbesondere nach der Art des Verpackungsgutes richten bzw.
richten können, leicht angepaßt werden kann.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß
die Außenflächen des Ventils mit den jeweils zugeordneten Beutelwandungen durch
die Schweissung verbunden ist, die die Beutelwandungen begrenzen.
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Die Schweißung kann dann die Bodennaht- oder die Seitennahtschweißung
des Beutels sein. Dieser Vorschlag beinhaltet, daß das Ventil unmittelbar mit der
Herstellung des Beutels durch eine die Raumform des Beutels begrenzende Schweißung
angebracht wird. Dadurch ist die Anbringung des Ventils im Arbeitsablauf der Beutelherstellung
besonders einfach.
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Ein weiterer erfindungsgemäßer Vorschlag geht dahin, daß der mittlere
Teil des Ventils, insbesondere des aus zwei übereinanderliegenden Papierstreifen
bestehenden Ventils, in einer von dem Beutelraum durch Schweißung der Beutelwandungen
gebildeten abgeschlossenen Kammer vorhanden ist. Durch diesen Vorschlag wird erreicht,
daß zwischen Beutelinnenraum und des den Beutel umgebenden Raumes eine Sicherheitskammer
vorhanden ist, die als Sperre wirkt. Das aus dem Beutelinneren entweichende Gas
gelangt nach außen oder in den Sicherungsraum, vorhanden ist somit bereits eine
zusätzlich zu der Ventilwirkung vorhandene Sperre gegen ein Eindringen von Luft
in den
Beutelinnenraum, der das Verpackungsgut aufnimmt. Ein von
außen in den Beutel eindringendes Gas kann somit praktisch allenfalls bis in den
Hohlraum gelangen.
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Die vorgeschlagene Vorkammer oder Sperrkammer kann in der Weise gehildet
werden, daß das Ventil von zwei im Abstand befindlichen, die Beutelwandungen verbindenden
Heißsiegel- oder Schweißnähten durchkreuzt ist.
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Besonders vorteilhaft ist die Lösung, daß der Beutel an einer Ecke
durch eine schräg zu den beiden rechtwinklig angeordneten Seitenkanten verlaufende
eißsiegel- oder Schweißnaht abgeschrägt ist und im Abstand und parallel dazu eine
weitere Heißsiegel- oder Schweißnaht angeordnet ist, weiterhin das aus zwei aufeinanderliegenden
Papierstreifen bestehende Ventil rechtwinklig zwischen und zu den das Ventil haltenden
Schweißnähten angeordnet ist.
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Die gasdichte Beutelverpackung kann aus einer entsprechenden gasdichten
thermoplastischen Kunststoffolie bestehen.
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Es ist auch möglich, daß, um die Gasdichtigkeit zu erreichen, eine
Verbundfolie, d.h. zwei oder mehrere Folienlagen vorhanden sind. Schließlich kann
die Folienlage aus einer Metallfolie, insbesondere Aluminiumfolie bestehen. Möglich
ist auch, daß die Kombination einer Kunststoffolie mit einer Metall-, insbesondere
Aluminiumfolie, Anwendung findet.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen anhand einiger Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Verpackung mit Ventil in geöffnetem Zustand
und perspektivischer Darstellung, Fig. 2 den Beutel nach Fig. 1 in geschlossener
Darstellung, Fig. 3 einen Schnitt durch den Beutel nach Fig. 2 entsprechend der
dortigen Linie III-III in vergrößerter Darstellung, Fig. 4 ein Ventil in perspektivischer
Darstellung, Fig. 5 ein schlauchförmiges Ventil in perspektivischer Darstellung,
Fig. 6 einen weiteren Beutel erfindungsgemäßer Ausbildung in Seitenansicht, Fig.
7 einen Schnitt durch den Beutel nach Fig. 6 entsprechend der dortigen Linie VII-VII
in Fig. 6 gegenüber größerer Darstellung, Fig. 8 einen abgewandelten Beutel in Seitenansicht,
Fig. 9 einen Schnitt durch den Beutel nach Fig. 8 entsprechend der dortigen Linie
IX-IX in Fig. 8 gegenüber vergrößerter Darstellung,
Fig. 10 die
Seitenansicht eines weiterhin ahgewandelten Beutels, Fig. 11 einen Schnitt durch
den Beutel nach Fig. 10 entsprechend der dortigen Linie XI-XI in Fig. 10 gegenüber
ver größerter Darstellung.
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Fig. 1 zeigt einen gasdichten Beutel mit den beiden Beutelwandungen
11 und 12. Die Beutelwandungen können aus einer Kunststoffolie bestehen. Besonders
vorteilhaft bestehen sie wie aus einer mehrlagigen Kunststofffolie, die auch als
Verbundfolie bezeichnet wird. Auch können die Beutelwandungen 11 und 12 aus einer
Metallfolie, insbesondere Aluminiumfolie bestehen, wobei auch eine Kombination einer
Metallfolie mit einer Kunststofffolie stattfinden kann, so beispielsweise, daß die
Folie 11 aus Metall, die Folie 12 aus Kunststoff besteht.
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Zugleich kann eine Lage 11 oder 12 als Verbundfolie aus der Kombination
einer Metallfolie mit einer Kunststofffolie bestehen. Solche Verbundfolien sind
an sich bekannt.
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Der Beutel nach Fig. 1 hat bis auf seine Einflllöffnung die umlaufenden
Schweißnähte 13, 14, 15 und 16. Nachdem der Beutel mit dem Filllgut, insbesondere
einen Genuß-oder
Lebensmittel gefüllt ist, wird er durch eine
die Beutelwandungen 11 und 12 verbindende Schweißnaht 17 verschlossen, wie das in
den Figuren 2 und 6 dargestellt ist.
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Um ein Entlflftungsventil zu erreichen, ist zwischen den Folienlagen
11 und 12 im Bereich einer Kante, nach Fig. 2 der Schweißnaht- oder Heißsiegelnaht
15, 16, 17 ein Ventil angeordnet. Dieses Ventil 18 ist in Fig. 4 im einzelnen dargestellt.
Es besteht aus zwei Papierstreifen 18 und 18a, deren äußeren Flächen mit einer Heißsiegelbeschichtung
19 und 20 versehen sind. Diese Heißsiegelbeschichtung 19 und 20 ist in Fig. 3 in
starker Linie dargestellt. Sie besteht beispielsweise aus einem thermoplastischen
Lack, der zufolge Schweißung oder Heißsiegelung 14 nach den Figuren 2 und 3 mit
der anliegenden Wandung 11 und 12 eine Verbindung eingeht. Dadurch ergibt sich,
daß das Ventil 18, 18a an seinen nach außen gerichteten Flächen mit den jeweils
zugeordneten Beutel wandungen 11 und 12 verbunden ist, während die einander zugekehrten
Flächen des Ventils 18, 18a, die nicht mit einer Heißsiegelbeschichtung versehen
sind, den Gasdurchlaß von innen nach außen ermöglichen.
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In Fig. 4 ist zum Zwecke der vereinfachten Darstellung zwischen den
einander zugekehrten Innenflächen 21 und 22
ein Spalt dargestellt,
der in der Praxis nicht vorhanden ist, weil die Flächen aufeinander anliegen.
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Die Dichte der Anlage läßt sich bestimmen durch die Wahl des Papiers,
so beispielsweise oh dieses Papier stark saugfähig ist oder nicht. Die Dichte der
Anlage läßt sich auch bestimmen durch die OberflAchenbeschaffenheit bzw. Oberflächenrauheit
der aneinander zugerichteten Flächen 21 und 22.
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Die Papierstreifen sind vorteilhaft chemisch behandelt.
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So können in ihnen Stoffe einkorporiert sein, die mit Sauerstoff eine
Verbindung eingehen. Auch können die einander zugerichteten Oberflächen 21 und 22
mit solchen Stoffen beschichtet sein, die mit Sauerstoff eine Reaktion eingehen
und verhindern, daß Luftsauerstoff von außen nach innen in den Beutel eindringt.
Auf der- anderen Seite ist die Beschaffenheit des Ventils so, daß Kohlendioxid von
innen nach außen entweichen kann, weil die Art und die Beschaffenheit des Ventils
Kohlendioxid nach außen entweichen läßt, ohne dieses zu binden.
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Fig. 5 zeigt, daß das Ventil auch aus einem plattgedrücktem Papierröhrchen
18 bestehen kann. Besonders vorteilhaft sind jedoch zwei einzelne zusammengefügte,
aufeinanderliegende Papierstreifen nach der in Fig. 4
grundsätzlich
dargestellten Raumform in Gestalt eines langgestreckten Rechteckes vorhanden.
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Fig. 6 zeigt, daß ein Ventil 18 nach Fig. 4 in der Ecke des Beutels
angeordnet ist. Es ist durch eine erste schräg verlaufende Schweißung bzw. Heißsiegelung
mit den zugeordneten Wandungen des Beutels verbunden in der Weise, wie das zu Fig.
3 beschrieben worden ist.
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Daneben ist aber parallel und in einem Abstand zur Schweißung bzw.
Heißsiegelung 15 eine weitere Schweissung bzw. Heißsiegelung 1Sa vorhanden. Dadurch
wird nicht lediglich das Ventil 18 durch zweifache Befestigung am Beutel besser
gesichert, sondern zwischen den beiden Schweißungen 15 und 15a, die auch die Beutelwandungen
11 und 12 miteinander verbinden, entsteht somit eine nach außen abgeschlossene Kammer
23, die auch in Fig. 7 dargestellt ist.
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Die Kammer hat folgende Wirkung: Sofern eine der beiden Schweißungen
15 oder 15a im Bereich des Ventils nicht ausreichend ist, dann ist dies schadlos,
weil in der Regel die andere Schweißnaht dicht ist und von außen eindringender Luftsauerstoff
allenfalls in die Kammer 23, von dieser aber nicht weiter in das Beutelinnere gelangen
kann. Sofern Luftsauerstoff in die Kammer 23 gelangt,
dann wird
durch Reaktion mit vom Ventil ausgehenden chemischen Reaktionen dieser Luftsauerstoff
in der Kammer 23 gebunden. Diese Wirkung wird erhöht, sofern, wie in Fig. 4 dargestellt,
das Ventil aus zwei aufeinanderliegenden Streifen besteht und somit auch im Bereich
der vore'ähnten Kammer 23 das Ventil an den Längskanten Öffnungen hat, Die abgeschlossene
Kammer 23 hat auch den Vorteil, daß aus dem Aufnahmeraum des Beutels entweichende
Gase in der Kammer 23 durch chemische Reaktionen gebunden werden können. Die Kammer
23 ist somit eine Sperrkammer.
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Es sei bemerkt, daß das erfindungsgemäß vorgeschlagene Entlüftungsventil,
insbesondere in Verbindung mit der Sperrkammer 23, sich an beliebigen Stellen des
Beutels anbringen läßt.
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Fig. 8 zeigt, daß das Ventil 18-an der Wandung 12 befestigt ist. An
dieser Wandung ist ein Blatt 24 aus thermoplastischer Kunststoffolie über eine ringsumlaufende
Schweißnaht 25 angeschweißt, wobei diese Schweißnaht 25 auch die äußere Ventillage
18 mit dem Lappen 24 verbindet. Die Ventillage 18a wird durch eine Schweißnaht 26
mit der Beutelwandung 12 verschweißt, zumindest im Bereich, der sich über die Breite
des Ventilstreifens 18a erstreckt. Dies ist möglich, weil das
Ventil
an der Folienlage 12 angebracht wird, bevor diese mit der Folienlage 11 zur Herstellung
des Beutels durch die zu den Fig. 2 und 6 beschriebenen SchweißnShte 13, 14, 15
und 16 verbunden wird.
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Die Figuren 8 und 9 zeigen, daß im Bereich des angeschweißen Lappens
24 in der Beutelwandung 12 eine öffnung 27 vorhanden ist, so daß über diese oeffnung
aus dem Beutelinneren Gase zu dem Ventil 18 gelangen können.
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Die Figuren 10 und 11 zeigen, daß in prinzipiell gleicher Weise, wie
zu Fig. 6 beschrieben, parallel und in einem Abstand zur unteren Schweißnaht 25a
eine weitere Schweißnaht 28 vorhanden ist, so daß ebenfalls eine Vorkammer 29 der
in Fig. 6 beschriebenen Wirkung vorhanden ist.